Instrumentalisierung des Antisemitismus
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Experte über Antisemitismusdefinitionen
„Eine abwegige Debatte“
Soziologe Peter Ullrich hält die international
gängige Antisemitismusdefinition für falsch. Sie
verschleiere, dass die größte Gefahr von rechts
kommt.
taz: Herr Ullrich, „Antisemitismus ist eine
bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als
Hass gegenüber Juden ausdrücken kann“ – so
definiert die International Holocaust
Remembrance Alliance (IHRA) Antisemitismus. Ist
diese Definition brauchbar?
Peter Ullrich: Nein. Sie ist äußerst vage und
genügt den grundlegenden wissenschaftlichen
Anforderungen nicht. Eine Definition sollte
einen Gegenstand klar bestimmen und abgrenzen.
Das tut sie nicht.
Warum ist die Definition wichtig? - Sie ist
politisch enorm einflussreich. Das
Europaparlament hat sie sich zu eigen gemacht,
verschiedene Staaten beziehen sich auf sie,
hierzulande einige Bundesländer und Kommunen.
Und wir brauchen ja ein allgemein anerkanntes
Verständnis des Antisemitismus, um
Judenfeindschaft bekämpfen zu können. Doch diese
Definition hat zu viele Leerstellen.
Welche? - Die IHRA lenkt den Blick auf
Äußerungsformen. Das ist nicht verwunderlich,
weil sie vor allem dazu gedacht war, Vorfälle zu
erfassen. Antisemitismus ist aber auch ein
kulturell tradiertes Weltbild. Antisemitismus
entstammt auch einer langen christlichen
Tradition der Judenfeindschaft. Das fehlt
weitgehend. Auch Rechtsextremismus taucht nicht
auf. Die Definition hat eine andere politische
Schlagseite. Zu ihr gehören elf Beispiele,
sieben davon beziehen sich auf den
Nahostkonflikt – der ist in der Definition
omnipräsent.
In der Definition ist von „Hass gegen Juden“ die
Rede. Denkt man an Halle, ist das doch ein
nützliches Kriterium, oder? - Wie fast
alles in der IHRA-Definition ist das nicht
falsch, aber zu eng. Natürlich sind Antisemiten
häufig von Hass angetrieben. Manche Vordenker
des modernen Antisemitismus gaben sich Ende des
19. Jahrhunderts betont wissenschaftlich und
demonstrierten Distanz zur mittelalterlichen
Judenfeindschaft und den Pogromen. Der Fokus auf
Hass ist nicht falsch, aber nur ein Ausschnitt
>>> |
Gutachten zur «Arbeitsdefinition Antisemitismus»
der International Holocaust Remembrance Alliance
Peter Ullrich - Oktober 2019 -
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Der
Antisemitismus ist nach der Shoah nicht aus Deutschland,
Europa und anderen Regionen der Welt verschwunden, wie wir
aus vielen Untersuchungen und Schilderungen wissen. Er
stellt in erster Linie eine direkte Gefahr für die
betroffenen Jüdinnen und Juden dar und führt gleichzeitig in
den Gesellschaften, in denen er virulent werden kann, zur
Aushöhlung von Solidarität, Inklusion, Gleichberechtigung,
Demokratie und Menschenrechten.
Gleichzeitig haben wir in den letzten Jahren in Deutschland
wie in den meisten europäischen Ländern einen Aufstieg
rechtspopulistischer und rechtsnationalistischer Parteien
erlebt, der oft mit einem wachsenden Rassismus einhergeht.
Jüdinnen und Juden in Europa erfahren in den letzten Jahren
eine Zunahme von Antisemitismus. Es gibt unterschiedliche
Wahrnehmungen und Einschätzungen, aus welchen Motiven,
Ideologien und Gruppen sich der gegenwärtige Antisemitismus
in Deutschland und Europa speist. Keine politische Strömung,
keine gesellschaftliche Gruppe ist vollkommen frei von einer
Anfälligkeit für antisemitische und rassistische Klischees.
Oft mangelt es zumindest an Empathie für die von
Antisemitismus betroffenen Menschen. Insofern haben wir als
Rosa-Luxemburg-Stiftung auch sorgsam auf das eigene linke
politische Feld zu schauen. Gleichzeitig sind die
Hauptträger auch des gegenwärtigen Antisemitismus andere,
rechte Gruppen und Ideologien der Ungleichwertigkeit, so,
wie sie es auch in der Vergangenheit waren.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung befasst sich seit ihrer Gründung
mit dem Antisemitismus, reflektiert antisemitische Phänomene
aus unterschiedlichen Blickwinkeln und untersucht
unterschiedliche Aspekte in diesem Zusammenhang, wobei ein
wichtiger Schwerpunkt die selbstkritische und reflektierende
Beschäftigung mit Antisemitismus in linken Zusammenhängen
bildete. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Zunahme
antisemitischer Phänomene hat sich die
Rosa-Luxemburg-Stiftung dazu entschlossen, eine
systematische Reihe von Veröffentlichungen und
Veranstaltungen zu initiieren, die sich mit Antisemitismus
und dessen Bekämpfung befassen.
In einem ersten Schritt soll die Definition von
Antisemitismus untersucht werden. Antisemitismus zu
bekämpfen bedarf einer breit akzeptierten Definition als
Grundlage für Gegenmaßnahmen. Die „Arbeitsdefinition
Antisemitismus“ der International Holocaust Remembrance
Alliance (IHRA) versucht dies. Gegen ihre Kriterien regt
sich jedoch auch Widerspruch, vor allem in Bezug auf Fragen,
die eine Kritik an Israel und seiner Politik betreffen. Wie
kontrovers und folgenreich dies sein kann, zeigen die
Debatten in der britischen Labour Party.
Aus diesem Grund haben die Rosa-Luxemburg-Stiftung und
medico international ein Gutachten in Auftrag gegeben, das
sich mit dieser Definition auseinandersetzt. Erstellt wurde
es vom Soziologen und Kulturwissenschaftler Peter Ullrich,
der mit den Schwerpunkten Protest- und
Antisemitismusforschung an der TU Berlin arbeitet. Diesem
Gutachten werden weitere Studien und Publikationen zu
anderen Facetten des Antisemitismus folgen.
Tsafrir Cohen, Katja Herrmann, Florian Weis
Das Gutachten zur „Arbeitsdefinition
Antisemitismus“ der International Holocaust Remembrance
Alliance (IHRA) können Sie hier lesen und als pdf Datei
herunterladen >>>.
Darf man noch frei denken und Israel
kritisieren? - 4. April 2019 - „Die Definition von
Antisemitismus der IHRA – der International Holocaust
Remembrance Alliance – ist formuliert, um angebrachte Kritik
am Staate Israel und Unterstützung für die Rechte der
Palästinenser mit Antisemitismus gleichzusetzen. Ein sehr
gefährlicher Schritt.“
– Arthur Goodman – JJP (European Jews for Justice for
Palestinians)
Teil I - Seit Kurzem hat Luxemburg den Vorsitz der IHRA.
Neben der so wichtigen Erinnerung an die Verbrechen gegen
die Menschlichkeit des Nazi-Regimes promoviert die IHRA auch
eine neue, sehr umstrittene Definition des Antisemitismus –
umstritten, weil sie die legitime Kritik israelischer
Politik und damit die Meinungsfreiheit gefährdet. Eine
Motion des Abgeordneten Laurent Mosar lädt die Luxemburger
Regierung ein, sich diese neue Definition anzueignen.
Es handelt sich um eine rechtlich nicht bindende Definition,
die, sicherlich mit Absicht, besonders vage formuliert ist.
Im Wortlaut: „Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung
von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken
kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort und Tat gegen
jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren
Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen und
religiöse Einrichtungen.“ Die Gefahr liegt im schwammigen
Wortlaut sowie in den Beispielen, die der Definition „zur
Veranschaulichung dienen“. Da heißt es: „Erscheinungsformen
von Antisemitismus können sich auch gegen den Staat Israel,
der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, richten.“
Antisemitisch seien auch „Vergleiche der aktuellen
israelischen Politik mit der Politik der
Nationalsozialisten“ sowie „Der Vorwurf gegenüber Juden, sie
fühlten sich dem Staat Israel oder angeblich bestehenden
weltweiten jüdischen Interessen stärker verpflichtet als den
Interessen ihrer jeweiligen Heimatländer“ oder „das
Aberkennen des Rechts des jüdischen Volkes auf
Selbstbestimmung, z.B. durch die Behauptung, die Existenz
des Staates Israel sei ein rassistisches Unterfangen“.
Beruhigen soll die Formulierung „Allerdings kann Kritik an
Israel, die mit der an anderen Ländern vergleichbar ist,
nicht als antisemitisch betrachtet werden“.
All jene, die sich hinter diese IHRA-Definition von
Antisemitismus stellen möchten, sollten sich fragen, warum
diese von international anerkannten Juristen scharf
kritisiert wird genauso wie von der „Commission nationale
consultative des droits de l’homme“ in Frankreich, warum die
EU-Grundrechtsagentur (Fundamental Rights Agency, FRA) diese
Definition ablehnt und von ihrer Internetseite entfernt hat
mit dem Argument, es handele sich um keine gültige
Definition, warum auch 40 jüdische Organisationen die
Regierungen auffordern, diese Definition nicht anzunehmen.
>>>
Gut gemeint ist nicht gut
genug - Haben wir es mit einer neuen Qualität von
Antisemitismus zu tun? Ein Einwurf zweier israelischer
Deutschland-Kenner - Ende Februar 2019 - Shimon Stein
- Moshe Zimmermann
Antisemitische Vorfälle in Frankreich, Argentinien und
anderswo wie auch Meinungsumfragen in Amerika, Europa und
Deutschland schlagen gerade wieder Alarm. Einer in zwölf
Ländern der Europäischen Union durchgeführten Umfrage der
Fundamental Rights Agency ist zu entnehmen, dass im Jahr
2018 fünfundachtzig Prozent der Juden den Antisemitismus als
größte Herausforderung für ihr Land einschätzen und
neunundachtzig Prozent davon überzeugt seien, dass der
Antisemitismus in den vergangenen fünf Jahren zugenommen
habe. Im Jahr 2013 waren sechsundsiebzig Prozent der
Befragten dieser Meinung. Die jüngsten Zahlen veranlassten
Politiker und andere Vertreter des öffentlichen Lebens zu
überstürzten Reaktionen – in der guten Absicht,
Antisemitismus zu bekämpfen. Dabei blieb die Antwort auf die
Frage, was mit „neuer Qualität“ des Antisemitismus gemeint
sei oder besser: worum es eigentlich geht und was man wie
bekämpfen soll, unklar.
Tatsächlich beginnt bereits mit der Definition des Begriffs
Antisemitismus die Unklarheit. Die neue Definition der
International Holocaust Remembrance Alliance aus dem Jahr
2016, die darüber Klarheit schaffen sollte, erwies sich
zuletzt als problematisch, vor allem wenn man früheren
Antisemitismus mit heutigem vergleichen will oder
Antisemitismus in >>>
Hysterie bis zur Paranoia?
Anmerkungen zu der fatalen
Antisemitismus-Vorwurf-Ideologie in Deutschland und deren
Ursachen
Arn Strohmeyer
Der
deutsch-jüdische Comedian Oliver Polack scherzte bei einem
Auftritt in New York, er sei am Abend zuvor aus Deutschland
gekommen, mit dem Flugzeug diesmal, was für ihn ein bisschen
ungewohnt gewesen sei. Er konstatierte: „In Deutschland
reise ich normalerweise mit dem Zug – eine alte jüdische
Familientradition.“ Nach einer Pause, die die Wirkung seines
Vortrages noch verstärken sollte, fuhr er fort: „Die
Abfahrtzeiten kann man sich nicht aussuchen, aber die
Tickets sind kostenlos. Das Problem: Alle Züge fahren nach
Polen.“
Für den deutsch-jüdischen Journalisten Daniel Killy sind die
deutschen Printmedien (aber auch ARD und ZDF) grundsätzlich
„antiisraelisch“ eingestellt, was dasselbe ist wie
„antizionistisch“, was wiederum ein Synonym für
„Deutschlands feschen Zeitgeist-Antisemitismus“ ist. Selbst
die FAZ und die Süddeutsche sind in Killys Sichtweise neben
den öffentlich-rechtlichen Anstalten „ein sicherer Hafen für
anti-israelische Autoren“. Es gebe zwar – so doziert Killy
weiter – dort keinen antiisraelischen Redaktionskodex, aber
alle bösartigen Attacken auf Israel würden durch einen Wall
des „Pluralismus“ geschützt. Wann immer jemand (wie etwa er
selbst) diese Methode offenlege, werfe man ihm reflexartig
einen „Angriff auf die Pressefreiheit“ vor. (Dieser Vorwurf
Killys bedeutet ja, dass die Pressefreiheit in Deutschland
Antisemiten schützt.) Die Sprache der deutschen Medien sei
„vergiftet“, weil sie einseitig propalästinensisch
berichteten, so der ehemalige Boulevard-Journalist, der
früher bei BILD gearbeitet hat.
Killy fasst seine Position so zusammen: „Pessimistisch
ausgedrückt: Die Bestie des deutschen Antisemitismus ist
nicht zur Strecke gebracht – sie wurde nur betäubt. Sollte
dieses staatlich verordnete Sedativum seine Wirkung
verlieren, wäre sie wieder quicklebendig. Positiv formuliert
heißt das: Deutschland tut alles, um sicherzustellen, dass
dieses Anästhetikum stets in ausreichender Menge vorhanden
ist.“
Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in
Deutschland und jetzige Präsidentin der Israelitischen
Kultusgemeinde München Charlotte Knobloch hält die
Bekämpfung des Antisemitismus in Deutschland für
gescheitert, Die 85jährige sagte kürzlich in einem Vortrag,
sie sehe im Kampf gegen den Antisemitismus nur noch
Rückschläge, keine Fortschritte mehr. Knobloch verwies auf
die fast 1500 antisemitischen Straftaten im vergangenen Jahr
in Deutschland, die Schändung jüdischer Friedhöfe, Angriffe
auf Synagogen und jüdische Gemeindehäuser sowie Hasstiraden
in sozialen Netzwerken. Die Situation sei so schlimm wie
noch nie.
Ohne den gefährlichen Rechtsruck in der deutschen
Gesellschaft verharmlosen zu wollen, marschiert die SA
wirklich schon wieder auf Deutschlands Straßen? Müssen Juden
wirklich auf gepackten Koffern sitzen, weil sie Verfolgungen
befürchten müssen? Nebenbei gefragt: Warum kommen
Zehntausende junge jüdische Israelis inzwischen nach
Deutschland, vornehmlich nach Berlin, weil sie die Situation
in ihrem Land unerträglich finden? Es gibt auch ganz andere
Stimmen, die die Situation der Juden in Deutschland sehr
viel nüchterner beschreiben.
So hält der israelische Sozialwissenschaftler und Historiker
Moshe Zuckermann die antisemitischen Ausfälle, die es ja
zweifellos gibt und gegeben hat, für eher „moderat“. Er
sieht keine reale antisemitische Bedrohung für in
Deutschland lebende Juden: „Ist es wirklich ein
Weltuntergang, wenn man im heutigen Deutschland
antisemitischen Vorfällen ausgesetzt ist? Im Gegensatz zum
historischen Antisemitismus, zum nazistischen allemal, sind
heutige Ausfälle für Juden nicht existenzbedrohend, man wird
gesellschaftlich nicht durch Antisemitismus geächtet, ist
keiner eklatanten Diskriminierung, auch keinerlei
performativen Verfolgung ausgesetzt, man sieht sich nicht
genötigt, ins Exil zu gehen, schon gar nicht ist man in
seinem Leben bedroht. Heutige deutsche Antisemiten
vergreifen sich nicht an Juden. Auch die psychischen
Blessuren, die der Antisemitismus bei Betroffenen
hinterlassen mag, überschreiten nicht das Ausmaß dessen, was
andere Minoritäten in Deutschland zu erleiden haben.“
Ganz ähnlich sieht das vermeintliche Problem der Nestor der
deutschen Antisemitismus-Forschung Wolfgang Benz. Er kann
keinen Anstieg des Antisemitismus in Deutschland erkennen,
macht aber eine Unterscheidung zwischen der sozialen und
politischen Realität, die die Wissenschaft empirisch
registriert, und emotionalen Befindlichkeiten, in denen es
durchaus so erscheinen könne, als gebe es einen solchen
Anstieg. Auch das Hochkommen eines „neuen“ Antisemitismus
kann Benz nicht feststellen: „Nein, es gibt keinen neuen
Antisemitismus. Es ist der alte, der Bodensatz in der
Gesellschaft. Der wird nicht schlimmer, aber es ist schlimm
genug, dass es ihn überhaupt gibt.“
Auch die von jüdischen Kreisen in Deutschland immer wieder
beschworene Gefahr, dass die muslimischen Flüchtlinge einen
neuen Judenhass ins Land brächten, sieht Benz nicht. Er hält
dem entgegen: „Die Zuwanderer sind nicht gekommen, um
Antisemitismus zu forcieren, aber es ist so schrecklich
einfach, von unserem selbstgemachten deutschen
Antisemitismus abzulenken, indem man mit dem Finger auf
andere zeigt.“ Womit Benz auf die von ihm früher schon oft
angeführte strukturelle Parallele zwischen traditionellem
Antisemitismus und Islamophobie anspielt.
Wo sind also die Gründe zu suchen für die übertrieben
aufgeregten Reaktionen der Politik, der Medien, der
Öffentlichkeit, der Israel-Solidarisierer und der meisten
hier lebenden Juden selbst, auf jeden noch so unschönen,
aber letzten Endes doch harmlosen (weil lediglich verbalen)
Vorfall gleich die Antisemitismus-Keule zu schwingen und
laute Klagen anzustimmen, als stände eine neue
Judenverfolgung unmittelbar bevor? Reaktionen, die zudem in
krassem Widerspruch zu der Resonanz auf andere
fremdenfeindliche und oft auch gewaltsame Übergriffe stehen,
denen andere Minderheiten in Deutschland ausgesetzt sind –
etwa muslimische Flüchtlinge, Afrikaner und Vietnamesen.
Dass die Sensibilität gegenüber Juden auf Grund der
monströsen NS-Verbrechen an diesen Menschen und in Folge der
daraus resultierenden Schuldgefühle höher ist als gegenüber
anderen Ethnien, versteht sich von selbst, erklärt aber
nicht den Sachverhalt, warum die deutsche Reaktion so
überaus hysterisch und politisch-ideologisch so einseitig
ausfällt. Damit hängt eng das Tabu zusammen, die
völkerrechts- und menschenrechtswidrige israelische Politik
gegenüber den Palästinensern offen, klar und deutlich beim
Namen zu nennen und unter Berufung auf das internationale
Recht kritisieren zu können. Man kommt also nicht umhin, das
deutsche Verhältnis zu Israel in die Betrachtung
miteinzubeziehen, denn in der höchst umstrittenen
Beurteilung der israelischen Okkupationspolitik feiert der
Antisemitismus-Vorwurf seine abstoßendsten und widerlichsten
Urstände.
Es gehört in Deutschland einerseits zur „Staatsräson“
(Kanzlerin Angela Merkel), sich mit Israel zu solidarisieren
und für seine Existenz und Sicherheit einzutreten – das ist
sozusagen die „milde“ Form der staatsoffiziellen
Identifizierung mit dem zionistischen Staat. Es gibt aber
sehr viel radikalere Individuen und Kreise, die sich mit
Israel total identifizieren und auch seine Ideologie
rückhaltlos vertreten und verteidigen: Diese Bewegung reicht
von vielen Medien, den jüdischen Gemeinden, dem Zentralrat
der Juden in Deutschland, der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft (DIG) bis zu Gruppen wie den „Antideutschen“
und anderen zionistischen Sekten.
Da gehört es zum Programm, auf jedes Vorgehen Israels (und
sei es auch noch so brutal und menschenverachtend) mit
Verständnis und Rechtfertigung zu reagieren und den Kritiker
sofort gnadenlos und inquisitorisch des Antisemitismus zu
bezichtigen, wobei Diffamierung, Verleumdung, Beleidigung,
Einschüchterung und Rufmord die üblichen Mittel sind. Es
geht bei diesem ruchlosen Vorgehen der Israel-Solidarisierer
gar nicht mehr um wirklichen Antisemitismus (also um einen
unverbesserlichen Hass auf Juden und die Überzeugung, dass
Juden, genetisch minderwertig, böse und eine universelle
Bedrohung sind, so eine herkömmliche Definition), sondern um
den Nahost-Konflikt beziehungsweise den
israelisch-palästinensischen Konflikt, der aber nicht etwa
politisch, ökonomisch oder sonst wie analysiert wird,
sondern lediglich die „Plattform für das gesteigerte Toben
von Meinungen, Zuschreibungen, Schmähungen und
selbstgefälligen Parteinahmen darstellt.“ (Moshe Zuckermann)
Dem ganzen ruchlosen Vorgehen liegt natürlich eine
moralische Erpressung mit der Ansage an die Israel-Kritiker
zu Grunde: Wenn Du das Tabu brichst, und zu Israels
Verbrechen an den Palästinensern nicht schweigst, sondern
sie öffentlich kritisierst, dann diffamieren wir Dich als
Antisemit, was heißt, wir stellen Dich assoziativ auf eine
Stufe mit den übelsten NS-Schergen. >>>
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Das
Herrenvolk? - 6. November 2018 - Abi Melzer -
Selbst die giftigsten Zionisten und unbelehrbaren
Antisemiten-Experten müssen widerwillig zugeben, dass der
sogenannte „Israel bezogene Antisemitismus“ heute dominant
und unübersehbar ist. Damit geben sie zu, dass der ganze
Rummel, die unerträgliche Hysterie und das permanente
Gejammer und Gezeter um den Antisemitismus nur eine
Ablenkung von dem ist, was es wirklich ist: Kritik an der
Politik des Staates Israel, die mit voller Absicht als
Antisemitismus diskreditiert wird.
Wir haben es also mit zunehmender Kritik an Israels
völkerrechtswidriger Politik zu tun, oder wie es Israels
früherer Botschafter ausgedrückt hat: Nicht der
Antisemitismus nimmt zu, sondern das Verständnis für Israels
Politik nimmt ab. Das alles hat mit zunehmendem Hass auf
Juden nichts zu tun, und die sogenannten
Antisemitismus-Experten müssen auch zugeben, dass es nicht
mehr Hass gibt, sondern, dass der Hass lauter, deutlicher
und vernehmbarer wird.
Wer den Staat Israel wegen seiner barbarischen Politik
kritisiert, ist nicht zwangsläufig ein Antisemit, oder
andersherum ausgedrückt: Man muss kein Antisemit sein, um
Israels Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit und gegen das Völkerrecht zu verurteilen. Es
reicht im jiddischen Sinne „Mensch“ zu sein.
Es ist leider auch bedauerlich, dass die Vertretung der
Juden in Deutschland, der Zentralrat, unter der Leitung des
etwas naiven und einfältigen Arztes Dr. Schuster, nicht den
Mut hat, sich gegen die zionistische Propaganda aus
Jerusalem zu wenden und sich für Menschlichkeit, Toleranz
und Gerechtigkeit einzusetzen und stattdessen blind hinter
Israels Politik steht und nicht müde wird zu behaupten, dass
man Israel ist. Wenn man aber Israel ist, dann sollte man
nicht jammern und beklagen, dass die Opfer der israelischen
Politik Israel hassen und mitunter ihren Hass auch gegen
Menschen richten, die behaupten Israel zu sein. Dass diese
Menschen auch Juden sind, interessiert die Opfer nicht. Sie
hassen die „Jahuds“, nicht weil sie Juden sind, sondern weil
sie sie als Israelis aus ihrer Heimat vertrieben haben, weil
sie dieses Verbrechen nicht zugeben wollen und weil sie
immer noch täglich Palästinenser aus ihren Wohnungen und
Häusern vertreiben. >>> |
Rufmordkampagnen gegen Israelkritiker
- Rainer Rupp im Interview mit Annette Groth
(Die Linke) — RT Deutsch |
Wenn
die Geschichtsschreibung ganz im Dienst einer Ideologie
steht - Arn Strohmeyer hat eine Gegendarstellung auf die
”Ausstellung zur Staatsgründung Israels” vor 70 Jahren
verfasst - Hermann Dierkes
2008
jährte sich zum 60. mal die Nakba, also die Katastrophe mit
Vertreibung, Massakern, Flucht, Zerstörung und Enteignung,
mit der das palästinensische Volk die Staatsgründung Israels
bezahlen musste – und bis heute bezahlt. Damals hat der
Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. eine sehr
verdienstvolle Wanderausstellung auf den Weg gebracht, die
die Nakba wissenschaftlich dokumentiert und den historischen
Wahrheiten Gerechtigkeit widerfahren lässt. Die Ausstellung
wurde gefördert vom Evangelischen Entwicklungsdienst sowie
der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Wuerttemberg
und von über 50 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
unterstüzt. Bis heute wurde sie an ca. 100 Orten gezeigt,
u.a. 2014 im EU-Parlament in Strassburg und am Sitz der UN
in Genf. Sie wurde von Zehntausenden besucht, trotz massiver
Anfeindungen einer zweifelhaften ”Israel-”Lobby, deren
Zensur- und Verbotsforderungen sich hier und da leider auch
Kommunalpolitik und Kirchengemeinden gebeugt haben, wie
jüngst wieder in Köln.15.000 Ausstellungskataloge wurden
verkauft.
Der
Erfolg der Ausstellung hat offensichtlich eine weitere
Massnahme der ”Israel”-Lobby (in Wahrheit Agenten der
rechtsextremen Regierung Netanjahu) hervorgerufen. Diesmal
ist eine der Regierungspolitik nahestende Organisation
namens ”DEIN e.V. Verein für Demokratie und Information” mit
einer Wanderausstellung ”1948. Die Ausstellung zur
Staatsgruendung Israels” auf den Plan getreten.
Der
Journalist Arn Strohmeyer hat die mit 32 Tafeln und einem
70-seitigen Beiheft versehene Ausstellung untersucht und
kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um einen ”klassischen
Fall von Geschichtsfälschung” handelt. In seiner
Broschuere von gut 150 Seiten nimmt er die zentralen
Aussagen auseinander, die vollkommen deckungsgleich sind mit
den offiziellen Mythen der israelischen Staatsgründung.
Strohmeyer stuetzt sich dabei u.a. bewusst auf die neueren
Forschungsergebnisse israelischer Geschichtswissenschaft,
die auf Basis von Staats- und Militärarchivöffnungen,
Regierungsprotokollen, Aufzeichungen handelnder Personen und
Zeitzeugenaussagen zu ganz anderen Einschätzungen kommen.
Doch
die Arbeiten kritischer Historiker wie Simcha Flapan, Ilan
Pappe, Shlomo Sand, Tom Segev und Moshe Zuckermann, werden
von der Ausstellung ueberhaupt nicht zur Kenntnis genommen.
Strohmeyer zeigt auch, dass die Ausstellung keineswegs
die israelische Position widergibt. Es gebe eben auch
das ”andere” Israel.
Die
Macher versichern allerdings, dass man die Vergangenheit
”korrekt” und ”nicht verzerrt” präsentieren wolle, als
”historisches Korrektiv”, um ”Halbwissen, Vermutungen,
Desinformation und Hassinformationen” entgegenzutreten.
Strohmeyer dazu: ”Das klingt gut, ist aber selbst
reine Propaganda, denn die Ausstellung wird den von ihr
gesetzten Kriterien in keiner Weise gerecht. Ganz im
Gegenteil: Man wundert sich, mit welchen
Geschichtsfälschungen die Organisatoren der Austellung an
die Öffentlichkeit gehen. Offenbar ist es ihre Absicht,
ein völlig uninformiertes und ahnungsloses Publikum
anzusprechen, das bereit ist, solche Mythen und Legenden zu
akzeptieren, ohne zu widersprechen.” Weggelassen,
vertuscht und manipuliert wird schon hinsichtlich der
Vorgeschichte der Staatsgründung. Die Entstehung und
Entwicklung der ausgesprochen kolonialistischen – auf
Vertreibung der ansässigen Palästinenser ausgerichteten -
zionistischen Bewegung seit Ende des 19. Jahrhunderts fehlt
vollständig. Die Gegenwehr der Palästinenser in den 30er
Jahren – noch unter britischer Mandatszeit – sei Ausdruck
von Fanatismus, Machtstreben und Antisemitismus gewesen,
während die jüdischen Einwanderer nur friedlich aufbauen
wollten.
Gefälscht wird weiter hinsichtlich der strategischen
Interessen, der Kräfteverhältnisse, der Chronologie und der
Begleitumstände des israelisch-arabischen Kriegs und der
palästinensischen Flucht und Vertreibung im Jahr 1948.
Motto: Die meisten seien freiwillig gegangen. Eine von den
zionistischen Terrormilizen und der entstehenden
israelischen Armee betriebene ethnische Säuberung, die
bereits unmittelbar nach dem UN-Teilungsbeschluss vom
November 47 einsetzte, die die UN-Teilungspläne missachtete
und lange vor dem schwächlichen und unkoordinierten
arabischen Angriff nach der Ausrufung des Staates Israel am
15. Mai 1948 Fakten schuf, habe es nicht gegeben.
Durchgängig werden im Beiheft die Palästinenser als
blutrünstige Terroristen dargestellt, gegen die sich die
guten Israelis verteidigen mussten und müssen. Die Verfasser
des Ausstellungskatalogs bestreiten überhaupt die Tatsache,
dass es seit Jahrhunderten ein palästinensisches Volk gab.
Doch entgegen allen Beteuerungen fand der Zionismus Ende des
19. Jahrhunderts keine menschenleere Wüste vor, die er
angeblich zum Blühen brachte, sondern drang in ein Land ein,
in dem Hunderttausende Palästinenser seit langen Zeiten
ansässig waren.
Strohmeyer resümiert: ”Weil die zionistische
Ideologie nicht zugeben kann, dass der palästinensische
Widerstand die Antwort auf die Unterdrückung der nationalen
Rechte dieses Volkes ist (...), muss die zionistische Sicht
auf die Geschichte und die aktuelle politische Situation
mythisch, legendenhaft und deswegen ahistorisch sein.
Das gilt auch für die hier kritisierte Exposition 1948.
Die Ausstellung, die sich ganz der zionistischen
Weltanschauung unterordnet.”
Er
zitiert den herausragenden israelischen Historiker Ilan
Pappe: ”Jeder Versuch zur Lösung eines Konflikts muss
sich zuallererst mit dessen Kern auseinandersetzen. (…) Die
Tatsache, dass die israelische und zionistische Version der
Geschichte (...) in Deutschland weitgehend akzeptiert wird,
basiert auf einer ganzen Ansammlung von Mythen, die alle
darin münden, das moralische Recht und das ethische
Verhalten der Palästinenser ins Zwielicht zu ruecken, was
allerdings jede Chance auf einen zukünftigen gerechten
Frieden enorm verringert.” Die Ausstellung ”1948”
erinnert auf jeden Fall an die alte Volksweisheit: Die
Wahrheit ist ein selten Kraut, noch seltener, wer es gut
verdaut …
Arn
Strohmeyer: Ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung.
”1948.Die Ausstellung zur Staatsgründung Israels” ist eine
Flucht in Mythen. Eine Gegendokumentation, Gabriele Schäfer
Verlag, ISBN 978-3-944 487-60-1, 14,80 Euro
Weglassen, vertuschen und
manipulieren - „1948. Die Ausstellung zur Staatsgründung
Israels“ ist ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung -
Arn Strohmeyer
Der israelische Historiker Ilan Pappe schreibt über die
offizielle Geschichtsschreibung des Staates Israel, die die
Zeit um 1948 behandelt, sie sei geprägt von „einer tief
sitzenden Angst vor einer Debatte über die Ereignisse von
1948, da Israels ‚Behandlung‘ der Palästinenser in jener
Zeit zwangsläufig beunruhigende Fragen nach der moralischen
Legitimität des gesamten zionistischen Projekts aufwerfen
würde. Für Israelis ist es daher von entscheidender
Bedeutung, einen starken Verleumdungsmechanismus
aufrechtzuerhalten, der ihnen nicht nur hilft, die von den
Palästinensern in den Friedensverhandlungen gestellten
Forderungen abzuwehren, sondern auch – und vor allem – jede
eingehende Debatte über den Charakter und die moralischen
Grundlagen des Zionismus zu vereiteln.
Die Palästinenser als Opfer israelischer Taten anzuerkennen
ist für Israelis in mindestens zweierlei Hinsicht zutiefst
beunruhigend. Da eine solche Anerkennung bedeutet, sich dem
historischen Unrecht zu stellen, das Israel mit der
ethnischen Säuberung Palästinas 1948 begangen hat, stellt
sie die Gründungsmythen des Staates Israel in Frage und
wirft eine Fülle ethischer Fragen auf, die unausweichliche
Folgen für die Zukunft des Staates haben.
Die Palästinenser als Opfer anzuerkennen, ist mit tief
verwurzelten Ängsten verknüpft, da es von den Israelis
verlangt, ihre Wahrnehmung der ‚Vorgänge‘ von 1948 in Frage
zu stellen. Aus Sicht der meisten Israelis - und nach der
Darstellung, die die israelische Mainstream- und
Populärgeschichtsschreibung immer wieder verbreitet – konnte
Israel sich 1948 als unabhängiger Nationalstaat auf einem
Teil des Mandatsgebietes Palästina etablieren, weil es den
frühen Zionisten gelungen war, ‚ein leeres Land zu
>>> |
Verlogene Entrüstung -
Gründung: »Juden in der AfD«. Gastkommentar von
Moshe Zuckermann - 27.09.2018 - (...) Die
Entrüstung lässt sich gewiss nachvollziehen, und
doch mutet sie verlogen an.
Denn ein humanistisches, antirassistisches,
demokratisch-tolerantes Bild der Juden wird da
gerade von jenen heraufbeschworen, deren
menschenfreundliche Emphase merklich verblasst, wenn
es um die Verurteilung der über 50 Jahre andauernden
Knechtung der Palästinenser durch den israelischen
Staat geht. Im Gegenteil, sobald sich jüdische (und
andere) Kritiker zu Wort melden, die die
israelischen Verbrechen in den besetzten Gebieten,
die brutale fortwährende Verletzung von
Menschenrechten und dem Völkerrecht, verurteilen,
werden sie von diesen Vertretern der jüdischen
Verbände in Deutschland des Antisemitismus geziehen
und als »sich selbst hassende Juden« verleumdet. Der
perfide Antisemitismusvorwurf dient ihnen als nicht
minder perfider Koscherstempel für den Judenstaat.
Aber was will man von der jüdischen Prominenz in
Deutschland? War es nicht jüngst die Mossad-Legende
Rafi Eitan, die lobende Grußworte an die AfD
richtete? War es nicht der israelische Premier
Benjamin Netanjahu, der den ungarischen
Ministerpräsidenten Viktor Orbán, Horthy-Bewunderer
mit antisemitischer Rhetorik, in Israel als
Staatsgast (mit obligatorischem Yad Vashem-Besuch)
begrüßte? An Rassismus, Xenophobie, Araberhass und
rabiater Volksverhetzung kann es Israels politische
Kultur allemal mit der AfD aufnehmen, und zwar nicht
nur »auf der Straße«, sondern auch – und gerade – in
der Sphäre der hohen Politik. Von der zunehmenden
Faschisierung der israelischen Politstrukturen sei
hier geschwiegen. >>>
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Moshe Zuckermann
Der allgegenwärtige Antisemit
oder die Angst der Deutschen vor der
Vergangenheit
Zwischen Ressentiments und Realitätsverweigerung. Ein
schonungsloser Blick auf die Deutsch-Israelische Geschichte -
Ein Ungeist geht um in Deutschland –
in der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus werden wahllos und
ungebrochen Begriffe durcheinandergeworfen, Menschen perfide
verleumdet und verfolgt, Juden von Nicht-Juden des Antisemitismus
bezichtigt. Die Debattenkultur in Deutschland ist vergiftet und die
Realität völlig aus dem Blickfeld des Diskurses geraten. Deutsche
solidarisieren sich mit einem Israel, das seit mindestens fünfzig
Jahren Palästinenser knechtet, und wer das kritisiert, wird schnell
zum Antisemiten. Moshe Zuckermann nimmt in seinem Buch den aktuellen
Diskurs schonungslos in den Blick und spricht sich für eine ehrliche
Auseinandersetzung mit der deutsch-israelischen Geschichte aus.
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Abraham Melzer
Die Antisemiten-Macher.
Deutschland, Israel und
die neue Rechte
Westend Verlag Frankfurt/ Main
ISBN 978-3-86489-183-0
18 Euro
Rezension
- Wider die Hysterie um die Kritik
an Israels Politik - Abi Melzer
klagt in seinem neuen Buch die
Zionisten und ihre Anhänger als
Erfinder des „neuen Antisemitismus“
an
- Arn Strohmeyer
„Abraham Melzer aber hat sich um die geistige
Kultur in diesem Lande verdient gemacht, indem
er einen Akt der Zensur unterlief. Kein
wirklicher Antisemitismus könnte dieser Kultur
so nachhaltig schaden wie ein hysterischer
Verdächtigungseifer, der hinter jedem
israelkritischen Wort einen verkappten
Antisemiten wittert. Wir brauchen kritische
Wachsamkeit, und an ihr fehlt es nicht. Den
Korrektheitsfanatismus von Großinquisitoren
brauchen wir nicht und feigen Gehorsam
ebensowenig.“ Hans Krieger, Bayerischer Rundfunk
Die Antisemiten-Macher
- Dr. Ludwig
Watzal - Das Buch des deutsch-jüdischen
Publizisten und Verlegers kommt nicht nur zum
rechten Zeitpunkt, sondern dieser hat mit dem
Titel in ein Wespennest gestochen. Melzer hatte
bereits Räumlichkeiten im Saalbau Gallus
ordnungsgemäß gemietet, um sein Buch
vorzustellen. Die Stadt Frankfurt, die über die
Räume wacht, hatte kurzerhand den Mietvertrag
wieder gekündigt. Diese Kündigung wurde vom
Amtsgericht Frankfurt für rechtswidrig erklärt.
>>>
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Ist
Antizionismus gleich
Antisemitismus?
Arn Strohmeyer
Eine Antwort
auf Kritiker meines Buches
Antisemitismus – Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt. Hitlers langer verhängnisvoller
Schatten
Beiträge zur
Internationalen Politik, Bd. 10
ISBN 9783944487489
13x20 cm, Englisch-Broschur, 182 Seiten - 17,90 Euro
Die Verteidiger der
israelischen Politik in Deutschland greifen, wenn
Kritiker unter Berufung auf die Menschenrechte und
das Völkerrecht diese Politik kritisieren, schnell
zum Antisemitismus-Vorwurf Arn Strohmeyer untersucht
an einem prototypischem Fall – der Kritik des Bremer
Grünen-Politikers und Vorsitzenden der Bremer
Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Hermann Kuhn
an seinem Buch Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt – die Argumente, auf
die sich die Israel-Apologeten dabei stützen.
Strohmeyer kommt zu dem Ergebnis, dass die
Verteidiger Israels so gut wie ausschließlich
ideologisch argumentieren, aber offenbar nur
begrenzte Kenntnisse des Zionismus und seiner
Geschichte haben. Oder sie tabuisieren und
verdrängen die zionistische Realität, weil sie nicht
in ihr Wunschbild von Israel passt. Der
Antisemitismus-Vorwurf, den sie gegen die Kritiker
der israelischen Politik verwenden, erweist sich
damit in erster Linie als eine ideologische Waffe,
die von Israels Vorgehen gegen die Palästinenser
ablenken und Kritik an Israels Vorgehen ausschalten
soll.
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Der
Antisemitismus hat in Europa und speziell in Deutschland
zu furchtbaren Verbrechen geführt, die im Holocaust der
Nationalsozialisten ihren monströsen Höhepunkt
erfuhren. Es versteht sich von selbst, dass besonders
die westlichen Gesellschaften den Antisemitismus ächten
und auf jede Form des erneuten Auftretens dieser Form
des Rassismus äußerst sensibel reagieren. Der
Antisemitismus-Vorwurf steht deshalb in den aktuellen
politischen Auseinandersetzungen ständig im Raum. Die
Frage ist aber: Handelt es sich dabei wirklich um das
Auftreten von echtem Antisemitismus oder wird dieser
Vorwurf von Lobbygruppen nicht auch interessenbestimmt
für das Erreichen bestimmter politischer Ziele
instrumentalisierend eingesetzt?
Dieser Frage geht das vorliegende Buch
nach. Der Autor stellt dabei fest, dass die
historischen Veränderungen im Judentum selbst auch
Folgen für den Antisemitismus-Begriff mit sich gebracht
haben. Im Judentum gab es immer die beiden spaltenden
Tendenzen der Absonderung, Abschottung und Isolation
einerseits und der universellen Offenheit und
Weltzugewandtheit andererseits. Durch die Entstehung des
Staates Israel und die ihn tragende
ethnisch-nationalistische Ideologie des Zionismus hat
die erste Richtung deutlich die Dominanz erlangt, die
Universalisten sind im Judentum eher zu einer Randgruppe
geworden. Da Israel den Anspruch erhebt, das ganze
Judentum zu vertreten (was die Universalisten wiederum
nicht anerkennen), hat der Antisemitismus-Begriff sich
in der Weise verändert, dass er nicht mehr allein Hass
auf Juden wegen ihres Jude-Seins meint, sondern nun jede
Kritik an Israel und seiner äußerst umstrittenen
Politik gegenüber den Palästinensern als solchen
bezeichnet.
Dieser Definition widersprechen aber die
Universalisten, die sich für das Einhalten der
jüdischen Ethik von Versöhnung und Nächstenliebe,
Menschenrechten und Völkerrecht einsetzen.
Der heute gängige und im öffentlichen
Diskurs benutzte Antisemitismus-Begriff erweist sich
deshalb sehr oft als ein manipulativ und
instrumentalisierend vorgebrachtes Argument, das einzig
das Ziel verfolgt, die ethnischnationalistischen
Interessen Israels zu vertreten und einzufordern, nicht
aber als ein probates Mittel, über diese Form des
Rassismus aufzuklären und sie zu bekämpfen.
Gegen diese Form des Missbrauchs und der ideologischen
Instrumentalisierung des Anti-Antisemitismus wendet sich
dieses Buch. Dass dieser Missbrauch besonders in
Deutschland überhaupt möglich ist, hängt nicht zuletzt
mit dem als Folge der nationalsozialistischen
Verbrechen vorherrschenden Schuldgefühl gegenüber Juden
und dem daraus abgeleiteten Philosemitismus zusammen.
Es wird dabei oft übersehen, dass
Philosemitismus und Antisemitismus sehr eng
zusammenhängen und dass ersterer für eine verzerrtes
Bild gerade im Blick auf den Nahost-Konflikt
verantwortlich ist. Auch dieser Phänomen unterzieht der
Autor einer ausführlichen Analyse. Er plädiert deshalb
für eine realitätsbezogene Beurteilung des Konflikts und
für eine im Sinne universalistischer Werte gerechte
Lösung auch für die Palästinenser.
Arn
Strohmeyer: Antisemitismus – Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt. Hitlers langer verhängnisvoller Schatten,
Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN 978-3-944487-30-4, 17.80 Euro
Buch - Leseprobe
3 - Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt
>>>
Buch - Leseprobe 2 - Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt
>>>
Buch - Leseprobe 1 - Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt
>>>
Buch - Antisemitismus – Philosemitismus
>>>
Antisemitismus -
Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt -
Rezension von Dr. Ludwig Watzal -
Auch 70 Jahre nach dem
unfreiwilligen Abtreten des "Großen
Diktators" von der Weltbühne leidet
Deutschland immer noch am
Nazi-Syndrom. Von "Bewältigung" oder
"Aufarbeitung" der Geschichte kann
nur einschränkend die Rede sein. >>>
Arn Strohmeyer,
Antisemitismus – Philosemitismus und
der Palästina-Konflikt. - Hitlers langer
verhängnisvoller Schatten. -
Rezension von Ekkehart Drost,
19.9.2015 >>>
Fingerübung auf
dem Klavier der Schuldgefühle
-
17. 9. 2015 - Wie der
Philosemitismus Deutschlands
Beziehung zu Israel bestimmt,
beschreibt Arn Strohmeyer in seinem
neuen Buch - Rezension von Sven
Severin
Abrechnung mit
Israels manipulativer Verwendung des
Antisemitismus-Begriffs
-
Arn Strohmeyer,
„Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt: Hitlers
langer verhängnisvoller Schatten“
Rezension von Kurt O. Wyss
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Die vielen einsamen Stimmen - 11.
Juni 2018 - Yossi Bartal - In der
neuen Ausgabe der „Siegessäule“, Berlins
größtem queeren Magazin, setzt dessen
regelmäßiger Autor, Dirk Ludigs, Kritik an
der israelischen Politik mit Antisemitismus
gleich, und das nicht zum ersten Mal. Die
Methode ist bekannt – er stellt eine
Nazidemonstration, den Angriff auf einen
Kippa-tragenden arabischen Israeli in
Berlin, eine Netanjahu-Karikatur und linke
Kritiker der israelischen Besatzung, viele
von ihnen selbst jüdisch, in eine Reihe, um
sie alle in gleichen Maßen zur Bedrohung für
jüdisches Leben in Deutschland zu erklären.
Seinen auf Englisch und Deutsch
veröffentlichten Leitartikel „Stimme
erheben“ beendet er wie ein Prophet in der
Wüste: es wäre endlich Zeit, klar
auszusprechen, dass wir ein
Antisemitismusproblem haben; Israelkritik
wäre dabei die beliebte Einstiegsdroge.
Auffallend an dem Artikel ist vor allem die
Darstellung, die letzten antisemitischen
Vorfällen hätten kaum Proteste gelöst. So
beschreibt Ludigs eine anti-israelische
Kundgebung von 50 Nazis in Dortmund und
behauptet, dass „kaum jemand protestiert(e)“
– und ignoriert dabei die zwischen 70 und
200 anwesenden antifaschistischen
Gegendemonstranten (siehe z.b http://www.belltower.news/artikel/dortmunds-die-rechte-praktiziert-%C3%B6ffentlich-antisemitismus-und-hetze-gegen-israel-13671
). Er erwähnt die Karikatur in der
Süddeutschen Zeitung, erzählt aber seinen
Lesern nicht, dass kurz nach ihrer
Veröffentlichung die Zusammenarbeit mit dem
verantwortlichen Karikaturisten endgültig
beendet wurde. In Bezug auf die Proteste
nach dem Angriff in Prenzlauer Berg
ignoriert er die unzähligen Aufrufe von
zivilgesellschaftlichen Organisationen,
Politikern aller Parteien (einschließlich
der AfD) und Zeitungen von Bild bis zur taz,
an Demonstrationen teilzunehmen und nennt
die Menge von 2500 Protestierenden vor dem
Jüdischen Gemeindehaus in Berlin
„überschaubar“. Die gleichzeitig
stattfindenden Demonstrationen in Köln,
Erfurt und Magdeburg, mit Hunderten
Teilnehmern werden gar nicht erst erwähnt,
genauso wie die klare Verurteilung des
Angriffs durch Angela Merkel oder die
Tatsache, dass mehrere Abgeordnete in
Solidaritt mit der jüdischen Gemeinde im
Bundestag eine Kippa trugen.
Aus der äußert selektiven Wahrnehmung des
Autoren kommt auch eine aberwitzige
Schlussfolgerung – Juden wären hierzulande
auch als Opfer diskriminiert! Von der
deutschen Gesellschaft bekämen sie weniger
Solidarität als Opfer rassistischer,
islamophober und homophober Attacken – die
vermeintlich viel größere Empörung
hervorrufen würden.
Es genügt, das Geschehen nach dem
antisemitischen Anschlag in Prenzlauer Berg
mit den tatsächlich „überschaubaren“
Reaktionen auf den Angriff auf eine junge
kopftuchtragende Frau in Spandau eine Woche
danach zu vergleichen, um festzustellen, wie
unglaubwürdig diese Aussage ist.
>>>
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Bundeskabinett beschließt Definition von
Antisemitismus
Donnerstag, 21. September 2017 09:13
Die Bundesregierung hat am Mittwoch die von
der International Holocaust Remembrance
Alliance (IHRA) vorgelegte einheitliche
Arbeitsdefinition von Antisemitismus
beschlossen und folgt damit der Empfehlung
des Unabhängigen Expertenkreises
Antisemitismus. Dazu erklärt der Vorsitzende
der Arbeitsgruppe Menschenrechte und
humanitäre Hilfe der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:
„Der Beschluss des Bundeskabinetts ist ein
klares Bekenntnis unseres Landes,
Antisemitismus in keiner Form zu dulden oder
zu tolerieren. Deutschland setzt sich nach
innen wie nach außen für eine differenzierte
Auslegung des Begriffes ein, der dieses
menschenverachtende Phänomen beschreibt.
Es ist besorgniserregend, dass
antisemitische Vorurteile zunehmend offener
geäußert werden, gerade solche, die sich auf
den Staat Israel als jüdisches Kollektiv
beziehen. Das darf uns nicht ruhen lassen,
weder auf nationaler noch auf
internationaler Ebene. Darum treten wir
jeder Form von Antisemitismus mit aller
Entschlossenheit entgegen. Dazu braucht es
die tatkräftige Unterstützung von Opfern
ebenso wie verstärkte Bildungs- und
Aufklärungsarbeit in Schulen wie in der
Erwachsenenbildung.“
Hintergrund:
Die Begriffsbestimmung wurde im Mai 2016 von
den 31 Mitgliedstaaten der IRHA
verabschiedet. Israel, Großbritannien,
Österreich und Rumänien stimmten der
Definition bereits zu. Sie lautet:
„Antisemitismus ist eine bestimmte
Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass
gegenüber Juden ausdrücken kann. Der
Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat
gegen jüdische oder nicht-jüdische
Einzelpersonen und/oder deren Eigentum,
sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen
oder religiöse Einrichtungen.“
Mit der Arbeitsdefinition wird das Ziel
verfolgt, Antisemitismus möglichst früh zu
erkennen, um ihn entschlossen bekämpfen zu
können. Sie soll insbesondere in der Schul-
und Erwachsenenbildung sowie in der Justiz
und der Exekutive verwendet werden. Freigegeben in
Berlin
Quelle
Bundesregierung beschließt
einheitliche Antisemitismus-Definition -
In Deutschland ist künftig eine
international ausgearbeitete Definition von
Antisemitismus gültig. Dadurch soll die
Strafverfolgung vereinfacht werden. - 20.
September 2017 - Quelle: ZEIT ONLINE
Die Bundesregierung hat beschlossen, sich
der internationalen Definition von
Antisemitismus anzuschließen. Dadurch soll
erreicht werden, verschiedene Ausprägungen
von Antisemitismus möglichst früh zu
erkennen und zu bekämpfen.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU)
stellte die Arbeitsdefinition gemeinsam mit
Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) in der
Ministerrunde vor. "Wir Deutschen sind
besonders wachsam, wenn Antisemitismus in
unserem Land um sich zu greifen droht",
sagte de Maizière.
Die Definition beruht auf Arbeiten der
Internationalen Allianz für
Holocaust-Gedenken (IHRA). Sie lautet:
"Antisemitismus ist eine bestimmte
Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass
gegenüber Juden ausdrücken kann. Der
Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat
gegen jüdische oder nicht-jüdische
Einzelpersonen und/oder deren Eigentum,
sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen
oder religiöse Einrichtungen." >>>
IMMER NOCH
EINE MÖGLICHKEIT ANTISEMITISMUS ZU ERFINDEN
"Antisemitismus im Gewand vermeintlicher
Israelkritik gilt es ebenso zu bekämpfen wie
die alten Vorurteile gegenüber Juden", sagte
der Präsident des Zentralrats, Josef
Schuster. >>>
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Liebe Freunde, unsere
Politiker haben sich mit der Forderung eines
„Antisemitismus-Beauftragten“ kräftig
verrannt. Inzwischen gibt es sogar Kritik
aus Israel*. -
Jürgen Todenhöfer - Selektiver (!)
Anti-Rassismus reicht nicht. Man muss jeden
Rassismus bekämpfen. Auch den gegen Muslime.
Laut „Antisemitismus-Bericht 2017“ wollen
„nur“ 5% der Deutschen keine Juden als
Nachbarn. Aber 21 % keine Muslime. DAS
PROBLEM UNSERER TAGE IST DER HASS AUF DEN
ISLAM UND MUSLIME, DER HASS AUF ALLES
ANGEBLICH FREMDE.
Dieser Hass bricht sich immer freiere Bahn.
Vor wenigen Tagen erklärte der AfD-Politiker
Björn Höcke: „Wir werden die Macht bekommen
und die Direktive ausgeben, dass am Bosporus
mit den drei großen M, Mohammed, Muezzin und
Minarett, Schluss ist“. So hetzten die Nazis
einst gegen die Juden. So hetzen sie heute
gegen Muslime. Jeden Tag mehr.
So darf es nicht weitergehen. Unsere
jüdischen Mitbürger sollen wissen, dass wir
sie uneingeschränkt gegen Rassismus
schützen. Aber unsere muslimischen Mitbürger
auch. MUSLIMISCHE UND JÜDISCHE MITBÜRGER
SIND BÜRGER ERSTER KLASSE. Die Ernennung
eines bloßen Antisemitismus-Beauftragten
reicht daher nicht aus. Er würde unseren
jüdischen Mitbürgern eher schaden als
nützen. Wir brauchen einen
ANTIRASSISMUS-Beauftragten.
Hier noch einige Fakten und Meinungen, die
man in dieser Debatte kennen sollte:
1.) Am 7.4.2017 veröffentlichte die
Bundesregierung den „Bericht des
Unabhängigen Expertenkreises
Antisemitismus“, den sogenannten
Antisemitismus-Bericht 2017.
Dort steht auf Seite 69, dass die soziale
Distanz gegenüber Juden insgesamt gesehen
gering ausgeprägt sei. Während gegenüber
Italienern, Juden und Schwarzen die
Ablehnung als Nachbarn sehr gering ausfalle,
steige die soziale Distanz gegenüber
Osteuropäern, Muslimen, Asylbewerbern bis
hin zu Sinti und Roma immer stärker an.
Auf Seite 62 heißt es: „Die repräsentativen
Umfragen zeigen in den vergangenen 15 Jahren
für die deutsche Gesamtbevölkerung einen
kontinuierlichen Rückgang bei den
klassisch-antisemitischen Einstellungen, der
sich auch 2016 fortsetzt. So liegt die
Zustimmungsrate zu klassischem
Antisemitismus, der Juden »zu viel Einfluss«
unterstellt und mit antisemitischen
Stereotypen arbeitet, 2016 nur noch bei rund
fünf Prozent, 2002 lag diese noch bei rund
neun Prozent (Leipziger-Mitte-Studie und
FES-Mitte-Studie 2016).“
Ich begrüße diesen Rückgang des
Antisemitismus sehr. Und sage Gott sei Dank!
Alles andere als ein Rückgang des
Antisemitismus wäre angesichts der deutschen
Geschichte schlimm. Obwohl auch 5%
Antisemitismus noch immer 5% zu viel sind.
2.) Immer wieder wird der Eindruck erweckt,
Antisemitismus in Deutschland komme von den
Muslimen. Angesichts der deutschen
Geschichte ist das eine ziemliche
Unverfrorenheit. Das gilt auch für die
Gegenwart. Nach offiziellen Zahlen der
Bundesregierung vom Dezember 2017 auf eine
parlamentarische Anfrage der LINKEN, wurden
2017 über 91% aller antisemitischen
Straftaten von Rechtsextremisten begangen.
Und nicht von Muslimen. Nur 1,9% der
Straftaten waren religiös motiviert. Die
Diskussion in Deutschland über den angeblich
muslimischen Antisemitismus geht völlig an
den Realitäten unseres Landes vorbei.
3.) Sehr souverän und mitfühlend ist der
Kommentar des in Israel aufgewachsenen
Schriftstellers David Ranan in der
Süddeutschen Zeitung vom 20. Januar: “In
Deutschland lebende Juden sind bedroht, wenn
sie auf der Straße beleidigt oder gar
attackiert werden. Leider erleben das Juden
in Deutschland. Leider erleben das aber auch
viele Muslime im Land.” Von seiner Fairness
könnten sich manche deutsche Politiker eine
Scheibe abschneiden.
Der meist brillante Heribert Prantl, der
sich, anders als ich, für einen
Antisemitismus-Beauftragten einsetzt,
schrieb in der SZ: „Der Antisemitismus ist
eine [besonders] geschichtsmächtig
destruktive Kraft“. Richtig! Aber dasselbe
gilt für den Hass auf den Islam! Seit über
zwei Jahrhunderten wurden im Namen dieser
Einstellung im Mittleren Osten viele
Millionen Muslime ermordet.
Liebe Freunde, bitte geht bei der Diskussion
dieser Fakten und dieses Posts fair mit
Euren jüdischen und muslimischen Mitbürgern
um! Es gibt schon jetzt zu viel Hass auf
dieser Welt. Euer JT
>>>
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The
Invention of „New“ Anti-Semitism to silence
Critics of Israel’s Crimes against Humanity
- Alison Weir - 24. 5. 2017 - Anti-Semitism:
A strategy to immunize Israeli war crimes
against criticism!
An anti-Semitism is a form of racism. It’s
prejudice against Jewish people by the mere
fact of being Jewish. All other forms of
so-called „new“ anti-Semitism are inventions
by the Zionist Israel Lobby to immunize the
different Israeli governments against any
criticism of its brutal, oppressive policy
against the People of Palestine.
The late Shulamit Aloni, a former member of
the Israeli Parliament, set the record
straight about the accusation of „anti-Semitism“
in an interview in 2002 with Amy Goodman
from „Democracy Now“ saying: “It’s a trick.
We always use it. When from Europe somebody
is criticizing Israel, then we bring up the
Holocaust. When in this country people are
criticizing Israel, then they are ‘anti-Semitic.'“
About the Israel Lobby, Aloni said: “It’s
strong and has a lot of money. Ties between
Israel and the American Jewish establishment
are very strong (…) their attitude is
‘Israel, my country right or wrong.’” “It’s
very easy, to blame people who criticize
certain acts of the Israeli government as
‘anti-Semitic’ and use that claim to justify
everything Israel does to the Palestinians.”
>>> |
Esther
Schapira und Georg M. Hafner: Berufszionisten
als Oberlehrer
- 26. Mai 2017 - Ludwig Watzal - Im Zentralorgan
des Zentralrates der Juden in Deutschland
(Jüdische Allgemeine) haben zwei Berufszionisten
(Sayanim), Esther Schapira und Georg M. Hafner,
sich als „Oberlehrer“ versucht. Besser als diese
beiden hätte niemand diesen Auftrag erledigen
können. Mit erhobenem Zeigefinger zu hantieren,
ist eine deutsche Charaktereigenschaft, darin
unterscheiden sich deutsche Zionisten nicht von
den „gewöhnlichen“ Deutschen. Da beide von
fürstlichen Gehältern im durch Zwangsgebühren
alimentierten Öffentlich-Rechtlichen
Propaganda-Fernsehfunk tätig sind bzw. waren,
brauchen sie keine Skrupel zu haben, um
Andersdenkende zu belehren, da ihnen die
„Bundesbesoldungsordnung“ zur zweiten Natur
geworden zu sein scheint.
Es geht den beiden wieder einmal um die
Inkriminierung der Haltung einiger kritischer
Deutscher zum Nahostkonflikt und deren Kritik an
Israel. Dieser Artikel entspricht dem Niveau
ihres gemeinsam verfassten Pamphlets „Israel ist
an allem schuld. Warum der Judenstaat so
gehasst“. Beide Elaborate sind unterirdisch. So
offenbart der Artikel im „Zentralorgan“, mit
welchen Vorurteilen und Komplexen zionistische „Broderlinge“
krampfhaft versuchen, den Deutschen etwas
einzureden, das in ihren eigenen Köpfen
herumgeistert, nämlich eine abartige Ideologie
überfrachtet mit Vorurteilen.
Der Vorzeige-Zionist aus Berlin hätte es nicht
treffender formulieren können. „Warum müssen
ausgerechnet die Kinder und Kindeskinder derer,
die Juden planmäßig auszulöschen versuchten, den
Überlebenden und ihren Familien Ratschläge
erteilen, wie sie sich anständig verhalten
sollen?“ Haben vielleicht die Kinder und
Kindeskinder der Täter mehr aus der
Vergangenheit gelernt, als die Kinder und
Kindeskinder der Opfer? Wer die israelische
Gesellschaft nicht mit einer rosaroten oder
sogar schwarzen Brille betrachten, kann sich nur
von dem offenen Rassismus und der
Menschenverachtung der Siedler und weiten Teilen
des Polit-Establishments gegenüber den
Palästinensern indigniert abwenden. Reden etwa
Schapira und Hafner immer nur mit Ihresgleichen,
den Funktionären des Zentralrates oder der
rechtsextremistischen Israellobby?
Dass die israelische Besatzungsmacht im
besetzten Palästina „Ghettos“ geschaffen hat,
bestreitet niemand. Der Gaza-Streifen ist ein
Ghetto, einige Nennen es „Freiluftgefängnis“,
über das Israel die Schlüsselgewalt besitzt.
Dass >>> |
Zionismus und Antisemitismus
- Ein grundlegendes Problem in der
Ansicht vieler deutscher Linken auf
Palästina und den Zionismus besteht
darin, dass das Paradigma unkritisch
akzeptiert wird, der Zionismus sei
eine emanzipatorische Antwort auf
den Nationalsozialismus. Schon
historisch ist diese Annahme falsch
– die zionistische Bewegung und die
ersten Stufen der Kolonisierung
Palästinas entstanden einige
Jahrzehnte vor dem deutschen
Faschismus. Nichtdestotrotz besteht
natürlich eine Beziehung zwischen
dem Zionismus und dem europäischen
Antisemitismus; diese Beziehung ist
aber viel weniger kausal und viel
dialektischer, als es in dem
hegemonialen Diskurs in Deutschland
gesehen und analysiert wird.
Der
folgende Text ist eine deutsche
Übersetzung des Artikels „Zionism
and Anti-Semitism“ vom 10. Februar
1972. Übersetzung und Vorwort von
Dror Dayan >>> |
30. 8. 2015 -
Antisemiten sind mir egal! Antisemit
ist, wen manche Juden hassen
- Abi Melzer -
Gerüchte sind manchmal hartnäckiger
als Tatsachen. So verhält es sich
zumindest mit dem Antisemitismus,
der zwar nach Meinung von Theodor W.
Adorno lediglich ein Gerücht sei,
aber eines, das schon seit hunderten
von Jahren existiert. Viele Jahre
offen rassistisch, brutal und nicht
selten tödlich und oft auch
versteckt, im Verborgenen, und
dennoch nicht minder gefährlich.
Antisemitismus ist eine der
widerlichsten Ideologien, die
Menschen je erfunden haben. Diese
Behauptung muss heute nicht mehr
bewiesen werden. Gleichwohl darf man
nicht ignorieren, dass der
Antisemitismus als gewöhnlicher
Judenhass begonnen hatte und
jahrhundertelang keine Ideologie
war, sondern religiöser Eifer,
Vorurteil und Fremdenhass. Erst im
neunzehnten Jahrhundert, mit dem
Aufkommen von Nationalismus und
Rassismus, verwandelte sich der
Judenhass in eine rassistische,
völkische Ideologie mit gefährlichen
Inhalten. Die Auswirkungen des
Antisemitismus sind weltweit
bekannt. Nur wenige wissen, dass der
Zionismus eine Missgeburt des
Antisemitismus ist. Heute dient der
Vorwurf des Antisemitismus, die
Gegner des Zionismus mundtot zu
machen und notwendige Debatten im
Keim zu ersticken.
„Hütet euch vor Antisemitismus und
allen anderen Formen von Rassismus“
Das waren die Grußworte von
Erzbischof Desmond Tutu an die
Teilnehmer des Kirchentages im Juni
2015 in Stuttgart, „aber hütet euch
auch genauso davor, zum Schweigen
gebracht zu werden von jenen, die
euch wegen der Kritik an der
unterdrückerischen Politik Israels
als Antisemiten abstempeln wollen.“.
Und Avi Primor, der von 1993 bis
1999 Israels Botschafter in
Deutschland war, sagte im Frühjahr
2015 auf einer Veranstaltung in
Bremen: „Nicht der Antisemitismus
nimmt zu, sondern die Sympathien für
Israel nehmen ab.“ Damit bestätigt
Avi Primor, dass Antisemitismus und
Israel aneinander gekoppelt sind wie
siamesische Zwillinge. Der
Antisemitismus nimmt zu, wenn es
Israel schlecht geht bzw. wenn
Israel sündigt. Der Versuch Israels
das anders zu deuten, nämlich, dass
es Israel schlecht geht, weil der
Antisemitismus zunimmt, ist aber
gescheitert. >>> |
„Das ging zwar gegen
Israel als Staat. Aber das war nur vorgeschoben,
um den Antisemitismus zu kaschieren.“
(Der Präsident der Bremischen Bürgerschaft
Christian Weber über die Demonstrationen
im letzten Sommer gegen den Gaza-Krieg
Israels.)
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Dauerbrenner
Antisemitismus
Warum wird
Israels Rolle bei der neuen Debatte
völlig ausgeblendet?
Arn Strohmeyer
Der Zentralrat der Juden
in Deutschland rät deutschen Juden davon
ab, die Kippa zu tragen. Ist es schon
wieder so weit? Ist die SA schon wieder
unterwegs auf deutschen Straßen? Der
Antisemitismus sei stark im Ansteigen,
heißt es. Die Muslime sind für den Zentralrat
der Stein des Anstoßes, von dieser Seite
kommt angeblich die Bedrohung. Nun mag
es dumme Anpöbeleien, stupide Schmähungen
gegeben haben, von schweren Anschlägen
ist in Deutschland bisher glücklicherweise
nichts bekannt. Wirkliche Aggressionen
solcher Art haben sich in den letzten
Jahren eher auf Muslime verlagert, die
eigentlich viel mehr Grund haben, sich
in diesem Land bedroht zu fühlen – siehe
PEGIDA und seinen Anhang. Islamophobie
ist viel verbreiteter als Antisemitismus.
Wie ernst sind die Warnungen vor neuem
Antisemitismus zu nehmen oder handelt
es sich hier lediglich um eine propagandistische
Panik-Kampagne? Vor einem Monat gab
eine Bertelsmann-Studie über das Verhältnis
der Deutschen zum Holocaust auch Aufschluss
über das Verhältnis der Deutschen zu
Juden bzw. zu Israel. Dass die Mehrheit
der Deutschen einen Schlussstrich unter
das Kapitel Nationalsozialismus und
Holocaust ziehen will, ist seit langem
bekannt, aber sehr bedauerlich, denn
Schlussstriche sind meistens eine Weigerung,
sich mit einer schlimmen Vergangenheit
auseinanderzusetzen – und Verdrängung
macht niemals frei. Interessant sind
aber auch andere Zahlen: Die Sympathiewerte
für Israel sinken in Deutschland dramatisch.
Im Jahr 2014 hatten nur noch 36 Prozent
der Deutschen eine positive Meinung
von diesem Staat, 2007 waren es noch
57 Prozent. Das ist eine deutliche Aussage,
und der Hintergrund ist klar: Der Nahost-Konflikt,
also Israels unrechtmäßiges Vorgehen
gegen die Palästinenser hat seine deutlichen
Spuren hinterlassen.
Zwischen der ersten und der zweiten
Befragung lagen zwei Gaza-Kriege (2008/09
und 2014), in denen eine wehrlose Bevölkerung
einem furchtbaren Beschuss und Bombardement
ausgesetzt war, wobei Tausende Palästinenser
getötet wurden, bei kaum eigenen israelischen
Verlusten. Und auch die Besatzungspolitik
in der Westbank mit permanenten Landraub,
Siedlungsbau, Unterdrückung der Menschen
dort, der Zerstörung von Häusern, Brunnen,
Feldern und Olivenhainen (Polizei und
Armee schauen zu und greifen nicht ein)
– wen kann ein solches Vorgehen gleichgültig
lassen, wenn er sich sein Empfinden
für Gerechtigkeit und Moral bewahrt
hat?
Täglich überfallen jüdische Siedler
Dörfer der Palästinenser, Brandanschläge
auf Moscheen sind an der Tagesordnung,
Sprechchöre und Graffitis wie „Tod den
Arabern!“ oder „Araber in die Gaskammern!“
oder Schmähparolen an christlichen Kirchen
gehören inzwischen zum Alltag. Moslems
in Deutschland registrieren solche Vorgänge
sehr genau, die moderne Medienwelt bringt
diese Ereignisse bis ins Wohnzimmer.
Und da Israel vorgibt, für alle Juden
in der Welt zu sprechen und der Zentralrat
rückhaltlos hinter Israel steht, darf
man sich nicht wundern, dass der Hass
bei Moslems und Bürgern aus arabischen
Staaten größer wird und sich auch gegen
Juden in Deutschland richtet. Ist das
aber gleich Antisemitismus? Die sinkenden
Sympathiewerte für Israel sind auch
deshalb erstaunlich, weil die deutschen
Medien – wohl aus Angst vor dem Antisemitismus-Vorwurf
– nur sehr zurückhaltend oder gar nicht
über Israels Vorgehen in den besetzten
>>>
|
Gehrcke, Wolfgangi:
Rufmord
Die Antisemitismus-Kampagne
gegen links
Neue Kleine Bibliothek 214,
etwa 160 Seiten
VORBESTELLEN -
Erscheinungstermin: April
2015
Die deutsche Linke wird
immer wieder mit dem Verdikt
des Antisemitismus belegt.
Ihre Kritik an der
US-amerikanischen wie der
israelischen
Regierungspolitik bediene
antisemitische Vorurteile.
Dieser Vorwurf wird in
Politik und Medien in
stetiger Wiederholung
variiert. Wie kommt es zu
solchen Anschuldigungen und
was bezwecken sie? Warum
richten sie sich
ausgerechnet gegen links?
Stellen sie nicht eine der
schlimmsten Anklagen dar,
die gegen ein linkes
Selbstverständnis erhoben
werden könnten? Sind
derartige Kampagnen
möglicherweise nur ein
Vorwand? Sollte es dabei
etwa gar nicht gegen
Antisemitismus gehen? Zielen
sie vielleicht in
Wirklichkeit nur auf den
Antikapitalismus der Linken?
Wolfgang Gehrcke deckt auf,
welche formellen und
informellen Netzwerke solche
propagandistischen Feldzüge
inszenieren, mit welchen
unbewiesenen Unterstellungen
und Manipulationen sie
operieren und welche
Absichten sie verfolgen. Und
er konfrontiert den
behaupteten mit dem
tatsächlich existierenden
Antisemitismus.
Die Karriere einer
"offiziellen EU-Definition
des Antisemitismus" - Sang-
und klanglos verschwunden
- George und Doris Pumphrey
- In Diskussionen über
Israel wurde und wird immer
wieder Bezug genommen auf
eine "Arbeitsdefinition
Antisemitismus der EU", um
Kritik an israelischer
Regierungspolitik als eine
Form des Antisemitismus zu
denunzieren. Dieses
"offizielle" Dokument soll
den Beweis dafür liefern. Da
es auf der Internetseite
einer EU-Agentur zu finden
war, meinten und meinen
selbst Kritiker der
israelischen Politik, es
handle sich um ein
"offizielles" EU-Dokument.
Die Karriere dieser
"offiziellen EU-Definition"
begann vor mehr als zehn
Jahren. Unter der
Schirmherrschaft der UNO
fand im Spätsommer 2001 die
Weltkonferenz gegen
Rassismus in Durban,
Südafrika statt. Die
Delegation der USA und
Israels verließen vorzeitig
die Konferenz aus Protest
gegen die Forderung, das
israelische Vorgehen gegen
die Palästinenser als
Rassismus zu bezeichnen, die
auf Seiten anderer
offizieller Delegationen und
in der gleichzeitig
stattfindenden NGO Konferenz
erhoben wurde.>>>
|
Die Beschwörung der Antisemitismus-Gefahr
als politische Waffe -
Ein Nachwort zu der Demonstration
des Zentralrats am Sonntag in Berlin -
Arn Strohmeyer -
16. 9. 2014
Dieter Graumann vom Zentralrat
der Juden in Deutschland hatte gerufen und alle,
alle kamen – die Bundeskanzlerin, der Bundespräsident,
Minister, die Spitzen der Kirchen und sogar
der muslimischen Verbände, um Flagge zu zeigen
und Solidarität auszudrücken. Wofür und wogegen?
Für einen Staat, dessen „moralischste Armee
der Welt“ gerade über 2000 Menschen umgebracht
und Zehntausende verletzt und einen ganzen Landstrich
in Schutt und Asche gelegt hat. Und gegen eine
„Welle des Antisemitismus“, die angeblich über
das Land hinwegging, weil ein paar durchgeknallte
und ausgeflippte Schreihälse in der Tat judenfeindliche
Parolen gebrüllt hatten. Selbst der renommierte
Antisemitismusforscher Wolfgang Benz, sicher
kein Freund der Schreihälse, wollte von einem
„neuen Antisemitismus“ nichts wissen.
Der Aufschrei vom „neuen Antisemitismus“ kam
nicht zufällig. Er hat Methode. Immer wenn Israel
negativ in die Schlagzeilen kommt, gibt es diesen
gut inszenierten laut vorgebrachten Protest.
Der amerikanisch-jüdische Politologe und Historiker
Norman Finkelstein hat schon 2005 diesen Sachverhalt
so dargestellt: Jedes Mal wenn Israel durch
internationalen Druck (wie jetzt beim Überfall
auf den Gaza-Streifen) dazu gebracht werden
soll, seine Kriegs- und Besatzungspolitik zu
beenden, inszenieren diejenigen, die Israel
blind gegen jede Kritik verteidigt sehen wollen,
eine weitere bis ins kleinste Detail durchkomponierte
Oper, die den Zuschauern medienwirksam die erschreckenden
Ausmaße des weltweiten Antisemitismus vor Augen
führen soll.
Diese propagandistische Aufbereitung einer angeblich
bestehenden Antisemitismusgefahr – so
Finkelstein weiter – soll erstens der Kritik
an Israel die Berechtigung entziehen, zweitens
die Juden und nicht die Palästinenser als Opfer
darstellen und drittens der arabischen Welt
den Schwarzen Peter zuschieben. Finkelstein
nennt dieses Hochspielen eines „neuen Antisemitismus“
eine „ideologische Waffe“, die missbraucht werde,
um Israel gegen berechtigte Kritik immun zu
machen. Wie schändlich eine solche Instrumentalisierung
der Opfer des Holocaust für die Rechtfertigung
von Israels menschenverachtender Politik ist,
versteht sich von selbst.
Genau dies hat sich am Sonntag vor dem Brandenburger
Tor in Berlin abgespielt. Da wurde immer wieder
von den Rednern auf das – jetzt wieder bedrohte
– Lebensrecht der Juden in Deutschland hingewiesen.
Kanzlerin Merkel meinte, auf die selbstverständliche
Stellung des Judentums in Deutschland neben
Christentum und Islam hinweisen zu müssen. Wer
hat das je bestritten? Muss man ständig Selbstverständlichkeiten
wiederholen, nur weil ein paar Schreihälse Anderes
gröhlen? Im Grunde zeigt sich an solchen Bekundungen
nur, auf wie schwachem Fundament das deutsch-israelische
Verhältnis in Wirklichkeit steht, das nicht
von echtem Vertrauen, sondern auf deutscher
Seite ausschließlich von einem höchst irrationalen
Philosemitismus getragen wird. Es bleibt festzustellen:
Es gibt in Deutschland keinen von der Mehrheitsgesellschaft
(und schon gar nicht vom Staat) getragenen Antisemitismus,
der Juden gefährden könnte. Was soll da die
ganze Aufgeregtheit?
Zumal die Frage, was Antisemitismus heute überhaupt
ist, nur sehr schwer zu beantworten ist. Der
„klassische Rassenantisemitismus“, wie ihn die
Nazis praktiziert haben, existiert Gottseidank
nicht mehr. Es bleibt die Definition: Man hasst
Juden, weil sie Juden sind. Solche Vorurteile
gibt es sicher. Aber auch diese Version dürfte
nicht mehr sehr weit verbreitet sein, weil die
„Juden“ von heute die Moslems und andere Minderheiten
sind. Der Hass hat sich auf sie verlagert. Was
bleibt? Der Zorn, die Wut und die Verzweiflung
über die Politik Israels, die gerade – nach
schon so vielen anderen – in Gaza ein riesiges
Massaker angerichtet hat, das Resultat der brutalen
israelischen Besatzungspolitik, die gegen jedes
Menschen- und Völkerrecht verstößt und Millionen
Palästinensern Freiheit und Menschenwürde nimmt.
Kann man Menschen, die dagegen protestieren
und sich vielleicht auch in der Wortwahl völlig
vergreifen, gleich als „Antisemiten“ bezeichnen
und mit Hitlers Schergen auf eine Stufe stellen?
„Wer Hitler abschütteln will, muss heute die
Palästinenser verteidigen“, sagt der deutsch-französische
Publizist Alfred Grosser, der als Jude vor den
>>> |
15.
9. 2014 -
Die
Kleider des nackten Königs
- Abi Melzer - Am Sonntag fand
vor dem Brandenburger Tor in Berlin eine “Massenversammlung”
gegen Antisemitismus statt, zu der keine Massen
kamen, sondern, nach Angaben der Polizei, höchstens
viertausend Teilnehmer; und das war auch gut
so. Vor allem aber fiel auf, dass kaum ein Prominenter
fehlte: Joschka Fischer neben Gregor Gysi, Friede
Springer neben Charlotte Knobloch, Oppermann
neben Kauder, Moderator Cherno Jobatey neben
Außenminister Steinmeier und Familienministerin
Schwesig, Kardinal Reinhard Marx neben EKD Ratsvorsitzenden
Nikolaus Schneider, DFB-Chef Wolfgang Niersbach
neben Innenminister Thomas de Maizière und Ronald
S. Lauder vom jüdischen Weltkongress neben Aiman
Mazyek vom Zentralrat der Muslime, um nur einige
zu nennen. Waren die DGB-Funktionäre nicht vertreten?
Viele der “unbedeutenden/bedeutenden” MdBs bleiben
hier unerwähnt, da sie nur die weitere Staffage
bilden mussten. Alle eilten herbei, weniger
um zu demonstrieren, als vielmehr um gesehen
zu werden. Damit sie auch gar nicht in den Verdacht
geraten, Gott behüte, “Antisemiten” zu sein.
Es war eine Schau der Eitelkeiten und der Ängstlichkeit,
die “Einladung” des Zentralrates der Juden in
Deutschland zu diesem Propaganda-Spektakel auszuschlagen.
Das Problem dieser Kundgebung war aber, dass
sie vom Zentralrat der Juden in Deutschland
organisiert und durchgeführt wurde und nicht
von der Bundesregierung. Angela Merkel war nur
als Gastrednerin akzeptiert, und ihre Rede war
eine Aneinanderreihung von Banalitäten und Absurditäten
wie üblich. Am Beifall der Anwesenden konnte
man erkennen, dass sie nicht begeistert davon
waren, und bei den Parolen hörte man, worum
es geht: um gehorsame Pflichterfüllung und die
Absicht, sich dieser lästigen Aufgabe schnell
zu entledigen. Merkel, Gauck und viele andere
Politiker hatten schließlich noch andere, wichtigere
Termine an diesem Sonntag, aber sie verhielten
sich, wie gehorsame Deutsche sich halt verhalten,
wenn der Zentralrat ruft.
Selbst solche Zionisten und Fans des Guru HMB,
wie
Nathan Gelbart, der treue und gefügige Anwalt
des streitbaren “Antisemitismusexperten”, folgerte
in seinem Beitrag auf der Achse des Guten,
das „diese Kundgebung an
Scheinheiligkeit nicht zu überbieten war“. >>> |
Der 4D-Effekt - Prof. Rolf
Verleger - Delegitimiert, dämonisiert, doppelter Standard: Was
anderen als Antisemitismus vorgeworfen wird, macht Israel mit den
Palästinensern schon lange. Noch schlimmer wird das Ganze, wenn noch
ein viertes „d“ hinzu kommt: Deutschland.
Ist Kritik an Israels Politik antisemitisch? Die Frage ist seltsam.
Ab wann ist kritisches Denken antisemitisch, mithin nicht mehr
statthaft? Kritisches Denken ist immer statthaft!
Israel ist eine ethnisch abgestufte Demokratie. Die meisten Rechte
haben jüdische Bürger, dann kommen nichtjüdische Bürger und dann
nichtjüdische Jerusalemer. Danach kommen die Rechtlosen: Über die
vielen nichtjüdischen Bewohner des besetzten Westjordanlands
herrscht Israels Militärdiktatur. Die Bewohner Gasas hat Israel seit
2006 eingekerkert und bringt sie alle paar Jahre wieder zu Hunderten
um.
Die wesentliche Frage ist allein, ob diese Beschreibung den
Tatsachen entspricht. Was zählt, sind Fakten. Die Person, die diese
Fakten nennt, einen „Antisemiten“ zu nennen, wäre ein reines „ad
hominem“-Argument, also Herabsetzen der Person, um nicht sachlich
argumentieren zu müssen. >>> |
14.
9. 2014 -
Das
Schweigen der Lämmer
- Abi Melzer - In der Süddeutschen
Zeitung vom 11.09. gab es einen interessanten
Beitrag von David Ranan mit dem Titel ´Das Schweigen
der Diaspora`. Ranan schrieb: „Ist es also Sache
des Zentralrats der Juden in Deutschland, Israels
Politik, deren Handlungen und Feldzüge zu verteidigen?
Oder sollte er nicht vielmehr deutlich machen,
dass die Vertretung der deutschen Juden eben
kein Ansprechpartner sein kann in Fragen, die
Israel betreffen“?[1]
Selbst diese harmlose Bemerkung, die man nicht
einmal als Kritik verstehen kann, rief Henryk
M. Broder auf die Barrikaden. Man fragt sich
verwundert, was ihn dazu bewegt hat, jemanden,
den er offensichtlich nicht kennt, wegen seiner
von Broders Ideologie abweichenden Meinung,
so zu beleidigen. Er beeilte sich auch der “Achse
des Guten”, das wie folgt zu kommentieren: “Wo
findet die SZ nur immer wieder ihre nützlichen
Idioten?” Er muss aber aufpassen, dass nicht
er selbst zum nützlichen Idioten der israelischen
Propaganda wird. Solche zynischen und hämischen
Kommentare sind zwar sein Markenzeichen, es
wird aber der Tag kommen, an dem sie wie ein
Bumerang auf ihn zurückfallen werden. Ich warte
darauf und hoffe es, dies noch zu erleben, dass
die führenden deutschen Zeitungen und Zeitschriften
nichts mehr von diesem zionistischen Zyniker
und, nach eigenen Worten, “reaktionären” annehmen.
Ich bin jederzeit bereit, die Meinungsfreiheit
meines Gegners zu verteidigen, aber einen anderen
Journalisten als „nützlichen Idioten“ zu bezeichnen,
hat mit Meinungsfreiheit nichts mehr zu tun.
Es ist eine Herabwürdigung und Diffamierung
Andersdenkender und wenn diesem Treiben per
Gesetz keine Grenzen gesetzt werden, dann sollten
wir es tun, und Broder ignorieren und isolieren
und ihm vor allem keine Bühne für seine Giftpfeile
mehr geben. Broder jedenfalls handelt seit Jahren
nach seinem Motto: Warum sachlich, wenn es auch
persönlich geht. Er zieht es vor, so oft es
geht, persönlich zu antworten und die Kritiker
israelischer Politik, die er immer auch als
persönliche Feinde betrachtet, unter der Gürtellinie
zu treffen. Broder, so verstehe ich seine Rolle,
die er seit mehr als zehn Jahren in diesem Land
spielt, ist die ebenfalls eines „nützlichen
Idioten“. Da stellt sich zwangsläufig die Frage:
Cui bono? >>>14. 9. 2014
|
Der panische Philosemitismus
-
Prof. Michael Bodemann - Der
Antisemitismus-Vorwurf prägt, von
Walser über Möllemann bis Honderich,
die Debatten. Dient das der
Aufklärung? Oder regiert hier die
Logik des Skandals? (2) |
Antisemitologie - Das
Antisemitismus-Gerede
überhöht Judenhass zum
mystischen
Ewigkeitsphänomen.
Es dient vor allem dazu,
Kritik an Israel zu
denunzieren. Eine
Antwort auf Micha
Brumlik - Rolf Verleger |
Wieder einmal
Bekenntniszwang
-
Stefan Reinecke -
Wer in
Deutschland Israel kritisiert, entschuldigt die
Nazivergangenheit, sagen die einen. Wer Israel
bedingungslos unterstützt, zieht die falsche Lehre aus
der Geschichte, meinen andere. Und fast alle reden so,
als gäbe es diese Debatte dieses Jahr das erste Mal.
Notizen zu einem Déjà-vu-Erlebnis >>> |
Aus
Angst als Antisemiten verleumdet zu
werden, stimmen wir den
schrecklichsten Taten im Nahen Osten
zu. R. Fisk |
Dieses
Gerede von 'Antisemitismus' ist ein
Vorwand um Repression zu
rechtfertigen -
von Seumas Milne |
VORURTEILE UND
STEREOTYPE -
Im Gespräch: Bitte
kein Generalverdacht - Wolfgang
Benz, Leiter des Zentrums für
Antisemitismusforschung in Berlin,
über Konstanten und Veränderungen im
Verhältnis zu den Juden und zu
Israel |
Kein
Wunder, dass die üblichen
Verdächtigen vermeintlichen
Antisemitismus immer mehr in den
letzten Ecken und Winkeln
herbeiphantasieren müssen
- Arne
Hoffmann |
Es
gibt den Antisemitismus
als
sozialpsychologisches
Phänomen
-
der braucht oft nicht
einmal Juden. Aber der
Antisemitismus wird
heute auch durch die
Geschehnisse im Nahen
Osten gespeist. Ich sage
nicht, dass der
Nahostkonflikt den
Antisemitismus schafft.
Aber die israelische
Politik verleiht dem
Antisemitismus
Legitimation. Da kann
ich nur sagen: Bravo,
tolle Leistung! Und wie
wird darauf reagiert?
Indem man versucht, jede
Kritik an Israel mit
Antisemitismus
gleichzusetzen. Sogar
Juden wie ich, die
Israel kritisieren,
werden als objektive
Zuträger des
Antisemitismus
bezeichnet -
absurderweise sogar von
nichtjüdischen
Israelfans, die den
behaupteten
Antisemitismus benützen,
um sich selbst zu
profilieren. - Moshe
Zuckermann |
Wie
antisemitisch ist Europa?
-
Natürlich gibt es
Judenhass. Doch nicht jede Kritik an
Israel ist gleich antisemitisch
Avi Primor
mehr >>>
(kostenlose Anmeldung nötig)
mehr
>>> |
Welcher Boykott wäre nötig -
Haim
Bresheet - Während der letzten
Monate gab es nicht zum 1. Mal
eine Kampagne mit widerlicher
Propaganda gegen liberale jüdische
Intellektuelle, die die
dominierenden jüdischen Gemeinden
der größten westlichen Länder
verärgert haben. Was wird ihnen
vorgeworfen? Nichts geringeres als
Antisemitismus.
|
ISRAEL
IST
VERANTWORTLICH FÜR ANTISEMITISMUS-
- Hajo G. Meyer" Es ist nicht erlaubt
den Holocaust zu
instrumentalisieren"
Moshe
Zuckermann [8] spricht in diesem Zusammenhang von einer
Ideologisierung und Instrumentalisierung des Andenkens.
Im Zentrum steht nicht das Gedenken an die Opfer und die
Aufklärung über den Holocaust, sondern das politische
Einsetzen dieses Begriffes in der deutschen und
israelischen Außenpolitik. In Deutschland personifiziert
Joschka Fischer diesen Ansatz, wenn er Auschwitz,
deutsche Auslandseinsätze, den „Kampf gegen den Terror“
und „Solidarität mit Israel“ verknüpft. Die Abwicklung
deutscher Geschichte, die neue Rolle Deutschlands und
militärische Interventionen in der Welt werden über
Relativierung, die Aufhebung der historischen
Unvergleichbarkeit des Holocaust begründet und durch
konstruierte Parallelen zu heutigen Ereignissen
legitimiert.
Eine Relativierung zum politischen Gebrauch findet nach
Moshe Zuckermann jedoch auch in Israel statt, allerdings
unter völlig anderen Vorzeichen. Moshe Zuckermann
zitiert hierzu unter anderem den palästinensischen
Knesset Abgeordneten Azmi Bishra [9], der darauf hinweist, dass der Holocaust
instrumentalisiert werde, um die israelische Besatzung
zu legitimieren, und obgleich sich das verheerende
Verbrechen in Europa zugetragen habe, habe die
„Wiedergutmachung“ in Palästina stattgefunden.
Quelle |
Offene Worte
unter Freunden? Warum
Kritik an Israel so schwierig ist -
Deutschlandradio Kultur -
Warum geraten
Deutsche, die die israelische Regierung
kritisieren, schnell unter Antisemitismusverdacht?
Wie schützt man sich vor Stimmen von rechts
außen, die einem das Wort im Munde verdrehen?
Die Kritik an Israel gleicht einem verbalen
Minenfeld.
Warum werden in Deutschland lebende Juden für
die Politik des Staates Israel verantwortlich
gemacht?
Warum geraten Deutsche, die die israelische
Regierung kritisieren, schnell unter
Antisemitismusverdacht? Dürfen nur Juden Israels
Politik kritisieren? Wie schützt man sich vor
falschen "Freunden" von rechts außen, die einem
das offene Wort im Munde verdrehen? - Mit Kritik
an Israel ist es so eine Sache; man kann sich
ganz schnell zwischen alle Stühle setzen. Denn
für dieses verbale Minenfeld gilt in besonderem
Maße die alte Spruchweisheit: Wenn zwei das
Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.
Das politische Feature
Autor:
Brigitte Schulz
Offene Worte unter Freunden? Warum Kritik an Israel
so schwierig ist
MP3
|
Flash
|
Kritik an Israel nicht
deckungsgleich mit antisemitischen Haltungen
- Antisemitismus-Potenzial in der Schweiz
neuartig bestimmt - Claude Longchamp, Monia
Aebersold - Eine Studie über "anti-jüdische und
anti-israelische Einstellungen in der Schweiz 2007“,
die das Forschungsinstitut gfs.bern unter dem
Patronat der Eidgenössischen Kommission gegen
Rassismus (EKR) und in Zusammenarbeit mit dem
jüdischen Wochenmagazin tachles erstellt hat.
|
„Israel scheint mir wie
eine kleine Kolonie
Amerikas“
-
Thomas Seifert - Der
britische Historiker
Tony Judt beklagt, dass
Israel sein moralisches
Gewicht in der Welt
verliert und Kritiker
mit der
Antisemitismus-Keule
mundtot macht. |
Besser
streiten
-
Wie eine Analyse des islamistischen
und antizionistischen Antisemitismus
zur kruden Israelfeindschaft
verkehrt wird.
Eine Antwort
von Klaus Holz auf Micha Brumlik
|
Dosier zum
Thema Lars Rensmann |
Wenn
Antisemitismus politisch instrumentalisiert wird
-
Norman G.
Finkelstein klagt den Missbrauch an.
Von Hans-Martin Lohmann |
Auszug aus
Antisemitismus als politische Waffe
Israel, Amerika und der Mißbrauch
der Geschichte von Norman G.
Finkelstein.
Vorwort von Felicia Langer
Antisemitismus als politische Waffe
ist ein Thema, das dringend einen
Autor gesucht hat – es hat ihn in
Norman Finkelstein gefunden, einem
Autor, der bisher schon einiges
gewagt hat. Wie das vorliegende Buch
bezeugt, ist er dem Thema gewachsen;
die Genauigkeit und Akribie seiner
Recherchen und Analysen sind
bewundernswert.
Im ersten Teil des Buches befaßt
sich der Autor vor allem mit der
Instrumentalisierung von
Antisemitismus durch die
proisraelische Lobby in den USA und
in Europa, zugunsten der
israelischen Politik. Immer wenn die
Gefahr besteht, die internationale
Gemeinschaft könnte mit verstärktem
Druck von Israel verlangen, die
besetzten Gebiete gemäß dem
Völkerrecht zu räumen, wird, so
Finkelsteins Analyse, ein neuer
Antisemitismus inszeniert: »eine
weitere, bis ins kleinste Detail
durchkomponierte Oper, die den
Zuschauern medienwirksam die
erschrecklichen Ausmaße des
weltweiten Antisemitismus vor Augen
führen soll.«
Mit ihrem Antisemitismusvorwurf
bezwecken die amerikanisch-jüdischen
Eliten vor allen Dingen eines: Wer
Israel kritisiert, soll als
verkappter Antisemit erscheinen, und
Berichte über die Lage der
Palästinenser unter der Besatzung,
ihre Unterdrückung und ihr Leid
sollen tabu sein; denn nur Israel
steht die Rolle des Opfers zu.
mehr >>>
|
Eine kritische
Theorie des Antisemitismus?
Über: Rensmann, Lars, Demokratie und
Judenbild. Antisemitismus in der
politischen Kultur der
Bundesrepublik Deutschland
- Klaus Holz |
Auszüge aus einem taz-Interview mit
Gideon Levy
"...In jüdischen Gemeinden
Europas grassiert, aufgrund des
Nahostkonflikts, die Angst vor einem
neuen Antisemitismus. Ist die Angst
berechtigt?
Sie ist ein Produkt von ehrlicher
Paranoia und einem großen Anteil
Manipulation. Paranoia zu haben,
bedeutet nicht, dass man keine
Feinde hat. Aber indem man sich
selbst ausschließlich zum Opfer
erklärt, entlässt man sich aus jeder
Verantwortung. Die späte Golda Meir
hat das einmal auf die Spitze
getrieben als sie sagte, nach dem
Holocaust hätten die Juden das Recht
zu tun, was immer sie wollten. Das
ist natürlich eine extreme Aussage.
Aber ich fürchte, viele Juden und
Israelis denken so, auch wenn sie es
vielleicht nicht sagen würden. Ich
kann das nicht akzeptieren.
Und was soll "Manipulation" sein?
Natürlich sind auch viele Israelis
zu Opfern des Konflikts geworden.
Das bedeutet aber nicht, dass Israel
diese Tatsache nicht in zynischer
Weise zu eigenen Zwecken benutzt.
Die Agonie und das Leid der
Palästinenser kommen in den
israelischen Medien so gut wie gar
nicht vor. Nur indem man die andere
Seite ausblendet, kann man sich der
Welt als Opfer präsentieren. Israel
ist heute ein viel rassistischeres
Land als irgendein Land in Europa.
Ein Araber in Israel zu sein, ist
mit mehr Nachteilen und
Diskriminierungen verbunden, als
irgendwo auf der Welt ein Jude zu
sein. Es ist überhaupt nicht damit
zu vergleichen!
(...)
In Deutschland wird Israels
Standpunkt offenbar besser
verstanden.
Deutschland ist ein besonderer Fall.
Aber ich gehöre zu denen, die
meinen, dass jeder Deutsche das
Recht hat, Israel zu kritisieren.
Mehr noch: Jeder, der sich als
echter Freund Israels versteht,
sollte Israel kritisieren. ..."
Quelle |
12
Deutungen zur Motivation
überschießender Vorwürfe von
Antisemitismus
-
Arne
Hoffmann |
Israels
falsche Freunde II
-
Sophia Deeg
Warum
eigentlich muss man – nicht nur im Fall von Ludwig
Watzal – Antisemitismus erst herbeireden? Der zunehmend
zu beobachtende Antisemitismus auf deutschen Straßen und
an deutschen Stammtischen bereitet offenbar nicht die
Sorge, die dazu motivieren würde, sich mit aller Kraft
dagegen zu stellen, anstatt Menschen zu diskreditieren,
die schlicht die israelische Politik anders beurteilen
als man selber. Der real existierende Antisemitismus ist
solchen „Experten“ offenbar gleichgültig genug, um den
schwerwiegenden Vorwurf durch inflationären Gebrauch zum
leeren Allgemeinplatz zu machen, der alles und nichts
beinhaltet. mehr >>> |
Den Holocaust
instrumentalisieren, um Kritik abzuwehren -
Amira Hass |
Antizionismus ist nicht Antisemitismus - - M.
Warschawski - (Leiter des Alternative Information Center
in Jerusalem) |
"Kollektiver
Antisemitismus" in Europa
- Scharon
lehnte es ab, eine Trennlinie
zwischen Kritik am Staat Israel und
antisemitischen Äußerungen zu
ziehen. |
Opfer der Antisemitismuskeule >>>
Norbert
Blüm
Die Achse des Guten:
Martin Kloke: Antisemitische Landschaften mit
Gutmenschen
Norbert Blüm MdB -
Palitücher, deutsche Geschichtsaufarbeitung und
Antisemitismus
Ist
Blüm also ein
Antisemit? Nein. Zum Antisemitismus
gehört eine feste, diffamierende
Vorstellung, was Juden sind. Diese Äußerung
ist vielmehr typisch für ...
www.taz.de/dx/2002/05/07/a0189.1/text
Rupert Neudeck
Henryk M.
Broder
01.11.2005 11:13
+Feedback
Plisch und
Plum in der Freundschaftsfalle - Wie Rupert Neudeck und
Norbert Bluem "Wiedergutmachung" leisten
Jamal Karsli
Karsli,
Jamal:
"Maulkorb für Deutschland - Fakten,
Analyse, Aufklärung zur
Antisemitismusdebatte"
- Selbstverlag - Taschenbuch,
256 Seiten - Preis: 9,90 € -
ISBN 3-00-012488-8 -
Felicia Langer, israelische
Menschenrechtsanwältin und Trägerin
des Alternativen Nobelpreises sagt
über dieses Buch: Das Buch „Maulkorb
für Deutschland“ ist eine Art
Anatomie der Verleumdung und der
Hetzkampagne, der Unterdrückung von
Meinungen und ein
Beleg dafür, wie man jede Kritik an
Israels völkerrechtswidrigem
Verhalten im Keim erstickt, in dem
man sie als Antisemitismus
diffamiert.
Jürgen W. Möllemann
Der Fall Möllemann - oder wie weit
darf Kritik an Israel gehen? *
- Von Alexander Boulerian - Nur
eine Stunde nach dem einstimmigen Beschluss zur Aufhebung seiner
Immunität als Bundestagsabgeordneter sprang der einstige
FDP-Spitzenpolitiker Jürgen W. Möllemann am 5. Juni 2003 in den Tod.
Möllemanns Untergang und dessen Begleitumstände sind symptomatisch
für den Niedergang der politischen Klasse in diesem Land. Unabhängig
davon, ob sich sein Tod schließlich als Selbstmord erweisen wird
oder ob Fremdeinwirkung im Spiel war - schon jetzt steht fest, dass
der einstige FDP-Spitzenpolitiker einem Vernichtungsfeldzug nicht
nur seiner eigenen Parteispitze, sondern des gesamten politischen
Establishments zum Opfer gefallen ist ... mehr >>>
Zielperson
Felicia Langer
Zielperson Abraham Melzer
Kann ein Jude ein Antisemit sein?
Kann er - sagt der jüdische Publizist Henryk M. Broder.
Und hat den jüdischen Verleger Abraham Melzer aus Neu-Isenburg als
einen solchen bezeichnet.
Henryk M. Broders Homepage - Sein
Opfer Abraham Melzer
PRESSEMITTEILUNGEN & PRESSEREAKTIONEN - Pressemitteilungen:
SONDERAUSGABE - Melzers neue Pläne... Honestly Concerned
Zielperson
Dr. Watzal (Siehe Sonderseiten)
Zielperson Rupert Neudeck
Zielperson Jörg Bremer
Leyendecker - Süddeutsche
Zeitung
Aktion
Pfarrer Stoodt - Frankfurt
Alfred Grosser |
Ein Stück Aufklärung - Das Juden-Problem kein
islamisches und iranisches Problem -
Von Dr. B. Khosrozadeh |
Antisemitismus als politische Waffe |
Eine kritische Theorie
des Antisemitismus?
Über: Rensmann, Lars, Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in
der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland - Klaus Holz |
Aus trüber
Quelle - Rechtsradikale Ideologen und islamistische Antisemiten
planen in Teheran eine gemeinsame Konferenz.
Das wundert
nicht. Ihr Judenhass hat einen gemeinsamen Ursprung Von Klaus Holz |
Was
(anti-)deutsch ist |
Wer Antisemit ist,
bestimmen wir -
Identitätslogik als Verfahren der
denunziatorischen Zuschreibung -
Von Robert Kurz - Auszug aus:
DIE ANTIDEUTSCHE IDEOLOGIE
|
„Hinter den rechten antideutschen Sekten die Tür
zu machen!“ |
Der
Antisemitismus-Vorwurf in kritischer Betrachtung
Darstellung und Auswertung von Pressequellen. Studie zum
Attac-Workshop "Semitismus/Nahost" am 14./15.02.2004 in
Hannovervon Anis Hamadeh, M.A., Kiel im Februar 2004 |
Die Gegenwart des Antisemitismus - Klaus
Holz |
"Neuer Antisemitismus"
- Arne Hoffmann
|
Warum Hohmann geht und Friedman bleibt
Die Vorwürfe angeblichen Antisemitismus wurden in den
letzten Jahren häufiger erhoben als zuvor und treffen immer mehr
auch bürgerliche und linke Persönlichkeiten und Institutionen:
Jürgen W. Möllemann, Martin Hohmann, Roland Koch, Norbert Blüm,
Martin Walser, die Globalisierungskritiker von Attac, die
"Süddeutsche Zeitung", die Bundeszentrale für politische Bildung,
das ARD-Magazin "Panorama" und viele andere mehr. Häufig geraten
entsprechende Unterstellungen zu einem politischen Kampfmittel, bei
dem es auf eine solide Grundlage gar nicht mehr ankommt: Seine
Wirkung ist vernichtend, und allein das scheint im politischen Kampf
das Entscheidende.
Arne Hoffmann, Belfort-Bax-Preisträger für vorbildliche
wissenschaftliche Autorschaft, geht den Grundprinzipien der
Antisemitismusdebatten in Deutschland nach. Er analysiert, warum
Jürgen Möllemann und Martin Hohmann keine Chance hatten, den
einmal gegen sie erhobenen Vorwurf zu entkräften. Sein Verdienst
liegt darin, das Ablaufschema typischer Antisemitismusdebatten
herauszuschälen und etwa mit der Theorie öffentlicher
Skandalisierung nach Hans Mathias Kepplinger wissenschaftlich zu
objektivieren. Hoffmanns Buch ist gleichzeitig ein engagiertes
Plädoyer für eine neue Medienethik. Es stellt Fragen wie: Kann
Ausgrenzung durch Ausgrenzung bekämpft werden? Gibt es eine sich
selbst erzeugende Gleichtaktung unserer Medien? Sind viele
Vorwürfe wirklich so berechtigt, wie sie auf den ersten Blick
scheinen? Mit welchen neuen Ansätzen könnte Judenfeindschaft in
unserer Gesellschaft bekämpft werden, ohne dass es zu einem
Abbau von Meinungsfreiheit und einem ritualisierten Austausch
von Worthülsen kommt, der niemandem etwas nützt?
Quelle und Bestellung
Mehr >>>
|
Israels falsche Freunde II -
Sophia
Deeg
Warum eigentlich muss man –
nicht nur im Fall von Ludwig Watzal – Antisemitismus erst
herbeireden? Der zunehmend zu beobachtende Antisemitismus auf
deutschen Straßen und an deutschen Stammtischen bereitet offenbar
nicht die Sorge, die dazu motivieren würde, sich mit aller Kraft
dagegen zu stellen, anstatt Menschen zu diskreditieren, die schlicht
die israelische Politik anders beurteilen als man selber. Der real
existierende Antisemitismus ist solchen „Experten“ offenbar
gleichgültig genug, um den schwerwiegenden Vorwurf durch
inflationären Gebrauch zum leeren Allgemeinplatz zu machen, der
alles und nichts beinhaltet. mehr >>> |
„Nur elf Prozent der
Bevölkerung sind frei von
Antisemitismus“
titelt eine
sich selbst so
bezeichnende
“Internet-Plattform
gegen
Rechtsextremismus“ auf der Grundlage einer Studie des Instituts
für
interdisziplinäre
Konflikt- und
Gewaltforschung
an der Uni
Bielefeld. Man
fühlt sich ein
bisschen wie in
dem Märchen „Des
Kaisers neue
Kleider“, denn
man kann sich
heute schon
sicher sein,
dass kaum ein
Mensch in der
Medienöffentlichkeit
gallopierenden
Schwachsinn wie
diesen kritisch
hinterfragen
wird. 26.9.05
mehr >>> |
Darf man
Finkelstein zitieren? - Thomas Immanuel Steinberg |
VORURTEILE UND STEREOTYPE
- Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung in
Berlin, über Konstanten und Veränderungen im Verhältnis zu den Juden
und zu Israel |
Fabrik
für Antisemitismus |
Sind Juden selbst schuld am Antisemitismus?
Über ein französisches Bürgerkind und den Apostel der
Antideutschen - Thomas Immanuel Steinberg |
Neuer Antisemitismus - Leserbrief an die
Süddeutsche von Abraham Melzer |
Israels falsche Freunde -
NACHBETRACHTUNG ZU EINER DEBATTE ÜBER
ANTISEMITISMUS IN BERLIN
Verleumdungen, Verfälschungen
und totalitäres Denken - Sophia Deeg
- Eine-
Berichtigung |
DER FALL MARTIN WALSER
Ist Martin Walsers Gesamtwerk antisemitisch gefärbt? Eine
neue Studie bejaht diese Frage. Aber beim "Fall Walser" geht
es um mehr: Er ist ein Beispiel für jene typische
Trotzreaktion vieler Deutscher, die sich vom Opferstatus der
Juden erdrückt fühlen.
Von Elke Schmitter
Literaturwelt: Themen/Walser-Antisemitismus-Debatte |
Begriffsklärungen. Vortrag, gehalten am 9. November 2002 in Neuruppin mit
einer Ergänzung vorweg |
Elemente des Antisemitismus Grenzen der Aufklärung
Von Max Horkheimer und Theodor Adorno |
»›Antideutsche‹ kennen
keine Argumente« |
Der Antisemitismus-Vorwurf in kritischer Betrachtung
Darstellung und
Auswertung von Pressequellen |
Journalisten fragen nach dem
Preis der Wahrheit |
Der Vorwurf des Antisemitismus
wird auch als Knüppel benutzt -
- Interview mit Norbert Blüm |
Deep Antisemitism?
-
Matthias Gockel |
Die
Leitkultur- und Patriotismusdebatte von heute und der
Berliner Antisemitismusstreit von 1880
Dr. Sabine Schiffer
|
"Antisemitismus. Zur Bestimmung eines diffusen Begriffs" - Dr. Sabine Schiffer |
FH-Studie
zur Hohmann-Affäre
"Die Hohmann-Affäre und die Rolle der
Medien" lautet der Titel einer Studie, die kürzlich im
Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der
Fachhochschule Fulda erstellt wurde. Ein Medienseminar des
Masterstudiengangs ICEUS (Interkulturelle Kommunikation und
Europäische Studien) hat sich im Wintersemester 2003/04 mit
der Affäre um den Fuldaer Bundestagsabgeordneten Martin
Hohmann (CDU) und seine umstrittene "Tätervolk"-Rede vom 3.
Oktober vergangenen Jahres auseinander gesetzt.
Studie herunterladen
(1,4 MB)
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Propaganda in Palästina
Zwei Bücher versuchen, den Antisemitismus arabischer
Länder zu analysieren |
"Schwarze
Löcher in der Seele" -
Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in
Deutschland, über die Judenfeindlichkeit in der
Bundesrepublik, die Berliner Antisemitismus-Konferenz der
OSZE und den Mel-Gibson-Film "Die Passion Christi
mehr >>> |
Früchte des Wahns
Die Israelfeindschaft der
arabisch-islamischen Welt gilt vielen als triftig. Was aber
hat der Judenhass wirklich mit der Politik Israels zu tun? |
Neuer? Alter? Antisemitismus
Eine Konferenz der Heinrich
Böll Stiftung beschäftigte sich vom 28.-30. Januar 2004 mit
dem Thema Antisemitismus...
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"Wir brauchen
mehr Tabus"
Interview
mit Cem Özdemir |
...... »Israel ist der einzige Staat, dessen Existenz in
Frage gestellt wird.« Vor dem Hintergrund des Holocaust sei
dies eine »existentielle Bedrohung für Juden, und wer das
nicht begreife, könne »nie verstehen, worum es im Nahen
Osten geht«. Gleichzeitig sprach sich Fischer aber dagegen
aus, jede Israel-Kritik etwa von jüngeren
Globalisierungskritikern in die Antisemitismusecke zu
rücken. Für viel gefährlicher halte er den Antisemitismus
der gesellschaftlichen Mitte, der von der CDU-Fraktion
jüngst ausgeschlossene Bundestagsabgeordnete Hohmann sei
dafür nur ein Beispiel...
mehr >>> |
Die endlose Suche nach Normalität
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Aufstand der Demokraten gegen Antisemitismus? |
Kommentar : Die offene deutsche Frage
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Das Missverständnis der Hohmänner
Der Schwarze Kanal
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Lieber Täter
als Opfer
Der Fall Martin Hohmann und das vergebliche Bemühen,
Antisemitismus durch Aufklärung bekämpfen zu wollen. -
Von Henryk M. Broder
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Wie gut beherrschen die Deutschen ihre eigene Sprache? |
Deutschland und Israel
Es gibt Menschen und auch Staaten, die auf dem irrationalen
Schuldgefühl eines anderen virtuos wie auf einem Klavier
spielen können. mehr >>> |
Die endlose Suche nach Normalität
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Denken nach Auschwitz und
Hiroshima
- Günther Anders
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