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 "Antisemitismusbeaufragter" - Aktion seit 2008

Von Honestly Concerned, der antideutschen Kampfgruppe und anderen ausgehend, sollte ein Oberwächter ins Parlament gebracht werden, der natürlich die Gleichsetzung: Israelkritik, Antizionismus = Antisemitismus vertritt und entsprechend möglichst sanktioniert, so die Lobby für Israel, die den Zentralrat der Juden und natürlich die israelische Botschaft, so auch die deutsch/israelischen Gesellschaften einschließt. Warum nicht ein Rassimusbeauftragter? Kennt keiner die Statistiken die Straftaten gegen Muslime, Türken  und Asylsuchende belegen?

Henryk M. Broder gibt eigentlich 2008 die Marschrichtung vor, entlarvt den Hintergrund dieser Bemühungen: "Wenn ich Ihnen in aller Demut und Bescheidenheit eine Empfehlung geben darf: Überlassen sie die Beschäftigung mit dem guten alten Antisemitismus à la Horst Mahler den Archäologen, den Antiquaren und den Historikern. Kümmern Sie sich um den modernen Antisemitismus im Kostüm des Antizionismus und um dessen Repräsentanten, die es auch in Ihren Reihen gibt."
 

 


1. April 2018 - Antisemitismus-Beauftragter für Deutschland. Eine kleine Auswahl - Potenzielle Kandidaten für den Job des "Antisemitismus-Beauftragten".

Deutschland hat endlich den Außenminister, den es nach seiner geistigen Verfassung verdient. Maas hat selbst noch Merkels Dummspruch getoppt, dass Israel zur deutschen Staatsräson gehöre. Er übernahm sein Amt von dem überaus erfolgreichen Vorgänger, Sigmar Gabriel, mit den Worten, dass er wegen Auschwitz und nicht wegen Willy Brandt in die SPD eingetreten sei. Dass Maas ein Opportunist und politischer Loser ist, ist allseits bekannt. So sollte dieses Eingeständnis niemanden überraschen. Wenigsten für seine "Karriere" hat er vorgesorgt. Von Seiten der Israellobby wird ihm in Zukunft keine Gefahr mehr drohen, gleichgültig, was er auch anrichtet.

Er wird ein schlechter Außenminister aber ein exzellenter "Antisemitismus-Beauftragter" Israels in Deutschland sein. Über diese politische Witzfigur wurde eine Debatte initiiert, als Demonstranten gegen die israelischen Verbrechen und die einseitige Anerkennung von Jerusalem als "Hauptstadt" Israels in Berlin demonstrierten und eine selbstgemachte "Israelfahne" verbrannten, woraufhin eine regelrechte Hysterie innerhalb der moralisch-medialen Kaste ausbrach und der Ruf nach einem "Antisemitismus-Beauftragten" ausbrach. >>>

 

 

22. 3. 2018 - Zwei Vorreiter - Stuttgart und Mainz berufen Zuständige - Erfahrungen mit Antisemitismus sind in den jüdischen Gemeinden Deutschlands längst Realität. Auch auf der Straße und im Internet wird offen gegen Juden gehetzt. Das hat jetzt auch die Politik zum Handeln bewegt: Die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben Antisemitismusbeauftragte ernannt.

In Stuttgart ist es der Religionswissenschaftler Michael Blume (43), Referatsleiter im Staatsministerium, und in Mainz Dieter Burgard (63), bisher Bürgerbeauftragter dieses Bundeslandes: zwei in der Thematik erfahrene Praktiker. Auf Bundesebene steht eine Berufung in dieses Ehrenamt bevor. Im Gespräch ist Felix Klein. Er hat bereits im Auswärtigen Amt die Funktion des Sonderbeauftragten für Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen inne.   >>>
 

 

 

14. 3. 2017 - Neuer Antisemitismusbeauftragter - Der Mann mit dem „zweiten Blick“ - Erstmals soll es einen Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung geben. Felix Klein gilt als der aussichtsreichste Kandidat.

Felix Klein ist mit der Gedankenwelt von Minderheiten vertraut. Er nennt das den „zweiten Blick“. Er ist zwar in Darmstadt geboren, stammt aber aus einer siebenbürgischen Familie. „Wenn etwas in der rumänischen Politik passiert ist“, erzählt Klein, „hat sich meine Familie immer gefragt: Was bedeutet das für uns Siebenbürger Sachsen?“

Diesen zweiten Blick haben auch jüdische Menschen in Deutschland, sagt er. Klein hat gerne das Amt des Sonderbeauftragten für Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen im Auswärtigen Amt angenommen, als es ihm 2014 angeboten wurde. Seit Kurzem gilt er auch als der aussichtsreichste Kandidat für die neugeschaffene Stelle des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, die es in der kommenden Legislaturperiode geben soll. Der Zentralrat der Juden hat Klein vorgeschlagen.  >>>
 

 


7.3.2018 - Gegen Judenfeindlichkeit in Baden-Württemberg - Antisemitismus-Beauftragter steht offenbar fest - Baden-Württemberg bekommt einen eigenen Antisemitismus-Beauftragten. Die grün-schwarze Landesregierung will offenbar den Religionswissenschaftler Michael Blume mit dem Amt betrauen.  >>>

 

Streit über Antisemitismusbeauftragten - Die Linke darf nicht mitspielen - Der Bundestag will erstmals einen Antisemitismus-Beauftragten einsetzen. Der Antrag wurde ohne die Linke verfasst. Die ist empört. (...) Von einem „ganz wichtigen Anliegen“, spricht Unions-Fraktionschef Volker Kauder. „Wir haben leider Gottes noch immer ein hohes Maß antisemitischer Äußerungen und Angriffe auf jüdische Mitbürger.“ Kauder adressiert auch Zuwanderer: Es müsse „bis in unsere Schulen hineingetragen werden: Wer in diesem Land leben will, der darf kein Antisemit sein“. Auch der Grüne Volker Beck lobt das Vorhaben: Es sei ein Schritt hin, den Antisemitismus zu „verringern, marginalisieren und einhegen“. >>>
 

 

 

17.01.2018 - Antisemitismusbeauftragter gefordert - Inneres/Antrag -  (hib 22/2018) - Berlin: (hib/STO) Die Bundesregierung soll nach dem Willen der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen einen Antisemitismusbeauftragten berufen. Dies geht aus einem gemeinsamen Antrag der vier Fraktionen (19/444) hervor, der am Donnerstag auf der Tagesordnung des Bundestagsplenums steht. Danach soll sich der oder die Antisemitismusbeauftragte unter anderem der Koordination der Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung des Antisemitismus sowie der Sensibilisierung der Gesellschaft für aktuelle und historische Formen des Antisemitismus widmen.

Ferner soll die Bundesregierung laut Vorlage die Erfassung antisemitischer Straftaten durch die Sicherheitsbehörden verbessern und das Straf- und Versammlungsrecht darauf überprüfen, "ob es den Polizei- und Strafverfolgungsbehörden ausreichende Mittel an die Hand gibt, um entschieden und wirksam gegen das öffentliche Verbrennen der israelischen Flagge oder anderer Symbole des israelischen Staates und antisemitische Ausschreitungen im Rahmen von öffentlichen Versammlungen und Aufzügen vorzugehen  >>>

 

 


20. 12. 2017 - Antisemitismus in Deutschland - Wie ein Antisemitismusbeauftragter mehr sein kann als das schlechte Gewissen der Nation - Bundesinnenminister Thomas de Maizière fordert einen Antisemitismusbeauftragten. Eine gute Idee - unter bestimmten Bedingungen. Ein Kommentar. - Frank Jansen - (...) Ein Antisemitismusbeauftragter müsste sich, wollte er der Komplexität des Themas gerecht werden, dem Judenhass von Neonazis, Rechtspopulisten, Islamisten, linksextremen „Antizionisten“, türkischen Nationalisten und vieler weiterer fanatischer und gutbürgerlicher Milieus stellen. De facto wäre ein Antisemitismusbeauftragter auch ein Extremismusbeauftragter. Einer, der mit vielen Erscheinungsformen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu tun hätte. >>>

 

 

19. 9. 2017 - Kabinettsbeschluss zu Antisemitismus ist nur ein erster Schritt  -  Zu Berichten, die Bundesregierung beschließe im Kabinett heute die Übernahme der Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance (IHRA) zu Antisemitismus, erklärt Volker Beck, Berichterstatter Antisemitismus und Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe:

„Ich begrüße die Übernahme der Arbeitsdefinition der IHRA durch die Bundesregierung. Dies ist ein erster Schritt zur Umsetzung der Empfehlungen der Unabhängigen Expertenkommission Antisemitismus. Jetzt müssen die nächsten Schritte, Bund-Länder-Kommission und ein Antisemitismus-Beauftragter nach Vorbild der EU-Kommission, folgen. >>>
 

 

 

24. 4. 2017 - Antisemitismus-Beauftragter soll mögliche Bedrohung durch Muslime klären - Juden in Deutschland fühlen sich zunehmend durch Muslime bedroht. Eine Expertenkommission des Bundestags fordert nun einen Beauftragten gegen Antisemitismus - und warnt vor voreiligen Schlüssen.  >>>

Bedrohungen aus dem rechten Milieu sind zu vernachlässigen?

 

 



Gemeinsam gegen den Judenhass - Alle Fraktionen im Bundestag wollen die Abwehr des Antisemitismus effektiver gestalten und deshalb einen Bundesbeauftragten einsetzen
. - Frank Jansen  - Berlin - Es gibt nur wenige Themen, bei denen sich im Bundestag alle fünf Fraktionen einig sind. Dass der Antisemitismus stärker bekämpft werden muss, ist von CDU/CSU bis zur Linkspartei unbestritten. Nun reift im Parlament eine außergewöhnliche Initiative. Vor dem Hintergrund des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht von 1938, der am 9. November ansteht, ist ein fraktionsübergreifender Antrag geplant, dessen zentraler Punkt lautet: „Der Deutsche Bundestag beschließt, die Stelle eines Bundesbeauftragten für die Bekämpfung des Antisemitismus einzurichten“. So steht es im Entwurf vom 15. Oktober, der dem Tagesspiegel vorliegt.  >>>
 

Das wurde natürlich in den öffentlichen Medien unreflektiert aufgenommen und Stolz von Honestly Concerned verkündet  >>>

 


 



Henryk M. Broders Redebeitrag vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages am 16.06.2008:

Meine Damen und Herren, liebe Kollegen, sehr geehrte Frau Köhler, sehr geehrter Herr Edathy,

ich danke Ihnen für die Einladung zu dieser Anhörung. Es ist mir eine Ehre, zu Ihnen sprechen zu dürfen. Ich weiß, dass es einige Irritationen wegen meiner Teilnahme gegeben hat. Aber ich bin sicher, dass Sie am Ende meines Statements es nicht bereuen werden, mich eingeladen zu haben.

Es ist nicht die erste Anhörung zum Thema Antisemitismus, und es wird nicht die letzte bleiben. Seit der Schriftsteller und bekennende Judenfeind Wilhelm Marr im Jahre 1879 die Schrift "Der Sieg des Germanenthums über das Judenthum - Vom nichtconfessionellen Standpunkt aus betrachtet" veröffentlichte und damit zum Wortführer des politischen Antisemitismus im Kaiserreich avancierte, hat es zahllose Versuche gegeben, den Antisemitismus zu definieren, zu erklären und zu neutralisierten - sie sind alle gescheitert. Wäre dem nicht so, säßen wir heute nicht hier. Jede Diskussion über den Antisemitismus fängt mit einer Begriffsbestimmung an, viele kommen nicht darüber hinaus, und am Ende aller Bemühungen, das Phänomen in den Griff zu bekommen, steht die Erkenntnis: "Antisemitismus ist, wenn man die Juden noch weniger leiden kann, als es an sich notwendig ist."

Ich möchte mich deswegen auf zwei Punkte konzentrieren, auf die ich Ihre Aufmerksamkeit lenken möchte, zwei Argumente, die man beachten muss, wenn man nicht eine virtuelle Debatte führen will.

Erstens: Wir haben es beim Antisemitismus nicht mit einem Vorurteil, sondern mit einem Ressentiment zu tun. Vorurteile sind harmlos, man braucht sie, um sich im Leben zurechtzufinden. Ich habe Vorurteile, Sie haben Vorurteile, jeder Mensch hat Vorurteile. Und wir stören uns nur an negativen Vorurteilen. Wenn ich Ihnen sage, dass die Deutschen fleißig, diszipliniert und gastfreundlich sind, werden Sie mir erfreut zustimmen. Wenn ich dagegen sage, dass die Deutschen geizig, humorlos und kindisch sind, werden Sie sich vermutlich empören. Das, werden Sie sagen, ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Mit den Juden ist es genauso. Positive Vorurteile "das Volk des Buches, das Volk des Witzes" hören wir uns gerne an, negative, die unsere Neigung zu schlechtem Benehmen thematisieren, fassen wir als Beleidigung auf.

Der Unterschied zwischen einem Vorurteil und einem Ressentiment ist folgender: Ein Vorurteil zielt auf das Verhalten eines Menschen, ein Ressentiment auf dessen Existenz. Der Antisemitismus gehört in die Kategorie der Ressentiments. Der Antisemit nimmt dem Juden nicht übel, wie er ist und was er tut, sondern dass er existiert. Der Antisemit nimmt dem Juden sowohl die Abgrenzung wie die Anpassung übel. Reiche Juden sind Ausbeuter, arme Juden sind Schmarotzer, kluge Juden sind überheblich und dumme Juden - ja, die gibt es auch - eine Schande für das Judentum. Der Antisemit nimmt dem Juden prinzipiell alles übel, auch das Gegenteil. Deswegen bringt es nichts, mit Antisemiten zu diskutieren, sie von der Absurdität ihrer Ansichten überzeugen zu wollen. Man muss sie ausgrenzen, sie in eine Art sozialer Quarantäne isolieren. Die Gesellschaft muss klar machen, dass sie den Antisemitismus und den Antisemiten verachtet, so wie sie die Prügelstrafe als Mittel der Erziehung und die Vergewaltigung - auch die eheliche - verachtet, wohl wissend, dass sie nicht alles kontrollieren kann, was hinter zugezogenen Gardinen und unter vier Augen passiert.

Zweitens: Wenn Sie dem Antisemitismus beikommen wollen, müssen Sie einsehen, dass er keine fixe Größe ist, wie der Urmeter in Paris oder die Definition für Volt, Watt und Ampere. Wie alle sozialen Phänomene unterliegt auch der Antisemitismus einem Wandel. Auch Armut ist heute nicht mehr das, was sie zur Zeit von Oliver Twist oder Aschenputtel war.

Der Antisemitismus, über den wir immer noch am liebsten reden, stammt aus der Asservatenkammer des letzten und vorletzten Jahrhunderts. Es ist, um mit Bebel zu sprechen, der Sozialismus der dummen Kerle, die noch immer einem Phantom nachjagen. Der gewöhnliche Antisemit hat vom Gegenstand seiner Obsessionen keine Vorstellung, nur eine diffuse Ahnung. Er tobt sich aus, indem er Hakenkreuze an Bauzäune malt und "Juda verrecke!" auf Grabsteine schmiert - ein Fall für die Polizei und das örtliche Amtsgericht, nicht mehr. Niemand wird sich mit Rabauken solidarisieren, die den Arm zum Hitlergruß heben und dabei "Juden raus!" schreien. Diese Art des Antisemitismus ist hässlich, aber politisch irrelevant, ein Nachruf auf sich selbst.

Der moderne Antisemit dagegen tritt ganz anders auf. Er hat keine Glatze, dafür Manieren, oft auch einen akademischen Titel, er trauert um die Juden, die im Holocaust ums Leben gekommen sind, stellt aber zugleich die Frage, warum die Überlebenden und ihre Nachkommen aus der Geschichte nichts gelernt haben und heute ein anderes Volk so misshandeln, wie sie selber misshandelt wurden. Der moderne Antisemit glaubt nicht an die "Protokolle der Weisen von Zion", dafür fantasiert er über die "Israel-Lobby", die Amerikas Politik bestimmt, so wie ein Schwanz mit dem Hund wedelt. Der moderne Antisemit gedenkt selbstverständlich jedes Jahr der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar, zugleich aber tritt er für das Recht des Iran auf atomare Bewaffnung ein. Denn: "Was man Israel oder Pakistan gewährt, kann man dem Iran nicht verweigern" (Originalton Norman Paech). Oder er dreht kausale Zusammenhänge um und behauptet, die atomare Bedrohung gehe nicht vom Iran, sondern von Israel aus - wie es Professor Udo Steinbach vor kurzem in einer Sendung des WDR getan hat.

Der moderne Antisemit findet den ordinären Antisemitismus schrecklich, bekennt sich aber ganz unbefangen zum Antizionismus, dankbar für die Möglichkeit, seine Ressentiments in einer politisch korrekten Form auszuleben. Denn auch der Antizionismus ist ein Ressentiment, wie der klassische Antisemitismus es war. Der Antizionist hat die gleiche Einstellung zu Israel wie der Antisemit zum Juden. Er stört sich nicht daran, was Israel macht oder unterlässt, sondern daran, dass es Israel gibt. Und deswegen beteiligt er sich so leidenschaftlich an Debatten über eine Lösung der Palästina-Frage, die für Israel eine Endlösung bedeuten könnte, während ihn die Zustände in Darfur, in Zimbabwe, im Kongo und in Kambodscha kalt lassen, weil dort keine Juden involviert sind. Fragen Sie doch mal den außenpolitischen Sprecher der Linken, wie viele Stellungnahmen er in den letzten Monaten zu "Palästina" abgegeben hat und wie viele zu Tibet. Danach reden wir weiter.

Früher sagen wir: zurzeit von Wilhelm Marr, Karl Lueger und Adolf Stoecker war alles ganz einfach. Es gab die Juden, die Antisemiten und den Antisemitismus. Nach 1945 gab es dann aus den bekannten Gründen einen Antisemitismus ohne Juden, und heute haben wir es wieder mit einem neuen Phänomen zu tun: einem Antisemitismus ohne Antisemiten. Neu ist auch das Berufsbild des Freizeitantisemiten, der tagsüber seiner regulären Arbeit nachgeht - unter Umständen sogar bei einer Bundesbehörde - und nach Dienstschluss israelkritische Texte verfasst, die dann auf obskuren antizionistischen Websites erscheinen. Niemand will ein Antisemit sein, aber in der Hall of Shame der Antizionisten wird der Platz langsam knapp.

Antisemitismus und Antizionismus sind zwei Seiten derselben Münze. War der Antisemit davon überzeugt, dass nicht er, der Antisemit, sondern der Jude am Antisemitismus schuld ist, so ist der Antizionist heute davon überzeugt, dass Israel nicht nur für die Leiden der Palästinenser, sondern auch dafür verantwortlich ist, was es selbst erleiden muss.

Die Älteren unter Ihnen werden sich vielleicht noch an den Satz erinnern, mit dem ein grüner Politiker, der noch immer dem Bundestag angehört, zurzeit des Golfkrieges die irakischen Raketenangriffe auf Israel Anfang 1991 kommentierte: "Die irakischen Raketenangriffe sind die logische, fast zwingende Konsequenz der Politik Israels." Derselbe grüne Politiker sprach sich damals auch gegen die Lieferung von Defensivwaffen wie den Patriot-Raketen an Israel aus, weil diese ebenfalls zur Eskalation der Lage beitragen würden. Heute, 17 Jahre später, hören und lesen wir ähnliche Sätze über Raketenangriffe aus dem südlichen Libanon und dem Gazastreifen auf Israel - dass sie die logische, fast zwangsläufige Folge der Besatzungspolitik Israels seien und dass Israel gut daran täte, nicht zu reagieren, um eine Eskalation zu vermeiden. Denn der moderne Antisemit verehrt Juden, die seit 60 Jahren tot sind, nimmt es aber lebenden Juden übel, wenn sie sich zur Wehr setzen. Er ruft "Wehret den Anfängen!", wenn eine handvoll Hobbynazis in Cottbus aufmarschiert, rechtfertigt aber die Politik des iranischen Präsidenten und den Fortgang der Geschäfte mit dem Iran.

Meine Damen und Herren, wir werden das Problem des Antisemitismus nicht lösen, nicht bei dieser Anhörung und nicht bei der nächsten. Aber allein, dass Sie sich mit diesem Thema befassen, obwohl es andere und wichtigere Probleme gibt, die behandelt werden wollen, ist ein gutes Zeichen. Wenn ich Ihnen in aller Demut und Bescheidenheit eine Empfehlung geben darf: Überlassen sie die Beschäftigung mit dem guten alten Antisemitismus à la Horst Mahler den Archäologen, den Antiquaren und den Historikern. Kümmern Sie sich um den modernen Antisemitismus im Kostüm des Antizionismus und um dessen Repräsentanten, die es auch in Ihren Reihen gibt.
 

 

 

 

Video-on-Demand-Dienst des Parlaments - Öffentliche Anhörung des Innenausschusses zum Thema "Antisemitismus in Deutschland", vom 16.06.2008 - Modem, DSL (Dauer: 3h, 54min) (Zur Zeit nicht auffindbar)

 

Deutscher Bundestag: Mediathek - Antisemitismus in Deutschland.

 

17.6.2008 - Öffentliche Anhörung des Innenausschusses zum Thema "Antisemitismus in Deutschland" - Der Bock wurde zum Gärtner gemacht und sollte erklären wie man Gärten pflegt... Henryk M. Broder als "Sachverständiger"

 

 



Stellungnahmen der "Sachverständigen" zum Thema Antisemitismus


Henryk M. Broder, Journalist, Berlin >>>

Broder spricht im Bundestag
(
Öffentliche Anhörung von Sachverständigen am Montag, dem 16. Juni 2008 von 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr zum Thema Antisemitismus in Deutschland):

"Wenn ich Ihnen in aller Demut und Bescheidenheit eine Empfehlung geben darf: Überlassen sie die Beschäftigung mit dem guten alten Antisemitismus à la Horst Mahler den Archäologen, den Antiquaren und den Historikern. Kümmern Sie sich um den modernen Antisemitismus im Kostüm des Antizionismus und um dessen Repräsentanten, die es auch in Ihren Reihen gibt."

https://web.archive.org/web/20100525065035/http://www.bundestag.de/bundestag/
ausschuesse/a04/anhoerungen/Anhoerung14/Stellungnahmen_SV/Stellungnahme_08.pdf
http://www.achgut.com/artikel/ein_neues_phaenomen_antisemitismus_ohne_antisemiten
https://www.welt.de/politik/article2123933/Der-Antisemitismus-in-seinem-neuen-Gewand.html
 


Stellungnahme von Deidre Berger, Direktorin des American Jewish Committee Berlin
Stellungnahme von Stephan J. Kramer, Generalsekretär Zentralrat der Juden
Ausschnitte von Stellungnahmen


Die anderen Stellungnahmen sind zur Zeit unauffindbar:

Prof. Dr. Werner Bergmann, TU Berlin >>>
Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Universität Potsdam >>>
Dipl. Pol. Elke Gryglewski, Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin >>>
Heinz Fromm, Präsident Bundesamt für Verfassungsschutz >>>
Thomas Krüger, Präsident Bundeszentrale für politische Bildung >>>-
Aycan Demirel, Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus e.V., Berlin >>>
Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamtes, Wiesbaden  >>>

 

https://www.welt.de/welt_print/article2125908/Antisemitismus-ohne-Antisemiten.html

 

 

 

Das kritisierte Handeln eines bestimmten Netzwerkes hat anscheinend Erfolg gehabt. Diese Gruppierung ist mit ihren Helfern im Bundestag angekommen und präsentiert das, wovor wir gewarnt haben. Antisemitismus wird mit Israelkritik, Antizionismus und Judenhass gleichgesetzt und neues Unrecht damit legitimiert. Neuer Antisemitismus ist der erneute Missbrauch der Opfer des Holocaust als Waffe gegen notwendige Kritik.

 


Ausschnitte von Stellungnahmen
 

 

 

 

Weitere Links zum Thema:

Es zeigt sich, Unter dem Deckmantel: "Wir sind die Kämpfer gegen Antisemitismus" überwindet man "Schwierigkeiten" und findet "erfolgreiche Strategien" um notwendige Kritik zu verhindern. Yves Pallade kann ungehindert Norman Paech, Klaus Holz, Ludwig Watzal und Alfred Grosser als Antisemit diffamieren. Er zeigt sich damit als würdiger Vertreter des neuen Antisemitismus, bei dem die Opfer des Holocaust als Waffe gegen notwendige und respektable Kritik missbraucht wird.

 

Honestly Concerned meldet: Pressemitteilungen: DOWNLOAD: DEUTSCHER BUNDESTAG - Antisemitismusanhörung - Contributions from the Experts

 

Dokumentation des Expertenforums "Combating Antisemitism - Challenges and successful strategies" vom 25.01.2008 in Berlin

 

Gesprächsrunde zum Thema "Antisemitismus"
Parlamentarier im Austausch mit Experten aus dem In- und Ausland

Teil 1, vom 25.01.2008
Modem, DSL (Dauer: 2h, 3min)
Teil 2, vom 25.01.2008
Modem, DSL (Dauer: 5h, 40min)


Bilder bei Honestly Concerned
FOTOS: DEUTSCHER BUNDESTAG

 

Die Achse des Guten: Yves Pallade: Only Non-Antisemites
 

7. 4. 2017 - Deutscher Bundestag - Experten­bericht zum Antisemitismus in Deutschland erörtert
 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/119/1811970.pdf
 

Deutscher Bundestag: Mediathek - 14. 3. 2016 .- Kanzlerin spricht bei der Antisemitismuskonferenz

 

Wie Europa Antisemitismus definiert - Ulrich Sahm
Deutsch (German). European Forum on Antisemitism - Working Definiton of Anti-Semitism


EUMC: Wollen Worten Taten folgen lassen - Winkler begrüßt Veröffentlichung umstrittener neuer Studie in den Medien - "Vorläufige Fassung" soll Diskussionsprozess fördern

 

 

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