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DER ISRAELLOBBY

 

 Nakba Ausstellung Freiburg 12.11.2010
Dr. Dieter Salomon  und das Pressereferat der Stadt Freiburg wollten die Nakba Ausstellung verhindern.
 Opfer dürfen nicht benannt werden?


 

Dokumentation

 


"(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt." (Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 5)

Hintergrund


Ein weiteres düsteres Kapitel in der Geschichte der deutschen Meinungsfreiheit und Demokratie geht heute zu Ende. - Die Stadt Freiburg hat durch eine Mitarbeiterin des zuständigen Dezernats II, mitteilen lassen, dass die NAKBA-Ausstellung, die am 12.11.10 in der Stadtbibliothek Freiburg unter der Schirmherrschaft der Holocaust-Überlebenden Hedy Epstein eröffnet werden sollte, nicht in städtischen Räumen stattfinden wird.

Offizielle Begründung: "Es ist zwar alles richtig, was dort gesagt wird, aber es fehlen einige Aspekte" (Mitarbeiterin des Dezernats II). Ein "runder Tisch" mit TeilnehmerInnen der Stadtbibliothek, des Pressereferates, des Rechtsamtes sowie des Schuldezernats, dem die Stadtbibliothek untergeordnet ist, befand heute, dass die Stadt - immerhin neun Tage vor der Eröffnung und nach Drucken und Veröffentlichen der Programme - ursprünglich gemachte Zusagen nicht einhalten würde. Und dies obwohl alle nötigen Unterlagen (inclusive des Begleitkataloges der Ausstellung mit ALLEN Postern und deren gut lesbarem Inhalt) bereits seit Mitte September vorgelegen hatten, die Veranstalterin auf möglichen "Gegenwind" aus bestimmten Kreisen aufmerksam gemacht hatte und die Zustimmung des Dezernats II als übergeordneter Behörde durch die Stadtbibliothek eingeholt worden war.

Der im Pressereferat der Stadt für die Veröffentlichung des Freiburger Amtsblattes zuständige Mitarbeiter fühlte sich nach Erhalt des fertig gedruckten  Stadtbibliothek-Programms, dazu berufen, dafür zu sorgen, dass - ganz im Sinne der Israellobby - der Bildungsauftrag der Stadt, was die Darstellung des Nahostkonfliktes angeht,  erfüllt wird.  Um diesem großen Auftrag gerecht zu werden, scheute er auch nicht davor zurück, die Schirmherrin der Veranstaltung, Hedy Epstein, als Teilnehmerin einer terroristischen Vereinigung (Free Gaza) zu betiteln. Diese Aussage wiederholte er in einem Telefonat, mit Evelyn Hecht-Galinski. In einem geistigen Höhenflug bezeichnete der gleiche Pressereferatsmitarbeiter  E. Hecht-Galinski  als "benutzte Jüdin".

 Mehrfache Versuche,  die zuständigen Personen des Dezernats telefonisch zu erreichen, wurden dadurch unterbunden, dass man mitteilte, die entsprechenden Gesprächsteilnehmer würden sich NACH der Entscheidung am runden Tisch telefonisch melden. Somit ist das Verfahren des "Runden Tisches" in unserem Fall ein nur scheinbar demokratisches Verfahren, denn die Veranstalter (Cafe Palestine Freiburg) wurden ausgeschlossen und man weigerte sich, ihre Argumente zur Kenntnis zu nehmen. Den Mitarbeitern der Stadtbibliothek wurden Äußerungen zur Sachlage untersagt.

Die Verantwortlichen im Freiburger Rathaus sollten aufhören, ihre Augen vor der Tatsache zu verschließen, dass in der deutschen Öffentlichkeit bisher in aller Regel die Ereignisse des Jahres 1948 einseitig aus zionistischer bzw. israelischer Sicht dargestellt werden. Die NAKBA-Ausstellung zielt darauf, diese Einseitigkeit zu überwinden und einen Impuls zur längst fälligen Auseinandersetzung mit dem verdrängten Leiden der  Palästinenser zu geben. Doch ohne die Kenntnis und ohne eine gebührende Anerkennung dieser Seite des Konflikts werden Aussöhnung, Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten keine Chance haben. - Dr. Gabriele Weber, Cafe Palestine Freiburg

Presse- und Öffentlichkeitsreferat
Rathausplatz 2 – 4 • 79098 Freiburg
Tel.: 07 61 / 2 01 - 13 10
Fax: 07 61 / 2 01 - 13 99
Internet: www.freiburg.de
E-Mail: pressereferat@stadt.freiburg.de
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Pressemitteilung - 4. November 2010


Stadt Freiburg sagt Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ in Stadtbibliothek wegen einseitiger Darstellung des Themas ab

Oberbürgermeister Dieter Salomon: „Einseitige Schuldzuweisungen und Freund-Feind-Schemata fördern nicht die Einsicht in die komplizierten Zusammenhänge im Nahen Osten und tragen nicht zu einer Verständigung und friedlichen Entwicklung in dieser Region bei.“


Die Stadtbibliothek Freiburg hatte geplant, vom 12. bis 27. November die Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ in ihren Räumen zu zeigen. Die Ausstellung wurde vom Verein „Flüchtlingskinder im Libanon e.V.“ erstellt und für Freiburg von Seiten des Vereins Café Palestine veranstaltet. Auf insgesamt 14 Tafeln stellt die Wanderausstellung die Nahostgeschichte seit den ersten jüdischen Einwanderungen über die Staatsgründung Israels, die Flucht der Palästinenser bis zur Situation der Flüchtlinge heute dar. Seit dem Jahr 2008 wurde sie in mehreren Dutzend Städten vor allem in evangelischen Kirchengemeinden gezeigt.

Nach kritischer Durchsicht der Ausstellungstafeln durch mehrere Stellen in der Stadtverwaltung ist deutlich geworden, dass die Ausstellung trotz vieler zutreffender Aussagen die Gesamtsituation zu einseitig darstellt. Oberbürgermeister Dieter Salomon hat daher die Ausstellung in den Räumen der Stadtbibliothek abgesagt. Die Stadtverwaltung bedauert allerdings, dass die Sichtung der Tafeln erst nach Zusage einer Ausstellung erfolgte.


Inhaltlich lastet die Ausstellung die Alleinverantwortung für die Vertreibung der Palästinenser den Israelis an. Die palästinensischen Araber als verantwortlich und aktiv Handelnde in diesem Konflikt kommen in der Präsentation nicht vor. Keine Rede ist beispielsweise von den antisemitisch motivierten arabischen Pogromen, die bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts und vor allem nach 1945 in den jüdischen Siedlungsgebieten des arabischen Raumes stattfanden. Diese andere “Nakba” (deutsch: Katastrophe) bedeutete Flucht und Vertreibung für Hunderttausende arabischer Juden, die ihre Heimat verlassen mussten und in Israel aufgenommen wurden.

Unerwähnt bleibt auch die Tatsache, dass Hitlerdeutschland die Gründung des Staates Israel verhindern wollte und dabei mit den palästinensischen Arabern, allen voran mit dem geistigen und politischen Führer und Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, aufs engste kooperierte und sowohl ideologisch wie materiell unterstützte. Und keine Rede ist davon, dass die arabischen Anrainerstaaten die Palästinenser zur Evakuierung der Kampfgebiete vor dem Angriffskrieg auf Israel 1948 aufforderten. Seit Jahrzehnten bilden die palästinensischen Flüchtlinge eine politische Manövriermasse, die den arabischen Staaten als politisch-moralisches Druckmittel gegen Israel dient. Ebenfalls ist nicht erwähnt, dass die PLO als politische Repräsentanz der Palästinenser das Existenzrecht Israels in ihrer Gründungserklärung verneinte, so wie es heute noch Hamas, Hisbollah oder manche arabische Staaten tun und mit Attentaten und Raketenagriffen auf Israel unterstreichen. Die Ausstellung berücksichtigt überdies nur den Zeitraum vor 1949 sowie die Gegenwart, nicht jedoch die dazwischen liegenden 60 Jahre, in denen sich das Flüchtlingselend und die Unversöhnlichkeit der Lager noch verschärft haben. Auch an dieser Entwicklung waren die Palästinenser und ihre arabischen Unterstützer nicht unbeteiligt.
Erst mit der Gründung des Staates Israel konnte die tausendjährige Zeit der Pogrome gegen das jüdische Volk beendet werden. „Dass Auschwitz sich nicht wiederholen darf und auch der Staat Israel hierfür ein Garant ist, ist die zentrale Lehre, die aus dem Nationalsozialismus zu ziehen ist“, so Oberbürgermeister Salomon. „Einseitige Schuldzuweisungen und Freund-Feind-Schemata fördern nicht die Einsicht in die komplizierten Zusammenhänge im Nahen Osten und tragen nicht zu einer Verständigung und friedlichen Entwicklung in der Region bei“, erklärt Salomon zur Absage der Ausstellung. Die Stadt möchte daher eine verzerrende und polarisierende Darstellung in einer ihrer wichtigsten Bildungseinrichtungen, der Stadtbibliothek, nicht zeigen.

 

 

Video - Eröffnung der Freiburger Palästina-Ausstellung  -  Vortrag von Hedy Epstein >>>

 

 

10.11.2010

Verwaltungsgericht: Freiburg muss Palästina-Ausstellung stattfinden lassen - Niederlage für die Stadt Freiburg: Sie hatte die Ausstellung "Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" abgesagt – zu tendenziös. Die Organisatoren gingen vor Gericht. Und bekamen Recht. Freiburg muss die Ausstellung zulassen. (...) Pressesprecherin Edith Lamersdorf. Oberbürgermeister Dieter Salomon sagte der Badischen Zeitung: "Wir zeigen die Ausstellung, aber stehen inhaltlich weiter zu dem, was wir gesagt haben >>>
 

Das Cafe Palestine Freiburg freut sich, mitteilen zu können, dass am 8.11.10 durch die 4. Kammer des Verwaltungsgerichts Freiburg durch den Vizepräsidenten des Verwaltungsgerichts Sennekamp, den Richter am Verwaltungsgericht Knorr und die Richterin am Verwaltungsgericht Doetsch der Beschluss gefasst wurde, dass die Ausstellung "Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser" wie von der Stadt Freiburg ursprünglich zugelassen, in der Stadtbibliothek Freiburg stattfinden muss. Nach Informationen der Badischen Zeitung wird die Stadt Freiburg das Urteil akzeptieren. Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, durch dieses Urteil den mündigen Freiburger Bürgern zu ermöglichen, sich selbst ein Bild über Inhalt und Aussage der Ausstellung zu machen. Wir freuen uns ebenso auf einen spannenden Diskurs, von dem wir erwarten, dass alle Beteiligten respektvoll miteinander umgehen. Jeder hat heutzutage genügend Möglichkeiten, sich aus vielen verschiedenen Quellen zusätzliche Informationen zu verschaffen. Wir möchten durch das Zeigen der Ausstellung Interesse und Verständnis für den tragischen Nahostkonflikt wecken. Dies ist mit der Hoffnung verbunden, einen kleinen Beitrag für ein friedliches Zusammenleben der Menschen zu leisten.
Wir laden Sie ALLE ein, sich selbst ein Bild zu machen - getreu dem Motto Immanuel Kants: "HABE MUT, DICH DEINES EIGENEN VERSTANDES ZU BEDIENEN"
Annie Sauerland. Dr. Gabriele Weber


Propagandabriefing der Israel-Solidaritäts-Lobbyisten zeigt Wirkung - Maulkorberlass für Israelkritiker - Evelyn Hecht-Galinski - Wir haben in dieser NRhZ-Ausgabe dem grünen OB der Stadt Freiburg das Wort gegeben und ihn begründen lassen, warum er die Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ in der Stadtbibliothek verboten hat. Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des 1992 verstorbenen Präsidenten des Zentralrats der Juden, Heinz Galinski, befasst sich hier grundsätzlich mit "Maulkorberlassen" für Israelkritiker und Israel-kritische Veranstaltungen sowie mit Menschen und Institutionen, die sich für diese Maulkörbe nachhaltig einsetzen >>>

Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ abgesagt - Freiburgs grüner OB: „Einseitige Schuldzuweisungen“ - Peter Adolphs - Freiburgs grüner OB Dr. Dieter Salomon hat vor ein paar Tagen die vom 12. bis 27. November angekündigte Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ in der Stadtbibliothek abgesagt. Seine öffentliche Erklärung über die Gründe entlarvt ein Symptom: Einseitigkeit zugunsten einer zionistischen Politik wird zur Neutralität erklärt. Nach dieser Logik gehört der einseitige Israelkongress kürzlich in Frankfurt eben zu besagter Neutralität und soll wohl zur Normalität werden. Wenn nicht das Völkerrecht, sondern eine diffuse Israelsolidarität der Maßstab für "die Neutralität" ist, dann ist das Schicksal der Palästinenser per se schon antisemitisch. >>>

 

8.11.2010

Protest gegen Grünen-Bürgermeister - Freiburg: Kritik nach Absage von Ausstellung über Palästinenservertreibung in städtischer Bibliothek - Markus Bernhardt - Die von der Stadt Freiburg verfügte Absage der Ausstellung »Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948«, die ursprünglich ab dem 12. November in der städtischen Bibliothek gezeigt werden sollte, sorgt weiterhin für Empörung. So bezichtigte Abraham Melzer, Herausgeber und Chefredakteur der unabhängigen jüdischen Zeitschrift Der Semit, den Freiburger Oberbügermeister Dieter Salomon (Bündnis 90/Die Grünen) in einem Protestschreiben »keine Ahnung von der Geschichte der Juden und besonders der Geschichte des Nahostkonflikts« zu haben. >>>
 

Ingrid Rumpf - Betreff: Nakba-Ausstellung in der Stadtbibliothek Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Salomon, als Verantwortliche für Inhalt und Konzeption der Wanderausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser“ sehe ich mich veranlasst, zu Ihrer Absage der Ausstellung in der Stadtbibliothek Freiburg Stellung zu nehmen. (pdf) Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie bei Ihrer Entscheidung nicht gut beraten worden sind. Dafür spricht jedenfalls der Inhalt Ihrer Presseerklärung vom 4. November. Ich möchte Ihnen deshalb den Ausstellungskatalog zukommen lassen, der alle Texte, Karten, Tabellen und Fotos der Ausstellung einschließlich der Quellenangaben und unserer Motivation enthält. Ein Auszug daraus: „Die aus der Ermordung von Millionen Juden im Nationalsozialismus erwachsene deutsche Schuld hat dazu geführt, dass Gesellschaft, Politik und Medien ganz überwiegend das israelische Verständnis dieses Zeitabschnitts verinnerlicht haben. Dadurch wurde der Blick auf das Leid des palästinensischen Volkes verstellt. Die Thematisierung der Flucht und Vertreibung dieser Menschen, erst recht ihrer Forderungen nach Rückkehr und Entschädigung, gilt bis heute vielfach als Tabubruch. Wir sind aber überzeugt, dass ohne die Kenntnis und ohne eine gebührende Anerkennung dieser Seite des Konflikts Aussöhnung, Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten keine Chance haben werden. Mit unserer Ausstellung wollen wir hierzu einen Beitrag leisten.“ >>>



Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V. - Beauftragte für die Aktion „Ferien vom Krieg“ - Helga Dieter Flussgasse - www.ferien-vom-krieg.de www.grundrechtekomitee.de - Badische Zeitung 4.11.10 - LESERBRIEF ZUM ARTIKEL 
Stadt sagt Palästina-Ausstellung erst zu – und dann ab

Grüße aus Tel Aviv an den Freiburger OB - Als Koordinatorin der Aktion „Ferien vom Krieg“, bei der seit 16 Jahren mehr als 21.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Krisen- und Kriegsgebieten gemeinsame Ferien verbringen, traf ich 2002 bei unserem ersten Dialogseminar mit jungen Erwachsenen aus Israel und Palästina auf Eitan Bronstein . Dieser war damals Lehrer in der Friedensschule „Neve Shalom-Wahat al Salam“ in Israel. Kurz darauf gründete er die Initiative „Zochrot“ (Erinnern). Mit Gleichgesinnten aus der israelischen Friedensbewegung forschten sie zu den palästinensischen Ursprüngen vieler jüdischer Siedlungen und nach den Überresten palästinensischer Dörfer, die im Krieg nach der Staatsgründung Israels zerstört worden waren, und über die inzwischen absichtsvoll Gras gewachsen ist. (Nakba). Sie stellten zur Erinnerung Informationstafeln auf, die kurz darauf wieder abgerissen waren. Sie wurden in der israelischen Presse als Nestbeschmutzer und Vaterlandsverräter scharf angegriffen. Doch ihre Überzeugung: „Ohne Erinnerung an die Geschichte von Flucht und Vertreibung der Palästinenser wird es keinen Frieden geben“, fand immer mehr Zustimmung. Inzwischen hat „Zochrot“ ein Dokumentationszentrum zur Nakba in Tel Aviv aufgebaut. Vor ein paar Tagen schrieb ich an Eitan Bronstein über die Verhinderung der Nakba-Ausstellung in Freiburg, als Anhang die Bildtafeln der Ausstellung.  Er schrieb nun zurück: „Das sind schlechte Nachrichten über den Freiburger Oberbürgermeister. Sag ihm, dass die Stadtverwaltung von Tel Aviv gerade einen Brief an „ Zochrot“ geschrieben hat, nach dem sie Wegweiser in den Straßen zu unserer Ausstellung aufstellen wollen. Das heißt: Eine Nakba-Aussstellung in Tel Aviv ist inzwischen akzeptiert – aber nicht in Freiburg!“ - Helga Dieter - www.vacation-from-war.com

 

 

7.11.2010

Kommentar  des Monats November 2010 -  Evelyn Hecht-Galinski - „Maulkorberlass für Israelkritiker“ - Beginnen möchte ich chronologisch mit dem „Reformationstag“, dem 31. Oktober – an diesem „sinnigen“ Datum unter der Federführung von Sascha Stawski (ILI e.V. und Honestly Concerned) beim 1. deutschen Israelkongress unter dem Motto „gemeinsam für Israel“, der im Zeichen der Solidarität in Frankfurt stattfand mit finanzieller Unterstützung der Stadt Frankfurt. Ist das im Sinne der Steuerzahler, bei diesem angeschlagenen Haushalt und der Geldnot? Wenn man die Sponsoren näher betrachtet, fällt auf, dass außer den jüdischen und israelischen Sponsoren nur „evangelikale Gruppen“ zu finden sind. Nimmt man sich z.B. das „Israel Project“, das „geistige Propagandabriefing“ jedes „Israel-Solidaritäts-Lobbyisten“, vor – es lohnt sich wirklich dieses Israel Project von Dr. Frank Lutz durchzulesen -, dann finden wir u.a. die Ceros Vermögensverwaltung (Kompetenz, Verantwortung und Diskretion). Ceros sorgt also für das Vermögen der Lebenden. Aber bei dieser „Rundumversorgung“ wird auch an das „Ende“ gedacht. Die ultimative Solidaritätsbekundung findet man am Ende des Konferenzflyers. In diesem ruft der Jüdische Nationalfonds e.V. dazu auf, Israel als Erben einzusetzen. „Wer für das Land sterben“ will, bekommt auch „Hilfe bei der Erstellung oder Überarbeitung von Testamenten“. Wie man sieht, sorgte dieser Kongress mit dieser „Rundumversorgung“ für ALLES – von der Wiege bis zur Bahre. Fahren wir aber mit den Sponsoren fort: Z.B. Evangelische Vater-unser Kirchengemeinde. Diese hat u.a. als Motto: „Ich habe Jesus als meinen Erlöser angenommen. Ich will gerettet werden.“ Dann kommen die Christlichen Freunde Israels: Das sind Evangelikale, deren Ziel es u.a. ist, als „messianische Juden Israel zu trösten“. Dann haben wir da den Ebenezer Hilfsfonds, dessen Motto auch „Begegnung, Versöhnung und Rückkehr der Juden nach Israel auf der Grundlage biblischer Verheißung“ vorsieht. Ein weiterer Unterstützer ist das Glaubenszentrum Gandersheim, eine Bibelschule mit dem Motto „frei dadurch, dass Jesus für uns gestorben ist“; die evangelikale evangelische Freikirchen und Katholiken vereinen will und „Missionsbasen“ unterhält. Besonders empfohlen >>>

 

Absage der Nakba-Ausstellung durch die Stadt Freiburg - Der Deutsche Koordinationskreis Palästina Israel – für eine Ende der Besatzung und einen gerechten Frieden‚ protestiert gegen die Absage der in der Stadtbibliothek Freiburg unter der Schirmherrschaft der Holocaust-Überlebenden Hedy Epstein geplanten Nakba-Ausstellung. Die Ausstellung, die am 12.11.2010 eröffnet werden sollte und bis vor kurzen noch auf den Internetseiten der Stadt Freiburg bekannt gegeben wurde, wird durch die Stadt nun selbst abgesagt – nach-dem seit Mitte September gemeinsam mit Stadtbibliothek, Pressereferat der Stadt und Rechtsamt alle Beratungen abgeschlossen und Vorkehrungen getroffen waren und nachdem bekanntermaßen das Programm nun bereits gedruckt worden ist. Diese Nakba - Ausstellung veranschaulicht das Leiden, die Flucht und Vertreibung des Palästinensischen Volkes 1948, die mit der israelischen Staatsgründung einhergingen und die in Europa allzu häufig übersehen werden. Damit weist sie gleichzeitig auf das aktuelle Geschehen im Nahen Osten und die fortbestehenden Konflikte hin. Sie ist damit Bestandteil des allgemeinen Bildungsauftrages. Zur Eröffnung der Ausstellung wurde auch Jeff Halper, israelische Friedensaktivist und Leiter des israelischen Komitees gegen Hauszerstörungen eingeladen. Halper erhielt noch vor einem Jahr in Freiburg von der Stiftung "Europas Erbe als Auftrag. Freiburger Stiftung zur Förderung eines kantischen Weltbürger-Ethos" für seinen Einsatz für die Rechte der Menschen und ihre grund-legenden Lebensbedingungen den Kant-Weltbürger-Preis." In der Begründung heißt es weiter: "Eine Zivilisation, die die Menschenrechte zwar auf den Lippen führt, diesen aber gleichzeitig die Existenzgrundlage entzieht, bedarf jener entschiedenen Mahnung zu humaner Glaubwürdigkeit, der sich diese Preisträger verpflichtet haben." Wir fordern die Verantwortlichen der Stadt Freiburg auf, ihre Entscheidung zurück zu nehmen und dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gemäß Artikel 5 des Grundgesetzes gerecht zu werden. Wir fordern einen fairen Umgang mit an der Organisation der Ausstellung beteiligten Personen und verurteilen jede Verunglimpfung der Schirmherrin der Veranstaltung Hedy Epstein und von Evelyn Hecht-Galinski.
 

 

 

Gefunden bei Thomas Immanuel Steinberg - Daniel Sander, Freiburger CDU-Stadtrat, fragt sich hinsichtlich der vom grünen Oberbürgermeister Salomon verhinderten Nakba-Wanderaustellung auf TV Südbaden, Video, die ersten vier Minuten, ob das alles auf dem Boden unserer Verfassung stattfindet. Und es hat schon in gewisser Weise extremistische Züge... allein schon auch aufgrund dieses Unterstützerkreises. 

Die Wanderausstellung über die Vertreibung der Palästinenser wird unterstützt von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (sez). Der Rat der Stiftung hat folgende Mitglieder, .pdf-Datei:  Ernst Pfister MdL, Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg, (Vorsitzender), Dr. Bernhard Lasotta MdL, (stv. Vorsitzender), Gundolf Fleischer MdL, Politischer Staatssekretär a. D., Peter Hauk MdL, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, Peter Hofelich MdL, Dieter Kleinmann MdL, Walter Krögner MdL, Werner Pfisterer MdL, Klaus Dieter Reichardt MdL, Martin Rivoir MdL, Helmut Walter Rüeck MdL, Claus Schmiedel MdL, Peter Schneider MdL, Präsident des Sparkassenverbandes, Baden-Württemberg, Dr. Gisela Splett MdL, Andreas Stoch MdL, Michael Theurer MdL, Franz Untersteller MdL, Hans-Jörg Vetter, Vorsitzender des Vorstands der Landesbank, Baden-Württemberg, Christa Vossschulte MdL, Vizepräsidentin des Landtags von, Baden-Württemberg, Georg Wacker MdL, Politischer Staatssekretär, Franz Wieser.    mehr >>>

 

 

6.11.2010

Siegfried Ullmann - 6. November 2010 - Herrn Oberbürgermeister Dr. Salomon - Freiburg im Breisgau - Sehr geehrter Herr Dr. Salomon, ich habe die Pressemitteilung Ihres Pressereferates vom 4. Nov. 2010 erhalten. Wenn etwas polarisierend und einseitig ist, dann diese. Offensichtlich wurden nur die seit langem bekannten Behauptungen und Geschichtsfälschungen der zionistischen Seite für die Rechtfertigung der Vertreibungen übernommen. Diese Darstellungen wurden von israelischen Historikern, wie Tom Segev und Ilan Pappe eindeutig widerlegt.  

Bei den Hinweisen auf die "Nakba" der Juden aus arabischen Staaten wird zum Beispiel von Ihrer Pressestelle und somit auch von Ihnen unterschlagen, daß diese "Nakba" durch die israelische Staatsgründung auf arabischem Gebiet mit der gewaltsamen Vertreibung der Bewohner ausgelöst und sogar von Israel gefördert wurde, z. B. durch Anschläge des jüdischen Geheimdienstes auf jüdische Einrichtungen in arabischen Staaten, um diese der moslemischen Bevölkerung anzulasten und die dortigen Juden, die Jahrhunderte unbehelligt dort gelebt hatten, zur Auswanderung nach Israel zu veranlassen.

 

In der Jüdischen Zeitung Nr. 11/2010 ist zu lesen, daß es immer schwieriger wird, ausländische Juden zur Einwanderung nach Israel (bzw. in die besetzten Palästinensergebiete) zu bewegen, denn "Grund ist der "Mangel an Antisemitismus."" Und wer den Antisemitismus in der Welt züchtet, hat Uri Avnery schon im Jahre 2003 beschrieben, wie Sie den Anlagen entnehmen können.

 

Wenn die israelische Version der Staatsgründung  gefeiert wird und dabei die Folgen für die Palästinenser vollkommen ausgeblendet werden - wie allgemein üblich - dann stört sich niemand an der Einseitigkeit. Oder haben Sie dann gefordert: "Ihr müßt aber auch die Nakba der Palästinenser darstellen?". Deshalb ist es wichtig, auch die andere Seite zu zeigen. Aber dies versuchen die Nethanjahu und Avigdor Lieberman unterstützenden Kreise zu verhindern. So wird zur Zeit auch in Frankfurt versucht, den in Frankfurt geborenen Alfred Grosser am 9. November am Reden zu hindern, weil er hinsichtlich Israel nicht die gleiche Meinung wie der Zentralrat vertritt. Aber dort hat die Oberbürgermeisterin offensichtlich genügend Rückgrat, um sich nicht dem Druck zu beugen. (In der Sendung Kulturzeit am 4.11.2010 wurde darüber berichtet.)

 

Ich habe die Nakba-Ausstellung in Bonn gesehen und dort hat es keine Einwände gegeben. Nur in Freiburg wird eine Zensur ausgeübt, um den Bürgern die Möglichkeit zu nehmen, sich zu informieren und sich selbst ein Urteil zu bilden. So weit sind wir also schon wieder. Der aus Rußland nach Deutschland eingewanderte Mark Aizikovitch beklagt in der Jüdischen Zeitung an anderen Beispielen die "Zensur in der Bundesrepublik". "So schreibt er: "Man muß seine (Freuds) Erkenntnisse nicht teilen, aber man muss über sie reden können, sich ein eigenes Urteil bilden können." Derartiges versuchen Sie aber mit ihrem Verbot zu verhindern. Und wenn man etwas nicht widerlegen kann, dann argumentiert man mit Einseitigkeit, wie beim Goldstone-Bericht und dem UN-Bericht über den Überfall auf die Gaza-Flottille.

 

Ich füge noch Auszüge aus Büchern von den unbestechlichen jüdischen  Autoren Alfred Grosser, Uri Avnery, Baruch Kimmerling und Susan Nathan bei. Außerdem sollten Sie und ihre Mitarbeiter/innen in der Pressestelle mal lesen, was Erich Fried im Juli 1982 unter der Überschrift "Eine reaktionäre Todesfalle auch für die Juden" sagte. Ich habe den Eindruck, daß es bei Ihnen ein erhebliches Informationsdefizit gibt. Aber das läßt sich überwinden, wenn man sich der ideologischen Scheuklappen entledigt. Bei mir war es ja auch mal so.

 

 

 

 

Abschließend noch etwas Ironisch-hintergründiges von Erich Fried:

 

Die Seitigen

 

Daß einer

einseitig ist

das ist eigentlich immer

das entscheidende Argument gegen jedes Wort

das er sagt

 

Und das kann

gar nicht anders sein

denn irgend ein Vorteil

muß den Doppelseitigen

und den Vielseitigen

doch bleiben

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Siegfried Ullmann

 

5.11.2010

Neues aus Freiburg - Liebe Leserinnen und Leser meines Verteilers, nun kann ich es leider doch nicht lassen, Ihnen eine kleine Presseschau als Zwischendurch-Bericht aus Freiburg zukommen zu lassen. Übrigens - die offenen Adressen am Ende der Mail sind die Adressen der Freiburger Gemeinderäte und Fraktionen. Da Herr Sander von der Freiburger CDU bei TV Südbaden heute mein Netzwerk als "in gewisser Weise extremistisch" bezeichnete und er sich seit Ihren heftigen Reaktionen auf die Freiburger Zensur fragt, ob dies alles noch im Sinne unserer Verfassung stattfindet, möchte ich Ihnen die vielen spannenden Dinge, die sich in Freiburg abspielen, nicht vorenthalten.
TV Südbaden heute:  http://www.tv-suedbaden.de/default.aspx?ID=3867
TV Südbaden gestern: http://www.tv-suedbaden.de/default.aspx?ID=3867
Badische Zeitung: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/stadt-sagt-palaestina-ausstellung-erst-zu-und-dann-ab--37379198.html
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/hintergrund-israel-und-seine-nachbarn-ein-gespanntes-verhaeltnis--37378316.html
Auch die oberste Instanz der "Israel-Lobby", Honestly Concerned, ist zufrieden mit Freiburg
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/freiburg_fest_in_der_hand_der_israel_lobby/

Grüße aus dem spannenden Süden G. Weber

 

4.11.2010

Presse- und Öffentlichkeitsreferat
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Fax: 07 61 / 2 01 - 13 99
Internet: www.freiburg.de
E-Mail: pressereferat@stadt.freiburg.de
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Pressemitteilung - 4. November 2010


Stadt Freiburg sagt Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ in Stadtbibliothek wegen einseitiger Darstellung des Themas ab

Oberbürgermeister Dieter Salomon: „Einseitige Schuldzuweisungen und Freund-Feind-Schemata fördern nicht die Einsicht in die komplizierten Zusammenhänge im Nahen Osten und tragen nicht zu einer Verständigung und friedlichen Entwicklung in dieser Region bei.“


Die Stadtbibliothek Freiburg hatte geplant, vom 12. bis 27. November die Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ in ihren Räumen zu zeigen. Die Ausstellung wurde vom Verein „Flüchtlingskinder im Libanon e.V.“ erstellt und für Freiburg von Seiten des Vereins Café Palestine veranstaltet. Auf insgesamt 14 Tafeln stellt die Wanderausstellung die Nahostgeschichte seit den ersten jüdischen Einwanderungen über die Staatsgründung Israels, die Flucht der Palästinenser bis zur Situation der Flüchtlinge heute dar. Seit dem Jahr 2008 wurde sie in mehreren Dutzend Städten vor allem in evangelischen Kirchengemeinden gezeigt.

Nach kritischer Durchsicht der Ausstellungstafeln durch mehrere Stellen in der Stadtverwaltung ist deutlich geworden, dass die Ausstellung trotz vieler zutreffender Aussagen die Gesamtsituation zu einseitig darstellt. Oberbürgermeister Dieter Salomon hat daher die Ausstellung in den Räumen der Stadtbibliothek abgesagt. Die Stadtverwaltung bedauert allerdings, dass die Sichtung der Tafeln erst nach Zusage einer Ausstellung erfolgte.


Inhaltlich lastet die Ausstellung die Alleinverantwortung für die Vertreibung der Palästinenser den Israelis an. Die palästinensischen Araber als verantwortlich und aktiv Handelnde in diesem Konflikt kommen in der Präsentation nicht vor. Keine Rede ist beispielsweise von den antisemitisch motivierten arabischen Pogromen, die bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts und vor allem nach 1945 in den jüdischen Siedlungsgebieten des arabischen Raumes stattfanden. Diese andere “Nakba” (deutsch: Katastrophe) bedeutete Flucht und Vertreibung für Hunderttausende arabischer Juden, die ihre Heimat verlassen mussten und in Israel aufgenommen wurden.

Unerwähnt bleibt auch die Tatsache, dass Hitlerdeutschland die Gründung des Staates Israel verhindern wollte und dabei mit den palästinensischen Arabern, allen voran mit dem geistigen und politischen Führer und Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, aufs engste kooperierte und sowohl ideologisch wie materiell unterstützte. Und keine Rede ist davon, dass die arabischen Anrainerstaaten die Palästinenser zur Evakuierung der Kampfgebiete vor dem Angriffskrieg auf Israel 1948 aufforderten. Seit Jahrzehnten bilden die palästinensischen Flüchtlinge eine politische Manövriermasse, die den arabischen Staaten als politisch-moralisches Druckmittel gegen Israel dient. Ebenfalls ist nicht erwähnt, dass die PLO als politische Repräsentanz der Palästinenser das Existenzrecht Israels in ihrer Gründungserklärung verneinte, so wie es heute noch Hamas, Hisbollah oder manche arabische Staaten tun und mit Attentaten und Raketenagriffen auf Israel unterstreichen. Die Ausstellung berücksichtigt überdies nur den Zeitraum vor 1949 sowie die Gegenwart, nicht jedoch die dazwischen liegenden 60 Jahre, in denen sich das Flüchtlingselend und die Unversöhnlichkeit der Lager noch verschärft haben. Auch an dieser Entwicklung waren die Palästinenser und ihre arabischen Unterstützer nicht unbeteiligt.
Erst mit der Gründung des Staates Israel konnte die tausendjährige Zeit der Pogrome gegen das jüdische Volk beendet werden. „Dass Auschwitz sich nicht wiederholen darf und auch der Staat Israel hierfür ein Garant ist, ist die zentrale Lehre, die aus dem Nationalsozialismus zu ziehen ist“, so Oberbürgermeister Salomon. „Einseitige Schuldzuweisungen und Freund-Feind-Schemata fördern nicht die Einsicht in die komplizierten Zusammenhänge im Nahen Osten und tragen nicht zu einer Verständigung und friedlichen Entwicklung in der Region bei“, erklärt Salomon zur Absage der Ausstellung. Die Stadt möchte daher eine verzerrende und polarisierende Darstellung in einer ihrer wichtigsten Bildungseinrichtungen, der Stadtbibliothek, nicht zeigen.

 

Ein weiteres düsteres Kapitel in der Geschichte der  Meinungsfreiheit und Demokratie. Deutsche Amtsstuben in Freiburg schützen die neuen Täter und verweigern sich den Opfern.
Die deutschen schwiegen zu Judenvernichtung und schweigen immer noch
 Wer damals protestieret war auch polarisierend und tendenziös.
 

Stadt sagt Palästina-Ausstellung erst zu – und dann ab - Ursprünglich hat die Stadt ihre Zustimmung gegeben. Nun darf die Ausstellung "Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" doch nicht in der Stadtbibliothek gezeigt werden – zu tendenziös. - Die Wanderausstellung sollte im Rahmen der geplanten Palästina-Tage vom 12. bis 14. November gezeigt werden, die vom Freiburger "Café Palestine" organisiert werden, einem politischen Forum zum Nahen Osten. Die Stadtverwaltung begründete ihren Rückzieher damit, dass die Ausstellung "verzerrend und polarisierend" sei. Gabi Weber von "Café Palestine" hatte bereits im September in der Stadtbibliothek angefragt: Kein Problem, hieß es damals. >>>
 

Eröffnungsrede von Prof. Dr. Ernst Tugendhat zur Nakba-Ausstellung in Tübingen - Prof. Dr. Ernst Tugendhat, emeritierter Professor für Philosophie an der FU Berlin, Schirmherr der Nakba-Ausstellung im evangelischen Gemeindehaus „Lamm“ am Markt in Tübingen vom 13.- 26.6.2010 - Rede zur Eröffnung am 13.6.2010 - Ich habe die Schirmherrschaft über diese Ausstellung über das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge gerne übernommen. Erstens weil diese Ausstellung nach meiner Meinung vorzüglich zusammengestellt ist und ein wichtiges aufklärerisches Potential hat und zweitens, weil ich zu denjenigen Juden gehöre, die angesichts des dauernden Unrechts, das vom israelischen Staat an den Palästinensern verübt und von der großen Mehrheit der israelischen Bevölkerung mitgetragen wird, mit Scham, ja mit Fassungslosigkeit dastehen. Wie kommt es, so fragen wir uns, dass ausgerechnet Teile, ja große Teile, dieses unseres Volkes, das sein Überleben über die Jahrhunderte hinweg einer religiös-moralischen Tradition verdankt, der zufolge alle Menschen, auch die Fremden, die anderen, zu respektieren sind, eines Volkes, das zudem soviel Unrecht von anderen über sich ergehen lassen musste, bis hin zum totalen Exterminismus der Nazis, nun ihrerseits eine Haltung so menschenverachtende Haltung einnehmen. >>>

 

Prof. Michael Bodemann - sehr geehrter herr buergermeister, sehr geehrte damen und herren, als einer, der sich als freiwilliger im sechs-tage-krieg gemeldet hatte, schreibe ich ihnen diese zeilen:
der abrupte stop der nakba ausstellung in freiburg, trotz voriger fester zusage ist hoechst problematisch und ausserordentlich toericht.  es ist selbstverstaendlich, dass parteien, die miteinander im konflikt stehen, ihre geschichte einseitig darstellen.  wenn israelische organisatoren eine ausstellung ueber israel in freiburg veranstalten wuerden und dabei die gewaltsame vertreibung der palaestinenser aus ihren haeusern nicht erwaehnen, werden sie dann auch die veranstaltung absagen? wenn die veranstalter nicht erwaehnen, dass im gaza krieg tausende zivilisten verletzt und getoetet wurden? ein vorschlag zur guete und zur ermunterung von gespraech und debatte:  lassen sie die ausstellung so laufen, wie sie ist, und bitten sie die israelische seite--die mit ihnen ja bereits in kontakt war--um eine stellungnahme zu eben diesen punkten, die ihnen in der ausstellung fehlen.
tut mir leid, aber ihre absage ist wirklich ziemlich feige mit freundlichem gruss, michal bodemann

 

 

Abraham Melzer - Sehr geehrter Herr Dieter Salomon, ich kann leider nur mit den Worten des berühmten jüdischen Künstler und Präsident der Deutschen Akademie der Künste, Max Liebermann, beginnen. Angesichts Ihrer Presseerklärung muss ich seine berühmten Worte zu Adolf Hitler wiederholen: Ich kann garnicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.

Ja, Herr Salomon. Sie tragen zwar einen jüdischen Namen, haben aber offensichtlich eine philosemitische bzw. antisemitische Gesinnung, die zum Himmel schreit. Ich schreibe "antisemitisch" deshalb, weil inzwischen jeder weiß, dass Philosemitismus nichts anderes ist als Antisemitismus von Leuten, die die Juden lieben oder vor ihnen Angst haben oder die Moslems mehr verachten als die Juden. Ihr Philosemitismus ist uns Juden peinlich und widerlich.

Die Presseerklärung, die Sie verbreiten ließen, zeigt wieder einmal, dass Israel Beschützer hat, die keine Ahnung haben, was sie tun und erst Recht keine Ahnung von der Geschichte der Juden und besonders der Geschichte des Nahost-Konflikts. Sie lassen sich von blinden Israel-Beschützer gegen die Palästinenser aufhetzen und wissen garnicht was Sie tun. Für solche Politiker wie Sie müsste sich die Stadt Freiburg schämen und eigentlich ganz Deutschland, so wie sich fast ganz Deutschland für Thilo Sarrazin schämt. Auch Sie diffamieren unschuldige Menschen. Ich jedenfalls schäme mich für Sie.

ie bemängeln, dass die Ausstellung die Vertreibung der Palästinenser den Israelis anlastet. Können Sie mir sagen, wer anders als die Israelis für die Vertreibung der Palästinenser verantwortlich ist? Ich kann es Ihnen sagen: Sie, die Deutschen, die die Juden aus Deutschland und aus ganz Europa vertrieben haben. Die UN, als die Weltgemeinschaft, die den Juden ein Land geschenkt hat, das ihr garnicht gehörte. Die anderen Europäer, die mit ihrem Judenhass dafür gesorgt haben, dass die Palästinenser die Zeche für die Europäer zahlen mussten.
Wie hätten Sie entschieden, wenn eine fremde Macht gekommen wäre und ihnen ihr Land, ihr Grundstück und ihr Haus weggenommen hätte?
Sie wollen nicht, dass Auschwitz sich wiederholt und lassen zu, dass man ein Volk vertreibt, entrechtet, verfolgt und ihm heute noch eine Heimat verwehrt. Oder haben Sie schon gegen die völkerrechtliche unerlaubte Siedlungspolitik der Israelis protestiert oder gegen die sinnlose Ermordung von mehr als 1400 Menschen in Gaza.

Sie beklagen einseitige Schuldzuweisungen. Haben Sie schon eine Schuldzuweisung an die Israelis geschickt, nachdem Sie in Ihrer Presseerklärung die Palästinenser grundlos und widerwärtig beschuldigt haben?
Was haben denn die Palästinenser verbrochen? Sie haben den Israelis ihr Land nicht auf einem silbernen Tablett gereicht? Sie waren mit der ungerechten Teilung nicht einverstanden? Sie haben sich gegen ihre Vertreibung, Enteignung und Ermordung gewehrt?
Hätten Sie das nicht getan? Erst kürzlich hat der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak gesagt, dass er auch Widerstandkämpfer geworden wäre, wenn er als Palästinenser geboren wäre. Sie nicht? Was für ein Feigling sind Sie?
Ich hoffe, dass diese Affäre sich so ausweitet, dass Sie ihren Stuhl ihretwegen verlieren. Weniger haben Sie wahrlich nicht verdient.
Abraham Melzer Herausgeber und Chefredakteur von DER SEMIT - Unabhängige Jüdische Zeitschrift

 

Günter Schenk - Sehr geehrter Herr Salomon, wenn ich die home-page von Freiburg anschaue und dann "Oberbürgermeister" anklicke, schaut mir ein freundlicher, offener Dieter Salomon entgegen; mir wird darüberhinaus mitgeteilt, Freiburg im Breisgau sei Klimahauptstadt 2010. Beide Mitteilungen machen Hoffnung: ein offenes, freundliches Gesicht des OB und das verdiente Klimalob.

Nun aber hat sich mein Bild vom "guten Klima und dem freundlichen, offenen Oberbürgermeister" dieser schönen Stadt  getrübt. Gehört zu einem guten Klima nicht auch das bürgerliche Stadtklima? Als guter Kenner der von Ihnen als "einseitig" bezeichneten NAKBA-Ausstellung und deren Begleiter von Anfang an, war ich auch zur Tübinger Ausstellungseröffnung aus Straßburg angereist. Diese wurde vom untadeligen, von vielen unter uns als die moralische Größe angesehenen Professor Ernst Tugendhat eröffnet.

Obwohl Ihnen dringende Amtsgeschäfte sicher sehr wenig Zeit zum Nachlesen von Reden Anderer lassen, bitte ich Sie doch, diese wichtige Rede nachzulesen. Hier ist der entsprechende Link:
http://www.radio-utopie.de/2010/06/21/eroffnungsrede-von-prof-dr-ernst-tugendhat-zur-nakba-ausstellung-in-tubingen/

Wenn Tugendhat sagt (Zitat):

"...Es ist ferner ein Verdienst der Ausstellung, dass sie rein deskriptiv ist und alle wertenden Stellungnahmen vermeidet. Von Unrecht ist nirgends die Rede. Nur ich, der ich nur Schirmherr bin, und nicht zu den Verfassern gehöre, erlaube mir, solche wertenden Folgerungen zu ziehen...".

So erscheint Ihre - oder Ihrer Untergebener - Entscheidung, die Ausstellung in Räumen der Stadtbibliothek Freiburgs wegen Einseitigkeit zu verhindern, grotesk. Könnte es sein, dass Sie, Tugendhats Logig folgend, Angst vor ähnlichen Schlussfolgerungen haben ? Psyschologen kennen derartige Vorgänge. Wie soll über Verbrechen - so sie einmal zweifelsfrei aktenkundig sind - anders als einseitig berichtet werden ? Allein Rolle eines Richters wäre es, auch die Seite des Täters anzuhören. Beschuldigt wird aber (siehe Tugendhat) in dieser Ausstellung niemand. Die Ausstellung ist schließlich kein Tribunal, sondern dient alleine der geschichtlichen Erinnerungsarbeit.

Nun kommt, und das ist für mich ein erschwerender Vorwurf an Ihre Entscheidung der - dazu sehr kurzfristigen - Verweigerung der geeigneten Raumnutzung in der Stadtbibliothek, wollen Sie sich wirklich der Leugnung vergangener Verbrechen der ethnischen Säuberung, im Falle Palästinas  vorausgegangener Ermordung ganzer Dorfgemeinschaften, schuldig machen ? Ich muss hier nicht auf andere Leugner verweisen, allerdings werden Andere dies sehr schnell tun und Sie werden dem dann ggf. wenig entgegenzusetzen haben.

Geschichtsleugnung insgesamt, das zeigt gerade die jüngere deutsche Gescchichte, hat wenig Aussicht auf
Bestand. Nun, da Sie einmal Ihre Entscheidung getroffen hatten, haben Sie (der "guten Form" wegen ?) einen "Runden Tisch" einberaumt. Einen Runden Tisch, ohne Teilnahme der wichtigsten anderen Partei. Das hat sich sogar die DB AG in Stuttgart bisher noch nicht geleistet !

Spätestens hier fehlen mir die Worte. Die Stadt Freiburg veranstaltet - und dies mit Recht und man kann es auf Ihrer Homepage nachlesen - zahlreiche Erinnerungsarbeiten, die uns an Ungeheurlichkeiten aus einer dunklen Zeit unseres Landes erinnern. Was würden Sie jemandem sagen, der Ihnen da "Einseitigkeit" vorwürfe ? Sie würden sie oder ihn zurückweisen und die Frage nicht einmal mit ihm oder ihr erörtern. Ganz zu recht!

Nun kommen, und mir liegen glaubwürdige Aussagen von Untergebenen aus Ihrem Haus vor, die auf  besonders unappetitliche Weise Israel-kritische Juden in den Schmutz ziehen. Damit sind nun alle Grenzen überschritten: will die Person die gebrauchten Worte (sie sind Ihnen bekannt und ich weigere mich, diese hier zu wiederholen) auch auf die mehrere hundert (an die 500)  britische Jüdinnen und Juden beziehen, die ihrer Wut und ihrem Unmut über ihre angemaßte Vereinnahme durch den Staat Israel in einer ganzseitigen Anzeige in der Londonder Times kundtaten ? (unter ihnen war die hochgeschätzte Lady Ellen Dahrendorf, Ehefrau des kürzlich verstorbenen Ralf Dahrendorf)

Hier ist offensichtlich ein subalterner Mitarbeiter Ihres Rathauses ausgerastet, und Sie, als Dienstvorgesetzter können sicher nichts anders tun, als sich für unglaubliche Beschimpfung - Opfer ist Frau Hecht-Galinski, die mit ihrem ebenfalls jüdischen Ehemann unweit Freiburgs im Markgräfler Land wohnt - förmlich zu entschuldigen.

Was aber tun, in der unsäglichen Frage des Raumentzuges an die NAKBA-Ausstellung, ohne den Ruf Ihrer Stadt weiter zu beschädigen ? Ich weiß es nicht, weiß allerdings, dass, sollten Sie nicht einen einigermaßen erträglichen Ausweg aus der von Ihnen allein zu verantwortenden Sackgasse finden, auch Ihr Amt und Sie persönlich, sehr geerhrter Herr Salomon, nicht unbeschädigt aus dieser Affaire herauskommen werden. Ich denke, dass Ihnen da ein für alle - auch für den OB Freiburgs - ehrenhafter Ausweg einfallen wird,  einfallen muss.
 
Mit freundlichen Grüßen Günter Schenk - - membre du "Collectif Judéo Arabe et Citoyen pour la Paix" Strasbourg 
 

 

Vielleicht habe ich ja was nicht mitbekommen und ich kenne den Inhalt dieser Tafeln nicht: Meines Wissens bezeichnet der Begriff NAKBA die Vertreibung der Palästineser 1948! Wenn jetzt dieser Freiburger OB findet, die Austellung wäre einseitig weil z.B. die PLO nicht auch kritisiert wird, zeigt das m.E nur das Zusammenklauben von Gründen um diese Austellung unter allen Umständen zu verhindern. Die PLO wurde, auf Grund ägyptische Initiativen, 1964 gegründet, 16 Jahre nach der Katastrophe! Abraham Melzer hat Recht, der Typ sollte seinen Hut nehmen. Beste Grüße aus HAmburg Tilo

 

 

Wanderausstellung zur Nakba - "Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" >>>

 

 

3.11.2010

Dr. Nutan Sampat - Sehr geehrter Herr Salomon, ich bin eine eingebürgerte Deutsche aus Indien, mein Vater war in der Gewaltlosen Freiheitsbewegung des Mahatmas. Über die Ereignisse im historischen Palästina hatten sich sowohl der Mahatma als auch Albert Einstein öffentlich geäußert:

1) http://www.pambazuka.org/en/category/comment/53434
* These passages are taken from the Collected works of Mahatma Gandhi (‘319. The Jews’, vol. 74, 9 September 1938 – 29 January 1939, pp. 239-242; and ‘331. Jews and Palestine’, vol. 91, 20 May 1946 – 8 August 1946, pp. 272–273).
2) http://www.gandhiserve.org/information/writings_online/articles/gandhi_jews_palestine.html
3) http://www.physics.harvard.edu/~wilson/NYTimes1948.htm

Es sind unglaubliche 62 Jahre vergangen, immer noch haben die Eingeborenen im historischen Palästina keinen eigenen Staat.
Überall auf der Welt wachen mehr und mehr anständige Menschen auf, z.B. um die Völkerrechtswidrige Gaza-Blockade zu brechen. Der sogenannte Konflikt ist derart, daß dadurch tatsächlich der Weltfrieden gefährdet ist. Deshalb ist es sowohl für die älteren als auch gerade für die junge Generation von Deutschen sehr wichtig, auch die Sichtweise der Eingeborenen im historischen Palästina zu kennen. Eine Inhaltlich einwandfreie, mit Kosten verbundener Ausstellung, kurz vor dem ofiziell zugesagten Termin, abzusagen... ist dies, die 'Deutsche Zuverlässigkeit'?

Knicken Sie bitte nicht ein und lassen Sie die Leute, die etwas gegen den Inhalt haben, mit Sachargumenten vor dem Gericht auftreten. Junge Deutsche haben das Recht, sich selbst eine Meinung bilden zu dürfen. Mit freundlichen Grüßen Frau Dr.rer.nat. Nutan Sampat (Dipl. Phys. TU Berlin)

 

Dr. Viktoria Waltz - Sehr geehrte Damen und Herren, als ehemalige Dozentin (i.R.) für Raumplanung an der Universität Dortmund ist die Liste der Aktivitäten und Veröffentlichungen meinerseits zu Themen des Nah-Ost Konflikt inzwischen lang, was mich hoffentlich für Sie als Expertin zum Thema ausweist. Um nur einige zu nennen: 1986 Promotion zum Thema: 100 Jahre zionistische Siedlungspolitik in Palästina; 1990 bis 2006 diverse Lehraufträge an der Universität Birzeit/West Bank; 1996 Berichterstattung zur Situation in Jerusalem vor der UNESCO, Paris; 1996 Beitrag zur Situation in Jerusalem auf der Konferenz der Liga der arabischen Staaten und der ISESCO zu Jerusalem in Kairo; 1997 - 2000 Beraterin des Wohnungsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde in Gaza und Ramallah im Auftrag der Bundesregierung (CIM-Programm); 2000-2006 Beauftragte der T Universität Dortmund für das Partnerschaftsprogramm mit der Birzeit Universität zum Aufbau eines Master Studienganges in Urban Planning and Design; 2007 - 2009 Beraterin im Forschungsinstitut ARIJ, Applied Research Institue Jerusalem, in Bethlehem.
Leider hat sich die mediale und politische mainstream Öffentlichkeit kaum um solche Erfahrungen und Berichte dazu geschert und folgt, wie jetzt wieder zu sehen, einer unheilvollen bedenkenlosen 'Treue zu Israel'. Ohne Realtiätssinn und wenigstens ein wenig Wahrheitssuche wird diese 'Treue' jedoch in ein weiteres Unglück führen: die Palästinenser, denen nun ganz objektiv und emtionslos gesehen, mehr als Dreiviertel des von ihnen bewohnten und gelebten Landes, das nach dem Fall des Osmanischen Reiches ihr Staatsgebiet hätte werden können, durch die Gründung des Staates Israel genommen wurde, stehen vor einem humanitären Drama. Manche nennen es einen schleichenden Genozid, einen kulturellen und räumlichen auf jeden Fall. Man kann von keinem Volk erwarten,dass es ein solches Unglück einfach hinnimmt. Und wenn sich die entscheidende Welt dazu hinreißen lässt, dies im Namen der 'Sicherheit Israels' geschehen zu lassen, ein Argument, das alles zu erlauben scheint, Menschenrechtsverletzungen UN-Beschluss-Ignoranz..., wird das Drama für beide Seiten kein Ende nehmen.
Und nun bekommen wir wie es schient, sogar amerikanische Verhältnisse - in denen die Israel Lobby über Präsidenten und die Außenpolitik entscheidend Einfluss nimmt - wie die Äußerungen auf dem jüngst abgehaltenen Kongress 'I Like Israel' in Frankfurt belegt. Und die Verantwortlichen der Stadt Freiburg vollziehen bereits, was dort geplant und beabsichtigt wurde: Israel-kritische Äußerungen anzugreifen, zu verhindern, pauschal als antisemitisch zu verleumden und 'größeren Einfluss auf die bundesdeutsche Politik zu nehmen'. Freiburg ist nicht der erste Fall in diesem Jahr. In Berlin wurde Finkelstein an einem Vortrag gehindert, in München wurde den Veranstaltern mit Ilan Pappe, Israeli, der die Rahmenbedingungen der Nakbe auf Basis der israelischen Archive untersucht hat, der städtische Veranstaltungsraum ebenso kurzfristig entzogen.

Solche Furcht vor Aufklärung und Wahrheitssuche lässt nichts Gutes für die deutsche Politik-Entwicklung erwarten. Wehret den Anfängen.
Ich bin entsetzt, was in Deutschland an Obrigkeit-Hörigkeit im Namen von 'Philosemitismus' möglich ist - im Ringen um Frieden und eine Lösung im Nahen Osten wird dies keinen Schritt weiter führen. Als Forscherin und Lehrende an der Universität tut es weh, wie wenig noch die Suche nach Wahrheit auf der Basis von Wirklichkeit und Fakten eine Rolle spielt. Sie sollten eigentlich erfreut sein, dass es in Ihrer Stadt eine solche Initiative gibt, die der Wahrheitssuche Raum gibt, in diesem uns Deutsche so nahe gehenden Konflikt. Denn die Geschichte dieses Staates hat nicht nur Israel ermöglicht, sondern auch das Drama, die Nakbe für die Palästinenser bewirkt. MfG Dr. Viktoria Waltz - Schauen Sie auf meinen Blog, der sich ebenfalls der Faktensuche verschrieben hat: http://zionismus-israel-raumplanung.blogspot.com/

 

Gertrud Nehls - Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Salomon, als ich von der Ausstellung in Freiburg hörte, habe ich mich gefreut, dass die Stadt endlich die Hürde von falscher Geschichtsauffassung und Diffamierung von Kritikern der offiziellen Israelpolitik überwunden hat. In einer Universitätsstadt kann man offenere Augen und Ohren erwarten! Die Kantstiftung in Freiburg hatte letztes Jahr bei der Preisverleihung an Jeff Halper auch ein großes Publikum.
Um so größer ist die Enttäuschung, dass die Israel-Lobby mit ihrer programmierten Strategie angreift und bei der Stadt so wenig Widerstand findet! Wer die völkerrechtswidrige Besatzung, Bomben und Terror in Gaza nicht zur Kenntnis nehmen möchte und Komplize der Aggressoren ist, macht sich mitschuldig! Diese Entscheidung ist gegen einen großen Teil der Bürger Freiburgs und Umgebung gefallen. Sie ist nur zu korrigieren, wenn Sie, Tatsachen, wie sie in der Ausstellung dokumentiert sind, der Bevölkerung zugänglich machen.  Übrigens haben schon viele Ihrer Kollegen in anderen Städten mehr Mut bewiesen! Frau Roth in Frankfurt hat entschieden, dass Professor Grosser am 9.11. in der Paulskirche reden darf. Sie hat nicht über die Köpfe der Bürger entschieden: ein Zeichen, dass sie sie für mündig hält, sich selbst eine Meinung zu bilden und sie dann auch anzuerkennen..

 

Renate Dörfel-Kelletat und Frank Dörfel - Liebe Freunde, liebe an Nahost Interessierte, eben erreicht uns die Nachricht über ein neues Beispiel von grundgesetzwidrigem Machtmissbrauch durch deutsche Behörden, die sich immer wieder (immer noch?!) durch angeblich pro-israelische Kreise einschüchtern lassen und eine ungehinderte Information über Geschichte und Gegenwart in Nahost behindern.  Die faktischen Auftrittsverbote namhafter, israelkritischer jüdischer Wissenschaftler, z.B. in München und Berlin, initiiert durch dem Zentralrat der Juden nahe stehende Kreise, haben nun ein neues Opfer gefunden: der Nakba-Ausstellung ist weniger als zwei Wochen vor der Eröffnung der Ausstellungsort, die Stadtbibliothek Freiburg, entzogen worden. Und dies, obwohl während der monatelangen Vorbereitung der Ausstellung alle politisch und organisatorisch Verantwortlichen in Freiburg informiert worden und einbezogen waren.
DIE NAKBA ist eine unseres Erachtens vorzüglich gemachte Darstellung des Schicksals der Palästinenser.  Eine PDF-Datei mit dieser Ausstellung wird wegen der Größe (5MB) als weitere Mail geschickt.  Außerdem kann die Ausstellung im Internet unter http://www.lib-hilfe.de/frameset.html angesehen werden und die einzelnen Poster können heruntergeladen werden. 
„… eine derart schmerzhafte Reise in die Vergangenheit ist der einzige Weg nach vorn,
wenn wir eine bessere Zukunft für uns alle, Palästinenser wie Israelis schaffen wollen“
– so wird der israelische Historiker Ilan Pappe auf dem Titelposter der Ausstellung zitiert.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Verantwortlichen für solche Entscheidungen wie die in Freiburg diese „schmerzhafte Reise in die Vergangenheit“ fürchten und somit auch nicht an eine „bessere Zukunft für .. Palästinenser wie Israelis…“ glauben.  Woran glauben sie? An weitere Unterdrückung, an Gewalt, an Macht?  Und wo bleibt der Aufschrei unserer Politiker, bei dieser eklatanten Rechtverletzung? Wo bleibt die „Staatsraison“, die den Feinden Israels, die hier aktiv sind im Vernichten jeglicher Zukunftsmöglichkeiten für Israel als Staat unter Staaten in Nahost, Einhalt gebietet? In großer Sorge,
Renate Dörfel-Kelletat und Frank Dörfel

 

 

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