Mit neuen Gesetzen nimmt Netanjahu das Judentum, wie wir es
kennen, als Geisel - Der Führer der größten jüdischen
Bevölkerung der Welt gibt bewusst die moderne jüdische
Identität auf, um ein neues Judentum einzuführen. Was für
eines? Schauen Sie sich einfach das Jüdische
Nationalstaatsgesetz und das Holocaust-Gesetz an. - David
Sarna Galdi - 22. Juli 2018
Premierminister Benjamin Netanjahu hat Anfang des Monats den
Zorn der jüdischen Welt heraufbeschworen, als er im
nationalen Fernsehen seine Unterstützung für eine
abgeänderte Version des umstrittenen polnischen
Holocaust-Gesetzes verkündete , ein Trick der
antidemokratischen Regierung Polens, um damit Akzeptanz
(Wohlwollen) für ihre rechtsgerichtete Basis zu erhalten.
Das Gesetz gefährdet effektiv die freie Diskussion über den
Holocaust und präsentiert eine weiß gewaschene Erzählung des
polnischen Verhaltens während des Zweiten Weltkriegs: dass
polnische Behörden und die meisten Zivilisten sich sehr
bemüht haben, Juden zu retten, und der Verrat eines Juden
durch einen Polen eine seltene Ausnahme war. Politiker aus
dem gesamten israelischen Spektrum griffen den
Premierminister scharf an. Yad Vashem, Israels
Holocaust-Museum, äußerte eine offizielle Ablehnung ,
während der israelische Preisträger und Holocaust-Historiker
Yehuda Bauer die bissigste Anklage vorbrachte und das
Gesetz als "Verrat" und "völlige Lüge" bezeichnete.
Wenige Wochen später drückte Netanjahu das umstrittene
Jüdische Nationalstaatsgesetz trotz heftiger Gegenreaktionen
aus der Öffentlichkeit und von Institutionen durch die
Knesset. Das Gesetz ist oberflächlich gesehen Commonsens und
stellt den jüdischen Charakter Israels wieder her. Es
unterlässt jedoch auf raffinierte Weise jegliches Bekenntnis
zur Gleichberechtigung, legalisiert den bevorzugten
Siedlungsbau für Juden und degradiert den arabischen Status
als Amtssprache des Staates.
Einfach gesagt, es ist ein unnötiger ultranationalistischer
Angriff - ein Rassengesetz, das die Diskriminierung von
Israels Minderheiten institutionalisiert, insbesondere von
Arabern, die 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Bevor es
verabschiedet wurde, versammelten sich tausende
Demonstranten in Tel Aviv, um dagegen zu protestieren. Ein
Bündnis von 14 amerikanisch-jüdischen Organisationen äußerte
offiziell ihre Missbilligung, und politische Vertreter aller
Seiten sprachen sich gegen das Gesetz aus.
Das Timing dieser beiden scheinbar nicht zusammenhängenden
Gesetzestexte entlarvt Netanjahus stillen Coup: eine
kalkulierte, radikale Revision dessen, was es bedeutet, Jude
zu sein.
Aufgeben des Judentums - Die jüdische Identität hat sich
im Lauf der Geschichte zweimal grundlegend verändert. Erst,
als das Exil die hebräische Nation zu einer vertriebenen
zerstreuten Minderheit machte, die sowohl Antisemitismus als
auch erfolgreiche Assimilation in der Diaspora erlebte.
Juden begannen auf der Grundlage ihrer Gastkultur anders zu
sehen, zu sprechen und zu denken. Schließlich sahen
jemenitische Juden wie Jemeniten und polnische Juden wie
Polen aus.
Das
zionistische Projekt hat das Judentum noch einmal neu
definiert. Es stempelte das Bild des Juden als schwaches,
gebeugtes Opfer des Ghettos ab - verdorben durch das Exil.
Es versuchte auf drastische Weise verschiedene, einander
fernstehende Juden in eine mächtige Nation robuster Arbeiter
/ Kämpfer zu verwandeln, die eine einzige Sprache sprechen.
Nach dem Holocaust wurde Israel natürlich als Garant der
jüdischen Sicherheit und als Spiegel jüdischer Werte
angesehen. In der Diaspora geborene israelische Führer wie
Moshe Dayan, die Ikone eines Generals und Ministers,
formulierten es unumwunden, als sie argumentierten, dass
ihre Regierung "nicht nur das Volk Israel, sondern die
Interessen aller Juden repräsentieren sollte".
Aber mit Netanyahu an der Spitze hat Israel wiederholt und
zielgerichtet auf das Weltjudentum und seine Sensibilitäten
gespuckt. Das Ergebnis? Fünfzig Jahre nach der Euphorie nach
dem Sechstagekrieg humpelt der idealistische Fernzionismus
der Diaspora-Juden wie ein dreibeiniger Hund. Eine kürzlich
durchgeführte Studie des Pew Research Center fand heraus,
dass nur 35 Prozent der amerikanischen Juden zwischen 18 und
50 Israel als Kern ihrer jüdischen Identität bezeichnen.
Eine
mutierte Identität - Es ist kein Zufall. Netanjahu hat
die Würfel geworfen und eine kalkulierte Entscheidung
getroffen, nicht nur amerikanische Juden im Widerspruch zu
Israels aufsteigender populistischer Agenda zu lassen,
sondern auch das Judentum selbst.
Das ist das Judentum, das wir kennen: ein progressives,
gelehrtes Judentum im Dialog mit der Außenwelt seit
Tausenden von Jahren. Das Judentum, dessen größte Werke und
Erneuerungen sich in Babylon, Spanien und Polen
entwickelten. Ein intellektuelles Judentum, das die
Aufklärung aufgenommen und befruchtet hat (Mendelssohn);
Philosophie (Buber, Scholem, Marx, Frankl, Arendt);
amerikanische Bewegungen für die Gleichberechtigung (Steinem,
Friedan, Milk); und Kultur (Gershwin, Berlin, Streisand,
Mailer, Allen, Marx, Polanski). Tolerantes Judentum mit der
Sensibilität eines Außenseiters, der "den Fremden liebt",
wie es 36 Mal in der Torah geboten wird.
Netanjahu will all das in den Mülleimer der Geschichte
werfen. Er möchte jüdische Identität in jüdische Hybris
verwandeln und Israel in eine ummauerte Festung einer
illiberalen Ethnokratie .
Wie sonst kann man Netanjahus Befürwortung eines bösartigen
polnischen Gesetzes erklären, das den Holocaust entweiht?
Wie kann man Netanjahus Verrat an reformierten und
konservativen Juden in der heiligsten Gemeinschaft des
Judentums verstehen ? Wie erklärt man, dass Netanjahu
Präsident Trumps Lob der amerikanischen Neonazis und die
mehr als 190 antisemitischen Drohungen und Anschläge in den
USA 2016 ignoriert hat ? Diese Fragen wurden in dieser Woche
noch relevanter, als Netanjahu den ungarischen
Premierminister Viktor Orban zu einem offiziellen Besuch
begrüßte, trotz der nur schwach verschleierten
antisemitischen Rhetorik und Schmeichelei von Politikern,
die mit Nazis verbündet sind .
Nur Netanjahus
Judentum (Alt-Judaism) kann das neue Phänomen von Führern
wie John Hagee , Richard Spencer oder auch Orban erklären ,
die pro-israelisch sind und gleichzeitig als Antisemiten
denunziert werden.
Es gibt
Gerüchte, dass Netanjahus Kapitulation vor dem
Holocaust-Gesetz Teil einer Gegenleistung ist, die darauf
abzielt, osteuropäische Botschaften nach Jerusalem zu
verlegen. Es gibt diplomatische und politische
Entschuldigungen für alle Aktionen von Netanjahu - aber es
gibt auch ein größeres Bild. Der Anführer der größten
jüdischen Bevölkerung der Welt gibt bewusst die moderne
jüdische Identität auf, um sie zu einem neuen Judentum zu
führen. Was für eine? Schauen Sie sich die Gesetze der
jüdischen Nation und des Holocaust an.
Netanjahus Judentum (Alt-Judaism) legalisiert den Landraub ,
beschränkt die Redefreiheit der eigenen Bevölkerung,
misshandelt afrikanische Flüchtlinge , zerstört
israelisch-beduinische Gemeinden , diskriminiert
gleichgeschlechtliche Paare, hält linke Juden davon ab nach
Israel einzureisen , und verherrlicht einen wegen Totschlags
verurteilten Soldaten. Es missachtet die Sprache seiner
einheimischen Minderheiten, weil es rassistisch ist. Es
dämonisiert die Presse, weil es die Wahrheit fürchtet. Es
finanziert die Judaisierung von Ost-Jerusalem und der West
Bank, weil es gierig ist und die Spuren einer
konkurrierenden Erzählung auslöschen muss. Es widersetzt
sich einer homosexuellen Ehe oder einer zivilen Ehe, weil es
von einer intoleranten orthodoxen Hegemonie beherrscht wird.
Netanjahu sieht die Zukunft des Judentums nicht als einen
Platz mit vielen Nuancen, Einflüssen und Debatten, sondern
eher als einen seltenen, bösartigen Vogel, der in einem
Käfig lebt und außerhalb davon ausgestorben ist.
David Sarna Galdi ist ein ehemaliger Redakteur der Zeitung
Haaretz. Er arbeitet für eine gemeinnützige Organisation in
Tel Aviv. Quelle
Übersetzt von K. Nebauer
„In Israel entwickeln sich
Faschismus und Rassismus wie in den ersten
Anfängen des Nazismus“ - beklagt der
israelische Historiker Zeev Sternhell - „ ich
frage mich oft, wie ein Historiker in 50 oder
100 Jahren, die Zeit, in der wir jetzt leben,
analysieren wird.“ ....- 1. 2018
„ Wann werden einige Israelis verstanden haben,
daß ihre Grausamkeit und Brutalität, gegenüber
Palästinensern oder Afrikanern ihre Legitimität
und Würde untergräbt....
Die Linke schafft es nicht mehr, das Gift des
Ultranationalismus zu bekämpfen, das dieses Land
befallen hat und dessen europäische Herkunft die
Mehrheit des jüdischen Volkes ausgelöscht hat.
Die Interviews des Haaretz-Jounalisten, Ravit
Hecht, mit Smotrich und Zohar (Nummer 3/12/16
und 28/10/17) sollten in allen jüdischen Medien
in Israel und der Welt veröffentlicht werden. In
beiden Interviews kann man den Fortschritt des
israelischen Faschismus erkennen und den
Rassismus, was damals zum Nazismus geführt hat.
Wie bei jeder Ideologie hat sich die
Rassentheorie über mehrere Jahre hinweg
entwickelt. In den Anfangszeiten genügte es,
den Juden Menschen- und Bürgerrechte zu
entziehen. Es ist möglich, dass die Vertreibung
der Juden ohne den Zweiten Weltkrieg auf der
Basis einer „freiwilligen Auswanderung aus dem
Reich“ vollzogen worden wäre. Die Mehrheit der
Juden hatten Deutschland und Österreich
rechtzeitig verlassen können; ein Schicksal,
das auch die Palästinenser treffen könnte.......
Nach der Meinung von Snotrich, Zohar und Shaked
ist ein New Yorker Jude , der niemals einen Fuß
in das Land (Israel-Palästina) gesetzt hat,
legitimer Eigentümer dieses Landes, während ein
Palästinenser, der mit seiner Familie seit
Generationen dort lebt, dort ein Fremde bleibt
und auf das Wohlwollen der Juden angewiesen
ist....
Zohar richtet sich an den Autor Hecht:“ es tut
mir leid, dass sie den Nachteil haben, nicht als
Jude geboren zu sein!“ Daraus lässt sich
schließen, dass es für Palästinenser keine Hilfe
wäre, selbst wenn viele von ihnen konvertierten,
sie sich Schläfenlocken wachsen ließen und die
Thora studierten.
Das ist die Situation für die heutigen
Asylsuchenden: Eritreer und Sudanesen mit ihren
Familien, auch wenn sie Israelis sind. Es ist
wie bei den Nazis. Es folgt dann Apartheid, die
unter bestimmten Umständen für arabische Bürger
in Israel eingeführt werden könnte. Aber das
beschäftigt die Mehrheit der Israelis nicht!
Quelle Übersetzung G. Nehls
Israels Justizministerin
Shaked entlarvt das wahre Gesicht des Zionismus
- Ludwig Watzal - 5. 9. 2017 -
So, jetzt ist es endlich raus! Der Zionismus
steht nicht nur zu den Menschenrechten im
Widerspruch, sondern auch zur universellen
Justiz. Zionismus steht über allem. Niemand
geringerer als die israelische Justizministerin
Ayelet Shaked sagte das auf einer Konferenz, die
von der Israeli Bar Association in Tel Aviv
organisiert war. Gideon Levy, Journalist bei
Haaretz, nennt sie "Israels Ministerin der
Wahrheit". Die oberste Riege des
rechtsgerichteten Zionismus verleugnet die
Menschenrechte.
Shaked und
ihresgleichen haben sich sehr kritisch gegenüber
dem Obersten Gerichtshof Israels verhalten. In
ihrer Rede kritisierte sie den Gerichtshof, weil
er dem Zionismus und der jüdischen Mehrheit im
Land nicht genug Aufmerksamkeit gegeben hätte.
Der Zionismus und die Herausforderungen, vor die
das Land gestellt ist, sind ein blinder Fleck
geworden, der im Vergleich zu individuellen
Rechten nicht ins Gewicht fällt. Nach ihr sollte
die Demografie und die jüdische Mehrheit mehr
Aufmerksamkeit erfahren. Vielleicht sollten die
israelischen Gerichte dem Beispiel Saudi
Arabiens und der Türkei folgen.
"Der Zionismus
darf sich nicht, und ich sage hier, er wird sich
nicht weiterhin dem System der individuellen
Rechte unterwerfen, das in einer universellen
Weise interpretiert wird, die sie von der
Geschichte der Knesset und der Geschichte der
Gesetzgebung trennt, die wir alle kennen", sagte
Shaked. Die Regierung von Netanyahu treibt den
umstrittenen "nation-state-bill" voran, der
festlegen wird, dass Israel das "nationale Heim
des jüdischen Volkes" ist, und nur sie können
das Recht auf Selbstbestimmung im Staat
verwirklichen.
Shaked hält
nationale und zionistische Werte für "absolute
Wahrheit". - Kritiker des Zionismus haben
gesagt, der Staat Israel sei keine Demokratie,
weil er seine nicht-jüdischen Einwohner
diskriminiert, weil sie keine Juden sind. Das
politische Establishment Israels gibt vor,
Israel sei ein "jüdischer und demokratischer "
Staat. Avram Burg, ein ehemaliger Sprecher der
Knesset, des israelischen Parlaments, nennt dies
ein "Oxymoron", einen Widerspruch in sich
selbst. Von Anfang an hatten Kritiker des
pseudo-demokratischen Charakters von Israel eine
schwere Zeit; "Antizionisten", "Antisemiten"
oder "selbsthassende Juden" sind geächtet.
Kritiker wie Oren Yiftachel, Professor an der
Ben Gurion Universität in Tel Aviv, nennt Israel
eine "Ethnokratie".
Shaked gehört zu
Naftali Bennets nationalistischer Partei
"Jüdisches Heim". Diese Partei hat gemeinsam mit
der rechten Siedlerbewegung den Zionismus für
sich vereinnahmtund daraus eine
nationalistische, rassistische und
Faschismus-ähnliche Idologie gemacht. Unter
Josef Burg, dem langjährigen Innenminister
Israels war die "National-Religiöse Partei" eine
religiös liberale, konservative Partei.
Die israelische
Rechte pflegt eine claustrophobe Weltsicht, das
heißt, die ganze Welt ist gegen uns, und ein
nächster Holocaust wartet schon um die Ecke. Das
neueste Beispiel ist die BDS-Bewegung, die vom
zionistischen Establishment und dem Weltjudentum
als eine existentielle Bedrohung gesehen und mit
allen zur Verfügung stehenden Miteln bekämpft
wird, was auch bedeutet, dass das auf Kosten der
freien Meinungsäußerung geht. In den USA und in
europäischen Staaten wie Deutschland drehen die
zionistische Israel-Lobby und ihre
philosemitischen Komplizen wegen BDS beinahe
durch und tun alles, um es zu kriminalisieren.
Seien wir Shaked
dankbar. Sie hat das wahre Gesicht des Zionismus
zum Vorschein gebracht, das schon jeder gekannt
hat, der die Dinge nicht durch die rosa Brille
sieht wie die sogenannte "zionistische Linke"
von der Arbeitspartei oder der früheren
Meretz-Partei. Sie haben über Jahrzehnte hin die
Ungerechtigkeiten, den Rassismus, das
Besatzungsregime und das Apartheid-System
gerechtfertigt. Es ist ein Jammer, dass der
Westen ihre Heuchelei noch immer akzeptiert. Sie
sind die sogenannten "guten Israelis" im
Gegensatz zu den Likudniks, ganz zu schweigen
von den Shakeds, Bennets, Libermans und
ihresgleichen.
>>>
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Die neueste Produktion
in der Reihe „Melzers Hörstücke“. -
Zwei Hör-CDs mit Zitaten und Texten von Schlomo
Sand, Erich Fromm, Mosche Zimmermann, Theodor Herzl,
David Ben-Gurion, Martin Buber, Albert Einstein,
Erich Fried, Uri Avnery und vielen anderen…
Nach seinem ersten
bei Melzer verlegten, erfolgreichen Hörstück mit
Gedichten von Erich Fried „Höre, Israel“, das vom
Bayerischen Rundfunk im Januar 2011 zum „Hörbuch der
Woche“ gewählt wurde, macht der Schauspieler Jürgen
Jung hier, zusammen mit seiner Kollegin Beate
Himmelstoß und begleitet vom Musikkollektiv EMBRYO,
grundlegende Annahmen und Zielvorstellungen des
Zionismus, deren Konsequenzen sich in der konkreten
Realität Palästinas als verhängnisvoll erwiesen
haben, als Mythen kenntlich.
Dies beginnt mit
der „Erfindung des jüdischen Volkes“, so die
These des israelischen Historikers Schlomo Sand,
und reicht über den im Zionismus von Anfang an
tief verwurzelten Wunsch nach Vertreibung der
Palästinenser, bis hin zu den Auswirkungen und
einer völkerrechtlichen Bewertung des
israelischen Angriffs auf den Gazastreifen Ende
2008/Anfang 2009 und auf die Gaza-Hilfsflottille
im Mai 2010.
Durch die
geschickt platzierten, unter die Haut gehenden
Gedichte von Erich Fried und Gerhard
Schönberner, und nicht zuletzt mithilfe der
erstaunlich wandlungsfähigen Musik von EMBRYO,
die hier vor allem ihr orientalisches Gesicht
zeigt, ist es Jürgen Jung gelungen, eine
faszinierende Textcollage zu entwerfen, die von
den beiden Sprechern nachdenklich und
einfühlsam, wo nötig auch leidenschaftlich,
insgesamt aber höchst souverän vorgetragen wird.
>>>
2 CDs in einer
Box, ca. 100 min - 14,99 € - Bestellung bei
Jürgen Jung - juejung@online.de
Prof. Moshe Zuckermann (Uni
Tel Aviv):
Das Hörbuch ist eine Wucht! Nicht nur die Texte, Gedichte und
Notizen Frieds, sondern nicht minder auch Eure famose Darbietung
dieser wertvollen Anthologie. Chapeau!
Rudolf Waldemar Brem
(Schauspieler und Regisseur): -
19. 5. 11 - Lieber Jürgen, sensationell
Deine Hör-CD: eine astreine, akribische redaktionelle Arbeit;
dazu eine lupenreine Präsentation mit hervorragenden Sprechern
und Musikern; und zu guter Letzt eine Aktualität, die einen vor
allem deshalb umhaut, weil es ja bereits vor 40 Jahren
geschrieben wurde. Ein Menetekel, das der Fried vor 40 Jahren
schon an die Wand geknallt hat, und wer hat es gelesen
oder gehört? Diese Hörbuch ist nicht nur das Hörbuch der Woche,
sondern des Jahres. Texte wie "Deir Yassin" oder "Die Hand"
hauen einen vom Hocker. Ich habe Erich Fried 1970 in London in
seinem chaotischen Arbeitszimmer besucht. Offenbar mit einem
Brett vorm Hirn. Danke, daß Du es mir jetzt nach 40 Jahren von
der Stirn gerissen hast. Ich bin vor mir selbst erschrocken. Da
hat man eine Jahrhundertbegegnung gehabt und wußte es gar nicht.
Dr. Gabi Weber, Cafe Palestine
(Freiburg): Die Veranstaltung mit euch war ein echtes Highlight.
Tausend Dank!
Hilde und Richard Langthaler (Wien):
Es war ein wunderbarer Abend!
Prof. Udo Steinbach: Lieber Herr
Jung, es hat etwas länger gedauert, dafür war der Eindruck umso
nachhaltiger.
Sie selbst haben es in Ihrer - überaus informativen - Verortung
von "Höre Israel" auf den Punkt gebracht, wenn Sie von einer
"erschreckenden Aktualität dieser Verse" sprechen. Aber darin
eben liegen Nachhaltigkeit und Wirkung dieser Texte: Sie
beziehen sich auf Ereignisse, die Jahrzehnte zurückliegen; aber
der Duktus der lyrischen Sprache wendet sie in eine Dimension
der Betroffenheit, die bleibend in die Gegenwart hinein- und
nachwirkt.
Täglich werde ich von Meldungen aus Palästina nicht zuletzt aus
dem Internet wahrhaft überschwemmt. Das stumpft ab und führt
manchmal zu Resignation. Die Verse Erich Frieds öffnen eine
Perspektive des Politischen und Menschlichen, in der unser
Engagement eine bleibende Verpflichtung wird.
Die Wirkung kann kaum von der Kunst der Präsentation getrennt
werden, die Sie und Ihre Kollegin darbieten. Die deutsche
Sprache des Vortrags und der Rhythmus der Darstellung sind der
Aussagekraft Fried'scher Lyrik adäquat. Ich wünsche Ihnen, dass
Sie weiterhin ein großes Publikum finden. Die Zeit ist
jedenfalls danach...
Einleitung eines Vortrags
zu Antisemitismus, Zionismus, "Existenzrecht"
von George Pumphrey
am 1.
November 2009 in der Friedenskoordination Berlin
:
Obwohl die Probleme im
Nahen Osten ganz zentral sind für Friedenspolitik,
werden sie von vielen in der Friedensbewegung nur am
Rande behandelt,
- weil es wegen der
europäischen und insbesondere wegen der deutschen
Geschichte ein unbequemes Thema ist,
- weil die israelische
Politik und die Beziehungen des Westens zu Israel im
Mittelpunkt stehen
- und weil viele Angst
haben, hier einen klaren Standpunkt zu beziehen.
Ängste und Einschüchterung
sind bei vielen so erfolgreich, - weil eine völlige
Verwirrung besteht zwischen der Geschichte der Juden und
der Geschichte Israels, - weil Zionismus
fälschlicherweise als eine jüdische Antwort auf
Antisemitismus gesehen wird,
- aber vor allem weil
Zionismus mit dem Judentum gleichgesetzt wird.
Wenn die Friedensbewegung -
den Unterschied nicht wahrnimmt, - die Gleichsetzung
nicht als gezielte überaus erfolgreiche Propaganda
erkennt,
- sie nicht strikt abweist
und entsprechend aktiv wird, dann wird sie völlig
bedeutungslos bleiben im Kampf für einen gerechten
Frieden in Nahost.
Vortrag
und
Diskussion
zum
Thema:
"Die
Israel-Lobby
in
den
USA
-
ein
Schlüsselthema
für
den
Nahen
Osten"
auf
der
Veranstaltung
des
Nahostkomitees
in
der
Friedenskoordination