Honestly Concerned + andere falsche Freunde Israels

 

"Wo Hass keine Grenzen kennt" Jagdaktion gegen Felicia Langer

Eine Dokumentation

Aktueller Anlass - Die Verleihung des Bundesverdienstkreuz 1. Klasse an Felicia-Amalia Langer am 16.7.2009
 

Reaktion Prof. Rolf Verleger

 

 

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Prof. Dr. Rolf Verleger, Dipl.-Psych.
Lübeck

23. Juli 2009

An das
Bundespräsidialamt
Grethenweg 1
10557 Berlin

vorab per Fax 030 2000 1922

Betr.: Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Felicia Langer

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

im Internet kursieren wütende Protestschreiben gegen Ihre Entscheidung, Frau Felicia Langer das Bundesverdienstkreuz zu verleihen.

Im Gegensatz dazu schreibe ich Ihnen hier, um Ihnen persönlich und auch als Mitglied der "Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost" meine große Zufriedenheit über Ihre Entscheidung mitzuteilen.

Ich habe als Mitglied des Direktoriums des Zentralrats der Juden in Deutschland im Sommer 2006 in einem Offenen Brief den israelischen Libanonfeldzug kritisiert, initiierte danach die Aktion "schalom5767" (eine Unterschriftenliste an die Bundesregierung, sich im Nahostkonflikt weniger einseitig zu verhalten), schrieb das Buch "Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht" (2. Auflage 2009) und hielt zahlreiche Vorträge über das Judentum und gegen seine Vereinnahmung durch den übersteigerten zionistischen Nationalismus.

Bei diesen Aktivitäten habe ich vielfach erfahren, was die Leute über die Israel-Palästina-Problematik denken. Das generelle Gefühl ist eine tiefe Enttäuschung über Israel. Die meisten Menschen halten sich mit öffentlichen Äußerungen zurück, aus einem verständlichen Gefühl, dass es Deutschen nicht zustehe, einen überwiegend jüdischen Staat zu kritisieren. Aber allen ist auch klar, dass sich die deutsche Politik moralisch falsch verhält: Man kann nicht altes Unrecht dadurch wiedergutmachen, indem man neues Unrecht unterstützt.

Und so, während die gleichen wenigen Leute, die nun gegen die Ehrung von Frau Langer bei Ihnen protestieren, auch auf mich nicht gut zu sprechen sind, haben mir die für mich wirklich wichtigen Leute ihre Zustimmung mitgeteilt, seien dies nun ehemalige Schulkameraden, Kommilitonen und Kollegen, meine ehemaligen Professoren und Chefs, zahlreiche Kollegen unserer Universität wie auch einfach unsere Hausnachbarn und Hunderte von fremden Menschen, die mir geschrieben haben.

Sie haben mit dieser Ehrung all diesen Leuten aus dem Herzen gesprochen. Das sind keine Nazis, keine Antisemiten, keine Hasser, das sind vielmehr Leute, die aus den Verbrechen der Nazizeit die Konsequenz gezogen haben, dass man frühzeitig gegen Unrecht aufstehen muss.

Felicia Langer ist ein Vorbild dafür.

Mit aufrichtigem Dank für Ihre Entscheidung

Prof. Dr. Rolf Verleger

 

 
 

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