Mit Wut im
Bauch und Zorn im Herzen
Offener
Brief an Dr. Dieter Graumann vom Zentralrat
der Juden in Deutschland
Herr Dr. Dieter
Graumann,
In ellenlangen
Pamphleten werden die Äußerungen von Felicia
Langer „vorgeführt« und moralisch
abqualifiziert, ohne dass auch nur der
Versuch einer sachlichen Widerlegung ihrer
Positionen unternommen wird.
Was Sie, Herr
Graumann, nachvollziehen können oder nicht
verstehen wollen, ist absolut belanglos. Wer
sind Sie schon im Vergleich zu Felicia
Langer, die den „Alternativen Nobelpreis“,
den „Bruno-Kreisky-Preis“ und jetzt das
„Bundesverdienstkreuz 1. Klasse“ für ihre
Verdienste erhalten hat.
Welche
Verdienste können Sie vorzeigen, außer
Beleidigungen und Diffamierungen einer
Person, die sich ihr Leben lang für einen
Ausgleich zwischen Israelis und
Palästinensern einsetzt. Sie leben in
Frankfurt, Berlin oder München und haben
wahrscheinlich noch niemals eine arabische
Stadt in den besetzten Gebieten oder gar in
Israel selbst, besucht, besichtigt oder nur
zufällig durchfahren. Sie haben keine Ahnung
wie es dort zugeht, aber Sie haben eine
Meinung, wie es dort zugehen sollte. Ihre
Meinung ist aber so bedeutungslos, wie die
gefärbten Haare von Frau Knobloch, ihrer
Vorgesetzten, die ebenfalls noch nie einen
Palästinenser in seiner natürlichen
Lebensumgebung gesehen hat, dafür aber sehr
genau weiß, dass er dort nicht hingehört,
weil das Land jüdisch sei und ihre, Frau
Knoblochs, „geistige Heimat“. Bedauerlich
für Sie und für Frau Knobloch, dass sie in
einem Land leben müssen, das nicht ihre
geistige Heimat ist, sondern, wie es Broders
Brandstifter und Mitarbeiter der Allgemeinen
Jüdischen Wochenzeitung in seiner hämischen
und wütenden Kritik genannt hat: „…im
Nachfolgestaat des Dritten Reiches“.
Sie beteiligen
sich an der Hetze und Jagd auf jüdische
Dissidenten wie Uri Avnery oder Felicia
Langer, die Sie eine „aggressive Hetzerin
gegen den jüdischen Staat, und eine
bösartige Israel-Hasserin“ nennen.
Wir alle,
Felicia eingeschlossen, sind nicht gegen den
„Staat“, wohl aber gegen einen „jüdischen“
Staat. Hätte es nicht genügt, wenn die
Zionisten nur einen Staat gegründet hätten?
Musste es ein „jüdischer“ Staat sein? Merken
Sie nicht wie lächerlich das ist?
Würden Sie in
einem Staat leben wollen, der sich
„Christlicher Staat“ nennt?
Die
tausendjährige Epoche, als sich Deutschland
als Staat der „Arier“ nannte, wo es für
andere Menschen keinen Platz mehr gab, ist
ja gottlob vorbei. Während aber Uri Avnery
schon vor Jahrzehnten eine Zweistaatenlösung
forderte und Felicia Langer schon vor
Jahrzehnten von Verbrechen israelischer
Soldaten sprach, ist beides jetzt durch
viele Veröffentlichungen in der Presse bei
vielen Menschen angekommen, sogar bei
Benjamin Netanjahu, dem Führer der
Nationalfaschisten in Israel.
Nur Sie und Ihr
Verein scheinen politisch stehen geblieben
zu sein, im primitivsten Stammtischhass, der
auf Nichtwissen basiert.
Wenn man aber
in hundert Jahren die Namen Avnery und
Langer noch kennen wird und ihre Bücher
lesen, wird man längst vergessen haben wer
Knobloch und Graumann waren, wie man heute
nicht mehr weiß, wie der
Gemeindevorsitzender in Amsterdam hieß, der
Baruch Spinoza diffamierte und aus der
Gemeinde hinaus warf. Sie haben Prof. Rolf
Verleger aus dem Zentralrat hinausgeworfen,
weil er zu Recht von jüdischer Ethik und
Moral sprach. Das war aber nicht ihre Ethik
und nicht Ihre Moral. Das verstehe ich.
Felicias Kritik
an den unmenschlichen, ungerechten und
rechtswidrigen Verhältnissen in Israel ist
vielfach wertvoller, als ihre heuchlerische
Liebe zum Zionismus. Wenn Sie Zionist sind,
dann gehen Sie doch nach Israel und erfüllen
Sie sich und ihrer Familie diese
Leidenschaft. Keiner hindert Sie heute
daran. Zionist sein und in Deutschland leben
und behaupten, dass das Land Israel den
Juden gehört, wohl Ihnen (!), das ist
perfide und unerträglich.
Was Ralph
Giordano, dieser selbstgerechte permanente
schaltragender Besserwisser, gesagt oder
geschrieben hat, ist genauso beschämend und
perfide, wie manches, was er in letzter Zeit
von sich gab und gibt. Seine islamophoben
Ausrutscher in Zusammenhang mit dem
Moscheebau in Köln haben sein wahres Gesicht
gezeigt: Intolerant, überheblich und auf dem
zionistischen Auge blind. Er kritisiert die
Moral und Ethik der Palästinenser, dabei
kann es zwischen Unterdrückten und
Unterdrücker keine gemeinsame Moral geben,
wie es auch zwischen Herren und Sklaven
keine Gemeinsamkeiten geben kann und ein
Sklave jedes Mittel für sich in Anspruch
nehmen darf, um sein Recht zu bekommen.
Die Strafaktion
der Israelis gegen die wehrlose
Zivilbevölkerung von Gaza wurde von Ihnen,
Herr Dr. Graumann, gerechtfertigt und als
Krieg gegen den Terrorismus bezeichnet.
War vielleicht
dieser Krieg der israelischen Armee selbst
Terrorismus? Wäre es eine emotionale
Übertreibung, wenn wir es so sehen würden,
so emotional, wie die Worte jenes
palästinensischen Diplomaten, der gesagt
hatte, seine Landsleute seien heute die
Juden der Juden?
Und weil
Felicia Langer das auch so gesehen hat und
immer noch sieht, glauben Sie sich das Recht
herausnehmen zu dürfen, sie zu diffamieren.
Den Palästinensern wird von den Israelis
genau das moralische Recht eines Volkes
verwehrt, das sie für sich selbst in
Anspruch nehmen und verteidigen. Felicia hat
das schon ganz klar und deutlich gesehen und
sich dagegen gewehrt, als Sie, Herr
Graumann, noch bei jeder siegreichen Aktion
der israelischen Armee einen Orgasmus
bekamen.
Es ist aber
nicht nur die Freiheit eines Volkes, die den
Palästinensern verwehrt worden ist.
Eine weitere
Sache, auf die Felicia Langer immer wieder
hingewiesen hat und ihren Finger in die
offene Wunde des israelischen Volkes gelegt
hat, ist Achtung und Selbstachtung.
Es ist der § 1
unseres deutschen Grundgesetzes: Die Würde
des Menschen ist unantastbar. Für sich
selber, Herr Graumann, nehmen Sie das gerne
in Anspruch und genießen die Freiheit in der
wir hier leben, aber einem anderen Volk, den
Palästinensern, wollen Sie es nicht gönnen.
Als Opfer von
Rassismus scheinen einige Juden von ihren
Peinigern gelernt zu haben. Sie schweigen
dazu, weil sie es nicht sehen oder weil sie
es nicht sehen wollen.
Und die Würde
von Felicia Langer ist Ihnen offensichtlich
auch vollkommen gleichgültig, wenn Sie den
Betreiber des Weblogs „Lizas Welt“, Linus
Zavelberg (wer immer das auch ist), der
Felicia verächtlich eine
„Bundesverdienstkreuzjüdin“ nannte, in der
Hofzeitung des Zentralrats schreiben lassen.
Das ist die Sprache des „Stürmers“, die
„Lisas Welt“ hier anwendet und Linus
Zavelberg ist vielleicht ein Deckname für
Julius Streicher. In was für eine Notlage
befindet sich der Zentralrat, dass er die
Hilfe dieser faschistoiden „Anti-Deutschen“
a la Linus Zavelberg benötigt, damit sie für
ihn, den Zentralrat, die Drecksarbeit
machen. So ähnlich verhält sich auch der
Staat Israel, der sich mit den „Christen für
Israel“ verbündet, die unter ihrer dünnen
pro-israelischen Oberfläche grottentief
antisemitisch sind.
Wenn das Ihre
Freunde sind, Herr Graumann, dann brauchen
Sie in der Tat keine Feinde mehr.
Die
Selbstmordattentate verzweifelter und
hoffnungsloser Palästinenser hat Felicia
immer verurteilt, so auch ich und andere,
aber wie soll sich ein Volk verteidigen, das
keine Flugzeuge hat, die über Wohngebiete
tonnenschwere Bomben abwerfen können? Noch
mal zur Klarstellung: Die Moral der Opfer
kann nicht dieselbe sein, wie die der Täter.
Und dass die Israelis Täter sind, hat selbst
Henryk Broder, ihr Schützling, zugegeben.
Und nun bekommt
Frau Langer das Bundesverdienstkreuz erster
Klasse! Da staunen Sie und es verschlägt
Ihnen die Sprache. Hätten Sie es vorher
gewusst, dann hätten Sie sicherlich Himmel
und Hölle in Bewegung gesetzt, um es zu
verhindern. Gott sei Dank haben Sie es aber
nicht vorher gewusst, wir haben alle dicht
gehalten. Für Sie ist es ein „Fatales
Signal“, für uns ist es aber ein Glücksfall,
der unseren Kampf für ein gerechtes Israel
salonfähig macht, auch wenn Sie und Frau
Knobloch sich grau ärgern, Herr Graumann.
Stellen Sie sich vor, der Bundespräsident
hat für die Verleihung nicht die Genehmigung
des Zentralrates eingeholt. Muss er nun
dafür büßen? Wird ihm Frau Knobloch die
Freundschaft kündigen oder ihr eigenes
Bundesverdienstkreuz aus Protest
zurückgeben?
Ja, die
berechtigte Kritik, die gerade in den
letzten Tagen durch die Zeugenaussagen der
Soldaten, die das Schweigen brechen, in
allen seriösen deutschen Zeitungen von der
taz bis zu FAZ erschienen ist, legitimiert
jetzt Felicia Langers Kritik, auch wenn es
Sie ärgert und Charlotte frustriert
Und Ihre
unverschämte und hilflose Kritik
interessiert uns nicht die Bohne. Wenn sich
dabei Ihre zionistischen Gefolgsleute
wohlfühlen, sei es drum.
Ja, ich bin
rasend vor Wut über Ihre unqualifizierte,
infantile Kritik, wo Sie es auch noch wagen
die Landesregierung von Baden-Würtemberg zu
kritisieren, weil sie Felicia Langer „als
massiv vom Holocaust Betroffene“ Person
geschildert hat.
Darüber sollten
Sie vom Zentralrat eigentlich stolz sein,
aber nein, das sprengt Ihr Verständnis von
Toleranz und Respekt vor der Leistung von
Menschen, die eine andere politische Meinung
haben. Sie stehen lieber hinter den
primitiven Lausbuben, die Felicia eine
„Bundesverdienstjüdin“ nennen oder Dr. Hajo
Meyer einen „Berufsüberlebenden“.
Wie wunderbar
wäre es, wenn es noch weitere sechs
Millionen solcher „Berufsüberlebenden“ gäbe.
Ich hätte dann die Chance gehabt meine
Großeltern kennenzulernen.
Lieber eine
„Bundesverdienstjüdin“ und lieber ein
„Berufsüberlebender“, als „Beruf: Jude“ wie
Sie und Ihre Chefin, die große Weltpolitik
machen will und sich dabei nur lächerlich
macht und alle von ihr vertretenen Juden
mit. Da bin ich froh und dankbar, dass ich
in Ihrem Club der Toten Hosen nicht Mitglied
bin.
Wenn der
Ehrenzionist auf Lebzeiten, Arno Lustiger,
immer wieder in Verbindung mit Auschwitz
gebracht wird, dann ist das für Sie wohl
keine, Vermischung, die „ausgesprochen
unsensibel, unklug und unglücklich ist“, um
es noch sehr milde auszudrücken. Warum
eigentlich?
Nein, Herr Graumann, es wird keine neue Mode
eingeleitet. Es werden nur die Maßstäbe zu
Recht gerückt. Sie selber sagen doch:
Sachliche Kritik an konkreter israelischer
Politik ist natürlich immer legitim. Und wer
könnte Israels Politik besser, sachlicher,
kenntnisreicher und authentischer
kritisieren als Felicia Langer, die über ein
viertel Jahrhundert als Anwältin Opfer der
israelischen Gewalt und Ungerechtigkeit vor
israelischen Gerichten verteidigt hat?
Wenn bei uns
jemand sagen würde, dass Bertold Brecht,
Erich Maria Remarque, Thomas Mann und andere
„nützliche Idioten“ der Alliierten bei der
„Delegitimierung“ von Nazi-Deutschland
gewesen seien, dann würden wir ihn einen
Neo-Nazi nennen und mit ihm nichts zu tun
haben wollen. Dabei haben diese oben
genannten deutschen Autoren und
Intellektuelle tatsächlich für nichts
weniger plädiert und gearbeitet als für das
Ende des Dritten Reiches.
Felicia Langer
und Uri Avnery, Ilan Pappe, Moshe Zuckermann
und Avram Burg, der immerhin einmal
Präsident der Jewish Agency war, kämpfen
seit Jahren und Jahrzehnten, für eine andere
Politik in ihrem eigenen Land und nicht für
dessen Delegitimation und nicht für dessen
Ende und schon gar nicht für die „politische
Endlösung der Judenfrage“, wie Ihre
Schützlinge geschrieben haben.
Felicia Langer
liebt Israel, so wie ich und wie alle
anderen oben genannten und wir leiden an
seiner ideologischen Verblendung.
Sie sitzen hier
in Deutschland, und wagen es, solche Leute
zu kritisieren, die ihr Leben für dieses
Land eingesetzt haben und im Falle Felicia
Langer, ihre Gesundheit.
Woher nehmen
Sie diese „jüdische Chuzpeh“?
Allein wegen
dieser Beleidigung, nicht etwa von Felicia
Langer, sondern wegen der Beleidigung aller
anständigen und mutigen Menschen, sollten
Sie sich schämen einen solchen perfiden
Brief veröffentlicht zu haben. Und dann
ausgerechnet bei dieser unsäglichen
Mackartistischen Organisation „honestely
concerened“. Diesen Typen will ich nicht
einmal nachts begegnen und Ihr Klübchen
macht in der Person von Samuel Korn
Diskussionsveranstaltungen mit ihnen. Ihr
Verein sollte sich tatsächlich schämen.
Ich als Jude
schäme mich, solche „Vertreter“ zu haben,
für die ich mich immer wieder entschuldigen
muss, obwohl sie gar nicht meine Vertreter
sind.
Abraham Melzer
www.dersemit.de
In
rage and anger
An open letter to Dr. Dieter Graumann of
the Central Council of Jews in Germany -
Abraham Melzer
Dear Dr. Graumann,
It is entirely irrelevant what you can
comprehend, or simply don’t wish to
understand. For who are you compared
to Felicia Langer, the recipient of the
‘alternative Nobel Prize”, the Bruno-Kreisky
Prize and the Federal Cross of Merit 1st
Class award (the Bundesverdienstkreuz).
What do you have to show, apart from
insulting and defaming a person who has
spent her life campaigning for a settlement
between Israelis and Palestinians?
You live in Frankfurt, Berlin or Munich and
have probably never even visited or viewed
at first hand an Arabic town in the occupied
territories, or in Israel itself. You
have no idea what goes on there, but you’ve
plenty of views as to how it should be.
Your opinion is as worthless as the dyed
hair of your predecessor Ms. Knobloch, who
like yourself has never seen a Palestinian
in his natural living environment – but is
convinced that he has no place there, as the
country belongs to the Jews and is her, Ms.
Knobloch’s, ‘spiritual home’. It is
regretful for you and Ms. Knobloch that you
have to live in a country which is not your
spiritual home but in a country that, as
that incendiarist Broder put it in his
derisive and outraged criticism of Felicia
Langer’s receipt of the prize, is the
“successor state to the Third Reich”.
You are participating in the witch-hunt of
Jewish dissidents such as Uri Avnery or
Felicia Langer, whom you describe as “an
aggressive agitator against the Jewish
state, and a malignant Israel-hater.
All of us, including Felicia, have nothing
against ‘the state’, but we are against
having a ‘Jewish state’. Would it not
have been enough for the Zionists to simply
establish ‘a state’? Does it have to
be a ‘Jewish’ state? Don’t you see how
ridiculous that is? Would you want to
live in a state that calls itself ‘Christian
state’? Thank God that the
thousand-year epoch, which Germany envisaged
for itself as a nation of Aryans, but which
excluded all others, is over. But
while it’s been decades since Uri Avnery
started demanding a dual-nation solution and
likewise Felicia Langer was talking about
the crimes of Israeli soldiers, many people
have gradually come to accept the truth of
these, including Benjamin Netanjahu, the
leader of the national fascists in Israel.
It’s just you and your organisation that
have remained mentally retarded, displaying
the worst kind of bar ignorance based on a
complete lack of knowledge and
understanding.
While the names Avnery and Langer will
still be known in a hundred years and their
books will still be read, everybody will
have long forgotten who Knobloch and
Graumann were, just as we no longer know who
the committee chairman was in Amsterdam who
defamed Baruch Spinoza and threw him out of
the community. You threw Professor
Rolf Verleger off the Central Council,
because he quite rightly talked of ethics
and morality – but obviously not your ethics
and morality. I can understand that.
Felicia’s criticism of the inhuman, unjust
and illegal conditions in Israel is a
thousand times more valuable than your
hypocritical love of Zionism. If
you’re a Zionist, then go to Israel and live
out your passion for yourself and your
family. Nobody is stopping you these
days. To be a Zionist and to live in
Germany while claiming that the state of
Israel belongs to the Jews is insidious and
revolting.
Equally shameful and debasing is much of
what has been written or said by that
permanently self-righteous know-it-all Ralph
Giordano. His anti-Islamic faux-pax in
relation to the building of the mosque in
Cologne truly showed his true colours –
arrogant, intolerant, and blinded by his
Zionist eyes. He criticises the morals
and the ethics of the Palestinians, although
their can be no common morality between the
oppressor and the oppressed. Just as
there is no common ground between a master
and his slave, and the slave can and should
exercise every right to free himself.
Dr Graumann, you justified the punitive
action of the Israelis against the
defenceless civic population in Gaza, and
described it as a war against terrorism.
Don’t you think this war by the Israeli army
was itself terrorism? Would it be an
emotional exaggeration for us to see it like
this, as emotional as the words of a
Palestinian diplomat who said his
compatriots had today become the Jews of the
Jews? And just because Felicia Langer
saw it and still sees it like that, do you
believe you have the right to villainise
her? The Israelis are refusing the
Palestinians that very moral right of a
people that they claim and defend for
themselves. Felicia saw this clearly
and resisted it while you, Dr. Graumann,
whipped yourself into an ecstatic frenzy
with every successful attack by the Israeli
army.
But it is not just the freedom of a people
that is denied to the Palestinians. A
further issue, which Felicia Langer has long
been raising and which is salt in the open
wound of the Israeli people, is that of
respect and self-respect. This is the
very first paragraph in our German Basic Law
– the dignity of the human is sacrosanct.
You yourself, Dr. Graumann, avail fully of
this and enjoy the freedom in which we live
here, but you don’t want to grant it to
another people, the Palestinians. As
victims of racism, some Jews really do seem
to have learnt from their tormentors.
You’re silent on this, because you don’t see
it or you don’t want to see it. And
you’re obviously indifferent to the dignity
of Felicia Langer if you allow the owner of
the ‘Liza’s World’ blog Linus Zavelberg
(whoever he is), to describe Felicia
contemptuously as an “Federal Cross of Merit
Jew” (Bundestverdientskreuzjüdin) in your
house organ.
Felicia has consistently condemned the
suicide bombings of desperate and hopeless
Palestinians, as have I and others, but how
is a people supposed to defend itself
against aircraft that drop tons of bombs
over residential areas? I’ll say it
again – the morality of the victim cannot be
the same as that of the perpetrator.
Even your protégé Henryk Broder has admitted
that the Israelis are the perpetrators, in
this case.
And now, as Ms. Langer receives the Federal
Cross of Merit, you are amazed and find
yourself at a loss for words. If you’d
known about it in advance you’d have done
everything in your power to prevent it.
Thank God you did know nothing about it, and
we all kept our lips sealed. For you
this award gives off a fatal signal, but for
us this is a cause for celebration, as it
gives our battle for a fair Israel much more
credibility – even as you and Ms. Knobloch
seethe with indignation, Dr.Graumann.
The very thought of it – the president of
Germany didn’t seek your prior approval for
their choice of award recipient. Who
does he think he is? Alas, the
justified commentary which has appeared in
all serious German newspapers from the TAZ
to the Frankfurter Allgemeine Zeitung over
the last few days, ehich is based on
soldiers’ own reliable testimony, lends full
support to Felicia Langer’s viewpoint.
Much to your anger and frustration.
Your shameless and pathetic response does
not interest us one iota. If your
Zionist cohorts rally round you, who cares?
Yes, I’ll admit that I am boiling with rage
at your unqualified, infantile criticism –
and at your attack on the government of the
state of Baden-Württemberg for describing
Felicia Langer as a person who has been
“massively affected by the Holocaust”.
You on the Central Council should actually
be proud, but no – that exceeds your
understanding of tolerance and respect for
the achievements of individuals who hold a
different political view. You’d rather
hide behind the primitive ne’er-do-wells who
describe Felicia as a “Federal Cross of
Merit Jew” or Dr. Hanno Meyer as a
‘professional survivor’. How wonderful
it would be if there were another six
million ‘professional survivors’ around.
I would then have had the chance to get to
know my grandparents.
A
“Federal Cross of Merit Jew” and a
“professional survivor” are both infinitely
preferable to a ‘professional Jew’ like
yourself and your boss, who want to step out
on the world political stage, and in the
process make themselves and their followers
just look ridiculous. All I can say is
that I’m glad I’m not a member of your
organisation.
When honorary Zionist-in-perpetuity Arno
Lustiger is referred to in connection with
Auschwitz, you don’t describe it as “a
combination that is extremely insensitive,
unintelligent and unfortunate, to put it
mildly”, as you did in relation to Felicia
Lange. Why not?
No, Dr. Graumann, we’re not looking at a
new phenomenon here, but rather older issues
being set to rights. You’ve been
saying it yourself – relevant material
criticism of Israeli politics is of course
always legitimate, and indeed is at its
loudest in Israel itself.
Who has a sounder, more relevant and
authentic knowledge of Israeli politics than
Felicia Langer, who has spent more than a
quarter-of-a-century as a lawyer defending
victims of Israeli violence and Israeli
legal injustice?
If anyone were to say to us that Bertold
Brecht, Erich Maria Remarque, Thomas Mann
and other were ‘useful idiots’, as the
Allies de-legitimised the Nazi German state,
then we’d call that person a neo-Nazi and
would seek to have nothing to do with them.
But these very same German authors and
intellectuals did, in fact, plead and work
for nothing less than the end of the Third
Reich.
Felicia Langer and Uri Avnery, Ilan Pappe,
Moshe Zuckermann and Avram Burg, himself at
once stage the President of the Jewish
Agency, have been fighting for years and
decades for a different politics in their
own country – not for its
‘de-legitimisation’ nor for its end, and
certainly not for a ‘political final
solution to the Jewish question’, as your
minions have written. Felicia Langer
loves Israel, as do I and the others
mentioned above, and we all suffer from its
ideological blindness.
You live here in Germany and dare to
criticise such people, who’ve put their
lives on the line for their country, and in
Felicia Langer’s case, her health.
Just where do you get this Jewish
‘chutzpah’? Even leaving aside your
insult to Felicia Langer, but for your
insult to all decent and courageous people,
you should hide your head in shame for
having published such a scandalous letter.
And of all places to publish it, at this
McCarthy-like organisation “Honestly
Concerned”, whose members I would hesitate
to be seen with in daylight. You
co-operate with this group in the form of
discussion events led by your own Samuel
Korn. Your organisation really ought
to be ashamed of itself.
As a Jew I am ashamed to be ‘represented’
by such people, for whom I have always to
make excuses, as they don’t ‘represent’ me
in any way.
Abraham Melzer
www.dersemit.de |