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Hungerstreik von Firas Maraghy vor der Israelischen Botschaft in Berlin
Seit dem 26.7.2010
Teil 1
Für seine und seiner Familie Recht, in Jerusalem zu leben.

34. Tag des Hungerstreiks von Firas Maraghy - 28.8.2010

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„Ich brauche kein Geld. Ich brauche Gerechtigkeit“ - Wie lange lassen wir Firaz Maraghy noch vor Israels Botschaft um sein Recht hungern?  - Rupert Neudeck - Eine wunderbare und gespenstische Szene an der Auguste Victoria-Strasse in dem vornehmen Grunewald-Viertel Berlins in der Nacht vom 26. auf den 27. August. Hier in unmittelbarer Nähe die vor Licht explodierende Botschaft Israels. Nur 40 Meter entfernt sitzt unter einer Buche Firaz Maraghy: Dünn, noch abgemagerter als ich ihn auf einem Foto in einer Tageszeitung gesehen habe. Das hat meine Bundesrepublik Deutschland noch nicht erlebt: Jemand, der hier ein gutes Leben führen, gut verdienen, glücklich mit seiner deutschen Frau und seinem acht Monate alten Kind leben könnte, will sein Recht. Er will Gerechtigkeit. Und das macht seinen Fall so eindrucksvoll: Er will dieses Recht stellvertretend für tausende Palästinenser mit ihm. Die Szene ist in dem dunklen, nicht von Laternen erleuchteten Teil der Auguste-Victoria-Straße so anheimelnd, weil da ca.15 deutsche Mitbürger mit jüdischem Hintergrund hier um Firaz herumsitzen um ihm ihre Solidarität zu zeigen. Noch anheimelnder: Sie reden mit Firaz hebräisch. Die Mehrheit der Palästinenser konnte hebräisch, das nimmt jetzt ab, weil sich die beiden Völker diesseits und jenseits der Mauer nicht mehr sehen, sprechen, begegnen dürfen. Die einzigen Treffen von jungen israelischen und palästinensischen Schülern und Jugendlichen finden in Europa statt. Die Szene in dieser Nacht vom 26. auf den 27. August ist bedrückend. Denn so lange ich mich mit dem sympathischen Gandhi-Täter unterhalte, kann ich den Gedanken nicht verscheuchen, dass er uns morgen oder übermorgen wegsterben könnte >>>             Collage Erhard Arendt mehr >>>

Presseerklärung der israelischen Botschaft vom 27.8.2010 (pdf) >>>

Persönliche Presseerklärung von Wibke Diehl - Firas Maraghys Ehefrau - Samstag, 28. August 2010 - Bezugnehmend auf die Presseerklärung der israelischen Botschaft von gestern (pdf) erkläre ich in meinem und Meines Mannes Namen: Bedauerlicherweise enthält die Pressemitteilung zwei Behauptungen, die ich - auch im Namen meines Mannes - zurückweisen muss. 1) Die Behauptung, mein Mann habe erklärt, er führe einen „ideologischen Kampf“, ist falsch. Das zentrale Problem und der einzige Grund für meinen Mann, am 26. Juli d. J. um 17:00 vor der Botschaft des Staates Israel einen Hungerstreik zu beginnen, war und ist erklärtermaßen die Weigerung des Innenministeriums in Jerusalem, mich als Ehefrau sowie der Botschaft des Staates Israel in Deutschland, unsere Tochter in seine Dokumente zu registrieren. 2) Die behaupteten „fortgesetzt angebotenen Lösungsbemühungen“ sind ebenfalls unrichtig. Angebote zur Lösung des unter 1) genannten Problems und Beseitigung des Hauptgrunds für den Hungerstreik meines Mannes müssten die Registrierung von mir und meiner Tochter in sein Jerusalem-Dokument zusagen. Ein solches Lösungsangebot wurde meinem Mann zu keinem Zeitpunkt unterbreitet. Über eine lange Zeit hinweg begnügte sich die Botschaft sogar gegenüber Medienvertretern mit einer Standardantwort auf deren Fragen. Das meinem Mann heute unterbreitete „Angebot“, das uns nahe legt, als Familie gemeinsam nach Jerusalem zu fahren um die Einschreibung unserer Tochter vorzunehmen, ist nicht neu. >>>

Audio (mp3) - DLF: Palästinenser vor Israelischer Botschaft im Hungerstreik Sendezeit: 28.08.2010 06:20 Autor: Rabhansl, Christian - Informationen am Morgen Länge: 03:33 Minuten  >>>

 MdB Annette Groth in einem Brief an den israelischen Botschafter - Protest von Herrn Firas Maraghy - Sehr geehrter Herr Botschafter Ben-Zeev (...) Im Mai 2009 hielt sich Herr Maraghy in Jerusalem auf und wollte dort bei den israelischen Behörden seine Heirat eintragen lassen. Die Eintragung wurde ihm verweigert. Die zuständigen Behördenmitarbeiter erklärten, dass Herr Maraghy mit dem Umzug nach Deutschland seine Rechte als Einwohner Jerusalems verloren habe. Diese Behauptung entspricht nicht einmal den geltenden israelischen Rechtsvorschriften, denen zufolge die Aufenthaltserlaubnis entzogen wird, wenn sich der Betreffende länger als sieben Jahre außerhalb Jerusalems aufhält. Herr Maraghy lebte zu diesem Zeitpunkt temporär und für nur zwei Jahre in Berlin, damit seine Frau ihre Dissertation beenden konnte. Die israelische Behörde hat ihm nur ein temporäres Reisedokument ausgestellt und die Auflage gemacht, dass er ab Mai 2011 für anderthalb Jahre in Ost-Jerusalem leben müsse, um seine Aufenthaltserlaubnis nicht zu verlieren. Die israelische Praxis, Familienzusammenführungen systematisch zu verhindern und Aufenthaltsrechte abzuerkennen, ist nicht neu und auch kein Einzelfall. Im Gegenteil, die Geschichte der Familie Maraghy steht beispielhaft für den prekären Rechtsstatus der PalästinenserInnen in Ost-Jerusalem. Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B‘tselem, wurden zwischen 1967 und 2008 mehr als 13.000 PalästinenserInnen ihre Jerusalemer-ID entzogen.  >>>

Unterstützung für hungerstreikenden Palästinenser - Bild.de - Der 39-jährige Palästinenser Firas Maraghy demonstriert seit gut einem Monat. - Der 39-jährige Palästinenser Firas Maraghy bekommt bei seinem Hungerstreik vor der israelischen Botschaft in Berlin zunehmend Unterstützung. Gut einen Monat seit Beginn seiner Aktion haben sich viele Menschen und Organisationen solidarisch >>>

Berlin: Abgeordnete unterstützen hungerstreikenden Palästinenser vor israelischer Botschaft - Die Obleute aller Fraktionen im Menschenrechtsausschuss des Bundestags setzen sich für den Palästinenser ein, der seit viereinhalb Wochen vor der israelischen Botschaft in Berlin im Hungerstreik ist und um sein Wohnrecht in Ostbeitolmoqaddas kämpft. Ute Granold (CDU), Marina Schuster (FDP), Christoph Strässer (SPD), Volker Beck (Grüne) und Annette Groth (Linke) sind wie einige andere Bundestagsabgeordnete im Fall von Firas Maraghy aktiv geworden. >>>

Strässer: Entzug von Wohnrecht verstößt gegen elementares Grundrecht - Im Folgenden veröffentlichen wir (Generaldelegation Palästinas) die Erklärung des SPD-Bundestagsabgeordneten Christoph Strässer, in der er den israelischen Botschafter auffordert, die Tochter des Palästinensers Firas Maraghy nach Ost-Jerusalem einreisen zu lassen. Der Münsteraner SPD-Bundestagsabgeordnete hat dem israelischen Botschafter einen Brief geschrieben. „Ich habe den Botschafter gebeten, die Tochter eines in Deutschland verheirateten und hier lebenden Palästinensers mit ihrem Vater, der aus Ostjerusalem stammt, dorthin reisen zu lassen. Dies ist aus völkerrechtlichen, menschenrechtlichen und humanitären Gründen geboten“ >>>

Unterstützung - Der Hungernde ist nicht mehr allein - Firas Maraghy mit seiner Frau Wiebke Diehl und seiner acht Monate alten Tochter, die ihn regelmäßig besuchen. von Anne Vorbringer - Berlin - Firas Maraghy sitzt auf einem Campingstuhl unter einer Buche und lächelt. Über ihm hängen Regenschirme. „Es geht mir ok“, sagt der Palästinenser immer wieder. Seit einem Monat hat er nichts gegessen, nur Wasser getrunken.  >>>

Unterstützung für hungerstreikenden Palästinenser - Welt - (...) Fanny-Michaela Reisin von der «Internationalen Liga für Menschenrechte» forderte am Freitag ein offizielles Signal. Am Montag will Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) ihn besuchen >>>

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Alle vom Kanal  ahmadalbaik

teils in arabisch, teils in deutsch

 

 

 

27.8.2010 33. Tag des Hungerstreiks von Firas Maraghy

Der Hungernde ist nicht mehr allein - Anne Vorbringer - Maraghy sagt, er kämpfe für alle Palästinenser, die Ähnliches erleben wie er, weil sie als Staatenlose im von Israel annektierten Ost-Jerusalem weniger Rechte haben. Israelische Behörden haben ihm die Eintragung seiner Ehe verweigert. Sein Reisedokument läuft im Mai 2011 ab, dann muss er für eineinhalb Jahre in seine Heimat zurück, ansonsten verliert er sein Aufenthaltsrecht. In der Botschaft aber stellt man seiner Tochter keine Reisedokumente aus. Er müsste also ohne Familie nach Ost-Jerusalem zurück. Eine Situation, die nicht nur palästinensische und israelische Organisationen in Berlin kritisieren, sondern auch deutsche Politiker. „Die Verweigerung der Botschaft, der Tochter ein israelisches Reisedokument auszustellen, verstößt gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“, sagt Christoph Strässer, Sprecher für Menschenrechte der SPD-Bundestagsfraktion. Er hat dem Botschafter geschrieben, damit Maraghy die Dokumente bekommt. Am Montag will er gemeinsam mit Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse den Hungerstreikenden besuchen. >>>
 

Videos rechts - Quelle- NetNewsGlobal
1. Video - Firas Maraghy 32. Tag Hungerstreik vor der Israelischen Botschaft in Berlin, 26.08.2010

2. Video - Firas und Reuven Moskovic vor der Israelischen Botschaft Berlin
3. Video -
Firas Maraghy 32. Tag Hungerstreik vor der Israelischen Botschaft in Berlin, 26.08.2010 Part 3 -  Getrennt durch Mauern, oder nur durch die andere Straßenseite. Besucher aus der Israelischen Botschaft wurden mit Taxen chauffiert. Manche hatte die kleine Israelfahne in der Hand...Bindet man so junge Menschen an Israel? Zu uns herüber kommen wollten sie nicht wohl nicht, wir haben gewinkt und dazu aufgefordert, ohne erkennbare Reaktion. Auf der einen Straßenseite ein Mensch am 32. Tag im Hungerstreik, auf der anderen Seite eine " Propagandatour". Nachwuchs für Israel? Für Firas und seine Familie kein Platz?


Foto links Reuven Moskotvitz  Ursula Behr - mehr >>>

 

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26.8.2010 - 32. Tag Neue Solidaritätsaktion am 28.Tag (31) des Hungerstreiks vor der Botschaft Israels - „Die Welt braucht Menschen wie Firas Maraghy“ - Christa Meinecke - Es ist Tag 28 des Hungerstreiks von Firas Maraghy. Es ist kurz nach zwölf Uhr mittags. Etwa zehn Personen stehen neben Herrn Maraghy und unterhalten sich. Sie alle sind gekommen, um ihm ihre Solidarität auszudrücken. Auch seine Frau Wiebke ist mit der kleinen Tochter Zaynab gekommen. Maraghys Schwiegermutter, die jedes Wochenende kommt, um die beiden zu unterstützen, ist ebenfalls da. Die Stunden mit seiner Frau und seiner acht Monate alten Tochter seien  >>>

Hungerstreik im Villenviertel -  Tagesspiegel - (...) Sogar, wenn er so etwas sagt, lächelt er noch. Seit 2006 wohnt der Krankenpfleger und Elektrotechniker in Deutschland, weil seine Frau, Wiebke Diehl, hier studiert hat. Gerade ist sie fertig und will jetzt promovieren. Sie besucht ihren Mann oft unter seinem Baum. Genau wie viele andere Menschen. Zum Beispiel ein 76-jähriger Mann mit einer Baseballkappe voller politisch motivierter Anstecker. Er kommt oft, um mit Maraghy und anderen Besuchern über das Problem zwischen Israelis und Palästinensern zu philosophieren. Die Unterstützer von Maraghy werden immer zahlreicher. Mehrere Bundestagsabgeordnete sind darunter und auch Israelis. „Wir, in Deutschland lebende israelische Staatsbürger, solidarisieren uns mit Firas Maraghy“ – so lautet eine Erklärung einer Gruppe, die >>>

30. Tag des Hungerstreiks von Firas Maraghy: Unerwartete Unterstützer warten mit praktischer Solidarität auf - Institut für Palästinakunde - Weitere Parlamentarier wenden sich an die Botschaft und das Aussenministerium  -  Die Appelle Firas Maraghy zur Seite zu stehen - sich an dem Hungerstreik zu beteiligen, und sich etwas einfallen zu lassen, um eine grössere Öffentlichkeit zu erreichen - haben nun doch Gehör gefunden, wenn auch leider ein wenig spät. Der 'Weisse Ritter' ist dabei gleichermassen unerwartet wie erwartet: Gehofft hatte man auf Unterstützer aus der pal./arab. Gemeinde Berlins - oder der deutschen Solidaritätsszene. Obschon sich diese Hoffnung zerschlug, erwuchs Unterstützung doch aus einer anderen Quelle: Aus der kleinen Schar von Israelis, die sich zur Zeit in Berlin befindet ('Israelis gegen die Besatzung'), die wohl schon mit ihrem Auftritt beim Tribunal gegen taz-Chefredakteuerin Ines Pohl für einen Eklat gesorgt haben. Bitte lesen Sie hier weiter.

Vier Wochen im Hungerstreik - Christoph Strässer - Zum Fall des vor der israelischen Botschaft in Berlin im Hungerstreik befindlichen Firas Maraghy erklärt der Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der SPD-Bundestagsfraktion >>>


 

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25.8.2010 - 31. TAG -  FIRAS MARAGHY  IST VOR DER ISRAELISCHEN BOTSCHAFT BERLIN IM HUNGERSTREIK

Israel soll Reisefreiheit garantieren - Christoph Strässer, Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der SPD-Bundestagsfraktion erklärt zum Fall des vor der israelischen Botschaft im Hungerstreik befindlichen Firas Maraghy: Weil seine Tochter nicht mit in seine Heimat reisen darf, befindet sich der aus Ostjerusalem stammende Palästinenser Firas Maraghy seit nunmehr vier Wochen im Hungerstreik. Seit September 2007 lebt Firas Maraghy in Deutschland und ist hier mit einer deutschen Staatsbürgerin verheiratet. Eine Entscheidung über den dauerhaften Wohnort ist damit jedoch noch nicht getroffen. Die Eintragung seiner Ehe wurde ihm bereits von den israelischen Behörden mit der Begründung verweigert, er habe als in Deutschland wohnhafter Bürger seine Rechte als Bewohner von Ostjerusalem verwirkt. Dies widerspricht sogar israelischem Recht >>>

Ibn Rushd Fund solidarisiert sich mit Firas Maraghy - Liebe Mitglieder Liebe Freunde, am 22.08.2010 hat eine Vertretung des Ibn Rushd Funds Herrn Firas Maraghy besucht, der sich seit dem 26. Juli im Hungerstreik befindet. Herr Maraghy, ein Bürger Jerusalems >>>

Von 11.00 Donnerstag bis 11.00 Freitag - Wir, in Deutschland lebende israelische Staatsbürger, solidarisieren uns mit Firas Maraghy vor der israelischen Botschaft. - Am Donnerstag, den 26. August von 11 Uhr bis Freitag, den 27. August um 11 Uhr werden wir fasten, anlässlich eines Monats Hungerstreik von Herrn Maraghy. - Firas Maraghy ist ein Palästinenser aus Ost-Jerusalem, der mit einer deutschen Frau verheiratet ist und mit ihr eine Tochter hat. Weil Israel Ost-Jerusalem widerrechtlich annektiert hat und den Bewohnern der Stadt noch nicht einmal die elementarsten Menschenrechte gewährt, muss er ab Mai 2011 für mindestens eineinhalb Jahre in Ost-Jerusalem bleiben, sonst verliert er sein Aufenthaltsrecht in der Stadt, in der seine Familie seit 150 Jahren lebt. Da die israelische Botschaft seine Ehe und Tochter nicht anerkennen will, kann seine neue Familie aber nicht mit ihm gemeinsam nach Ost-Jerusalem zurückkehren. Firas Maraghy muss demnach eine unzumutbare Entscheidung zwischen seiner Heimat und seiner Familie treffen, die wir als jüdische Israelis hingegen nie treffen müssen. Ihm bleibt darum nur noch zu protestieren. Wir als privilegierte Juden protestieren mit. - Um 12:30 Uhr wird eine Pressekonferenz stattfinden, zu der wir herzlich einladen. Ein musikalischer Auftritt von Meike Goosmann & Co findet statt am Donnerstag, den 26.August 2010 um 13 Uhr in der Reinerzstraße, nur ein paar Schritte von der Botschaft entfernt. Um 18 Uhr spielen wir das Spiel "Reise nach Jerusalem".  Israelis gegen die Besatzung

Fotos - Mahnwache 24.8.2010 - Am Brandenburger Tor, Platz des 18. März >>>

 

 

 

 

 

 

24.8.2010 - 30. TAG -  FIRAS MARAGHY  IST VOR DER ISRAELISCHEN BOTSCHAFT BERLIN IM HUNGERSTREIK

Humanitäres Handeln statt systematische Vertreibung - Generaldelegation Palästinas -  Firas Maraghy befindet sich seit 30 Tagen vor der israelischen Botschaft in Berlin im Hungerstreik und kämpft um die Einhaltung seines Grundrechts - das Recht als Palästinenser in Ost-Jerusalem zu wohnen. Zu dem Schicksal von Maraghy, welches verbunden ist mit dem von weiteren tausenden Palästinensern, nimmt die Generaldelegation Palästinas wie folgt Stellung. Mittlerweise hungert Firas Maraghy 30 Tage und er ist mit dem Hungerstreik einen zivilen Widerstand eingegangen, der zwar wohlüberlegt ist, aber dennoch sein Leben gefährdet. Maraghy hungert, weil er Gerechtigkeit und ein elementar umfassendes Menschenrecht einfordert: Das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren. Dieses Recht bleiben Maraghy und seiner Tochter allerdings verwehrt. >>>

Von 11.00 Donnerstag bis 11.00 Freitag macht eine Gruppe Israelis einen (inzwischen genehmigten) Solidaritätsstreik gegenüber der Einfahrt zur Botschaft, Reinerzstr. 4-6 (um die Ecke zum Haupteingang). Quelle
 

Ab  24. 08. wird täglich zwischen 16.00 und 19.00 eine Mahnwache für Firas Maraghy am Brandenburger Tor gehalten. Quelle


Palestinian on Hunger Strike in Berlin for Family Rights in East Jerusalem
- AL-HAQ PRESS RELEASE >>>

Israel refuses to lift ban on family unification - Report, The Electronic Intifada >>>
 


   Collage oben Erhard Arendt - Vergrößern >>>         |         Bildquelle >>>
    Bildquelle unten Firas vor der israelischen Botschaft - Ursula Behr >>>

 

 

 

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23.8.2010 - 29. TAG -  FIRAS MARAGHY  VOR DER ISRAELISCHEN BOTSCHAFT BERLIN IM HUNGERSTREIK

Ansprache zu “Firas Maraghy im Hungerstreik für sein Recht auf Bewegungsfreiheit” - Fanny-Michaela Reisin(Präsidentin) - Kundgebung 15. August 2010 - Im Namen des Vorstands der Internationalen Liga für Menschenrechte erkläre ich unsere Solidarität mit Firas Marghy und seiner kleinen Familie in Berlin sowie seiner Herkunftsfamilie in Ostjerusalem. Mit seinem schweren am 26. Juli begonnenen Hungerstreik vor der Botschaft des Staats Israel in Deutschland kämpft Firas Maraghy für sein elementares, allumfassende Menschenrecht auf Rechte. Jeder Mensch ist eine Rechtsperson! Er kämpft für sich und seine Familie um dauerhaftes Wohnrecht in seiner Heimatstadt Ost-Jerusalem. Und eigentlich kämpft er um eine Staatsangehörigkeit und um die bürgerlichen Grundrechte. Diese sind ihm vom Staat Israel zu garantieren. So lange Israels Regierungen das Besatzungsregime aufrecht erhalten und den Aufbau eines souveränen Staats Palästina mit Hauptstadt Ostjerusalem vereiteln.Er kämpft um Rechte, die zu gewährleisten und zu verteidigen alle Mitgliedstaaten der UNO völkerrechtlich verpflichtet sind. >>>

Ute Granold, Obfrau der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages, hat sich (nach Informationen ihres Büros gegenüber der Internationalen Liga für Menschenrechte) in einem Schreiben an den israelischen Botschafter in Berlin appelliert und für das Anliegen Herrn Maraghy geworben. Außerdem hat Frau Granold das Auswärtige Amt auf die Situation von Firas Maraghy angesprochen. Der palästinensische Jerusalemer Firas Maraghy befindet sich mittlerweile seit 4 Wochen im Hungerstreik in der Nähe der israelischen Botschaft in Berlin. Das Ziel des Hungerstreiks ist es, für seine neun Monate alte Tochter Zaynab, seine Frau Wiebke Diehl und sich selbst ein gesichertes Aufenthaltsrecht in seiner Heimatstadt Jerusalem zu erhalten. - Martin Forberg

Collage Erhard Arendt - Vergrößern >>>         |         Bildquelle >>>
 

Hunger nach Heimat - Patrick Hemminger - Seit vier Wochen sitzt Firas Maraghy vor der Botschaft Israels und hungert. Er will ­damit erst aufhören, wenn seine Tochter in Jerusalem leben darf - Wer Firas Maraghy verstehen will, muss seine Liebe verstehen, die Liebe zu seiner Heimat und die zu seiner Familie. Und wer diese Liebe versteht, kapiert vielleicht auch, wie jemand solch eine Angst haben kann, zerrissen zu werden, dass er bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen. >>>

 

22.8.2010

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Hungerstreik für Menschenrecht
26. August 2010 Von: Christine Buchholz - Am Samstag, den 21. August habe ich Firas Maraghy besucht.

 

 

20.8.2010 - Kundgebung für Firas Maraghy im Hungerstreik, 26. Tag, Gedächtniskirche Berlin

Achtung, den Mülleimer öffnen und die Nase zuhalten - Was - nur ein Beispiel - das Netzwerk Broder + & hier Thomas von der Osten-Sacken daraus machen: "Paech und das Heimatrecht  Thomas von der Osten-Sacken - Gazaflotillenfahrer Noram Paech wird im Falle von Firas Maraghy aktiv und wie. Sein offener Brief ist derart widerwärtig, dass jeder Kommentar sich erübrigt. Einzig anzumerken wäre, dass man sich alleine schon, um nicht Seite an Seite mit Figuren wie Paech stehen zu müssen, schwer tut, Sympathien und Solidarität mit Firas Maraghy zu äußern. Das spiegelt in a nutshell ein Problem der Palästinenser : es sind ihre selbsternannten Freunde, größtenteils bestehend aus Djihadisten und Antisemiten jedweder Couleur. http://www.wadinet.de/blog/?p=2898 - Siehe auch: Völkerrechtliches Gutachten von Prof. Dr. Norman Paech http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Gaza/gutachten.html "
 

 

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19.8.2010 - Hungerstreik vor Israels Botschaft - "Warum zerstören sie mein Leben?" - Es ist die Geschichte eines Staatenlosen, eines Verzweifelten. - Dominik Peters - Spiegel online -  Tabak und Wasser. Seit mehr als drei Wochen ist das die Nahrung von Firas Maraghy. Er ist im Hungerstreik. Der Palästinenser sitzt vor der israelischen Botschaft unter einer Buche, in einem Campingstuhl im feinen Berliner Villenviertel Schmargendorf. Das Gesicht des großen, hageren Mannes ist von schwarzen Bartstoppeln bedeckt. Der 39-Jährige sieht müde aus, seine großen, braunen Augen aber sind hellwach, als er seine Geschichte erzählt. Maraghy kommt aus Silwan, einem Stadtteil im arabischen Ost-Jerusalem, einem Gebiet, das 1967, nach dem Sechs-Tage-Krieg, von Israel erst besetzt und 1980 annektiert wurde. Seine Familie lebt seit fünf Generationen dort, das sind 150 Jahre. Nach Deutschland kam der Palästinenser vor drei Jahren: 2000 lernte er bei der Arbeit in einem Behindertenheim in Jerusalem seine heutige Frau, eine Deutsche, kennen und zog mit ihr nach Berlin. Vor acht Monaten wurde ihre gemeinsame Tochter, Zaynab, geboren. >>>         Collage - E. Arendt -  vergrößern  >>>  |  Bildquelle >>>                    

Audio - Interview mit dem Vater von Firas im DLF, heute morgen >>>

„Jerusalem ist das Jerusalem der Muslime, Juden und Christen“ - Über drei Wochen Hungerstreik - Christa Meinecke - Vergangene Woche hat es in Berlin viel Regen gegeben. Nachts konnte Firas Maraghy sich für ein paar Stunden in ein Auto zurückziehen, das Freunde für ihn an dem Ort seines Hungerstreiks abgestellt haben, tagsüber aber harrt er weiter auch im strömenden Regen aus, nur ein Regenschirm schützt ihn. Er wohne am Baum Nummer 53, sagt er, die vorbeilaufenden Anwohner nennt er seine Nachbarn. Die meisten von ihnen wissen inzwischen, warum Herr Maraghy hier sitzt >>>

Vom Scheitern der Palästina-Solidarität im Fall Firas Maraghy - Institut für Palästinakunde -  Von Lenin stammt der Ausspruch, daß der Versuch einen Bahnhof zu besetzen in Deutschland allein schon durch das Verlangen nach einer Bahnsteigkarte verhindert werden könnte. Diese Erkenntnis gilt offenbar auch im Jahre 2010 für den Fall Firas Maraghy. Nach wie vor scheint die deutsche Palästina-Solidarität darauf zu warten, daß die 'grossen Medien' - wie unlängst die SZ - den Fall Maraghy aufgreifen und dann ein großes Wunder geschieht: Daß die israelische Botschaft vor Schreck umfällt und Firas Forderungen erfüllt. Bitte lesen Sie hier weiter.

 

18.8.2010 - Firas Maraghy im Hungerstreik vor der israelischen Botschaft in Berlin - (SB) - Interview mit dem Palästinenser Firas Maraghy - Schattenblick: Würden Sie, Herr Maraghy, den Leserinnen und Lesern des Schattenblicks Ihren Fall einmal darstellen? Worum geht es dabei? Firas Maraghy: Ich komme aus Jerusalem. Mein Vater ist in Jerusalem geboren, bevor es den israelischen Staat gab. Mein Großvater ist auch in Jerusalem geboren. Ich bin seit drei Jahren zusammen mit meiner Frau in Deutschland. Sie ist Deutsche und hat hier in Berlin studiert. Wir kennen uns jetzt seit zehn Jahren. Nach sieben Jahren habe ich gesagt: 'Okay, jetzt müssen wir zusammengehen.' Sie wollte erst ihre Magisterarbeit fertigstellen, und ich habe gedacht: Okay, ich kann hierherkommen, bis sie ihren Doktor hat. Ich kann lernen, ich kann studieren, ich kann auch die deutsche Sprache lernen. Die deutsche Sprache ist wichtig für mich. Und vielleicht studiere ich, was ich als Junge nicht machen konnte; vielleicht kann ich das jetzt machen. Das war mein Ziel. Und danach, nach sechs, sieben Jahren vielleicht, würden wir nach Jerusalem fahren, das für mich ein Teil Palästinas ist. In Jerusalem wollte ich meine Frau in meinen Ausweis eintragen lassen. Ich bin dorthin gegangen, auch um meine Reisedokumente zu verlängern. Ich habe alle Papiere mitgenommen, und sie haben gesagt: 'Nein, wir akzeptieren das nicht, du mußt das übersetzen.' Das habe ich gemacht und bin wiedergekommen. Da haben sie gesagt: 'Nein, wir können das nicht machen.' 'Warum nicht?' 'Du wohnst hier nicht.' Ich habe gesagt: 'Was? Ich wohne hier nicht? Nur weil ich zwanzig Monate fort war? Die Frau kommt regelmäßig seit zwölf Jahren hierher und reist wieder ab, was kein Problem ist. Warum verliere ich nach zwanzig Monaten mein Recht?' Da haben sie gesagt: 'Nein, du mußt deine Frau hierherbringen.' Das bedeutet aber, wenn ich meine Frau nach Jerusalem mitnehme, daß es vielleicht drei, vier oder fünf Jahre dauern kann, in denen sie die Stadt nicht verlassen darf. >>>

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Einladung durch DAD Deutsch-Arabischer Dachverband e.V. -  Protestkundgebung - Gegen den israelischen Versuch der zunehmenden Judaisierung der Palästinensergebiete und Jerusalems. Solidarität mit dem seit 24 Tagen vor der israelischen Botschaft stehenden und sich im Hungerstreik befindenden Firas Almaraghy. - Wir treffen uns Freitag den 20.08.2010 - 6.00 Uhr - Berlin - Am Breitscheidtplatz / Gedächtniskirche

 

18.8.2010 - Audio - Palästinenser im Hungerstreik - Reportage von Thomas Nehls - Vor der israelischen Botschaft in Berlin befindet sich ein Palästinenser im Hungerstreik. Er stammt aus Ost-Jerusalem und will zurück

 

17.8.2010 - Palestinian on hunger strike in Germany - Video über Firas Maraghy vor der Israelischen Botschaft in Berlin.

16.8.2010 - Und raus bist du - Thorsten Schmitz – Wer Firas Maraghy besucht, wird von einer Videokamera der israelischen Botschaft verfolgt. Maraghy schläft nahe der Botschaft, in Grunewald, unter einer Buche. Am Nachmittag, wenn die Botschafts- Angestellten Feierabend haben, wechseln sie den Bürgersteig. Man hat ihnen verboten, mit ihm zu reden. In der Auguste-Viktoria-Straße sieht man Menschen beim Tennisspiel und wie sie mit iPhone am Ohr in Mercedeslimousinen steigen. Wer hier wohnt und arbeitet, dem geht es gut. Maraghy geht es nicht gut. Seit drei Wochen isst er nicht mehr. Er trinkt nur noch. Seine Wangen sind eingefallen, die Augen gerötet, die Jeans schlackert. Er sitzt im Schneidersitz auf einem Stapel Decken. Eigentlich rasiert er sich jeden Tag, aber unter den Buchen gibt es kein Badezimmer, nur ein Baustellenklo. Eine ältere Frau liest das Plakat hinter ihm und sagt: „Aber hier kriegt doch niemand was von Ihrem Protest mit. Sie müssen auf den Kudamm.“ Die Frau möchte ihm Geld geben, aber Maraghy sagt: „Ich brauche kein Geld. Ich brauche Gerechtigkeit.“ Maraghy sitzt nicht auf dem Kudamm, weil die, die ihm sein Recht geben könnten, hinter der Mauer sitzen. Maraghy will, dass der Botschafter ihm ein Reisedokument für seine sieben Monate alte Tochter ausstellt. Doch Yoram Ben-Zeev macht gerade Urlaub in Israel, und sein Pressesprecher ist erst seit zwei Wochen im Amt. Die Botschaft mailt eine Erklärung. Man bedauere, dass sich Maraghy für den Hungerstreik entschieden habe. Die Botschaft bat ihn auch, den Schlafsack nicht direkt am Eingang >>>

 

 

815_Ansprache3Sonntag den 15.08.2010 - Berlin - Protestkundgebung - Solidarität mit dem seit 20 Tagen vor der israelischen Botschaft stehenden und sich im Hungerstreik befindenden Firas Maraghy

Rede + Fotos - Frank Dörfel Protestkundgebung in Berlin 15.8.2010 - Verehrte Anwesende, erlauben Sie mir ein paar sehr persönliche Worte des Dankes und der Bewunderung. 21 Tage ohne Nahrung, 21 Tage und Nächte ohne ein Dach überm Kopf, 21 Tage unter den Überwachungskameras, 21 Tage gegenüber dieser immer unmenschlicher erscheinenden Festung – eine ungeheure Leistung. Und dabei ist Firas gelassen, ja, geradezu fröhlich, wenn wir ihn besuchen dort in Schmargendorf, unter seiner Linde, wenn wir mit ihm auf seiner Isomatte sitzen, die nachts ein wenig von der Härte des Metallrostes eines der Absperrgitter nimmt, auf denen er in seinem Schlafsack die Nächte verbringt. Woher nimmt dieser Mann seine Kraft, wie schafft er es, uns immer den Eindruck mitzugeben, er sei auf dem richtigen Weg, er kenne seine Grenzen, aber er wolle bis an diese Grenzen gehen. Wie schafft er es, uns glaubhaft zu machen, seine Lage hier sei „luxuriös“. Firas ist stark, unglaublich stark, wenn er nun nach drei Wochen einer unglaublichen physischen und psychischen Tortour nicht klagt, wenn kein Wort der Aggression, der Wut zu hören ist. Dies ist ein Beispiel gewaltfreien Widerstandes gegen ein staatliches Unrecht, das wir noch nicht erlebt haben. Und es ist nicht vermessen, an Mahatma Gandhi zu denken, wenn man ihn dort sieht, äußerlich sehr gezeichnet von der Tortour, aber gelassen, froh, ja, fast glücklich >>>

Bild links und rechts- Palästina heute >>>
Bild rechts - Palästina heute - Plakat zum Hungerstreik (PDF, Zum Herunterladen und Verteilen!) >>>

Video Sonntag den 15.08.2010 - Berlin - mit Iris Hefets Protestkundgebung >>>

Fotoserie - Free Palestine -  Sonntag den 15.08.2010 - Berlin - Protestkundgebung - Solidarität mit dem seit 20 Tagen vor der israelischen Botschaft stehenden und sich im Hungerstreik befindenden Firas Maraghy >>>


 

14.8.2010 - Seit drei Wochen im Hungerstreik - Bettina Marx - Der Palästinenser Firas Maraghy fordert, dass seine deutsche Frau und seine Tochter mit ihm in Ostjerusalem leben dürfen. Doch Israel weigert sich, seine Ehe anzuerkennen und sein Kind in seine Papiere einzutragen. Seit drei Wochen ist Firas Maraghy nun schon im Hungerstreik. Er sitzt gegenüber der israelischen Botschaft in Berlin auf einem Campingstuhl, eine Flasche Wasser und ein Päckchen Zigaretten sind seine einzige Nahrung. Er ist schmaler geworden in diesen Tagen, schwarze Bartstoppeln bedecken den unteren Teil seines Gesichtes. Er sieht müde aus, aber auf die besorgte Frage nach seinem Wohlergehen lacht er nur leise. "Mir geht es gut", sagt er, "ich fühle mich stark und kann noch zwanzig Tage durchhalten." Seine Frau Wiebke Diehl dagegen ist besorgt. Mit dem Töchterchen >>>

 

Protestkundgebung in Berlin zur Unterstützung von Firaz Maraghy  - Das israelische Regime verfolge eine rassistische Politik der ethnischen Säuberung in Beitolmoghaddas. "Die Palästinenser werden vertrieben und ihre Häuser zerstört", ergänzte Khalil, der schon seit etwa 18 Jahren in Deutschland lebt. "Das zionistische Regime verweigert jedem Palästinenser, der sich mehr als drei Jahre außerhalb dieser Stadt aufhält, das Recht dort zu leben und stellt keine Aufenthaltspapiere mehr für ihn aus. Sogar auch, wenn er von den Israelis mit Gewalt von dort vertrieben worden ist", so Khalil. Etwa 150 tausend palästinensische Bürger seien in den letzten Jahren von dem zionistischen Regime aus ihren Häusern vertrieben worden und dürften nicht mehr nach Beitolmoghaddas zurückkehren. Das Problem von Maraghy sei  >>>

 

 

12.8.2010 - Hungerstreik vor der israelischen Botschaft in Berlin  - Anna-Lena Roth - Bereits seit mehr als zwei Wochen befindet sich der Palästinenser Firas Maraghy im Hungerstreik vor der israelischen Botschaft in Berlin. Am Donnerstag wurde er von ca. 40 Menschen unterstützt, die mit ihm gegen den Versuch israelischer Behörden, ihm und seiner Tochter das Aufenthaltsrecht für seine Heimatstadt Jerusalem zu verwehren, protestierten. >>>

Protestkundgebung vor israelischer Botschaft in Berlin - 12.8.2010
(Die Filme sind teilweise noch unbearbeitet) Quelle

 

»... weil er ein Mensch ist« - Die Berliner Gruppe »Israelis gegen die Besatzung« bekundete in einer am Dienstag abend verbreiteten Erklärung ihre Solidarität mit Firas Maraghy: Seit mehr als zwei Wochen macht Firas Maraghy einen Hungerstreik vor der israelischen Botschaft in Berlin, weil er keinen anderen Weg sieht, sein unveräußerliches Aufenthaltsrecht in seiner Heimatstadt Jerusalem durch den Staat Israel anerkannt zu bekommen. Wir sind israelische Bürgerinnen und Bürger, die in Berlin wohnen und auf die Dienste der konsularischen Abteilung der israelischen Botschaft angewiesen sind: Unsere Pässe werden dort verlängert, Kinderpässe ausgestellt usw. Kürzlich versuchte jemand, seine beiden israelisch-jüdischen Töchter auszubürgern, doch dieses Recht wurde den Beiden durch die israelische Botschaft in Berlin abgesprochen. Wir dürfen uns so lange in Deutschland aufhalten, wie es das deutsche Gesetz erlaubt; unsere Rechte als Israelis bleiben dabei unberührt. Weil wir Juden sind. >>>

Fotogalerie  16.Tag Hungerstreik von Firas Maraghy >>>

Renate Dörfel-Kelletat und Frank Dörfel - Palästina heute dokumentiert  >>>

 


Wiebke Diehl, die Frau von Firas, schrieb: am  Donnerstag, den 12.08. versammeln wir uns um 15.30 Uhr zu einer Protestkundgebung bei Firas vor der israelischen Botschaft (Auguste-Viktoria-Str. 74-76, Ecke Flinsberger Platz). Wir brauchen viele Teilnehmer, denn Firas hungert nun bereits seit mehr als zwei Wochen. Bitte unbedingt diese Mail weiterleiten!!! Grüße, Wiebke Diehl Quelle Renate Dörfel-Kelletat und Frank Dörfel - www.palaestina-heute.de

 

Brief von Norman Paech an den Israelischen Botschafter in Berlin Yoram Ben-Zeev - Hamburg, d. 10. August 2010 - Sehr geehrter Herr Botschafter, ich habe lange gezögert, Ihnen zu schreiben, da mir angesichts der Politik Ihrer Regierung gegenüber den Palästinensern in Israel und in den besetzten Gebieten zunehmend die Worte ausgehen. Was Ihre Regierung dem normalen demokratisch-rechtsstaatlichen Verständnis zumutet, ist offensichtlich auch den regierungstreuesten Medien in Deutschland so peinlich, dass sie es nur mit Schweigen übergehen können.

Es geht um die Familie von Herrn Firas Maraghy, die Ihre Regierung offensichtlich zu einem weiteren Beispiel ihrer Politik der definitiven Entarabisierung und Judaisierung Ost-Jerusalems zu machen beabsichtigt. Damit soll die Annexion Ost-Jerusalems, die den Makel der eindeutigen Völkerrechtswidrigkeit nicht los wird, mit dem grausamen Mittel der Vertreibung aus den Häusern und Zerstörung der Familien vollendet und unwiderruflich gemacht werden. Ist Ihre Regierung angesichts der eigenen furchtbaren Geschichte so vollkommen unempfindlich geworden gegenüber dem menschlichen Leid, welches durch den willkürlichen Raub der Heimat den eigenen Nachbarn angetan wird? Meint sie wirklich, mit diesen durch keine Rechtsordnung zu rechtfertigenden Mitteln dem eigenen Volk in einem letztlich rein jüdischen Staat eine friedliche und sichere Zukunft in der arabischen Welt des Mittleren Ostens zu garantieren?

Da ich nicht daran glauben will, dass Ihre Regierung keinem Argument der Vernunft und Menschlichkeit mehr zugänglich ist, bitte ich Sie eindringlich, bei Ihrer Regierung in Jerusalem eine Änderung ihrer Haltung gegenüber der Familie Maraghy herbeizuführen.

Vor genau einem Jahr schrieb ich das letzte Mal an Sie, damit sie die Ausreise von 12 Deutsch-Palästinensern aus Gaza ermöglichten, die dort ihre Verwandten besucht hatten. Nach langen quälenden Wochen gelang ihnen schließlich die Ausreise über den Grenzübergang in Rafah nach Ägypten. Eine solche Lösung ist für die Familie Maghir nicht möglich. Sie steht für die Bedrohung der ganzen palästinensischen Bevölkerung in Jerusalem. Sollte es nicht gelingen, ihr Heimatrecht zu bewahren, so wird dies nicht nur für die Familie unabsehbar traurige Folgen haben, sondern auch für Israel das Ziel einer friedlichen Zukunft in erträglicher Nachbarschaft zwischen den beiden Völkern in noch weitere Ferne rücken.

Mit vorzüglicher Hochachtung Norman Paech

PS. Dass ich auch der Rechtfertigung, die gestern Ministerpräsident Netanyahu für den Angriff auf die Free Gaza-Flotille vor der israelischen Untersuchungskommission vorgetragen hat, nicht zustimmen kann, entnehmen Sie bitte meinem Gutachten, welches ich Ihnen beifüge.

 

 

Der Vorstand der Internationalen Liga für Menschenrechte appelliert an den Botschafter des Staates Israel in Deutschland, s. E. Yoram Ben-Zeev - Firas Maraghy im Hungerstreik für sein Recht auf Bewegungsfreiheit - Liga-Appell an den Botschafter des Staates Israel in Deutschland, s. E. Yoram Ben-Zeev und die Regierung der Bundesrepublik Deutschland

Seit 17 Tagen befindet sich der in Deutschland lebende palästinensische Ost-Jerusalemer Firas Maraghy im Hungerstreik vor der Botschaft des Staates Israel in Berlin. Er hat allen Grund, die Aberkennung seines dauerhaften Wohnrechts in seiner Heimatstadt durch die Regierung Israels zu befürchten. Er kämpft für seine Menschenrechte. Er kämpft gegen die Einschränkung seiner Bewegungsfreiheit.
Ost-Jerusalem wurde mit dem übrigen Westjordanland, dem Gazastreifen und den Golanhöhen von Israel im Junikrieg 1967 erobert. Noch im Juni wurde das „wiedervereinte Jerusalem“ unter Missachtung einschlägiger UN-Resolutionen und wider geltendem Völkerrecht der Gesetzgebung Israels unterstellt. Das schließlich am 30. Juli 1980 von der Knesset verabschiedete „Grundlagengesetz: Jerusalem Hauptstadt Israels“ bezeichnet das „geeinte“ Jerusalem als „ewige“ Hauptstadt des jüdischen Staates Israel und legalisiert die Annexion Ost-Jerusalems. Drei Wochen später erklärte der UN-Sicherheitsrat am 20. Aug. 1980 in seiner mit 14:0 Stimmen angenommenen Resolution 478 die Annexion Ost-Jerusalems durch Israel für nichtig und forderte alle UN-Mitgliedstaaten auf, ihre diplomatischen Vertretungen aus Jerusalem abzuziehen. Die Bundesrepublik Deutschland hat den genannten Völkerrechtsverstoß Israels zu keinem Zeitpunkt anerkannt. Der Sitz der deutschen Botschaft ist Tel-Aviv.

Die seit vielen Generationen in Ost-Jerusalem lebenden Palästinenser erhalten im Unterschied zu den Einheimischen der übrigen Westbank nicht die palästinensische aber auch nicht die israelische Staatsbürgerschaft. In den Amtsaugen der Regierung Israels gelten sie als staatenlos. „Permanente Bewohner“ Jerusalems, die zwar israelischem Recht unterstehen aber keine staatsbürgerlichen Rechte erhalten. Ihr Ausweis, die so genannte Jerusalem-ID macht Palästinenser de facto und de jure zu Bürgern zweiter Klasse in der eigenen Heimatstadt. „Permanent“ ist nur die Rechtsunsicherheit. Das Wohn- und Aufenthaltsrecht kann jedem palästinensischen Ost-Jerusalemer jederzeit entzogen werden.

Firas Maraghy, Jahrgang 1971 kennt seit Geburt alle Facetten der Ausgrenzung der nichtjüdischen Bewohner mit einer Jerusalem-ID. Drastische Einschränkungen der Bewegungsfreiheit gehören dazu. Nicht nur innerhalb Jerusalems und Israels. Seit 1996 verlieren Ost-Jerusalemer, die länger als sieben Jahre im Westjordanland außerhalb der Stadt oder im Gazastreifen gelebt haben, per Gesetz automatisch ihren Status. Umgekehrt ist Bewohnern der Westbank und des Gazastreifens die Einreise nach Ost-Jerusalem verboten.

Ins Ausland reisen können Ost-Jerusalemer „Nicht-Bürger“ nur mit einem so genannten „Laissez-Passer-Dokument“ und einem Rückkehr-Visum, das vom israelischen Innenministerium für ein bis maximal zwei Jahre ausgestellt wird oder nicht. Die Ablehnung der Visumserteilung braucht das Ministerium nicht zu begründen. Ohne ein solches Visum ist das Recht zurückzukehren verwirkt. Eine Änderung oder Erneuerung des Dokuments wird vom Ministerium in jeder Hinsicht erschwert. Die israelische Regierung will nicht, dass Ost-Jerusalemer Palästinenser aus dem Ausland zurückkehren.

An der bitteren Situation von Firas Maraghy ist das ganze Ausmaß der Unmenschlichkeit einer Gesetzgebung erkennbar, die ethnische Säuberung zu Gunsten der Schaffung einer jüdischen Bevölkerungsmehrheit auch in Ost-Jerusalem mit dem Ziel legitimiert, die internationale Anerkennung seiner Eingliederung in den jüdischen Staat Israel zu erzwingen.

Seit 2007 mit der deutschen Staatsbürgerin Wiebke Diehl verheiratet, folgte Firas Maraghy alsbald seiner jungen Frau nach Berlin. Hier wollte sie ihr Studium der Islamwissenschaften abschließen und danach promovieren. Die Aufgabe seiner Ost-Jerusalemer Heimat kam für beide zu keinem Zeitpunkt in Betracht. Daher reiste Firas Maraghy Mitte 2009 nach Ost-Jerusalem, um seine Papiere – getreu den israelischen Ausgrenzungsgesetzen seit 1995 – erstens innerhalb einer Zweijahresfrist und zweitens in Israel vor Ort erneuern zu lassen. Im Zuge dessen beantragte er auch die Registrierung seiner Ehe.

Nach innenministerialer Entscheidung von 1995 ist jedoch das Anrecht von Palästinensern, Ost-Jerusalem dauerhaft zu bewohnen, vom Nachweis des Lebensmittelpunkts innerhalb der Stadtgrenzen abhängig. Palästinenser, die einen Wohnsitz im Ausland erworben oder auch nur beantragt haben, verlieren ihr Dauerwohnrecht in Jerusalem. Mit eben dieser Begründung wurde Maraghy – wie schon Tausenden Ost-Jerusalemern vor ihm – die Erneuerung seiner ID versagt. Zudem war das Recht auf Familienzusammenführung für palästinensische Jerusalemer bereits 2000 annulliert worden. Die zwingend notwendigen Papiere, um Ost-Jerusalem zu verlassen erhielt er allerdings: Das Laissez-Passer-Dokument mit Rückkehrvisum, zusammen mit dem Hinweis, dass eine künftige Erneuerung von einem mindestens anderthalb jährigen Aufenthalt in Ost-Jerusalem abhängig gemacht werde.

Im Dezember 2009 kam Zaynab, die Tochter des Ehepaars Maraghy, zur Welt. Sein Antrag bei der Botschaft des Staates Israels in Deutschland, wenigstens sie zu registrieren, wurde abgelehnt. Wider besseres Wissen wurde ihm nahegelegt, mit der Tochter nach Ost-Jerusalem zu fliegen, um sie vor Ort registrieren zu lassen.

Seitdem ist der Ehemann und Vater, dessen gesamte Herkunftsfamilie in Ost-Jerusalem ansässig ist, der unsäglichen Alternative ausgesetzt, entweder ohne Ehefrau und Tochter nach Ost-Jerusalem zurückzukehren oder sein Rückkehrrecht zu verlieren. In dieser ausweglosen Situation entschied er sich zum äußersten Mittel des individuellen Widerstands, zum Hungerstreik. Er ist entschlossen, so lange keine Nahrung zu sich zu nehmen, bis ihm, der Ehefrau und der kleinen Tochter ein legaler Status in seiner Heimatstadt Jerusalem zuerkannt wird.

Der Vorstand der Internationalen Liga für Menschenrechte appelliert an den Botschafter des Staates Israel in Deutschland, s. E. Yoram Ben-Zeev, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass die Zuständigen in Israel dem berechtigten Antrag von Firas Maraghy auf einen jederzeitigen Daueraufenthalt der Familie in seiner Heimatstadt Ost-Jerusalem stattgeben.

Zugleich fordert die Liga die Bundesregierung auf, den unverkennbaren Verstoß der Regierung Israels gegen Internationales Recht nicht tatenlos hinzunehmen.

Alle Mitgliedsstaaten der UNO haben sich völkerrechtlich verpflichtet, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zu verwirklichen und mehr noch ihre Bestimmungen zu verteidigen. Artikel 13 fordert von Israel ebenso wie von allen übrigen Staaten, jedem Menschen das grundlegende Recht auf Bewegungsfreiheit zu garantieren. Dies schließt insbesondere die Garantie der Rechtssicherheit für jeden Menschen ein, „jedes Land einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.“ (Art. 13 Abs. 2).

Israel ist zudem seit Januar 1992 Vertragsstaat des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte. Auch hieraus erwächst ihm die für alle Vertragsstaaten bindende Verpflichtung zur Garantie der im Pakt verankerten bürgerlichen Grundrechte. Artikel 12. des Zivilpakts schreibt das individuelle Recht zur Ein- und Ausreise in jedes Land einschließlich das eigene als Grundfreiheit fest. Ihre willkürliche Einschränkung wird durch Absatz 3 ausgeschlossen, zumal, wenn sie grundlos und entgegen den übrigen in dem Pakt anerkannten Rechten erfolgt. Ausdrücklich heißt es in Absatz 4 „Niemandem darf willkürlich das Recht entzogen werden, in sein eigenes Land einzureisen.“

Deutschland ist ebenfalls Vertragsstaat des Zivilpakts. Die Bundesregierung ist verpflichtet, den anhaltenden Verstößen Israels gegen elementare Grund- und Menschenrechte politisch mit Nachdruck entgegenzuwirken und bei Erfolglosigkeit ebenso zu sanktionieren, wie bei vergleichbaren Vergehen anderer Staaten mehrfach geschehen. Willkürliche Einschränkungen der Grundfreiheiten von Menschen, ethnische Säuberung und der Entzug des Rechts auf Rechte sind keine Kavaliersdelikte, die „guten Freunden“ gestattet sein dürfen.

Wir appellieren an die Bundeskanzlerin, an den Außenminister, den Menschenbeauftragten der Bundesregierung, den Vorsitzenden des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages sowie an alle Bundestagsabgeordneten: Verhelfen Sie der Familie Maraghy zu ihrem Recht. Bewegungsfreiheit gehört zu den unteilbaren Grund- und Menschenrechten, deren Verteidigung Sie selbst zu Ihren vornehmsten und vorrangigen politischen Aufgaben zählen.

 

 

Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V. 11.8.2010 -(...) Das Personal der Konsularabteilung legte Firas Maraghy nahe, seiner Tochter einen deutschen Pass ausstellen zu lassen, da ihre Mutter –also Herrn Maraghys Frau –deutsche Staatsbürgerin ist. Mit einem deutschen Pass könnten jedoch israelische Grenzbeamte der kleinen Zaynab jederzeit die Einreise verwehren. Zudem wurde Herrn Maraghy im Mai 2009 von den israelischen Behörden bedeutet, er werde sein Aufenthaltsrecht in Jerusalem verlieren, sollte er nicht spätestens im Mai 2011 für mindestens eineinhalb bis zwei Jahre nach Jerusalem zurückkehren. Außerdem weigerte sich die dortige Behörde, Herrn Maraghys Ehe zu registrieren. Wird die Ehe nicht eingetragen, bekommt Herrn >>>

 

Hungerstreik vor israelischer Botschaft - Nahostkonflikt in Grunewald - Firas Maraghy ist seit zwei Wochen im Hunterstreik. Der Palästinenser will Aufenthaltspapiere für sich und seine Tochter in Jerusalem. Doch die israelische Botschaft in Berlin-Grundewald fühlt sich nicht zuständig. - Konrad Litscko - Auf einem Camping-Klappstuhl unter einer Buche hat sich Firas Maraghy niedergelassen. Sein dunkler Bart wird langsam struppig, der Ehering hängt locker am Finger. Es ist Tag 15 von Maraghys Hungerstreik. >>>

 

Israel weigert sich weiter, die Tochter von Firas Maraghy anzuerkennen - 16. Tag des Hungerstreiks vor der Botschaft - Peter Kleinert - Seit nunmehr 16 Tagen befindet sich der Palästinenser Firas Maraghy im Hungerstreik vor der Israelischen Botschaft in Berlin.(1) Dort protestiert er gegen die Weigerung ebendieser Botschaft, seine im Dezember 2009 geborene Tochter zu registrieren und ihr ein Reisedokument  auszustellen. Zugleich geht es um die Sicherung seiner eigenen Rechte als Einwohner Ostjerusalems, das nach dem Krieg von 1967, in dem Israel die Westbank und den Gazastreifen besetzte, annektiert wurde. Diese Annexion hat die internationale Gemeinschaft zwar bis zum heute nicht anerkannt, Israel  entscheidet aber seither über das Schicksal der palästinensischen Bewohner der Stadt. Firas Maraghy ist dadurch staatenlos und besitzt lediglich >>>

 

Warum unternimmt Firas Maraghy seit mehr als zwei Wochen ein Hungerstreik? - Seit mehr als zwei Wochen macht Firas Maraghy einen Hungerstreik vor der israelischen Botschaft, weil er keinen anderen Weg sieht, sein unveräußerliches Aufenthaltsrecht in seiner Heimatstadt Jerusalem durch den Staat Israel anerkannt zu bekommen. Wir sind israelische Bürgerinnen und Bürger, die in Berlin wohnen und auf die Dienste der konsularischen Abteilung der israelischen Botschaft angewiesen sind: Unsere Pässe werden dort verlängert, Kinderpässe ausgestellt usw. Kürzlich versuchte jemand, seine beiden israelisch-jüdischen Töchter auszubürgern, doch dieses Recht wurde den Beiden  durch die israelische Botschaft in Berlin abgesprochen. Wir dürfen uns so lange in Deutschland aufhalten, wie es das deutsche Gesetz erlaubt; unsere Rechte als Israelis bleiben dabei unberührt. Weil wir Juden sind.
Firas Maraghy, einem Palästinenser aus Ost-Jerusalem wurde das Residenzrecht abgesprochen, obwohl seine Familie seit mehr als 150 Jahren in Ost-Jerusalem wohnt, während unsere Familien zum großen Teil  Migrationshintergrund in Israel haben. Da das seit Juni 1967 von Israel besetzte und später durch Israel widerrechtlich annektierte Ost-Jerusalem unter israelischer Herrschaft steht, ist die israelische Botschaft für Herrn Maraghys Anliegen zuständig. Die israelische Botschaft aber entzieht sich ihrer Verantwortung und legt Herrn Maraghy nahe, er solle seiner Tochter einen deutschen Pass ausstellen lassen, da ihre Mutter – also Herrn Maraghys Frau – deutsche Staatsbürgerin sei. Weil er Araber ist.
Die israelischen Behörden behandeln auch andere Palästinenserinnen und Palästinenser auf diese Art, um die ethnische Säuberung Palästinas fortzusetzen. Palästinenser in den besetzten Gebieten werden gedrängt, ihre Wohnorte zu verlassen: mehr als 55.000, die Hebron wegen der gegen sie gerichteten Gewalt der israelisch-jüdischen Siedler verlassen haben, oder auch zahlreiche Ost-Jerusalemer Palästinenser, denen ihr Residenzrecht aberkannt wurde, da sie aufgrund eines bürokratischen Formfehlers ihren langjährigen Aufenthalt in der Stadt nicht nachweisen können. Weil sie Palästinenser sind.
Unsere palästinensischen Mitmenschen werden tagtäglich durch Israel diskriminiert und müssen im Innenministerium in Ost-Jerusalem lange Wartezeiten in Kauf nehmen, wenn sie ihre Pass- und Aufenthaltsangelegenheiten zu regeln versuchen. Obwohl man dort  Arabisch sprechen müsste, da Arabisch eine der Amtssprachen in Israel ist, beherrschen die meisten Beamte diese nicht. Etliche von ihnen sprechen Russisch und Hebräisch. Sie durften sich im Land niederlassen,   auch ohne Juden zu sein. Weil sie keine Palästinenser sind.
Firas Maraghy wurde im Mai 2009 gesagt, er werde sein Aufenthaltsrecht in Jerusalem verlieren, sollte er nicht im Mai 2011 für mindestens eineinhalb bis zwei Jahre nach Jerusalem zurückkehren. Außerdem weigerte sich die Behörde in Israel, Herr Maraghys Ehe zu registrieren.  Unter diesen Umständen muss Herr Maraghy eine unmögliche Entscheidung treffen. Er muss zwischen seiner Herkunftsfamilie und seiner Heimat in Ost-Jerusalem einerseits und seiner Frau und seiner Tochter in Berlin andererseits wählen. Denn wird seiner Tochter kein Reisedokument ausgestellt, besitzt  auch sie kein Aufenthaltsrecht in Jerusalem. Wird die Ehe nicht eingetragen, bekommt Herr Maraghys Frau wahrscheinlich keine Aufenthaltsgenehmigung in Jerusalem. Herr Maraghy müsste sich also von seiner Familie trennen, um als Einheimische sein eigenes Recht auf ein Leben in Jerusalem nicht zu verlieren.

 Wir rufen die israelische Botschaft auf, ihre diskriminierende Politik aufzugeben und Zaynab Maraghy ein Laissez-passer auszustellen, wie es das Völkerrecht vorschreibt. Ferner fordern wir, dass Herr Maraghy sein Recht auf ein Leben in Jerusalem garantiert bekommt und die Drohung, ihm seine Papiere zu entziehen, zurückgenommen wird. Er hat einen Anspruch darauf, jederzeit nach Jerusalem zurückzukehren, egal wie lange er und seine Familie in Deutschland bleiben.  Wir fordern die israelische Botschaft in Berlin auf, Firas Maraghy so zu behandeln, als ob er Jude wäre, weil er ein Mensch ist. for more details: Gal Schkolnik gal.schkolnik@gmail.com

 

Berlin, am 9. August 2010, am Tag 16 des Hungerstreikes von Firas Maraghy - Renate Dörfel-Kelletat und Frank Dörfel - www.palaestina-heute.de

Liebe Freunde, liebe an Nahost Interessierte, verehrte Verantwortliche bei den Medien,

  •  Heimat oder Familie

  • Erpressung einer jungen Familie durch Israel

  • Palästinenser darf nicht mit seiner deutschen Frau und ihrer gemeinsamen 7-monatigen Tochter in seiner Heimatstadt Jerusalem leben

So oder ähnlich stellen wir uns vor könnten Schlagzeilen lauten, wenn unsere Zeitungen über Firas Maraghy berichten, der heute im 16. Tag seines Hungerstreiks vor der Israelischen Botschaft in Berlin ist.  Doch die Medien schweigen weiter!

Zur Situation: Als Israel nach dem 6-Tage-Krieg 1967 neben den syrischen Golan-Höhen ganz Jerusalem völkerrechtswidrig annektierte, übernahm es ein Gebiet mit überwiegend palästinensischer Bevölkerung. Diese Palästinenser erhielten (noch) weniger Rechte als die rund 30% nichtjüdischer Bevölkerung im Kernland Israels. Sie haben keine Pässe und gelten somit bei Auslandsreisen als staatenlos. Es gibt die Bestimmung, dass sie nach 7-jähriger Abwesenheit ihr Aufenthaltsrecht in Jerusalem verlieren. Seit Jahren ist Israel dabei, durch den Bau von Wohnsiedlungen für jüdische Menschen eine Judaisierung Jerusalems zu betreiben mit der offensichtlichen Absicht, langfristig Jerusalem von Palästinensern zu „reinigen“.  Häuserbesetzungen, Häuserabrisse, Vertreibungen von Familien sind an der Tagesordnung und werden auch gelegentlich in unseren Medien berichtet.

Ein älterer Freund als wir ihm von Firas und seinem Hungerstreik erzählen: „Das konnte er doch vorher wissen“. Nein, das konnte Firas Maraghy nicht wissen: Israel droht, seine eigenen Gesetze und Regeln zu brechen, um ihm ein normales Leben mit seiner Familie in der Stadt, in der die Familie Maraghy seit Generationen lebt, unmöglich zu machen:  statt der (ohnehin diskriminierenden und rassistischen) 7 Jahre, die ein Palästinenser nur im Ausland sein darf ohne sein Aufenthaltsrecht zu verlieren, wird ihm jetzt angedroht, dies könnte bei ihm schon nach weniger als 2 Jahren passieren.  Das Recht, das jedem jüdischen Israeli zusteht, der eine Deutsche heiratet, mit Frau und Kind in Israel zu leben, wird ihm, dem Palästinenser verweigert.

Wohlmeinende Menschen, die Firas an seinem Platz gegenüber der Israelischen Botschaft besuchten, wo er nun seit 15 Tagen seinen Hungerstreik durchführt, um sein Recht zu erstreiten, mit seiner Familie in Jerusalem leben zu dürfen, rieten ihm, doch die Möglichkeiten seiner Ehe mit Wiebke auszunützen und schnellstens Deutscher zu werden. Dann ließe sich die Schwierigkeit umgehen und er könne mit seinem deutschen Pass als Besucher in seine Heimat reisen. Vertreibung der Palästinenser mit Hilfe der deutschen Behörden!

In was für einem Land leben wir?  Nein, bei uns wird nicht aus rassistischen Gründen und zum Zwecke der Kolonialisierung vertrieben und ausgegrenzt.  Bei uns gibt es auch Unrecht, doch gegen Willkür können wir –meist—angehen mit Mitteln der Justiz, oft aber auch schon mit Mitteln der Nachfrage und ggf. Einschaltung der Öffentlichkeit.

Warum aber scheint hier im Fall Firas Maraghy die Öffentlichkeit nicht zu funktionieren? Weshalb haben die Medien bisher so beharrlich geschwiegen, wo hier ein Mensch seine Gesundheit, sein Leben in die Waagschale wirft, um seine Grundrechte auf Heimat und Familie zu erhalten? Geht uns wirklich nichts an, was sich hier in Berlin abspielt?

Viele der Passanten bringen Firas viel Sympathie entgegen, sie bleiben stehen, sie fragen, sie artikulieren ihre Empörung. Doch wie viele Menschen sind es schon, die hier im stillen Villenviertel, in das die Israelische Botschaft wie eine Festung hineingeklotzt steht, vorbeikommen mit dem Gassi geführten Hund, der am Stuhl von Firas schnüffelt, mit den Kindern, die zum Spielplatz gebracht werden, der hinter dem Standort von Firas liegt. Ja, es kommen auch andere, Menschen, die durch persönliche Benachrichtigung von Firas und seiner Situation gehört haben, Menschen aus einem der vielen Informations-Netzwerke, die außerhalb der öffentlichen Medien existieren. Und wo bleibt die Reaktion der Politik? Wo die der Kirchen?

Und vor allem: wo bleibt die Reaktion der Medien?  Ist ihnen, wie uns gesagt wurde, der Fall zu unwichtig, bei all dem Leid, über das es aus aller Welt zu berichten gilt? Ist der Protest von Firas zu still? Zu wenig spektakulär? Muss erst Gewalt, Aggression, Brutalität im Spiel sein, damit Medien ihr Interesse finden?

Oder setzt hier wieder einmal die Hemmung ein, über Situationen zu berichten, bei denen es nicht ohne Kritik an Israel abgeht?  Ist hier der gleiche Mechanismus (wir wollen ja nicht gleich an gezielte Manipulation denken) wirksam, der z.B. das breite Medienecho zum Bundestagsbeschluss vom 1. Juli verhindert hat, bei dem der Bundestag mit den Stimmen aller Fraktionen Israel zur Beendigung der Blockade des Gazastreifens aufgefordert hat?  Haben etwa diejenigen doch Recht, die behaupten, unsere Medien seien nicht frei, seien manipuliert?

Hier unser Appell an alle, die in Berlin sind: stattet Firas einen Besuch ab – er braucht unsere Aufmerksamkeit, sein Anliegen, der schleichenden ethnischen Säuberung Jerusalems zu widerstehen, kann so ein wenig unterstützt werden – und den Verantwortlichen in der Israelischen Botschaft wird verdeutlicht, dass er nicht einsam ist in seinem Ringen. Und wer aus geographischen, zeitlichen oder sonstigen Gründen nicht kommen kann, könnte es ja einem anderen weitersagen.

Und unser Appell an alle: fordert bei Euren Zeitungen, bei Euren Radio- und Fernsehsendern die Berichterstattung über den Fall ein – Leserbriefe, Anrufe, Mails müssen den Verantwortlichen dort verdeutlichen, dass sie hier in der Pflicht sind.  

Und das Echo sollte sich nicht auf Berlin, nicht auf Deutschland beschränken. Firas hungert für eine Sache, die weltweit Aufmerksamkeit verdient.

Als Anlagen schicken wir mit:

Weitere Texte und auch einige Bilder zum Hungerstreik von Firas Maraghy finden Sie unter
http://www.palaestina-heute.de/Themen/Hungerstreik_Firas_Maraghy_/hungerstreik_firas_maraghy_.html

 

 

Siebter Tag des Hungerstreiks von Firas Maraghy vor der isr. Botschaft (© M. Forberg)Brief an die Israelische Botschaft zHv Botschafter Ben-Zeev  - DER SEMIT -  Abraham Melzer -   Sehr geehrter Herr Botschafter, , leider sehe ich Anlass, mich zu schämen, für den Staat, den sie repräsentieren. Das, was Sie mit dem Palästinenser Firas Maraghy anstellen, nur weil er kein Jude ist, erinnert mich an die dunkelsten Tage der europäischen Geschichte und ganz besonders und direkt auch an die dunkelsten Tage der Geschichte meiner eigenen Familie, in diesem Fall meines Vaters. Als mein Vater, der 1939 als Flüchtling in Paris gelebt hat, auf Verlangen der französischen Behörden seinen polnischen Pass verlängern sollte, weil man ihn sonst abgeschoben hätte, verweigerte der antisemitische polnische Botschafter meinem Vater die Verlängerung des Passes mit ähnlichen Argumenten, wie Sie jetzt gegenüber Herrn Firas Maraghy gebrauchen. Mein Vater war für ihn kein echter Pole, da er kein polnisch sprach und in Berlin aufgewachsen ist, und deshalb fühlte er sich für ihn nicht zuständig. Er solle nach Warschau fahren und dort beim Innenministerium einen neuen Pass beantragen. Es war August 1939 und der zweite Weltkrieg hat meinen Vater in Warschau erwischt, wohin er gezwungenermaßen fahren musste. Das hat ihm schließlich, um es kurz zu machen, zwar das Leben gerettet, aber auch einen mehrjährigen Aufenthalt in Sibirien gebracht und, und, und… Sie und ihresgleichen verlangen und erwarten, dass man nicht vergleichen soll. Mit Ihrer Politik zwingen Sie uns aber solche Vergleiche auf. Dabei gehört Firas Maraghy sicherlich mehr nach Jerusalem, als mein Vater nach Warschau und die Tatsache, dass Israel ihm keinen Pass ausstellt, nachdem es immerhin Ostjerusalem, wo die Familie Maraghy seit Generationen lebt, völkerrechtswidrig annektiert hat, ist ein Skandal und ein Unrecht, das zum Himmel schreit. Schließlich hat Firas Maraghy nicht darum geben, dass Sie sein Land, seine Stadt und sein Haus besetzen und ihm die elementarsten Bürgerrechte verweigern >>>

 

Kafka comes to Berlin and Jerusalem - Dan Judelson - Firas Maraghy is from Jerusalem. He is currently resident in Berlin and has been on hunger strike since July 26th in front of the Israeli embassy building. The wickedly Kafkaesque situation in which he and his family have been placed by Israeli authorities is outlined below. It forms the basis of a petition addressed to the Israeli Ambassador to Germany. Mr Maraghy’s family has lived in Jerusalem for many generations. Because of Israeli legislation concerning Palestinian residents of Jerusalem he has neither a Palestinian nor an Israeli passport. He is stateless and is dependent on Israel for the issue of any residence or travel permits. >>>

 

Der Fall Firas Maraghy – Hungerstreik für das Recht auf Rückkehr  - Im Mai letzten Jahres reiste er nach Jerusalem um seine Papiere zu erneuern und seine Ehe eintragen zu lassen. Die israelischen Behörden teilten Firas mit, er habe jegliche Rechte als Einwohner Ostjerusalems verloren. Dies ist jedoch selbst nach israelischen Gesetzen nicht rechtens, da diese lediglich vorsehen, dass nicht-jüdische Einwohner Ostjerusalems nach sieben Jahren Abwesenheit ihr Wohnrecht verlieren. Firas war jedoch nur eineinhalb Jahre lang im Ausland und kommt weiterhin allen Pflichten nach – selbst seine Krankenversicherung in Jerusalem zahlt er pünktlich. „Nur mein Reisedokument wurde 2009 von den Israelis verlängert, vermutlich in der Hoffnung, ich werde nie wieder zurückkehren“, erzählt Firas. Nach der Geburt der gemeinsamen Tochter versuchten Firas und seine Frau Wiebke bei der israelischen Botschaft in Berlin, für ihr Kind ein israelisches Reisedokument zu bekommen. Damit würde sie das Recht bekommen in Jerusalem zu leben, wenn sie das wünscht. „Bekommt sie dieses Reisedokument nicht, kann es jederzeit passieren, dass israelische Grenzbeamte ihr am Flughafen die Einreise verwehren oder sie von dort ausgewiesen wird. Davor könnte sie auch ein deutscher Pass keinesfalls schützen“, erklärt Wiebke. Wäre Firas ein Jude, würde er die Erlaubnis binnen weniger Stunden erhalten. >>>

 

Hungerstreik von Firas Maraghy vor der Israelischen Botschaft in Berlin - „Ein Zeichen des Entsetzens“ - Peter Kleinert - Der Palästinenser Firas Maraghy ist am 26. Juli in einen offenen Hungerstreik getreten – vor der Israelischen Botschaft in Berlin. „Ein Zeichen des Protestes, aber auch ein Zeichen des Entsetzens“, wie Raif Hussein für die Palästinensische Gemeinde Deutschland in Hannover mitteilt. „Ein Zeichen des Entsetzens“ über die Repressalien der Israelischen Regierung gegen die in Ostjerusalem lebenden Palästinenser. Die Geschichte von Firas Maraghy ist nach Darstellung der Palästinensischen Gemeinde Deutschland ein Spiegelbild für die Schwierigkeiten und Hürden, die die Palästinenser in Ostjerusalem tagtäglich zu bewältigen haben - und das seit über 40 Jahren >>>

Firas-Maraghy-petition-Israeli-Ambassador - Your Excellency, Mr Ben-Zeev, Firas Maraghy from Jerusalem, who is currently resident in Berlin, has been on hunger strike since July 26th in front of your embassy building. We, the undersigned, urge you to use your discretion in considering his demands. Mr Maraghy's family has lived in Jerusalem for many generations. Because of Israeli legislation concerning Palestinian residents of Jerusalem he has neither a Palestinian nor an Israeli passport. He is stateless and is dependent on Israel for the issue of any residence or travel permits >>>

Prof. Dr. Rolf Verleger - An den Botschafter des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschland Herrn Yoram Ben-Zeev Auguste-Viktoria-Str. 74-76 14193 Berlin vorab per e-mail (botschaft@israel.de)
Sehr geehrter Herr Botschafter Ben-Zeev, wir, in Deutschland lebende Juden und Israelis, sind entsetzt, dass es zum Hungerstreik von Herrn Maraghy kommen musste. Wie Sie wissen, stammt Firas Maraghy aus einer seit vielen Generationen in Jerusalem lebenden Familie. Trotz seines unbezweifelbaren Rechts, im Land seiner Geburt und seiner Vorfahren zu leben, besitzt er, wie alle Jerusalemer Palästinenser, weder einen palästinensischen noch einen israelischen Pass. Stattdessen hat er aufgrund der israeli-schen Rechtsvorschriften einen Status als "Staatenloser" und ist daher in jedem Einzelfall auf israelische Aufenthalts- wie Reiseerlaubnisse angewiesen. Seit September 2007 ist Herr Maraghy mit der deutschen Staatsbürgerin Wiebke Diehl verheiratet; um während ihres Studiums mit seiner Frau in Berlin zusammenzuleben, zog er nach Deutschland. Im Dezember 2009 wurde die gemeinsame Tochter Zaynab Maraghy geboren. Herr Maraghy hielt sich im Mai 2009 in Jerusalem auf, um beim israelischen Innenmini-sterium seine Ehe in seine Papiere eintragen zu lassen. Die Eintragung wurde ihm jedoch verweigert, mit der Begründung, er lebe ja nun im Ausland und habe somit seine Rechte als Einwohner verloren. Diese Begründung erscheint nicht stichhaltig, da die entspre-chende israelische Rechtsvorschrift den Verlust des Aufenthaltsrechts erst nach sieben Jahren vorsieht. Implizit erkannte die dortige Behörde dies auch an, indem sie Herrn Maraghy selbst ein neues Reisedokument ausstellte – allerdings nur befristet bis Mai 2011 und mit der Auflage, danach mindestens 1½ Jahre in Jerusalem zu verbleiben. Der ganze Vorgang, insbesondere die Verweigerung der Eheeintragung, erscheint somit als ein Willkürakt. Nach der Geburt seiner Tochter Zaynab wollte nun Herr Maraghy im April 2010 seine Tochter in seine Papiere eintragen lassen. Zu diesem Zweck wandte er sich an Ihre Dienststelle, die israelische Botschaft, die nach allgemeinem Dafürhalten für solche Rechtsakte bei im Ausland lebenden Bürgern des Staates zuständig ist. Diese Zuständigkeit erkannte Ihre Behörde offenbar auch an, weigerte sich aber mit Bescheid vom 17.4.2010, Zaynab Maraghy ein israelisches Reisedokument auszustellen, mit der Begründung, dass ihre Mutter Deutsche sei. Nach hiesigem Rechtsempfinden erscheint auch diese Entscheidung als ein Willkürakt. Herr Maraghy wird somit durch die Verweigerung eines israelischen Aufenthaltsstatus sowohl für seine Ehefrau als auch für seine Tochter vor die Entscheidung gestellt, sich Ende Mai 2011, wenn sein ihm von den Jerusalemer Behörden ausgestelltes Reisedoku-ment ausläuft, also in knapp zehn Monaten, entweder von seiner Familie zu trennen oder seine Heimat zu verlieren. Denn er muss nach Jerusalem zurück, um den Wohnsitz in seiner Heimat zu behalten, und seine Familie wird dort kein Aufenthaltsrecht haben, weil das israelische Rechtssystem dafür die Eintragung der Ehe und der Kinder vorschreibt. Nach deutschen Rechtsvorstellungen kann man über eine solche Situation, die dem hier grundgesetzlich garantierten Schutz von Ehe und Familie eklatant widerspricht, nur den Kopf schütteln. Außerdem – darauf weist Herr Maraghy zu Recht hin – widerspricht dieses Vorgehen dem Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Firas Maraghy sieht keinen anderen Ausweg als den Hungerstreik. Wir, die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, bezweifeln entschieden, dass eine Lösung der komplizierten Situation in Israel und Palästina dadurch herbeigeführt werden kann, dass die Jerusalemer Palästinenser durch bürokratische Maßnahmen wie in diesem Fall aus ihrer Heimat herausgedrängt werden. Der Zweck – die Judaisierung Jerusalems mittels Heraussäuberung der alteingesessenen Bevölkerung – ist allzu offen-sichtlich. Deshalb unterstützen wir Herrn Maraghy in seinem Anliegen und hoffen, dass das durch seinen Hungerstreik ausgelöste öffentliche Interesse zu einer Lösung seines Falls beiträgt. Es liegt unserer Meinung nach im wohlverstandenen Interesse des Staates Israel, das friedliche Zusammenleben von Juden und Arabern nicht durch solche diskriminierende Regelungen zu gefährden. Offensichtlich für uns ist auch, dass es nicht im Interesse von uns Juden in Deutschland liegen kann, wenn man uns in Zukunft mit Verweis auf Israel vorhalten kann, dass es auch andere, rabiatere Wege geben kann, wie ein Staat mit uns als Minderheiten umgehen könne als dies zur Zeit hier der Fall ist. Dass im Jahre 2010 in Deutschland diese Möglichkeit deswegen als unwahrscheinlich dasteht, weil Deutschland ein stabiles Rechtssystem hat, nicht aber weil Israel als Rechtsstaat erscheint, ist sehr irritierend. Wohin driftet Israel ab? Selbst und gerade wenn sich Israel so sehr als jüdischer Staat versteht, dass die bisherige Bevölkerung dort zu "Bewohnern" degradiert werden, könnte sich ein solcher jüdischer Staat zumindest an grundlegende Gebote unserer jüdischen Religion halten. In waJikra (3. Buch Moses), Kap.19, Vers 34 heißt es: "Wie ein Bürger von Euch sei Euch der Bewohner, der bei Euch wohnt, und liebe ihn wie Dich selbst, denn Bewohner wart Ihr im Lande Ägypten": Wir Juden sollten aus eigener leidvoller Erfahrung sehr genau wissen, dass Rechte aller Bevölkerungsgruppen zu respektieren sind. Wir möchten daher an Sie appellieren, Ihren zweifellos vorhandenen Ermessensspielraum auszunutzen und die entsprechenden Eintragungen für die Ehefrau und Tochter von Herrn Maraghy in seinen Papieren vorzunehmen, damit die gesamte Familie Maraghy eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für Jerusalem hat. Mit freundlichen Grüßen R. Verleger (Unterschrift im Original) Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - Vorsitzender

 

Ein arabischer Artikel über Firas Maraghy - mit der Google Toolbar können sie ihn übersetzen
http://www.aljazeera.net/NR/exeres/89BCE172-98A2-4AD6-802B-8DC4017024C5.htm?GoogleStatID=9

 

Siebter Tag des Hungerstreiks von Firas Maraghy vor der israelischen Botschaft -  Firas Maraghy, dessen Tochter der israelischen Staat keine Papiere für Jerusalem austellen will, befindet sich nun seit sieben Tagen im Hungerstreik vor der israelischen Botschaft. Zwischenzeitlich musste er einen Alleebaum weiter ziehen, um den Herren Botschafter nicht durch seine Ansicht zu stören. Tagsüber sitzt er auf einem Campingstuhl - mit einem Karton, auf dem er Artikel 13 der UN-Menschenrechtscharta geschrieben hat - die Nächte verbringt er im Schlafsack. Firas freut sich sicher über Besucher - man kann sich auch in ein Büchlein eintragen, um seine Solidarität zu bezeugen.



Palästinenser im Hungerstreik (Bettina Marx in dw, 30.7.)  Quelle Text und Bild - Institut für Palästinakunde       Bildquelle - alljazeera

 

Heute vor einer Woche hat Firas Maraghy seinen Hungerstreik vor der Israelischen Botschaft in Berlin begonnen. Anbei einige Texte zu den Gründen.  Wir bewundern diesen Mann und seine Familie, wir sind sehr skeptisch bezüglich der Aussichten, die menschenverachtende israelische Regierung auf diesem Wege zu einer Änderung ihrer Haltung zwingen zu können. Die Polizei hat am Samstag (offenbar auf Drängen der Botschaft) Firas veranlasst, seinen Standort um rund 20 weiter weg von der Botschaft zu verlegen, so dass er jetzt kaum wahrnehmbar im Abseits steht -- sitzen darf er eigentlich auch nicht, da das Ordnungsamt nicht nur das Aufstellen eines WC-Containers sondern auch das Aufstellen eines Stuhles auf dem (dort, am Rande eines Parkgeländes, kaum genutzten) Gehweg nicht zulässt. Was können wir tun? Die Berliner unter Euch/Ihnen sind aufgefordert, Firas an seinem Standort zu besuchen ( Bus 115 Forckenbeckstr.).
Bei unserer allmonatlich immer am 1. Freitag auf dem Hackeschen Markt von 17 bis 18 Uhr stattfindenden Mahnwache für gewaltfreien Widerstand gegen die israelische Besatzung in Palästina wird auch Gelegenheit sein, Solidarität mit Firas Maraghy auszudrücken. Seit gestern gibt es eine Petition an den Polizeipräsidenten von Berlin, die online unterschrieben werden kann. Man kann auch den Text der Petition herauskopieren und als eigene Mail oder eigenen Brief an den Polizeipräsidenten senden.


An den Polizeipräsidenten der Stadt Berlin - Platz der Luftbrücke 6 - 12101 Berlin - Mail an PPrIR4@polizei.berlin.de - bitte dabei den eigenen Absender nicht vergessen, damit der Brief/die Mail wahrgenommen wird.
Und hier der Link auf die  online-Petition: http://www.ipetitions.com/petition/firasmaraghy/
Quelle Renate Dörfel-Kelletat und Frank Dörfel www.palaestina-heute.de

 

 

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