6. 2. 2014
Kampagne “Salz
der Erde” fortgesetzt – zweites
Lager errichtet
Palästinensische
und international Aktivisten
erstellten am Sonntag, den 2.
Februar 2014, ein zweites
Protestlager –„al-Awda“ oder
Rückkehr- nicht weit vom
Checkpunkt Bisan im nördlichen
Jordantal. Ein Vers aus der
Berpredigt ist die Inspiration
für eine neue Serie von
palästinensischen Aktionen im
Kontext der gegenwärtigen
Verhandlungen zwischen Israelis
und Palästinensern unter dem
Vorsitz des amerikanischen
Aussenministers John Kerry. Am
31. Januar wurde das erste
Protestlager bei Ein Hijleh im
Norden des Toten Meeres
errichtet, auf dem Land des
Klosters St. Gerasimo. Die
Kampagne „Salz der Erde“ richtet
sich gegen die Ausweitung von
weiteren israelischen Siedlungen
und israelische Versuche einer
Annexion des Jordantales im Zuge
der von den USA geführten
Verhandlungen.
Die Aktivisten
begannen mit den Vorbereitungen
und dem Aufbau von Zelten für
al-Awda im Schutz der
Dunkelheit. Khaled Mansour ein
Vertreter der „People’s Party“
sagte, dass die Kampagne den
arabischen Charakter des
Jordantales herausstellen soll,
sich gegen Annexionspläne
richtet und den Jordanfluss als
palästinensisch-jordanische
Grenze bestätigt. Eine
israelische oder internationale
Präsenz im Jordantal werde
zurückgewiesen. „Wir nannten das
Dorf ‚al-Awda‘, um das
Rückkehrrecht der Palästinenser
als ein heiliges Recht zu
betonen, das nicht aufgegeben
werden kann.“
Am Montagmorgen
stürmte die israelische Armee
das Protestlager Bab al-Awda und
zerstörten die Zelte, berichtete
der Bürgermeister des
nahegelegenen Dorfes Kardala
Ma’an telefonisch. Mehrere
Aktivisten wurden festgenommen,
darunter Bassam Maslamani,
Khalid Qteishat, Riyad Tubasi,
Zahir Abu Kishk, Yasser Abu
Kishk und Ayman Gharib.
Die Lager al-Awda
und Ein Hajla setzen eine
Protestbewegung vom Frühjahr
2013 fort, als Palästinenser u.a.
die Protestzeltlager Bab
al-Shams und Ahfad Younis nicht
weit von Ostjerusalem
errichteten, in einem
strategisch wichtigen Teil der
Westbank, von den Israelis als E
1 bezeichnet. Die israelische
Armee griff auch damals beide
Protestlager an und vertrieb die
Demonstranten.
Am 3. und 4.
Feburar 2014 versuchte die
israelische Armee wiederholt,
das Lager Ein Hijleh zu
erstürmen, berichteten die
Aktivisten, wurden aber
gestoppt. Israelische Soldaten
beschossen die Aktivisten mit
Tränengas, was zu
Erstickungsanfällen und Atemnot
bei den Anwesenden führte. Ein
Tränengaskanister wurde direkt
auf einen Jugendlichen
geschossen, der bei der
Verteidigung des Lagers mithalf,
und verletzte ihn am Bein.
Knochenbrüche erlitten zwei
Teilnehmer: Der von den
langjährigen, friedlichen
Protesten im Westbankdorf Bi’lin
bekannte Aktivist Abdallah Abu
Rahma erlitt einen Armbruch und
ein palästinensischer
Jugendlicher, Mohammad al-Khatib,
erlitt mehrere Rippenbrüche.
Beide wurden in ein Krankenhaus
nach Jericho gebracht. Bei der
Rückkehr wurde der Krankenwagen
von der israelischen Armee
angehalten und die Sanitäter und
ihre Patienten mussten zu Fuss
nach Ein Hijleh gehen. Die
Soldaten haben das Protestlager
umringt und lassen weder Wasser
noch Nahrungsmittel herein. Ein
Schild an der Strasse Nummer 90,
das Besucher in Ein Hijleh
willkommen hiess, wurde von der
israelischen Armee konfisziert.
Am 4. Februar
reparierten und renovierten die
Dorfbewohner mehrere Häuser und
setzten 150 vom Environmental
Relief gespendeten Bäume. Am
Abend gab es künstlerische
Aktivitäten und politische
Diskussionen. Die Aktivisten
einigten sich auf einen
Wochenplan der Aktivitäten bis
zum kommenden Sonntag. Die
israelische Armee nahm 18
Freiwillige beim Verlassen und
betreten des Dorfes fest,
darunter einen internationalen
(deutschen)
Solidaritätsaktivisten, der
später freigelassen wurde.
Am Mittwoch
machte Erzbischof
Atallah Hanna
einen Solidaritätsbesuch im Dorf
machen und sagte, dass alle
palästinensische Kirchen die
Aktivisten unterstützen.
Die
palästinensischen Aktivisten der
Kampagne “Salz der Erde” warnen
Mahmoud Abbas, das Jordantal
nicht aufzugeben, kommentierte
Amira Hass in Ha’aretz. Die
beiden neuen Protestlager
richten sich gegen die
fortgesetzte Kolonisierung von
palästinensischem Land, senden
aber eine direkte Botschaft an
die Palästinensische Autorität:
Ihr habt kein Recht, das
Jordantal aufzugeben, schrieb
Haas.
Kontakt: Diana
Alzeer 0592400300 oder
0549168321; Abdallah Abu Rahmeh
0599107069; Salah Khawaja
0598886943; Thaer Anis
0549292422
https://www.facebook.com/PopularStruggle
Israeli forces
raid Ein Hijleh as villagers
remain steadfast;
http://www.imemc.org/article/66913
Activists
construct second protest village
in Jordan Valley
Ma’an 2. Februar 2014;
http://www.maannews.net/eng/ViewDetails.aspx?ID=669990
Israeli forces
storm Jordan Valley protest camp,
Ma‘an, 3.
Februar 2014
http://www.maannews.net/eng/ViewDetails.aspx?ID=670259
Amira Hass,
Palestinian
activists who are inspired by
Jesus, but refuse to turn the
other cheek,
Haaretz, 3.
Feburar 2014;
http://www.haaretz.com/news/features/.premium-1.572013
04.02.2014:
Auseinandersetzung mit den
israelischen Soldaten in Ein
Hijleh
Ein Bericht über
Ein HijlehPalestinians erect
protest village in Jordan Valley
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