Streit um Felicia Langer eskaliert.
Rüttgers handelt
Warum Giordano sein Bundesverdienstkreuz
zurückgeben musste.
- Fiktiver Bericht -
Erhard Arendt
Bezug:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article4263690/Warum-Giordano-sein-Bundesverdienstkreuz-behaelt.html
5. August 2009, 18:00 Uhr
Die
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die wahre Israelfreundin Felicia Langer ist für einen Ralph Giordano,
der scheinbar nichts aus der deutschen Geschichte gelernt hat: ein "Affront
gegen die deutsch-jüdischen und deutsch-israelischen Beziehungen".
Dennoch wollte der Selbstverliebte seine
Auszeichnung nun doch nicht aus Protest zurückgeben. Der
Bundespräsident wurde auch nicht aufgefordert, ihm seine Auszeichnung
abzunehmen, er zeigt auch keine entsprechende Bereitschaft.
Im Bundespräsidialamt schwieg man zu diesen inszenierten
Nötigungen, dem „Erpressungsversuch“ einer Gruppe, die Täter nicht
Täter, Opfer nicht Opfer nennen will, sondern die
Antisemitismuskeule schwingend, einen Umkehrschluss suggeriert.
Ja, es ist dringend geboten, Regularien
zu schaffen, um eine Wiederholung solcher widerlichen
journalistischen Kampagnen zu vermeiden.
Ein Bundesverdienstkreuzträger, der sich
an einer solchen Kampagne beteiligt ist des Bundesverdienstkreuzes
nicht würdig, meint Nordrhein-Westfalens
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. Kurz entschlossen handelte er und
lud heute Raph Giordano ein und nahm ihm das Bundesverdienstkreuz
wieder ab.
Die Begründung Jürgen Rüttgers war
Giordanos Aussage: „Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
an Felicia Langer ist eine Person ausgezeichnet worden, die seit
Jahrzehnten mit an Blindheit grenzender Einseitigkeit ihre
Menschenrechtsantennen in nur eine Richtung ausgefahren und dabei
Israel zum bösen Prinzip der Weltgeschichte erklärt hat.“
Dies sei sachlich unzutreffend. Felicia
Lager benenne eindeutig, beispielhaft und zutreffend die
verurteilenswerten Vergehen der israelischen Regierung. Wenn hier
einer unvertretbar dämonisiert und
skandalisiert, dann sei es
Giordano.
Felicia Langer habe gerade uns
Deutschen demonstriert, was es heißt, aus der unsäglichen Geschichte
des 3. Reiches das Richtige gelernt zu haben, entsprechend zu
handeln. Sie, eines der damaligen Opfer, muss uns Deutschen
vormachen, was Gerechtigkeit ist.
Rüttgers: „Giordano muss sich fragen
lassen, warum er sich nur über notwendige, gerechtfertigte Kritik an
Israel aufregt. Er hatte widerspruchslos ein Bundesverdienstkreuz
angenommen, das auch ehemaligen Nazis verliehen wurde. Da hat er
geschwiegen!“
So sei sie im Gegensatz zu Giordano ein
Beispiel für die Deutschen und eine mehr als verdienstvolle Trägerin
des Bundesverdienstkreuzes.
„Hier die guten Palästinenser, da die
schuldigen Israelis,“ habe sie, wie von Giordano unterstellt, nie
gesagt. Sie hat versucht, in ihrer Gesellschaft auch für das Recht
des anderen, für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Gute Israelis sollten
guten Palästinensern begegnen. Würde auf diese Kräfte gehört und
würden sie auf allen Seiten staatstragend, wäre der Nahostkonflikt
in Kürze gelöst.
Selbst die oberflächlichste
Beschäftigung mit der Biografie Felicia Langers könnte zu keinem
anderen Schluss kommen, als dass hier, anders als bei Giordano,
kein Lehrbeispiel einer „geteilten Humanitas“ vorliegt.
Weiterführende Links
Bundesverdienstkreuz
für Felicia Langer: Umstrittene Ordensträgerin - Gordon Repinski
-
"Diese Lebensleistung ist ihr hoch anzurechnen", sagt Micha Brumlik,
Felicia Langer wehrt
sich gegen Kritik und verteidigt ihr Engagement für eine andere
Politik in Israel
- Andrea Nüsse
Die Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes an dieses, wie sich nun zeigt, Zerrbild eines
glaubwürdigen Menschenrechtsaktivisten ist ein Affront gegen die
deutsch-jüdischen und deutsch-israelischen Beziehungen. Ein Freund
ist der, der seinen Freund daran hindert, sich immer weiter in
Schuld zu verstricken. Verdienstvoll ist der, der sich weigert,
Mittäter zu sein und die Berechtigung zuspricht, über andere
Bevölkerungsgruppen sich erheben zu können.
Bei Giordano und einigen anderen war mit
der Androhung, die eigene Auszeichnung zurückzugeben (unter anderem
oder nur angeregt durch Henryk M. Broder,) der Versuch der Nötigung,
gar der „Erpressung“ eines Staatsoberhauptes zu erkennen. Dies, so
meinte Rüttgers, kann ein Staat nicht akzeptieren.
Leider zu spät sagte Giordano: „Dieser
Impuls aber war falsch und wird hier so öffentlich, wie er bekundet
worden war, auch widerrufen: Die über ein ganzes Leben hin mühsam
gewachsene Zugehörigkeit zur Bundesrepublik Deutschland wiegt mehr
als der Fehlgriff eines ihrer Organe, und sei es auch des höchsten –
eine Selbstprüfung.“
Rüttgers nahm ihm anschließend, einmalig
in der deutschen Geschichte, in einer formlosen Zeremonie seine
Bundesverdienstkreuze ab.
Auch eilig zusammengerufene Skandalisten,
die vor der Tür standen und „Antisemit“, „Judenhasser“ schrien,
konnten ihn nicht von seinem Vorsatz abbringen.
Wie Boris Palmer sagte er: „Ich habe in
den letzten Wochen viel gelernt.“ Weiter sagte er: „Wir dürfen uns
in Zukunft nicht weiterhin diesem Kampagnenjournalismus, diesen
Kampagnen beugen. Dieser letzte Skandal, und da meine ich
ausdrücklich nicht die Verleihung des Verdienstkreuzes an Felicia
Langer, hat mir das Wirken eines fragwürdigen Netzwerkes demonstriert
das nicht zum ersten Mal unser Gefühl der besonderen Verantwortung
für unsere jüdischen Mitbürger, den Überlebenden des Holocaust
gegenüber, missbraucht.“
Rüttgers hat mit seinem schnellen Handeln
das Ansehen der Bundesrepublik gerettet und sie glaubwürdiger
gemacht.
Wobei der Autor nicht verschweigen will,
dass ihm eine gegenteilige Entscheidung auf seine alten Tage sehr
nahe gegangen wäre.
Unbelehrbar wiederholte erregt Ralph
Giordano: „Die Kritik an der Verleihung bleibt jedoch wie auch die
Aufforderung an das baden-württembergische Staatsministerium und das
Bundespräsidialamt, den Fehlgriff zurückzunehmen.“
Rüttgers antwortete: „Nur dem
Anhänger einer rassistischen Form des Zionismus muss diese
Verleihung als Fehlgriff erscheinen."
Einzig und allein in einem Punkt konnte
sich Rüttgers den Worten, aber nicht der Meinung Giordanos
anschließen: „Dies verknüpft mit der Hoffnung, aus akutem Anlass
Regularien zu schaffen, die eine Wiederholung des Skandals
ausschließen.“
Rüttgers bezeichnete klarstellend, nicht
die Verleihung an Felicia Langer, sondern die skandalöse Jagdaktion
von Henryk M. Broder und Honestly Concerned als Skandal.
Es wäre wirklich an der Zeit, Regularien
zu schaffen die eine Wiederholung dieser skandalösen Aktion auschließen und diesem widerlichen Kampagenjournalismus die Grundlage
entziehen. Die Journalisten, die sich an dieser Kampagne beteiligten,
dürften in keiner seriösen Zeitung mehr schreiben, man solle sie ins
Archiv schicken. Ein Zentralrat der Juden in Deutschland entzöge
sich mit seiner Beteiligung an solchen Rufmordkampagnen als
angeblicher Sprecher aller Juden in Deutschland seine
Existenzgrundlage.
Henryk M. Broder hätte sich übrigens gemeldet, er
wolle das Bundesverdienstkreuz, welches ihm noch nicht verliehen
wurde, zurückgeben. Herr Rüttgers wird sich wohl bemühen, dass Henryk
M. Broder ein Verdienstkreuz bekommt. Schließlich hat sich Henryk M.
Broder mit seinen Veröffentlichungen neben Bernd Dahlenburg intensiv
um die Aufklärung über diese Kampagne bemüht. Dann habe er ja ein
Verdienstkreuz, das er zurückgeben kann.
Ergänzende Links:
Wer immer noch glaubt, es gäbe keine Jagdaktion
- die Belege
Die
Jäger
Dokumentiert: Broder an Palmer
an Broder - Palmers Antwort an Broder
Wir warten auf die Abgabe
der Bundesverdienstkreuzes der nachfolgen Herren
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