Das Grußwort des Gilad Atzmon auf
Stuttgarter
Konferenz spricht eigentlich für sich.
So sagte Gilad Atzmon in Stuttgart unter anderem:
“I
think that Israel is
far worse than Nazi
Germany. Why? Israel
is a democracy. Nazi
Germany was not a democracy.
The Reichstag was dissolved,
The Germans have zero
responsibility for acts
that were committed
by Nazis only people
who were perpetrating
a crime or was politically
leading it. And Israel
is a democracy and every
citizen is complicit.
Every citizen is complicit
as much as I am complicit
in the crime that is
committed in Iraq right
now as a British citizen.”
übersetzt:
"Ich denke, dass
Israel weit schlimmer
ist als Nazi-Deutschland.
Warum? Israel ist eine
Demokratie. Nazi-Deutschland
war keine Demokratie.
Der Reichstag wurde
aufgelöst, die Deutschen
haben null Verantwortung
für Handlungen und Verbrechen,
die von den Nazis begangen
und ausgeführt wurden.
Und Israel ist eine
Demokratie und jeder
Bürger ist mitschuldig.
Jeder Bürger ist mitschuldig,
so wie ich mitschuldig
an den Verbrechen bin,
die im Irak begangen
werden als ein britischer
Staatsbürger."
|
Gilad Atzmon 3. Panel am Samstag,
den 27. November 2010

Gilad
Atzmon produziert wiederholend Aussagen,
die des Widerspruchs bedürfen. Widerlegen
die Todesmärsche irgendwie den Judeozid
in den KZs?:
"A slightly confusing narrative.
If the Nazis were interested
in annihilating the entire
European Jewish population
as suggested by the orthodox
Zionist holocaust narrative,
then it is rather ambiguous
as to just what led them
to march what was left of
European Jewry, into their
crumbling Nazi fatherland
at a time when it was clear
that they were losing the
war. The two narratives
i.e. ‘annihilation’ and
‘death march’, seem to oppose
each other. The issue deserves
further elaboration. I would
just suggest that the reasonable
answers I have come across
may severely damage the
Zionist holocaust narrative."Quelle
|
|
Sophia
Deeg schrieb am 12.3.2012 -
Palästinensisches
Angebot, deutsche Debatten zu zivilisieren – bisher
ausgeschlagen
-
Wenn ein eher Unbekannter eine Versammlung mit einer
populistischen Tirade überrumpelt, ist das kaum von
Belang. Man distanziert sich und kann den Vorfall
getrost vergessen. Anders auf der Stuttgarter
Palästina-Konferenz im Herbst 2010 und in ihrer
Folge bis heute. Einem in weiten Kreisen der
palästinensischen und internationalen Bewegungen für
die Rechte der Palästinenser wegen seiner dubiosen
Verschwörungstheorien ausdrücklich unerwünschten
„Mitstreiter“ wird hierzulande in der
„Palästina-Solidaritätsbewegung“, die immer noch
eher eine „Israel-Empörungsbewegung“ zu sein
scheint, sogar eine Bühne geboten. Es mussten erst
PalästinenserInnen kommen, um deutlich zu machen,
dass eine kulturalistisch antijüdische Ideologie mit
ihrer Bewegung unvereinbar ist.
Dabei ist der Fall sehr einfach, wie schon wenige
Sätze des „solidarischen Grußworts“ des
Überraschungsgasts von Stuttgart zeigen:
„...aber irgendwie neigen wir dazu zu vergessen,
dass das Wort „universell“ der jüdischen Kultur sehr
fremd ist. Die jüdische Kultur ist tribal
orientiert. Wir neigen immer wieder dazu, die
eindeutige Tatsache zu vergessen, dass Frieden in
der Form der Versöhnung, des Liebe deinen Nächsten -
wie gesagt, der jüdischen Kultur zutiefst fremd ist
... Es ist keine schlechte Idee, mit ihnen in
Frieden zusammen zu leben, aber dieser Planet ist
vermutlich nicht der richtige Platz dafür. Einfach
weil dieser Kultur die Vorstellung, seinen Nachbarn
zu lieben, fremd ist. (...) unsere Politiker, die
uns regelmäßig betrügen: Seht euch nur eure
Wirtschaft an. Die Zionisierung westlicher Politik
ist ein Desaster. Und es liegt an ... dem
zionistischen Krieg, den wir führen und über den
niemand reden will ...“
Das konnte der Gast auf einer politischen Konferenz
vor recht gut gebildeten und zum Teil sich als links
verstehenden Deutschen, von denen sich viele zum
Beispiel über islamophobe Tendenzen in diesem Land
empören, und sicher jeder von sich behaupten würde,
er sei ganz gewiss kein Antisemit, unwidersprochen
äußern? Auf einer Konferenz, bei der die deutsche,
allzu deutsche Israel-Empörungs-Bewegung erstmals
mit den internationalen, aus der palästinensischen
Zivilgesellschaft hervorgegangenen,
basisdemokratischen Widerstandsbewegungen für die
Rechte der PalästinenserInnen in Berührung kam?
Nein, das Gerede des Gastes blieb nicht
unwidersprochen, denn glücklicherweise für uns, das
unbedarfte deutsche Publikum, waren palästinensische
AktivistInnen und TheoretikerInnen eben jener
Bewegungen anwesend und machten umgehend klar, dass
im gemeinsame Kampf für ein Zusammenleben von
Palästinensern und Israelis als Gleiche und gegen
Apartheid und Rassismus, wo auch immer sie
auftreten, krude Anschauungen wie die geäußerten
keinen Platz haben. Im Übrigen sprechen solche Ideen
der Rationalität Hohn, die jene Bewegungen
auszeichnet und sie wohltuend von der alten
moralisierenden, selbstgefälligen, intellektuell und
politisch muffigen Empörungssolidarität
unterscheidet. Die BDS-Bewegung beispielsweise
dekliniert präzise durch, inwiefern gewisse Firmen
oder gewisse künstlerische Projekte von der
Besatzung profitieren, die Enteignung und
Entrechtung der PalästinenserInnen faktisch
unterstützen, Israels Verletzungen internationalen
Rechts beschönigen etc., und inwiefern der gezielte
zivilgesellschaftliche Widerstand gegen solche
Nutznießer des Unrechts ein wirksamer Hebel zur
Veränderung ist.
Niemand braucht, um irgendetwas
besser zu verstehen oder einen legitimen Widerstand
zu organisieren, verschwommene Theorien über eine
„jüdische Kultur“ oder auch den „Zionismus“, die
angeblich hinter allen Übeln dieser Welt stecken. Im
Übrigen ist man der locker assoziativ gestrickten
Rede von mal „jüdisch“ mal „zionistisch“, als wären
es Synonyme, nun wirklich überdrüssig, da sie einem
von der israelischen Propaganda
und dem ihr devot folgenden deutschen Mainstream
non-stopp serviert wird.
Während sich, als die haarsträubenden
Sätze fielen, das Publikum kaum rührte, äußerten
manche deutsche, auch eine französische Teilnehmerin
im privaten Gespräch ihr Befremden. Manche waren zu
überrascht von dem Grußwort des Gastes, als dass sie
gleich hätten reagieren können. Die Vorstellung,
Krieg und Wirtschaftskrise habe nichts mit
gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen und
alles mit den ewigen kulturellen oder ideologischen
Zügen einer Menschengruppe zu tun, schien einfach zu
bizarr. Man befand sich schließlich nicht auf einer
NPD-Versammlung oder einer Lesung mit Herrn Sarazin...
Es gab und gibt aber auch einige, die jetzt erst
recht Gilad Atzmon, dem israelischbritischen Jazzer
und selbst ernannten Kämpfer für die
palästinensische Sache, in Deutschland eine Bühne
bieten, denen er offenbar aus der Seele spricht.
Seinen AdeptInnen geht es nach eigenem Bekunden um
die Redefreiheit, die sie mit heroischem Gestus
verteidigen, obwohl sie ihrem Idol von niemandem
abgesprochen wurde, auch nicht von den
palästinensischen Kritikern. Diese nahmen sich
lediglich ihrerseits die Freiheit, ihren Standpunkt
zu begründen, dass anti-jüdische Ideen in
Aktivitäten gemeinsam und auf Augenhöhe mit den
Widerstandsbewegungen der Besetzten, Ausgebeuteten,
Unterdrückten hierzulande noch kaum angekommen ist.
Anders gesagt: Was „irgendwelche“ palästinensischen
Aktivisten äußern, ist nicht so bedeutend, wie das,
was ein semi-prominenter Künstler und „Philosoph“
aus „unserer Sphäre“ stellvertretend (und ungebeten)
für sie sagt. Die intellektuelle Unlauterkeit, der
Bluff, die Verworrenheit fallen offenbar nicht auf,
wenn solche unbewussten Weichenstellungen erst
erfolgt sind, wenn der Begriff der Solidarität ein
herablassend kolonialistischer ist, der impliziert:
Wir wissen besser, was für sie gut ist.
Sophia Deeg, März 2012
Gilad
Atzmon ist keiner von uns -
Palästinenser distanzieren sich von
antijüdischer Palästina-«Solidarität»
-
Sophia Deeg
-
Einem in weiten
Kreisen der palästinensischen und
internationalen Bewegung für die
Rechte der Palästinenser wegen
seiner dubiosen
Verschwörungstheorien unerwünschten
«Mitstreiter», Gilad Atzmon, bietet
die «Palästina-Solidaritätsbewegung»
– anscheinend immer noch eher eine
«Israel-Empörungsbewegung» –
hierzulande eine Bühne. Sein
unerwünschtes Grußwort auf der
Stuttgarter Palästina-Konferenz 2010
wirkt bis heute nach. Es mussten
erst Palästinenser kommen, um
deutlich zu machen, dass eine
kulturalistisch antijüdische
Ideologie mit ihrer Bewegung
unvereinbar ist.
Dabei ist der Fall sehr einfach, das
zeigen wenige Sätze aus dem
«solidarischen Grußwort» des
Überraschungsgasts in Stuttgart:
«Wir neigen dazu zu vergessen, dass
das Wort ‹universell› der jüdischen
Kultur sehr fremd ist. Die jüdische
Kultur ist tribal orientiert. Wir
neigen immer wieder dazu, die
eindeutige Tatsache zu vergessen,
dass Frieden in der Form der
Versöhnung, des Liebe deinen
Nächsten … der jüdischen Kultur
zutiefst fremd ist … Es ist keine
schlechte Idee, mit ihnen in Frieden
zusammenzuleben, aber dieser Planet
ist vermutlich nicht der richtige
Platz dafür … weil dieser Kultur die
Vorstellung, seinen Nachbarn zu
lieben, fremd ist.»
Das konnte der Gast vor gebildeten,
zum Teil sich als links verstehenden
Deutschen, von denen sich viele über
islamophobe Tendenzen in diesem Land
empören und sicher keiner sich als
Antisemit sieht, unwidersprochen
äußern? Auf einer politischen
Konferenz, bei der die allzu
deutsche Israel-Empörungs-Bewegung
erstmals mit den aus der
palästinensischen Zivilgesellschaft
hervorgegangenen,
basisdemokratischen
Widerstandsbewegungen für die Rechte
der Palästinenser in Berührung kam?
Dem Gerede des Gastes wurde
widersprochen, denn zum Glück für
das deutsche Publikum stellten die
anwesenden palästinensische
Aktivisten und Theoretiker klar,
dass im gemeinsamen Kampf für ein
ebenbürtiges Zusammenleben von
Palästinensern und Israelis krude
Anschauungen wie die von Gilad
Atzmon fehl am Platz sind.
Im Übrigen ist man der locker
assoziativ gestrickten Rede von mal
«jüdisch», mal «zionistisch», als
wären es Synomyme, nun wirklich
überdrüssig, da sie einem von der
israelischen Propaganda und dem ihr
devot folgenden deutschen Mainstream
non-stop serviert wird.
Als die haarsträubenden Sätze auf
der Stuttgarter Konferenz fielen,
reagierte das Publikum kaum. Doch im
privaten Gespräch äußerten manche
deutsche und auch eine französische
Teilnehmerin ihr Befremden. Manche
waren zu überrascht, um gleich
reagieren zu können. Die
Vorstellung, Krieg und
Wirtschaftskrise habe nichts mit
gesellschaftlichen, ökonomischen,
politischen und alles mit den ewigen
kulturellen oder ideologischen Zügen
einer Menschengruppe zu tun, schien
einfach zu bizarr. Man war
schließlich nicht auf einer
NPD-Versammlung oder einer Lesung
mit Herrn Sarrazin…
Unbelehrbar Es gab und gibt
aber auch einige, die jetzt erst
recht Gilad Atzmon, dem
israelisch-britischen Jazzer und
selbsternannten Kämpfer für die
palästinensische Sache, in
Deutschland eine Bühne bieten, denn
er spricht ihnen offenbar aus der
Seele. Seinen Adepten geht es nach
eigenem Bekunden um die
Redefreiheit, die sie mit heroischem
Gestus verteidigen, obwohl niemand
sie ihrem Idol abgesprochen hat,
auch nicht seine palästinensischen
Kritikern. Diese nahmen sich
lediglich die Freiheit, ihren
Standpunkt zu begründen, dass
antijüdische Ideen in der
palästinensischen und
internationalen Bewegung für gleiche
Rechte nichts zu suchen haben.
Weder Atzmon selber, noch seine
deutschen Anhänger sind jemals auf
diese Argumente eingegangen. Er
setzte vielmehr noch einen drauf und
schrieb unter dem Titel «Die
Wahrheit über Stuttgart» auf seiner
Webseite, nur ein paar Juden (!) und
eine Marxistin (Marxisten sind
Atzmon fast genauso verhasst wie
antizionistische Juden) hätten sich
kritisch geäußert.
Atzmon spricht weiterhin, z.B. in
den USA, wo er derzeit sein neuestes
Buch vorstellt, unbeirrt von
«unserer Bewegung» und bleibt bei
seinen kulturalistischen Thesen,
obwohl seine Äußerungen in der
Solidaritätsbewegung in
Großbritannien, den USA, Frankreich,
vor allem aber in Palästina und
unter Palästinensern auf präzise
begründete Ablehnung stoßen. Linke
wie Moshé Machover, Mitbegründer von
Matzpen, werden von Atzmon wüst
beschimpft, sobald sie ihn
kritisieren. Intellektuelle wie
Brian Klug, die zu den Themen
Antisemitismus, Islamophobie und
Nahost forschen und publizieren,
würden sich nicht mit Atzmon an
einen Diskussionstisch setzen. Auch
der Holocaust-Überlebende Hajo
Meyer, der zunächst dazu bereit war,
lehnte ab, nachdem er Äußerungen von
Atzmon gelesen hatte, die nichts
weniger als eine höhnische Leugnung
dessen darstellen, was Meyer selber
erlebt und erlitten hat.
Ein Kontrapunkt Am 13.März
2012 verfassten Ali Abuniemah
(Gründer von
http://electronicintifada.net )
und Haidar Eid (Mitglied der
PACBI-Kampagne,
www.pacbi.org ), die
Atzmon schon in Stuttgart Paroli
geboten hatten, gemeinsam mit
palästinensischen Intellektuellen
und Aktivisten eine Erklärung.
Binnen weniger Stunden kursierte sie
weltweit in Aktivenkreisen und fand
allgemeinen Anklang. Sie wendet sich
vor allem gegen die Arroganz und die
kolonialistische Haltung, mit der Atzmon es «sich seit vielen Jahren
zur Aufgabe (macht), für die
palästinensische Bewegung zu
definieren, welcher Art ihr Kampf
und die ihn begründende Philosophie
sei».
Möglicherweise reagiert die deutsche
«Palästina-Solidaritätsbewegung» so
gleichmütig (und mitunter sogar
begeistert) auf Atzmons Äußerungen
und ignoriert die Distanzierung der
Palästinenser, weil die politische
Kultur eines Diskurses und von
Aktivitäten gemeinsam und auf
Augenhöhe mit den Besetzten,
Ausgebeuteten und Unterdrückten
hierzulande noch kaum angekommen
ist.
Atzmon «vertritt» die
palästinensische Sache völlig
ungebeten. Seine intellektuelle
Unlauterkeit und Verworrenheit
fallen offenbar nicht auf, sein
Begriff der Solidarität ist
herablassend kolonialistisch und
impliziert: Wir wissen besser, was
für sie gut ist.
Palästinensische
Autoren,
Aktivisten wollen nichts mit
Rassismus, Antisemitismus von
Gilad Atzmon zu tun haben .
-
Ali
Abunimah, Dienstag, 13.03.2012 -
18:19 /dt. Inga
Gelsdorf -
Keinen
Platz gewähren:
Ein
Aufruf zur Nicht-Anerkennung von
Rassismus und Antisemitismus von
Gilad Atzmon
-
Anmerkung:
Diese Erklärung wurde zuerst von
dem
amerikanisch-palästinensischen
Gemeindenetzwerk (US Palestinian
Community Network (USPCN) )
veröffentlicht und von allen
Unterzeichnern verfasst.
Seit vielen Jahren nun, hat
Gilad Atzmon, ein Musiker, der
in Israel geboren wurde und zur
Zeit im Vereinigten Königreich
(Großbritannien) lebt, die
selbsternannte Aufgabe
übernommen, für die
palästinensische Bewegung den
Charakter des Kampfes zu
definieren und die Philosophie,
die diesen untermauert. Er hat
dies mithilfe seiner
verschiedenen Blogs und Internet
Outlets getan, in seinen Reden
und Artikeln. Er ist zur Zeit
auf Tour durch die Vereinigten
Staaten, um sein neues Buch mit
dem Titel „The Wandering Who“
(Die Irrfahrt, wer...“ )
vorzustellen.
Mit diesem Schreiben rufen wir
zur Nicht-Anerkennung Atzmons
durch palästinensische
Organisatoren-Kollegen, als auch
durch palästinensische
Solidaritäts-Aktivisten und
Verbündete des palästinensischen
Volkes auf und die Gefahren zu
beachten, indem man der
Unterstützung von Atzmons
politischer Arbeit und seiner
Schriften zur Kenntnis zu
nehmen, wie auch die der
Bereitstellung einer Plattform,
um diese zu verbreiten. Wir tun
dies als palästinensische
Organisatoren und Aktivisten,
die über Kontinente hinweg mit
Kampagnen und ideologischen
Positionen arbeiten.
Atzmons Politik beruht
hauptsächlich auf einer
Behauptung, die als Sprungbrett
für bösartige Angriffe gegen
jeden dient, der seiner
Obsession des „Jüdisch-Seins“
nicht zustimmt. Er behauptet,
dass die gesamte jüdische
Politik „sippenhaft“ und vor
allem zionistisch sei. Zionismus
ist für Atzmon kein koloniales
Siedlerprojekt, sondern ein
transhistorisches „jüdisches“,
(Projekt), ein wesentlicher
Bestandteil dessen, sich selbst
als Juden zu definieren. Deshalb
behauptet er, dass man sich
selbst nicht als Juden
bezeichnen und gleichzeitig in
Solidarität mit Palästina
arbeiten kann, weil sich als
Jude zu identifizieren,
bedeutet, ein Zionist zu sein.
Wir könnten nicht noch mehr von
dieser Meinung abweichen.
Tatsächlich glauben wir, dass
Atzmons Argument selbst bereits
zionistisch ist, weil es mit der
Ideologie des Zionismus und
Israel, der einzige Weg, ein
Jude zu sein, sei, ein Zionist
zu sein, übereinstimmt.
Die Palästinenser, wurden zwei
Jahrhunderte mit orientalischer,
kolonialistischer und
imperialistischer Vorherrschaft
über unser Heimatland
konfrontiert. Und daher sehen
wir als Palästinenser eine
derartige Sprache als
unmoralisch und gänzlich
außerhalb jeglicher Prinzipien
von Humanismus, Gleichheit und
Gerechtigkeit, auf denen der
Kampf für Palästina und seine
Nationalbewegung beruht, an. Er
behauptet, dass die gesamte
jüdische Politik „sippenhaft“
und vor allem zionistisch ist.
Wie unzählige palästinensische
Aktivisten und Organisatoren,
deren Parteien, Verbände und
Kampagnen im letzten Jahrhundert
bestätigt haben, war und wird
unser Kampf sich nie gegen Juden
oder den Judaismus richten,
unabhängig davon, wie sehr der
Zionismus darauf beharrt, dass
Juden unsere Feinde sind.
Vielmehr richtet sich unser
Kampf gegen Zionismus, diese
moderne koloniale
Siedlerbewegung, die Bewegungen
in vielen anderen Teilen der
Welt gleicht, deren Ziel es ist,
die Urbevölkerung zu vertreiben
und neue europäische
Gesellschaften auf deren Land zu
bilden.
Wir bekräftigen erneut, dass in
dieser historischen und
fundamentalen Analyse unseres
Kampfes kein Platz für
irgendeinen Angriff gegen unsere
jüdischen Verbündeten, (andere)
Juden oder den Judaismus ist,
noch für das Leugnen des
Holocaust und auch keiner, um
sich in irgendeiner Art oder
Weise mit irgendeiner
Verschwörungstheorie,
extrem-rechten, orientalischen
und rassistischen Argumenten,
Verbänden und Entitäten zu
verbünden. Gegen den Zionismus
zu kämpfen, einschließlich der
illegitimen Macht von
Institutionen, die die
Unterdrückung der Palästinenser
unterstützen und des illegitimen
Einsatzes der jüdischen
Identität, um die Unterdrückung
zu schützen und legitimieren,
darf niemals zu einem Angriff
gegen die jüdische Identität
werden, noch die jüdische
Geschichte in all ihrer
Diversität erniedrigen und
leugnen.
Tatsächlich sehen wir jeden
Versuch, antisemitische oder
rassistische Sprache zu
verknüpfen und anzunehmen,
selbst, wenn dies im Rahmen
einer nach eigenen Angaben
anti-imperialistischen und
anti-zionistischen Politik
geschieht, als erneute Stärkung
und Legitimierung des Zionismus
an. Außer ihrer Unmoral
verschleiert diese Sprache die
fundamentale Rolle des
Imperialismus und Kolonialismus,
die unser Heimatland zerstört,
dessen Volk vertreibt und die
Systeme und Ideologien der
Unterdrückung, Apartheid und
Besetzung aufrechterhält.
Das Ziel des palästinensischen
Volks war immer klar: die
Selbstbestimmung. Wir können das
unabdingbare Recht nur ausüben
durch Befreiung, Rückkehr
unserer Flüchtlinge (die
absolute Mehrheit unseres
Volkes) und indem wir gleiche
Rechte durch die
Entkolonisierung erlangen.
Daher stehen wir hinter allen
und jeder Bewegung, die
Gerechtigkeit, menschliche
Würde, Gleichheit und soziale,
wirtschaftliche, kulturelle und
politische Rechte fordert. Wir
werden niemals einen Kompromiss
Im Hinblick auf diese Grundsätze
und den Geist unseres
Freiheitskampfes schließen. Wir
werden einem falschen Sinn der
Opportunität nicht erlauben, uns
in ein Bündnis mit denjenigen zu
treiben, die unsere politische
Bruderschaft mit allen
Freiheitskämpfen und Bewegungen
für Gerechtigkeit angreifen,
leugnen oder auf andere Weise
versuchen, sie ins Visier zu
nehmen.
Als Palästinenser ist es unsere
kollektive Verantwortung - ob
wir in Palästina oder im Exil
sind - unsere Führung in unserem
Graswurzelbefreiungskampf zu
behaupten. Wir müssen die
Integrität unserer Bewegung
schützen und um das zu tun,
müssen wir weiterhin wachsam
bleiben, dass die Reden
derjenigen, denen wir
Plattformen bieten, diesen
Grundsätzen entsprechen.
Wenn wir, Palästinenser,
Selbstbestimmung und
Entkolonisierung unseres
Heimatlandes fordern, so tun wir
das in dem Versprechen und der
Hoffnung auf eine Gemeinschaft,
die sich auf Gerechtigkeit
gründet, bei der alle frei,
gleich und willkommen sind.
Bis zur Befreiung und zur
Rückkehr
Unterzeichnet:
Signed:
-
Ali Abunimah
-
Naseer Aruri, Professor
Emeritus, University of
Massachusetts, Dartmouth
-
Omar Barghouti, human rights
activist
-
Hatem Bazian, Chair,
American Muslims for
Palestine
-
Andrew Dalack, National
Coordinating Committee, US
Palestinian Community
Network
-
Haidar Eid, Gaza
-
Nada Elia, US Academic and
Cultural Boycott of Israel
-
Toufic Haddad
-
Kathryn Hamoudah
-
Adam Hanieh, Lecturer,
School of Oriental and
African Studies (SOAS),
London
-
Mostafa Henaway, Tadamon!
Canada
-
Monadel Herzallah, National
Coordinating Committee, US
Palestinian Community
Network
-
Nadia Hijab, author and
human rights advocate
-
Andrew Kadi
-
Abir Kobty, Palestinian
blogger and activist
-
Joseph Massad, Professor,
Columbia University, NY
-
Danya Mustafa, Israeli
Apartheid Week US National
Co-Coordinator & Students
for Justice in Palestine-
University of New Mexico
-
Dina Omar, Columbia Students
for Justice in Palestine
-
Haitham Salawdeh, National
Coordinating Committee, US
Palestinian Community
Network
-
Sobhi Samour, School of
Oriental and African Studies
(SOAS), London
-
Khaled Ziada, SOAS Palestine
Society, London
-
Rafeef Ziadah, poet and
human rights advoca
-
Auch hier:
Palästinensische Schriftsteller
und Aktivisten lehnen Rassismus
und Antisemitismus bei Gilad
Atzmon ab
-
Ali Abunimah/13.03.2012
- >>>
Palestinian writers, activists
disavow racism, anti-Semitism of
Gilad Atzmon >>>


|
Darauf lies Evelyn
Hecht-Galinski in einer großen Mailingliste
eine Gegendarstellung verbreiten
Ausschnitt:
Von: Rajab
<gav.rajab
Betreff: I think that this should be
the amswer:
Datum: Samstag, 14. April, 2012
21:28 Uhr
Liebe
AktivistInnen,
Evelyn Hecht-Galinski hat
mich gebeten, diese
Stellungnahme an den
Kopi-Verteiler
weiterzuleiten.
Herzliche Grüße
Verena Rajab
-------- Original-Nachricht
--------
Könnt Ihr das bitte einfach
so an Kopi weiter
verschicken? Grüße Evelyn
The following video is a
warning to every
intellectual to think
twice before following
Sophia Deed advice
Ali Abunimah followed
Deeg's instructions
the outcome is very
embarrassing
And here are the leading
humanists who read
Atzmon..
|
Sophia Deeg antwortet
am 18.4.2012:
- Thanks to Gilad Atzmon's clip we have
been reminded of what Ali Abunimah said
in Stuttgart: that to his mind
particular cultures are not to blame for
historical developments or phenomena or
the politics or crimes of states. This
is rather trivial, but obviously it had
to be said after Atzmon's statement in
Stuttgart.
Thanks to the clip we also have been
reminded that somehow everything is
somehow related to everything else in
the human and social spheres and so of
course philosophers, historians and all
kinds of intellectuals and scholars have
been and are "looking into" for example
how cultural phenomena are related
(influenced, influencing ...) to other
phenomena - a rather basic truth, I
should say, and not new at all; so I
guess, nobody needed to be reminded. But
it doesn't hurt, especially if offered
together with pics of Hegel and Wagner
and other "cultural phenomena" popping
up and vanishing in the background.
The clip doesn't contribute to our
understanding though, why and how the
fact that Israel calls herself "the
Jewish" state and decorates her fighter
Jets (and many other things) with stars
of David, means that there is a close
relation between "Jewish culture" or
"Jewish ideology" (whatever these words
may signify for different people and in
different contexts) and Israeli
politics, Palestine, America, and world
peace.
It does remind us though of the fact
that the state of Israel herself has
used and misused Jewish symbols,
narratives, heritage, suffering for her
propaganda purposes and continues to do
so. And weirdly enough Gilad Atzmon
treats this propaganda scheme as if it
was the literal truth.
It goes without saying that nobody would
or could silence even such a world view
which seems to be in total agreement
with Israeli propaganda.
The video is introduced as a "warning to
every intellectual to think twice before
following" my "advice". I would be very
surprised indeed if there should be any
intellectual out there who follows my
"advice" without thinking, once, twice
or even more times. What kind of
intellectual needs a warning about
anyone who might give him some
"dangerous advice"?
And even less is there anyone who
follows my "instructions", nor do I give
any.
One of the last persons, who needs
anyone's "instructions" is, of course,
Ali Abunimah.
But this is how the clip by Atzmon is
introduced:
Ali Abunimah
followed Deeg's instructions
- I leave it to all of
you to ponder the human, intellectual,
and political implications of this
sentence. Just this final thought: In
their March statement Ali and other
Palestinian activists/intellectuals
critizise Atzmon's condescending,
colonialist approach.
Quod erat demonstrandum.
Sophia
|