Nach der Tötung einer Ägypterin in
Dresden haben Juden und Muslime vor Islamfeindlichkeit in
Deutschland gewarnt. Die Messerattacke gegen die 31-jährige Frau sei
eindeutig das Ergebnis von «Islamophobie», die hierzulande
«durchgehend unterschätzt und verharmlost wird», sagte der
Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A.
Mazyek, dem Berliner «Tagesspiegel» (Montag). Allerdings seien die
Reaktionen aus Medien und Politik «unverständlich spärlich». Das schwangere Opfer war während einer
Verhandlung am Dresdner Landgericht von dem Angeklagten erstochen
worden. Die kopftuchtragende Muslima hatte ihn wegen Beleidigung
angezeigt, weil er sie bei einem Streit beleidigt hatte. Der Täter,
ein 28-jähriger Russlanddeutscher, verletzte bei dem Angriff im
Gerichtssaal auch den Ehemann der Getöteten schwer. Mazyek und der
Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan
Kramer, besuchten den Ägypter am Montag gemeinsam im Krankenhaus. Kramer
sagte dem «Tagesspiegel», wer bisher die Angst vor Islamphobie in
Deutschland als Phantomdebatte abgetan habe, sehe sich nun «Lügen
gestraft». Die rechte Szene schaffe seit Jahrzehnten ein Klima des
Fremdenhasses, das solche Explosionen der Gewalt erst ermögliche.
Auch er zeigte sich erstaunt über die seiner Meinung nach mangelnde
Aufmerksamkeit für den Fall.
Dabei ist es nicht nur die „Rechte Szene“, die ein Klima des
Fremdenhasses schafft, sondern auch der Generalsekretär des
Zentralrats der Juden in Deutschland selbst, in dem er Hetzer und
Rassisten wie zB Henryk M. Broder schützt und rechtfertigt und ihm
sogar Prozesskostenhilfe gewährt. Da nützen keine heuchlerischen
Besuche im Krankenhaus und keine leeren und falschen
Lippenbekenntnisse eines scheinheiligen Liberalen, der aber bei
anderen Gelegenheiten echte Liberale tadelt, weil sie Israels
Politik gegen Muslime kritisieren.
Was ist die Kritik an der Islamphobie in Deutschland wert, wenn er
gegenüber der Islamphobie in anderen Ländern die Augen schließt und
die Ohren verstopft. Ist denn Kramers Hetze gegen den Iran keine
Islamphobie?
Kramer zeigt sich erstaunt. Worüber eigentlich? Darüber, dass
endlich jemand das ausgeführt hat, was Kramers Schützling tagtäglich
schreibt? Hat dieser Schützling nicht selber gefordert man solle
Toleranz begraben und plädiert er nicht immer wieder für die
Intoleranz und den Hass? Hat denn der Generalsekretär jemals dagegen
etwas gesagt? Hat denn der Generalsekretär jemals kritisiert, dass
„Täter sein Spaß macht“? Vielleicht hat es dem 28 jährigen
Russlanddeutschen auch Spaß gemacht? Wer will es ihm verdenken, etwa
Stephan Kramer?
Hat sich Kramer von Broders Aussage, dass man die Palästinenser zwar
vertrieben habe, aber leider nicht weit genug, jemals distanziert
oder diese gar kritisiert?
Schade, dass sich der ägyptische Ehemann der Ermordeten gegen einen
solchen Besuch nicht wehren kann. Ich betrachte diesen Besuch als
Chuzpeh und empfehle Stephan Kramer Krankenbesuch in Gaza zu machen
und in der gleichen Höhe, wie seine unsäglichen Anzeigen in der FAZ
und in der SZ zur Unterstützung der israelischen Armee gekostet
haben, Medikamente als Gastgeschenk mitzubringen. Damit würde er den
Juden in Deutschland einen echten Dienst erweisen und sie wieder ein
wenig aufrichten, nachdem sie sich wegen der Stellung des
Zentralrats während des Krieges nur schämen mussten.
Stephan, zeigen Sie doch mal, dass Sie Eier haben und tun Sie das
Unerwartete.