UNION
JUIVE RRANCAISE POUR LA PAIX
PRESSEMITTEILUNG
1/08/05
Israel verliert seine Ehre, indem es der
Friedenskarawane jeden
Zutritt
verweigert.
Wir protestieren erneut aufs
Schärfste gegen die Haltung der israelischen Behörden gegenüber jeder
die militärische Besatzung der palästinensischen Gebiete anprangernden
Aktion.
Der Staat Israel legt eine
beschämende Halsstarrigkeit an den Tag indem er der „Karawane
des Rechts – Karawane für Palästina“
die Einreise in das Westjordanland, ein Territorium unter seiner
Besatzung verweigert. Die Karawane war im Innenhof des Europäischen
Parlamentes in Straßburg am 4./5. Juli feierlich verabschiedet worden.
So verhält es sich seitens der Regierung in Tel Aviv mit jedweder Aktion
gegen die Mauer wenn Israeli, Palästinenser und internationale
Freiwillige gegen die Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft und
gegen die Zerschlagung der Aussicht auf einen lebensfähigen
palästinensischen Staat protestieren.
Anstelle politischer Argumente
antwortet die Sharon-Perez-Regierung mit militärischer und
polizeilicher Arroganz, einem
klassischen Verhalten kolonialer Beherrschung. Wie jedes
Regime, welches die Rechte der
kolonisierten Völker leugnet breitet die israelische Herrschaft seine
Macht aus, ohne zu begreifen, dass diese Unterdrückung keinerlei Zukunft
hat - selbst nicht für die Unterdrücker.
Wir verurteilen die Weigerung
Israels, die Karawane passieren zu lassen, und darüber hinaus fordern
wir, dass es das internationale Recht respektiert, besonders die 4.
Genfer Konvention.
Dies beinhaltet die Verpflichtung
zum vollständigen Rückzug aus den besetzen Gebieten. Tatsächlich handelt
es sich ja nicht nur um Gaza (über die Art des Rückzugs geben wir uns
dabei keinerlei Illusion hin): auch
das Westjordanland und Ost-Jerusalem müssen vom Militär geräumt werden,
die dort angesiedelten Siedler müssen nach Israel umgesiedelt werden,
die Mauer muss abgerissen werden und jedes Hindernis, das der Errichtung
eines
lebensfähigen, unabhängigen und souveränen palästinensischen Staates auf
dem gesamten
seit 1967 besetzten Gebiet im Wege
steht, muss beseitigt werden.
Wir begrüßen den gemeinsamen Kampf
von Israeli, Palästinensern und der internationalen
Freiwilligen zugunsten des Rechts
auf Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes.
Wir ermahnen den Staat Israel zur
Respektierung des Beschlusses des Internationalen Gerichtshofes zum
Abriss der Mauer, jeden Weiterbau in den besetzten Gebieten einzustellen
und den zahlreichen durch den Mauerbau geschädigten palästinensischen
Bewohnern Entschädigung für den erlittenen Schaden zu leisten.
Wir unterstützen die Entsendung
internationaler Kräfte zum Schutz des palästinensischen Volkes end die
Durchsetzung der Sanktionen gegen die israelische Besatzung. Besonders
Unterstützen wir ein Embargo für
alle Investitionen, die dem Unterdrückungsapparat dienen.
Union Juive Francaise pour la Paix (UJFP),
Vereinigung jüdischer Franzosen für den Frieden.
21 ter, rue
Voltaire, F-75011 PARIS, Tel. +33 (0)
1.42.02.59.76, Fax +33 (0)1.42.02.59.77
E-Mail: ujfp(at)filnet.fr
3.8.05
Günther Schenk,
Karavane für das
Recht, Karavane für Palästina
Persönlicher Bericht von Günter Schenk
Ja, Syrien war ein großer Höhepunkt unserer Karawane. Das begann bereits
an der Grenze der Türkei, an der Bab el Hawa, wo uns Tausende von
Palästinensern und Syrer stürmisch begrüßten.
In den Flüchtlingslagern Aleppos gab es dann Szenen, die nicht nur mir
Tränen in die Augen trieben. Das ganze Lager, Kind und Kegel, waren auf
den Beinen um uns zu begrüßen. Ein Volksfest nicht gekannten Ausmaßes.
Endlich, so sagte mir einer, endlich kommt Ihr zu uns, endlich sind wir
nicht mehr allein...
Bei Damaskus wurden wir in einer Schule der PLO für Kriegswaisen
vorzüglich und mit unermesslicher Gastfreundschaft untergebracht. - Die
Schule wird von Mahmud Abbas regelmäßig besucht, und der Schulleiter,
ein europäisch anmutender ehemaliger Banker, nahm uns mit einer
Großzügigkeit auf, die mich beschämte. Der Mann durfte kürzlich, von
Abbas als Berater eingeladen, nicht nach Palästina einreisen! Was für
mich am schönsten war: durch nichts konnte ich auch nur den geringsten
Unterschied in der Freude über unsere Karawane erkennen, seien es Syrer,
seien es - in den großen Lagern - Palästinenser. Überall die gleiche
Freude, Begeisterung, Solidarität....
Einer palästinensischen Rundfunkreporterin trieb es Tränen in die Augen.
Auch hier und überall die gleichen Worte, wo nicht Worte, so die
sprechenden Augen: Endlich kommt Ihr zu uns !!! Nichts von falscher
staatlicher Propaganda... überall war die Übereinstimmung aller Menschen
zu spüren, wenn es um Palästina ging. Das war bereits in der Türkei
aufgefallen, wo Menschen spontan auf uns zukamen um Ihre Solidarität zu
zeigen. Was jedoch in Syrien auffiel, ist die offensichtliche
Übereinstimmung des offiziellen Syriens mit den Palästinensern. Syrien
hatte sich von Anfang an in seinem besten Licht gezeigt: Einreisevisa,
wo nicht vorher erteilt. wurden formlos an der Grenze ausgestellt, die
problemlose Rückreise aus Palästina -mit unseren Fahrzeugen bereits im
Vorfeld zugesichert - und eingehalten. Über die Menschen im Yarmouk Camp
und den anderen Flüchtlingslagern kann ich nur sagen: selten waren mir
Menschen, die ich niemals vorher gesehen hatte, so nahe, so
geschwisterlich nahe. Noch heute, zuhause im "sommerlich kühlen" Elsass,
denke ich mit Zärtlichkeit an meine Begegnungen.
Alte, junge, Frauen, Männer, Kinder... sie werden mir oft fehlen in den
kommenden Tagen und Wochen.... Alte, die mir mit Wehmut berichteten, wie
sie, vor 1948 die notleidenden und bedürftigen jüdischen Flüchtlinge aus
Europa aufnahmen, ihnen bei der Eingewöhnung halfen... um dann, wenige
Wochen, Monate, Jahre später von eben jenen selbst aus den Häusern, den
Dörfern, den Städten verjagt zu werden... Vor mir steht auch jene
Kriegerwitwe, jetzt um die 60 (fast mein Alter), die, ihren Mann im 67er
Krieg verloren, ihre umfangreiche Familie zu einer würdevollen Existenz
brachte. Die wunderschöne Frau sprach kein Wort, ihre ruhigen Augen
schauten mit Festigkeit und Stolz zu ihrer Familie, zu mir.--- dann kam
sie wortlos auf mich zu und heftete mir einen Pin in den Farben
Palästinas an das Hemd. Ich bedankte mich wortlos, Was sie nicht sehen
konnte, diese schöne "alte" Frau: ihre Handlung hatte mir Gänsehaut über
den Rücken getrieben. Aus Freude und Dankbarkeit.
Oder, da war da die schöne 24-jährige Khissab, Musikerin - French Horn -
schön wie Arabien, die mich durch den mitternächtlichen Suk führte. Ich
konnte nicht anders, nahm sie bei der Hand und nannte sie meine
Schwester. Nachts dann, ließ man mich nicht in unser Schulprojekt
zurück, ich teilte, auf kleinem Raum das Lager mit der Familie.... Wie
groß kann Glück sein?
Dann das Erlebnis an der Allenby-Brücke, bei den Israelischen
Einreisebehörden... Warum israelische? Wollten wir nicht nach Palästina?
Warum nicht palästinensische Einreisebehörden...? Sei es drum, der
Davidstern "schmückte" schon, von der Brücke kommend, das Gebäude. So
beginnt Annexion ! Wo Besatzung schon schlimm genug ist....
Stundenlanges Warten, sehr üble sanitäre Verhältnisse (in den armen
Lagern in Damaskus hatte ich es anders erlebt), Ein Sharon-Epigone, "charming"
so gut es geht, versuchte mir zu erklären, warum er uns viel lieber so
empfinge, wie ich es ihm für Frankfurt anbot, wenn nur, ja wenn...,
sollte er jemals dorthin kommen (er war gebürtiger Deutscher)... der
dumme, gehirngewaschene Soldat, kaum 20, der mir zurief: "Don't you have
any other to do than to come here?" um mir etwas später zu sagen: "But,
you are a minority", worauf ich ihm entgegnete, wie gern auch ich
einerseits dies anders sehen würde, andererseits er jedoch bitte
beachten solle, dass es (ich hatte mich als Deutscher zu erkennen
gegeben) zwischen 1933 und 1945 nicht auch "minorities" gewesen seien,
die sich für Juden in D. eingesetzt hätten... die Mehrheit hätte dies
sicher nicht getan Worauf er, wie von einer Tarantel gestochen,
davonlief....
Als wir dann, ca. 80 in der Halle - die anderen waren zur erwarteten
Abfertigung am kommenden Tage mit Ihren Autos auf der Brücke geblieben,
waren also gar nicht eingereist, was ihnen dann an den folgenden Tagen
die Möglichkeit eröffnete, über eine andere Brücke, weiter nördlich,
doch noch nach Galiläa zu kommen - von unserem, vom Shin Beth
veranlassten Ausweisungsbeschluss erfuhren, wurde uns bedeutet, das
Verbot, "Israelischen“ (sic!) Boden in den kommenden 5 Jahren nicht
betreten zu dürfen. Dabei wollten wir doch gar nicht dorthin, sondern
nach Palästina!!
Wir entschlossen uns spontan, von einer unserer spanischen Caravaniera,
Anna-Maria, einer Menschenrechtsanwältin rücklings auf dem Boden liegend
einen Artikel der Menschenrechtskonvention ausrufend, eine friedliche
Sitzblockade zu bilden.
Daraufhin wurde, in einer blitzschnellen Aktion einem von uns von den
Wachen die teure Digitalkamera aus der Hand gerissen und, soweit
erkennbar, beschädigt. Daraufhin wurde uns bedeutet, innerhalb von 10
Minuten sei eine Einheit von Soldaten bereit, uns gewaltsam aus dem
Gebäude zu entfernen. Die 10 Minuten waren dann aber doch wohl etwas
kürzer und eine Hundertschaft einer Schlägertruppe griff sofort sehr
brutal, mit Handschlägen, Fußtritten ein. Wir wurden sprichwörtlich
zusammengepresst und in die Türen eines Busses gequetscht, so wie man
eine Gans mästet.... Einer unserer Jüngsten, um die 12, wurde der Arm
so verdreht, dass er anschließend voller Blutergüsse war, einem von uns
wurde das Hemd zerrissen, einem anderen ein Muttermal am Rücken
aufgerissen, sodass er notärztlich versorgt werden musste.
Der gleiche junge Israeli, der zuvor mit mir "geredet" hatte, stand nun,
mit zwei anderen Gleichaltrigen lachend und kichern dabei. Auch mein
Wort: "Was würde Deine Mutter dazu sagen?" berührten ihn keinesfalls.
Ein armseliger Gehirngewaschener von jahrelanger Hasspropaganda des
israelischen Staates gegenüber Palästinensern.
Unsere Reisepässe, alle einheitlich mit dem doppelten Stempel "ENTRY
DENIED", erhielten wir erst später zurück. Dieser Stempel "schmückt" nun
die weinroten Europa- Pässe mit Bundesadler, in denen 2 Seiten vorher
das freundliche syrische Visum, gratis und 3 Monate lang gültig, zu
finden ist. Entscheide wer will, wo der größere Friedenswille zu finden
sei....
Noch während der Abschiebung lud uns der palästinensische Leiter des
Bildungsprojektes für Kriegswaisen bei Damaskus ein, wir seien seine
lieben Gäste, so lang wir wollten, wann er uns denn an der
jordanisch-syrischen Grenze erwarten dürfe...Ich versprach ihm unsere
genaue Ankunft für den kommenden Tag...
Die Jordanier hatten, anders als die Syrier, ihre eigenen Probleme mit
uns Abgeschobenen: Schon auf der Durchreise war uns die Fahrt nach Amman
verwehrt worden. Man wollte uns offensichtlich nicht in der Hauptstadt
des Wüstenstaates. Zwar wurden wir, ordentlich genug, im Militärstreifen
hinter der Grenze zum Jordantal hin "untergebracht", immerhin "gut"
bewacht, rund um die Uhr, jedoch hatten Schnüffler unter Ihnen
mitbekommen, dass wir vorhatten, am kommenden Tag in Amman vor der
Israelischen Botschaft eine Schweigedemo abzuhalten. Das war dann wohl
für das jordanische Vasallenregime der Israelis zu viel... Man
eskortierte uns, entgegen unseres Wunsches, in andere Richtung... was
uns jedoch nicht davon abhalten konnte, doch noch die deutsche und die
französische Botschaft zu erreichen.
Eine kleine Anmerkung: der deutsche Botschafter in Amman gab mir
kurzfristig einen Termin für unsere kleine deutsche. "Delegation" für
16:30, weit außerhalb der Öffnungszeit an diesem Donnerstag. Eine noble
Geste. Er wird seinen Bericht an das AA, den Kollegen Dressler in Tel
Aviv, sowie nach Ramallah senden. Die Angelegenheit wird zudem auf die
Tagesordnung der kommenden EU-Inter-Groupe der Botschafter in Amman
gesetzt. Gleiches bei der Botschaft Frankreichs....
Der Empfang an der jordanisch-syrischen Grenze, am kommenden Tag war
erneut ebenso warmherzig wie zahlreich. Die Medien, auch FS waren da,
ebenso unsere zuverlässigen Gewährsleute, die opferbereite
palästinensische. Journalistin Nemat, der hilfsbereite Abu Jussef, der
verlässliche Mamoun Tello, "unser" Schuldirektor der PLO-
Bildungseinrichtung, sie alle waren die weit über 200 km an die Grenze
entgegengekommen, hatten einen Bus bereitgestellt, um den ich am Vortag
am Telefon gebeten hatte... kurz, keine Mühe war ihnen zu viel gewesen,
um uns nach dem, was in der Allenby-Brücke geschehen war, gut
aufzunehmen. Auch jetzt wieder von überall die Worte: nie hat für uns
jemand das getan, was Ihr getan habt....
Eine große Pressekonferenz mit zahlreichen Kameras und Mikrophonen gab
uns am kommenden Tag Gelegenheit zu unserem Resumee.
Ganz besonders erfreulich war die dauernde Anwesenheit von Al-Jazeera,
von syrischen und palästinensischen Medien - von Deutschen Medien keine
Spur ,trotz vorheriger Ankündigung - der
Reuters-Reporter, den ich bei der
ersten Einreise am Bab el Hawa ausmachte, hatte sich keiner weiteren
Mühe unterworfen. Verständlich, schließlich war er von Beginn an
tatenlos geblieben - gab es eine Anweisung aus London?
Für den israelischen Staatsapparat waren wir, die Friedvollen, ohne
Waffen, ja sogar ohne das kleinste "Schweizer Offiziersmesser" im
Gepäck, eine Gefahr. Freundschaft als Gefahr für einen Staat ? Für die
Palästinenser in den Lagern waren und wurden wir zu einem hell
leuchtenden Hoffnungsschein.
Eine besondere Ehre erwiesen uns die Syrer, indem sie uns am kommenden
Tag in den sonst gesperrten Golan, (gemeint ist der durch
UNO-Intervention bereits nach 1967 befreite Golan) fuhren. Wir konnten
sehen, wie alle strategischen Stellen und Hügel, auch weite fruchtbare
Flächen weiterhin von Israel besetzt, in dessen Sprache annektiert
blieb. Am beeindruckendsten jedoch ist die Stadt Kuneitra, von Israel
aus Wut über den von den UN erzwungenen Rückzug Haus für Haus, Kirche,
Moschee, Krankenhaus und
Schule zerstört. Kein Lebenszeichen sollte weiterhin Zeugnis ablegen von
Jahrhunderte langer syrischer urbaner Existenz. Mutwillig zerstört,
vermint, So ist Kuneitra ein bleibendes Symbol zionistischen Hasses auf
alles Fremde...auf alles, was dem eigenen Staat entgegensteht.
Insofern: ein Erfolg für die „Karawane für Palästina - Karawane des
Rechts“.. denn das Signal wurde von den Palästinensern, diesseits und
jenseits der Grenzen aufgenommen.
Günter Schenk
P.S. irgendwer hatte sich, völlig zu Unrecht, daran gestört, dass wir
das Rückkehrrecht der Palästinenser nicht explizit genannt hätten. Das
ist natürlich falsch, Alle Palästinenser konnten an unserem Hals den
symbolischen Schlüssel des Rückkehrrechtes sehen. aus Olivenholz
geschnitzt: in Bethlehem.. Und Karawane des Rechts heißt auch: Karawane
des Rechts auf Rückkehr.
Hallo liebe Freunde und
Mitstreiter für den Frieden,
Vorab ein kurzer
Überblick über die Formalitäten bei der Ein-bzw. Ausreise der
Karawane in Nahost und über das Programm in Damaskus.
In der Türkei gelang die
Einreise der 165 Teilnehmer, ein Bus, über 30 Autos ohne grössere
Probleme. Dann gab es ein Interview mit NTV Television mit einer
Konferenzschaltung nach Tel-Aviv mit Uri Avnery.
Bei der Ausreise nach
Syrien mussten die Karawane an der türkischen Grenzstation 4 Stunden
lang warten.
Auf der syrischen Seite
waren bereits um 7 Uhr morgens 3 Busse mit jungen Aktivisten der
syrischen marxistischen Partei eingetroffen, mit roten Fahnen, mit
einer Musikband und viel Erwartung.
Als wir um 10Uhr 30 mit
Palästinensern und der Regenbogenfahne der europäischen
Friedensbewegung ankamen, gab es viel zu fragen. Die Fahne erregte
allgemeines Aufsehen, sie war während der Tage in Syrien in den
Palästinenserlagern und in der Stadt die Attraktion schlechthin.
Beim Warten an der
Grenze hatte ich auch Gelegenheit, den jungen Marxisten die
Bedeutung von ATTAC zu erläutern.
Die Karawane hatte gegen
14 Uhr 30 die türk. Grenzstation erreicht, einige hundert Meter von
uns entfernt.
Ambulanzwagen kamen
aus Aleppo und Idlib, 4 Autos von der UNO, der Polizeichef von Idlib,
der Bürgermeister, Polizisten auf Motorrädern und ein
Protokollwagen, um die Karawane auf syrischer Seite mit Ehren zu
empfangen und nach Aleppo zu geleiten. Fernsehteams waren anwesend,
AlJazeera, Syrien TV, Al Arabia und Zeitungen. Der Beauftragte von Reuters war zwar anwesend, aber
er schwieg, wohl auf Geheiss, keine Frage, kein Interview.....
Um 17 Uhr 30
schliesslich erlaubten die Türken die Ausreise der Karawane.
An der syrischen Grenze wurde
Nachzüglern noch nachträglich das Visum erteilt, auch einem
Palästinenser, der über Ägypten aus den besetzten Gebieten
ausgereist und in Europa zur Karawane gestossen war.
Es gab einen grossen
Empfang auf syrischer Seite, Getränke, Erfrischungen und
Willkommreden vom Bürgermeister und Polizeichef.
Der französische
Organisator und ATTAC Repräsentant Michel Flament, erwiderte die
Rede. Alle Karawanenteilnehmer waren überrascht von der
unpolitischen Freundlichkeit der Syrer, von der Offenheit und
Menschlichkeit, es gab kein einziges politisches Statement.
Man war mit völlig
anderen Vorstellungen nach Syrien
gekommen, man hatte sich gegen solche Statements gewappnet und das
war ein Irrtum gewesen. Nun begann eine emotionale Kehrtwende bei
den Teilnehmern.
Gegen 19 Uhr wurde
Abschied genommen, es ging zum Palästinenserlager Al Nirab bei
Aleppo. Wieder Empfang, so viel Jubel und so viel Freude auf Seiten
der Palästinenser, besonders bei den Kindern, kein Herz blieb
ungerührt, es gab Tränen bei den Karawanenteilnehmern.
Seit der Vertreibung vor
über 50 Jahren war es das erte Mal, dass aus Europa eine Gruppe
Friedensaktivisten gekommen war, um die Palästinenser zu besuchen.
Die Willkommrede des
Muftis wurde vom katholischen Geistlichen ins Französische
übersetzt, die Rede des Katholiken ins Arabische vom Mufti.
Kooperation der Religionen wird dort gelebt, das war sichtbar. Es
gibt keie Feindseligkeiten oder Vorbehalte gegeneinander.
Islamistische Anschläge wurden als nicht moslemische Haltung
verurteilt.
Nach dem Feiern, morgens
um 1 Uhr wurde nach Damaskus aufgebrochen, um 7 Uhr Ankunft auf
dem Uni-Campus von Yarmouk.
Schlafen war angesagt. Nach langer Zeit gab es richtige Betten und warme
Duschen.
Am späten Nachmittag und
am Abend dann im Lager Yarmuk in Damaskus gab es Begegnungen mit
Palästinensern, gegessen wurde bei palästinenschiche Familien, alle
wollten Karawaniers bei sich haben!
Alle Fernsehtams waren
anwesend, es gab Interviews, es wurde gefeiert, dann geschlafen.
Am nächsten Tag gab es
Folklore, Tanz und viel Geplauder, dann nach dem Lunch in Familien
wurden noch 4 andere Palästinenserlager besucht, Schulen,
Gesundheitszentren, Kultureinrichtungen. Die UNO hatte zwei grosse Busse zur Verfügung gestellt. Mit
Ambulanz, Polizei, Protokoll und den restlichen Autos gab es eine
Ralley auf den breiten Strassen von Damaskus mit Friedensfahnen von
der Karawane und Jubel auf Seiten der Passanten!
Beeindruckend war die
Zusammenarbeit zwischen Syrern und Palästinensern, das friedliche
Miteinander, auch die Gemeinschaft der Religionen.
Gesponsert wurden die
Ausgaben für die Karawane von Familienunternehmen, 1000 T-Shirts
mit Aufdrucken von der Karawane und Jerusalem wurden verteilt,
palästinensische Schals und Tücher.
Die PLO hatte eine
Zeremonie mit Kranzniederlegung auf dem Palästinenserfriedhof
organisiert und kleine Souvenirs an die Karawane verteilt.
Die syische. Regierung
hatte lediglich an alle Institutionen Anweisung gegeben, der
Karawane überall behilflich zu sein. Finanziert wurde nichts vom
Staat, alles wurde von Syrern und Palästinensern bezahlt.
Dann, am Montag, 18.
Juli gab es einen rührenden Abschied in der syrischen Grenzstadt
Deraa vom Bürgermeister, Mädchen in weisser Tracht überreichten
Blumen, die Polizei salutierte auf der Strasse, dann wurde die
jordanische Grenze angesteuert.
Die Jordanier verhielten
sich korrekt, kühl, sie erteilten ein Durchreisevisum.
Der Abend in Amman wurde
mit Palästinensern verbracht. Das Ziel des nächsten Tages: die
Allenbey Bridge und Einreise nach Israel.
Wie das ausging,
erläutern die Berichte von Jordantimes und Junge Welt.
Am Freitag schliesslich
erreichte die Karawane wieder Damaskus, Unterkunft in einer PLO
Schule, Ruhe für drei Tage, Besichtung der Altstadt..... dann kommt
die Rückreise.
In den
Palästinenserlagern in Syrien lag ganz eindeutig der Schwerpunkt
der Karawane.
Mit der Unterstützung
von AlJazeera und Al Quds Radio haben wir bei den Palästinensern in
Syrien eine Friedensbewegung initiiert, Al Quds wird in den
besetzten Gebieten gehört.
Die Aufgabe der "freien
Palästinenser" in Syrien wird es sein, auf friedliche Weise für die
Erfüllung der UNO Resolutionen und für die Menschenrechte für die
Palästinenser einzutreten.
Wir haben in Syrien
Sponsoren gefunden, die die Regenbogenfahne produzieren werden mit
dem arabischen Schriftzug Salaam und Peace in englisch.
Diese Fahne wird nach
Europa, nach Strassburg zurückgebracht werden durch eine Karawane
von Palästinesern aus arabischen Ländern.
Syrien hat sich sehr
tolerant verhalten und die Karawane freundlich unterstützt.
Wenn man den Bericht von
der Jungen Welt und Jordantimes gelesen hat, muss man fragen, wo
demokratische Regeln eingehalten werden, wer EU-Bürger respektiert
und, warum die EU Syrien mit Sanktionen bestraft.
Herzliche Grüsse
Elisabeth Wöckel
22-23.7.05 Jordan Times
22.7.05 - (Israelnetz - der
vollständigkeit wegen) -
130 "Friedensaktivisten" an Grenze aufgehalten - (Eine "Demokratie" zeigt ihr Gesicht)
"....Die
israelischen Behörden hatten die Aktivisten neun Stunden befragt, teilte
Obeid mit. Zudem hätten sie deren Reisepässe mit dem Hinweis
versehen, dass ihnen die Einreise nach Israel für die kommenden fünf
Jahre nicht erlaubt sei...."
21.07.05
Israel hindert Friedensaktivisten an
Einreise
»Karawane für Palästina« darf nicht in die besetzten palästinensischen
Gebiete
21.7.05 - Die Karawane für Palästina - Reisende in
Sachen Völkerrecht -
Sophia Deeg am 21.7.2005
21.7.05 - Israel hindert internationale Karawane an Einreise
in besetzte Gebiete
WAFA - Palestine News
Agency - RAMALLAH, 20. Juli 2005
(WAFA) –
Den zweiten aufeinander folgenden Tag hindern israelische Behörden eine
Karawane internationaler Aktivisten an der Einreise in die besetzten
palästinensischen Gebiete (OPT).
Unser
WAFA-Korrespondent teilt mit, dass die israelischen Behörden
drei französischen Aktivisten erlaubt,
jedoch den weiteren 147 anderen verboten hätten,
nach Ramallah zu reisen.
Die Karawane will sich
für die Einhaltung der Menschenrechte der Palästinenser und für die
Unterstützung für deren Freiheit einsetzen.
Er fügte hinzu, dass
die Karawane darauf ziele, internationale Aufmerksamkeit auf
Menschenrechtsverletzungen und durch israelische Besatzungskräfte
ausgeübte Gewalttaten in den besetzten palästinensischen Gebieten zu
lenken.
Die Karawane begann
ihre Reise am 04. Juli in Straßburg und wollte Jerusalem am 19. Juli
erreichen. Ihre Reise führte sie durch die Hauptstädte Europas und des
Nahen Ostens einschließlich Genf, Bologna, Ancona, Patras, Athen,
Istanbul, Ankara und Amman.
Die Karawane für
Palästina besteht aus mehr als 100 Fahrzeugen, in denen
Menschenrechtsaktivisten sowie Vertreter europäischer
Menschenrechtsorganisationen unterwegs sind. -
21.07.2005, Übers. v.
Gabriele Al Dahouk
21.07.05 - ULRICH W. SAHM - Israelis stoppten
"Karawane für Palästina" an der Grenze
(Sahm und die Schmuddelgruppe Honestly Concerned nur der Vollständigkeit
wegen) Sophia Deeg ist in Deutschland, sie kein kein Grund
dafür sein, das die Friedensgruppe nicht einreisen konnte. Ihre Geschichte als
lebendiges Schutzschild ist, so wie Sahm sie schildert auch unwahr. Seine Art der Berichterstattung
ist im
Sinne Honestly Concerned diffamierend.
20.7.05 -
120
Supporters in the Caravan for Justice in
Palestine have been Forcefully Deported from
the Allenby Bridge and sent back to Jordan
July 20, 2005
After two days of negotiations and detention
today from 8:00 a.m. to 8:00 p.m. at the
Allenby Bridge border crossing terminal,
Israeli soldiers deported 120 members of the
Caravan for Justice in Palestine and forced
them to return to Jordan. The
delegation included members from 18
countries including France, Canada, Spain,
Switzerland, Mexico, and Germany, three of
whom are children.
According to Dr. Mustafa Barghouthi, General
Secretary of the Palestinian National
Initiative, the soldiers prevented them from
entering Israel, stamped their passports
with a mark that will prohibit them from
entering Israel or the Palestinian
Territories for the rest of their lives, and
forcefully dragged them onto busses that
sent them back to Jordan. Soldiers
beat, dragged, and pushed many of the
Caravaners and confiscated one of their
cameras as they were forcing them onto the
busses. Israel brought extra security
forces onto the scene to carry out the
forced evacuation.
The Caravaners have been on the road for
over two weeks on the way from Strasbourg,
France, to their destination in Jerusalem to
show solidarity with the Palestinian people
and to demand that Israel comply with
international law, UN resolutions, and the
International Court of Justice decision last
summer that declared the Apartheid Wall
unlawful and ruled that all states parties
to the Fourth Geneva Convention do all in
their power to see that Israel complies with
the ruling and tears down the Wall and
compensates all victims.
http://www.palestinemonitor.org/nueva_web/updates_news/updates/caravan_4_justice.htm
20.7.05 -
Ellen Rohlfs -
Karawane
für das Recht darf nicht in Israel - Palästina einreisen
-
Liebe Freunde,
ich erhalte gerade (18:45) einen Telefonanruf von Günter Schenk,
(Straßburg), jetzt mitten aus dem Grenzkontrollpunkt bei der
Abdullahbrücke (Jordan): alle - mehr als 100 Teilnehmer - der "Karavane
für Palestine, Karavane des Rechtes" werden ausgewiesen. Keiner wird
nach Israel hineingelassen - eine Order vom Innenministerium. Die Pässe
würden sie erst wieder im Bus erhalten, der sie auf die jordanische
Seite der Brücke bringt. Sie sollten innerhalb weniger Minuten die Halle
verlassen. Israel ist im Gegensatz zu Syrien, das die Karavane sehr
freundlich und in jeder Weise unterstützend aufgenommen hat, nicht am
Frieden interessiert, wurde mir gesagt. Im Raum war großes Getöse zu
hören, auch eine Rechtsanwältin aus Spanien rief laut auf englisch
etwas, was ich aber nicht verstehen konnte. Ich hörte noch, dass sich
alle Teilnehmer auf den Boden legen, um sich zu weigern, ausgewiesen zu
werden. Sie wollen sich einzeln hinaustragen lassen. GS bat mich dies an
alle Freunde, möglichst auch an die Presse weiterzugeben. Ellen
Rohlfs
20.07.05
"Karawane"
auf dem Weg in die besetzten Gebiete
17.07.2005
- Die Karawane: Reisende in
Sachen Völkerrecht -
15.7.05
Die Karawane
für Palästina - Reisende in Sachen Völkerrecht -
Ein
Zwischenbericht -
Sophia Deeg
13.07.2005 -
Türkei: begeisterter Empfang der Karawane für Palästina
5.7.05 - Die
Karawane für Palästina und das Völkerrecht ist in Genf
angekommen
29.06.2005 - Start der
Karawane für Palästina
Album
Photo de la Caravane pour la Palestine en Europe
Départ de la
Caravane du Droit depuis le Parlement Européen de Strasbourg
Blog
Audio de la Caravane pour la Palestine - eutopic.lautre
Eine Karawane
für Palästina - Eine Karawane für Menschenrechte - 2005
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