Trumps "Deal des Jahrhunderts"
Am Dienstag den 28. 1. 2020 stellte der US-Präsident in Washington -
gemeinsam mit Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu, aber ohne
palästinensische Vertreter seinen "Friedensplan" - ein 181 Seiten
umfassendes Dokument vor
(hier als PDF abrufbar) >>>
6. 2.
2020
Trump's 'Friedensplan' belohnt die Gewalt der Siedler
Akiva Eldar - 4. Februar 2020 - Übersetzt
mit DeepL
Wie erwartet,
lehnten die Palästinenser den "Jahrhundertvertrag" von Präsident
Donald Trump aus dem Stand ab und erhielten dafür den Segen der
Arabischen Liga. Auch die kühlen Reaktionen Russlands und der
Europäischen Union auf den Plan waren bereits vorweggenommene
Schlussfolgerungen. Trump-Sonderberater und Schwiegersohn Jared
Kushner stellte schnell klar, dass die Umsetzung des "Plans" bis
nach den Wahlen vom 2. März in Israel ausgesetzt würde, aber
würde das wirklich etwas ändern?
Die nach den Wahlen gebildete Koalitionsregierung hat
möglicherweise keine Mehrheit, die den Plan umsetzen möchte. Die
"natürlichen Partner" von Premierminister Benjamin Netanjahu,
nämlich Naftali Bennett und seine Partei Yamina, können nicht
einmal das Wort "Palästina" hören. Derweil kündigte der
Blau-Weiß-Führer Benny Gantz seine Unterstützung für den Plan
als Grundlage für Verhandlungen mit den Palästinensern an, aber
wie kann man mit einer Partei verhandeln, die nie in das
Abkommen einbezogen wurde? Um echte Verhandlungen zur Lösung des
Konflikts zu führen, muss ein ehrlicher Makler eingeschaltet
werden. Jeder, der es wagt zu behaupten, dass Trump ein
ehrlicher und unparteiischer Vermittler im arabisch-israelischen
Konflikt ist, sollte sich auf einen Angriff des Weißen Hauses
mit giftigen Tweets vorbereiten, und das zu Recht.
Kein anderes Wort beschreibt die pro-israelische
Voreingenommenheit der US-Regierung besser als "Terrorismus".
Sie erscheint nicht weniger als 63 Mal auf den 181 Seiten der
amerikanischen Blaupause, die online veröffentlicht wurde, und
bezieht sich ausnahmslos jedes Mal auf den palästinensischen
Terrorismus. Die Notwendigkeit, die israelischen Bürger vor dem
palästinensischen Terror zu schützen, ist die Wurzel des Plans.
Er erfordert die Entmilitarisierung jedes künftigen
palästinensischen Staates und fordert die Entwaffnung der Hamas
und anderer palästinensischer Organisationen, einen engeren
Informationsaustausch mit den arabischen Nachbarstaaten und
natürlich die israelische Sicherheitskontrolle über das gesamte
Gebiet vom Jordan bis zum Mittelmeer.
Kein israelischer Politiker oder palästinensischer Experte würde
Geld auf die Realisierung des Jahrhundertvertrages setzen.
Andererseits glauben Sicherheitsbeamte auf beiden Seiten, dass
die Demütigung der palästinensischen Führung und ihrer
dominanten Komponente, der Fatah-Bewegung, durch den Plan eine
Welle des Terrorismus im Westjordanland und vielleicht auch in
den israelischen Städten auslösen wird. Parallel dazu hat die
Erfahrung gezeigt, dass auch jüdische Terroristen, die
versuchen, die Palästinenser aus dem "gottgegebenen Land Israel"
zu vertreiben, ihre Waffen nicht niederlegen werden.
In diesem Monat jährt sich zum 26. Mal das Massaker an 29
palästinensischen Gläubigen durch einen jüdischen Terroristen am
Grab der Patriarchen in Hebron. Baruch Goldsteins geistliche
Erben fehlt es nicht an Waffen und Motivation. Sie genießen
sogar Legitimität. Netanjahu selbst gab dem rechtsradikalen
Politiker Itamar Ben-Gvir, der sich zu Goldsteins Bewunderern
zählt, das Gütesiegel und könnte ihn sogar zum Mitglied des
nächsten Kabinetts machen, wenn er sich dafür entscheidet,
dieses zu bilden.
Im August 2015 wurde bei einem Brandanschlag im Westbank-Dorf
Duma ein palästinensisches Kleinkind, Ali Dawabshe, und seine
Eltern getötet und sein Bruder Ahmed, der sich noch in der
Rehabilitation befindet, schwer verbrannt. Zwei Jahre vor diesem
Anschlag, im Mai 2013, hatten Justizministerin Tzipi Livni und
Minister für öffentliche Sicherheit Yitzhak Aharonovitch mit
Blick auf Rechtsextremisten Netanyahu vorgeschlagen, Menschen,
die Hassverbrechen begehen, zu Mitgliedern einer terroristischen
Organisation zu erklären. Trotz der Unterstützung dieses
Vorschlags durch Shin Bet und den Generalstaatsanwalt beschloss
Netanjahu, sich damit zu begnügen, sie zu Mitgliedern einer
"illegalen Organisation" zu erklären. Was tut die israelische
Regierung, um das Gesetz gegen diese so genannten illegalen
Organisationen durchzusetzen und ihre nicht-terroristischen
Mitglieder abzuschrecken? Netanjahu hat mit der von ihm 2012
erteilten Genehmigung die Einrichtung einer Sondereinheit
innerhalb der israelischen Polizeieinheit im Westjordanland, die
sich mit der Aufarbeitung nationalistischer Verbrechen befassen
soll, fällig gemacht.
Die Ergebnisse der Arbeit der Einheit werden in einem Bericht
der Menschenrechtsorganisation Yesh Din vom Dezember 2019
vorgestellt, wonach 248 von 273 (91%) der in den vergangenen
fünf Jahren eingeleiteten Untersuchungen ohne Anklageerhebung
endeten. Seit der Gründung von Yesh Din im Jahr 2005 hat die
Gruppe etwa 2.000 Gewalttaten, Drohungen, Sachbeschädigungen,
Brandstiftung, Entwurzelung und andere schädliche Handlungen an
Olivenbäumen, Vandalismus gegen Moscheen, illegale
Landübernahmen und mehr dokumentiert. Die Webseite "In der
ersten Person" bietet eine Fülle von Zeugenaussagen von
Bewohnern des Westjordanlandes, die Zeugen oder Erlebnisse
jüdischer Terrorakte waren. Die Zeugenaussagen wurden von
lokalen Forschern und von Yesh Din-Freiwilligen
zusammengestellt, die die Anwohner unmittelbar nach jedem
Ereignis am Tatort oder bei den Opfern zu Hause besuchten.
Das Versäumnis, die Kriminellen ausfindig zu machen oder
ausreichende Beweise für ihre Verfolgung zu finden, spiegelt
offensichtlich nicht die tatsächliche operative Kapazität der
israelischen Strafverfolgungsbehörden - Armee, Polizei, Shin Bet
und Staatsanwaltschaft - im Westjordanland wider. Das Versagen
ist auf das Klima zurückzuführen, das durch den Oberbefehlshaber
inspiriert wurde, für den die Förderung des
Siedlungsunternehmens Vorrang vor der Rechtsstaatlichkeit hat,
insbesondere was die Gesetze des "Wilden Westens" zur Regelung
der israelischen Besetzung der palästinensischen Gebiete
betrifft. Yesh Din argumentiert, dass die Politik der Eindämmung
krimineller Siedler die fortgesetzte Gewalt und Enteignung
fördert. Sie untergräbt die Menschenrechte der Palästinenser,
allen voran das Recht auf Leben und Leib sowie auf Eigentum und
Freiheit, erheblich.
Der "Friedensplan" von Trump würde 15 Siedlungs-Enklaven
inmitten der verstreuten palästinensischen Enklaven belassen.
Der Plan stellt somit ein todsicheres Rezept für die Fortsetzung
des Terrors und des Diebstahls gegen die Palästinenser dar, die
ständig unter der Gewalt der von der Thora und der Regierung
sanktionierten Siedler-Schlägertypen leiden. Der Segen, den die
größte Macht der Welt der Politik der territorialen Annexion
erteilt, ist nichts weniger als eine Belohnung für die Gewalt.
Ein beträchtlicher Teil des Landes, auf dem die Siedler leben,
wurde ihren hilflosen palästinensischen Nachbarn gestohlen,
natürlich alles mit der Erlaubnis der israelischen Behörden,
wenn nicht gar mit ihrer offenen Ermutigung. Die Karte im Anhang
des Kapitulationsdokuments, das die Vereinigten Staaten den
Palästinensern diktieren, verewigt die Reibungspunkte zwischen
palästinensischen Bauern und Schafhirten und ihren Nachbarn, die
das Recht der Nichtjuden, auf demselben Land zu leben, nicht
anerkennen. Der Plan ignoriert völlig die Existenz jüdischer
Eiferer, Gefolgsleute des jüdischen Terroristen aus Hebron und
Studenten des Autors des obszönen Manuskripts mit dem Titel "Torat
Hamelech" (Das Gesetz des Königs), ein umstrittener rabbinischer
Traktat, der die Tötung von Nichtjuden unter bestimmten
Umständen erlaubt.
Da der Plan nichts weiter als ein transparenter Wahlkampftrick
ist, um Netanjahu im Amt zu halten, braucht man sich nicht zu
bemühen, seine Phantasie zu bemühen, indem man den Aufstand
beschreibt, der entstehen würde, wenn eine junge Siedlerfrau
wegen des Besitzes von 9,5 Gramm Marihuana von der
palästinensischen Polizei verhaftet und zu siebeneinhalb Jahren
Gefängnis verurteilt würde (wie im Fall von Naama Issachar, der
im vergangenen Monat durch Netanjahus Intervention bei Präsident
Wladimir Putin aus einem russischen Gefängnis befreit wurde).
Was würde Netanjahu dem palästinensischen Präsidenten Mahmud
Abbas als Gegenleistung für die Freilassung des Siedlers geben?
Es bedarf keiner ausgeprägten Phantasie, um die Ereignisse zu
beschreiben, die am Tag nach der Umsetzung des von Trump und
Netanjahu verfassten US-Annexionsplans eintreten würden.
Quelle
Kann
die palästinensische Regierung die Beziehungen
zu Israel und den USA abbrechen?
Präsident Abbas erklärt, alle Abkommen mit
Israel zu kündigen, ändert aber später seine
Meinung
BIP Aktuell 104: - 6. 2. 2020
Zusammenfassung: Es gab einen Moment der
Hoffnung für die Palästinenser, als Präsident
Abbas ankündigte, die Abkommen mit der
israelischen Regierung zu kündigen. Es endete
mit einer weiteren Enttäuschung. Die
Palästinensische Autonomiebehörde setzt selbst
unter den demütigenden Bedingungen, die durch Trumps sogenannten Friedensplan geschaffen
wurden, die Sicherheitskoordination mit dem
israelischen Militär fort, um die
palästinensische Bevölkerung unter israelischer
Kontrolle zu halten.
Nach der Veröffentlichung von Trumps
"Jahrhundertplan" (über den wir in der letzten
BIP-Aktuell berichteten) haben Palästinenser
Proteste in Gaza, im Westjordanland, im Kernland
Israel und vor israelischen Botschaften in der
ganzen Welt organisiert. Auf dem Treffen der
Arabischen Liga machte Palästinenserpräsident
Mahmoud Abbas eine vollmundige Ankündigung: Die
palästinensische Regierung kappt alle
Verbindungen mit der israelischen und der
US-Regierung, hebt alle bestehenden
Vereinbarungen zwischen der Palästinensischen
Behörde und der israelischen Regierung auf,
einschließlich der Oslo-Abkommen, und beendet
die Sicherheitskoordination.
Überraschenderweise wurde über diese dramatische
Erklärung in den israelischen Medien nur kurz
und in den internationalen Medien kaum
berichtet. Der Grund ist vermutlich, dass Abbas
eine solche Drohung nicht zum ersten Mal
ausspricht und die Journalisten einfach nicht
glaubten, dass er die Wahrheit sagt.
Tatsächlich wurde bald bekannt, dass kurz nach
der Veröffentlichung des sogenannten
Friedensplans der palästinensische Minister für
zivile Angelegenheiten Hussein Sheikh mit dem
israelischen Finanzminister Moshe Kahlon
zusammentraf. Laut Sheikh informierte er Kahlon,
dass die Palästinensische Autonomiebehörde die
Sicherheitskoordination mit dem israelischen
Militär nur dann beenden werde, wenn die
israelische Regierung beschließen sollte, Teile
des besetzten Westjordanlandes zu annektieren.
Abbas selbst stellte klar, dass seine Erklärung
vor der Arabischen Liga keine Ankündigung der
Auflösung aller Verbindungen war, sondern eher
eine Drohung. Abbas meinte, Auflösung von
Verbindungen sei eine Karte, die er ausspielen
könne, >>>
"Die Palästinenser wollen in
Würde leben"
Der Nahostplan von Donald Trump verlangt
von den Palästinensern dauerhafte Unterwerfung,
sagt die Menschenrechtsanwältin Zaha Hassan. Die
EU dürfe das nicht akzeptieren.
Interview: Andrea Backhaus - 6.
Februar 2020
Als "Jahrhundertdeal" preist US-Präsident Donald
Trump seinen Nahostplan. Doch international gibt
es viel Kritik: zu einseitig bediene er die
Interessen der Israelis. Der Plan sieht unter
anderem vor, Israel die Souveränität über alle
israelischen Siedlungen sowie über das Jordantal
zuzuschlagen, sowie Jerusalem als israelische
Hauptstadt zu deklarieren. Für die Palästinenser
sei das nicht hinnehmbar, sagt die
Nahost-Expertin Zaha Hassan.
ZEIT ONLINE: Frau Hassan, als Reaktion auf den
Nahostplan hat Palästinenserpräsident Mahmud
Abbas gedroht, die Beziehungen zu Israel und den
USA abzubrechen. Welche Folgen hätte das?
Zaha Hassan: Die Palästinenser haben die
Kommunikation mit den USA schon 2017
eingestellt, als Trump verkündete, die
US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu
verlegen und Jerusalem als Hauptstadt Israels
anzuerkennen. Danach gab es nur noch Absprachen
in Bezug auf Sicherheitsfragen. Die
Palästinenserorganisation PLO hat immer wieder
gesagt, sie wolle die Sicherheitskooperation mit
Israel beenden. Die Beziehung zwischen der
palästinensischen und der israelischen Führung
ist schon lange angeschlagen, vor allem wegen
des fortschreitenden Siedlungsbaus. Unter Trump
hat sie sich weiter verschlechtert, da er
einseitig die israelischen Interessen stärkt und
die Rechte der Palästinenser beschneidet.
Zaha Hassan
ist eine palästinensisch-amerikanische
Menschenrechtsanwältin und politische
Beobachterin. Sie ist Visiting Fellow der
Carnegie-Stiftung für internationalen Frieden
mit Sitz in Washington D.C. Bei den
Verhandlungen über eine Vollmitgliedschaft für
einen Staat Palästina bei den Vereinten Nationen
(2010-2012) war Hassan Beraterin der
palästinensischen Unterhändler.
ZEIT ONLINE: Abbas möchte die
Sicherheitskooperation nun offenbar tatsächlich
beenden. Was würde das bedeuten?
Hassan: Abbas kann vor den Palästinensern schwer
rechtfertigen, warum er an der
Sicherheitskooperation mit Israel festhalten
sollte – trotz eines Nahostplans,
>>> |
5. 2.
2020
EU lehnt US-Initiative zu
palästinensisch-israelischer Regelung ab
4. 02. 2020
EU-Chefdiplomat Josep Borrel hat laut einer
EU-Pressemitteilung erklärt, dass die
US-Initiative zur palästinensisch-israelischen
Regelung nicht den durch die internationale
Gemeinschaft vereinbarten Parametern entspreche,
und gewarnt, dass die Annexion der auf dem
Westufer des Jordanflusses besetzten Territorien
„nicht ohne Antwort“ bleiben werde. >>>
EU lehnt Trumps Friedensplan ab
Der Nahostplan von US-Präsident Trump
würde den Palästinensern viele Zugeständnisse
abverlangen. Jetzt hat sich auch die EU dazu
positioniert.
Stattdessen befürworte die EU jedoch weiterhin
eine ausgehandelte Zwei-Staaten-Lösung in den
Grenzen von 1967 mit gleichwertigem Landtausch,
sagte Borrell. Der Staat Israel und ein
unabhängiger, demokratischer Staat Palästina
sollten Seite an Seite in Frieden und
gegenseitiger Anerkennung leben.
"Die US-Initiative, die am 28. Januar
präsentiert wurde, weicht von diesen
international vereinbarten Parametern ab", sagte
Borrell. >>>
US-Demokraten beschuldigen
Trump-Kushner-Plan als „Legitimierung des
Diebstahls“
(E-Mail von Adam Keller) - 29. Januar
2020
Middle
East Eye: „Als Donald Trump seinen
sogenannten „Jahrhundert-Deal“ als historische
Gelegenheit zur Erzielung eines Friedens
zwischen den Palästinensern und Israelis freudig
begrüßte, verhöhnten demokratische
Kongressmitglieder den Plan, der von den
Palästinensern zurückgewiesen worden war.
Der Vorschlag, der ohne den Beitrag irgendeiner
der palästinensischen Gruppen ausgearbeitet
wurde, erlaubt Israel, alle seine Siedlungen in
der Westbank zu behalten, und annektiert weite
Teile der von ihm zur Zeit besetzten
palästinensischen Gebiete. Während Trump seinen
Vorschlag als realistische Zwei-Staaten-Lösung
in Umlauf gebracht hat, besagt der Plan selbst,
dass ein palästinensischer Staat – falls er
verwirklicht wird – entmilitarisiert und keine
Souveränität über seinen Luftraum und
Hoheitsgewässer besitzen wird.
In einer Welle von Kritik verhöhnten viele
Kongressmitglieder den Plan als unilateralen
Versuch, die Chancen auf einen echten
palästinensischen Staat zu vereiteln.
Dieser politische Coup bringt uns Frieden oder
Gerechtigkeit nicht näher. - Rashida Tlaib
Senator Bernie Sanders, der
Präsidentschaftskandidat, sagt, Washington müsse
ein gerechtes Abkommen zwischen Israelis und
Palästinensern sicherstellen. Jeder annehmbare
Friedensdeal muss mit dem internationalen Recht
und den zahlreichen UN-Resolutionen
übereinstimmen“, sagte Sanders. Er muss die
israelische Besetzung beenden und
palästinensische Selbstbestimmung in einem
unabhängigen eigenen Staat an der Seite eines
sicheren Israels ermöglichen. Trumps sogenannter
„Friedensdeal“ kommt dem nicht nahe und wird den
Konflikt nur weiterführen. Das ist nicht zu
akzeptieren.“
Sanders Mit-Präsidentschaftskandidatin, die
progressive Senatorin Elizabeth Warren,
prangerte auch schnell den vorgeschlagenen Deal
an. „Trumps „Friedensplan“ ist ein Stempel für
Annexion und bietet keine Chance für einen
echten palästinensischen Staat“, sagte
sie.„Einen Plan zu veröffentlichen, ohne mit
Palästinensern zu verhandeln, ist eine Schande.
Ich werde mich der unilateralen Annexion in
jeglicher Form widersetzen – und jede Strategie
umkehren, die diese unterstützt.“
„Blindgänger“ Senator Chris Van
Hollen, ein prominenter Demokrat, nannte den
Plan einen „Anti-Friedensplan“. „Dieser
einseitige Vorschlag ist ein zynischen Manöver,
das dazu dient, von den Palästinensern abgelehnt
zu werden und danach Grünes Licht für die
illegale Annektierung“, schrieb Van Hollen in
einer Reihe von Tweets. „Er untergräbt
Jahrzehnte einer überparteilischen US-Politik
und das internationale Recht. Weit entfernt vom
„Jahrhundertdeal“ ist dieser das „Desaster des
Jahrzehntes“.“
Chris Murphy, Senator der Demokraten und
Kritiker von Trumps Außenpolitik, verwarf
ebenfalls den Deal, indem er sagte, dieser
gefährde die langfristige Sicherheit sowohl der
USA als auch von Israel. „Die unilaterale
Annexion des Jordantals und der bestehenden
Siedlungen, die nach US- und internationalem
Recht als illegal erachtet werden, wird den
Friedensprozess um Jahrzehnte zurücksetzen“,
sagte er. „Und das riskiert echte Gewalt und
massive Destabilisierung innerhalb von Orten wie
Jordanien.“
Mehrere Demokraten in dem Repräsentantenhaus
lehnten den sogenannten „Jahrhundertdeal“
ebenfalls ab.
Mark Pocan, der stellvertretende
Vorsitzende der progressiven Fraktion des
Kongresses, sagte, der Plan sei ein „massiver
Schritt zurück“. Repräsentant Mark Pocan -
„Nochmals, es gibt keinen Friedensplan ohne
einen palästinensischen Beitrag. Dieser „Plan“
gibt der dauerhaften Annexion der illegalen
Siedlungen in der Westbank Grünes Licht und geht
keinen Schritt vorwärts, um Frieden in der
Region sicherzustellen. Dies ist keine
Zwei-Staaten-Lösung – es ist ein gewaltiger
Schritt rückwärts.“
Die New York Times -
Sondermeldung: Präsident Trump veröffentlichte
seinen Nah-Ost-Friedensplan, der Israel das
Meiste von dem gibt, was es will und von den
Palästinensern Zugeständnisse erfordert, die sie
höchstwahrscheinlich zurückweisen werden.
28. Januar 2020 - Twitter Ads Info und
privat - 232 Menschen sprechen darüber.
Pramila Jaypal, die andere
stellvertretende Vorsitzende der progressiven
Fraktion des Kongresses, lehnte den Vorschlag,
diesen als Friedensplan zu bezeichnen, ab. „Es
ist absurd, Trumps Plan einen „Friedensplan“ zu
nennen, da palästinensische Stimmen von der
Diskussion ausgeschlossen wurden“, sagte sie.
„Die Ankündigung von heute ist ein weiterer
Beweis von Präsident Trumps Wunsch, Netanyahus
rassistische Politik anstatt der
Basismenschenrechte der Palästinenser zu
unterstützen.“
Die Repräsentantin Ilhan Omar sagte
ihrerseits, der Vorschlag sei „beschämend und
hinterhältig“. „Das ist kein Friedensplan“,
schrieb sie auf Twitter, „ es ist Diebstahl, es
ist Vernichtung.“
Die palästinensisch-amerikanische
Kongressabgeordnete Rashida Tlaib
bemerkte, dass der Deal an dem Tag
veröffentlicht wurde, an dem der israelische
Premierminister Benjamin Netanyahu formell wegen
Korruptionsvorwürfen angeklagt wurde. „Dieser
politische Coup bringt uns nicht näher zu
Frieden und Gerechtigkeit“, sagte Tlaib. „Als
Kongressmitglied halte ich ihn für einen
Blindgänger.“
Der Kongressabgeordnete Andy Levin, ein
Demokrat aus Michigan, forderte Trumps
Behauptung, der Vorschlag führe zu einer
Zwei-Staaten-Lösung heraus. - Repräsentant
Andy Levin - Seid nicht irre. Was
Trump vorschlägt, ist eine „Zwei-Staaten-Lösung“
nur dem Namen nach, kein dauerhafter Frieden,
der Israels Zukunft als ein demokratisches
Heimatland für das jüdische Volk schützen oder
das palästinensische Streben nach
Selbstbestimmung erfüllen wird.“
28. Januar 2020 - Twitter Ads und
Privat
Die
Kongressabgeordnete Debbie Dingell, die
eine breite arabisch-amerikanische Gemeinschaft
um Detroit repräsentiert, sagte, der Plan
„verschärft Probleme in der Region“ und verfehlt
einen lebensfähigen Staat für die Palästinenser
zu sichern. „Dieser Vorschlag enthält das
Potential, den Konflikt und die Besetzung
auszuweiten und ist kein Versuch zu einem
Frieden in der Region“, sagte Dingell in
einer Stellungnahme.
(Übersetzt von Inga Gelsdorf)
US-Deal ist Angriff auf das
Völkerrecht
Pressemitteilung von Botschafter Salah
Abdel Shafi:
04. Februar 2020
Als
„Deal des Jahrhunderts“ bezeichnete am
vergangenen Dienstag US-Präsident Donald Trump
seinen Plan zur Lösung des Nahost-Konflikts.
Doch dieser hält weder Völkerrecht und
UN-Resolutionen ein, noch präsentiert er einen
souveränen, lebensfähigen Staat Palästina. Im
Gegenteil, die israelische Besatzung bleibt im
Hintergrund präsent, so Botschafter Salah Abdal
Shafi:
„Der US-Plan verspricht weder einen souveränen,
noch einen prosperierenden Staat Palästina. Im
Gegenteil, der Plan ignoriert Völkerrecht und
UN-Resolutionen und legitimiert die israelische
Besatzung. Das grundlegende Recht des
palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung
und einen lebensfähigen, zusammenhängenden Staat
mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt auf der
Grundlage der 1967-Grenzen ist in der US-Vision
nicht zu finden.
Darüber hinaus werden Siedlungen, die laut
Rom-Statut des Internationalen Strafgerichtshofs
Kriegsverbrechen sind, in einen legalen Status
erhoben. Ihr Erhalt wird durch die USA
garantiert und zieht sich durch zahlreiche
Enklaven, nach US-Vorstellung, durch den Staat
Palästina.
Es kann ein gerechter Frieden sowie langfristige
Stabilität erreicht werden. Allerdings können
diese nur durch ein Ende der Kolonialisierung
und der Besatzung der Westbank und
Ost-Jerusalems etabliert werden.
Einmal mehr sind Länder, die das Völkerrecht
respektieren, allen voran die Europäische Union,
an dieser Stelle gefragt. Die Europäische Union
muss die seit einigen Jahren bestehende
Untätigkeit beenden und ihre auf Völkerrecht und
UN-Resolutionen bestehende traditionelle
Position mit Nachdruck verfolgen.
Der US-Plan ist ein Angriff auf das Völkerrecht
und wird weitere völkerrechtliche Implikationen,
nicht nur für diese Region, nach sich ziehen.
Denn Frieden heißt die strikte Einhaltung des
Völkerrechts und der UN-Resolutionen.“ |
4. 2.
2020
Nach
dem Trump-Plan beendet Palästinenserchef Abbas
die Beziehungen zu Israel und den USA - wie
schon oft.
2. Februar 2020
Die Arabische Liga hat den von US-Präsident
Donald Trump vorgelegten Nahost-Plan abgelehnt
und als "unfair" bezeichnet. Die arabische
Organisation rief nach einem Krisentreffen am
Samstag in Kairo dazu auf, nicht mit der
US-Regierung bei der Umsetzung des am Dienstag
vorgelegten Plans zu kooperieren.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bekräftigte
sogar seine Ankündigung, alle Beziehungen zu
Israel und den Vereinigten Staaten abzubrechen.
Der Rat der Arabischen Liga, der 22
Mitgliedstaaten repräsentiert, hielt in einer
Abschlusserklärung fest, dass der Plan "nicht
die minimalen Rechte und Erwartungen der
Palästinenser erfüllt". Der Rat bezeichnete den
Plan als "neuen Rückschritt in den seit drei
Jahrzehnten andauernden Friedensbemühungen".
Zudem warnte die Arabische Liga Israel davor,
den Plan gegen den Willen der Palästinenser
umzusetzen. (...) Der Trump-Plan bringe weitere
hundert Jahre Konflikt und Leiden, so die
Arabische Liga
Der Plan führe zu einem Status, bei dem es zwei
unterschiedliche Klassen von Bürgern gebe, sagte
der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed
Abul Gheit. Die Palästinenser würden Bürger
zweiter Klasse sein. >>>
Erklärung des Ministerrats der
Arabischen Liga zur Resolution des
US-Friedensplans
2020-02-01 - Übersetzt mit
DeepL
Der Rat der Arabischen Liga auf Ministerebene
hielt am 1. Februar 2020 auf Antrag und in
Anwesenheit des Präsidenten des Staates
Palästina, Abbas, eine außerordentliche Sitzung
unter dem Vorsitz der Republik Irak ab. Der
Generalsekretär der Arabischen Liga, die Herren
Forgein, Minister der Mitgliedsstaaten nahmen
ebenfalls an dem Treffen am Sitz der Arabischen
Liga in Kairo teil.
Nach der Durchsicht des vom Sekretariat der
Arabischen Liga vorgelegten Memorandums und nach
Anhörung der Rede von S.E. Präsident Abbas und
der Präsentationen der Schmiedeminister und
Delegationsleiter. Und im Lichte der
einschlägigen Diskussionen über den so genannten
Deal des Jahrhunderts, den der US-Präsident und
der Premierminister der Besatzungsregierung am
28. Januar 2020 vorgelegt haben. Der so genannte
Deal stellt keinen angemessenen Grund dar, um
einen gerechten, umfassenden und dauerhaften
Frieden auf der Grundlage der einschlägigen
internationalen Resolutionen und des
Völkerrechts zu erreichen. Im Gegenteil, dieses
Abkommen ist in Wirklichkeit ein Rückschlag für
die Friedensbemühungen der letzten drei
Jahrzehnte. Dieses Abkommen hat den Höhepunkt
der ungerechten einseitigen amerikanischen
Entscheidungen unter Verletzung des Völkerrechts
erreicht, u.a. in Bezug auf Jerusalem, die
kolonialistischen Siedlungsaktivitäten, die
Golanhöhen und die Frage der Flüchtlinge und der
UNRWA. All diese Entscheidungen werden nicht
Bestand haben, weil sie eine eklatante
Verletzung der internationalen Vorgaben
darstellen und nicht dem Mindestmaß der
Bestrebungen des palästinensischen Volkes und
seiner unveräußerlichen Rechte, einschließlich
des Rechts auf Selbstbestimmung, und der
Gründung eines unabhängigen Staates am 4. Juni
1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt sowie dem
Recht auf Wiederansiedlung auf der Grundlage von
UNGAR Nr. 194 aus dem Jahr 1948 entsprechen.
Der Rat bekräftigt daher alle seine früheren
Resolutionen auf Gipfelebene, insbesondere den
Gipfel von Dahran 2018 und den Tunesien-Gipfel
2019 sowie alle anderen Resolutionen auf
Ministerebene, die die palästinensische Sache
und den arabisch-israelischen Konflikt
betreffen.
Der Rat beschließt daher Folgendes:
1- Die (Bedeutung) und die zentrale Bedeutung
der palästinensischen Sache für die gesamte
arabische Nation erneut zu bekräftigen. Und er
bekräftigt den arabischen Charakter des
besetzten Ost-Jerusalem als Hauptstadt des
Staates Palästina und bekräftigt das Recht des
Staates Palästina, die Souveränität über alle
seine seit 1967 besetzten Gebiete einschließlich
Ost-Jerusalem sowie über seinen eigenen Raum und
seine Meeressphären, seine Hoheitsgewässer,
seine natürlichen Ressourcen und seine Grenzen
mit seinen Nachbarländern auszuüben.
2- Ablehnung des US-Deals des Jahrhunderts, das
nicht dem Mindestmaß der Bestrebungen und Rechte
des palästinensischen Volkes entspricht und
gegen alle Vorgaben des Friedensprozesses
verstößt, die auf einschlägigen internationalen
Resolutionen und Gesetzen beruhen. Die
US-Regierung aufzurufen, sich an die
international anerkannten Vorgaben eines
gerechten, dauerhaften und umfassenden
Friedensprozesses zu halten.
3- Die Ablehnung und Verweigerung der Behandlung
dieses ungerechten Abkommens zu bekräftigen und
nicht mit den Bemühungen der US-Regierung zu
kooperieren, es in irgendeiner Weise oder Form
durchzusetzen.
4- Bekräftigung, dass der Text der arabischen
Friedensinitiative in der 2002 gebilligten
Fassung das Minimum an Akzeptanz darstellt, um
durch die Beendigung der israelischen Besetzung
aller 1967 besetzten palästinensischen und
arabischen Gebiete Frieden zu erreichen und den
unabhängigen und souveränen palästinensischen
Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt zu
schaffen. Und eine gerechte und einvernehmliche
Lösung für die Flüchtlingsfrage in
Übereinstimmung mit den entsprechenden
Resolutionen zu finden und zu bekräftigen, dass
die Besatzungsmacht Israel keine Normalisierung
der Beziehungen zu den arabischen Staaten
erreichen wird, solange sie die arabische
Friedensinitiative nicht akzeptiert und umsetzt.
5- Den Frieden als eine strategische Option zur
Lösung des Konflikts zu beanstanden. Und zu
bekräftigen, dass die Grundlage des
Friedensprozesses die Zwei-Staaten-Lösung in
Übereinstimmung mit den internationalen
Resolutionen, der arabischen Friedensinitiative
und dem anerkannten Mandat ist. Und zu bejahen,
dass der Weg zum Frieden über ernsthafte
Verhandlungen in einem internationalen
multilateralen Rahmen führt, um Frieden durch
die Verkörperung des Staates der Unabhängigkeit
und Souveränität Palästinas am 4. Juni 1967 mit
Ost-Jerusalem als Hauptstadt zu erreichen, um in
Frieden und Sicherheit an der Seite Isarels zu
leben.
6- Zusammenarbeit mit den einflussreichen und
friedliebenden internationalen Mächten, um
angemessene Maßnahmen gegen jeden Plan zu
ergreifen, der die Rechte des palästinensischen
Volkes und die Vorgaben des Friedensprozesses
untergräbt. Dazu gehört, sich an den
UN-Sicherheitsrat und die UN-Generalversammlung
und andere internationale Organisationen zu
wenden.
7- Israel, die Besatzungsmacht, davor zu warnen,
die Bestimmungen dieses Abkommens unter
Missachtung internationaler Resolutionen und des
Völkerrechts gewaltsam durchzusetzen. Israel
wird für die Folgen solcher Praktiken und
Politiken voll verantwortlich gemacht werden.
Die internationale Gemeinschaft aufzurufen,
solche Maßnahmen zu konfrontieren, die Israel
vor Ort durchsetzen kann.
8- Bekräftigung der vollen Unterstützung des
Kampfes des palästinensischen Volkes und seiner
nationalen Führung durch Präsident Abbas des
Staates Palästina bei gleichzeitiger
Konfrontation mit diesem Abkommen und allen
anderen Vorhaben, die die unveräußerlichen
Rechte des palästinensischen Volkes untergraben
und darauf abzielen, Realitäten ( de facto)
unter Verletzung internationaler Resolutionen,
des Völkerrechts und der arabischen
Friedensinitiative durchzusetzen.
Quelle
Die offizielle Stellungnahme der
PLO zu den US/Israel-"Friedensvorschlägen"
Positionspapier: Der sogenannte Plan der
Trump Administration
2. Februar 2020 - Übersetzt mit
DeepL
Der Staat Palästina lehnt diesen "Plan" ab und
betrachtet den so genannten Plan als eine
Feindseligkeitserklärung gegen die
unveräußerlichen Rechte des palästinensischen
Volkes. Dieser "Plan" stellt eine ernsthafte
Bedrohung für die auf Regeln basierende
internationale Ordnung und die Grundlagen des
Völkerrechts dar. Es handelt sich um ein
konzeptionell fehlerhaftes, absolutistisches und
unverantwortliches Kapitulationsabkommen, das
die US-Regierung Palästina zur Unterzeichnung
zwingen will, um so in eine Welt zurückzukehren,
in der die Eroberer die Beute als Opfer von
Leben und Besitz nehmen.
Der so genannte Plan verwirft die Anforderungen
des Friedens, indem er die Annexion großer Teile
der besetzten palästinensischen Gebiete sowie
die ethnische Säuberung durch die Überstellung
von fast 300.000 palästinensisch-israelischen
Bürgern unterstützt, beides Verbrechen, die nach
dem Völkerrecht streng verboten sind. Sie
betrachtet das palästinensische Gebiet,
einschließlich Ost-Jerusalem, nicht als besetzt
und verwirft damit den internationalen Konsens
in dieser Frage und unterstützt stattdessen die
absolutistische rechte israelische Perspektive.
Der so genannte Plan hält auch an der illegalen
Annexion des besetzten Jerusalems fest und
strebt die Unterstützung der illegalen Annexion
an, unter Missachtung der UN-Charta und der
einschlägigen Resolutionen des
UN-Sicherheitsrates und der Generalversammlung.
Er befürwortet auch den Diebstahl von Ressourcen
durch Annexion und hegemoniale israelische
Militärkontrolle.
Der "Plan" der USA stellt einen
unzusammenhängenden und unrentablen Archipel von
palästinensischen Gemeinschaften dar, die
jeglicher Souveränität oder Lebensfähigkeit
beraubt, in Israels Bauch verschlungen und jeder
Kontrolle über Grenzen, Luftraum,
Hoheitsgewässer, Sicherheit oder natürliche
Ressourcen beraubt sind. Dies sind Bedingungen,
die kein Land akzeptieren kann.
Der "Plan" gewährt Israel zwar sofortige
Belohnungen für die Annexion, aber der "Plan"
macht auch die wirtschaftliche und politische
Entwicklung in Palästina von der Zustimmung
Israels und der USA abhängig und beseitigt damit
jeden Souveränitätsvorwurf. Darüber hinaus lehnt
der Plan die Rechte der Palästina-Flüchtlinge ab
und verlangt von Palästina, alle Bemühungen um
Gerechtigkeit und Wiedergutmachung durch
internationale Gerichtshöfe aufzugeben.
Der Staat Palästina betrachtet diesen "Plan"
nicht als Grundlage für einen glaubwürdigen oder
konstruktiven Dialog. Palästina behauptet, dass
dieser "Plan" alle Elemente eines fortwährenden
Konflikts, der Unterdrückung und der
Ungerechtigkeit enthält. Er hat keine rechtliche
oder politische Gültigkeit, und die
palästinensische Führung wird sich nicht auf der
Grundlage seines Inhalts in eine Diskussion
einlassen.
Ferner bekräftigt der Staat Palästina, dass die
Rechte des palästinensischen Volkes auf
Selbstbestimmung, Freiheit, Gerechtigkeit und
Souveränität grundlegend und nicht verhandelbar
sind. Die palästinensische Führung wird ihrer
Verantwortung für die Verteidigung der
unveräußerlichen Rechte des palästinensischen
Volkes gerecht werden, indem sie alle
verfügbaren rechtlichen und diplomatischen Wege
zum Schutz der nationalen Rechte der
Palästinenser beschreitet und diesem
angekündigten Aggressionsplan entgegentritt. Der
Staat Palästina wird weiterhin im Einklang mit
dem Völkerrecht handeln und mit Staaten, die
unsere Werte teilen, zusammenarbeiten, um den
Stellenwert und die Bedeutung des Völkerrechts
und der auf Regeln basierenden internationalen
Ordnung zu verteidigen.
Die palästinensische Führung bekräftigt ihre
Bereitschaft zu konstruktiven und sinnvollen
politischen Anstrengungen auf der Grundlage des
Völkerrechts, der einschlägigen Resolutionen der
Vereinten Nationen und der arabischen
Friedensinitiative. Diese Vision wurde von
Präsident Mahmoud Abbas im Februar 2018 dem
UN-Sicherheitsrat vorgestellt, und die
palästinensische Führung ist bereit, mit der
internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten,
um auf dieser soliden Grundlage eine Realität
des Friedens, der Würde und der Gerechtigkeit zu
erreichen.
Der Staat Palästina sieht die Annahme dieses
gefährlichen Vorschlags als gleichbedeutend mit
der Billigung einer neuen und gesetzlosen Ära in
der internationalen Politik, in der Aggression
und Annexion normalisiert werden. Die Billigung
dieses Plans und seiner falschen Behauptungen
würde die internationale, auf Regeln basierende
Ordnung und das System der Gesetze und
Vorschriften, die die internationalen
Beziehungen seit über siebzig Jahren prägen,
aufbrechen. Er übergibt zukünftige Generationen
dem Chaos, der Gesetzlosigkeit und der
Herrschaft des Dschungels.
Schließlich erinnert Palästina alle Staaten an
ihre Verantwortung, sich der direkten oder
indirekten Beihilfe zur Verletzung des
Völkerrechts, einschließlich der Annexion,
strikt zu enthalten. Staaten, die die
US-amerikanisch-israelische Agenda der Annexion
und der Verweigerung der palästinensischen
nationalen Rechte akzeptieren oder
normalisieren, würden sich mitschuldig machen,
wenn sie die Stellung der internationalen
Ordnung untergraben. Wir rufen die
verantwortlichen Akteure auf, ernsthafte und
wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die
Anforderungen des Friedens zu schützen und die
Rechenschaftspflicht zu gewährleisten, indem sie
den logischen und verantwortungsvollen Weg
einschlagen, die Kosten für die Fortsetzung
dieser illegalen Besetzung und Annexion zu
fordern.
Quelle
VIDEO -
Langfassung - "ZIB 2"-Interview mit
Ex-Botschafter Avi Primor zum
Nahost-Friedensplan
Avi Primor, ehemaliger Botschafter Israels in
Deutschland und Publizist, über den
Nahost-Friedensplan von US-Präsident Donald
Trump, die Haltung Israels dazu und die
Reaktionen der Palästinenser. >>>
AUDIO -
Lage-Nahost
Interview
mit Jürgen Trittin, B90/Grüne
Deutschlandfunk - 03.02.2020
Autor: Dobovisek, Mario
David
Friedman - US-Botschafter in Israel und Trumps
Einflüsterer.
2. Februar 2020 - Alexandra Föderl-Schmid
Für den palästinensischen Präsidenten Mahmud
Abbas ist nicht US-Präsident Donald Trump der
Hauptverantwortliche für den sogenannten
Friedensplan und die damit aufgekommenen
Spannungen, sondern David Friedman. Der
US-Botschafter in Israel habe gemeinsam mit
Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und dem
ehemaligen Berater Jason Greenblatt Trump die
Vorschläge geliefert, klagte Abbas.
Tatsächlich hat David Friedman,61, nie einen
Hehl daraus gemacht, dass er auf der Seite
Israels steht. Der Sohn eines Rabbiners heißt
mit vollem Namen David Melech Friedman und ist
ein orthodoxer Jude, der seine Bar Mitzwa 1971
an der Klagemauer in Jerusalem gefeiert hat. Er
galt schon als treibende Kraft hinter Trumps
Entscheidung, die US-Botschaft zu verlegen und
Jerusalem als "unteilbare Hauptstadt Israels"
anzuerkennen. Wenn er von Jerusalem spricht,
dann ist das für ihn die "ewige Hauptstadt
Israels".
Friedman ist tatsächlich Mitverfasser des
Nahostplans und hat nach dessen Präsentation
vergangenen Dienstag erklärt, Israel könne
sofort mit der Annexion der Siedlungen im
Westjordanland und des Jordantals beginnen. Als
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die
Entscheidung darüber für die Regierungssitzung
an diesem Sonntag versprach, warnte Trumps
Schwiegersohn Kushner davor: Die USA wollen vor
weiteren Schritten erst die Parlamentswahl am 2.
März abwarten. Netanjahu sagte die
Kabinettssitzung ab und muss sich nun
entscheiden, ob er ein Versprechen bricht oder
Trump verärgert. Friedman ist für Netanjahu
jedenfalls "der beste Freund Israels". Noch >>>
Frontalangriff auf das
Völkerrecht
3. Februar 2020 - Karin Leukefeld
Donald Trump und Benjamin Netanjahu verscherbeln
Palästina. US-Präsident Donald Trump hat in
Washington den lang angekündigten
„Jahrhundertdeal“ für einen Frieden in Nahost
vorgestellt. Der Präsident der palästinensischen
Autonomiebehörde Mahmud Abbas sprach von einer
„Ohrfeige des Jahrhunderts“. Man sage
„tausendmal Nein“ zu dem Plan, so Abbas. In den
besetzten palästinensischen Gebieten und im
Gazastreifen kam es zu zornigen Protesten. Karin
Leukefeld
Der Plan — wesentlich von Trump-Schwiegersohn
Jared Kushner ausgearbeitet — könnte für die
Palästinenser „die letzte Möglichkeit sein“,
Frieden mit Israel zu schließen, sagte Trump bei
einer Pressekonferenz im Weißen Haus in
Anwesenheit des noch amtierenden israelischen
Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Palästinenser waren nicht eingeladen (1).
Hilfestellung bei seinem Vortrag erhielt Trump
von einem Teleprompter, von dem er seine
Stellungnahme ablas. Fragen beantwortete er
nicht. Beide Präsidenten nutzten ihren Auftritt
auch, um von innenpolitischen Problemen
abzulenken: Gegen Trump läuft ein von den
Demokraten angestrengtes Amtsenthebungsverfahren
— Ende des Jahres wird in den USA neu gewählt —
und gegen Netanjahu läuft in Israel ein
Korruptionsverfahren. Bei den für März 2020
angesetzten Neuwahlen könnte sein Gegenspieler
Benny Gantz gewinnen. Trump hatte daher beide
israelische Politiker schon am Montag im Weißen
Haus empfangen, um ihnen den Plan vorzustellen
und sicherzugehen: Wer auch immer neuer
israelischer Ministerpräsident wird, der
„Jahrhundertvertrag“ gilt.
Der BBC-Nahostkorrespondent Jeremy Bowen
schrieb, dass die Atmosphäre während der
Pressekonferenz zeitweise an eine Party erinnert
habe. Trump und Netanjahu hätten sich wiederholt
gegenseitig auf die Schultern geklopft, das
neben akkreditierten Journalisten sonst noch
anwesende Publikum aus dem Gefolge der beiden
Politiker habe applaudiert und gejubelt (2).
Der „Jahrhundertdeal“ sei ein „großes
Glücksspiel“, der Plan die
„Kapitulationserklärung“ für die Palästinenser.
Nach dem Motto „Friss oder stirb!“ sollten sie
akzeptieren, dass >>>
Linke Kundgebungen in Tel Aviv
gegen 'Apartheid', 'Transfer'-Plan
Wahrer Frieden kann nur zwischen der
israelischen und der palästinensischen Führung
erreicht werden und nicht zwischen zwei Führern.
Tovah Lazaroff - 2. 2. 2020 -
Übersetzt mit DeepL
Linke
Politiker versammelten sich am Samstagabend in
Tel Aviv gegen den "Deal des Jahrhunderts", der
ihrer Meinung nach ein Plan für "Transfer" und
"Apartheid" ist.
"Dies ist kein Friedensplan - es ist nicht
einmal ein Plan", sagte Meretz MK Tamar Zandberg.
Es ist ein Rezept für Annektierung, Versetzung,
Gewalt und Apartheid, sagte sie den Aktivisten,
die an der Kundgebung teilnahmen.
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Peace Now organisierte die Veranstaltung, zu der
ein Marsch und eine Kundgebung gehörten.
Die israelische Linke lehnt den Friedensplan von
US-Präsident Donald Trump ab, auch weil er eine
Neuzeichnung der Karte des souveränen Israels in
einer Weise fordert, dass die
arabisch-israelischen Gemeinschaften im
Dreiecksgebiet aus dem Staat Israel
ausgeschlossen und in einen palästinensischen
Staat einbezogen würden.
Sie sind auch deshalb gegen den Plan, weil er
eine einseitige Annexion zulässt und eine ihrer
Meinung nach nicht lebensfähige Vision eines
palästinensischen Staates vorlegt.
Die gemeinsame Liste MK Aida Touma-Sliman
erinnerte daran, dass sie die Enthüllung des
Plans, die im Weißen Haus mit Trump und
Premierminister Benjamin Netanjahu stattfand,
mitverfolgt habe.
"Als ich sah, wie Trump und Netanjahu ihren Plan
in einem Raum voller Reicher, voller Männer,
voller Siedler und fast ohne Frauen und ohne
Palästinenser präsentierten, stieg eine tiefe
Sorge in meinem Herzen auf", sagte sie. "Ich war
besorgt über die Verwirklichung ihres brutalen
Plans."
"Aber wenn ich uns alle hier sehe, glaube ich,
dass wir gemeinsam diesen Plan aufhalten können.
Sie haben Geld, sie haben Macht, sie haben
Armeen und alle Instrumente der Kontrolle. Aber
die Gerechtigkeit ist auf unserer Seite", sagte
Touma-Sliman.
"Wir haben Hoffnung auf eine bessere Zukunft",
fügte sie hinzu.
Am Freitag sprach sich Großbritannien, einer der
15 Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrates,
gegen alle israelischen Versuche aus, Teile des
Westjordanlandes einseitig zu annektieren.
"Jede solche einseitige Maßnahme wäre schädlich
für erneute Bemühungen um die Wiederaufnahme von
Friedensverhandlungen und würde gegen das
Völkerrecht verstoßen", sagte der britische
Außenminister Dominic Raab. "Jegliche Änderungen
des Status quo können nicht ohne ein von den
Parteien selbst ausgehandeltes Abkommen
vorangetrieben werden".
Quelle
|
3. 2.
2020
Die israelischen Sicherheitschefs
und die arabischen Führer sind sich einig:
Trump's Plan ist eine Katastrophe
Während Spitzenbeamte versichern, dass
die Annexion ihrer palästinensischen Kollegen
nicht mehr lange auf sich warten lässt, setzen
alle auf die israelischen Wahlen im März.
Yossi Melman - 29. Januar 2020 - Übersetzt mit DeepL
Unter einem strikten Sicherheitsgesichtspunkt
teilen Israel, die Palästinensische
Autonomiebehörde (PA) und praktisch alle
arabischen Regierungen die gleiche Einschätzung,
dass der Trump Middle East-Plan schlecht und so
gefährlich ist, dass er die Region in Brand
setzen könnte.
In der vergangenen Woche haben die israelischen
Sicherheitschefs eine wachsende Besorgnis
darüber geäußert, dass das Westjordanland und
der Gazastreifen explodieren könnten, wenn die
rechte Regierung von Benjamin Netanjahu ihr von
Donald Trump unterstütztes Versprechen, das
Jordantal und die jüdischen Siedlungen zu
annektieren, einlöst. In geheimen Treffen
versuchten israelische Sicherheitsbeamte der
Shin-Bet-Agentur für innere Sicherheit und des
Militärs, ihre palästinensischen Kollegen zu
beruhigen, indem sie sie drängten, abzuwarten
und keine einseitigen Entscheidungen zu treffen.
Die größte israelische Sicherheitsbedenken
bestehen darin, dass die Führung der
Palästinensischen Autonomiebehörde beschließen
wird, ihre Sicherheitszusammenarbeit mit den
israelischen Besatzungstruppen einzustellen.
Die Palästinenser haben nur noch eine Option:
Bleiben und kämpfen - Von dieser
Zusammenarbeit profitieren beide Seiten. Die
israelischen Sicherheitsbehörden werden durch
den Sicherheitsapparat der PA unterstützt, um
die von der Hamas geplanten Angriffe zu
überwachen, zu reduzieren und zu verhindern.
Gleichzeitig arbeiten der Shin Bet und das
israelische Militär hart daran, die Versuche von
Hamas-Beamten in ihrem Gaza-Hauptquartier zu
stoppen, das Westjordanland zu destabilisieren
und die Herrschaft der PA dort zu untergraben.
Die Botschaft der israelischen
Sicherheitsbeamten, "nichts überstürzen",
basiert auf Hinweisen, die bei diesen Treffen
gegeben wurden, dass es, selbst wenn die
Regierung Netanjahu ein Annexionsgesetz
verabschiedet, so viele rechtliche, politische
und internationale Hürden gibt, dass es fast
unmöglich sein wird, die Entscheidung vor den in
einem Monat stattfindenden israelischen Wahlen
umzusetzen. Mit anderen Worten,
israelische Sicherheitsbeamte äußern in geheimen
und inoffiziellen Treffen Ansichten, die im
Widerspruch zu den öffentlichen Erklärungen
ihrer eigenen Regierung stehen.
Aber weil sie es nicht öffentlich sagen können,
muss der Präsident der Palästinensischen
Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, an der
Parteilinie festhalten und seine Wut und
Frustration über die anscheinend drohende
Annexion zum Ausdruck bringen, indem er die
Drohung wiederholt, dass die
Sicherheitszusammenarbeit eingestellt wird.
Doppelte Rede - Die Doppelrede israelischer
und palästinensischer Beamter spiegelt die
Positionen der arabischen Regierungen wider. In
der gesamten arabischen Welt, von Rabat bis
Kairo und von Oman bis Bagdad, haben die
arabischen Führer die gleiche Ansicht über die
israelische Besetzung palästinensischen Landes:
"Bringen Sie das Boot nicht ins Wanken." Sie
alle, auch Abbas, kennen die Realität vor Ort
sehr gut. Die israelische Besatzung, die mit
Landbeschlagnahmungen,
Menschenrechtsverletzungen, Verhaftungen und dem
Bau illegaler Siedlungen einhergeht, ist eine
Tatsache des Lebens. Tief in ihrem Herzen wissen
sie, dass die Besatzung nach wahrscheinlich 53
Jahren nicht mehr rückgängig gemacht werden
kann. Deshalb fragen sie sich, warum Sie
Israelis und Trump das Boot schaukeln? Warum
brauchen Sie de jure eine Annexion? Können Sie
sich nicht einfach mit einer de facto Annexion
zufrieden geben?
Bislang sitzen die arabischen Führer und
Regierungen zwischen den Stühlen.. Sie
kommentieren nicht, oder wenn sie es tun,
benutzen sie eine schwache und unverbindliche
Sprache. Die Außenminister der gesamten
arabischen Welt lehnten die Einladung von Trump
zur Teilnahme an der Zeremonie des Weißen Hauses
am Dienstag ab. Nur die Botschafter von Oman,
Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten
waren anwesend. Von Rabat bis Kairo und vom Oman
bis Bagdad haben die arabischen Führer die
gleiche Ansicht über die israelische Besetzung
palästinensischen Landes: "Bringen Sie das Boot
nicht ins Wanken".
Zumindest in den letzten zwei Jahrzehnten haben
die meisten arabischen Führer nur sehr wenig
Interesse am israelisch-palästinensischen
Konflikt gezeigt. Sie sind ermüdet durch die
palästinensische Ablehnung, das mangelnde
Interesse Israels an der Förderung eines
ernsthaften Friedens und die Zyklen der Gewalt.
Die arabischen Regierungen müssen sich mit
akuten Problemen auseinandersetzen: Sie sehen
sich mit inneren Unruhen im Libanon und im Irak,
mit Bürgerkriegen in Syrien und im Jemen und mit
der anhaltenden Konfrontation zwischen den
arabischen Golfstaaten und dem Iran
konfrontiert.
Die arabischen Golfstaaten brauchen Israel als
Peitsche gegen den Iran. Ihre Geheimdienstchefs
treffen sich häufig mit den Mossad-Chefs. Sie
machen Geschäfte mit israelischen Cyber- und
High-Tech-Firmen, um ihre militärischen und
Verteidigungsfähigkeiten gegen Teheran und seine
Vertreter zu verbessern. Israels
Geheimdienstgeräte sind auch nützlich, um ihre
eigenen Bürger auszuspionieren.
Solange die Proteste auf den Straßen gegen den
israelisch-amerikanischen Plan, große Teile des
Westjordanlandes zu annektieren, nicht außer
Kontrolle geraten, werden die arabischen
Regierungen Lippenbekenntnisse zur
palästinensischen Sache abgeben - die billigste
Art der anti-israelischen Währung.
Aber wenn eine große und gewalttätige Eskalation
als Folge der israelischen Pläne und Aktionen
ausbricht, dann werden die arabischen Führer,
die ihre eigene standhaft pro-palästinensische
Bevölkerung fürchten, keine Wahl haben, um
härtere Maßnahmen gegen Israel zu ergreifen.
Jordanien in der Falle - Die sensibelsten
Beziehungen bestehen zum Haschemitischen
Königreich Jordanien. Schon jetzt ist der Thron
von König Abdullah sehr wackelig. Die meisten
seiner Bürger sind Palästinenser, die
Wirtschaftskrise weitet sich aus, und die
Schwierigkeiten, so viele Flüchtlinge aus Syrien
aufzunehmen und zu behandeln, werden von Tag zu
Tag größer.
Wenn Israel jetzt, zusätzlich zu all diesen
Schwierigkeiten, das Jordantal annektiert, das
die Grenze zwischen Israel, dem Westjordanland
und dem haschemitischen Königreich bildet,
könnten die Auswirkungen für den König
unerträglich sein.
Israelische Versprechungen zur Annexion des
Jordantals bedrohen Friedensabkommen mit Amman
- König Abdullah und seine Sicherheits- und
Militärchefs wissen, dass Israel ihr wichtigster
strategischer Verbündeter ist. Die beiden Länder
haben Jahrzehnte damit verbracht, Informationen
auszutauschen, gemeinsame militärische Übungen
durchzuführen und sich gegenseitig dabei zu
helfen, Hamas, Hisbollah und den islamischen
Staat auf Distanz zu halten.
Jordanien könnte in die Falle gehen. Es kann es
sich nicht leisten, Israel nicht als Verbündeten
zu haben, aber auf der anderen Seite kann die
israelische Annexion nicht ungestraft bleiben.
Alles in allem hofft die Hälfte der Israelis,
einschließlich der Sicherheitschefs, sowie die
Palästinensische Autonomiebehörde und die
arabischen Führer, dass Netanjahu aus welchen
Gründen auch immer irgendwie daran gehindert
wird, das Land zu annektieren und damit den
Status quo und die faktische Annexion
aufrechtzuerhalten - zumindest bis zu den Wahlen
am 2. März. Dann könnten vielleicht die
Korruptionsvorwürfe, die Netanjahu geplagt
haben, die Wahl verlieren, und vielleicht sogar
im November Trumpf werden.
Quelle
Quelle Facebook
Abbas bekräftigt Abbruch aller
Beziehungen zu Israel und den USA
Christian Stör - 1. .2.
2020
Der Nahost-Plan von US-Präsident Trump stellt
Palästinensern einen eigenen Staat in Aussicht,
aber unter erheblichen Zugeständnissen. Die
Palästinenser reagieren empört.
Update vom Samstag, 01.02.2020, 16.15 Uhr: Wegen
des umstrittenen Nahost-Plans von US-Präsident
Donald Trump hat Palästinenserpräsident Mahmud
Abbas den Abbruch aller Beziehungen zu Israel
und den USA bekräftigt. Er habe zwei Nachrichten
an die USA und Israel geschickt, sagte Abbas am
Samstag bei einem kurzfristig angesetzten
Treffen der Arabischen Liga in Kairo. Es werde
keine Beziehungen zu beiden Staaten mehr geben,
weil frühere Abmachungen und internationales
Recht nicht eingehalten würden. Dies gelte auch
für Sicherheitsabkommen, betonte Abbas >>>
Quelle Facebook - um die Bilder
zu vergrößern auf das Bild oben klicken
„Deal of the Century“
Raif Hussein im Interview - 2.
Februar 2020
Der
„Jahrhundertdeal“, verkündet am 28. Januar vom
amerikanischen Präsidenten, nützt den bedrängten
Wahlkämpfern Trump und Netanyahu, den rechten
und nationalistischen Kräften in Israel und
trifft ansonsten ausschließlich auf breite
Ablehnung. Was der angebliche Friedensplan für
die Palästinenser bedeutet, erläutert Dr. Raif
Hussein in diesem Interview. Er ist israelischer
Palästinenser, politischer Aktivist, Politologe,
erfolgreicher Buchautor; er war u.a. Berater für
die Gemeinsame Palästinensische Liste in Israel
und langjähriger Präsident der
Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft. Das
Interview führte Dr. Detlef Griesche
(Vizepräsident der DPG) anlässlich eines
Vortrages am 30. Januar 2020 in Bremen.
Der Vortrag war lange vor der Verkündung des
„Deal of the Century“ geplant und hatte den
Titel: „Der politische Islam in Palästina – am
Beispiel der islamistischen Bewegung HAMAS“. Im
gut besuchten Saal der Weserterrassen am
Osterdeich erläuterte der renommierte
Nahost-Experte Raif Hussein die aktuelle
Entwicklung, ging aber auch weit in die
Geschichte zurück. Er zeichnet die ideologische
und politische Entwicklung der HAMAS vom
Absolutismus zum Pragmatismus nach und erörterte
die auch in unseren Medien oft sehr
oberflächlich beschriebenen Beziehungen zu einem
möglichen Friedensprozess. Insbesondere wurde
das innerpalästinensische Problem des
Verhältnisses zu den anderen Gruppierungen in
Gaza und zur Palästinensischen Authorität
hinterfragt und differenziert über die Wahlen,
die Putsche und die Kriege mit Israel
diskutiert. Eine intensive Diskussion schloss
sich an.
Raif Hussein wurde als Palästinenser in Israel
geboren, ging in Israel bis zum Abitur zur
Schule und begann in Hannover an der Universität
ein Physikstudium, später ein Studium in
Politikwissenschaft und Soziologie mit Magister
Artium Abschluss. Er ist selbständig als
Consulter tätig und beriet bei den letzten
Wahlen in Israel den Zusammenschluss der
gemeinsamen Palästinensischen Liste. Von
2001-2009 war er Vorsitzender der NAJDE Soziale
Hilfsorganisation für die Palästinenser, von
2008-2016 Präsident der
Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft e.V.
(DPG), von 2010-Vorsitzender der
Palästinensischen Gemeinde Deutschland (PGD). Er
hat zum Thema mehrere Veröffentlichungen in
Deutsch und Französisch. Die 2019 als Buch
erschienene Dissertation hat den Titel des
Vortrages.
|
2. 2.
2020
Am Dienstag stellte Trump seinen "Friedensplan" vor
181 Seiten hier als PDF abrufba) >>>
Palästinenserpräsident Abbas
droht mit Ende der Beziehungen zu Israel und den
USA
Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas
spricht davon, die Beziehungen zu Israel sowie
zu den USA einzustellen. Grund dafür ist demnach
der sogenannte Nahostplan des US-Präsidenten.
01.02.2020
Wirft den USA eine "Verletzung der Abkommen von
Oslo" vor: Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
Wegen des umstrittenen Nahostplans von
US-Präsident Donald Trump hat
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas den Abbruch
aller Beziehungen zu Israel und den USA
angedroht. Er habe zwei Nachrichten an die USA
und Israel geschickt, sagte Abbas bei einem
kurzfristig angesetzten Treffen der Arabischen
Liga in Kairo.
Die Palästinenserbehörde werde sämtliche
Beziehungen im Sicherheitsbereich mit Israel und
den USA abbrechen, sagte Abbas. Trumps
Nahostplan sei eine "Verletzung der Abkommen von
Oslo", die in den Neunzigerjahren mit Israel
unterzeichnet worden waren. Israel werde als
Besatzungsmacht die Verantwortung tragen müssen.
Abbas hatte die politischen Beziehungen zur
US-Regierung bereits im Dezember 2017
abgebrochen, als Reaktion auf die Ankündigung
Trumps, die US-Botschaft nach Jerusalem zu
verlegen.
Drohen "hundert Jahre Konflikt und Leiden"?
Zudem hatte Abbas bereits in der Vergangenheit
einen Stopp der Sicherheitskoordination mit
Israel ausgerufen. Ähnliche Drohungen waren in
der Vergangenheit jedoch nicht umgesetzt worden.
Vor allem die Sicherheitszusammenarbeit mit
Israel ging de facto weiter. In Kairo
debattierte die Arabische Liga in einer
Dringlichkeitssitzung >>>
Präsident Trumps
„Jahrhundert-Deal“ ist der Witz des
Jahrhunderts.
1. Februar 2020 - Ludwig
Watzal
Nachdem sich die Palästinenser bereits mit den
Oslo-Abkommen an der Nase haben herumführen
lassen und in die Falle Israels getappt sind,
soll ihnen jetzt mit dem sogenannten
Jahrhundert-Abkommen der Todesstoß versetzt
werden. Dieses Abkommen bedarf keiner
Interpretation, die sich für die Palästinenser
„positiv“ auswirken könnte. Jeder Satz ist
vergiftet.
Diesem US-amerikanisch-zionistischem Diktat kann
nur mit einem koordinierten Widerstand aller
Palästinenser begegnet werden. Die Profiteure
der Oslo-Verträge, Mahmoud Abbas und seine
korrupte Clique, müssen abtreten, die sogenannte
Palästinensische Autorität muss aufgelöst und
Israel die alleinige Verantwortung für die
Besatzung Palästinas wieder zurückübertragen
werden.
Die Oslo-Verträge waren nichts anderes als eine
in eine pseudo-legale Rhetorik gekleidete
Scheinselbständigkeit, die als Alibi für den
Westen gedient hat, um Israels fortdauerende
Besatzung und den illegalen Landraub zu
bemänteln. Sollten jetzt weitere vier Jahre
Verhandlungen zwischen Israel und den
Palästinensern stattfinden, wird es nach dieser
Zeit kein Palästina mehr geben. Es werden
Ghettos entstehen, in denen die Palästinenser
wie Gefangene gehalten werden, wie es seit
Jahren bereits im Gaza-Streifen geschieht.
Dieses „Jahrhundertabkommen“ dient
ausschließlich Israel und ist gegen den Iran
gerichtet. Die Palästinenser sollen in den Kampf
gegen Iran, der zu Unrecht des Terrors
verdächtigt wird, eingespannt werden. Israel
will den Iran durch die USA zerstören lassen, um
freie Bahn für die hegemoniale Kontrolle von
Zentralasien bis nach Marokko zu erhalten.
Deshalb ist es unabdinglich, dass die „Achse des
Widerstandes“ gegen den US-Imperialismus und die
zionistische Hegemonie gestärkt wird und die USA
aus Irak und Afghanistan vertrieben wird.
>>>
Abbas droht mit Ende der
Beziehungen zu Israel und den USA, will sie
einstellen.
Trumps Nahost-Plan schlägt fehl: Arabische Liga
warnt Israel
Felix Durach - 1. 2. 2020
US-Präsident Donald Trump hat in Washington
seinen Nahost-Plan vorgestellt. Die Türkei,
Palästina und die Arabische Liga nahmen ihn
nicht gut auf. (...)
Update um 17.28 Uhr: Bei dem Krisentreffen der
Arabischen Liga zu Trumps Nahostplan bekräftigte
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas den Abbruch
aller Beziehungen zu Isreal und den USA. Er habe
zwei Nachrichten an die beiden Länder geschickt,
sagte Abbas bei dem kurzfristig angesetzten
Treffen in Kairo. Da frühere Abmachungen und
internationales Recht nicht eingehalten würden,
werde es keine Beziehungen zu beiden Staaten
mehr geben. Abbas betonte außerdem, dass dies
auch für Sicherheitsabkommen gelte.
In einer Abschlusserklärung hielt der Rat der
Arabischen Liga fest, dass der Plan „nicht die
minimalen Rechte und Erwartungen der
Palästinenser erfüllt“. Er würde zu einem Status
führen, bei dem es zwei unterschiedliche Klassen
von Bürgern gebe, kritisierte Ahmed Abul Gheit,
der Generalsekretär der Arabischen Liga. Die
Palästinenser würden Bürger zweiter Klasse sein.
Weiter sagte Abul Gheit, dass Trumps Nahost-Plan
weder Stabilität noch Frieden bringe, sondern
nur weitere 100 Jahre Konflikt und Leiden säe.
Palästinenser und Isrealis rief er dazu auf,
gemeinsam an einer für beide Seiten akzeptablen
Lösung zu arbeiten. Außerdem warnte die
Arabische Liga Israel davor, den Plan gegen den
Willen der Palästinenser umzusetzen. >>>
Frontalangriff auf das
Völkerrecht
Donald Trump und Benjamin Netanjahu verscherbeln
Palästina.
Karin Leukefeld - 1. 2.
2020
US-Präsident Donald Trump hat in Washington den
lang angekündigten „Jahrhundertdeal“ für einen
Frieden in Nahost vorgestellt. Der Präsident der
palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas
sprach von einer „Ohrfeige des Jahrhunderts“.
Man sage „tausendmal Nein“ zu dem Plan, so
Abbas. In den besetzten palästinensischen
Gebieten und im Gazastreifen kam es zu zornigen
Protesten.
Der Plan — wesentlich von Trump-Schwiegersohn
Jared Kushner ausgearbeitet — könnte für die
Palästinenser „die letzte Möglichkeit sein“,
Frieden mit Israel zu schließen, sagte Trump bei
einer Pressekonferenz im Weißen Haus in
Anwesenheit des noch amtierenden israelischen
Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Palästinenser waren nicht eingeladen (1).
Hilfestellung bei seinem Vortrag erhielt Trump
von einem Teleprompter, von dem er seine
Stellungnahme ablas. Fragen beantwortete er
nicht. Beide Präsidenten nutzten ihren Auftritt
auch, um von innenpolitischen Problemen
abzulenken: Gegen Trump läuft ein von den
Demokraten angestrengtes Amtsenthebungsverfahren
— Ende des Jahres wird in den USA neu gewählt —
und gegen Netanjahu läuft in Israel ein
Korruptionsverfahren. >>>
Stellungnahme von Fritz Edlinger
zu den Trump'schen "Friedensvorschlägen"
Es gibt eine neues Video auf unserem
YouTube-Kanal: Ich kommentiere den skandalösen
und absolut unannehmbaren Vorschlag von
Präsident Trump zur "endgültigen Lösung" des
israelisch-palästinensischen Konfliktes, aber
auch die teilweise recht merkwürdigen
Kommentare, darunter auch aus Österreich.
Zum gleichen Thema leite ich auch eine durchaus
akzeptable Stellung der SPD-nahen Friedrich
Ebert Stiftung weiter. Man hätte sich mehr
derartige Positionierungen vor allem auch aus
Europa gewünscht.
Quelle -
GÖAB Logo - GÖAB-Newsletter Analysen/Dokumente
Nr. 5/2020 - 1.2.2020
Trumps Nahost-Friedensplan
Ein Etikettenschwindel
Inge Günther
Rund 180 Seiten stark ist Trumps Friedensplan,
aber er hat eine grundlegende Schwäche: Die
Chance, dass dieser zwischen den USA und Israel
ausgehandelte "Deal des Jahrhunderts"
palästinensische Partner findet, tendiert gegen
Null. Eine Analyse >>>
Israelis und
Palästinenser (die israelische
Staatsbürgerschaft halten) protestieren gegen
den Plan der Trump-Administration
1. 2. 2020 - Fotos von: Keren Manor /
Activestill
Erdogan wirft arabischen
Unterstützern des US-Friedensplans "Verrat" vor
Der türkische Präsident Erdogan lehnt den
von Donald Trump vorgestellten sogenannten
Friedensplan für Israel und Palästina ab -
Israel wolle sich "Jerusalems bemächtigen".
31.01.2020
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat
mehrere arabischen Staaten für deren
Unterstützung des Nahostplans von US-Präsident
Donald Trump kritisiert. Sie begingen damit
"Verrat an Jerusalem, ihrem eigenen Volk und der
gesamten Menschheit", sagte Erdogan vor dem
türkischen Parlament in Ankara. Namentlich bezog
er sich damit auf Saudi-Arabien, Oman, Bahrain
und die Vereinigten Arabischen Emirate.
>>>
Yossi Beilin berät Israel, wie
man dem ICC-„Problem“ ausweichen kann
Jonathan Ofir - 10.01.2020
Israel
steht einer neuen Art Problem seit der
Ankündigung des Internationalen Gerichtshofes
gegenüber, dass er Kriegsverbrechen, die im
besetzten palästinensischen Gebiet (Westbank und
Gaza) verübt wurden, während einer
vorgerichtlichen Entscheidung der Kammer in
Bezug auf das „Gebiet“ voll untersuchen
werde.Das Oslo-Abkommen, für das Beilin so hart
gearbeitet hat, hatte „weniger als einen Staat“
zur Folge, wie es der damalige Premierminister
Yitzhak Rabin dem Parlament versprochen hatte,
und ging nicht über das Anfangsstadium
einertatsächlichen Bantustanisierung
hinausEinige, wie der Zentrumsrivale Netanyahus,
Benny Gantz, weisen die Gültigkeit des
Gerichtshofes in diesem Fall glatt zurück. Gantz
nannte sie „eine politische Entscheidung, keine
rechtliche“, und fügte hinzu, dass „die
israelische Armee eine der am moralischsten der
Welt“ ist, und dass „die israelische Armee und
der Staat Israel keine Kriegsverbrechen
verüben“.
Aber dann gibt es jene, ein bisschen mehr links
im zionistischen Spektrum, die einen
komplizier-teren, weniger derben Zugang suchen,
der vielleicht auch ein bisschen schlauer ist.
Dazu kommt Yossi Beilin ins Spiel. Yossi Beilin
ist ein Links-Zionist, der unter Ehud Barak von
1999 bis 2001 Justizminister war; er ist bekannt
als einer der Architekten der
Oslo-Vereinbarungen 1990, indem er viele der
Hintergrund-Verhandlungen geführt hat. Beilin
war auch Vorsitzender der Partei Meretz (weiter
links als die Arbeitspartei); so hat er diese
Aura eines Frieden suchenden Liberalen.
Es ist diese Aura, was seinen kürzlich in
„Al-Monitor“ erschienenen Artikel unter der
Überschrift „Statt es zu verleumden, sollte
Israel sich dem ICC anschließen“ noch
verstörender macht. Beilin fängt mit einem
Absatz an, der – da er von ihm kommt – als
teilweise ironisch gelesen werden kann: „Es ist
eine Weile her, dass Israel einen neuen Feind
bekommen hat, der seine Existenz an sich
bedroht.
Die Ankündigung vom 20. Dezember von der
Anklägerin des International Criminal Court(ICC)
in Den Haag, Fatou Bensouda, dass sie eine
„vernünftige“ Basis festgestellt habe, Israel
der Kriegsverbrechen zu verdächtigen, die in der
Westbank und im Gazastreifen begangen werden und
begangen wurden, und dass sie den Gerichtshof um
die Verfügung ersuche, die Untersuchung zu
eröffnen, hat sowohl die in Gambia geborene
Juristin wie den Gerichtshof selbst zu unseren
eingeschworenen Feinden gemacht.“ >>>
Trumpf "Friedens"-Abkommen ist
Israels Apartheid-Blaupause
Maureen Clare Murphy
- 1. Februar 2020 - Übersetzt mit DeepL
Die
US-Medien haben Trumps Einführung seines
"Friedens"-Plans für den Nahen Osten als
Nebenschauplatz von Amtsenthebungsverfahren in
Washington behandelt. Aber der Plan würde, wenn
er den Palästinensern von Israel, das mit der
Trump-Regierung an seiner Entwicklung arbeitete,
aufgezwungen würde, die Rechte von Millionen von
Menschen verletzen.
Palästinensische und israelische
Menschenrechtsgruppen sagen, dass der Plan auf
einen dauerhaften Zustand der militärischen
Besetzung, der Apartheid und des
palästinensischen Leidens hinausläuft. Wie
Adalah, eine Gruppe, die sich für die Rechte der
Palästinenser in Israel einsetzt, es ausdrückt,
ist der Plan "nicht mehr als ein Versuch,
internationale rechtliche Hindernisse zu umgehen
und das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser
zu ignorieren". Sie versucht dies, indem sie das
palästinensische Ziel der nationalen Befreiung
durch wirtschaftlichen Wohlstand ersetzt. (In
dieser Hinsicht werden keine Kreativitätspunkte
vergeben; wir haben diese Show schon einmal
gesehen).
Es ist eine Variation des Taschenspielertricks
von Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn und
Chefarchitekt des Plans, als er versuchte, das
lästige Problem mehrerer Generationen
palästinensischer Flüchtlinge zu beseitigen,
indem er ihnen sagte, dass sie doch keine
Flüchtlinge seien. Diese kurzsichtige
Herangehensweise ist lächerlich und eine
Beleidigung für Palästinenser, die so lange Zeit
Ungerechtigkeit ertragen haben. Er spiegelt auch
die völlige Verachtung wider, die Kushner,
dessen Familienstiftung Aktivitäten in den
Siedlungen finanziert hat, für die Palästinenser
und ihre Rechte hat.
Ir Amim, eine Gruppe, die sich für die
Gleichberechtigung in Jerusalem einsetzt, stellt
"die krasse Übereinstimmung zwischen dem Plan
und der rechten Agenda der Siedler" fest.
Palästinensische Flüchtlinge, so sollte es keine
Überraschung sein, haben nach dem Trump-Plan
keine Rechte. Sie dürfen nicht in die Häuser und
das Land in Israel zurückkehren, aus denen ihre
Familien gewaltsam vertrieben wurden. Und auch
nicht auf Entschädigung. Wenn der Trump-Plan das
Wohlergehen der Palästinenser erwähnt, dann wird
er als Knüppel benutzt, um ihre Führung,
Widerstandsgruppen und arabische Staaten, die
Flüchtlinge aufnehmen, zu verprügeln. Der Plan
macht deutlich, dass Israel keine Verantwortung
für palästinensische Missstände trägt, und
deshalb können die Palästinenser keine Ansprüche
auf Rechenschaft gegen Israel geltend machen.
Der Plan verlangt von den Palästinensern, die
Verfolgung von Kriegsverbrecheruntersuchungen
vor dem Internationalen Strafgerichtshof
aufzugeben - Bemühungen, die seine Autoren als
"gerichtliche Kriegsführung gegen den Staat
Israel" beschreiben. Der Chefankläger des
Internationalen Strafgerichtshofs hat den
israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu
vor der Illegalität seiner Wahlkampfversprechen
zur Annexion des Westjordanlandes gewarnt. Doch
die Annexion ist die Grundlage des
Trump-Vorschlags, der die von Israel am meisten
geschätzten Gebiete des Westjordanlandes - seine
Siedlungsblöcke und das Jordantal - übergeben
würde.
Der Plan versucht, den internationalen Konsens
über die Illegalität der israelischen Siedlungen
und andere bedeutende Verletzungen zu umgehen,
indem er feststellt, dass "verschiedene Parteien
widersprüchliche Interpretationen einiger der
wichtigsten Resolutionen der Vereinten Nationen"
in Bezug auf Israel und die Palästinenser
angeboten haben. Es ist ein ähnliches Argument
wie das der Chefs von Ölfirmen und
republikanischen Politikern, die behaupten, es
stehe zur Debatte, ob menschliche Aktivitäten
das Klima des Planeten irreversibel verändern,
weil eine Handvoll von Skeptikern den
wissenschaftlichen Konsens in Frage stellen.
Bevölkerungstransfer - Trumps Plan empfiehlt
die Überführung von mehr als 260.000
palästinensischen Bürgern Israels in einen
zukünftigen Staat Palästina. Er besagt, dass der
"Staat Palästina" das durch die Annexion der
großen israelischen Siedlungsblöcke verlorene
Westjordanland-Territorium durch den Gewinn
"sowohl bevölkerter als auch unbewohnter
Gebiete" in Israel ausgleichen könnte. Das in
dem Plan angegebene besiedelte Gebiet ist die
Dreiecksregion im Norden Israels, die
hauptsächlich aus palästinensischen Gemeinden
wie Umm al-Fahm, Qalansawa und Tira besteht.
Während Trumps "Vision" sich rühmt, dass kein
Palästinenser oder Israeli aus seiner Heimat
vertrieben würde, würde dieser
Landtauschvorschlag den Palästinensern in Israel
ihre Staatsbürgerschaft entziehen und sie "unter
eine fortwährende israelische Militärbesetzung
stellen", wie Adalah feststellt. "Diese Art des
Bevölkerungstransfers - der von
palästinensischen Bürgern Israels konsequent
abgelehnt wurde, als er in der Vergangenheit von
einer Vielzahl von israelischen
rechtsgerichteten politischen Führern
vorgeschlagen wurde - ist nach dem Völkerrecht
eklatant illegal und versucht, den
demographischen Umfang der rassisch motivierten
Trennung zu erweitern", fügt Adalah hinzu.
In der Zwischenzeit würden etwa 120.000 oder
mehr Palästinenser in Nachbarschaften auf der
falschen Seite der israelischen Annexionsmauer
in Ost-Jerusalem vermutlich ihren
Aufenthaltsstatus verlieren. Ein Archipel von
Land ohne Recht auf Selbstverteidigung, wie es
der im Trump-Plan vorgesehene palästinensische
Staat vorsieht, würde wie kein anderer zuvor
aussehen und das Selbstbestimmungsrecht der
Palästinenser kaum befriedigen. Tatsächlich
besteht eine große Ähnlichkeit zwischen den
Bantustans des südafrikanischen Apartheidregimes
- angeblich unabhängige Staaten, von denen die
rassistische Regierung hoffte, dass sie
Forderungen nach politischen Rechten der
Schwarzen verhindern würden.
Sie ähnelt auch den Vorbehalten, die die USA und
Kanada für die von europäischen Siedlern von
ihrem Land vertriebenen Ureinwohner eingerichtet
haben. Aus diesen Gründen wurde der Plan zu
Recht als "Non-Starter" bezeichnet. Aber wie Ir
Amim warnt, "der Inhalt des Plans untermauert
die Vorstellung, dass zwischen der israelischen
Regierung und der Trump-Administration eine
fortgeschrittene Verständigung über
weitreichende einseitige Maßnahmen erreicht
worden ist". Die Gruppe fügt hinzu, dass der
Plan "umfangreiche Schritte widerspiegelt, die
vor Ort bereits umgesetzt werden, um Israels
Einfluss auf Ost-Jerusalem zu stärken und
Annexionsschritte in Richtung 'Groß-Jerusalem'
durchzuführen".
Geschenk an die Extremisten der Tempelbewegung
Der Plan enthält auch "eklatante Widersprüche,
die eine eklatante Verletzung des Status quo
darstellen" in der Haram al-Sharif- oder Noble
Sanctuary-Anlage, die die al-Aqsa-Moschee
beherbergt. Der Trump-Plan besagt, dass
"Menschen jeden Glaubens die Möglichkeit haben
sollten, auf dem Gelände zu beten", was "eine
dramatische Veränderung der langjährigen Politik
bezüglich der Gottesdienstrechte" auf dem
Gelände bedeutet. Seit 1967 ist der Status quo
so, dass nur Muslime das Recht haben, auf dem
Gelände zu beten, während andere die Moschee
besuchen dürfen. Ir Amim fügt hinzu, dass
"solche Veränderungen eines der Hauptziele der
Tempelbewegungen waren - radikale jüdische
Aktivisten, die sich für die Umkehrung des
Status quo und die Durchsetzung der jüdischen
Souveränität über die Stätte einsetzten".
Diese Extremisten genießen die Unterstützung der
israelischen Gesetzgeber. David Friedman, Trumps
Botschafter in Israel, und die Familie Kushner
haben bereits früher ihre Unterstützung für
diese extremistischen Gruppen signalisiert.
Wie Ir Amim bemerkt, "ruft der Plan auch dazu
auf, die religiösen und heiligen Stätten
Jerusalems zu schützen und den freien Zugang für
Gläubige aller Glaubensrichtungen zu
gewährleisten". Mit Ausnahme des Geländes der
al-Aqsa-Moschee und "eines allgemeinen Verweises
auf muslimische Heiligtümer" lässt sie heilige
muslimische Stätten aus der Liste der heiligen
Stätten in der Stadt aus.
Stattdessen enthält die Liste "eine
beträchtliche Anzahl jüdischer und christlicher
Stätten" sowie archäologische Stätten, die "noch
nie zuvor offiziell als heilig angesehen oder
anerkannt wurden", erklärt Ir Amim. Die
letzteren Stätten "befinden sich in und um
Silwan und bilden den Schauplatz der
touristischen Siedlungsaktivitäten der
Elad-Siedlerorganisation in diesem Gebiet".
Trump's Gesandte haben bereits früher die Hand
(und den Arm) für die Vertreibung von
Palästinensern aus dem Silwan-Viertel zum Nutzen
der israelischen Siedler geliehen. Der
Trump-Israel-Kushner-Plan meint: "Nur durch
Frieden können die Palästinenser Wohlstand
erreichen". Aber ohne Gerechtigkeit wird es nie
Frieden geben. Israel und seine amerikanischen
Machthaber können dieser Realität nicht
entgehen.
Quelle |
1. 2. 2020
Am Dienstag stellte der US-Präsident in
Washington - gemeinsam mit Israels
Regierungschef Benjamin Netanyahu, aber ohne
palästinensische Vertreter seinen "Friedensplan"
- ein 181 Seiten umfassendes Dokument vor
(hier als PDF abrufbar) >>>
Nach umstrittenem Trump-Plan -
Palästinenserführung kündigt „Abbruch aller
Beziehungen“ zu Israel und den USA an
Samstag, 01.02.2020
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat den
"Abbruch aller Beziehungen" zu Israel und den
USA angekündigt. Das gab Abbas am Samstag in
Kairo bekannt. Dort findet eine
Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga zum
umstrittenen Nahost-Plan von US-Präsident Donald
Trump statt. >>>
Netanjahu soll warten
Schwierige Lage vor der Wahl: Benjamin
Netanjahu.
Die US-Regierung ist gegen sofortige
Annexionen im Westjordanland.
Benjamin Netanjahu aber würde gerne aufs Tempo
drücken.
Von Alexandra Föderl-Schmid
Israel Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
steckt in einem Dilemma: Entweder er verärgert
US-Präsident Donald Trump oder er bricht ein
Versprechen. Netanjahu hatte unmittelbar nach
der Vorstellung des Nahost-Plans versprochen,
dass gleich bei der nächsten Kabinettssitzung
die Annexion des Jordantals und der Siedlungen
im besetzten Westjordanland beschlossen wird.
Auch seine Koalitionspartner von der rechten
Jamina-Partei fordern eine Entscheidung. Diese
wollte Netanjahu eigentlich bei einer
Regierungssitzung am Sonntag herbeiführen - bis
er das Treffen laut israelischen Medienberichten
am Freitag überraschend absagte. Der Druck auf
den Premier scheint hoch zu sein, und er kommt
nicht nur aus dem eigenen politischen Lager in
Jerusalem. In den USA hat nämlich der Autor des
Plans, Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, in
Interviews klargestellt, dass die US-Regierung
gegen sofortige Annexionen sei. "Wir hoffen,
dass bis nach den Wahlen gewartet wird">>>
Israel: Ein Kuss, der den Frieden
verrät?
"Apartheidstaat am Jordan" oder "letzte Chance
für Frieden"? Über Trumps "Jahrhundertdeal" wird
in Israel heftig gestritten. Schon jetzt steht
fest: Der Friedensplan hat den Konflikt nicht
entschärft. >>>
Zwei korrupte Kriegsverbrecher
nennen permanente Besatzung „Frieden“.
BIP Aktuell 103: Trumps
Jahrhundertplan: Hundert Jahre Besatzung - 31.
1. 2020
Zusammenfassung: Trumps Plan ist ein
Wahlgeschenk für Netanjahu. Aber auch
wenn er nie umgesetzt würde, werden die
Palästinenser für den Schaden
jahrzehntelang bezahlen. Er zementiert
die Besatzung, droht, Hunderttausenden
von palästinensischen Bürgern Israels
die Staatsbürgerschaft zu entziehen,
verhindert die palästinensische
Souveränität und verweigert den
Nachkommen der Vertriebenen das Recht
auf Rückkehr.
Präsident Trump stellte ein Team von
drei rechtsgerichteten zionistischen
Juden zusammen – Jared Kushner, Jason
Greenblatt und David Friedman – , um
einen "Friedensplan" zu verfassen, den
er den "Deal des Jahrhunderts" nannte.
Das Dokument wurde am Dienstag, 28.
Januar, veröffentlicht. Der israelische
Premierminister Benjamin Netanjahu
verkündete, dass dieses Datum als der
Tag in Erinnerung bleiben wird, an dem
mit den USA das erste Land die
israelische Souveränität über das
Westjordanland anerkannte.
Inhaltlich verspricht der Friedensplan
die Errichtung eines palästinensischen
Staates, wobei eine "Zwei-Staaten-Lösung
mit Landtausch" geschaffen wird - eine
Ansammlung palästinensischer Enklaven,
die durch Straßen und Tunnel durch
israelisches Gebiet verbunden sind. Die
israelischen Siedlungen im
Westjordanland – allesamt
völkerrechtlich illegal – werden von
Israel annektiert, die Stadt Hebron ist
im Plan gar nicht erwähnt, die
palästinensischen Bürger Israels werden
ihrer Staatsbürgerschaft beraubt und das
Recht auf Rückkehr palästinensischer
Flüchtlinge in den Staat Israel wird
abgelehnt.
Noch wichtiger als die technischen
Details ist die symbolische Demütigung
der Palästinenser. Trump hat die Al-Aqsa
Moschee „Al-Aqua“ genannt. Das Wort
„Palästina“ ist auf der unten gezeigten
Karte nicht zu finden, nur „Israel“. Ein
palästinensischer Staat wäre laut Plan
nur möglich, wenn die Regierung den
Staat Israel als „Jüdischen Staat“
anerkennt. Die israelisch-amerikanische
kolonialistische Arroganz gegenüber der
Urbevölkerung Palästinas zeigt sich auch
in Kushners Worten, die Palästinenser
seien „dumm“, wenn sie den Plan nicht
akzeptierten mehr >>>>
Quelle Facebook - um die Bilder zu
vergrößern auf das Bild oben klicken
|
Jeff Halper (ICAHD) über Trumps
„Deal of the Century“
30. 1. 2020
Es ist klar, worauf Trumps „Jahrhundertplan“
hinauslaufen sollte. Er ist das Produkt einer
kleinen Gruppe jüdisch-orthodoxer Amerikaner die
die langgehegten Pläne der israelischen Rechten
übernommen haben, da wird nur bestätigt, was die
israelische Politik an Fakten während der
letzten 53 Jahre geschaffen hat. Wir von ICAHD
haben übrigens vor 15 Jahren eine Landkarte
entworfen, die Trumps Landkarte fast entspricht.
Sowie wir die Strecke der Trennanlage, der
Apartheidsmauer, erfuhren, war es einfach, die
Karte zu zeichnen, die schließlich herauskommen
würde. (s. u. die Karten der
„Zwei-Staaten-Lösung“ links, Trumps Plan grob
definiert durch den Verlauf der Mauer rechts)
Man muss nicht erwähnen, dass der Plan ein
totgeborenes Kind ist. Nicht einmal ein
Ministaat auf 22% des historischen Palästinas
wie in der Zwei-Staaten-Lösung vorgeschlagen,
sollen die Palästinenser haben, die ja sowohl
die ursprüngliche wie auch die
Mehrheitsbevölkerung sind, sondern nur 15% ihres
Landes, und das ist wiederum in 4 Kantone
aufgeteilt: 3 in der Westbank, die durch
israelische Siedlungen getrennt sind, und einer
in Gaza. Das „Flüchtlingsproblem“ wird gelöst
indem man das Rückkehrrecht verweigert oder
indem irgendwie die 5-6 Millionen Flüchtlinge in
die kleinen Enklaven des palästinensischen
„Staates“ gepresst werden. Nicht einer der
700,000 israelischen Siedler wird entfernt und
auch das System der Kontrolle durch massive
Siedlungsblöcke, Straßen und Militärlager wird
nicht verändert.
Während Israel seine Fläche von 78% auf 85% des
Landes ausdehnt, bleibt für die Palästinenser
nur ein steriles Bantustan: kein
zusammenhängendes Gebiet, keine Grenze mit den
arabischen Nachbarn, keine Kontrolle über das
Wasser oder andere lebenswichtige Ressourcen,
Verlust von Jerusalem als religiöses,
kulturelles und politisches Zentrum, ganz zu
schweigen vom Verlust Jerusalems als
touristische Sehenswürdigkeit – das sind
wirtschaftlich nicht lebensfähige Landstreifen,
egal ob man sie Staat oder Gefängnis nennt.
Israel fährt natürlich fort, das gesamte Land
militärisch zu beherrschen, während die
Palästinensern nicht nur keine bewaffneten
Streitkräfte haben, sondern auch das Recht sich
zu wehren ihnen genommen wird, denn jede
Opposition zur israelischen Unterdrückung wird
von Trump (darin folgt er Israel) als
„Terrorismus“ gebrandmarkt. Er hat wie Netanyahu
viel Zeit darauf verwendet, den
palästinensischen Terrorismus zu verdammen und
Sicherheit für Israelis zu fordern, ohne den
israelischen Staatsterrorismus zu erwähnen, der
seit 5 Jahrzehnten Palästinenser getötet,
verstümmelt und terrorisiert hat. (Israel hat –
neben anderer Verbrechen . >>>
Trumps 'Deal des Jahrhunderts'
ist so absurd und banal, dass es unmöglich ist,
ihn ernst zu nehmen.
Wahrhaftig, alle müssen diese 80 Seiten
lesen. Und jeder Leser sollte sie zweimal
durchlesen - für den Fall, dass er beim ersten
Mal eine besonders ungeheuerliche Demütigung der
Palästinenser verpasst hat.
Robert Fisk - 30: 1. 2020 -
Übersetzt mit DeepL
Als
die beiden alten politischen Betrüger diese
Woche im Weißen Haus mit der geistesgestörtesten,
farcenhaftesten Tragikomödie der Geschichte des
Nahen Ostens auftauchten, war es schwer zu
wissen, ob man lachen oder weinen sollte.
Der 80-seitige "Friedens"-Plan des Weißen Hauses
enthielt auf seinen ersten 60 Seiten 56 Verweise
auf die "Vision" - und ja, mit einem großen V
bei jeder Gelegenheit, um zu suggerieren, dass
dieser "Deal des Jahrhunderts" eine
übernatürliche Offenbarung war. Das war er
nicht, obwohl er von einem Super-Israeli
geschrieben worden sein könnte.
Sie verabschiedete die palästinensischen
Flüchtlinge - das berühmte/berüchtigte
"Rückkehrrecht" und alle, die jetzt in den
Lagern des Nahen Ostens verrotten; Abschied von
der Altstadt Jerusalems als palästinensische
Hauptstadt; Adieu an die UNRWA, das Hilfswerk
der Vereinten Nationen. Aber sie begrüßte eine
permanente israelische Besetzung des
Westjordanlandes und die totale Annexion fast
aller dort errichteten jüdischen Kolonien gegen
jegliches Völkerrecht.
Es ist natürlich eine Selbstverständlichkeit -
und das schon seit Tagen - dass dieser Unsinn
die Mühen der Führer Amerikas und Israels in den
Schatten stellen könnte. Als die beiden
Schurken, Donald Trump unter Anklage und
Benjamin Netanjahu wegen Korruption, unter dem
Beifall ihrer Anhänger in Washington grinsten,
wurde sofort klar, dass dieses lügnerische
Dokument - das in etwa gleichermaßen Absurdität,
Burleske und triste Banalität enthält - jede
Hoffnung auf einen unabhängigen
palästinensischen Staat für immer zerstört hat.
Das ist nicht das, was es sagte, aber man
brauchte nur einen Blick auf das Geschwätz zu
werfen - wo die israelische Besatzung, die
längste in der modernen Geschichte, als ein
"Sicherheits-Fußabdruck" beschrieben wurde und
wo das Oslo-Abkommen als ein Abkommen verworfen
wurde, das "Wellen des Terrors und der Gewalt"
erzeugte.
Wahrhaftig, alle müssen diese 80 Seiten lesen.
Und jeder Leser sollte sie zweimal durchlesen,
falls er beim ersten Mal eine besonders
ungeheuerliche Demütigung der Palästinenser
verpasst hat. Das Dokument war nicht nur ein
Geschenk an Israel. Es verkörperte jede
israelische Forderung, die jemals an Washington
gestellt wurde (und noch einige mehr), und
zerstörte effektiv jede Anstrengung des
Sicherheitsrates der Vereinten Nationen; jede
UN-Resolution zum israelischen Rückzug; jede
Bemühung der EU und des Nahost-Quartetts, eine
gerechte und faire Lösung für den
palästinensisch-israelischen Krieg zu finden.
Kurz gesagt, Israel wird - unter diesem
erbärmlichen "Abkommen", obwohl es innerhalb von
Sekunden zum Scheitern verurteilt war - ganz
Jerusalem für immer bekommen, den größten Teil
des Westjordanlandes, fast jede jüdische Kolonie
im besetzten Land besitzen und eine entwaffnete,
abgeschnittene beherrschen, kastriertes
palästinensisches Volk, das versprechen muss,
Israel als "Nationalstaat des jüdischen Volkes"
zu bezeichnen (auch wenn fast 21 Prozent seines
Volkes Araber sind), seine eigenen Schulbücher
zu zensieren, jeden zu verhaften und zu
verhören, der es wagt, sich dem israelischen
Besatzer entgegenzustellen, und das eine Gruppe
von Dörfern außerhalb der Mauern Jerusalems als
Hauptstadt zu bezeichnen hat.
Es stimmt, dass dies ein einzigartiges und
historisches Dokument ist, das die
Trump-Menagerie (insbesondere Schwiegersohn
Jared Kushner) erstellt hat, da ihr Glaube, dass
die Palästinenser davon träumen würden, eine
solch geistesgestörte, farcenhafte Reihe von
politischen Forderungen zu akzeptieren, in der
westlichen Welt ohne Beispiel ist. Aber wann
sollten wir Journalisten alle Register ziehen,
fragte ich mich, wann ich die 56 "Visionen" - es
gibt übrigens noch weitere in Kleinbuchstaben
und mehrere "Missionen" - und die Liste der den
Palästinensern auferlegten Verbote zu Ende
gelesen hatte? Dazu gehörte, wie wir feststellen
sollten, die Anweisung, dass "der Staat
Palästina keiner internationalen Organisation
beitreten darf, wenn eine solche Mitgliedschaft
im Widerspruch zu den Verpflichtungen des
Staates Palästina zur Entmilitarisierung und zur
Einstellung des politischen und gerichtlichen
Krieges gegen den Staat Israel stehen würde".
Also auch Abschied nehmen vom Schutz des
Internationalen Strafgerichtshofs.
Einige meiner Kollegen sind in einen
Schlaganfall gefallen, wie Marwan Bishara von Al
Jazeera. Farce, Betrug, Wut, Surrealismus,
Opportunismus, Populismus und Zynismus. Er
benutzte all diese Beschreibungen - aber er nahm
sicher ein Blatt vor den Mund. Gideon Levy, mein
Held aus der israelischen Tageszeitung Haaretz,
war nicht so apoplektisch. Er war apokalyptisch.
Es war "der letzte Nagel zu dem wandelnden
Leichnam, der als Zweistaatenlösung bekannt
ist", schrieb er, und schuf eine Realität, "in
der das Völkerrecht, die Resolutionen der
internationalen Gemeinschaft und insbesondere
die internationalen Institutionen bedeutungslos
sind".
Aber verfügen wir Schriftsteller und
Journalisten und "Experten" und Analysten noch
über die Werkzeuge, um mit diesem Hokuspokus
umzugehen? Ist dies nicht der Moment - nicht nur
das Ende von Moral, Gerechtigkeit, Integrität,
Würde - um eine immer wichtigere Frage zu
stellen: Wann werden die Journalisten aufhören
müssen, dieses Zeug (und sich selbst) ernst zu
nehmen? Über dieses Trumpfgeschwätz nur so zu
schreiben, als ob es real oder praktikabel oder
sogar diskussionsfähig wäre, ist irgendwie
erniedrigend, erniedrigend, absurd. Nicht nur
für die Medienkanäle, sondern auch für
diejenigen, die unter den Folgen dieses
schrecklichen Dokuments leiden müssen; für die
Palästinenser und alle, die ihre völlig
vernünftigen Forderungen nach Freiheit und
Fairness treu unterstützt haben.
Einige Stunden nachdem ich es gelesen hatte,
wurde mir klar, dass diese 80 Seiten Notizpapier
des Weißen Hauses für jeden israelfeindlichen
Moslem, der an das fantastische, verrückte
Geschwätz der "zionistischen Verschwörung"
glaubt, diese verwirrenden Überzeugungen nur
noch verstärken würden. In Fällen wie diesem
sollten wir vielleicht unsere Komödianten
einladen, Reporter zu werden. Oder unsere
Karikaturisten bitten, die Geschichte zu
schreiben. Oder vielleicht sollte ich mich an
das gute alte Ripley's Believe It or Not Feature
wenden, um die Botschaft zu vermitteln. Believe
it or not: Ein US-Präsident gab einer
ausländischen Macht das Recht, das Land eines
anderen ewig zu besetzen. Für mich fasst das die
Geschichte in 15 Worten zusammen.
Aber vergessen wir nicht, dass die Palästinenser
als Gegenleistung für ihre erbärmliche
Kapitulation Geld, Geld und noch mehr Geld
erhalten werden - Millionen von "greenies", die
in seitenlangen Grafiken und Finanzierungsplänen
dargestellt sind, und "fast-track" Tourismus
(dieser Ausdruck wird in dem Dokument
tatsächlich verwendet) und massive
Investitionen, "social betterment" (sic), "self-determination"
(sic) (sic again, I guess) und "a path to a
dignified national life, respect, security and
economic opportunity...".
Und sagte unser Boris Johnson nicht zu Trump, es
sei "ein positiver Schritt nach vorn"? Und
nannte unser Dominic Raab es nicht "einen
ernsthaften Vorschlag", der einer "echten und
fairen Prüfung" würdig sei? Ob Sie es glauben
oder nicht, in der Tat.
Quelle |
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Quelle - 31. 1. 2020 etwa 18:00 Uhr
Der Anti-BDS-Beschluss des
deutschen Bundestags: Antwort der
Bundesregierung an UN-Sonderberichterstatter
30. Januar 2020
Zur Erinnerung: Im Oktober 2019 berichtete das
Nachrichtenmagazin Der Spiegel unter der
Überschrift “Uno rügt Antisemitismus-Beschluss
des Bundestags” darüber, dass mehrere
Uno-Sonderberichterstatter nach
SPIEGEL-Informationen bei der Bundesregierung
gegen den Bundestagsbeschluss intervenierten und
ihre Sorge zum Ausdruck brachten, ‘…dass der
Beschluss einen besorgniserregenden Trend setzt,
die Meinungs-, Versammlungs- und
Vereinigungsfreiheit unverhältnismäßig
einzuschränken’. In
ihrem Schreiben
an
Bundesaussenminister Maas vom 18. Oktober 2019
fordern die UN-Sonderberichterstatter die
Bundesregierung auf, an
Bundesaussenminister Maas vom 18. Oktober
2019 fordern die UN-Sonderberichterstatter die
Bundesregierung
auf, innerhalb von 60 Tagen zu erklären,, welche
rechtlichen Auswirkungen der Bundestagsbeschluss
habe und wie er sich mit den Verpflichtungen
Deutschlands zum Schutz der internationalen
Menschenrechte vertrage.
So schnell indes vermochte die Bundesregierung /
der Bundesaussenminster nicht zu antworten!
Schließlich – mit Datum 14. Januar 2020 –
übermittelte die Ständige Vertretung der BRD bei
den Vereinten Nationen
die Antwort
an
das Büro des Hohen Kommissars für
Menschenrechte, in dem die Bundesregierung ihre
Antwort an die UN-Sonderberichterstatter
darlegt! >>>
Die Antwort
an das Büro des Hohen Kommissars für
Menschenrechte (englischer
Text)>>>
Die Antwort an das Büro des Hohen
Kommissars für Menschenrechte (Mit
DeepL ins deutsche übersetzt):
Zum Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte
Palais Wilson Genf
Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik
Deutschland beim Büro der Vereinten Nationen und
den anderen internationalen Organisationen in
Genf beehrt sich, auf die Gemeinsame Mitteilung
der Sonderverfahren, Aktenzeichen AL DEU 3/2019,
vom 18. Oktober 2020 hinzuweisen.
Die Antwort Deutschlands auf die Gemeinsame
Mitteilung von:
Herrn David Kaye
Sonderberichterstatterin für die Förderung und
den Schutz des Rechts auf Meinungsfreiheit und
freie Meinungsäußerung
Herr Clement Nyaletsossi Voule
Sonderberichterstatter für das Recht auf
Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit
Herr Michael Forst
Sonderberichterstatterin zur Situation der
Menschenrechtsverteidiger
Herr Michael Lynk
Sonderberichterstatterin zur Lage der
Menschenrechte in den seit 1967 besetzten
palästinensischen Gebieten
Herr Ahmed Shaheed
Sonderberichterstatterin für Religions- und
Glaubensfreiheit
Gemeinsame Mitteilung der Sonderverfahren AL DEU
3/2019 lntroduction
Am 18. Oktober 2019 sandten fünf
Sonderberichterstatter eine gemeinsame
Mitteilung an Deutschland mit dem Aktenzeichen
AL DEU 3/2019. Die deutsche Regierung begrüßt
die Gelegenheit, auf diese Mitteilung zu
antworten. Deutschland nimmt seine
internationalen Menschenrechtsverpflichtungen
sehr ernst und verpflichtet sich, einen
konstruktiven Dialog mit den VN-Mechanismen,
einschließlich der Sonderverfahren des
Menschenrechtsrates, die ein wesentlicher Aspekt
eines starken und wirksamen internationalen
Menschenrechtssystems sind, zu führen.
Deutschland setzt sich daher regelmäßig für die
Sonderverfahren ein und unterstützt diese
nachdrücklich.
Deutschland stellt in Beantwortung der Fragen
1-5 der oben genannten Mitteilung die folgenden
Informationen zur Verfügung:
Die Rechte auf Meinungs- und Ausdrucksfreiheit,
auf friedliche Versammlung und auf
Vereinigungsfreiheit werden unter anderem durch
die Artikel 19, 21 und 22 des Internationalen
Pakts über bürgerliche und politische Rechte
garantiert. Der Pakt ist in Deutschland
bindendes Bundesrecht. Ähnliche Garantien
enthalten die Artikel 5, 8 und 9 des
Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
sowie die Europäische Menschenrechtskonvention.
Diese Rechte sind jedoch nicht absolut. Artikel
19 Abs. 2 und 3 des Paktes sieht beispielsweise
vor, dass die Ausübung des Rechts auf freie
Meinungsäußerung besondere Pflichten und
Verantwortlichkeiten mit sich bringt. Sie kann
daher bestimmten Einschränkungen unterliegen,
die jedoch nur so weit gehen dürfen, wie sie
gesetzlich vorgesehen und notwendig sind, um die
Achtung der Rechte oder des Rufes anderer, den
Schutz der nationalen Sicherheit oder der
öffentlichen Ordnung (ordre public) oder der
öffentlichen Gesundheit oder Moral zu
gewährleisten. Artikel 21 und 22 des Paktes
enthalten ähnliche Bestimmungen über das Recht
auf friedliche Versammlung und Vereinigung.
Am 17. Mai 2019 hat der Deutsche Bundestag mit
großer Mehrheit den Antrag der Fraktionen von
CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen
angenommen: "Entschlossener Widerstand gegen die
BDS-Bewegung -Bekämpfung des Antisemitismus".
Der politische Antrag verurteilt den Aufruf der
BDS-Kampagne zum Boykott israelischer Waren und
Dienstleistungen, insbesondere von israelischen
Wissenschaftlern, Künstlern oder Sportlern.
Der Antrag sieht vor, dass der Bundestag (nicht
die Bundesregierung) die vom Deutschen Bundestag
verwalteten Räumlichkeiten und Einrichtungen
nicht Organisationen zur Verfügung stellt, die
antisemitische Äußerungen machen oder das
Existenzrecht Israels in Frage stellen. Der
Antrag fordert verschiedene staatliche Stellen
auf, Veranstaltungen der BDS-Bewegung oder von
Gruppen, die ihre Ziele aktiv verfolgen, nicht
zu unterstützen.
Hinsichtlich der finanziellen Unterstützung
unterscheidet der Antrag zwischen Organisationen
und Projekten: Der Antrag fordert die
Bundesregierung auf, keine Organisationen
finanziell zu unterstützen, die das
Existenzrecht Israels in Frage stellen, und
keine Projekte finanziell zu unterstützen, die
zum Boykott Israels aufrufen oder die
BDS-Bewegung aktiv unterstützen.
Vorab sei darauf hingewiesen, dass reine
politische Anträge, die vom Deutschen Bundestag
angenommen werden, als solche die Rechte des
Einzelnen grundsätzlich nicht beeinträchtigen
können, da sie die Rechte des Einzelnen nicht
berühren. Vielmehr können spezifische
Entscheidungen einer Regierungsstelle (z.B.
einer deutschen Stadt oder Gemeinde) über
Anträge von Unterstützern der BDS-Bewegung auf
finanzielle Unterstützung oder die Nutzung von
Einrichtungen eine solche Wirkung haben.
Wenn jedoch eine Einzelperson oder eine Gruppe
im Rahmen von BDS-Aktivitäten oder einer
angeblichen Zugehörigkeit zum BDS ihre Rechte
durch eine solche individuelle Entscheidung
verletzt sieht, ist es immer möglich, rechtliche
Schritte einzuleiten. Es ist dann Aufgabe der
deutschen Justiz, festzustellen, ob die
betreffenden Aktivitäten in den Bereich der
genannten Rechte fallen und ob sie verletzt
wurden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website
des Deutschen Bundestages:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw20-de-bds-642892
Zur
BDS-Bewegung hat die Bundesregierung erklärt,
dass sie sich allen Boykottaufrufen gegen Israel
entschieden widersetzt und jede Form von
Antisemitismus kategorisch verurteilt. Die
Bundesregierung wird immer dann das Wort
ergreifen, wenn das Existenzrecht Israels in
Frage gestellt wird. Die Bundesregierung ist
auch der Auffassung, dass die Unterstützung
international vereinbarter und von der UNO
unterstützter Positionen zur Zwei-Staaten-Lösung
Israel nicht delegitimiert. Eine Unterscheidung
zwischen Israel in den Grenzen von 1967 und den
besetzten palästinensischen Gebieten ist
völkerrechtskonform.
Die Bundesregierung stimmt mit den
Berichterstattern darin überein, dass es als
solche nicht antisemitisch ist, die israelische
Regierung zu kritisieren. Wo es jedoch Anzeichen
für antisemitische Absichten in Kampagnen,
Advocacy oder Praktiken gibt, können und müssen
solche Handlungen verurteilt werden.
Der Schutz von Menschenrechtsverteidigern steht
nach wie vor im Mittelpunkt der deutschen
Menschenrechtspolitik. Die Bundesregierung
unterstützt weiterhin die wichtige Arbeit von
Menschenrechtsverteidigern und
zivilgesellschaftlichen Organisationen, die auf
eine friedliche Lösung des
israelisch-palästinensischen Konflikts
ausgerichtet ist. Diese Unterstützung umfasst
den Schutz des zivilen Raums, um legitime
Beschwerden zu äußern.
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31. 1.
2020
Der Krieg gegen das palästinensische Volk wird
weiter gehen
Wie sich Trumps Nahost-Plan genau in die
außenpolitische Konzeption der USA und Israels
einfügt
Arn Strohmeyer
Halper, Jeff
War against People. Israel, the
Patestiniens and global Pacification
Pluto Press London 2015
ISBN 978-0-7453-3430-1 |
Der israelische Anthropologe und Aktivist Jeff
Halper hat im Jahr 2015 das Buch „War against
the people“ (Krieg gegen das Volk)
herausgebracht, für das wohl nicht zufällig
keine deutsche Übersetzung vorliegt, denn es hat
eine tabulose Analyse zum Inhalt, wie das
israelische Besatzungssystem über die
Palästinenser funktioniert. Offenbar scheuen
Verlage inzwischen davor zurück, in einer Zeit,
in der sogar jüdische Kritiker der israelischen
Politik in Deutschland als „Antisemiten“
dämonisiert werden, ein solches Werk zu
veröffentlichen.
Halper stellt im Detail die „Befriedungs“-Methoden
dar, das heißt die Institutionen,
Organisationen, die Waffen und die
Kontrolltechniken, mit denen Israel die
Herrschaft über die Palästinenser aufrechterhält
und bei deren Ausübung die Grenzen zwischen
Militär, Geheimdiensten und Polizei aufgehoben
sind. Um die Besatzung abzusichern, hat Israel
spezielle Waffen- und Überwachungstechniken
entwickelt, die es auf den internationalen
Märkten inzwischen sehr erfolgreich verkauft.
Halper beschränkt sich in seiner Darstellung
aber nicht auf Israel und seine „Befriedungs“-Politik,
sondern ordnet sie in das außenpolitische,
ökonomische und militärische Konzept der
führenden Weltmacht USA ein, deren Hauptziel die
vollständige Kontrolle des Globus ist. Danach
gibt es, wie amerikanische Politiker immer
wieder betonen, keine Region auf der Welt, die
nicht amerikanisches Interessengebiet ist. Wobei
die Erhaltung und Absicherung des
kapitalistischen, neoliberalen
Wirtschaftssystems absoluten Vorrang genießt.
Wichtig ist dabei zu beachten, dass die
Kriegsführung in den letzten Jahrzehnten durch
die Entwicklung neuer Techniken eine
revolutionäre Veränderung erfahren hat. Es geht
dabei kaum noch um gewaltsame
Auseinandersetzungen mit konventionellen Waffen
zwischen Staaten, sondern um den mit
high-tech-Waffen geführten Krieg, der gerade
auch aufrührerische und nicht-staatliche Akteure
(wie etwa die Palästinenser, die Hisbollah, die
Taliban) „befrieden“ und sie der totalen
Kontrolle und Überwachung des Welt-Hegemons
unterwerfen soll. Menschenrechte und Völkerrecht
spielen dabei keine Rolle, sie werden
bestenfalls für propagandistische Zwecke
instrumentalisiert, wenn man
Rechtfertigungsargumente im Kampf gegen die
„Terroristen“ braucht, um sie besser
dämonisieren zu können.
In diesem US-Konzept spielen die Verbündeten der
USA eine wichtige Rolle, ganz besonders
natürlich Israel, das der amerikanischen
Weltmacht politisch, militärisch und
wirtschaftlich-finanziell engstens verbunden
ist. Als kleines Land hat Israel „Nischen“ in
diesem Konzept der globalen Kontrolle gefunden,
die es äußerst erfolgreich ausfüllt.
Ausgangspunkt ist dabei die Besatzung über die
Palästinenser. Von ihr ausgehend hat Israel
Fertigkeiten, Taktiken und Instrumente der
Beherrschung über dieses Volk entwickelt, die
diesen Staat zu einem führenden globalen
Vertreter der Kriegsführung für „Sicherheit und
Kontrolle“ macht.
Das heißt: Israel hat aus der
Besatzungssituation nicht den Auftrag und das
Ziel abgeleitet, mit den Palästinensern zu einer
dauerhaften Friedenslösung zu kommen, sondern
macht aus der Okkupation ein gigantisches
Geschäft. Es hat die „Nische“ in der Weise
genutzt, dass es speziell auf die
Aufrechterhaltung der Besatzung ausgerichtet
high-tech-Waffen und Systeme zur Überwachung und
Kontrolle von Menschen entwickelt hat, die es in
viele Staaten exportiert und Israel in die erste
Reihe der Waffenproduzenten der Welt gebracht
hat. Israel kann bei seinem weltweiten Marketing
für seine Systeme stolz betonen, dass sie „in
der Praxis“ (das heißt an den Palästinensern)
getestet worden seien. Dass solche Waffen und
Kontroll- sowie Überwachungssysteme besonders
bei Potentaten, die ihre Völker in Schach halten
wollen, große Zustimmung finden, also nicht
gerade Demokratie-fördernd sind, versteht sich
von selbst.
Halper schreibt dazu: „Wie könnte Israel ohne
die Besatzung und den permanent andauernden
Konflikt seine internationale Position
aufrechterhalten? Die Okkupation stellt für
Israel eine Ressource im doppelten Sinne dar:
Ökonomisch ist die Besatzung der Test-Grund für
die Entwicklung von Waffen, Sicherheitssystemen,
Modellen der Kontrolle über Menschen sowie von
Taktiken, ohne die Israel nicht in der Lage
wäre, auf dem internationalen Waffen- und
Sicherheitsmarkt konkurrenzfähig zu sein. Aber
nicht weniger wichtig ist, dass Israel als
führende Militärmacht, die Waffen- und
Sicherheitskomponenten in die ganze Welt
liefert, aber ohne die Besatzung seinen
internationalen Status unter den globalen
Führungsmächten verlieren würde. Israel ist ein
kleines Land, das sich bemüht, seine Nische im
transnationalen militärisch-industriellen
Komplex zu erhalten. Wo würde es ohne die
Besatzung und den Konflikt mit den
Palästinensern, den es selbst erzeugt hat,
bleiben?“
Diese Ausführungen machen verständlich, worum es
Trump mit seinem „Jahrhundert-Plan“ für den
Nahen Osten und Israel geht: um die unbedingte
Aufrechterhaltung der Besatzung – verkleidet in
eine lächerliche „Zweisaatenlösung“. Der
Trump-Plan, der in völligem Einvernehmen mit
Israel erarbeitet worden ist, enthält alle
Elemente, dass sich an dem gegenwärtigen für
Israel so nützlichen Besatzungsstatus nicht das
geringste ändert. Denn der „Staat“, dessen
Bildung Trump vorschlägt, ist kein „Staat“,
sondern ein total isoliertes Reservat oder
Bantustan mitten in einem zionistischen
Großisrael, da die Palästinenser in keiner
Hinsicht über wirkliche Souveränität verfügen
würden. Sie hätten keine Kontrolle über ihre
eigenen Grenzen und den Luftraum, denn die
„Sicherheit“ würde bis zu einem unbestimmten
Zeitpunkt, den die Regierung in Jerusalem
bestimmt, in den Händen von Israels bewaffneten
Kräften liegen. Der neue „Staat“ soll
unbewaffnet sein, dürfte also keine Armee, die
die eigene Bevölkerung schützt, besitzen. Der
Palästinenser Edward Said hatte schon an den
Oslo-Verträgen von 1993 sarkastisch kritisiert,
dass diese den Palästinensern lediglich erlauben
würden, nun ihre eigene Müllabfuhr zu regeln.
Das wiederholt sich jetzt. Israel würde also
nach bei Realisierung des „Jahrhundert-Plans“
weiter die vollständige Kontrolle über die
palästinensische Bevölkerung ausüben können und
alle oben geschilderten Vorteile aus der
Besatzung haben. Es würde sich am gegenwärtigen
Zustand also nichts ändern. Trumps
„Friedensplan“ hat so gesehen mit wirklichem
Frieden nichts zu tun, er ist nichts weiter als
die Fortsetzung des „Krieges gegen das
palästinensische Volk“.
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Nahost-Experte
Michael Lüders„Diesen palästinensischen Staat
wird es nicht geben“
Die Umsetzung von Trumps Nahost-Plan sei wohl
aus guten Gründen nicht benannt worden, sagte
der Publizist Michael Lüders im Dlf.
Den Palästinensern unfruchtbare Gebiete im Negev
zuzuweisen, könne nicht funktionieren und sei
eigentlich nur eine Umschreibung dafür, dass man
letztlich keinen Deal mit ihnen möchte.
Michael Lüders im Gespräch mit Dirk Müller -
29. 1. 2020
Einen „Deal des Jahrhunderts“, nennt der
amerikanische Präsident seinen Nahost-Plan, den
er in Washington formulierte. Die Antwort von
palästinensischer Seite kam prompt: „Der Unsinn
des Jahrhunderts!“ „Nichts als Müll“, antwortet
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Ein Plan
aus den USA, der die israelischen Siedlungen in
den besetzten Gebieten legitimiert. Ein Plan,
der andererseits explizit zwei Staaten vorsieht,
einen souveränen eigenen Staat der
Palästinenser. Aber zu welchem Preis? Dazu der
Nahost-Experte Michael Lüders im Interview.
Dirk Müller: Herr Lüders, was ist gut am Plan? -
Michael Lüders: Eigentlich nichts! Aber
immerhin hat sich jetzt amerikanische, hat sich
israelische Politik ehrlich gemacht. Man redet
nicht mehr um den heißen Brei herum. Es gibt
eine historische Auseinandersetzung zwischen
Israelis und Palästinensern seit 100 Jahren um
das gemeinsame Land Israel/Palästina, und diese
historische Auseinandersetzung haben die
Palästinenser verloren. Jetzt geht es eigentlich
darum, ihnen zu vermitteln, das ist so, daran
wird sich nichts ändern, wir werden da jetzt
noch ein bisschen basteln, dass wir da eine
Lösung für euch hinbekommen, aber von
Eigenstaatlichkeit, wie ihr euch das vorstellt,
kann nicht ernsthaft die Rede sein. Die
Palästinenser sind wirklich in einer tragischen
Lage. Sie haben keine Verbündeten im Ausland.
Sie wissen, dass die Amerikaner und die Israelis
ihre Vorstellungen für die Palästinenser
umsetzen können, und ob das auf Dauer gutgeht,
ob sich das friedlich weiterentwickelt oder
nicht, das steht heute natürlich völlig in den
Sternen. >>>
Warum
unterstützen die Amerikaner Israel und
verteufeln die Unterstützung der Palästinenser?
Lillian Rosengarten
Warum erstickt die Knesset die Meinungsfreiheit
und wird diejenigen bestrafen, die dem Charakter
des israelischen Staates als jüdisch und
demokratisch widersprechen? Warum können Schulen
die Geschichte von Juden und Arabern nicht
anerkennen? Sie zielt auf das Recht auf freie
Meinungsäußerung ab, eine grundlegende Lehre für
eine Demokratie.
Wie kann ein US-Präsident, der vor einem
Amtsenthebungsverfahren steht, und ein wegen
Korruption angeklagter israelischer
Premierminister einen Plan zur Lösung des
Konflikts mit den Palästinensern verkünden, ohne
dass ein Palästinenser anwesend ist?
Ein dunkler Tag für das Haus des Hasses. Ja, wir
müssen uns weiterhin weigern, Feinde zu sein.
Wir weigern uns, Opfer zu sein!
Wie kommt es, dass sich der säkulare Zionismus
nach 1967 in einen religiösen Zionismus
verwandelt hat?
Ich verurteile die Besetzung der Palästinenser
und die Unterdrückung. Ich stehe mit dem Leiden.
Wir müssen die Barrieren gegen Frieden und
Schweigen brechen. Ich spreche als Jude, in
Entsetzen über die Verbrechen, die mein Volk an
den Palästinensern verübt hat. Als Jude fordere
ich heute das Recht, die harte Wahrheit
auszusprechen. Der Zionismus wurde von
Kommunisten und Atheisten als eine
Befreiungsbewegung ins Leben gerufen. . Jetzt
ist er eine ethnische, rassistische,
nationalistische Bewegung. Ein Problem ist, dass
diese rassistische Ideologie verwechselt wurde,
um die Welt vom Antisemitismus zu befreien. Als
die Menschen begannen, den Zionismus in Frage zu
stellen, sagten einige: "Das ist die dunkle
Seite des jüdischen Bewusstseins.
Bei der jüdischen Identität geht es darum, in
der Vernichtung und im Überleben bedroht zu
sein. Dies ist eine Krankheit, nicht um sich zu
erholen und an der Opferrolle festzuhalten. Das
erklärt die Mauer der Verteidigung.
Hüten Sie sich davor, sich zu ducken, indem man
Ihnen sagt, dass Sie nicht widersprechen sollen,
oder indem Sie als Antisemit bezeichnet werden.
Ein Schild in Hebron besagt: "Es gibt kein
Palästina und wird es nie geben". Das Zeichen
ist der Staat Israel", der direkt spricht.
Israel zum Apartheidstaat zu erklären, ist
unerträglich, aber es ist wahr. - As-Salamu
Alaykum, Lillian
Trump erklärte die dritte
Nakba
Gideon Levy - 30. Januar 2020
In einem dünnen Krankenhauskittel, verletzt,
barfuß und verwirrt, ohne Nahrung und Wasser,
mit einem Katheter und in einer Windel, wurde
der in Gaza lebende Omar Abu Jeriban am 13. Juni
2008 auf den Straßenrand geworfen und dem Tod
überlassen. Chaim Levinson berichtete damals in
Haaretz über die Geschichte, David Grossman war
darüber entsetzt.
Neulich wurde das gesamte palästinensische Volk
zu Abu Jeriban. Die Rolle der Polizei, die
mitten in der Nacht einen Verwundeten
hinauswarf, übernahmen der amerikanische
Präsident Donald Trump und der israelische
Premierminister Benjamin Netanjahu. Die Rolle
des Krankenhauses, das gerade bereitstand, wurde
von der Welt übernommen.
Im Jahr 2008 war es eine menschliche Tragödie;
vor zwei Tagen war es eine nationale Tragödie:
Das Weiße Haus erklärte den Beginn der dritten
Nakba. Die Palästinenser wurden an den
Straßenrand geworfen und ihrem Schicksal
überlassen. Das rechte Israel ist erfreut, das
linke Israel ist wie immer verloren, und die
Welt schweigt. Es ist das Ende der Welt.
Das Weiße Haus sah aus wie Habayit Hayehudi
neulich, überflutet von Kippot und Jiddischkeit.
Muss man ein Antisemit sein, um sich darüber zu
wundern? Bei all den Friedensstiftern der
Wheeler-Dealer - all diese Friedmans, Adelsons,
Greenblatts, Kushners und Berkowitzes, diese
angeblich fairen und unparteiischen Vermittler -
ist es unmöglich, auch nur über den Beginn eines
fairen Abkommens nachzudenken.
Es ist nicht schwer zu erraten, was jedem
Palästinenser und jedem Gerechtigkeitssuchenden
beim Anblick dieses rein jüdischen und
rechtsgerichteten Klassenbildes durch den Kopf
geht. Aber die Palästinenser fehlten nicht nur
völlig bei der Zeremonie, sie waren auch
nirgendwo in dem Plan zu finden, der ihre
Zukunft besiegeln könnte und der die
Ausschaltung ihrer letzten Chance auf etwas
verspäteten Anstand, auf ein bisschen
Gerechtigkeit, auf einen Tropfen Mitleid
ankündigt. Sie wurden blutend am Straßenrand
zurückgelassen.
Dies ist ihre dritte Nakba. Nachdem sie in der
ersten Nakba den größten Teil ihres Landes,
ihres Besitzes und ihrer Würde verloren haben
und in der zweiten ihre Freiheit, kommt nun die
dritte Nakba, um alles zu zerstören, was von
ihrer Hoffnung übrig geblieben ist. Sie haben
alles versucht. Diplomatischer Kampf und
bewaffneter Kampf, gewaltfreier Protest und
Wirtschaftsboykott. Nichts hat geholfen. Der
"Deal des Jahrhunderts" bestätigt nur das, was
bekannt war: Das Böse gedeiht, diesmal in einer
besonders extremen Ausgabe von Einseitigkeit,
Rassismus und Arroganz. Die Mächtigen nehmen
alles. Alle. Die Palästinenser erhalten nach
vielen Jahren, wenn überhaupt, eine Karikatur
eines unabhängigen Staates, und das nur so
lange, wie sie einer Reihe von erniedrigenden
Kapitulationsbedingungen zustimmen, denen selbst
der niedrigste Kollaborateur niemals zustimmen
würde. Israel hingegen bekommt fast alles, und
zwar sofort.
Warum müssen sich nur die Palästinenser
beweisen, bevor sie etwas bekommen? Hat sich
Israel in dem halben Jahrhundert der Besatzung
bewährt? Hat es überhaupt das Völkerrecht
befolgt? Hat es die internationale Gemeinschaft
beherzigt? Sollte es einen Preis für den
brutalen Besatzer geben? Für die Siedler? Für
was und warum Amerika?
Israel bekommt alles und ohne Bedingungen,
während die Palästinenser, ein angesichts der
schrecklichen Misshandlungen, die es erduldet,
recht zurückhaltendes Volk, sich noch bewähren
müssen, um die kleinen Krümel der Gerechtigkeit
zu erhalten, die der amerikanische Präsident
ihnen zuwirft. Warum muss die Sicherheit Israels
immer wieder, über Generationen hinweg und gegen
jedes Risiko garantiert werden, ohne dass jemand
auch nur einen Finger rührt, um die Sicherheit
der Palästinenser zu gewährleisten, deren Blut
von Israel so billig vergossen wird? Auch ein
kleines Mädchen in Gaza verdient einen sicheren
Schlaf, aber wer kümmert sich um sie in Habayit
Hayehudi, dem jüdischen Heim, in der 1600
Pennsylvania Avenue?
Wenn sich dieser Plan erfüllt, wird, Gott
bewahre, das Ende des palästinensischen Volkes
sein. Nicht das physische Ende, sondern das
nationale Ende. Wer dies für einen Grund zum
Feiern hält, ist eingeladen, sich an der Feier
auf dem Rabin-Platz für die Freilassung von
Naama Issachar zu beteiligen und für den Likud
oder Kahol Lavan zu stimmen - wo ist der
Unterschied? Aber wer noch einen Tropfen
moralischer Verpflichtung hat, sollte entsetzt
sein über diesen schrecklichen Frieden der
Sieger, der zwar für Israel gut enden mag, aber
niemals gut für die Israelis enden wird. Israel
hat nie die Verantwortung für den ersten und
zweiten Nakbas übernommen, vielleicht wird es
sich auch seiner Verantwortung für den dritten
entziehen. Aber es wird sich nie der Schuld und
der Schande entziehen können, ein anderes Volk
auszurotten.
Quelle
Eine
fatale Show
Nahost-Plan von Trump
Die Veranstaltung, auf der Donald Trump
und Benjamin Netanjahu den US-Friedensplan
präsentiert haben, wird ihre verheerende Wirkung
erst nach den Wahlen in Israel und den USA
entfalten.
Kommentar von Moritz Baumstieger
Im Anschluss spielten sie tatsächlich "What a
wonderful world". Fast eine Stunde lang hatten
US-Präsident Donald Trump und Israels
amtierender Premier Benjamin Netanjahu im Weißen
Haus den US-Friedensplan für den Nahen Osten
vorgestellt, sich vor allem aber selbst
gepriesen. Adjektive wie "historisch" reichten
bald nicht mehr, Netanjahu ernannte Trump zum
"ewiglichen" Freund Israels - nicht ganz der
Messias, aber wohl kurz darunter angesiedelt.
Wenn Netanjahu Louis Armstrongs Klassiker mit
seiner Bassstimme unterlegt hätte, es hätte
keinen gewundert: Das, was Trumps Nahostteam
unter dessen Schwiegersohn Jared Kushner nun
endlich vorgelegt hat, ist kein
Kompromissvorschlag, der Gerechtigkeit für sich
reklamieren darf, weil er von beiden Seiten
schmerzhafte Kompromisse erfordert. Es ist nicht
einmal ein Entwurf, der nur seit Jahrzehnten
erhobenen Forderungen Israels nachkommt. Es ist
ein Plan, der den Palästinensern die
Vorstellungen der Rechten und der
Siedlerbewegung fast ohne Abstriche diktieren
will - und noch dann Schaden anrichten wird,
wenn die Inszenierung vom Dienstag als weitere
bizarre Volte Trumps abgeheftet ist.
Dass dessen Regierung in dem Konflikt als
ehrlicher Makler auftreten würde, hat keiner
erwartet: Kushners Familie ist den Netanjahus
seit Jahrzehnten eng verbunden, der
US-Botschafter in Israel ist stolzer Förderer
der Siedlungsbewegung. Und Vizepräsident Mike
Pence zählt zu jenen Evangelikalen, die eine
Herrschaft Israels über das Westjordanland als
Teil der Prophezeiung ansehen >>>
Trumpf
verunglimpft die Palästinenser dafür, dass sie
dieselbe Gewalt anwenden, mit der Israel geboren
wurde
Trumps 'Deal des Jahrhunderts' Rede verurteilte
die Palästinenser für den Terrorismus und lobte
Israel für den Frieden -
alles unter Missachtung der eigenen gewalttätigen Geschichte Israels.
Edo Konrad - 30. Januar 2020 -
Übersetzt mit DeepL
Präsident Trump hat kaum versucht, seine
Verachtung für das palästinensische Volk zu
verbergen. Seine Enthüllung des "Deal of the
Century" am Dienstag offenbarte auf die klarste
Art und Weise, was er von den Millionen
Palästinensern - in den besetzten Gebieten,
innerhalb Israels und in der Diaspora - denkt,
die von seinem "Friedensabkommen" betroffen sein
würden.
Trumps Bemerkungen tröpfelten von klassischen
rassistischen Bildern. Zum einen benutzte er
neunmal die Worte "Terrorismus" und "Terror",
wenn er sich in seiner Rede auf Palästinenser
bezog. Dies steht im Gegensatz zu dem Lob, das
er über Israel aussprach, das der Präsident als
eine Insel der Demokratie und des Wohlstands
beschrieb. In den Augen des Präsidenten sind die
Palästinenser "in einem Kreislauf von
Terrorismus, Armut und Gewalt gefangen" und
müssen dem Terrorismus als Voraussetzung für die
Gründung eines eigenen Staates abschwören.
Die Karikatur des Präsidenten von Palästinensern
als Terroristen ist ebenfalls bekannt. Von der
Gründung Israels an wurden Palästinenser als
gewalttätige Revolutionäre dargestellt, deren
einziger Lebenszweck die Vernichtung des
jüdischen Staates war, und Juden wurden groß
geschrieben. Diese Ansicht wurde an der Spitze
des israelischen politischen Establishments
gefördert - darunter auch Premierminister David
Ben Gurion, der israelischen Soldaten befahl,
eine "Politik des freien Feuers" entlang der
Grenzen des Landes zu betreiben. Das bedeutet,
dass sie palästinensische "Infiltratoren"
erschießen und töten konnten, von denen viele
Flüchtlinge waren, die versuchten, in ihr Land
zurückzukehren.
Das Besondere an diesen Mantras der Araber als
"gewalttätige Wilde" ist, dass sie die eigene
Geschichte des Terrorismus des Zionismus, der im
israelischen Establishment eine zentrale Rolle
spielte, ausblenden. Diese Amnesie, vor allem in
der israelischen Öffentlichkeit, ist das, was
die Kulturwissenschaftlerin Marita Sturken als
"strategisches Vergessen" bezeichnet, bei dem
die Nationen wählen, welche Geschichten sie
übersehen wollen, und gleichzeitig positivere
nationale oder kulturelle Erinnerungen
bevorzugen.
So vergessen die Israelis beispielsweise lieber,
dass Menachem Begin und Yitzhak Shamir, bevor
sie Premierminister waren, eifrige Kämpfer
waren, die brutale Terrorakte gegen die
palästinensische Zivilbevölkerung inszenierten,
britische Soldaten und hochrangige Beamte
angriffen und sogar ausländische Würdenträger
ermordeten.
Begins Buch "The Revolt" von 1951 - das nicht
nur von der israelischen Rechten kanonisiert
wurde, sondern auch Nelson Mandela inspirierte -
beschreibt ausführlich und mit großer Tapferkeit
die Art und Weise, wie zionistische Kämpfer der
paramilitärischen Gruppen Etzel und Lehi
arabische Märkte in die Luft sprengten und einen
blutigen Guerillakrieg gegen britische Truppen
führten, den Begin als "Besatzungsarmee"
bezeichnete.
Die Feier des zionistischen Terrorismus geht
über diese Memoiren hinaus. Überall in Tel Aviv
kann man metallische Bronzetafeln finden, die
die Siege und Niederlagen der zionistischen
Milizen aus der Zeit vor der Unabhängigkeit
feiern. Eine Gedenktafel im Süden der Stadt
erinnert an einen von Etzel-Kämpfern gegrabenen
Tunnel, der zu einer britischen Militäranlage
führte, die sie sprengen wollten. Eine weitere
nahegelegene Tafel markiert die Stelle, an der
zwei als Telefonreparateure verkleidete
Lehi-Kämpfer eine Autobombe in ein britisches
Kommunikationszentrum fuhren und dabei mehrere
Polizisten töteten.
Es gibt Dutzende dieser Markierungen, die über
die ganze Stadt verstreut sind. Einige erinnern
an Etzel-Waffenfabriken, einige, in denen Lehi
seine Flugblätter druckte, und einige, in denen
die Haganah - die größte und prominenteste
zionistische paramilitärische Gruppe, die die
meisten Vertreibungen während des Krieges von
1948 durchführte und das Rückgrat der
entstehenden israelischen Armee bildete -
geheime Einführungs- und Ausbildungszentren
betrieb. Alle diese Tafeln tragen nicht nur die
Insignien der zionistischen Milizen, sondern
auch das offizielle Siegel der Stadtverwaltung
von Tel Aviv-Jaffa.
Die Stadt beherbergt auch vier Museen, die dem
Gedenken an die paramilitärischen Gruppen
gewidmet sind. Wenn Sie auf der Promenade von
Tel Aviv nach Süden gehen, stoßen Sie auf ein
altes palästinensisches Gebäude. Dies ist das
letzte Überbleibsel des Viertels, das einst als
Manshiyyeh bekannt war und heute als
Etzel-Museum zu Ehren der Gruppe dient, die
Jaffa während des Krieges von 1948 "befreit"
hat. Ein steinernes Schild in der Nähe des
Eingangs des Gebäudes listet die Namen der bei
der Operation getöteten Etzel-Mitglieder auf.
Diese "Befreiung" hatte die Vertreibung von etwa
95.000 Palästinensern aus dem Großraum Jaffa zur
Folge, von denen viele in Flüchtlingslagern im
Westjordanland und im Gazastreifen untergebracht
waren. Tausende weiterer Palästinenser, viele
von ihnen auf der Flucht aus den Nachbardörfern
nach Jaffa, waren in einem kleinen, von
Stacheldraht umgebenen Stadtteil konzentriert,
den die israelischen Behörden beiläufig als "Das
Ghetto" bezeichneten.
Die Vertreibungen, Massaker, Waffen und Tunnel
dieser zionistischen Milizen gingen weit über
die Grenzen des Gebietes Tel Aviv-Jaffa hinaus.
Sie waren Teil einer landesweiten
Kriegsanstrengung, ohne die der Staat Israel
vielleicht nicht entstanden wäre. Wie ich
bereits vor einigen Jahren schrieb, als die
israelische Armee Hamas-Tunnel vom Gazastreifen
in das israelische Gebiet entdeckte: "Hätte sich
der heutige Staat Israel den vorstaatlichen
zionistischen Bewegungen gegenübergestellt,
hätte er sicherlich deren
Menschenrechtsverletzungen verurteilt und sie in
die Vergessenheit bombardiert.
Eine derart gewalttätige Geschichte ist
keineswegs nur in Israel zu finden, aber sie ist
eine tief greifende Lektion für den Konflikt.
Angesichts ihrer Geschichte sollten die Israelis
als erste verstehen, warum einige, die gegen
einen ausländischen Besatzer für die Befreiung
und Selbstbestimmung kämpfen, zur Gewalt greifen
werden. Trumpf wird natürlich nicht derjenige
sein, der Israel mit seiner Vergangenheit
aufweckt oder gar Vergleiche zwischen
palästinensischer und jüdischer politischer
Gewalt wagt. Aber irgendwann wird vielleicht ein
US-Präsident kommen, der das tun wird.
Quelle |
30. 1.
2020
Trump's
Rede - Netanjahu's Rede
Das sind die zentralen Punkte im
Friedensplan von Donald Trump
Was steckt im Friedensplan von Donald
Trump? Der US-Präsident hat versprochen, den
Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern
beizulegen.
Von Christoph Titz - 29.01.2020
Schon in seinem ersten Amtsjahr hatte Donald
Trump einen Plan zur Lösung des Nahostkonflikts
versprochen, der Israel und dem Volk der
Palästinenser dauerhaften Frieden bringen soll.
Am Dienstag stellte der US-Präsident in
Washington - gemeinsam mit Israels
Regierungschef Benjamin Netanyahu, aber ohne
palästinensische Vertreter - ein 181 Seiten
umfassendes Dokument vor (hier als PDF
abrufbar), das im Kern Gebietsverluste für die
Palästinenser bedeutet und eine Annektierung des
Jordantals durch Israel legitimieren soll. Das
sind die fünf Kernpunkte >>>
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Trumps Friedensplan: Konstruktion
eines Gefängnisstaats
29. Januar 2020 - Florian
Rötzer
Mit der angestrebten Legitimierung der
völkerrechtswidrigen Annexion von großen Teilen
des Westjordanlands, die Netanjahu schnellstens
umsetzen will, soll sich das Recht des Stärkeren
durchsetzen
Es ist schon eine seltsame Veranstaltung, die im
Weißen Haus stattfand. Ein amerikanischer
Präsident, gegen den ein Impeachment-Verfahren
läuft, und der israelische Regierungschef, der
gerade der Korruption angeklagt wird, handeln
einen Deal aus, der völkerrechtswidrig ist und
die Annexion palästinensischer Gebiete
beinhaltet, aber - deswegen? - als historischer
Friedensdeal gefeiert wird. Die neuen
Grenzziehungen würden nicht nur den möglichen
palästinensischen Staat zu einer bis auf Gaza
vollständig von Israel abhängigen Enklave
machen, möglich wäre es auch, überwiegend
arabische Städte mitsamt Bevölkerung in den
neuen Schrumpfstaat zu verlagern. >>>
" REAKTIONEN "
LEERE
WORTE
KEIN
HANDELN
Trump schlägt «palästinensischen
Staat» vor, die internationalen Reaktionen
fallen gemischt aus
die wichtigsten Antworten zu
Trumps «Jahrhundertplan» für Nahost
Andrea Spalinger, Manuela
Nyffenegger, Ulrich von Schwerin - 29.01.2020
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
hat den Nahost-Plan des amerikanischen Präsident
Donald Trump als «absolut inakzeptabel»
verurteilt. «Jerusalem ist den Muslimen
heilig. Der Plan, Jerusalem an Israel zu
übergeben, ist absolut inakzeptabel (…)
Auch die Arabische Liga und Syrien haben den
Nahost-Plan von Trump kritisiert.
Frankreich hat den Nahostvorstoss von Trump
verhalten aufgenommen. Die Bemühungen von Trump
würden begrüsst, der vorgelegte Plan müsse
jedoch noch sorgfältig geprüft werden,
teilte das französische Aussenministerium am
Mittwoch (29.1.) mit (…)
Saudiarabien hat die Bemühungen von Donald Trump
gewürdigt, einen «umfassenden Plan» für einen
Frieden zwischen Israeli und Palästinensern zu
entwickeln. Das Aussenministerium in Riad
rief beide Seiten am Dienstagabend (28. 1.) auf,
direkte Verhandlungen unter der Schirmherrschaft
der USA zu beginnen (…)
Die Palästinenserführung wies Trumps Nahostplan
scharf zurück. «Nachdem wir all diesen Müll
gehört haben, sagen wir erneut Nein zum ‹Deal
des Jahrhunderts›», sagte der
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im
palästinensischen Fernsehen. Trumps Plan gehöre
in den «Mülleimer der Geschichte».
Die im Gazastreifen herrschende islamistische
Hamas bezeichnete den Plan als Unsinn. «Der
‹Deal des Jahrhunderts› ist Nonsens, es ist ein
feindlicher Deal», sagte Khalil al-Haja, ein
führender Hamas-Vertreter. Die Hamas würde den
Plan «mit allen Mitteln» bekämpfen. (…)
Netanyahu kündigte an, am Sonntag im Kabinett
über die einseitige Annexion des Jordantals und
der jüdischen Siedlungen im Westjordanland
abzustimmen. Der Nahostplan erkennt laut dem
israelischen Ministerpräsidenten Israels
Souveränität über alle jüdischen Siedlungen im
Westjordanland an (…)
Jordanien warnte Israel davor, palästinensisches
Gebiet zu annektieren und die jüdischen
Siedlungen im Westjordanland auszuweiten.
Einseitige israelische Massnahmen mit dem Ziel,
neue Fakten zu schaffen, seien gefährlich,
erklärte Jordaniens Aussenminister Aiman
al-Safadi >>>
Warum Trumps "Friedensplan" die
Realität im Nahen Osten verändern wird
Wird Donald Trumps Nahost-Plan "im
Mülleimer der Geschichte" landen, wie
Palästinenserpräsident Abbas meint? So einseitig
der Plan auch ist, seine Wirkung auf die
politische Realität wird er nicht verfehlen,
sagt Nahost-Experte Volker Perthes (...)
Die Kritik war so eindeutig wie erwartbar: Das
"Gegenteil von einem Friedensplan"
(Grünen-Chefin Annalena Baerbock), "ein
Rückschritt und kein Fortschritt"
(CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen) oder gar
ein Stück für den "Mülleimer der Geschichte"
(Palästinenserpräsident Abbas) sei der von
US-Präsident Donald Trump und Israels Premier
Benjamin Nethanjahu am Dienstag in Washington
gemeinsam vorgestellte sogenannte "Friedensplan"
für den Nahen Osten. So oder so ähnlich die
vielstimmige Kritik am Tag danach. Allzu
eindeutig bediene er die Interessen Israels,
noch dazu ohne mit der palästinensischen Seite
auch nur gesprochen zu haben. Also letztlich
Makulatur? Keineswegs, glauben politische
Beobachter. Der Plan werde seine Wirkung
entfalten >>>
Norbert Röttgen im Gespräch mit
Dirk-Oliver Heckmann -
Röttgen (CDU): „Das ist ein Rückschritt“ -
Norbert Röttgen, Vorsitzender des Auswärtigen
Ausschusses der CDU, hat den Nahost-Plan von
US-Präsident Donald Trump und Israels
Premierminister Benjamin Netanjahu kritisiert.
Im Dlf sagte er, der Plan sei in seiner
Entstehung, seiner Präsentation und inhaltlich
eine Provokation für die Palästinenser. >>>
Empörte Gegner, skeptische Verbündete
"Schande", "Verrat", "Katastrophe"
- der Nahostplan des US-Präsidenten bringt
Staaten der Region in Rage, und selbst
Partnerländer wie Saudi-Arabien versagen ihm die
Unterstützung.
Alexander Sarovic und
Anna-Sophie Schneider - 29.01.2020
Donald Trump braucht Hilfe: Sollten die
Palästinenser sich nämlich offen für seine
"Vision" zeigen, sagte der US-Präsident bei der
Vorstellung seines Plans für den Nahen Osten,
könnten sie bei der Entfaltung ihres
"außergewöhnlichen Potenzials" auch auf die
Unterstützung verschiedener Staaten in der
Region zählen. Die sollen nach Trumps
Vorstellung einen wichtigen Beitrag zur
Umsetzung seiner Roadmap leisten, unter anderem
mit Milliardeninvestitionen in eine neu
florierende palästinensische Wirtschaft. Nur: Ob
sie mitmachen bei den Plänen des Präsidenten,
ist völlig offen. (…)
Der Präsentation in Washington wohnten die
Botschafter von nur drei arabischen Staaten bei:
Bahrain, Oman und die Vereinigten Arabischen
Emirate. Aber auch sie stellten sich nicht
ausdrücklich hinter das Nahost-Projekt. (…)
Ägypten, Saudi-Arabien und Jordanien waren bei
der Vorstellung gar nicht erst vertreten. Die
Reaktionen ihrer Führungen waren ebenfalls
zurückhaltend. Die Botschaft: vorsichtiges Lob
für die Bemühungen der Regierung Trump, aber
keine Veränderung der eigenen Position.
Jordaniens Regierung hatte sich schon im Vorfeld
skeptisch gezeigt - und will Trumps Plan nun
offenbar weitgehend ignorieren. Ayman Safadi,
der Außenminister des Haschemitischen
Königreichs, teilte mit, dass sein Land an der
Schaffung eines unabhängigen palästinensischen
Staates innerhalb der Trennlinien von 1967
festhalte. (…)
Die Stellungnahme des Außenministeriums in Kairo
war zwar weniger deutlich. Dennoch rückt
auch Ägypten nicht ab von der "Schaffung eines
souveränen, unabhängigen Staates in den
besetzten palästinensischen Gebieten im Einklang
mit internationaler Legitimität und
internationalen Resolutionen". Saudi-Arabiens
Außenministerium rief in einer Mitteilung zwar
zu Verhandlungen zwischen Israelis und
Palästinensern unter Schirmherrschaft der USA
auf. Allerdings bekräftigte das Königreich seine
"Unterstützung für das brüderliche
palästinensische Volk" (…)
Iran nennt Plan "Verrat des Jahrhunderts"
Die Hisbollah im Libanon bezeichnete den Plan
"als Deal der Schande", der ohne die
"Komplizenschaft und den Verrat mehrerer
arabischer Regime" unmöglich gewesen wäre.
Ähnlich reagierte die Schutzmacht der Miliz,
Iran: Trumps Plan, vom diesem als "Deal des
Jahrhunderts" angepriesen, sei der "Verrat des
Jahrhunderts" und zum Scheitern verurteilt, hieß
es in einer Stellungnahme des Außenministeriums
in Teheran. Außenminister Mohammad Javad
Zarif bezeichnete den Plan bereits als
"wahnhaft", bevor Details veröffentlicht wurden.
Später wurde er deutlicher und schrieb auf
Twitter, die "sogenannte Vision für den Frieden"
sei schlicht "das Traumprojekt eines bankrotten
Immobilienentwicklers" (…)
Auch vom Nato-Partner Türkei kann sich Trump
wohl keine Unterstützung erhoffen. Ankaras
Verhältnis zu Israel hat sich unter
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in den
vergangenen Jahren deutlich verschlechtert.
Dieser wies den Friedensplan von Trump als
"absolut inakzeptabel" zurück. Das türkische
Außenministerium bezeichnete den Friedensplan
als "Totgeburt". "Dieser Annektierungsplan zielt
darauf ab, die Zweistaatenlösung zu vernichten
und palästinensisches Land zu stehlen" >>>
Quelle Facebook - um das Bild zu
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Ilhan Omar: US-Deal
"beschämend und unaufrichtig
29. Januar 2020 -
Übersetzt mit DeepL
Die US-Kongressabgeordnete Ilhan Omar hat
gestern den "Deal des Jahrhunderts" von
US-Präsident Donald Trump als "schändlich und
unaufrichtig" bezeichnet.
Nachdem der Deal in Washington im Beisein des
israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu
ohne Palästinenser angekündigt wurde,
verurteilten progressive Politiker und
Anti-Besatzungsgruppen den sogenannten
"Friedensdeal".
Omar schrieb auf Twitter: "Sie hätten
Gerechtigkeit garantieren und alle in dieses
Friedensabkommen einbinden können. Stattdessen
haben diese beiden umkämpften, angeklagten und
angeklagten Staatsoberhäupter ein "Nur wir"
Friedensabkommen. Das ist beschämend und
hinterlistig!"
Auch die palästinensisch-amerikanische
Kongressabgeordnete Rashida Tlaib verurteilte
den Plan und twitterte auf Arabisch: "Von
Detroit nach Palästina: Was heute angekündigt
wurde, ist sinnlos und nutzlos und widerspricht
allen UN-Resolutionen und der internationalen
Legitimität."
Auch der US-Präsidentschaftspräsident Bernie
Sanders hat sich schnell gegen den Friedensplan
ausgesprochen. - Sanders sagte, die USA
könnten im israelisch-palästinensischen Konflikt
eine Führungsrolle übernehmen, aber der "Deal
des Jahrhunderts" kam dem nicht annähernd nahe.
"Er muss die israelische Besatzung beenden und
den Palästinensern die Selbstbestimmung in einem
eigenen unabhängigen Staat an der Seite eines
sicheren Israels ermöglichen. Trumps so
genannter 'Friedensvertrag' kommt nicht
annähernd zustande und wird den Konflikt nur
verewigen. Es ist inakzeptabel".
Die jüdische Anti-Besatzungsgruppe IfNotNow wies
auch darauf hin, dass bei der Vorstellung dieses
Friedensabkommens keine Palästinenser anwesend
waren, keine konsultiert und keine eingeladen
wurden. - Es hiess: Es sind keine
Palästinenser bei dieser Pressekonferenz
anwesend. Zu dem Treffen im Weissen Haus über
den Plan wurden keine Palästinenser eingeladen.
An dem "Prozess", der zu diesem Plan führte,
waren keine palästinensischen Führer beteiligt.
Das Ganze sollte das Projekt der endlosen
Besetzung unterstützen. In einer Reihe von
Tweets sagte IfNotNow, dass dieser
Friedensplan "keinen Kontakt" zu den
amerikanischen Juden habe und dass das
"erstaunliche Team" hinter dem "Friedensplan"
persönliche Interessen an der Erweiterung der
israelischen Siedlungen habe, einschließlich der
Investition ihres eigenen persönlichen Geldes.
(...)
Die Vereinten Nationen (UN) lehnten das Abkommen
mit der Begründung ab, dass es nicht auf den
UN-Richtlinien beruhe, sondern eine
Auferlegung von Trumps eigener Vision einer
Zwei-Staaten-Lösung sei.
Quelle
Botschafterin Palästinas zum Plan
von US-Präsident Trump
Zum sog. Friedensplan von US-Präsident
Trump erklärt Botschafterin Dr. Khouloud Daibes:
29.01.2020
„Der als „Deal des Jahrhunderts“ angekündigte
Nahostfriedensplan von US-Präsident Trump ist
ein amerikanisch-israelischer Plan, der
ausschließlich die politischen Interessen der
rechtsgerichteten nationalen Regierung Israels
berücksichtigt. Er ist eine Fortsetzung der
unilateralen Schritte der US-Regierung und eine
schwere Verletzung des Völkerrechts. Nicht nur
für uns Palästinenser stellt er daher eine
Provokation dar, sondern er fordert auch die
Internationale Gemeinschaft heraus, deren
Verpflichtung es ist, die Weltordnung und den
Frieden zu sichern. Dieser Plan, seine
Entstehung und Präsentation werden nicht zum
Frieden führen.
Der Kern des Plans ist die Legitimation des
Gebietserwerbes durch Gewalt. Er ist ein
Annektierungsplan für die israelische Regierung
zur dauerhaften Besatzung Palästinas
einschließlich der Kontrolle über das
palästinensische Volk, das Land und seine
natürlichen Ressourcen. Nicht einmal ein Minium
unserer Forderungen enthaltend, ignoriert er
unser verbrieftes unveräußerliches Recht auf
Selbstbestimmung und kollektiv als Nation zu
existieren. Für die Zwei-Staaten-Lösung bedeutet
er das AUS.
Der Inhalt dieses Plans ist keine Überraschung
und war aus mehreren Gründen vorhersehbar: So
wurde er ohne Mitwirkung der Palästinenser von
Präsident Trumps Team, das hauptsächlich aus
Unterstützern der israelischen Siedlungspolitik
besteht, ausgearbeitet. Alle unilateralen
Schritte der US-Regierung in den letzten drei
Jahren widersprechen jeglichen Verpflichtungen
für ein Friedensengagement. Und auch der
Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Plans ist
von Präsident Trump mit Blick auf die
Wahlkampfbemühungen von MP Netanyahu und seinem
eigenen Amtsenthebungsverfahren ganz bewusst
gewählt worden.
Gestern hat Präsident Abbas bereits erklärt,
dass wir diesen Plan ablehnen und Maßnahmen zu
einer geänderten Rolle der PA durch die PLO
prüfen werden. Diesen Plan abzulehnen bedeutet
jedoch nicht den Frieden abzulehnen, sondern
sich gegen die Zementierung des israelischen
Besatzungs- und Apartheidsystems unserer Heimat
zu wehren. Das palästinensische Volk hat ein
Recht auf einen unabhängigen Staat mit
Ost-Jerusalem als Hauptstadt, der unserer Würde
als Nation gerecht wird und unsere grundlegenden
Menschenrechte sowie unser Leben in Freiheit und
Sicherheit zu verbringen, respektiert und
achtet. Jede Lösung muss auf dem Völkerrecht,
den einschlägigen UN-Resolutionen und dem Willen
der Internationalen Gemeinschaft erfolgen. Es
ist nun an der Zeit, dass letztere eine
Entscheidung trifft, entweder steht sie auf der
Seite des Rechts und der Gerechtigkeit oder sie
toleriert ein dauerhaft verankertes
Apartheidsystem.“
Quelle
"Kein Plan, eher ein Diktat"
Es sollte ein Plan sein, der Frieden
bringt. Doch der Nahost-Experte Peter Lintl
sieht im Gespräch mit tagesschau.de darin eher
eine einseitige Begünstigung Israels und
wahlkampfpolitisches Kalkül. - 29.01.2020
tagesschau.de: Einige sprechen nicht von einem
Friedensplan, eher von einem Kriegsplan. Ist das
richtig?
Peter Lintl: Den Begriff Kriegsplan halte ich
für übertrieben. Aber in der Tat berücksichtigt
er sehr einseitig israelische Interessen. Zum
Beispiel spricht er Israel fast vollständig
Jerusalem als Hauptstadt zu. Die drei
palästinensischen Enklaven dort sind kaum der
Rede wert. Sie gehören kaum noch zu Jerusalem.
Trump erkennt zwar Palästina als Staat an, aber
das ist nur ein Rumpfstaat. Dieser hätte nicht
einmal die Hoheit über die eigenen Außengrenzen.
Mit diesem Plan wird kein Frieden gefördert. Er
ist sogar eine Abkehr einer verhandelten
Friedenslösung, die auf Ausgleich beruht. Ein
Diktat, das israelische Interessen bevorzugt.
tagesschau.de: Aber immerhin wird Palästina
überhaupt einmal als eigener Staat anerkannt,
oder?
Lintl: Wenn man etwas Positives sehen will, dann
in der Tat, dass das Prinzip von zwei Staaten,
zwei Völker anerkannt wird. Aber bei näherer
Betrachtung ist das kein zufriedenstellender
Staat. >>>
"PEACE TO PROSPERITY"
"Ein an die Palästinenser adressiertes
Kapitulationsangebot"
GÖAB-Newsletter Analysen/Dokumente Nr.
4/2020 - 29.1.2020
Die
eines unreflekierten Antiisraelismus
unverdächtige "Süddeutsche Zeitung" kommt in
ihrem heutigen Bericht über den "Trump'schen
Friedensdeal des Jahrhunderts" zu einer klaren
und unmissverständlichen Konklusion. Das
US-amerikanische Magazin "The Intercep" titelt
"Trump and Netanjahu Dictate Terms of
Palestinian Surrender to Israel and Call It
Peace". Damit ist eigentlich schon alles gesagt.
Es ist auch kaum anzunehmen, dass die auf 181
(!) Seiten dargelegten Pläne (eher wohl
Phantasien) jemals realisiert werden. Daran
ändert auch nicht die Begeisterung, mit welcher
manche Trumpianer (darunter leider auch manche
aus dem Nahen Osten!) diese "Vision to Improve
the Lives of the Palestinian and Israeli People"
(so lautet der Untertitel des Konvolutes)
bejubelt haben. Es lohnt sich wohl auch nicht
die Mühe, dieses Kompendium von Ideen,
welcheteilweise schon vor vielen Jahren als
unsinnig verworfen worden sind (wie z.B. die
Brücken- oder Tunnelverbindung zwischen dem
Gazstreifen und der Westbank), genau zu
studieren, wie es heute einige meiner
palästinensischen Freunde gemeint haben. Ich
werde es dennoch tun, alleine schon um zu sehen,
mit welchen Manipulationen und Verrenkungen eine
unbestreitbare Tatsache vom Tisch gewischt
werden wollen, dass nämlich die Grundannahmen
und -voraussetzungen des gesamten
Multimilliarden Projektes schlicht und einfach
eklatante Verstöße gegen das Völkerrecht
darstellen. Alleine wegen dieser Beweisführung
lohnt sich meiner Überzeugung nach die Mühe.
Dann kann und muss man all jenen, die sich nun
auf die Suche nach positiven und
unterstützenswerten Aspekten dieses Machwerkes
begeben (darunter leider auch manche europäische
Politiker), mit voller Überzeugung und
Detailkenntnis vor Augen führen, dass diese
Vision einen völligen Bruch der fundamentalen
menschen- und völkerrechtlichen Grundsätze
darstellt, auf denen unser internationales
System (noch) basiert. Die israelische und
US-amerikanische Vorgangsweise wird immer mehr
zu einer absoluten Grundsatzfrage, ob man bereit
ist hinzunehmen, dass sich in der Welt nicht das
Recht sondern einfach die nackte Gewalt
durchsetzen. Der israelisch-palästinensische
Konflikt wird immer mehr zu einer
grundsätzlichen Existenzfrage des
internationalen Systems. Offensichtlich haben
bereits viel zu viele vergessen, welche
katastrophalen Ereignisse nach 1945 zur
Errichtung eines auf Menschen- und Völkerrecht
aufgebauten internationalen Systems geführt
haben. Es ist höchst an der Zeit, den
gesinnungs- und rücksichtlosen "Dealmakern"
entschlossen entgegenzutreten.
In der Beilage finden sich einige internationale
Reaktionen sowie einige Karten, welche die
Perfidie der israelischen und US-amerikanischen
Besatzungs- und Vertreibungspolitik
dokumentiert. Mit besten Grüßen!
Fritz Edlinger
Kein Frieden, sondern Apartheid:
Eine kurze Antwort auf den „Trump-Plan“
Was hat sich heute verändert? Die Wirklichkeit
am Boden ist bereits eine unter voller
israelischer Kontrolle über das gesamte Gebiet
zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer, und über
jeden, der dort wohnt. Es ist die Wirklichkeit
eines absolut undemokratischen Staates. Und
daher ist die Hauptveränderung heute, dass
Israel und die Trump-Administration einen
Schritt weiter gehen, um ihre Intention
klarzulegen, diese Wirklichkeit fortzuführen.
Diese Klarheit reduziert signifikant das Loch
zwischen der Situation, die ist und den
beschönigenden Worten, wie sie beschrieben wird.
Was hat sich heute nicht verändert? Morgen
werden immer noch 14 Millionen Menschen zwischen
dem Jordan und dem Mittelmeer leben, 5 Millionen
davon sind palästinensische Staatsangehörige
ohne politische Rechte. Und alle von uns hier
werden in irgendeiner Weise unter der gleichen
Herrschaft in Jerusalem bleiben, einer
Regierung, die ständig dabei ist, die
Überlegenheit eines Volkes auf Kosten des
anderen voranzutreiben, auf dessen Rechten sie
ständig herumtrampelt.
Und die Zukunft? Was den Palästinensern heute
angeboten wird, sind keine Rechte, kein Staat,
sondern ein dauernder Apartheidstaat. Kein
Feilschen kann diese Schande wegwischen oder die
Fakten verschleiern. Aber die schmerzlichen
Fakten von heute geben das Erwachen der Hoffnung
für die Zukunft, die einzige Zukunft, die
ehrlich Hoffnung anbieten kann. Eine Zukunft,
die nicht auf der Überlegenheit einiger und der
Unterdrückung für andere basiert, sondern auf
volle Gleichheit, Freiheit, Würde und Rechte für
alle. Dieser Tag wird kommen. - Hagai
El-Ad Exekutivdirektor von B’Tselem
„Denken Sie, wir wissen nicht…?“
January 29, 2020 - Reiner Bernstein
Während Frank-Walter Steinmeier in der heutigen
Gedenkstunde des Bundestages zur Befreiung des
Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren die
deutsche Schuld an den millionenfachen
Verbrechen und strikt die heutige Verantwortung
für den liberalen Rechtsstaat und den Kampf
gegen Antisemitismus, Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit in den Mittelpunkt stellte,
glich die Ansprache seines Amtskollegen Reuven
Rivlin in weiten Strecken der seines
Ministerpräsidenten. Denn das israelische
Staatsoberhaupt konzentrierte sich neben den
Warnungen an die Adresse Europas vor
Antisemitismus, Nationalismus und
Fremdenfeindlichkeit auf die Bedrohung aus
Teheran, ohne sich explizit von der
fortwährenden deutschen Unterstützung der
Iran-Vereinbarung vom Juli 2015 zu distanzieren.
Zum zweiten plädierte er für Donald Trumps „Deal
of the Century“ und bekannte damit seine
Abneigung gegen die Teilung des „Landes Israel“.
Wer die Regierungsbank und das Plenum in
Augenschein nahm , konnte die besorgten Mienen
nicht übersehen. Wollte der eine oder die andere
zumindest indirekt die Antwort eines
„Abgeordneten aus den progressiven Reihen“ an
die israelische
Friedensaktivistin Ilana Hammerman in ihrem
Bericht „Deutschland macht mich ratlos“
in
der aktuellen Ausgabe des FREITAG bestätigen? –:
„Sind Sie hier, uns zu berichten, was bei Ihnen
los ist? Was in den besetzten Gebieten los ist?
Denken Sie, wir wissen das nicht ganz genau?
Aber uns klar dagegen auszusprechen, würde für
uns den Verlust unserer politischen
Einflussmöglichkeiten in Deutschland bedeuten.
Und die brauchen wir für dringendere Themen.“
>>>
Für Trump ist Palästina nur ein
weiteres "Scheißland".
Ohne seinen Rassismus hätte sich der
Präsident von der Fähigkeit des
palästinensischen Volkes inspirieren lassen
können, die israelische Unterdrückung zu
überleben.
Eitay Mack - 29. Januar
2020 - Übersetzt mit DeepL
Die
Pressekonferenz am Dienstagabend im Ostsaal des
Weißen Hauses war ein Gipfeltreffen, bei dem die
weiße Vorherrschaft von Präsident Donald Trump
mit der jüdischen Vorherrschaft von
Premierminister Benjamin Netanjahu zusammentraf.
Nach einem Jahrzehnt der rechtsextremsten
Regierungen in der Geschichte Israels, nach zwei
Jahren, in denen Netanjahu und seine
Likud-Partei alles zerstörten, was von der
israelischen Demokratie übrig geblieben ist, und
Stunden, nachdem der Premierminister wegen
Korruptionsvorwürfen vor Gericht angeklagt
wurde, präsentierte Trump Israel der Welt als
eine Insel der Vernunft, Demokratie, des
Friedens und der Innovation im Nahen Osten.
Und das, obwohl Israel unzähligen
palästinensischen Häusern den Zugang zu Wasser,
Strom und Straßen verweigert. Trotz der
Tatsache, dass Siedler-"Preisschild"-Kommandos
weiterhin im Westjordanland wüten. Und trotz der
Tatsache, dass seit 2009 über 50 Kirchen,
Klöster und Moscheen in Israel und den besetzten
Gebieten von jüdischen Extremisten angezündet
wurden.
Medienkommentatoren, Historiker und Experten
werden endlos über den "Deal des Jahrhunderts"
berichten. Trump verlor unterdessen keine Zeit
und enthüllte stattdessen gleich zu Beginn
seiner Rede die Prämisse seines Plans.
Laut dem Präsidenten sind die Palästinenser ein
Volk, das von "einem Kreislauf von Terrorismus,
Armut und Gewalt" geplagt wird. Indem Trump sie
als solche beschrieb, setzte er im Wesentlichen
die Palästinenser in einen Topf mit Millionen
von Afrikanern, die er als in "Scheißländern"
beschrieb, sowie mit Hispanoamerikanern, die er
als "Kriminelle und Vergewaltiger" bezeichnete.
Ohne seinen Rassismus und seine Islamophobie
hätte sich der Präsident vielleicht von der
Fähigkeit des palästinensischen Volkes
inspirieren lassen, die Besetzung und Enteignung
durch Israel über so viele Jahrzehnte hinweg zu
überleben.
Palästinensische Eltern schicken ihre Kinder
weiterhin zur Schule, obwohl die israelischen
Sicherheitskräfte diese Schulen zerstören und
die Kinder Gewalt und Schikanen aussetzen.
Palästinensische Universitäten bilden
hochkarätige Fachleute und Forscher in
verschiedenen Bereichen aus, trotz der
zahlreichen Einschränkungen der akademischen
Freiheit durch Israel und der wiederholten
Razzien auf dem Campus.
Palästinensische Journalisten führen ihre Arbeit
trotz Israels Angriffen auf die Pressefreiheit
und seiner Gewalt gegen Journalisten
gewissenhaft aus.
Palästinensische Familien führen ihre Geschäfte,
selbst als israelische Streitkräfte ihr Eigentum
überfallen, beschlagnahmen und beschädigen.
Palästinenser produzieren trotz knapper
Ressourcen und harter Einschränkungen immer noch
schöne Kunst.
Palästinensische Familien bauen Häuser für ihre
Kinder, während die israelischen Streitkräfte
diese Häuser vor ihren Augen zerstören.
Palästinensische Aktivisten organisieren sich im
Westjordanland trotz des Militärbefehls Nr. 101,
der eine Gefängnisstrafe von bis zu 10 Jahren
für diejenigen vorsieht, die ungenehmigte
Demonstrationen und Märsche organisieren.
Die Palästinenser pflegen familiäre Beziehungen
und Freundschaften, obwohl sie befürchten, dass
der Shin Bet einen ihrer Verwandten erpressen
oder beschäftigen könnte, um sie zu überwachen.
Palästinensische Familien versuchen, ein
normales Leben im Gaza-Streifen
aufrechtzuerhalten, trotz der Unterdrückung und
Menschenrechtsverletzungen durch die Hamas
einerseits und der israelischen Belagerung und
Bombardierungen andererseits.
Palästinensische Bürger Israels werden trotz
jahrelanger Militärherrschaft, Rassismus und
systematischer Diskriminierung Teil vieler
Institutionen in der israelischen Gesellschaft.
Palästinensische Flüchtlinge aus dem Krieg von
1948 und ihre Nachkommen streben nach enormen
Leistungen und Beiträgen in ihren Exilländern.
Doch Trump kann nichts davon sehen. Die
Verachtung, der Rassismus und die
Entmenschlichung des palästinensischen Volkes
durch seine Regierung - und diejenigen, die sich
beeilten, seinen und Netanjahus Plan zu
unterstützen - bestärkt das Verständnis, dass
die Palästinenser symbolisch zu den Juden dieser
Ära geworden sind.
Nun stellt sich die Frage, ob es beim
derzeitigen Stand der internationalen
Gemeinschaft genügend Stimmen geben wird, um
einen der beschämendsten Momente des
Jahrhunderts zu stoppen.
Quelle
Lieber ein Staat mit den Juden
als ein halbes Palästina
Die meisten Palästinenser reagieren
gefasst auf den US-Friedensplan. Doch statt
einer defekten Zweistaatenlösung wünschen sich
manche inzwischen einen gemeinsamen Staat.
Eine Reportage von Steffi
Hentschke, Ost-Jerusalem - 29. Januar 2020
Als Donald Trump seine Vision eines
palästinensischen Staates vorstellt, nimmt sich
Siba Khoury ein großes Stück Rührkuchen aus der
Vitrine. Es ist kurz nach 19 Uhr. Im Educational
Bookshop, einem Buchladen mit Café und beliebter
Treffpunkt Intellektueller in Ostjerusalem,
schaut sich die Aushilfe zusammen mit ihren
Kollegen im Livestream an, wie der US-Präsident
den Frieden nach Nahost bringen will. Die
30-Jährige trägt die schwarzen Haare eng am Kopf
geflochten und eine goldene Halskette, an der
ein Anhänger in den Umrissen des historischen
Gebiets Palästinas hängt. "So ein Bullshit, so
ein Arschloch", ruft Khoury und lacht spitz.
Der israelisch-palästinensische Konflikt ist
wohl der komplizierteste der Gegenwart. Schon
die Tatsache, dass ausgerechnet Donald Trump ihn
lösen will, sorgt im Buchladen für Spott. >>>
Provokation statt Politik
Israel/Palästina Donald Trumps
„Friedensplan“ macht einmal mehr deutlich, dass
die Zwei-Staaten-Lösung längst keine
realistische Option mehr ist. Wer sollte sie wie
durchsetzen?
Lutz Herden
Dieser „Friedensplan“ schreibt fort, was seit
dem Amtsantritt von Donald Trump Anfang 2017 die
Maxime seiner Palästina-Politik ist: Sich ohne
den Hauch eines Dissenses mit Israel, besonders
aber der Regierung von Benjamin Netanjahu zu
identifizieren. Erst im März 2019 wurde die
Annexion der Golan-Höhen von der Trump-Regierung
als rechtmäßig eingestuft, zuvor im Dezember
2017 Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt
und zugleich verfügt, die US-Botschaft dorthin
zu verlegen.
Das heißt, man ist mit der israelischen
Besatzungspolitik inzwischen in einer Weise
verbunden, wie das in der Regierungszeit Barack
Obamas nie der Fall war, aber auch auf
republikanische Vorgänger wie George W. Bush,
dessen Vater George H. W. Bush oder Ronald
Reagan bei aller Parteinahme für Israel kaum je
zutraf. Allein das ist bemerkenswert. Es
provoziert Präsident Abbas, seine
Autonomiebehörde und die dort durchaus
vorhandenen verhandlungswilligen Kräfte.
>>>
Der heutige 'NY Times'-Bericht
über den neuen Annexionsplan ist ein ekelhaftes
Beispiel für eine Pro-Israel-Voreingenommenheit
Medienanalyse James North
- 29. Januar 2020 - Übersetzt mit DeepL
Der
heutige Bericht der New York Times auf der
Titelseite über den Annexionsplan für Trump /
Netanyahu ist ein ekelhaftes Beispiel für eine
pro-israelische Voreingenommenheit. In den USA
ist die Berichterstattung in der Times wichtiger
denn je, da regionale Zeitungen ihre eigenen
Abteilungen für Auslandsberichte und
Fernsehnachrichten gekürzt haben und nur noch
wenige Korrespondenten in Übersee empfangen. In
der amerikanischen Medienlandschaft 2020 gibt
die Times den Ton an.
Erstens nennt die Times den Trump /
Netanyahu-Vorschlag einen „Friedensplan“, ohne
Anführungszeichen oder andere Anzeichen dafür,
dass genau diese Definition stark in Frage
gestellt wird. Viele argumentieren bereits, dass
der „Annexionsplan“ genauer ist, aber das Papier
ignoriert sie.
Als nächstes wiederholt der lange Times- Artikel
die Trump / Netanyahu-Sichtweise ausführlich und
lässt Kritiker kaum ein Wort auf den Punkt
bringen. Die Zeitung gibt Trump, Netanyahu und
ihren Anhängern 11 Absätze, um ihre Ansichten zu
erläutern, so dass der Artikel eher wie eine
Pressemitteilung des Weißen Hauses als wie ein
ausgewogener Look klingt.
Nur ein einziger Palästinenser darf Stellung
nehmen - Mahmoud Abbas, der Präsident der
Palästinensischen Autonomiebehörde. Hier ist
Abbas 'kurzes Zitat: „Wir sagen tausendmal:
nein, nein, nein.“ Der Effekt ist, die
Palästinenser als wacklige Neinsager ohne
sachliche Kritik darzustellen. In der
Zwischenzeit hat CNN International Noura Erakat,
die angesehene palästinensisch-amerikanische
Rechtswissenschaftlerin, aufgespürt, die eine
nachdenkliche Antwort auf Sendung gab. Warum hat
die New York Times sie und andere Palästinenser,
die im Detail hätten erklären können, was mit
dem „Friedensplan“ nicht stimmt, nicht
angerufen?
Stattdessen tritt der erste Teilkritiker des
Annexionsplans erst nach Absatz 24 auf die Bühne
und er erweist sich als Fellow am Washington
Institute for Near East Policy, einem der AIPAC
angeschlossenen israelischen Lobby-Think Tank.
Aber selbst der Mann, David Makovsky, hat nicht
versucht zu verbergen, dass die Ankündigung von
Trump "die schlimmsten Befürchtungen bekräftigt,
dass dies eher ein Annexionsplan als ein
Friedensplan ist."
Der Times- Bericht erwähnt kaum die Besetzung
der Westbank durch Israel. Die Zeitung sagt
nirgendwo, wie viele israelische "Siedler"
illegal dorthin gezogen sind. Tatsächlich taucht
das Wort „Besatzung“ nur ganz am Ende in einem
Zitat von Senator Bernie Sanders auf, der ein
Ende forderte. (Sanders Aussage ist in der
Online-Version des Artikels, aber er hat den
Schnitt nicht in die Print-Ausgabe gemacht.)
Der Times- Bericht erwähnt nirgendwo ein anderes
unheimliches Merkmal des Annexionsplans - die
Bedrohung, Palästinenser, die heute innerhalb
der israelischen Grenzen von 1967 leben, zu
entstaatlichen und sie in den neuen
palästinensischen „Staat“ zu zwingen. Schock und
Angst über diesen Vorschlag waren überall im
Internet , aber die Times Reporter konnten nicht
gestört werden.
Das Papier enthielt eine unbewusst humorvolle
Aussage. Es hieß, Trumps Ankündigung "beendete
Jahre der Spannung wegen eines mit Spannung
erwarteten Friedensplans". Dies sei entweder
eine Lüge oder ein journalistisches
Fehlverhalten. Es gab keine „Spannung“, die
einzige Frage war, wie pro Netanyahu der
Annexionsvorschlag sein würde.
Schließlich müssen wir uns an die ehrliche
israelische Zeitung Haaretz wenden, um einen
Winkel zu finden, den der pathetisch
leichtgläubige Times- Bericht übersehen hat: Der
Trump / Netanyahu-Plan sieht vor, dass die
Palästinenser ihn ablehnen. Das sagt Amir Tibon
heute:
Der einzige Teil des Trump-Plans, der mit
Sicherheit umgesetzt wird, ist das Annexionsbit.
Alle anderen Teile des Plans werden davon
abhängig sein, dass die Palästinenser einen Plan
akzeptieren, der, wie zuvor in Haaretz
geschrieben, mit der klaren Absicht verfasst
wurde, die Palästinenser dazu zu bringen, ihn
abzulehnen. Dies bedeutet, dass Israel als
Ergebnis des Plans weiterhin die gesamte
Westbank kontrollieren wird und kein
palästinensischer Staat gegründet wird.
Quelle
29. 1.
2020
Quelle und Artikel
Jüdische Stimme für den Frieden - ZUR
SOFORTIGEN VERÖFFENTLICHUNG
"Palästinensisches Land ist weder
für Trump zum Verschenken noch für Netanjahu zum
Stehlen bestimmt"
In
der jüngsten Bestätigung der einseitigen
Unterstützung der Trump-Regierung für die
Kontrolle und Annexion Israels wurde der
Präsident heute gemeinsam mit evangelischen
Christen und extremistischen jüdischen
israelischen Siedlerführern, jedoch ohne
Palästinenser, freigelassen ein sogenannter
„Friedensplan“, der zum großen Teil von seinem
Schwiegersohn ausgearbeitet und bereits von den
Palästinensern abgelehnt wurde.
In einer Zeit, in der sowohl Präsident Trump als
auch der israelische Ministerpräsident Netanjahu
ihre politischen Kampagnen vorantreiben, ist es
unwahrscheinlich, dass der sterbende
Friedensplan zu Ergebnissen führt, die über die
Förderung der extremistischen israelischen
Siedlerbewegung hinausgehen - und möglicherweise
von ihren Wahlkämpfen ablenken. Im Wesentlichen
ist der Plan wie die Trump-Regierung selbst
unehrlich, unmenschlich und ineffektiv.
Der 80-seitige Farcical Plan sieht vor, dass
israelische Siedlungsblöcke im besetzten
Westjordanland unter israelischer Kontrolle
bleiben; dass Jerusalem Israels „ungeteilte“
Hauptstadt sein würde; und dass auch eine Form
eines palästinensischen Staates geschaffen
würde, obwohl unklar bleibt, welches Maß an
Souveränität dies mit sich bringen würde. Der
Plan umfasst auch ein wirtschaftliches
Anreizpaket, das letztes Jahr auf der Konferenz
in Bahrain vorgestellt wurde und einen
wirtschaftlichen Ansatz mit Zuckerbrot und
Peitsche beinhaltet, der die Tatsache, dass die
größten Hindernisse für den palästinensischen
Wohlstand und das Wirtschaftswachstum die
israelische Besetzung des Westjordanlandes und
sind, völlig außer Acht lässt die israelische
militärische Belagerung von Gaza.
Unter Trump haben die Vereinigten Staaten ihre
Position umgekehrt und dem Völkerrecht in Bezug
auf die Illegalität israelischer Siedlungen, die
Annexion der Golanhöhen und den Status
Jerusalems widersprochen, während sie die
humanitäre Hilfe für Palästinenser massiv
gekürzt haben.
Rabbi Alissa Wise, stellvertretende
Mitgeschäftsführerin von Jewish Voice for Peace,
sagte:
„Dies ist in keiner Weise ein Friedensplan - es
ist ein Apartheidplan. Es ist ein
Ablenkungsmanöver von zwei Kriegstreibern, die
ihre persönlichen Wahlkämpfe vor jedem Anschein
von Staatskunst in den Vordergrund stellen.
Internationales Recht, globaler Konsens und
jahrzehntelange US-Politik stimmen darin
überein, dass Trump palästinensisches Land nicht
verschenken und Netanjahu nicht stehlen darf.
Der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden für
Israelis und Palästinenser führt über
Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit für alle.
“
Jewish Voice for Peace ist eine nationale
Basisorganisation, die sich nach jüdischer
Tradition für einen gerechten und dauerhaften
Frieden einsetzt, der den Grundsätzen der
Menschenrechte, der Gleichheit und des
Völkerrechts für alle Menschen in Israel und
Palästina entspricht. JVP hat über 500.000
Online-Unterstützer, über 70 Kapitel, einen
Jugendflügel, einen Rabbinerrat, einen
Künstlerrat, einen Akademischen Beirat und einen
Beirat, der sich aus führenden US-amerikanischen
Intellektuellen und Künstlern zusammensetzt.
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Trumps 'Friedensplan': Die Farce,
der Betrug und die Wut
Die Arroganz der USA gegenüber den
Palästinensern wird nach hinten losgehen.
Marwan Bishara - 28. 1. 2020 - Übersetzt
mit Google
Die
Trump-Administration hat endlich den Vorhang für
den letzten Akt ihrer Nahostdiplomatie
aufgehoben, indem sie den lang erwarteten, ähm,
"Friedensplan" in einer surrealistischen Feier
des Weißen Hauses enthüllte.
Ich gebe von Anfang an zu, dass ich angesichts
der Absurdität der Trump-Politik der letzten
drei Jahre gegenüber Israel und Palästina nicht
mit ernstem Gesicht darüber schreiben kann.
Es als "Friedensplan" zu bezeichnen, bedeutet,
dem berüchtigten "Friedensprozess" und seinen
vielen gescheiterten "Friedensplänen" Unrecht
zuzufügen. Es ist viel schlimmer, dass ein
besserer Begriff dafür ein "Angriff auf den
Frieden" wäre.
Alles an dem Plan ist lächerlich.
Sein pompöser Name ist der "Deal des
Jahrhunderts"; sein unpassender Autor , Jared
Kushner, ein fanatischer zionistischer Anhänger
illegaler israelischer Siedlungen auf
palästinensischem Land; seine Prämisse , "wenn
Demütigung nicht funktioniert, wird mehr
Demütigung"; seine bizarre Gestaltung als
Liebesfest zwischen der amerikanischen und der
israelischen Rechten; und seine absurde
Substanz, die die Opfer bestraft und die
Angreifer belohnt.
In den drei Jahrzehnten des von den USA
geführten "Friedensprozesses" gaben
aufeinanderfolgende Regierungen zumindest vor,
die palästinensische Seite einzubeziehen, zu
konsultieren oder ihnen zuzuhören, selbst wenn
sie sich an die israelische Seite wandten.
Aber seitdem die Regierung Trump das Weiße Haus
besetzt hat, hat sie auf Anweisung von Netanjahu
unverschämt gehandelt, um den Palästinensern
ihre Teilnahme an den Verhandlungen sowie ihr
Land, ihre Freiheit und ihre Würde dauerhaft zu
entziehen.
Und heute greift die Trump-Regierung in
Übereinstimmung mit der Netanjahu-Regierung die
Ursachen des langwierigen Konflikts in Palästina
auf, verpackt sie neu und präsentiert sie als
dauerhafte Lösung.
Theater des Absurden
Der Teufel steckt nicht im Detail; es ist in den
Schlagzeilen von Trumps Initiative.
Um das Problem der illegalen israelischen
Besiedlung der besetzten palästinensischen
Gebiete zu lösen, möchte Trump, dass sie
legalisiert und als Teil Israels anerkannt
werden .
Um das Problem der illegalen Annexion des
besetzten Jerusalems durch Israel zu lösen,
möchte Trump, dass es als die Hauptstadt Israels
und nur Israels anerkannt wird.
Um die Frage der palästinensischen Flüchtlinge
und ihres unveräußerlichen Rechts auf Rückkehr
und Entschädigung anzugehen, möchte Trump ihre
Rückkehr verhindern.
Um das Problem der gewalttätigen, repressiven
und unmenschlichen israelischen Kontrolle über
die Palästinenser zu lösen, möchte Trump, dass
es auf unbestimmte Zeit ausgedehnt wird. Selbst
wenn die Palästinenser alle neuen Bedingungen
erfüllen, wären sie den israelischen
Sicherheitskräften weiterhin ausgeliefert.
Der Trump-Plan geht mit Füßen gegen die
Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates, wonach
Israel an die Grenzen von 1967 zurückkehren muss
(oder in etwa den früheren US-Initiativen
entspricht), und verschiebt die Grenzen, um den
Siedlungen Israels zu entsprechen und seine
Kontrolle zu erleichtern.
Anstatt das israelische Apartheidsystem in
Palästina zu beenden, möchte Trump, dass es
unter einem anderen Namen weitergeführt wird,
zumindest bis sein Versprechen für
weiter in der Google Übersetzung >>>
Palästinenser sollen Waffen
abgeben
Die Palästinenser sollen nach dem
amerikanischen Nahost-Plan ihre Waffen abgeben
und Israels Verantwortung für die Sicherheit im
Westjordanland akzeptieren. Im "Laufe der Zeit"
könnten die Palästinenser "mehr Verantwortung
für die Sicherheit" übernehmen und Israel seinen
Einsatz dort zurückfahren, hieß es in einer
Mitteilung des Weißen Hauses zu dem am Dienstag
von US-Präsident Donald Trump vorgestellten
Nahost-Plan. Ein genauer Zeitplan dafür wurde
zunächst nicht genannt.
Israel könne sich dem Plan zufolge gegen
"jegliche Bedrohung" seiner Sicherheit zur Wehr
setzen, hieß es weiter. "Die Vision sieht
einen demilitarisierten palästinensischen Staat
vor, der friedlich mit Israel zusammenlebt,
während Israel die Verantwortung für die
Sicherheit westlich des Jordan-Flusses behält",
hieß es.
Scharfe Kritik aus der EU - Der
„Friedensplan“ von Trump stößt auf Kritik im
EU-Parlament. Der außenpolitische Sprecher der
EVP-Fraktion, Michael Gahler (CDU), kritisierte
den US-Plan als parteiisch. „Die geteilten
Reaktionen auf die Vorschläge Trumps zeigen:
Diese amerikanische Administration hat nicht den
Anspruch, als ehrlicher Makler aufzutreten“,
sagte Gahler dem >>>
28. 1. 2020
Netanjahu im Weißen Haus
Trump setzt beim Nahost-Plan nur auf Israel
Trumps Nahost-Friedensplan ist ein Politikum,
lange bevor er öffentlich wird. Israels Premier
Netanjahu erfährt die Grundzüge bereits vorab im
Weißen Haus. Für Dienstag ist die feierliche
Verkündung geplant. Die Palästinenser ahnen
bereits: Der Deal dürfte nicht gut für eine
Zwei-Staaten-Lösung sein.
Vor der erwarteten Vorstellung seines
Nahost-Plans ist US-Präsident Donald Trump mit
dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin
Netanjahu zusammengekommen. Nach dem Treffen
sagte Trump, sein Nahost-Plan "könnte eine
Chance" haben. Er werde den Friedensplan, der zu
einem Ende des jahrzehntelangen Konflikts
zwischen Israel und Palästinensern führen soll,
am Dienstag um 18.00 Uhr MEZ vorlegen. Trump
empfing zunächst Netanjahu, danach war ein
separates Treffen mit Netanjahus Herausforderer
Benny Gantz vom Mitte-Bündnis Blau-Weiß geplant.
Trump erläutert den beiden israelischen
Spitzenpolitikern im Weißen Haus die Grundzüge
seines Nahost-Plans.
Nahost-Experten halten Trumps Vorhaben für zum
Scheitern verurteilt: Die Palästinenser hatten
Trumps Vorschlag bereits vor der
Veröffentlichung energisch zurückgewiesen. Sie
werfen Trump vor, in dem Konflikt auf
israelischer Seite zu stehen. Der
palästinensische Ministerpräsident Mohammed
Schtaje rief die Weltgemeinschaft dazu auf, sich
gegen Trumps Nahost-Plan zu stellen. Der Plan
verletze internationales Recht und werde "Israel
die Souveränität über palästinensisches
Territorium" geben >>>
27. 1. 2020
Palästinenser drohen wegen
Nahost-Plan mit Ausstieg aus Oslo-Abkommen
US-Präsident Donald Trump will seinen
Friedensplan offenbar am Dienstag präsentieren
Netanjahu
freut sich schon darauf
26. Januar 2020
Mit Blick auf den angekündigten
Nahost-Friedensplan von US-Präsident Donald
Trump haben palästinensische Vertreter mit einem
Teilrückzug aus dem Oslo-Abkommen gedroht.
Sollte Trump den Friedensplan vorstellen, werde
sich die Palästinensische Befreiungsorganisation
(PLO) das Recht vorbehalten, "aus dem
Interimsabkommen" von 1995 auszusteigen, sagte
PLO-Chefunterhändler Saeb Erekat am Sonntag.
Das auch als "Oslo II" bekannte Interimsabkommen
regelt die palästinensische Autonomie im
Westjordanland. Durch den Nahost-Friedensplan
der US-Regierung werde die "vorläufige
Besetzung" des Westjordanlands durch Israel in
eine "dauerhafte Besetzung" umgewandelt, sagte
Erekat. Das palästinensische Außenministerium
äußerte sich ähnlich. Trumps Friedensplan sei
"die Verschwörung des Jahrhunderts" mit dem
Ziel, die palästinensische Bestrebungen nach
Selbstbestimmung "zu liquidieren", teilte das
Ministerium am Sonntag mit. >>>
Eine Person, eine Stimme für
Israel-Palästina
Gideon Levy - 26. Januar 2020
- Übersetzt mit DeepL
Der Friedensplan der Trump-Regierung für den
Nahen Osten bringt gute und schlechte
Nachrichten mit sich. Er wird den letzten Nagel
in den Sarg der lebenden Leiche schlagen, die
als Zwei-Staaten-Lösung bekannt ist - das ist
die gute Nachricht. Er wird auch eine neue
Realität schaffen, in der das internationale
Recht, die Resolutionen der internationalen
Gemeinschaft und insbesondere die
internationalen Institutionen bedeutungslos
sind.
Erfüllt von der Hoffnung, die uns der
US-Präsident in seiner großen Barmherzigkeit
einflößen wird, lassen Sie uns mit der guten
Nachricht beginnen. Wenn sein Vorschlag erst
einmal öffentlich gemacht ist, wird niemand mehr
ernsthaft über die Zwei-Staaten-Lösung sprechen
können. Sie wurde wahrscheinlich nie geboren,
aber jetzt ist sie eindeutig tot. Es gibt keinen
palästinensischen Staat und wird es auch nie
geben.
Die Unverfrorenheit Amerikas, die israelische
Annexion jetzt und die Gründung eines
palästinensischen Staates nur "in der Zukunft"
zu unterstützen - als ob das brennende Thema die
Annexion und nicht die Besetzung wäre - ist nur
ein Schmuckstück für den Sarg. Die
Palästinensische Autonomiebehörde, die
Europäische Union, die Vereinten Nationen, das
jüdische Establishment und die zionistische
Linke werden nicht mehr in der Lage sein, diese
Option zu erwähnen, ohne sich selbst vollständig
zu bewerten.
Wie würden die europäischen Länder es wagen, die
Zwei-Staaten-Lösung zu erwähnen, ohne sich
selbst zu blamieren? Wie würde die zionistische
Linke es wagen, von der Schaffung eines
palästinensischen Staates zu sprechen? Wo genau?
Zwischen Bethlehem und Beit Ummar, mit der
Ungeheuerlichkeit des annektierten
Gush-Etzion-Blocks in der Mitte? Zwischen
Ost-Jerusalem und Jericho, mit dem Großraum
Ma'aleh Adumim dazwischen? Ein palästinensisches
Lilliput, Mini-Palästina, ein Miniaturpark mit
winzigen Modellen von Gebäuden und Menschen in
einer grotesken Demonstration einer gerechten
Lösung.
Da das Jordantal und die meisten Siedlungen im
Westjordanland unter israelischer Souveränität
stehen, haben die Palästinenser garantiert
keinen Staat, Halbstaat, keine Stadtregierung
und keine Nachbarschaft. Nichts anderes als eine
Strafkolonie. Mit der Annexion des Jordantals
und der meisten Siedlungen macht Donald Trump
die Gründung des Apartheidstaates, der als Staat
Israel bekannt ist, offiziell. Was Herzl in
Basel begann, beendete Trump in Washington.
Von nun an wird es unmöglich sein, dass die
internationale Gemeinschaft, vor allem der
anmaßende und selbsterklärende Sucher des Guten,
weiterhin Lippenbekenntnisse zur
Zwei-Staaten-Lösung abgibt. Das gibt es nicht.
Es hat sie nie gegeben. Es wird sie nie geben.
Wenn die internationale Gemeinschaft und mit ihr
die Palästinensische Autonomiebehörde hoffen,
das palästinensische Problem jemals zu lösen,
dann gibt es nur einen Weg nach vorn: die
Errichtung einer Demokratie zwischen Mittelmeer
und Jordan. Es bleibt nichts anderes übrig.
Europa, das zum Maulkorb der Besatzungskritiker
geworden ist, muss sich eine neue Sprache
aneignen, die Sprache der Gleichberechtigung.
Die Welt hat zwei Möglichkeiten: Sie kann die
Apartheid anerkennen oder sie kann die
Ein-Demokratischer-Staat-Lösung unterstützen.
Europa kann nicht weiterhin Israel umarmen und
mit dem offiziellen Apartheidstaat über
"gemeinsame Werte" sprechen. Es wird sich
schließlich daran erinnern müssen, wie es sich
mit dem Vorgänger dieses Staates, Südafrika,
verhalten hat und wie Europa und eine Version
der Boykott-, Desinvestitions- und
Sanktionsbewegung zum Sturz dieses Regimes
geführt haben.
Auch Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und
die Palästinensische Autonomiebehörde werden
sich von diesem Traum verabschieden müssen. Er
wurde ad acta gelegt. Er ist durch einen anderen
Traum ersetzt worden, und sie müssen ihn
annehmen, seine Sprache sprechen und daran
arbeiten, ihn zu verwirklichen - oder der
Apartheid nachgeben, im Austausch gegen die von
den Amerikanern versprochenen fünfzig Dollar.
Das gleiche gilt natürlich auch für Israel. Ihr
Traum, ein jüdischer Staat, wurde ebenfalls ad
acta gelegt. Der Zionismus ist vorbei. Sie haben
geschwiegen, Sie haben unterstützt, Sie haben
ignoriert. Jetzt kümmern Sie sich darum.
Die Nachrichten von Trump und die Kapitulation
der Welt sind jedoch viel unheilvoller. Trump
schafft nicht nur ein neues Israel, sondern auch
eine neue Welt. Eine Welt ohne internationales
Recht, ohne die Einhaltung internationaler
Resolutionen, ohne den Anschein von
Gerechtigkeit. Eine Welt, in der der
Schwiegersohn des US-Präsidenten mächtiger ist
als die UN-Generalversammlung. Wenn die
Siedlungen erlaubt sind, ist alles erlaubt.
Was mit brutaler militärischer Gewalt gewonnen
wurde, soll nur mit Gewalt befreit werden. In
der Welt von Trump und der israelischen Rechten
gibt es keinen Platz für die Schwachen. Sie
haben keine Rechte.
Von nun an ist es eine Person, eine Stimme - die
einzige Stimme von Trump (und Benjamin
Netanjahu), oder die gleiche Stimme jeder
Person, die in Israel-Palästina lebt. Europäer,
Palästinenser und Israelis: Die Zeit ist
gekommen, um zwischen beiden zu wählen.
Quelle
25. 1.
2020
"Deal des Jahrhunderts"
Von Alexandra
Föderl-Schmid - 24. 1. 2020
(…) Eine vom Briten William Peel geleitete
Kommission schlug 1937 erstmals die Teilung
Palästinas in einen jüdischen und einen
arabischen Staat vor. Die Begründung gilt noch
heute: Es gebe einen "nicht beizulegenden
Konflikt", den man "zwischen zwei nationalen
Gemeinschaften innerhalb der engen Grenzen eines
kleinen Landes" lösen könne. "Nationale
Assimilation von Arabern und Juden" sei
"ausgeschlossen".
Auch 13 Experten des renommierten Thinktanks
Institute for National Security Studies (INSS)
in Tel Aviv kamen nach zweijährigen Beratungen
2018 zum Ergebnis, dass zwei Staaten die beste
und gerechteste Lösung sei - für beide Seiten.
Die Experten, darunter Ex-Minister und
Geheimdienstchefs, hatten zwölf Vorschläge
untersucht - von der Einstaatenlösung bis zu
einer Föderation. Einiges von ihren Vorschlägen
findet sich in Trumps Plan wieder, so wie ihn
israelische Berichte beschreiben.
Wie das Westjordanland geteilt werden soll,
dafür gibt es Ideen. Für den Gazastreifen nicht
Auch die Experten finden, dass Israel nicht alle
der 1967 eroberten Gebiete zurückgeben soll.
Jene Bereiche im Westjordanland, wo die meisten
der rund 450 000 Siedler leben, sollen Israel
zugeschlagen werden - das wären rund zehn
Prozent der eigentlich für Palästinenser
vorgesehenen Fläche. Dort leben 86 Prozent aller
Siedler im Westjordanland. Sie schlagen einen
Gebietstausch vor.
Trumps Plan sieht nach bisherigen Angaben vor,
dass alle Siedlungen mit mehr als hundert
Menschen Israel zugeschlagen werden. Damit
müssten nur wenige der inzwischen verstreuten
120 Siedlungen aufgegeben werden. Das Jordantal,
das rund zehn Prozent der Fläche des
Westjordanlandes umfasst und wo rund 10 000
Siedler wohnen, soll ebenfalls unter israelische
Souveränität fallen. Bekäme Israel das ganze
bisherige "C-Gebiet" zugeschlagen, stünden für
einen palästinensischen Staat nur noch 30
Prozent der bisherigen Fläche des
Westjordanlandes zur Verfügung.
(…) Der Plan des Thinktanks sieht vor, dass den
Palästinensern neben den A- auch die B-Gebiete
sofort überantwortet werden. So kämen rund 40
Prozent des Territoriums unter Verwaltung der
palästinensischen Autonomiebehörde, fast alle
der zwei Millionen Palästinenser leben dort - 98
Prozent der Bevölkerung. Weitere 20 Prozent der
C-Gebiete vor allem im Jordantal sollen vorerst
unter israelischer Kontrolle bleiben. Die
anderen C-Gebiete sollen nach und nach übergeben
werden.
(…) Über die offenen Fragen sollte nach
Meinung der Experten noch verhandelt werden. Der
US-Präsident hält das laut israelischen
Medienberichten aber nicht für nötig. Lehnen die
Palästinenser die Pläne ab, soll Israel mit der
Annexion beginnen können. >>>
Amerikas
Präsident lädt Israels Ministerpräsident
Netanjahu und Oppositionsführer Gantz ins Weiße
Haus ein. Dort will er seinen Friedensplan
diskutieren – damit verfolgt er auch
innenpolitische Ziele.
Jochen Stahnke - 24. 1.
2020
Die Holocaust-Gedenkveranstaltung in Yad Vashem
war kaum vorüber, da kam Mike Pence mit Benjamin
Netanjahu in der nach Jerusalem verlegten
amerikanischen Botschaft zusammen. Dort
verkündete der Vizepräsident, Präsident Donald
Trump habe den israelischen Ministerpräsidenten
für kommende Woche ins Weiße Haus eingeladen.
Und dass auf Netanjahus Empfehlung hin auch der
Oppositionsführer Benny Gantz mitkommen dürfe.
In Washington werde ihnen am kommenden Dienstag
der Friedensplan für Israel und die
Palästinenser vorgestellt, an dem Washington
seit Trumps Amtsantritt arbeitet und dessen
Veröffentlichung schon mehrmals angekündigt und
verschoben wurde.
(...) . Das Weiße Haus hat keinen
Palästinenser nach Washington eingeladen.
In Israel verbreitetet der Fernsehsender „Kanal
Zwölf“, Israel werde in dem Plan zugestanden, 30
Prozent des Westjordanlandes zu annektieren, was
etwa das Jordantal einschließt. Bis auf 15
Siedlungen werden alle territorial miteinander
verbunden sein; derzeit gibt es mehr als 130
völkerrechtlich gesehen illegale Siedlungen im
besetzten Westjordanland. Weiter sehe der Plan
vor, dass ein palästinensischer Staat nur unter
folgenden Bedingungen akzeptiert werde: Die
Palästinenser erkennen Jerusalem als Hauptstadt
Israels sowie Israel als jüdischen Staat an; der
Gazastreifen wird demilitarisiert und die Hamas
entwaffnet. Sollten die Palästinenser dem
nicht zustimmen, dann gestehe Washington Israel
zu, sämtliche palästinensische Gebiete in
israelischen Besitz zu nehmen. >>>
Der "Trump Deal" wird wie ein
Kartenhaus zusammenfallen.
Omar Karmi - 24 Januar
2020 - Übersetzt mit DeepL
Macht euch bereit, jetzt
kommt es.
Nach Jahren zunehmender Aufregung ist die Zeit
endlich reif. Die US-Administration wird ihre
Position demonstrieren und den "geheimen"
Ultimate Deal von Century™ enthüllen, bevor die
Hauptanwärter auf die Führung Israels am
Dienstag nach Washington gehen. Vielleicht.
Es ist "ein großartiger Vorschlag", so der Mann
der Stunde, Donald Trump, der US-Präsident,
(...)
Aber was genau ist dieser großartige Plan? -
Laut Trump ist es nicht das, was Sie bereits
gelesen haben. Was Sie vielleicht schon gelesen
haben, wurde von ungenannten "hohen israelischen
Beamten" zur Verfügung gestellt. Nach ihren
Angaben sieht der Plan vor, dass Israel ganz
Jerusalem sowie 30 bis 40 Prozent des Gebietes C
des Westjordanlandes annektieren wird (die 60
Prozent des Westjordanlandes stehen bereits
vollständig unter israelischer Kontrolle). Dies
schließt das Jordantal und damit den Zugang zur
Außenwelt ein.
Der Plan würde Israel auch grünes Licht für die
Annexion aller bis auf 15 Siedlungen in den
besetzten Gebieten geben - völkerrechtlich
unzulässig, aber in den Augen der US-Regierung
nicht mehr. Israel wird die unangefochtene
militärische Kontrolle über das gesamte Gebiet
des historischen Palästina beibehalten, und die
Palästinenser müssen die Hamas entwaffnen und
den Gaza-Streifen entmilitarisieren.
Nur Worte - Aber was bekommen die Palästinenser?
Wie jeder vernünftige Mensch weiß, kann ein
Geschäft nur dann "großartig" sein, wenn alle
Parteien mit dem Gefühl weggehen, etwas gewonnen
zu haben.
Die Palästinenser bekommen Staatlichkeit.
Anscheinend. Einige Israelis sind darüber nicht
glücklich, also vielleicht nicht. Wer weiß das
schon? Aber laut "hohen israelischen Beamten"
ist Teil eines Plans, der "wirklich
funktionieren würde", die palästinensische
Staatlichkeit. Worüber? Das ist nicht klar. Was
auch immer übrig bleibt, vermutlich, wenn Israel
einmal die Nase voll hat. In Bezug auf das
Territorium gäbe es anscheinend einige
Landtausche, aber mit wem, wo und wie viel wurde
noch nicht bekannt gegeben.
Jerusalem? "Symbolischer Zugang", was immer das
bedeutet.
Souveränität? Keine Armee, keine Kontrolle über
die Grenzen, keine Kontrolle über den Luftraum.
Also nein.
Rückkehrrecht für Flüchtlinge? Keines. Die
US-Administration hat ihre eigenen Berechnungen
angestellt und festgestellt, dass die Zahl der
palästinensischen Flüchtlinge in etwa der Zahl
der Juden entspricht, die aus arabischen Ländern
geflohen sind, und damit jegliches Rückkehrrecht
oder sogar das Recht auf Entschädigung verneint.
Oh und Palästinenser erhalten 50 Milliarden
Dollar von "sunnitischen Ländern". Danke, Leute.
Warum jetzt? - Die Palästinenser haben den
Plan von vornherein abgelehnt. Was wird die
Palästinensische Autonomiebehörde noch tun? Der
Plan enthält, wie oben beschrieben, nichts, was
ein palästinensischer Führer jemals akzeptieren
könnte. Aber das ist vielleicht nicht der Punkt.
Zum Teil will diese Regierung das Völkerrecht
mit Füßen treten. Schließlich sollten sich die
Supermächte nicht durch Dinge wie Regeln
eingeschränkt fühlen. Das ist es, was sie
mächtig macht. Es gibt keinen besseren Ort, um
eine solche Absicht zu signalisieren, als bei
den Palästinensern, deren völkerrechtlicher Fall
klar, offen und geschlossen ist.
Aber es geht natürlich auch darum, einem Freund
in seiner Not zu helfen. - Benjamin
Netanjahu, der amtierende Premierminister,
versucht, eine Strafverfolgung der Korruption
abzuwehren, eine Strafverfolgung, die
eingeleitet wird, wenn er es nicht schafft, für
sich selbst Immunität zu gewährleisten. Er wird
möglicherweise keine Immunität erhalten, wenn er
nicht die nächste Regierung bildet. Trump
versucht lediglich zu helfen. Und mit zwei
israelischen Wahlen bereits im vergangenen Jahr
hatte Trump viele Gelegenheiten, seine
Großzügigkeit unter Beweis zu stellen. Erstens
gewährte er den USA den Segen für die Annexion
Jerusalems durch Israel. Dann erkannte er
Israels Annexion der Golanhöhen an.
Dann kehrte er die US-Position zu den Siedlungen
in den besetzten Gebieten um.
Benny Gantz, Netanjahus Hauptkonkurrent, hat
sich in diesem Zusammenhang selbst übertroffen
und versprach, dass seine Annexion größer als
die Netanjahus sein würde. Er versucht nicht
nur, Stimmen zu gewinnen, sondern zeigt auch,
dass er weiß, wie man mit einem US-Präsidenten
zusammenspielt, der Kriecherei zu schätzen
scheint.
Was ist nun?
Der Plan muss noch veröffentlicht werden.
Viele hartnäckige Anhänger Israels haben in der
Vergangenheit davor gewarnt, ein so
offensichtlich unausgewogenes Abkommen zu
veröffentlichen. Dafür gibt es einen guten
Grund. Das zwingt die Palästinensische
Autonomiebehörde zum Handeln. Sie beendet ihre
eigentliche Daseinsberechtigung, nämlich die
Vorbereitung auf die Staatlichkeit. Echte
Staatlichkeit. Sie überschreitet jede "rote
Linie", die die Palästinensische
Autonomiebehörde jemals abgesteckt hat, sei es
bei den Flüchtlingen, dem Territorium, der
Souveränität, Jerusalem usw., und so weiter.
(...)
Es ist durchaus möglich, dass die Führung der PA
versucht, einfach abzuwarten und zu warten, bis
Trump out ist. Aber dafür ist wirklich keine
Zeit. Das Land verschwindet unter den Füßen der
Palästinenser. Trump's Ultimate Deal ist das
Ende der PA.
Quelle
23. 5.
2019
Der US-Präsident glaubt, mit Geld
ließe sich alles regeln. - Alexandra
Föderl-Schmid - Typisch Trump: Er glaubt, alles mit
Geld regeln zu können - selbst den Nahost-Konflikt.
Der US-Präsident will die Palästinenser mit
Millionen locken, dem von ihm angestrebten "Deal des
Jahrhunderts" zuzustimmen. (...)
Womöglich strebt Trump ohnehin nur ein
Investitionsprogramm an, das noch dazu vor allem von
anderen bezahlt werden soll: Von arabischen und
europäischen Staaten, die zu der für Ende Juni in
Bahrein geplanten Konferenz "Frieden durch
Prosperität" eingeladen sind.
Bisher hat es Trump mit Erpressung versucht. Er hat
den Palästinensern nach deren Protest gegen die
Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach
Jerusalem rund 300 Millionen Dollar gestrichen.
Damit wollte er sie an den Verhandlungstisch
zwingen. Das führte nicht zu dem von ihm erwarteten
Ergebnis. Nun versucht es der US-Präsident mit der
Methode, Geld anzubieten. Die Palästinenser wollen
sich aber nicht von Trump kaufen lassen. >>>
Palästinenser lehnen neue US-Initiative ab
- 20.
Mai 2019 - Erlischt die Hoffnung auf einen Staat? -
Alexandra Föderl-Schmid, Matthias Kolb - Eine
Wirtschaftskonferenz in Bahrain soll nach dem Willen
der USA der erste Schritt im Rahmen des lange
angekündigten Nahost-Friedensplans sein. Die
Palästinenser reagierten am Montag ablehnend. "Es
ist nur möglich, den Konflikt in Palästina politisch
zu lösen", sagte Ministerpräsident Mohammed Schtaje
in Ramallah. (...)
Bereits zuvor hatte es geheißen, dass die
Palästinenser zuerst mit Wirtschaftshilfen gelockt
werden sollen, damit sie den amerikanischen Plan
nicht von vorneherein ablehnen. (...) Äußerungen von
Kushner und dem Nahost-Beauftragten Jason Greenblatt
lassen darauf schließen, dass das Wort
"Zwei-Staaten-Lösung" nicht im Plan enthalten sein
wird. (...)
US-Finanzminister Steven Mnuchin erläuterte mit
Blick auf die Konferenz in Bahrain, den
Palästinensern würden "sehr aufregende Möglichkeiten
angeboten, um das volle Potenzial auszuschöpfen". Es
sollen Vertreter von arabischen und europäischen
Ländern teilnehmen. Aus Israel hieß es, der
Finanzminister solle geschickt werden. Ob es sich
weiter um Mosche Kahlon handelt, werden die derzeit
laufenden Koalitionsverhandlungen zeigen.
Die USA haben im Vorfeld insbesondere bei arabischen
Ländern vorgefühlt, damit diese die finanzielle
Hauptlast eines Millionen teuren Entwicklungsplans
für die Palästinenser tragen. Dass auch die Europäer
eingebunden werden, lässt nach Einschätzung von
Diplomaten auf eher geringe Resonanz schließen.
Am vergangenen Wochenende berichtete ein
israelischer Sender, Bestandteil des US-Plans sei,
dass jüdische Siedlungen im Westjordanland Israel
zugeschlagen werden. (...)
Am Ziel der EU hat sich dagegen nichts geändert, wie
die Außenbeauftragte Federica Mogherini im Februar
beim Gipfel mit der Arabischen Liga in Ägypten
erklärt hat: Angestrebt wird eine
Zwei-Staaten-Lösung, in dem ein "unabhängiges,
demokratisches und lebensfähiges Palästina"
friedlich neben >>>
21. 9.
2019
COMMUNIQUE
Der Deutsche Bundestag hat am Freitag, den 17. Mai 2019, einen Antrag
angenommen, der die BDS-Bewegung als antisemitische Bewegung verurteilt.
So wird die Anklage gegen die Verbrechen der israelischen Besatzung in
den palästinensischen Gebieten, die Beschlagnahmung des
Selbstbestimmungsrechts des palästinensischen Volkes als antisemitisch
bezeichnet, und die vielen in dieser Solidaritätsbewegung
mobilisierenden Menschen werden als antisemitisch stigmatisiert. Diese
Entscheidung, die Freiheit und Recht kriminalisiert, stellt eine schwere
Verletzung der Meinungsfreiheit dar. Sie geht über die Funktion eines
Parlaments hinaus, das kein Richter ist.
Mit diesem Beschluss missachtet der Deutsche Bundestag die Grundlagen
des Völkerrechts, während die israelische Aggression von 1967 zur
Besetzung der palästinensischen Gebiete unter britischem Mandat führte.
Alle internationalen Gremien, angefangen beim Sicherheitsrat und der
Generalversammlung der Vereinten Nationen, erinnern stets daran, dass
jede Maßnahme der israelischen Behörden zur Änderung des Status quo in
den palästinensischen Gebieten null und nichtig ist.
Das Abstimmungsergebnis des Parlaments ignoriert auch, dass die
Errichtung von Siedlungen eine flagrante Verletzung des humanitären
Völkerrechts darstellt, wie sie in den Verordnungen im Anhang zum Haager
Übereinkommen von 1907 und zum Vierten Genfer Abkommen über den Schutz
von Zivilpersonen in Kriegszeiten definiert ist. Artikel 49 dieses
Übereinkommens verbietet der Besatzungsmacht die Überstellung ihrer
Bürger in das besetzte Gebiet, und die Haager Verordnungen verbieten
jede Änderung der Bevölkerungsstruktur im besetzten Gebiet.
Während die militärische Besetzung rechtmäßig ist, wenn sie
vorübergehend ist, und ihr Zweck darin besteht, die Zeit unmittelbar
nach einem Krieg zu verwalten, um die Wiederherstellung der legitimen
Macht zu ermöglichen, wird sie kriminell, wenn die Besetzung auf die
Eroberung von Gebieten abzielt. Das tut Israel, indem es seine Armee und
sein Rechtssystem durchsetzt, indem es Palästinenser vertreibt und seine
Siedler unter Verstoß gegen die Bestimmungen von Artikel 2 Absatz 4 der
Charta der Vereinten Nationen einsetzt. Israels grundlegende Politik ist
die Eroberung von Gebieten mit Waffengewalt, die alle Staaten ablehnen
müssen, weil sie die Hauptursache für Kriege ist. Darüber hinaus gibt es
strenge Beschränkungen für die Palästinenser, Kriegsverbrechen gegen sie
und Verletzungen ihrer Rechte auf Gesundheit, Bildung, Familienleben,
Arbeit, Gottesdienst und Freizügigkeit.
Diese Verweigerung der palästinensischen Souveränität führt Israel
unweigerlich dazu, ein diskriminierendes Regime einzuführen, denn das
von der israelischen Knesset am 18. Juli 2018 verabschiedete Gesetz des
"jüdischen Nationalstaates" ist der perfekte Ausdruck dafür. Der
Deutsche Bundestag kann nicht ignorieren, dass Israel die
palästinensischen Gebiete verwaltet, indem es zwischen Siedlern, die
offen dominieren, und Palästinensern, die bei der Ausübung ihrer
angestammten Rechte herausgefordert werden, unterscheidet. Die
Palästinenser unterliegen einem System der Militärverwaltung, das ihnen
den Rechtsschutz und das Recht auf Beteiligung an der Formulierung der
Politik gegenüber den Gebieten, in denen sie leben, entzieht. Schritt
für Schritt erzwingt sich Israel als Apartheid-Regime und beansprucht
es, weil es einem Staat die Lösung aufzwingt.
In Anbetracht dessen verurteilen all diejenigen, die neben den
palästinensischen Rechten für die Wiederherstellung des Rechts kämpfen,
den Umfang dieser Abstimmung:
- Die deutsche Legislative ermächtigt die Besatzungsmacht durch ihr
Votum, ihre Verbrechen gegen die Palästinenser fortzusetzen, sofern jede
Kritik an der Besatzungsmacht zu einer Straftat des Antisemitismus
gemacht wird,
- Dieser Beschluss legitimiert die Besetzung der palästinensischen
Gebiete durch Israel und die Verbrechen, die es gegen die Palästinenser
dort begeht, unter eklatanter Verletzung der Regeln des Völkerrechts und
des humanitären Völkerrechts.
- Deutschland nimmt weder seine internationale Verantwortung für die
Stabilität des Weltfriedens noch seine moralische Verantwortung wahr,
dem palästinensischen Volk, das seit Jahrzehnten unter israelischer
Besatzung steht, zu helfen, sich zu befreien und seine Unabhängigkeit
zurückzugewinnen.
- Diese Entscheidung, die Besatzung und Apartheid verstärkt, verstößt
gegen die Grundsätze der Demokratie.
- Dieser Beschluss ermutigt den Besatzungsstaat, seine Pflicht zur
Einhaltung der Regeln des Völkerrechts zu ignorieren, und wird nur die
Straffreiheit verstärken, die die treibende Kraft für die Verbreitung
von Verbrechen ist.
- Diese Entscheidung steht im Widerspruch zu der durch das deutsche
Recht und die Bestimmungen der Charta der Grundrechte der Europäischen
Union garantierten Meinungsfreiheit, die in Artikel 11 Absatz 1 der
Charta lautet: "Jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses
Recht umfasst die Meinungsfreiheit und das Recht auf Empfang oder
Kommunikation.
Informationen oder Ideen ohne Einmischung von Behörden und ohne
Grenzen."
ONE JUSTICE fordert den deutschen Gesetzgeber auf, diese Entscheidung zu
überdenken, die im Widerspruch zu den nationalen, europäischen und
internationalen Verpflichtungen Deutschlands steht.
ONE JUSTICE fordert den deutschen Gesetzgeber auch auf, angesichts der
schwerwiegenden und unmittelbaren Verletzungen der Meinungsfreiheit
sowie der Ermutigung zur Straffreiheit und der Apartheidpolitik auf die
Verkündung dieser Entscheidung zu verzichten.
Schließlich fordert ONE JUSTICE den deutschen Gesetzgeber auf, alle
Formen der wirtschaftlichen und militärischen Zusammenarbeit mit der
Besatzung zu beenden, bis sie aufhört, Verletzungen und Verbrechen zu
begehen. Übersetzt mit DeepL.com
Quelle
9. 5.
2019
Jared Kushners ignorante Aufstachelung gegen Palästinenser
- Jonathan Ofir - 9. Mai 2019 - Letzte Woche sprach der
Berater und Schwiegersohn von Präsident Donald Trump, Jared
Kushner, bei einem Abendessen, das vom Washington Institute for
Near East Policy (einem Spin-off der israelischen Lobbygruppe
AIPAC) ausgerichtet wurde. Zur Frage der "Zwei-Staaten-Lösung"
im Zusammenhang mit dem versprochenen "Deal des Jahrhunderts"
schlug er vor: "Lasst es uns einfach nicht sagen".
Kushner war ausweichend und vage, mit Ausdrücken wie: Erfolg
kann wie viele unterschiedliche Faktoren aussehen. Es kann wie
ein Abkommen aussehen, es kann wie eine Diskussion aussehen, es
könnte zu einer engeren Zusammenarbeit führen, vielleicht ein
paar Probleme lösen, vielleicht nicht?
Aber er war ganz klar, als er gegen Palästinenser aufstachelte
und sagte: Es gibt viel Ungeduld mit der Palästina-Frage....
Die Menschen finanzieren diese Sache schon seit langem. Sie
haben mehr Hilfe bekommen als jede andere Gruppe von Menschen in
der Geschichte, und was wir dafür zeigen müssen, ist leider an
dieser Stelle nicht viel.
Jared Kushner lag eigentlich falsch, kritisch falsch. Die
Washington Post prüfte seinen Anspruch auf "mehr Hilfe als jede
andere Gruppe von Menschen in der Geschichte" und kam zu einem
interessanten Schluss. "Nun, vergleichen wir die Palästinenser
mit den Israelis", schrieb Glenn Kessler. Seine
Schlussfolgerung:
Israel erhält seit 66 Jahren durchschnittlich 3,5 Milliarden
Dollar pro Jahr - allein aus den Vereinigten Staaten - während
die Palästinenser jährlich etwa 1,7 Milliarden Dollar von
internationalen Gebern erhalten haben.
Die Hilfe für Israel übersteigt die Hilfe für Palästinenser bei
weitem.
Kessler erläuterte die Finanzierung für Israel: Die
Datenbank des Außenministeriums für Auslandshilfe zeigt, dass
die US-Hilfe für Israel zwischen 1951 und 2017 insgesamt 228
Milliarden Dollar in konstanten 2017 Dollar betrug. Die US-Hilfe
für Israel war in einigen Jahren besonders wichtig und erreichte
1974 über 10 Milliarden Dollar und 1979 13 Milliarden Dollar.
Diese Zahlen waren so unerwartet hoch, dass wir sie mit dem
Außenministerium bestätigten, um sicherzustellen, dass die
Berechnungen korrekt waren.
Nach palästinensischer Einschätzung war die Hilfe der USA nur
ein Bruchteil dessen, was die Palästinenser erhalten:
Nach Angaben der OECD haben die Palästinenser zwischen 1994 und
2017 rund 37,2 Milliarden Dollar an Entwicklungshilfe (in
konstanten Dollar) erhalten. Der Anteil der USA daran betrug
laut OECD etwa 8,2 Milliarden Dollar. (Das Außenministerium,
unter einer breiteren Definition von Hilfe, verbucht die
US-Hilfe für das Westjordanland und den Gazastreifen seit 1988
mit insgesamt 9,1 Milliarden Dollar.) Einige arabische Spenden
sind enthalten, aber die OECD-Datenbank spiegelt nicht zum
Beispiel die Beiträge Katars zum Gazastreifen wider, die sich
zwischen 2012 und 2018 mit Zustimmung der israelischen Regierung
auf 1,1 Milliarden Dollar beliefen. Um konservativ zu sein,
werden wir die gesamte palästinensische Hilfe auf 40 Milliarden
Dollar aufrunden. Mit anderen Worten, die Palästinenser
erhielten von der internationalen Gemeinschaft weniger als
Israel von den Vereinigten Staaten in Form von Wirtschaftshilfe.
Sie sehen also, Jared Kushners Fehler ist nicht irgendein
Fehler. Der Fehler bezieht sich auf den Gegner der Palästinenser
- Israel, über das Kushner offenbar nicht so sprechen will. Der
Nerv seines falschen Vorschlags ist der Versuch zu zeigen, dass
die Palästinenser im Wesentlichen eine Last sind. Aber natürlich
nicht Israel. Israel ist keine Last.
Israel plündert auch palästinensische Außenhilfe und natürliche
Ressourcen. - Die Zahlen sind tatsächlich schlechter, als
die Post vermuten lässt, denn etwa vier Fünftel der
Auslandshilfe für Palästina landet laut einer Studie der
israelischen Ökonomin Shir Hever aus dem Jahr 2016 in
israelischen Kassen.
Hever's Behauptung von "mindestens 78%" stammt aus einer Analyse
der "selbst auferlegten Rolle Israels als Mediator". Um die
Palästinenser zu erreichen, haben die Geber keine andere Wahl,
als durch Israel zu gehen. Dies bietet reife Möglichkeiten für
das, was er "Aid Subversion" und "Aid Diversion" nennt. Ohne auf
die Einzelheiten einzugehen, wie dies geschieht (siehe
Jonathan Cooks Berichterstattung und Erklärung auf
dieser Website), sollte auch darauf hingewiesen werden, dass
Israel zusätzlich palästinensische Ressourcen im Wert von
mindestens 3,4 Milliarden Dollar pro Jahr plündert (gemäß einer
Schätzung der Weltbank von 2013). Es ist auch erwähnenswert,
dass Israel seine Besatzung als Mittel zur Rechtfertigung der
militärischen Hilfe nutzt, die es von den USA im Wert von 3,8
Milliarden Dollar pro Jahr erhält, und dass es davon profitiert,
seine Waffen als "kampferprobt" an der gefangenen
palästinensischen Bevölkerung zu vermarkten.
Wenn man also all diese Zahlen zusammenzählt, sieht man, dass
die Besetzung der Palästinenser durch Israel (einschließlich,
wie ausdrücklich erwähnt, Gaza) ein sehr gutes Geschäft für
Israel ist, und als solches hat es wenig Anreiz, sie aufzugeben.
Kushner lässt israelische Siedler aus dem Bild. - Jared
Kushner ist es wie sein Schwiegervater gewohnt, Israel die
gewünschten Geschenke zu geben, unter schamlosem Verstoß gegen
das Völkerrecht. "Jerusalem ist die Hauptstadt Israels, und das
wird sowieso Teil jeder endgültigen Vereinbarung sein", sagte er
auf dem Soref-Symposium im Washington Institute. Übersetzung:
Jerusalem wird NICHT Teil eines palästinensischen
Autonomiekonstrukts sein, das Jared Kushner ohnehin als
Abschlussabkommen verhandeln wird - Jared Kushne
Jared Kushner
kümmert sich einfach nicht um das Völkerrecht.
Der Kommentator
Peter Beinart schrieb im vergangenen Jahr in der
Forward, dass Jared Kushner ungebildet ist. - Seit seinem
Regierungsantritt hat er eine vorhersehbare, aber dennoch
alarmierende Unwissenheit über die von ihm betreuten Themen
gezeigt. Bei der Diskussion des israelisch-palästinensischen
Konflikts mit Praktikanten im vergangenen Sommer erklärte
Kushner, dass "die Variablen in "den letzten 40 oder 50 Jahren"
nicht viel verändert wurden" - ein Zeitraum, in dem die jüdische
Siedlerbevölkerung im Westjordanland von Null auf fast 400.000
gestiegen ist. Er beklagte sich weiter, dass die Leute immer
versuchten, ihm die Geschichte des Konflikts zu erklären. "Wir
wollen keinen Geschichtsunterricht", sagte er den Praktikanten.
"Wir haben genug Bücher gelesen." Tatsächlich ist es fast
sicher, dass Kushner, wenn es um Israel und die Palästinenser
geht, nicht genug Bücher gelesen hat. Noch beängstigender ist,
dass er nicht glaubt, dass er das braucht.
Diese Zahl von "fast 400.000" Siedlern im Westjordanland war bei
ihrer Entstehung veraltet. Sie schloss Ost-Jerusalem aus, das
eigentlich ein Teil des Westjordanlandes ist - eine schlechte
Gewohnheit, die sich in den Mainstream-Medien durchgesetzt hat.
B'tselem schätzte Ende 2017 über 622.000 Siedler.
Diese Zahl stammt aus zwei Quellen: Nach Angaben des
israelischen Zentralamtes für Statistik (CBS) lebten Ende 2017
413.400 Menschen in den Siedlungen des Westjordanlandes ohne
Ostjerusalem. Nach Angaben des Jerusalem Institute for Israel
Studies zählte die Bevölkerung der israelischen Nachbarschaften
in Ostjerusalem Ende 2016 209.270 Menschen.
Statistische Anpassungen der Daten führen heute zu rund 650.000
Siedlern im Westjordanland. Man sollte weitere 20.000 Siedler im
von Syrien besetzten Jolan (Golan) hinzufügen.
Jared Kushner ist es gewohnt, die Augen zu verschließen: eine
Augenbinde gegenüber der israelischen Siedlung, der massiven
Aufnahme von Auslandshilfe durch Israel und der Plünderung der
palästinensischen Ressourcen und Hilfe.
Kushners Botschaft ist, dass die Palästinenser einfach glücklich
sein und aufhören sollten, sich zu beschweren, weil ihnen Geld
entgegengeworfen wird, und es "wirklich nicht viel" dafür gibt.
Wenn die Palästinenser nur wüssten, was gut für sie ist.....
Übersetzt mit DeepL.com
Quelle |
Trump plant, dass Palästina nicht existiert - US-Präsident
Donald Trump hat sich das ausgedacht, was er den „Vertrag des
Jahrhunderts“ nennt, dessen einziges Ziel es ist, Palästina definitiv
von der Weltbühne zu entfernen und der Existenz dieses Staates ein Ende
zu setzen - Elson Concepción Pérez -
US-Präsident Donald Trump
hat sich das ausgedacht, was er den „Vertrag des Jahrhunderts“ nennt,
dessen einziges Ziel es ist, Palästina definitiv von der Weltbühne zu
entfernen und der Existenz dieses Staates ein Ende zu setzen.
Mit großem Pomp und unter Hinzuziehung diverser seiner Berater versucht
Trump die Welt mit einer Formel zu täuschen, die nur Israel zugute kommt
und der arabischen Bevölkerung Land und Freiheit verweigert.
Einige Aspekte des Dokuments, die in Tel Aviv durchgesickert sind,
deuten darauf hin, dass es sich um eine „Dreiparteien Vereinbarung“
zwischen Israel, der Organisation für die Befreiung Palästinas und der
Hamas Bewegung handelt. Man plant ein sogenanntes „Neues Palästina“ im
Westjordanland und dem Gaza Streifen, wobei die illegal von Israel
gebauten jüdischen Siedlungen unter der Macht der zionistischen
Regierung verblieben.
Der Plan Trumps sieht außerdem vor, dass Jerusalem völlig zu Israel
gehören soll und die arabische Bevölkerung in das sogenannte Neue
Palästina umgesiedelt werden soll, was bedeutet, dem Recht der
palästinensischen Bevölkerung auf einen eigenen Staat, das von der UNO
und anderen internationalen Instanzen anerkannt wird, den Gnadenstoß zu
versetzen.
In einem seiner Abschnitte heißt es: „Das Neue Palästina wird keine
Armee haben sondern nur eine Polizei. Man wird einen Vertrag zwischen
dem Neuen Palästina und Israel unterzeichnen, damit Israel das neue
Palästina vor jeglicher ausländischer Aggression verteidigt. Das Neue
Palästina wird Israel für diese Dienste bezahlen müssen. Bei
Unterzeichnung des Vertrags muss Hamas alle Waffen abgeben, auch die
persönlichen und diese an Ägypten übergeben.“
Ich glaube nicht, dass man viel Papier dafür verschwenden muss, um zu
sehen, dass dieser sogenannte Vertrag des Jahrhunderts von seiner Geburt
an zum Scheitern verurteilt ist.
In diesen Tagen haben israelische Militärs mehr als zehn Palästinenser
in Gaza getötet, bei einer Aggression, die die Palästinensische
Nationalbehörde als „Auftakt“ des Vertrags des Jahrhunderts bezeichnet
hat.
Außerdem erklärte sie, dass der israelische Premierminister Benjamin
Netanyahu gemäß den Interessen Israels und der USA handelt, indem er
versucht, eine Teilung zwischen dem Gaza Streifen, Judäa und Samaria zu
festigen.
Von Moskau aus zitiert Sputnik Außenminister Sergej Lawrow, der
versichert, dass der sogenannte Vertrag des Jahrhunderts der USA zur
Beendigung des palästinensisch-israelischen Konflikts ein Weg ist, der
nirgendwohin führe, wenn das zwei-Staaten Prinzip eines
arabisch-palästinensischen Staates auf der einen und eines jüdischen
Staates auf der anderen Seite nicht beachtet werde.
Der palästinensische Premierminister Mohammad Shtayyeb sagte, dass
diejenigen, die glaubten, die PLO würde sich von den USA erpressen
lassen, sich irren. „Wir sagen nein und nochmals nein zu jeder
Initiative, die nicht die mindesten Ansprüche des palästinensischen
Volkes enthält“, betonte er.
Und da alles, was von Trump kommt am Ende eine Drohung enthält, warnt
Washington dieses Mal, dass „wenn die PLO und Hamas diesen Vertrag
ablehnen, die USA alle finanzielle Hilfe an die Palästinenser einstellen
wird“.
Quelle
8. 5.
2019
Erstmalige Enthüllung von Details zum Thema "Deal of the Century".
- 7. Mai 2019 16:08 Uhr (Aktualisiert: 7. Mai 2019 16:16
Uhr) - Die Hauptpunkte des erwarteten Nahost-Friedensplans der
Vereinigten Staaten, des so genannten "Deal of the Century",
wurden am Dienstag von einer hebräischsprachigen
Nachrichtenagentur bekannt gegeben.
Die israelische Hayom-Nachrichtenagentur veröffentlichte die
Hauptpunkte des "Deal of the Century" aus einem durchgesickerten
Dokument, das vom israelischen Außenministerium verbreitet
wurde. Nachfolgend sind die wichtigsten Punkte des von der
Regierung der Vereinigten Staaten vorgeschlagenen Abkommens
aufgeführt:
1. Vereinbarung
Zwischen Israel, einem Vermittler und der Hamas wird ein
dreiseitiges Abkommen unterzeichnet, und es wird ein
palästinensischer Staat gegründet, der als "das neue Palästina"
bezeichnet wird, das auf Judäa, Samaria und Gaza errichtet wird,
mit Ausnahme der Siedlungen.
2. Evakuierung von Land
Die Siedlungsblöcke, wie sie heute sind, bleiben in den Händen
Israels und werden durch einige wenige Siedlungen ergänzt. Die
Flächen der Blöcke werden entsprechend der Fläche der isolierten
Siedlungen wachsen, die ihnen hinzugefügt werden.
3. Jerusalem
Wird nicht geteilt und geteilt von Israel und dem neuen
Palästina und wird die Hauptstadt von Israel und dem neuen
Palästina sein, die arabischen Bewohner werden die Bürger des
neuen Palästina sein. Die Gemeinde Jerusalem wird für alle
Gebiete Jerusalems verantwortlich sein, mit Ausnahme der
Bildung, die von der neuen palästinensischen Regierung
abgewickelt wird, und die neue palästinensische Behörde wird der
Gemeinde Jerusalem kommunale Steuern und Wasser zahlen.
Juden wird es nicht erlaubt sein, arabische Häuser zu kaufen,
und Arabern wird es nicht erlaubt sein, jüdische Häuser zu
kaufen. Es werden keine zusätzlichen Gebiete an Jerusalem
angegliedert.
Die Heiligen Stätten werden so bleiben, wie sie heute sind.
4. Gaza
Ägypten wird neues Land an Palästina verpachten, um einen
Flughafen für die Errichtung von Fabriken und Handel sowie für
die Landwirtschaft mit Ausnahme von Wohnraum zu errichten. Die
Größe der Gebiete und der Preis werden zwischen den Parteien
durch die Vermittlung der unterstützenden Länder festgelegt
(eine Erklärung für die Länder, die die Fortsetzung der Straße
unterstützen).
5. Die unterstützenden Länder
Die Länder, die die Umsetzung dieses Abkommens finanziell
unterstützen werden, sind: die Vereinigten Staaten, die
Europäische Union und die ölproduzierenden Golfstaaten.
Die unterstützenden Länder werden über einen Zeitraum von fünf
Jahren ein Budget von 30 Milliarden Dollar für nationale
Projekte im neuen Palästina bereitstellen. (Die Kosten für die
Evakuierung der isolierten Siedlungen und ihre Lage in den
Siedlungsblöcken werden für Israel gelten).
6. Die Aufteilung zwischen den unterstützenden Ländern
A. USA 20 %.
B. EU 10%IG
C. Die ölproduzierenden Golfstaaten - 70% - werden nach ihrer
Ölproduktion aufgeteilt.
D. Der größte Teil der Belastung für die Erdöl produzierenden
Länder liegt darin, dass sie die Hauptbegünstigten dieses
Abkommens sein werden.
7. Armee
Das neue Palästina müsste keine Armee aufstellen. Die einzige
Waffe wären leichte Waffen, die von der Polizei gehalten werden.
Zwischen Israel und dem neuen Palästina wird ein
Verteidigungsabkommen unterzeichnet, in dem Israel das neue
Palästina vor allen äußeren Angriffen schützt und das neue
Palästina Israel für diesen Schutz bezahlen wird. Die Kosten für
diese Zahlung werden in Verhandlungen zwischen den Parteien, die
von den unterstützenden Ländern vermittelt werden, getragen.
8. Zeitpläne und Ausführungsphasen - Nach der Unterzeichnung des
Vertrages:
A. Die Hamas wird alle ihre Waffen abgeben, einschließlich der
persönlichen Waffen der Ägypter.
B. Die Mitglieder der Hamas, einschließlich der Führer, werden
bis zur Bildung der Regierung weiterhin Gehälter von den
unterstützenden Ländern erhalten.
C. Alle Grenzen des Streifens werden für den Transport von
Gütern und Arbeitern nach Israel und Ägypten offen sein, wie sie
es heute mit Judäa und Samaria und auf dem Seeweg sind.
D. Innerhalb eines Jahres werden demokratische Wahlen abgehalten
und eine Regierung für das neue Palästina gewählt. Jeder
palästinensische Bürger wird sich zur Wahl stellen können.
E. Gefangene - Ein Jahr nach den Wahlen und der Bildung der
Regierung werden die Gefangenen schrittweise für drei Jahre
freigelassen.
F. Innerhalb von fünf Jahren werden ein Seehafen und ein
Flughafen im neuen Palästina entstehen, und bis dahin werden der
Flughafen in Israel und die Seehäfen in Israel genutzt.
G. Die Grenzen zwischen dem neuen Palästina und Israel werden
für den Verkehr von Bürgern und Waren offen sein, wie es bei
befreundeten Ländern der Fall ist.
H. Eine Autobahn wird eine Brücke etwa 30 Meter über die
Erdoberfläche zwischen Gaza und Judäa und Samaria überbrücken,
die Autobahn wird ein chinesisches Unternehmen gründen, die
Finanzierung der Autobahn - Brücke kommt von dort: China 50%,
Japan 10%, Südkorea 10%, Australien 10%, Kanada 10%, die
Vereinigten Staaten und die Europäische Union 10%.
9. Das Jordantal
A. Das Jordantal wird in den Händen Israels bleiben, wie es
heute ist.
B. Die Route 90 wird zu einer vierspurigen Mautstraße.
drittens. Israel wird eine Ausschreibung für den Straßenausbau
durchführen.
D. Wird es zwei Übergänge vom neuen Palästina nach Jordanien
geben, diese Übergänge werden unter der Kontrolle des neuen
Palästina stehen.
10. Haftung
A. Wenn die Hamas und Abbas gegen dieses Abkommen sind, werden
die USA ihre gesamte finanzielle Unterstützung für die
Palästinenser einstellen und sicherstellen, dass kein Land der
Welt ihnen Geld überweist.
B. Wenn Abbas den Bedingungen dieses Abkommens zustimmt und die
Hamas oder der islamische Dschihad nicht zustimmen wird, werden
die Führer der Hamas und des islamischen Dschihad zur
Rechenschaft gezogen, und in einer weiteren Runde der Gewalt
zwischen Israel und der Hamas werden die USA Israel
unterstützen, um der Hamas und den Führern des islamischen
Dschihad persönlich zu schaden, dass eine Gruppe von einigen
Dutzend das Leben von Millionen von Menschen bestimmen wird).
C. Wenn Israel diesem Abkommen widerspricht, wird die
wirtschaftliche Unterstützung für Israel eingestellt.
Übersetzt mit
www.DeepL.com/Translator
Quelle
4. 5.
2019
Neuer
US-Nahost-Friedensplan wird nicht von «zwei Staaten» sprechen -
Im Nahostkonflikt ist die Zwei-Staaten-Lösung, die einen eigenen Staat
für die Palästinenser vorsieht, seit Jahrzehnten der zentrale Ansatz
internationaler Vermittlungsbemühungen. In den USA kündigt sich eine
Abkehr davon an. - 3. 5. 2019 - Der mit Spannung erwartete
Nahost-Friedensplan des Präsidentenberaters Jared Kushner wird nicht von
«zwei Staaten» sprechen. Das sagte der Schwiegersohn des amerikanischen
Präsident Donald Trump am Donnerstag bei einer Konferenz in Washington.
Wenn von «zwei Staaten» die Rede sei, bedeute dies für Israel etwas
anderes als für die Palästinenser. «Wir haben gesagt, lasst es uns
einfach nicht sagen.» Vielmehr solle an den «Details» dessen gearbeitet
werden, was es bedeute.
Im Nahostkonflikt ist die Zwei-Staaten-Lösung, die einen eigenen Staat
für die Palästinenser vorsieht, seit Jahrzehnten der zentrale Ansatz
internationaler Vermittlungsbemühungen. Auch die Bundesregierung setzt
sich für eine Zwei-Staaten-Lösung ein.
Kushner scheint von diesem Ansatz abzurücken. Der Präsidentenberater
setzt offenbar stattdessen auf Wirtschaftshilfen für die Palästinenser.
Der Ehemann von Trumps Tochter Ivanka will seinen Friedensplan nach Ende
des islamischen Fastenmonats Ramadan Anfang Juni vorlegen.
Führende Politiker der Palästinenser sehen dem Kushner-Plan allerdings
bereits mit grosser Skepsis entgegen. Sie argumentieren, dass die USA
kein fairer Vermittler sein könnten >>>
Jared Kushner sagt, dass der Nahost-Friedensplan nicht
sagen wird, dass es "zwei Staaten" gibt. - Yaron Steinbuch - 3.
Mai 2019 - Jared Kushner sagte, dass das Weiße Haus einen
"detaillierten" Plan für einen Friedensplan im Nahen Osten entwickelt
hat, der lange Zeit die Erwähnung einer Zwei-Staaten-Lösung mit den
Palästinensern vermeiden wird.
Der leitende Berater und Schwiegersohn von Präsident Trump gelobte am
Donnerstag, einen neuen Ansatz zu verfolgen, der die Kernfragen des
israelisch-palästinensischen Konflikts angeht und gleichzeitig eine
wirtschaftliche Vision bietet.
"Wenn Sie "Zwei-Staaten" sagen, bedeutet das eine Sache für die
Israelis, eine Sache für die Palästinenser", sagte Kushner am Washington
Institute for Near East Policy. "Wir sagten, weißt du, lass es uns
einfach nicht sagen. Lassen Sie uns einfach sagen, lassen Sie uns an den
Details arbeiten, was das bedeutet", fügte Kushner hinzu, der nächsten
Monat einen lang erwarteten Deal im Namen der US-Regierung vorstellen
soll.
Er lehnte es ab, umfangreiche Details über den Plan vor seiner Freigabe
zur Verfügung zu stellen, aber, gefragt, ob er den endgültigen Status
zwischen den beiden Seiten umfassen würde, sagte er: "Das ist richtig,
das werden wir."
Kushner räumte ein, dass es vielleicht keine "Smart Money Wette" sei, um
auf den Erfolg der Blaupause des Weißen Hauses zu setzen, äußerte aber
die Hoffnung, dass sie die Diskussion anregen und zu Durchbrüchen führen
werde. "Wir erstellen einen sehr guten Businessplan mit einer starken
wirtschaftlichen Komponente, wie die Palästinenser wirtschaftlich
vorankommen können", sagte er. Übersetzt mit
www.DeepL.com/Translator
Quelle
3. 5.
2019
Saudischer Kronprinz bot Abbas $10bn an, um Trumps Abkommen
anzunehmen, sagt Report - Der Präsident der
Palästinensischen Autonomiebehörde lehnte die MBS ab und sagte,
dass die Annahme des "Deals des Jahrhunderts" seine Karriere
beenden würde, berichtet Al-Akhbar. - 1. Mai 2019
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman bot dem
palästinensischen Amtsinhaber Mahmoud Abbas 10 Milliarden Dollar
an, um einen umstrittenen von den USA unterstützten Friedensplan
zu akzeptieren, berichtete die libanesische Zeitung Al-Akhbar.
Abbas lehnte das Angebot ab und sagte, die Unterstützung von
US-Präsident Donald Trumps "Jahrhundertvertrag" sei "das Ende
seines politischen Lebens", berichtete die Zeitung am Dienstag
und zitierte diplomatische Berichte, die auf Gesprächen zwischen
den beiden Führern basierten.
Laut Al-Akhbar wurden die Berichte vom jordanischen Gesandten
für Ramallah Khaled al-Shawabkeh verfasst und basierten auf
Briefings mit einer Reihe von palästinensischen Beamten in
Ramallah.
Die Berichte stammen aus den Monaten Dezember 2017 und Januar
2018 nach der umstrittenen Erklärung von Trump, dass die USA
Jerusalem als die Hauptstadt Israels betrachteten und planten,
ihre Botschaft dorthin zu verlegen. Sie wurden von Shawabkeh
nach Gesprächen mit palästinensischen Beamten geschrieben.
Ivanka Trump, ihr Mann Jared Kushner, US-Finanzminister Steve
Mnuchin, der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu und
seine Frau besuchen die offizielle Zeremonie zur Eröffnung der
US-Botschaft in Jerusalem.
In einem von Al-Akhbar zitierten Bericht vom 4. Januar 2018
schrieb Shawabkeh an das jordanische Außenministerium und sagte,
dass Abbas durch mehrere Angebote, die er während eines Besuchs
in Saudi-Arabien im Vormonat erhalten hatte, "verärgert" sei,
sich aber geweigert habe, sie mit palästinensischen Beamten zu
diskutieren.
Eines der saudischen Angebote, so der jordanische Bericht,
bestand darin, die palästinensische Anerkennung von Trumps
Geschäft gegen 10 Milliarden Dollar einzutauschen, um die
Behörden des Westjordanlandes und die Umsiedlung von
Flüchtlingen zu unterstützen, sowie "unbegrenzte finanzielle und
politische Unterstützung".
Laut Al-Akhbar fragte Mohammed Bin Salman Abbas, wie viel das
jährliche Budget seines Gefolges sei. "Ich bin kein Prinz, der
ein Gefolge hat", antwortete Abbas angeblich.
"Wie viel braucht die PA und ihre Minister?" sagte Bin Salman
dann.
"Eine Milliarde US-Dollar", antwortete Abbas, auf die die MBS
angeblich reagiert haben soll: "Ich werde dir 10 Milliarden
Dollar über zehn Jahre geben, wenn du den Deal akzeptierst."
Araber gebeten, Palästinenser zu unterstützen - In einem
früheren Bericht vom 26. Dezember 2017 schreibt Shawabkeh, dass
Bin Salman Abbas bei seinem Besuch in Saudi-Arabien sagte, dass
"die Amerikaner bereit sind, den Palästinensern das Land
anzubieten, auf dem sie leben".
Der Kronprinz fügte angeblich hinzu, dass Saudi-Arabien zusammen
mit anderen arabischen Ländern von den Amerikanern gebeten
worden sei, den Palästinensern finanzielle Unterstützung zu
gewähren, um Projekte im Westjordanland zu starten, die zu
wirtschaftlichem Wohlstand führen würden.
Die Projekte würden auch, sagte er, die Erweiterung des Bereichs
B des Westjordanlandes sehen, in dem die PA und Israel die
administrative und militärische Kontrolle ausüben, und des
Bereichs C, der 60 Prozent des Gebiets ausmacht und
ausschließlich unter israelischer Militärgewalt steht.
"Saudi-Arabien wird die PA im Prinzip mit mehr als vier
Milliarden unterstützen", schrieb der Gesandte und zitierte
Gespräche zwischen Abbas und MBS.
Shawabkeh erwähnte in seinem Bericht, dass Abbas Bin Salman
sagte, dass er keine Zugeständnisse in Bezug auf Siedlungen, die
Zwei-Staaten-Lösung und Jerusalem akzeptieren könne. Abbas
glaubte jedoch, dass die Amerikaner keine schriftlichen
Vorschläge machen würden, sondern eine "Balfour-Taktik" anwenden
würden.
Laut dem jordanischen Gesandten sagte Abbas, dass die PA sich
selbst demontieren würde, wenn sie irgendeinem Druck von
irgendeiner Seite ausgesetzt würde, und Israel "für die
Verwaltung der Angelegenheiten der besetzten Gebiete
verantwortlich machen würde".
Kushner sagt, dass der Deal im Juni angekündigt werden soll.
- Donald Trumps Schwiegersohn und Seniorberater Jared Kushner
sagte letzten Monat, dass die US-Regierung ihr lang erwartetes
Abkommen im Juni bekannt geben wird, nachdem der israelische
Premierminister Benjamin Netanyahu eine Koalitionsregierung
gebildet hat, die in den kommenden Wochen abgeschlossen werden
soll.
Die palästinensischen Führer haben die wichtigsten Punkte des
Plans, die durchgesickert sind, vehement angeprangert. Dazu
gehören die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels, das
Angebot an den Vorort Ost-Jerusalem von Abu Dis als Hauptstadt
eines zukünftigen palästinensischen Staates, die Streichung des
Rückkehrrechts der Flüchtlingesch und die drastische Reduzierung
der Zahl der registrierten Flüchtlinge.
Saeb Erekat, der erfahrene palästinensische Verhandlungsführer,
sagte MEE im Juni, dass der Jahrhundertvertrag kein Vertrag sei
und bereits vor Ort umgesetzt werde.
"Wenn es einen Plan gibt, wird dieser vor Ort umgesetzt: mit der
Verlegung der US-Botschaft ins besetzte Jerusalem, dem Rückzug
der Unterstützung für die Zwei-Staaten-Lösung, dem Abbau von
Mitteln für das UNRWA und schließlich dem Versuch, die
israelische Apartheid in Palästina zu normalisieren", sagte
Erekat. Übersetzt mit DeepL.com
Quelle
Outside in (Außen Innen): Der Plan der Trump-Administration zur
Umgestaltung des Nahen Ostens
Ted Snider - 10.10.2018
Donald
Trump hat vor kurzem sein Versprechen wiederholt, in den nächsten
Monaten einen Friedensplan für den Nahen Osten vorzulegen. Dieser Plan
verleiht einer Anzahl ungewöhnlicher und extremer Vorgänge, die es
kürzlich gegeben hat, Sinn.
Am 15.
Februar 2017 trafen sich der israelische Premierminister Benjamin
Netanyahu und der gerade inaugurierte US-Präsident Donald Trump das
erste Mal offiziell. Auf der Pressekonferenz, die dem Treffen
vorausging, diskutierten sie über Trumps Versprechen für "ein größeres
und besseres Abkommen als die Menschen in diesem Raum es überhaupt
verstehen können". Im Lauf der Pressekonferenz packten Trump und
Netanyahu diese kryptische Bemerkung aus, die eines Tages die Strategie
enthüllte, die für die letzten ungewöhnlichen Ereignisse Sinn ergibt.
Outside In - Die Brille, durch die die Geschichte der israelischen
Außenpolitik am besten verdeutlicht wird, ist die Doktrin von der
Peripherie. Die Doktrin der Peripherie kann auf zwei Führer des Mossad
zurückverfolgt werden: Reuven Shiloah und Isser Harel. Aber ihre
zentrale Prämisse, dass ein politischer Kompromiss mit den Arabern nicht
möglich ist, kann noch weiter zurück bis zuVladimir Jabotinsky
zurückverfolgt werden. Nach dieser Perspektive schauen die Israelis von
einem kleinen Land hinaus und finden sich von arabischen Nationen
umringt, die ihnen gegenüber nicht nur feindlich gesinnt sind, sondern
deren Differenzen mit Israel so grundlegend sind, dass Kompromiss und
Freundschaft unmöglich sind. Diese Unmöglichkeit politischer
Verbindungen mit seinen Nachbarn treibt Israel dazu, nach Allianzen mit
nicht-arabischen Staaten außerhalb des Umkreises seiner Nachbarn zu
greifen: zur Peripherie. Diese lokale Weltsicht hatte sich David Ben
Gurion angeeignet, und sie wurde seine Doktrin der Peripherie. Ben
Gurion war der Architekt der ersten Phase der israelischen Außenpolitik.
Die
zweite Phase wurde von Yizhak Rabin und Shimon Peres eingeleitet, die
das Pendel in die andere Richtung schwangen: Feindschaft mit der
Peripherie und Verbesserung der Beziehungen mit der Nachbarschaft. Unter
Rabin und Peres konzentrierte sich die israelische Außenpolitik auf
einen "Neuen Nahen Osten", in dem Israel die Beziehungen mit seinen
arabischen Nachbarn verbessern würde, um sich einem neuen Feind in der
Peripherie, dem Iran, entgegenzustellen.
Die
dritte Phase ist das Werk von Netanyahu. Seine Innovation bestand darin,
dass man das Pendel nicht mehr zwischen zwei Polen, zwischen der Wahl
arabischer Nachbarschaft oder nicht-arabischer Peripherie hin und her
schwingen sieht. Während die alte Doktrin der Peripherie die arabische
Nachbarschaft von der nicht-arabischen Peripherie getrennt hat, spaltet
Netanyahu jetzt die arabische Nachbarschaft in arabische Staaten und die
Palästinenser. Zum ersten Mal in der Geschichte Israels machte Netanyahu
sowohl den Iran als auch die Palästinenser zu Feinden. Mit dem Blick auf
die Doktrin der Peripherie, die darauf bedacht war, niemals gleichzeitig
(mehrere) zu Feinden zu machen, verwirklichte Netanyahu seine Innovation
der Außenpolitik, indem er die Palästinenser vom Rest der arabischen
Nachbarn trennte. Wenn also Trump sagte, dass seine "Administration sich
verpflichtet, mit Israel und unseren gemeinsamen Verbüneten in der
Region für größere Sicherheit und Stabilität zu arbeiten, wozu die
Arbeit an einem Friedensabkommen zwischen Israel und den Palästinensern
gehört", dann verpflichtete er sich auf Netanyahus Plan. Und wer sind
die "gemeinsamen Verbündeten"? Netanyahu ergriff das Wort und lieferte
die Antwort: "zum ersten Mal im Leben meines Landes sehen arabische
Länder in der Region Israel nicht als Feind, sondern immer mehr als
Verbündeten. Und ich glaube, dass unter Ihrer Führerschaft diese
Veränderung in unserer Region eine nie dagewesene Gelegenheit bringt,
Sicherheit zu stärken und den Frieden voranzubringen." Folglich der
"größere" Deal. Größer als Trump es erklärte, denn "er wird viele, viele
Länder hereinnehmen, und er wird ein sehr großes Territorium umfassen".
Netanyahu
bezeichnet seine Doktrin als "outside in": erst befriedest du das Außen
und verbindest du dich mit den sunnitischen Staaten außerhalb von
Israel, dann gewinnst du ihnen einen Friedensplan ab, den du dann in
einem Palästina durchsetzt, das von (seinen) Verbündeten getrennt ist.
Du befriedest die sunnitischen Staaten, indem du sie militärisch
unterstützt und ihnen generell politischen Rückhalt gibst, und indem du
sie insbesondere in ihrer Gegnerschaft zum Iran unterstützt.
Dann
zerschlägst du Palästina und lässt es hilflos gegenüber einem
Friedensplan, der ihnen von Trump aufgezwungen und von einer gekauften
arabischen Welt unterstützt wird, die sie im Stich gelassen hat.
Outside (Außen) - Die zwei sunnitischen Staaten, die gekauft und
befriedet werden müssen, sind Saudi Arabien und Ägypten. Wie besiegst
(zähmst) du sie? Verbinde dich mit ihnen in ihrer Konfrontation mit dem
Iran und gewähre ihnen militärische und diplomatische Unterstützung.
Der Teil
Iran war einfach. Trump isolierte den Iran, indem er ihn aus dem
Atomabkommen herausgerissen und dann mit Sanktionen isoliert hat, wobei
er versuchte allen in der Welt zu verbieten, mit dem Iran Handel zu
treiben. Nachdem die USA, Israel und Saudi Arabien jetzt gegen den
gemeinsamen iranischen Feind vereint sind, wären sie nach den Worten von
Netanyahu auf der Pressekonferenz frei, "diese gemeinsamen Interessen zu
transformieren, um eine produktive Partnerschaft zu gestalten. Eine, die
einen sichereren, friedlicheren und wohlhabenderen Nahen Osten schaffen
wird".
Der
nächste Schritt bestand darin Saudi Arabien und Ägypten Mittel zur
Verfügung zu stellen und militärischen und politischen Rückhalt zu
geben. Dieser Schritt war komplizierter und sah extrem ungewöhnlich aus.
Aber es macht in Bezug auf Trumps Versprechen eines unmittelbar
bevorstenden Friedensplans für den Nahen Ostaen und die Outside
In-Politik Sinn.
Um den
USA zu ermöglichen, Saudi Arabien in seinem Krieg gegen den Jemen
weiterhin zu unterstützen, ihm zu erlauben, den saudischen Bombeneinsatz
durch Betanken seiner Flugzeuge in der Luft zu ermöglichen, musste die
Trump Administration dem Kongress nach dem National Defense
Authorization Act bestätigen, dass Saudi Arabien sich ernsthaft
diplomatisch um eine Beendigung des Krieges bemüht, Maßnahmen ergreift,
um die humanitäre Krise zu entschärfen und Zivilisten zu schützen.
Außenminister Mike Pompeo tat genau dies am 11. September, indem er dem
Kongress versicherte, dass "die Regierungen von Saudi Arabien und den
Vereinten Arabischen Emiraten nachweislich Maßnahmen ergreifen, um das
Risiko zu reduzieren, dass Zivilisten und zivile Infrastruktur durch
Militäroperatioen dieser Regierungen zu Schaden kommen".
Dieser
Schritt war trickreicher, weil Pomeos Versicherung nicht wahr war. Der
saudische Angriff auf den Jemen ist mindestens so blutig und brutal wie
je. Ein neuer Bericht des UN-Menschenrechtsrates hat "eindringlich
darauf hingewiesen", dass dass die saudischen Aktionen im Jemen
Verbrechen nach dem Völkerrecht gleichkommen. Er kam zu dem Ergebnis,
dass "es kaum Anzeichen für irgendeinen Versuch der Konfliktparteien
gibt, zivile Todesfälle möglichst gering zu halten". Oxfam ist der
gleichen Meinung und sagt, dass sich Pompeo mit seiner Versicherung
"ganz offen über den Kongress hinweggesetzt und ihn belogen hat", und
fügte hinzu, dass "der August in diesem Jahr für Zivilisten im Jemen der
bisher blutigste Monat war". Der Außenminister belog also den Kongress,
um es Amerika zu erlauben Saudi Arabien weiterhin Raketen zu verkaufen
und saudische Jets weiterhin zu betanken.
Die
Maßnahmen, um das Outside für sich zu gewinnen, sahen in Ägypten nicht
weniger bizarr aus. Während es, um Saudi Arabien für sich zu gewinnen,
notwendig war über die Operationen seiner Regierung zu lügen, musste
man, um Ägypten zu gewinnen bezüglich seiner Operationen ehrlich sein.
Als Rex Tilleron Außenminister war, hielt er wegen der
Menschenrechtsverletzungen 195 Millionen Dollar Ägyptens zurück. Aber
Pompeo gab das Geld am 21. August frei, obwohl er zugab, dass "sich das
allgemeine Umfeld für Menschenrechte weiter verschlechtert". Die Trump
Administration hat also die Militärhilfe wieder aufgenommen, die wegen
Ägyptens Menschenrechtsverletzungen zurückgehalten wurden, nicht weil
sich diesbezüglich etwaa verbessert hätte, sondern obwohl es sich
verschlechtert hat.
Pompeos
"Memorandum der Begründung" erklärt ausdrücklich, dass die ägyptische
Gesetzgebung im Widerspruch zu seinen Menschenrechts-verpflichtungen
steht". Es greift neben anderen Menschenrechtsverletzungen Verstöße
gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung und das Recht auf einen
fairen Prozess, willkürliche Festnahmen, Verschwindenlassen, Folter und
außergerichtliche Tötungen heraus. Trotzdem kehrten Pompeo und Trump zur
Gewährung von Militärhilfe an diese Regierung zurück. Diese Militärhilfe
für Ägypten freizugeben und zu gewähren und gleichzeitig öffentlich die
Menschenrechtsverletzungen aufzuzählen, gewährt Ägypten faktisch
politische und diplomatische Rückendeckung, indem öffentlich erklärt
wird, dass Ägypten weiterhin finanzielle Hilfen erhält, sogar wenn seine
Menschenrechts-verletzungen schlimmer werden.
In
- Nachdem das Outside mit der Aufkündigung der US-Diplomatie mit dem
Iran und der Zusicherung militärischer Unterstützung für Saudi Arabien
und Ägypten, nicht mehr im Abseits ist, können Trump und Netanyahu ihre
Aufmerksamkeit auf das Inside richten: die Zerschlagung (Vernichtung)
der Palästinenser.
Der erste
Schritt bestand darin, sie finanziell niederzuschlagen. Also verkündete
Trump eine Kürzung der amerikanischen finanziellen Hilfe für die UNRWA
um mehr als 50%. Das wurde mit einer Überprüfung der Hilfe für die
Palästinenser durch das Außenministerium fortgesetzt, die von Trump
angeordnet worden war und zu einer weiteren Kürzung der Palästinahilfe
um 200 Mio Dollar führte. Dann schloss Trump das Büro der PLO in
Washington und definierte "Flüchtling" neu, sodass du jetzt in der Zeit
des britischen Mandats vor der Schaffung des Flüchtlingsproblems 1948
gelebt haben musst. Keiner der Nachkommen dieser Flüchtlinge zählt. Das
bedeutet, dass es bald keine Flüchtlinge mehr geben wird, oder solche,
die in ihre Heimat zurückkehren werden: Problem per Definition vom Tisch
gewischt. Die Palästinenser wurden jetzt finanziell niedergeschlagen,
zum Schweigen gebracht und entrechtet. Wie die Outside In-Politik
prophezeit, haben alle diese auf die Palästinenser gerichteten Maßnahmen
das eingestandene Ziel, sie zu den neuen Friedensgesprächen Trumps tzu
zwingen. Trump sagte, die Hilfe für die UNRWA würde verschwinden, bis
die Palästinenser an den von den Amerikanern geleiteten
Friedensgesprächen mit Israel teilnähmen. Wenn die Palästinenser nicht
kapitulieren, streicht Trump alles: keine Beiträge der USA mehr für die
UNRWA. Das ist der zweite Teil von Outside In: den Palästinensern den
Friedensplan aufzwingen.
Das
einzige Versprechen, das an dem versprochenen Friedensplan neu ist, ist
die Art und Weise, in der er den Palästinensern aufgezwungen werden
wird: Nachdem Saudi Arabien und Ägypten – das Outside – mit der Zusage
fortgesetzter Militärhilfe trotz ihrer Verbrechen gegen die
Menschlichkeit und das internationale Recht (Völkerrecht) aus dem
Abseits geholt und die Palästinenser geschwächt wurden, indem sie zum
Schweigen gebracht, wirtschaftlich niedergeschlagen und von allen
Freunden, die ihnen helfen könnten, isoliert wurden, sind die
Vereinigten Staaten und Israel jetzt frei für den Versuch den
Palästinensern einen Friedensplan aufzuzwingen.
Und diese
Outside IN-Realität ergibt einen Sinn für die bizarren Szenen der
"Lügen" von Pompeo gegenüber dem Kongress bezüglich der saudischen
Verbrechen im Jemen; Pompeos Bescheinigung für Ägypten, nicht weil sich
bezüglich der Menschenrechtsverletzungen etwas verbessert hätte, sondern
weil es sich "verschlimmert" hat; und (es macht Sinn) für den Angriff
auf die palästinensische Sache mit finanziellen Kürzungen und Schlägen,
trotz Trumps Versprechen, nach der Verlegung der amerikanischen
Botschaft nach Jerusalem "bekämen die Palästinenser etwas sehr Gutes...
, weil sie als nächste an der Reihe wären".
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Der "Jahrhundertdeal" - Ein Palästinenserstaat in Ägyptens Sinai?
- Sofian Philip Naceur - Zwangsumsiedlungen im Nordsinai, israelische
Vorstöße sowie neue Allianzen befeuern Spekulationen über eine Regelung
des Nahostkonflikts abseits der Zwei-Staaten-Lösung. Doch die
Palästinenser wehren sich.
Die Gerüchteküche im Nahen Osten brodelt. Soll den Palästinensern ein
eigener Staat im Gazastreifen und in Teilen der zu Ägypten gehörenden
Sinai-Halbinsel angeboten werden? Zwar werden derlei Szenarien in der
Region schon seit Jahren diskutiert, doch zuletzt häuften sich die
Hinweise, es handle sich bei dem beharrlich wiederkehrenden Gerede nicht
nur um bloße Gedankenspiele. Denn angesichts undurchsichtiger
Entwicklungen im Sinai und jüngster Maßnahmen von US-Präsident Donald
Trump wird die Debatte über den sogenannten "Jahrhundertdeal" inzwischen
ernst genommen.
Seit den Friedensverhandlungen von Oslo 1994 gilt die
Zwei-Staaten-Lösung als Grundlage für eine theoretische Lösung des
israelisch-palästinensischen Konflikts. Doch Israels Siedlungsbau im
Westjordanland und in Ost-Jerusalem hat Realitäten geschaffen, die der
Gründung eines palästinensischen Staatsgebildes entgegenstehen.
Entsprechend besorgt verfolgen Palästinenser, aber auch im Sinai lebende
Beduinen, das Gerede über die Gründung eines Palästinenserstaates unter
Ausschluss des Westjordanlandes und Ost-Jerusalems.
Schon 2014 berichtete das israelische Armeeradio, Ägyptens Staatschef
Abdel Fattah Al-Sisi habe Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die
Errichtung eines unabhängigen Staates im Gazastreifen und Teilen des
Nordsinai angeboten. Demnach solle Gaza um 1600 Quadratkilometer
erweitert werden. Im Gegenzug solle die Palästinensische
Autonomiebehörde (PA) auf einen Staat in den Grenzen von 1967
verzichten. Abbas dementierte umgehend, räumte aber ein, Ägyptens 2013
gestürzter Expräsident Mohamed Mursi habe vorgeschlagen,
palästinensische Flüchtlinge im Sinai anzusiedeln.
Fatah lehnt Vorschlag ab
Wurden derlei Meldungen zunächst als Unfug abgetan, ließen seit
Jahresbeginn die Stellungnahmen gleich mehrerer israelische Minister
aufhorchen. Nachdem der israelische Likud-Politiker Hiob Kara bereits im
Februar angebliche Gespräche seiner Regierung mit US-Präsident Trump
über einen solchen Deal ausgeplaudert und anschließend wieder dementiert
hatte, sprach sich die israelische Ministerin für soziale Gleichheit,
Gila Gamliel, erst im November klar für die Schaffung eines
palästinensischen Staates im Sinai aus. Einem Palästinenserstaat im
Westjordanland erteilte sie dabei eine Absage. >>>
Flüchtlingsstatus der
Palästinenser - Trumps riskanter Plan für den Nahostkonflikt - 10.
8. 2018 - Die Trump-Regierung will den Palästinensern offenbar den
Flüchtlingsstatus nehmen und das UN-Hilfswerk auflösen. Was
bedeutet das für die Lösung des Nahostkonflikts? Eine Analyse. -
Christian Böhme >>>
US-Friedensplan
für Nahost "fast fertig" - Trumps Berater Jared Kushner kündigt
einen Friedensplan an, der Wohlstand bringen soll. Notfalls werde der
Plan ohne Palästinenserpräsident Abbas vorgestellt. - 24. Juni 2018
Die USA wollen in Kürze einen Friedensplan für Nahost vorstellen und
ziehen in Erwägung, dies auch ohne die Unterstützung des
Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas zu tun. Das hat Jared Kushner,
Schwiegersohn und Berater des US-Präsidenten Donald Trump, in einem
Interview mit der palästinensischen Zeitung Al-Quds betont.
Der Plan der Trump-Regierung für Frieden zwischen Israel und den
Palästinensern sei "fast fertig", sagte Kushner. Er solle
wirtschaftlichen Wohlstand beinhalten, heißt es – abgesehen davon
lieferte der ranghohe Berater wenig Details. Von einer
Zweistaatenlösung, bei der ein palästinensischer Staat neben Israel
entstehen soll, sprach Kushner nicht.
Was er jedoch deutlich machte: Er sei nicht sicher, ob der 83-jährige
Abbas "in der Lage oder bereit ist, einen Deal abzuschließen". >>>
Trumps Kurs gegen Palästinenser
macht selbst Israel Sorgen - 15.01.2018 - Gil Yaron - Die
Palästinenser sind wütend über Trumps israelfreundliche Linie. Doch
alleingelassen von den arabischen Bruderstaaten sind sie ohnmächtig. Die
Folgen der neuen US-Linie könnten weit über die Palästinensergebiete
hinaus gehen.
Als vor Monaten die erste Nahostreise des US-Vizepräsidenten Mike Pence
geplant wurde, war sie noch als Wegbereiter des neuen Friedensplans für
Israelis und Palästinenser gedacht, an dem das Weiße Haus tüftelt. Doch
nachdem US-Präsident Donald Trump Jerusalem im Dezember als Hauptstadt
Israels anerkannte und damit die Palästinenser gegen sich aufbrachte,
wird es mit Frieden so schnell nicht werden. Kein Palästinenser will
Pence empfangen. Der wird während seiner Nahostreise, zu der er am
Freitag aufbricht, nur Israelis, Jordanier und Ägypter treffen.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas machte nun in einer ungewohnt
scharfen Rede deutlich, wie zerrüttet das Verhältnis zu den USA und
damit seinem wichtigsten Geldgeber ist: „Möge dein Haus über dir
einstürzen!“ verfluchte er Trump in einem der vielen Ausbrüche, mit
denen er am Sonntagabend eine zweieinhalb Stunden lange Tirade in
Ramallah spickte. „Wir werden keine amerikanische Führung in einem
Verhandlungsprozess mehr akzeptieren“, sagte er. Trumps Friedensplan sei
nicht wie behauptet der „Deal des Jahrhunderts“, sondern die „Ohrfeige
des Jahrhunderts“, sagte Abbas und drohte: „Wir werden zurückschlagen.“
>>>
"Friedensfürst" Donald Trump: Der große Plan mit Saudi-Arabien und
Israel - 22. November 2017 - (...) Der "ultimative Friedensdeal" -
Auf Middle East online findet sich am heutigen Mittwoch ein Bericht,
wonach der "ultimative Friedensdeal", den US-Präsident Trump zwischen
Israel und den Palästinensern vor dem Abschluss stehe. Als Quellen für
diese kühne Behauptung werden ein westlicher Diplomat und mehrere
palästinensische Vertreter angegeben.
Vorgestellt werden Eckpunkte des Plans, der auf eine Zwei-Staatenlösung
hinausläuft. Der künftige Staat Palästina soll den Gazastreifen
umfassen, für das Westjordanland sind die "Areas A, B und Teile von C"
als palästinensisches Gebiet vorgesehen. Der Status von Jerusalem und
die Frage der Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge sei Sache
späterer Verhandlungen. Geberländer sollen 10 Milliarden für den Aufbau
von Infrastruktur einschließlich eines Flughafens sowie den Hafen in
Gaza und andere Projekte zur Verfügung stellen.
Inwiefern dieses Konzept der Wirklichkeit der Verhandlungen entspricht,
kann nicht verlässlich gesagt werden. Auch stehen die Chancen auf
Verwirklichung nach allen bisherigen Erfahrungen im Kontrast mit dem
Optimismus oder der Euphorie, mit der sie noch jedes Mal begleitet
wurden. Auch werden im Bericht palästinensische Stimmen zitiert, die dem
Plan keine Chance geben.
Friedensgespräche unter Führung von Saudi-Arabien
Interessant im größeren, zu Anfang des Artikels angedeuteten Bild, ist
der Satz: "Die abschließenden Verhandlungen, die Friedensgespräche
zwischen Israel und den arabischen Ländern einschließen, werden von
Saudi-Arabien geführt." >>>
Ominöser Friedensplan - Trumps "Jahrhundert-Deal" für den Nahen
Osten? - David Ruch - 11.08.2018- Mit einem Friedensplan will
US-Präsident Trump den Nahost-Konflikt beenden. Was sich bislang
abzeichnet, stärkt aber vor allem Israel und schwächt die Palästinenser.
Experten warnen vor erheblichen Gefahren.
Donald Trump nennt ihn den "Deal des Jahrhunderts". Der US-Präsident
will der Welt einen Friedensplan vorlegen, der nicht weniger als eine
Lösung für den scheinbar unlösbaren Konflikt zwischen Israelis und
Palästinensern verspricht. Schon im Wahlkampf hatte er einen großen
diplomatischen Wurf angekündigt, seither wurde viel spekuliert. Doch
nun, so deuten US-Medienberichte an, könnte die Veröffentlichung näher
rücken.
Bislang ließ Trump keine klare Idee für eine friedliche Lösung im Nahen
Osten erkennen. Einseitige Vorstöße, wie zum Beispiel in der
Jerusalem-Frage, fachten die Spannungen zwischen Israelis und
Palästinensern weiter an, anstatt sie abzubauen. Zwischen den USA und
dem Iran wechselten sich Gesprächsangebote mit immer schärferen Attacken
ab, wodurch eine Destabilisierung der ganzen Region droht.
Washingtons Marschrichtung wird erkennbar - Was Trump als Endstatus
für Palästina vorschwebt, sei derzeit noch nicht klar zu sehen, so die
Nahost-Expertin Muriel Asseburg von der Stiftung Wissenschaft und
Politik zu t-online.de. Zugleich aber werde die politische
Marschrichtung erkennbar: Eine Festschreibung des Status quo zum
Nachteil der Palästinenser.
Trump steht in dieser Frage an der Seite des israelischen
Ministerpräsidenten >>>
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