Wieder ein Fall
von Übertünchung:
Kein Gerichtsverfahren für Offiziere
der israelischen Grenzpolizei, die verdächtigt werden, ein zehnjähriges
palästinensisches Mädchen getötet zu haben.
von: Palästinensische
Nationalinitiative
Ramallah, am 1. August
2007: Die zum Schein geführte Untersuchung des israelischen Militärs
über die Tötung eines zehnjährigen palästinensischen Mädchens wurde
heute noch einmal herunter gespielt: Die Staatsanwaltschaft für den
Bezirk Jerusalem verfügte, die israelischen Grenzpolizei-Offiziere, die
im Verdacht standen, Abir Aramin im palästinensischen Dorf Anata nahe
von Jerusalem im Jänner 2007 getötet zu haben, seien nicht anzuklagen.
Die Staatsanwaltschaft
in Jerusalem beschloss, die Untersuchung abzuschließen, da, wie sie
sagten, ein Mangel an Beweisen für die genaue Todesursache von Abir
bestand.
Die Verfügung basierte
auf den Resultaten einer Untersuchung, die von der „Polizeiabteilung
Judea und Samaria“ (d.i. die Bezeichnung für die israelische Polizei in
der Westbank) geleitet wurde, wo zur Dienststelle gehörende Pathologen
aussagten, es sei unmöglich, den Grund für Abir’s Tod genau zu
bestimmen.
Aussagen eines
Augenzeugen besagen, dass Abir auf dem Heimweg von der Schule von einer
Betäubungsgranate am Kopf getroffen wurde, die ein israelischer
Offizier der Grenzpolizei in eine Gruppe palästinensischer Kinder
geworfen hat. Sie starb zwei Tage später am 20. Jänner 2007.
Das ist der derzeit
letzte Fall einer Serie von Übertünchungen bei der Darstellung der
Ermordung palästinensischer Zivilisten durch israelische
Militärpersonen, die ja, sagt der Leiter der Palestinian National
Initiative, Dr. Mustafa Barghouthi, MP heute, „innerhalb der
institutionalisierten Kultur der Straflosigkeit“ agieren.
Er erwähnte als Beispiel
für die Untersuchungen der israelischen Armee die Tötung der 17-jährigen
Bushra Bargish, die während einer militärischen Razzia in Jenin am 21.
April 2007 kaltblütig erschossen wurde. Bushra wurde in ihrem
Schlafzimmer von einem israelischen Scharfschützen in die Stirn
geschossen, während sie sich für eine Prüfung vorbereitete. Allen
Zeugnissen von Augenzeugen widersprechend wurde ihre Tötung bei der
Untersuchung durch das israelische Militär gerechtfertigt mit der
Behauptung, es wären vom Fenster des gleichen Gebäude, in dem Bushra
wohnte, Schüsse auf die Soldaten abgefeuert worden, und sie sei
getroffen worden bei dem ‚Schusswechsel’ zur Sicherung.
Der Tod von Abir und von
Bushra zeigt klar, dass das israelische Militär aus seiner Lage der
Immunität heraus palästinensische Kinder töten kann; „Damit zeigt“,
schloss Dr. Barghouthi, „Israel das wahre Gesicht dieser unmenschlichen
Besatzung“.
(Übers.: Gerhilde Merz)
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Mit freundlichen Grüßen,
"Jüdische Stimme für gerechten
Frieden in Nahost (Österreich)"
homepage: www.nahostfriede.at
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