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Felicia
Langer zu Susan Abulhawas
Roman
"Während die Welt schlief."
Ich möchte
keine Rezension schreiben.
Es soll vielmehr eine Art
Danksagung an die Autorin
sein für ihr Buch, das mich
so gefesselt, aber auch sehr
erschüttert hat.
Eine Danksagung für die
Beschreibung der Nakba: Das
Leid der Palästinenser, die
grausame Enteignung, die
Vertreibung, das ewige
Flüchtlingsdasein - bis
heute. Die Beschreibung der
verschiedenen Massaker, die
Juden schon in
den Monaten vor der
israelischen Staatsgründung
1948 an Palästinensern
begangen haben und danach.
Für mich als eine Jüdin und
Überlebende des Holocaust
ist das eine Schande.
Für die Autorin
muß es eine Qual gewesen
sein, all das
niederzuschreiben.
Sie hat darüber
hinaus eine
außergewöhnliche Gabe, die
Liebe mit so viel Empathie
zu schildern, zum Beispiel
Amals
Liebe
zu ihrem
Vater, der ermordet wurde.
Die Schilderung hat mich an
meine große Liebe zu meinem
Vater erinnert, der ein
Opfer des Zweiten
Weltkrieges wurde. Damals
war ich 13 Jahre alt.
So groß wie die Liebe ist
der Schmerz nach dem
Verlust. Und man trauert von
Herzen beim
Lesen.
Israel hat eine "Antwort"
für die Autorin gefunden:
Susan Abulhawa, eine
amerikanische Staatsbürgerin
und eine Palästinenserin,
durfte Palästina nicht
besuchen...
Israels Gräueltaten gehen
weiter, wie seit Jahren
schon, bis zum heutigen Tag.
Und die Welt schläft...
Man muß sie dringend
aufwecken, um Menschenleben
zu retten!
Das versucht die Autorin mit
der ganzen Kraft ihres
Talentes in diesem Buch, mit
dem sie sich auf die
Wahrheit, die Menschlichkeit
und die Gerechtigkeit
beruft. Und dafür meine
Danksagung, liebe Susan
Abulhawa.
Felicia Langer Tübingen, 10.
August 2015
Susan Abulhawa -
Während die Welt schlief
- Roman
Originaltitel: Mornings in
Jenin - Originalverlag:
Bloomsbury - Aus dem
Englischen von Stefanie
Fahrner
Taschenbuch, Broschur, 448
Seiten, 11,8 x 18,7 cm ISBN:
978-3-453-35662-7
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] |
CHF 13,90 * (* empf.
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