Die Patriarchen und Leiter der einheimischen christlichen
Kirchen in Jerusalem
Wichtige
Botschaft für alle Palästinenser
Als Leiter der mit der gegenwärtigen
Situation in den palästinensischen Gebieten befassten
Kirchen fühlen wir, das dass wir unsere Angst um alle
unsere Menschen, Christen und Muslime gleichermaßen, in
der Verschlechterung der Beziehungen zwischen Führern
der Fatah und Hamas und den Streitkräften ausdrücken
müssen.
Es würde den Anschein haben,
dass alle Mediationsversuche zur Versöhnung bis jetzt
fehlgeschlagen sind und die Situation auf einen toten
Punkt gekommen ist. Die jüngsten Behauptungen und
Drohungen, die durch die lokalen und internationalen
Medien gegangen sind, haben sich zu Fehden großen
Ausmaßes entwickelt und werden bald sehr schwer zu
stoppen sein. Zusätzlich ist die Sprache zwischen den
Vertretern beider Bewegungen und anderer verwandter
Gruppen noch nie so drohend gewesen und so aggressiv
wie in den letzten paar Tagen. Solche Vorkommnisse
können einen Bürgerkrieg von Stunde zu Stunde näher
bringen. Was herauskommt, wäre so drastisch, dass es die
wirklichen Prioritäten des palästinensischen Anliegens
verdunkeln würde.
So fühlen wir die Zeit
gekommen, im intensiven Gebet an den Allmächtigen um
Frieden und eine Gelegenheit zur Beruhigung zu bitten,
damit alle Parteien die verschiedenen Notwendigkeiten
sorgfältig betrachten können. Anstatt Anklagen
gegeneinander zu schleudern würden wir jedermann
dringend bitten, für seine Nachbarn im weitest möglichen
Sinn zu beten. Es ist sicherlich an der Zeit, sich zu
vereinigen anstatt übereinander herzufallen. Zu kämpfen
und Gegner zu kidnappen werden den „Sicherheitswall“
nicht zum Einsturz bringen und das Embargo auf das Volk
von Palästina nicht beenden.
Wir glauben, wir haben die
Verpflichtung, den Kurs zu wechseln besonders wegen
aller unserer Kinder und Jugendlichen, die eine bessere
Zukunft ohne Hass und Bitterkeit verdienen.
Blutvergießen und Gewalt werden keinen Frieden bringen
sondern nur das Familienleben weiter zerstören und die
Wirtschaft unseres Landes weiter gefährden.
Die Zeit ist gekommen für alle
unsere Anstrengungen, unser Volk zu einen und uns so auf
die Arbeit für Unabhängigkeit zu konzentrieren, zugleich
mit der Gelegenheit für alle Menschen dieses Heiligen
Landes – Christen, Muslime und Juden – Sicherheit und
Frieden kennen zu lernen.
Wir sind bereit, als
Mediatoren oder in welcher Rolle immer es unserem Volk
notwendig und hilfreich erscheint, unseren Teil
beizubringen in dem Versuch, die gegenwärtige Situation
so rasch als möglich zu beenden. Es ist lebenswichtig
für die Regierung, einen wirklichen Sinn für Einheit zu
erkennen, für die Sicherheitskräfte, sich zu vereinen,
die Waffen von unseren Straßen weg zu räumen und die
Führer der Israeli und Palästinenser zu ermutigen, an
den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Zum Schluss wollen wir
jedermann an die Worte unseres gesegneten Herrn
erinnern:
„Gesegnet sind die
Friedensstifter, sie werden Gottes Kinder genannt
werden.“ (Matt.5,9)
Patriarch Theophilos III,
Griechisch-orthodoxes Patriarchat
Patriarch Michel Sabbah,
Lateinisches Patriarchat
Patriarch Torkom II,
Armenisches Apostolisches Orthodoxes Patriarchat
Fr. Pier Battista Pizzaballa
OFM, Kustos des Heiligen Landes
Anba Abraham,
Koptisch-orthodoxes Patriarchat
Erzbischof Swerios Malki
Mourad, Syrisch-orthodoxes Patriarchat
Abune Matthias,
Äthiopisch-orthodoxes Patriarchat
Erzbischof Paul Nabil Sayyah,
Maronitisches patriarchisches Exarchat
Bischof Riah Abu Al-Assal,
Episkopalische Kirche für Jerusalem und den Mittleren
Osten
Bischof Mounib Younan,
Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und dem
Heiligen Land
Bischof Pierre Malki,
Syrisch-katholisches patriachalisches Exarchat
Bischof George Bakar,
Griechisch-Katholisches patriachalisches Exarchat
Fr. Raphael Minassian,
Armenisch-Katholisches patriachalisches Exarchat
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