Heute vor 22 Jahren

Am 25. Februar 1994 ermordete der extremistische Siedler Baruch Goldstein, der in der Siedlung Kirjat Arba lebte, mit einem Sturmgewehr 29 betende Muslime in der Abraham-Moschee, hunderte wurden verletzt.



Bei anschließenden Zusammenstößen mit den israelischen Sicherheitskräften wurden weitere 11 Personen getötet und viele verletzt


Massaker in der Grotte der Patriarchen
- Quelle Wikipedia - Am 25. Februar 1994 betrat Goldstein um 5 Uhr in seiner Uniform mit einem Galil-Sturmgewehr und vier gefüllten Magazinen in Hebron die muslimische Seite der „Höhle Machpela“, der Grabstätte von Abraham, Isaak und Jakob. Es fand gerade das Morgengebet im Ramadan statt, die Juden feierten an diesem Tag Purim. Er eröffnete von hinten das Feuer auf die betenden muslimischen Palästinenser. Er tötete dabei 29 Menschen und verletzte mindestens 150; unter den Opfern befanden sich zahlreiche Kinder. Nachdem seine Munition aufgebraucht war, wurde Goldstein von Überlebenden des Massakers überwältigt und mit einem Feuerlöscher erschlagen. Nach der Tat kam es zu mehrtägigen Ausschreitungen, bei denen weitere 19 Palästinenser und 5 Israelis ums Leben kamen.

Die israelische Justiz bildete zur Untersuchung des Tatherganges eine Kommission unter Leitung von Meir Schamgar, dem Vorsitzenden des Obersten Gerichtes.[4] Diese stellte dabei unter anderem fest, dass die Tat von Goldstein allein begangen wurde und dass er dabei keine Handgranate geworfen hatte, aber auch dass die für die Bewachung zuständigen Grenzpolizisten der Meinung waren, niemals auf einen Juden schießen zu dürfen, auch wenn er gerade dabei war Araber zu töten, was aber für so einen Fall nicht gegolten hat.[5] Einige Zeugen hingegen wollen mehrere Mittäter gesehen haben, Jassir Arafat sprach sogar von insgesamt zwölf Personen.[6]

Der damalige Ministerpräsident Jitzchak Rabin verurteilte Goldsteins Tat vor der Knesset und sagte gegenüber Jassir Arafat: „Ich finde keine Worte, die stark genug sind, um meine Empörung auszudrücken.“ Als Israeli sei er tief beschämt. Die klare Mehrzahl der Israelis verurteilte die Tat Goldsteins.

Am 18. März 1994 wurde die UN-Resolution 904 verabschiedet, die unter anderem das Massaker verurteilte.

Von Anhängern der Kach-Bewegung und anderen nationalreligiösen jüdischen Fanatikern wird Goldsteins Tat hingegen als „Operation Machpela“ verherrlicht und er als „Gerechter“ (hebräisch: „Zaddik“) verehrt. Der umstrittene Rabbiner Yitzchak Ginsburgh lobte Goldsteins Tat öffentlich und bezeichnete ihn als Märtyrer. Ginsburghs Buch Baruch ha-gewer hat den bewusst doppeldeutigen Titel Baruch, der Mann bzw. Gesegnet sei der Mann (Bedeutung/Übersetzung des Vornamens Baruch).

Die Inschrift auf seinem von seinen Verehrern in Hebron errichteten Denkmal lautete: „Hier ruht der Heilige Dr. Baruch Kappel Goldstein, gesegnet sei das Andenken dieses aufrichtigen und heiligen Mannes, möge der Herr sein Blut rächen, der seine Seele den Juden, der jüdischen Religion und dem jüdischen Land geweiht hat. Seine Hände sind unschuldig und sein Herz ist rein. Er wurde als Märtyrer Gottes am 14. Adar, Purim, im Jahre 5754 (1994) getötet.“ 1998 brachte der israelische Industrie- und Handelsminister Ran Cohen ein Gesetz gegen dieses "Denkmal" in der Knesset ein, aufgrund dessen es im Dezember 1999 von israelischem Militär zerstört wurde. Kurz darauf feierten Goldstein-Anhänger am 6. Jahrestag der Tat an Goldsteins Grab in Kiryat Arba[7] eine Art Purim-Party in Kostümen wie Armee-Uniformen, Arztkitteln und falschen Bärten.[8] Das Grab wurde mit gleichlautender Grabinschrift wieder errichtet und wird nach wie vor besucht.

2010 fand eine Gedenkveranstaltung von Goldstein-Anhängern in Hebron statt. Die Mitglieder des Siedlungsrates von Kiryat Arba Benzion Gopstein und Mordechai Sajed lobten Goldsteins Leben und Wirken.[9]

 

Israel: In Blut und Feuer - 9. 1994 - Wut und Entsetzen in Nahost: Das Massaker eines jüdischen Siedlers an betenden Moslems in Hebron könnte zum Menetekel werden für den von PLO-Chef Arafat und Israels Premierminister Rabin angesteuerten Friedensprozeß. In den besetzten Gebieten droht ein neuer Aufstand der Palästinenser.>>>