Israelische
Kunstschaffende wie Amos Os werden
beschuldigt, mit Spionagegruppen zu
sympathisieren
- Die
israelische ultranationale Gruppe Im
Tirtzu hat eine Kampagne lanciert,
die israelische Intellektuelle und
Kunstschaffende vom Format eines
Romanschriftstellers Amos Oz
beschuldigt, sie hätten Verbindung
zu linken Organisationen, die als
"Spione" in Israel tätig wären.
Wie die Zeitung Yedioth Aharonot
heute aufgreift, bietet die Gruppe
in den sozialen Netzen einen Bericht
an mit einer Liste von Namen
israelischer Kunstschaffender, die
mit linken Organisationen in
Verbindung stehen oder ihnen
angehören, und die sie als
"Maulwürfe" betrachten, die gegen
den Staat Israel arbeiten.
"Jedes Mal, wenn die vom
israelischen Volk gewählten
Amtsträger ihre Pflichten erfüllen
wollen, die ihnen auf die
demokratischste und legimiste Weise
übertragen worden sind, treffen wir
automatisch auf eine rufschädigende
Kampagne der Leute aus der Kultur",
kritisierte der Präsident von Im
Tortzu, Matan Peleg.
Diese Kunstschaffenden, behauptet
er, stellen sich selbst "als
erleuchtet, progressiv und als
bessere Kenner (der Themen) als die
Öffentlichkeit" dar, dabei wüßten
die Menschen nicht, dass sie
Mitglieder von
"Spionageorganisationen sind, die
mit der finanziellen Unterstützung
durch ausländische Regierungen gegen
Staat Israel operieren".
Im Auge des Hurrikan befinden sich
Menschenrechts- und zivile
Organisationen wie B'Tselem,
Breaking the Silence oder ACRI, die
ein häufiges Ziel (der Angriffe) der
radikalen Rechten des Landes sind.
B'Tselem prangerte vor kurzem eine "rufschädigende
Kampagne" gegen linke Organisationen
an, nachdem ein hartes Video
aufgetaucht war, das (die Linke)
beschuldigte Verräter zu sein.
Im Tirtzu bringt mit der Liste von
Kunstschaffenden, auf der Amos Oz
und David Grossman stehen,
Schauspieler wie Gila Almagor und
Rivka Michaeli in Verbindung mit
dieser NGO, die die Menschenrechte
in den besetzten Gebieten
verteidigt. "Wir sind glücklich,
dass israelische Kunstschaffende der
ersten Reihe zu unserem öffentlichen
Rat und dem Kreis unserer
Sympathisanten gehören, und dass sie
an unserem Kampf gegen die Besatzung
teilnehmen", gratulierte sich
B'Tselem in einem Komuniquee als
Reaktion auf die Kampagne.
Dan Yakir, Chef der juristischen
Vereinigung für die zivilen Rechte
in Israel (ACRI), versicherte, er
sei "stolz", dass er auf der Liste
erscheine, präzisierte aber, dass
seine Bezeichnung als Mitglied des
Rates nicht korrekt sei. "Nach ihren
Attacken auf Akademiker und höhere
Bildungseinrichtungen sowie
Menschenrechtsaktivisten greift Im
Tirtzu jetzt Intellektuelle und
Kunstschaffende an", sagte er in
einem Komuniquee.
"Die wahren Helden der Kultur sind
die Menschenrechtsaktivisten, die
Intellektuellen und die
Kunstschaffenden, die die
Menschenrechte unablässig schützen",
sagte Yakir, der die Praktiken von
Im Tirtzu als "McCarthy"-Praktiken
bezeichnete. Der Chef der
Oppostionspartei Yesh Atid, Yair
Lapid, verteidigte ebenfalls die
Rolle der Kunstschaffenden in der
israelischen Gesellschaft und sagte,
"man kann es nicht zulassen, dass
sie verfolgt werden".
"Diese Kampagne von Im Tirtzu, die
zu Gewalt und Hass aufhetzt, hat
eine Linie überschritten", klagte er
an.
Quelle -
Übersetzung: K.
Nebauer |