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Palästinensische politische Strafgefangene Manal
Ghanem
bittet dringend um Freilassung
Palästina, 30. Juni 2005 (WAFA + IPC)
Drei Monate blieben noch,
bevor die Gefängnisverwaltung von Hasharon (israelisches
Gefängnis) entscheiden werde, das 21 Monate alte
Kind von seiner Mutter Manal Ghanem zu trennen,
die ihr Baby im Gefängnis bekommen habe,
erklärte die Rechtsanwältin Sanaa Herbawi des
Palästinensischen Verbandes für Gefangene (PPS =
Palestinian Prisoners’ Society).
Laut Adameer Organization verbüßt Manal
Ghanem seit April 2003 ihre Strafe von insgesamt
50 Monaten. Sie gebar ihr Baby Nour in einer
menschenunwürdigen Lage im Gefängnis, da die
Gefängnisverwaltung sich nicht die Mühe machte,
sie mit irgendeiner medizinischen Hilfe zu
versorgen.
„Manal Ghanem leidet unter einer Blutkrankheit,
der sog. Cooly’s-Anämie, und kann dadurch ihr
Baby nicht stillen. Die Verwaltung der
Hasharon-Strafanstalt verweigerte Manal und Nour
jegliche medizinische Versorgung, und
unverständlicherweise entzog sie dem
neugeborenen Baby die überlebenswichtige Milch“, berichtete Adameer.
Bei ihrem Besuch in Hasharon traf Sanaa Herbawi
viele weibliche Gefangene, unter ihnen auch
Manal Ghanem.
Die PPS-Anwältin erklärte, dass Manal eine
Mitleid erregende psychologische Phase
durchmache, da die gemeinsame Zeit mit ihrem
Baby sich dem Ende zuneige. Sie bestätigte auch,
dass der Gesundheitszustand des Babys aufgrund
der Unterernährung, des Schmutzes und der
Feuchtigkeit im Gefängnis kritisch sei.
Man muss erwähnen, dass unter den 8.500
Gefangenen in israelischen Strafanstalten 119
Frauen sind. Zwei gebaren in der Gefangenschaft,
eine von beiden wurde Ende Februar entlassen.
Manal Ghanem rief ihrerseits die
Menschenrechtsorganisationen und alle
gutherzigen Menschen auf, ihr beizustehen und
Druck auf die israelischen Behörden auszuüben,
sie zusammen mit ihrem Baby, das aufgrund seines
schlechten Gesundheitszustandes ihrer Fürsorge
dringend bedürfe, freizulassen.
Die weiblichen Gefangenen erzählten Herbawi von
ihren schrecklichen, unmenschlichen
Lebensumständen im Gefängnis Hasharon sowie
von der demütigenden Art und Weise, mit der die
Gefängnisverwaltung sie behandle, wenn sie
durchsucht würden – so gründlich und so
provokativ, dass keine Körperstelle ausgelassen
werde. Sie bekämen Mahlzeiten, die sogar Hunde
nicht fressen würden. Wenn eine von ihnen krank
würde, bekäme sie keine geeignete medizinische
Versorgung. Die einzige Behandlungsmethode sei
Schmerzlinderung.
Die Gefangenen beklagten sich auch darüber, dass
die Gefängnisverwaltung ihren Verwandten
untersagten, sie zu besuchen – alles unter dem
Vorwand der Sicherheit.
Dementsprechend appellierte der Palästinensische
Verband für Gefangene an die palästinensischen,
arabischen und internationalen
Menschenrechtsorganisationen, sofort
einzuschreiten, um das schrittweise Töten, das
die palästinensischen Gefangenen in den
israelischen Strafanstalten durchmachten, zu
beenden.
30.06.2005, Übers. v. Gabriele Al Dahouk
Amneh Muna, Vertreterin der weiblichen Gefangenen im Gefängnis von
Hasharon, wurde am 28. November 2004 von Agenten
der Spezialkräfte heftig geschlagen. Die Frauen
Tehani Hifenawi, Abeer Nada, Su'ad Ghasal,
Su'ad Abu-Hamad, Omeya Damaj, Sana'a Amar
und 'Aisheh Ebayyat, die beiden letzteren
minderjährig, wurden ebenfalls verletzt.
Manal Ghanem mit ihrem Baby
wurde mit kaltem Wasser übergossen, und das Kind
bekam keine warme Nahrung. In die Zellen ließ
man große Mengen Tränengas strömen, um die
Gefangenen krank zu machen. Isolierhaft,
Dunkelheit, Kälte und Feuchtigkeit sind weitere
Strafmethoden, die sie zu erleiden haben.
Quelle
Hungerstreik weiblicher Gefangener
von Defence Children International /
Palestine Section
Weibliche, palästinensische Gefangene starten in
Telmond Hungerstreik, um gegen inhumane
Behandlung zu protestieren
Am 30. November 2004 besuchte ein Anwalt von
DCI/PS die Frauenabteilung im Telmond-Gefängnis,
wo er mit einer palästinensischen Gefangenen,
Samah Abdallah sprach. Samah erzählte ihm, dass
die weiblichen, palästinensischen Gefangenen am
Sonntag, den 28. November, wie immer , raus auf
das Trainingsfeld gingen, Wie auch immer, bevor
ihre erlaubte Zeit draußen abgelaufen ist,
befahl die Gefängnisaufsicht den Frauen und
Mädchen in ihre Zellen zurückzukehren. Die
Repräsentantin der weiblichen, palästinensischen
Gefangenen, Amna Mouna; beschwerte sich bei der
Wache, dass es für die Frauen zu früh sei,
hineinzugehen. Als Antwort wurde sie von einer
Gruppe Gefängniswärter hart geschlagen.
Daraufhin wurde sie in eine Bestrafungszelle,
kalte, leere Räume ohne Bett, ohne Heizung und
ohne natürliches Licht, gebracht, Um gegen die
Art und Weise, wie die Gefängnisaufsicht mit den
weiblichen, palästinensischen Frauen umgeht
allgemein und gegen die Schläge und der
Isolation ihrer Wortführerin im speziellen, zu
protestieren fingen die Frauen zu schreien und
brüllen an. Die Wächter reagierten, indem sie
mehr Truppen rein brachten, bewaffnet mit
Knüppel, Wasserschlauch und Tränengas. Sie
begannen die Frauen zu schlagen, und sie mit
Wasser und Tränengas zu besprühen.
Das Ergebnis dieser brutalen Attacke war das
eine Gefangene, Sana Amer, wahrscheinlich Brüche
an einem Arm und einem Bein erlitt, und zwei
Gefangene, Suad Ghazal und Asma' Hussain,
wahrscheinlich Armbrüche erlitten. Viele andere
Gefangene erlitten auch Verletzungen durch die
Wärter. Die Gefängnisbehörde stellte keine
medizinische Erste Hilfe bereit. Stattdessen
sperrten sie 13 weitere Gefangene in die
Bestrafungszellen.
Weitere Maßnahmen erwarteten jene Gefangenen,
die in ihre normale Zelle zurückkehrten. Die
Aufsicht beschlagnahmte alle elektronischen
Geräte, und den persönlichen Vorrat an
Lebensmittel und Zigaretten, den die Gefangenen
von ihrem eigenen Geld in der Kantine gekauft
haben. Um die schlimmen Lebensbedienungen noch
schlimmer zu machen, schütteten Wächter kaltes
Wasser über alle persönlichen Sachen der
Gefangenen, über ihre Betten und Kleider.
Bedenkt Mensch, dass es Winter ist, dass die
Frauen keine Möglichkeiten zum Trocknen haben,
sie sind gezwungen, in kalten, nassen Betten zu
schlafen. Die Gefängnisaufsicht schnitt die
Elektrizität- und Wasserzufuhr ab, und der
Geruch von Tränengas hängt immer noch in den
Zellen.
Die Person, die am meisten erleiden hatte, ist
Nor, der einjährige Sohn von Manal Ghanem. Er
wurde am 10. Oktober 2003 im Gefängnis geboren
und war noch nie außerhalb des Telmond-Compound.
Nachdem er mit Wasser und Tränengas besprüht
wurde, entwickelte Nor eine schlimme Erkältung.
Er bekam keine Medikamente. Samah informierte
den DCI/PS-Anwalt auch, dass während der letzten
Woche im November 2004 30 weibliche,
palästinensische Gefangene vom Ramle(Neve-Tertze)
Frauengefängnis zu der Frauenabteilung des
Telmond compound gebracht wurden. Raumnot war
bereits ein Problem, als nur 56 Frauen in
Telmond waren.
Nun da die Zahl auf 86 angestiegen ist, ist
Überbelegung ein ernstes Thema- mit bis zu 5
Gefangenen eingesperrt in einer 2-Mensch-Zelle.
Die palästinensischen, weiblichen Gefangenen in
Telmond, unter denen mindestens 5 Frauen unter
18 sind, haben sich zu einem Hungerstreik
entschlossen. Sie protestieren so gegen die
Behandlung, die sie von Seiten der
Gefängnisbehörde erlitten, und gegen die
schlechten Zustände, in denen sie gehalten
werden. DCI/PS wird die Situation
weiterverfolgen und weitere Berichte
veröffentlichen, sobald es zusätzliche
Informationen über das Wohlbefinden und die
Zustände der palästinensischen, weiblichen
Gefangenen in Telmond erhält.
Für weitere Informationen bitte +972 (0)2 240 7530
anrufen und nach Research&International Advocacy
Unit fragen oder www.dci-pal.org besuchen oder an
info(at)dci-pal.org mailen.
Quelle
Israeli Troops Arrested 63 Palestinian Women in
2004
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