Palästinenser
gründen ein drittes
Protestdorf - Almantir
-
Palästinenser errichten
einen weiteren
“Aussenposten” beim
Westbankdorf Burin; es
kam zu Zusammenstössen
zwischen Aktivisten,
Siedlern und der
israelischen Armee, so
berichtete die Jerusalem
Post am 2. Februar 2013.
Palästinensische
Aktivisten bauten am
Samstag mittag Zelte und
Hütten bei Burin südlich
von Nablus auf, um ein
neues Protestdorf zu
gründen.
Die Sprecherin des
Popular Struggle
Coordination Committee,
Abir Kopty sandte per
Twitter die Nachricht
aus, dass für die neue
palästinensische
Siedlung der Name „Almantir“
gewählt wurde, weil
Almantir im Arabischen
eine Stein- und Erdhütte
für die Wächter der
Häuser bezeichnet.
Israelische Siedler und
Soldaten kamen nach
Almantir, und Aktivisten
berichten, dass die
Siedler Steine warfen
und einen
siebzehnjährigen
Palästinenser mit
scharfer Munition am
Bein verletzten. Die
israelische Armee griff
die unbewaffneten
Aktivisten mit Tränengas
und Schallgranaten an.
Die Sprecherin der
israelischen Armee
sprach von gewaltsamen
und illegalen Störungen,
die in Anwesenheit der
150 palästinensischen
Aktivisten ausbrachen.
Auf das Steinewerfen der
Palästinenser reagierte
die Besatzungsarmee mit
„Mengenkontrollmitteln“.
Sie berichtete, dass die
israelische Armee die
Gegend absperrte, um
weitere
Solidaritätsaktivisten
von Almantir
fernzuhalten.
Mit
Almantir wurde der
dritte Ausssenposten
dieser Art errichtet. Im
Januar 2013 wurde zuerst
das Tor zur Sonne, Bab
Al-Shams, von
Palästinensern als
direkte gewaltlose
Aktion gegen die
fortgesetzte israelische
Kolonisierung der
besetzten Westbank
errichtet. Am folgenden
Freitag bauten
Dorfbewohner aus Beit
Iksa das zweite
Protestdorf mit einer
Steinmoschee, Bab
Al-Karameh, Tor zur
Würde. Am vergangenen
Freitag kehrten die
Dorfbewohner nach Bab
Al-Karameh zurück,
beteten das Mittagsgebet
und pflanzten
Olivenbäume an. Die
beiden Protestdörfer
wurden von der
israelischen Armee nach
wenigen Tagen mit
brutalen Methoden
evakuiert und
anschliessend demoliert.
„Diese
Aktion illustriert die
absolute Notwendigkeit,
die Kultur der
Verteidigung unseres
Landes durch eine
Bewegung von unten
aufzubauen und zu
stärken,“ sagte ein
Organisator. „Darüberhinaus
zielt die Aktion auf die
Entfernung von Siedlern
und Siedlungen von
palästinensischem Land.“
Ende 2012
kündigte der israelische
Premierminister Benjamin
Netanyahu ein neues
Siedlunsgprojekt
zwischen Jerusalem und
der israelischen
Westbankkolonie Ma’ale
Adumim an, das
Ost-Jerusalem, die
zukünftige, derzeit
besetzte Hauptstadt
eines palästinensischen
Staates, bis auf einen
schmalen Zugang von der
Westbank abtrennen wird.
Die Ankündigung von
Projekt E-1 war die
israelische Reaktion auf
den Antrag der
Palästinenser vor der
Generalversammlung der
Uno auf de-facto
Anerkennung des Staates
Palästina. Mit nur neun
Gegenstimmen wurde der
Antrag im November 2012
angenommen. Übersetzung
Martina Lauer
Beit Iksa – Einfuhr von
Material für Protestdorf
verboten
- Die israelische
Besatzungsarmee blockierte
den Transport von
Baumaterial und Setzlingen
in das Dorf Beit Iksa, im
Norden von Ost-Jerusalem
unter israelischer
Besatzung, berichtete IMEMC
am 28. Januar 2013.
Nach Informationen von Kamal
Hababa, dem Vorsitzenden des
Dorfrates von Beit Iksa, gab
die israelische Armee als
Begründung für die Sperre
an, dass Jugendliche im Dorf
das Baumaterial während der
Proteste gegen die
Annexionsmauer, die
Siedlungen und die Besetzung
benutzten. Hababa berichtete
weiter, dass die Armee vor
zwei Wochen eine strikte
Belagerung des Dorfes begann
und die Bewohner am
Verlassen oder Betreten des
Dorfes hinderte. Seit einer
Woche verbieten israelische
Soldaten sogar den Lastwagen
der Müllabfuhr die Einfahrt
ins Dorf, um den Müll
einzusammeln. Hababa rief
die internationale
Gemeinschaft und
Menschenrechtsgruppen
dringend zu Protesten gegen
diese Blockade des Dorfes
durch Israel auf.
Vor zwei Wochen, am 18.
Januar 2013, gründeten
palästinensische Aktivisten
aus Beit Iksa ein
Protestdorf gegen die
Konfiszierung von Dorfland
für den Bau der
Annexionsmauer, Bab Al
Karamah. Das neugegründete
Dorf wurde von der
israelischen Armee nach
wenigen Tagen evakuiert und
zerstört. Am vergangenen
Freitag kehrten Dutzende von
Palästinensern nach Bab Al
Karamah zurück und pflanzten
Olivenbäume ein.
Beit Iksa ist von
israelischen Siedlungen
eingekreist und wird nach
der bisherigen Planung
vollkommen von Israels
Trennmauer umringt werden.
Beit Iksa wird damit von
Jerusalem abgeschnitten.
Nach Fertigstellung der
Mauer wird 96% des
Dorflandes von Beit Iksa
annektiert, berichtet das
Applied Research Institute
in Jerusalem.
Das Dorf Bab al-Karameh war
das zweite von
palästinensischen Aktivisten
errichtete und von der
israelischen Armee
demolierte Protestdorf.
Eine Woche zuvor gründeten
Aktivisten Bab Al-Shams bei
Ost-Jerusalem, aus Protest
gegen Israels Plan, die
Siedlung E-1 zu bauen, die
Jerusalem von der Westbank
abtrennen würde.
Diese neue Taktik des
friedlichen Widerstandes in
der besetzten Westbank fan
weltweite Aufmerksamkeit.
Pro-palästinensische
Aktivisten in den USA bieten
einen Informationsdienst
speziell über die Errichtung
von neuen Protestdörfern in
der Westbank an. Siehe:
http://www.justforeignpolicy.org/act/palestine-pledge
Saed Bannoura, Army Prevents
Entry Of Samplings,
Construction Material, Into
Beit Iksa, 29. Januar 2013,
IMEMC;
http://www.imemc.org/article/6497
http://salsa.democracyinaction.org/o/1439/p/dia/action/public/?action_KEY=12326
Friedlicher
Widerstand, 27. Januar 2013
Grosse
Strafen für kleine
Hoffnungen
-
Die
Internationale
Solidaritätsbewegung und
palästinensische Aktivisten
berichten von verschiedenen
Projekten des friedlichen
Widerstandes am Wochenende,
vom 25. bis 27 Januar.
Foto - Olive tree planting
in Bab Al Kamara
Der Morgen
des 26. Januar sah eine
kleine, energische Gruppe
von Dorfbewohnern und
internationalen Aktivisten
bei der Feldarbeit in Burin,
einem palästinensischen Dorf
südlich von Nablus, zwischen
den israelischen
Kolonialsiedlungen Yizhar
und Bracha. Das Einpflanzen
der neuen Olivenbäumen war
in einer Stunde erledigt und
anschliessend zeigten die
Dorfbewohner den Mitgliedern
der Internationalen
Solidaritätsbewegung [ISM-International
Solidarity Movement]die
Stelle, wo kürzlich
Olivenbäume abgeschnitten
wurden. Wie auf Kommando
tauchten in diesem Moment in
der Distanz die ersten
israelischen Soldaten auf,
und drei Soldaten wurden
offensichtlich in Richtung
Feld geschickt, um
herauszufinden, was die
kleine Gruppe unternahm, die
inzwischen ihren Tee neben
den frisch gepflanzten
Bäumen zubereitete.
Einige
Stunden später ist die
Zugangsstrasse nach Burin
gesperrt und israelische
Soldaten verschiessen
Tränengas und durchsuchen
zehn Häuser. Als Vorwand
wird angegeben, dass nach
Zeichen der
Molotovproduktion gesucht
wird, weil Siedler mit
Molotovcocktails beworfen
wurden. Die Dorfbewohner
kennen den Jargon der
Besatzungsarmee: Er
beschreibt die kollektive
Bestrafung für das Streben
nach einem Leben auf dem
Land, das systematisch von
ihnen gestohlen wird.
In den
vergangenen Tagen war Burin
der Schauplatz von
nächtlichen
Trainingsmanövern der
israelischen Armee und
zwischen 25 und 30
Olivenbäumen wurden
zerstört. Ein Dorfbewohner
erzählt, dass die Moschee
des Dorfes 1990 von
israelischen Siedlern
niedergebrannt wurde. Die
Siedler haben kein Interesse
daran, gute Nachbarn zu
sein, weil sich ein
Armeelager in Sichtweite
beider Kolonien befindet.
Sie können machen, was sie
wollen. (Big punishments for
small hopes, International
Solidarity Movement, 26.
Januar 2013;
http://palsolidarity.org/2013/01/big-punishments-for-small-hopes/)
Übertragung aus der Siedlung -
Stand 8.45 -
Die Filme sind von keiner guten
Qualität, zeigen aber die
Stimmung. Sie werden wohl
regelmäßig aktuaalisiert.
Friedlicher Widerstand in der
Westbank -
Bab
Al Shams, 11. -13.
Januar 2013
Die Räumung
von Bab Al
Shams zeigt
Israel als
Land der
Gesetzeslosigkeit
- Der
Journalist
Max
Blumenthal
kam
Samstagnacht
im neu
errichteten
palästinensischen
Protestdorf
Bab Al Shams
an, zwei
Stunden
bevor der
israelische
Premierminister
Netanyahu
die
Ausweisung
der etwa 150
Bewohner
befahl. Das
Oberste
Israelische
Gericht
hatte am
Samstag eine
zweitweilige
Verfügung
herausgegeben,
nach der Bab
Al Shams
eine
Schonzeit
von sechs
Tage gegeben
wurde, um
über die
Legalität
einer
Demolierung
und
Ausweisung
der
Aktivisten
zu
entscheiden.
Im Gegensatz
dazu
argumentierte
das
israelische
Justizministerium,
u.a. wohl
angesichts
der
bevorstehenden
Wahlen, dass
eine
Evakuierung
des Gebietes
aufgrund
dringender
Sicherheitsbedürfnisse
notwendig
sei.
Blumenthal
weist darauf
hin, dass
keinerlei
Beweise
vorgelegt
wurden, dass
einige
hundert
unbewaffneter
Aktivisten
die
öffentliche
Sicherheit
ernstlich
bedrohten.
Er
berichtet:
“Um nach Bab
Al Shams zu
kommen,
mussten
meine drei
Kollegen und
ich die
engen, mit
Löchern
vernarbten
Strassen von
al-Zaim
benutzen,
einem
verarmten
palästinensischen
Ort der vom
restlichen
Stadtgebiet
von
Jerusalem
durch die
Trennmauer
und eine
Strassensperre
getrennt
ist. Obwohl
al-Zaim
bereits ein
übervölkertes,
mangelhaft
versorgtes
Ghetto ist,
dessen
Expansion
trotz der
Bedürfnisse
der
wachsenden
Bevölkerung
verhindert
wird, würde
es durch den
Bau des E-1
Korridors
auf allen
Seiten
eingeschlossen
werden, was
seine
Isolierung
und
erzwungene
Verarmung
zementieren
würde.
Auf einem
nassen, mit
Abfällen
bestreuten
Feld
ausserhalb
von al-Zaim
stiegen wir
aus dem
kleinen Auto
und
wanderten in
Richtung Bab
Al Shams,
auf einem
drei
Kilometer
langen, sich
windenden
Pfad, in der
auf Haut und
Knochen
gehenden
Kälte. Auf
unserem Weg
waren keine
Spuren einer
militärischen
Präsenz zu
sehen, nur
vom Dorf
kommende
Fahrzeugkaravane,
die weitere
Provisionen
für den
nächsten Tag
holten.
Als wir am
Zeltlager
ankamen, gab
der
Vorsitzende
der
Palestinian
National
Initiative
Mustafa
Barghouti
gerade einem
der
internationalen
Medienorganisationen,
die im Dorf
vertreten
waren, ein
Interview.
Barghouti
hatte
geholfen,
Bab Al Sham
mit
medizinischem
Material zu
versorgen,
ein Beitrag
zur
wachsenden
Infrastruktur,
die einen
Internet
hotspot und
eine Küche
mit
einschloss.
Am Eingang
des Dorfes
fand ich
ungefähr ein
dutzend
Bewohner aus
Bil’in um
ein
Lagerfeuer
versammelt,
Kaffee
trinkend und
Zigaretten
rauchend.
Der
Vorsitzende
des
Bürgerkomittes
Bil’in,
Abdallah Abu
Rahma, sagte
lachend:
'Vergiss das
Essen. Wenn
wir keine
Zigaretten
und keinen
Kaffee
haben,
werden wir
keine Nacht
hier
überleben.'”
Blumenthal
berichtet
weiter über
die
friedliche
Widerstandskampagne
gegen
Israels
Besetzung
und
Kolonisierung
der
palästinensischen
Westbank:
Seitdem
Israel mit
dem Bau der
Mauer in der
besetzten
Westbank
begann,
konzentrierte
sich der
zivile
Widerstand
der
palästinensischen
Bevölkerung
in den
vergangenen
acht Jahren
auf die
Dörfer nahe
der Grünen
Linie, der
Waffenstillstandslinie
von 1949,
die bisher
als Grenze
zwischen
Israel und
der
besetzten
Westbank
angesehen
wird. Die
Bewohner
dieser
kleinen
Dörfer haben
einen
unnachgiebigen
und
gewaltlosen
Kampf gegen
die
Trennmauer
auf ihrem
Land
durchgeführt.
Im
vergangenen
Jahr setzten
die
Aktivisten
des
friedlichen
Widerstandes
ihre
Taktiken
auch
ausserhalb
des Rituals
der
wöchentlichen
Dorfproteste
ein: Sie
blockierten
Zugangsstrassen
für
israelische
Siedler auf
dem Weg zu
den
illegalen
Siedlungskolonien
in der
Westbank [im
Oktober
2012] und im
November
2012 führten
sie eine
lebhafte
Boykottaktion
in einem
Supermarkt
einer
Siedlung
durch. [Bassem
Tamimi, ein
bekannter
Menschenrechtsaktivist
aus Nabi
Saleh, wurde
von
Polizisten
brutal
geschlagen
und später
zu vier
Monaten
Gefängnis
verurteilt.]
Bab Al Shams
ist ein
Zeugnis für
eine neue
Ära der
Proteste in
Palästina,
unter
Beteiligung
von
Palästinensern
aus Israel
und den
Städten im
Norden der
Westbank,
Nablus und
Jenin, die
sich bisher
weniger am
zivilen
Widerstand
beteiligt
haben.
Blumenthal
schreibt:
“Ich sprach
mit Hamde
Abu Rahme,
einem
Fotografen
aus Bilin,
über die
Entwicklung
der
Protesttaktiken
von den
Anfangsphasen
des
friedlichen
Widerstandes
der Döerfer
zur Geburt
von Bab Al
Shams.
'Die
Menschen
hier haben
soviel
langjährige
Praxis im
Widerstand,
das erklärt
unseren
Erfolg,'
sagte Abu
Rahme. 'Wir
haben ein
robustes
System für
das
Organisieren
und
Entscheiden
unserer
Ziele, wie
am besten
mit der
Armee
umgegangen
wird, wie
sichergestellt
werden kann,
dass die
Bedürfnisse
von allen
zufrieden
gestellt
werden
können. Weil
alle
Strassen
gesperrt
sind, war es
nicht
einfach,
dieses Dorf
ins Leben zu
rufen;
trotzdem
kamen die
Leute über
die Berge
hierher und
waren
willens,
ohne
ausreichendes
Essen drei
Tage lang
auszuharren,
ohne
Duschen, in
der eisigen
Kälte. Man
kann sehen,
dass die
Leute
wirklich
hier sein
wollen, dass
sie nicht
schauspielern,
weil sie
hier sein
müssen.'
Abir Kopty,
eine
palästinensische
Feministin,
Menschenrechstaktivistin
und
Sprecherin
des Popular
Struggle
Coordination
Committee,
kritisierte
die weithin
berichtete
Vorstellung,
dass Bab Al
Shams
einfach eine
palästinensische
Version
einer
israelischen
“Siedlung”
oder eines
“Aussenposten”
sei.
'Es gibt
hier einen
grossen
Unterschied',
sagte sie
mir. 'Wir
bauen auf
unserem
eigenen
Land, nicht
wie die
Siedler, die
Land
besetzen und
wegschnappen,
das ihnen
nicht
gehört.'
Gleichzeitig
gibt Kopty
zu, dass die
Protestorganisatoren
direkt auf
Israels
koloniales
Vorgehen
reagieren.
'Ich gebe
zu, dass wir
die
Spielregeln
ändern
wollen,'
sagte sie.
'Israel hat
die Fakten
vor Ort
erzwungen
und wir
machen genau
das Gleiche.
Wir wollen
Fakten auf
unserem Land
schaffen.
Ja, es sieht
so aus, als
würden wir
ihrem
Beispiel
folgen, aber
der
Unterschied
besteht
darin, dass
wir auf
unserem Land
bauen und
nicht das
Land von
anderen
nehmen, um
darauf zu
bauen.'"
Gegen halb
ein Uhr
morgens
verliess Max
Blumberg
zusammen mit
vielen
Journalisten
und
Aktivisten
das Dorf
unter der
Annahme,
dass die
israelische
Regierung
erst eine
formale
Erlaubnis
einholen
würde, um
das
Protestdorf
zu
demolieren.
Am Rand das
Dorfes
al-Zaim sah
er dann den
Aufbau von
israelischen
Sicherheitskräften
und wusste
gleich, dass
der
israelische
Premierminister
Netanyahu
das Ende von
Bab Al Shams
befohlen
hatte. Zwei
Stunden
später
marschierten
etwa 500
Grenzpolizisten
in voller
Montur im
Zeltlager
ein und
trugen die
Bewohner
hinaus. Die
anwesenden
Journalisten
wurden von
der Polizei
an den Rand
des Lagers
gezwungen,
damit sie
das brutale
Vorgehen der
Sicherheitskröfte
nicht
dokumentieren
konnten.
Fotos von
den
Verletzten
zeigen, dass
die Polizei
einige
Aktivisten
brutal
angriff;
sechs
Palästinenser
mussten in
einem
Krankenhaus
in Ramallah
behandelt
werden.
Max
Blumenthal,
Eviction of
Bab Al Shams
exposes
Israel as a
lawless
state, The
Electronic
Intifada,
14. Januar
2013;
http://electronicintifada.net/content/eviction-bab-al-shams-exposes-israel-lawless-state/12090
Gekürzte
Übersetzung
von M. Lauer
Bab Al Shams
- eine
direkte
Aktion des
zivilen
Widerstandes
- Das
International
Middle East
Media
Centre,
IMEMC, und
das
Koordinierungskomitee
des
gewwaltlosen
Widerstandes,
PSCC,
berichten
über eine
dreitägige
direkte
Aktion von
palästinensischen
Aktivisten
gegen
Israels
Kolonisierung
der
besetzten
Westbank,
die
Errichtung
eines
Zeltdorfes
auf
palästinensischem
Land, das
von der
Annexion für
eine neue
israelische
Siedlungs,
das E-1
Projekt
bedroht ist.
Hunderte von
Palästinensern
installierten
Zelte für
ein
neu-erklärtes
palästinensisches
Dorf, Bab
Al-Shams, in
der Nähe des
Dorfes
Az-Zayim im
Osten des
besetzten
Ost-Jerusalem
auf einem
Landstreifen,
den die
Isrelis als
E1
bezeichnen.
Das
israelische
Projekt E-1
würde die
Kontinuität
der
palästinensische
Territorien
in der
Westbank
blockieren
und wäre
eine direkte
Verletzung
von
internationalem
Recht. Die
palästinensischen
Aktivisten
sagten, dass
das neue
Projekt das
Recht der
Palästinenser
bekräftigt,
auf ihrem
eigenen Land
in der
besetzten
Westbank
bauen zu
können.
E-1 ist ein
13 Kilometer
langes
Landstück in
der
besetzten
Westbank,
auf dem der
Bau von etwa
4000
Wohneinheiten
angekündigt
wurde, als
Vergeltungsmassnahme
für den
erfolgreichen
Gang der
Palästinenser
vor die
Generalversammlung
der
Vereinten
Nationen,
die mit nur
neun
Gegenstimmen
eine
Statusaufwertung
der PLO bei
der UN
beschloss.
Abdallah Abu
Rahma, ein
Menschenrechstaktivist
aus Bil’in
in der
zentralen
Westbank,
sagte, dass
die
Errichtung
der
Zeltstadt
Bab Al –Shams
(Tor der
Sonne) Teil
der
gewaltlosen
Widerstandes
gegen die
Besetzung
und die
illegalen
Siedlungen
sei. In
einer
Stellungnahme
erklärten
die
Organisatoren:
“Das Dorf
Bab Al-Shams
wurde durch
eine freie
palästinensische
Entscheidung
gebaut, ohne
jegliche
Baugenehmigung
von der
Besatzung;
dies ist
unser Land
und wir
haben das
Recht auf
die
Entwicklung
des Landes.“
Männer und
Frauen aus
verschiedenen
Teilen der
Westbank
nehmen an
diesem
Projekt
teil. Die
Aktivisten
begannen vor
einigen
Monaten mit
der
Entwicklung
einer
Strategie,
um ein Lager
auf
palästinensischem
Land zu
errichten,
das Israel
illegal für
den
illegalen
Siedlungsbau
konfiszieren
will.
Abu Rahma
berichtete,
dass das
Dorf nach
dem
gleichnamigen
Roman des
libanesischen
Autoren
Elias Khoury
benannt
wurde. Der
Roman
beschreibt
die Nakba im
Jahr 1948,
die
Vertreibung
von mehr als
700 000
Palästinensern,
etwa 80% der
palästinensischen
Bevölkerung
aus dem
zukünftigen
Staat
Israel, am
Beispiel der
Liebesgeschichte
zwischen
Younis,
einem
palästinensischen
Widerstandskämpfer
und seiner
Frau Nabeeha,
die in ihrem
Dorf in
Galiläa
zurückbleibt.
“Dies ist
kein
symbolischer
Akt, sondern
eine
Reaktion
auf den
israelischen
Siedlungsbau
und wir
senden der
internationalen
Gemeinschaft
eine
Botschaft,
dass ein
dringendes
Vorgehen
gegen
Israels
Siedlungsbau
notwendig
ist,“
kommentierte
Mohammad
Khatib, ein
Mitorganisator
des
Zeltdorfes.
Saed
Bannoura,
Police Hands
Eviction
Notices
Targeting
Bab Al-Shams,
12. Januar
2013, IMEMC;
http://www.imemc.org/article/64871
Palestinians
Install
“Outpost” On
Palestinian
Lands in
East
Jerusalem,
IMEMC, 11.
Januar 2013;
http://www.imemc.org/article/64865
“Ihr habt
den Worten
Bedeutung
gegeben,“
schrieb der
im Libanon
lebende
Autor des
Romanes Bab
Al-Sham,
Elias Khoury,
in einem
offenen
Brief an die
Organisatoren
der Aktion
Bab Al-Shams.
„Wenn Ihr
Euer Dorf
baut, gebt
Ihr
Palästina
den
Palästinensern
zurück,”
schrieb
Khoury nach
einem
Bericht des
Journalisten
Mohammad
Younis in
der
libanesischen
Zeitung
Al-Hayat.
“Ich sehe in
Euren Augen
eine
wiedergeborene
Heimat, aus
dem Geröll
der Nakba,
die vor 64
Jahren
begann und
fortgesetzt
wird, ich
sehe die
Worte, ich
sehe Euch in
meinem
Bewusstsein
wachsen, ich
sehe Euch im
hohen Flug,
nach dem
Himmel
reichend.“
Saeed
Bannoura,“You
Gave Life
Back To Bab
Al-Shams”,
Bab Al-Shams
Novelist
Says, 12.
Januar 2013,
IMEMC;
http://www.imemc.org/article/64872
Die
israelische
Armee
hinderte
palästinensische
Politiker am
Besuch des
Protestdorfes.
Hannan
Ashrawi,
Saed Arekat
und Ahmed
Majdala
wurde der
Zugang
verboten und
Majdalas VIP
Auswei
konfisziert.
Am Samstag
telefonierte
der
libanesische
Autor Elias
Khoury,
Verfasser
des Romanes
Bab Alshams,
mit den
Protestorganisatoren
und drückte
seine
Unterstützung
aus. “Ihr
habt Bab
Alshams
wiederbelebt,”
sagte er.
“Ich
wünschte ich
wäre bei
Euch.”
http://popularstruggle.org/content/palestinian-village-bab-alshams-remains-steadfast
Dutzende von
israelischen
Soldaten und
Polizisten
umringten
das
palästinensische
Dorf Bab
Al-Shams auf
palästinensischem
Land im
Osten des
besetzten
Ost-Jerusalem,
in
Vorbereitung
für den
Abriss des
neu
errichteten
Aussenposten.
Die Armee
erklärte das
Gebiet am
Samstag, den
12. Januar
2013, zur
“geschlossenen
Militärzone”
und verbot
zahlreichen
Aktivisten
und
Bewohnern
den Zugang
zu diesem
Zeltlager,
das am
Vortag von
palästinensischen
Aktivisten
aufgebaut
wurde.
Abdallah Abu
Rahma vom
Bürgerkomitee
Bil’in
berrichtete,
dass die
Soldaten mit
Gewaltanwendung
drohten,
sollten die
Aktivisten
sich
weigern, das
Dorf zu
räumen. „Wir
haben nichts
als unseren
Willen und
unsere
Entschlusskraft
zur
Verfügung,
es wird
nicht leicht
sein uns zu
entfernen,
wir werden
unsere
Erfahrung
und Training
in der
Standfestigkeit
einsetzen,“
sagte Abu
Rahma.
„Wenigstens
800 Soldaten
sind
notwendig,
um die 200
zur Zeit
anwesenden
Aktivisten
zu
entfernen.“
Abdallah Abu
Rahma
verbrachte
eine kalte
Nacht im
neuen Dorf,
ohne Decken
gegen die
Winterkälte.
Ein Aktivist
berichtete
der
Nachrichtenorganisation
Maan News:
„Wir
geniessen
den
wunderbaren
Blick auf
die Hügel
und Berge um
Jerusalem.
Es ist kalt,
die Zelte
können die
Kälte nicht
abhalten,
aber wir
sind hier,
um zu
bleiben.“
Saed
Bannoura,
Israel
Prepares To
Evict “Bab
Al-Shams”
Palestinian
Village, 12.
Januar 2013,
IMEMC;http://www.imemc.org/article/64874)
Am Sonntag,
de, 13.
Januar 2013
berichtete
das
Koordinierungskomitee
des zivilen
Widerstandes
in der
Westbank,
PSCC:
"Obwohl auf
palästinensischem
Land in
Privatbesitz
errichtet,
vertrieb
Israel heute
morgen die
Bewohner des
Dorfes in
einer Razzia
vor
Sonnenaufgang.
Sechs
erforderten
medizinische
Behandlung.
Kurz vor
drei Uhr
morgens
führten
hunderte von
israelischen
Polizisten
und Soldaten
eine Razzia
auf das neu
gegründete
palästinensische
Dorf Bab Al
Shams (Tor
der Sonne)
durch und
entfrenten
seine 150
Bewohner auf
gewaltsame
Weise. Der
Einsatz
brutaler
Polizeitaktiken
ist vor
allem
anstössig
angesichts
des passiven
Widerstandes
der
Bewohner. Es
gab keine
Verhaftungen
und alle
Festgenommenen
wurden wenig
später
freigelassen.”
"Nach seiner
Freilassung
sagte
Mohammed
Khatib vom
Popular
Struggle
Coordination
Committee:
Wir werden
nicht länger
schweigen,
während
Israel
Kolonien nur
für jüdische
Bewohner auf
unserem Land
errichtet.
Bab Al Shams
gibt es
nicht mehr,
aber während
seiner
kruzen Tage
gab es
allen, die
es erlebten,
neues Leben
und Energie.
Israel
handelt
immer noch
in
Verletzung
jeglichen
Rechtes und
menschlichen
Anstandes.
Mit der
Errichtung
von Bab Al
Shams
erklären
wir, dass
wir unsere
Rechte nicht
länger vom
Besatzer
einfordern –
von jetzt an
werden wir
sie selbst
umsetzen.
Palestinian
village of
Bab Alshams
violently
evicted, 13.
Januar 2013,
PSCC;
http://palsolidarity.org/2013/01/palestinian-village-of-bab-alshams-violently-evicted/
Siehe auch:
http://electronicintifada.net/blogs/ali-abunimah/violating-court-order-israeli-occupiers-forcibly-remove-bab-al-shams-village
Abdallah Abu
Rahma aus
Bilin, der
unter den
Festgenommenen
war,
berichtete:
“Wir banden
unsere Hände
zusammen und
ketteten uns
aneinander,
damit die
Soldaten uns
nicht
entfernen
konnten. Die
Soldaten
griffen uns
brutal an,
schlugen uns
und
verletzten
mindestens
zehn.” Er
fügte hinzu,
dass weitere
gewaltlose
Aktionen
folgen
werden und
der Kampf um
Bab Al Shams,
der
gewaltlose
Kampf für
die
Befreiung
Palästinas
fortgesetzt
wird, wenn
Palästinenser
ihr
international
garantiertes
Recht
einsetzen.
Palestine TV
berichtete
live aus Bab
Al Shams und
die
israelische
Armee
versuchte
wiederholt,
den
Livestream
zu
unterbrechen;
Soldaten
griffen die
Reporter an
und
richteten
grelle
Lampen auf
die Kamera.
Saed
Bannoura,
Israeli
Soldiers
Attack,
Evict, Bab
Al-Shams,
Arrest
Dozens, 13.
Januar 2013,
IMEMC;
http://www.imemc.org/article/64878
We, the sons and daughters
of Palestine
-
Wir, die palästinensischen
Söhne und Töchter von
überall aus unserem Land
kündigen hiermit die Errichtung eines Dorfes
mit dem Namen "Sonnentor -
Bab al Shams" an. Wir, das
Volk,
das keine Genehmigung von
den Besatzungs-Kräften hat,
keine Erlaubnis von irgend
jemandem,
sind nun hier, weil das
unser Land ist und unser
Recht, als Einwohner hier zu
sein.
Vor kurzem hat die
israelische Regierung ihr
Vorhaben mitgeteilt, etwa
4000 Siedlungs- Häuser
in dem Gebiet zu errichten,
dass Israel als E 1
bezeichnet.
Das Gebiet von E 1 ist ein
Bereich von etwa 13
Quadrat-km auf konfisziertem
palästinensichem Gebiet
östlich von Jerusalem
zwischen der Siedlung Ma'ale
Adumim, die auf besetztem
palästinensichem Land liegt,
und Jerusalem.
Wir werden nicht still
bleiben angesichts der
anhaltenden Erweiterung der
Siedlungen und der Beschlagnahmung unseres
Landes. Wir errichten darum
nun das Dorf "Bab Al Shams"
und bezeugen damit
unseren Glauben an den
Nutzen von direkter Aktion
und Volks-Widerstand. Wir
erklären, dass dieses Dorf
bestehen bleibt, bis die
Eigentümer dieses Landes das
Recht erhalten, auf eigenem
Boden bauen zu können.
Der Name des Dorfes wurde
der Erzählung "Bal Al Shams"
des libanessischen
Schriftstellers
Elias Khoury entnommen.
Dieses Buch beschreibt die
palästinensische Geschichte
mittels eines Liebes-Romans
mit einem palästinensischen
jungen Mann, Younis, und
seiner Frau Nahila. Younis
verlässt seine Frau, um am
palästinensischen Widerstand
im Libanon teilzunehmen.
Nahila bleibt dagegen
standhaft in den Resten
ihres
galiläischen Dorfes.
Während der 5oger und 60ger
Jahre schmuggelt sich Younis
vom Libanon oft nach
Galiläa, trifft seine Frau
in der " Bab Al Shams"-
Höhle, sie wird Mutter von
drei Kindern. Younis kehrt
wieder in den Libanon
zurück,
seine Frau bleibt in "Bab al
Shams".
Bab als Ahams - das ist das
Tor für unsere Freiheit, für
unsere Standhaftigkeit. Bab
al Shams ist unser Tor
nach Jerusalem. Bab al Shams
ist das Tor für unsere
Rückkehr.
Über Jahrzehnte hat Israel
"Tatsachen" geschaffen, die
internationale Gemeinschaft
hat sich fortdauernd
gegenüber
solchen Verletzungen in
Schweigen gehüllt. Nun ist
es an der Zeit, die Regeln
des Spieles zu ändern. Jetzt
werden
wir die "Tatsachen"
schaffen, auf unserem
eigenen Boden. Frauen und
Männer, von Nord und Süd,
sind in dieser
Form des Widerstandes
vereint.
In den kommenden Tagen
werden hier
Diskussionsgruppen
stattfinden, künstlerische
und pädagogische Aktionen,
auch Film-Darbietungen. Die
Einwohner von Bab al
Shams,dem "Sonnentor", laden
alle Söhne und Töchter
unseres
Volkes ein, an dieser Art
des zivilen Widerstandes
teilzunehmen.
(Übersetzung:J.G.Gauter,
Kempten
Palästinensische
Aktivisten errichten 'Bab Al
Shams' in E1
-
Institut für Palästinakunde
- Palästinensische Aktivisten
haben gestern eine neue 'Siedlung'
auf dem Gelände des zwischen
Ost-Jerusalem und der illegalen
Siedlung Ma'ale Adumim gelegenen
E1 errichtet.
Dies ist zweifellos als eine
Reaktion auf den Anfang Dezember
von der israelischen Regierung
angekündigten Bau von 3000 Wohneinheiten
in E1 zu verstehen, wodurch
Ost-Jerusalem komplett von Siedlungen
umzingelt und der Süden der
Westbank vom Norden abgetrennt
würde. Erklärung der Aktivisten:
We, the sons and daughters of
Palestine