Sie haben
uns Deutschen und vielen anderen Menschen gezeigt, was es heißt, aus der
unsäglichen Geschichte des 3. Reiches das Richtige gelernt zu haben und
entsprechend zu handeln.
Sie, als eines der
damaligen Opfer dieses Terrorregimes, zeigen einen Weg auf, wie man
vermeiden kann, andere Menschen zu Opfern zu machen, und dass es sich
lohnt, für Gerechtigkeit zu kämpfen. Sie sind ein großes Vorbild für
viele von uns. Wir wünschen Ihnen und uns Allen, dass Sie diesen Weg
noch lange weitergehen können.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH VOM PALÄSTINA-PORTAL UND ALLEN GLEICHGESINNTEN!!!
Sie wuchs in
Kippenheim auf. Als sie acht Jahre alt
war, kamen die
Nationalsozialisten an die Macht.
1938 musste sie wegen ihrer jüdischen
Herkunft die Schule verlassen. Ihr Vater
wurde in der „Reichskristallnacht“
für vier Wochen in das
Konzentrationslager
Dachau gebracht. Die Eltern versuchten
verzweifelt,
Deutschland zu verlassen, doch sie
scheiterten an den Einreisebedingungen
verschiedener Länder, da niemand für sie
bürgen wollte. Nachdem die Familie es
geschafft hatte, Hedy 1939 mit einem
Kindertransport nach
England zu schicken, wurden die
restlichen Familienangehörigen 1940 in das
Konzentrationslager
Camp de Gurs nach
Frankreich deportiert und 1942 nach
Auschwitz. Die letzten Lebenszeichen
ihrer Eltern bekam sie im selben Jahr.
In England
wurde sie in einer Gastfamilie aufgenommen,
fand sich dort aber nicht zurecht. Sie zog
in ein Mädchenheim. In der Nachbarschaft
fand sie Kontakt zu einer Gruppe der
Londoner
FDJ, der sie sich im Sommer 1943
anschloss. Mit politischen Freundinnen zog
sie in eine Wohngemeinschaft und nahm an
politischen Arbeitskreisen teil. Ihren
Entschluss, in einer kriegsgewichtigen
Produktionsstätte zu arbeiten, begründete
sie damit, endlich etwas gegen
Nazi-Deutschland unternehmen zu können.
Hedy at age 14
Im
Jahre1945 kehrte Hedy Epstein nach
Deutschland zurück, um aktiv an dem
Nürnberger Ärzteprozess als Übersetzerin
teilzunehmen und nach ihren Eltern zu
suchen. 1948 wanderte sie in die USA aus.
1953, als bereits die
McCarthy-Ära und der
Kalte Krieg das Klima in den USA prägte,
stellte sie einen Antrag auf Einbürgerung,
der erst nach jahrelangen Befragungen zu
ihrer Mitgliedschaft in der FDJ 1960
bewilligt wurde.
In den USA
arbeitet sie in einer Rechtsanwaltskanzlei,
und engagierte sich für Opfer von
Diskriminierungen und für die Rechte
rassistisch ausgegrenzter Menschen. In den
1970er Jahren betreute sie rechtlich
Vietnamkriegsdeserteure.
Hedy Eptstein
engagiert sich bis heute politisch wie
sozial u.a. in der Antirassismus- und
Friedensbewegung und berichtet auf
zahlreichen Veranstaltungen von ihrem Leben
und erinnert der Judenverfolgung durch die
Nationalsozialisten.
Hedy Epstein ist
85 Jahre jung - 15. August - Den Tag ihres 85. Geburtstags feierte Hedy Epstein mit Freunden aus Kippenheim und Umgebung. Zu den Orten der Umgebung gehört Ettenheim, wo Hedy, damals noch Hedy Wachenheimer, bis 1938 das Realgymnasium besuchte; genauer gesagt, bis zu jenem 10. November 1938, als sie mit den Worten „Raus mit dir, du Dreckjude“ aufgefordert wurde, das Gymnasium zu verlassen. Was bedeutet es für Hedy Epstein heute, wenn nach etwas mehr als 70 Jahren an diesem Ort der Geburtstagskuchen angeschnitten wird? – „Es ist nicht irgendein Kuchen“, sagt sie, „jemand hat sich erinnert, dass ich diesen Kuchen besonders gerne mochte. Es ist sozusagen ein ‚Kuchen der Erinnerung’.“ Begonnen hatte der denkwürdige Tag in Freiburg, ihrem Geburtsort. Mehr als die Eintragung ins Geburtsregister verbindet Hedy Epstein selber nicht mit diesem Ort. Sie war in Kippenheim zu Hause. So fügte es sich sehr gut, dass der ehemalige Schulleiter von Kippenheim sie in ihrem Freiburger Hotel abholte und nach Kippenheim brachte. Der erste Besuch galt natürlich ihrem Elternhaus in der Bahnhofstraße 2. Für diesen Besuch gab es an ihrem Geburtstag noch einen weiteren besonderen Grund. An diesem Haus war auf Privatinitiative und mit Zustimmung des Hausbesitzers eine Gedenktafel für Hedy Epstein angebracht worden, die an ihrem Geburtstag um 11 Uhr im Beisein des ehemaligen Bürgermeisters, Bürgern und Freunden aus Kippenheim und Umgebung feierlich enthüllt wurde. Auch ein ortsansässiger Überlebender des Holocausts, sowie eine ehemalige Schulkameradin kamen zur Feierstunde. Die Erinnerungstafel soll nach Vorstellung der Privatinitiative ein Projekt eröffnen, mit dem Persönlichkeiten geehrt werden, „die sich nachhaltig für Toleranz und die Wahrung von Menschenrechten eingesetzt und verdient gemacht haben.“ Eine solche Persönlichkeit ist auch Hedy Epstein. Wie die Gedenktafel mitteilt, setzt sie sich „für soziale Gerechtigkeit, gegen Diskriminierung, Krieg und Gewalt“ ein. Und sie tut dies nicht nur mit Worten, sondern auch in ihrem hohen Alter noch mit Taten, ob bei Demonstrationen gegen den illegalen Mauerbau im besetzten Palästina oder bei Aktionen der „Freegaza“-Bewegung, der sie angehört. Hedy Epstein hofft, bald auch mit einer größeren deutschen Beteiligung nach Gaza segeln zu können und die Blockade durchbrechen zu helfen. Edith Lutz
Interview mit der
Holocaust-Überlebenden Hedy Epstein -
„Erinnern ist nicht
genug!“ Von Silvia Cattori -
„Israel minister
warns Palestinians of holocaust“ meldete die
Nachrichtenagentur Reuters am 29. Februar. Laut
Reuters, soll Matan Vilnai, stellvertretender
israelischer Verteidigungsminister im
Militärrundfunk gesagt haben: „Wenn die
Palästinenser noch mehr Raketen abschießen und
deren Reichweite vergrößern, bringen sie sich in
die Gefahr eines größeren Holocaust.“ Die
US-Amerikanerin Hedy Epstein ist Überlebende des
Holocausts, engagiert sich für Palästina und gab
Silvia Cattori ein Interview. „Ich möchte dieses Interview den Kindern von
Gaza widmen, deren Eltern sie weder beschützen
noch in Sicherheit wegschicken können, wie es
meine Eltern in Mai 1939 taten, als sie mich mit
einem Kindertransport nach England schickten.“,
sagte Hedy Epstein auf
kindertransport.org
Silvia Cattori:Im Jahre 2004, nach
der demütigenden und entmenschlichenden
Misshandlung, die Sie am Flughafen Tel Aviv
ertragen mussten, bei der Sie sich ausziehen
mussten und ihre Körperöffnungen durchsucht
wurden, wie Sie es mir in unserer ersten
Unterhaltung [1] erzählten, waren Sie sehr
aufgebracht und erklärten: „Ich werde nie wieder
nach Israel zurückgehen“. Aber seitdem sind Sie
viermal zurückgekehrt. Letzten Sommer waren Sie
wieder dort. Wie war das möglich?
Hedy
Epstein: Ich habe noch nie
eine solche Wut empfunden wie nach dem, was mir
und meiner Reisebegleitung im Januar 2004 am Ben
Gurion Flughafen passiert ist. Während ich im
Flugzeug saß, immer noch voller Wut, schrieb ich
auf jede Seite der Bordzeitschriften „Ich bin
eine Holocaustüberlebende und ich werde ‚nie
wieder’ nach Israel zurückkehren.“
>>>
Hedy Epstein
Erinnern ist nicht genug ...
Autobiographie
Übersetzung aus dem
Amerikanischen von Marion Böker
Schonungslos und
ohne große Schnörkel beschreibt Hedy Epstein ihre ersten
Lebensjahre im Nazideutschland. Nach der
Reichspogromnacht entschieden sich ihre Eltern, Hedy mit
einem Kindertransport nach England zu schicken. Trotz
großer Bemühungen gelang es ihnen selbst nicht, das Land
ihrer Mörder zu verlassen, sie wurden 1942 in Auschwitz
umgebracht. 1945 kehrte Hedy Epstein noch einmal nach
Deutschland zurück, um aktiv an den Nürnberger Prozessen
teilzunehmen. 1948 wanderte sie in die USA aus und
arbeitete dort u.a. in einer Rechtsanwaltskanzlei, die
für Opfer von Diskriminierungen und die Rechte der
Schwarzen eintrat. In den 70er Jahren übernahm sie die
Beratung von Vietnamkriegsdeserteuren. 1989 reiste Hedy
nach Guatemala und Nikaragua und noch im gleichen Jahr
mit einer internationalen Friedensdelegation nach
Kambodscha.
Seit ihrem 14. Lebensjahr auf sich allein gestellt,
meisterte Hedy Epstein ihr Leben, indem sie sich selbst
ohne Kompromisse für die Menschenrechte anderer
einsetzte. Ihre Autobiografie ist das willensstarke
Dokument eines Lebens gegen das Vergessen.
Hedy Epstein:
Hedy Epstein ist mit 75 Jahren unsere älteste Autorin.
Sie
lebt heute in St. Louis USA.
1924 wird sie in Freiburg als Tochter jüdischer Eltern
geboren. Da ihre Eltern keine praktizierenden Juden
sind, wächst sie in Unkenntnis ihrer
Glaubenszugehörigkeit auf.
>>>
Hedy Epstein als Mitglied der Fee Gaza Mission (links oben
Dr. Edith Lutz)
Video Free Gaza News Hedy Epstein
Hedy Epstein
on Gaza - AFSC Middle-East Benefit Dinner
Hedy
Epstein an den Außenminister der
Bundesrepublik Deutschland Dr. F.W. Steinmeier
- Juli 2009
Sehr geehrter
Herr Steinmeier, Ich wurde vor fast 85 Jahren als
jüdisches Kind in Deutschland geboren und musste
meine Heimat im Alter von 14 Jahren verlassen. Meine
Eltern, die ich nicht mehr wiedersah, halfen mir,
mit einem Kindertransport nach England der Hölle in
Deutschland zu entkommen. Ich fühle mich Ihnen
verpflichtet, gegen Unterdrückung und Ausgrenzung,
wie ich sie damals erlebte, aufzustehen. Aber nicht
nur die Erinnerung an meine Eltern und die
Zeitzeugenschaft rufen mich auf, für Recht und gegen
Unrecht einzutreten. Es ist vor allem das
"moralische Gesetz in mir" (Kant), das - so darf ich
annehmen - Sie mit mir teilen, das Klage erhebt
gegen die Unterdrückung der Palästinenser durch
Israel und leider auch durch die Mittäterschaft
Deutschlands. Jeder, der in Nazi-Deutschland
geschwiegen hat, der nichts unternommen hat, obwohl
er etwas hätte tun können, war gewissermaßen ein
Mittäter. Das ist heute nicht anders. Sagen Sie
bitte nicht, Sie können nichts tun - Sie können sehr
viel tun! Greifen Sie zum Hörer, um nur ein
Beispiel von vielen zu nennen, und rufen Sie Ihren
israelischen Kollegen an. Fordern Sie die sofortige
Freigabe des gekidnappten Freegaza-Bootes und die
sofortige Freilassung seiner Passagiere. Helfen Sie
mit, den Weg freizumachen für eine Öffnung Gazas!
Im kommenden August beabsichtige ich selber, an
einer solchen Fahrt zur Durchbrechung der Blockade
teilzunehmen. Ich hoffe auf eine rege deutsche
Beteiligung.
Mit freundlichen Grüßen, Hedy Epstein - St. Louis,
MO - U.S.A.
Hedy
Epstein - Holocaust survivor abused by Israeli security
"Der Sprung» der
Hedy Epstein"
Jugendtheaterwerkstatt Moabit mit neuer Inszenierung
Der 83-jährigen Jüdin, Ehrengast in der ersten Reihe, lief
ein sichtlicher Schauer über den Rücken, als ihre
Doppelgängerin die Bühne betrat. «Ich bin Hedy», sagte ein
14-jähriges Mädchen, «und ich zeige euch meine Geschichte.»
Das ausverkaufte Theater Engelbrot in Moabit war aufgeladen
mit Energie, und manches Taschentuch rieb verstohlen über
ein Auge, als die acht jungen Schauspieler Mimi, Big Jam,
Ali, Mustafa, Elwin, Busra, Hassan und Alen das Premieren-
Publikum auf die Reise in eine dunkle Vergangenheit
entführten.
Mit dem Stück «Der Sprung», das unter anderem im Stadthaus
Böcklerpark in Kreuzberg am 21. Juni eine weitere
Vorstellung erlebt, hat die Jugendtheaterwerkstatt Moabit
überzeugen können. Die Szenen und musikalischen Raps haben
die Jugendlichen selbst entwickelt, unter der künstlerischen
Leitung des Theaterund Literaturwissenschaftlers Ahmed Shah.
Jeder im Saal spürte, dass es sich um echte Anliegen
handelte: die Rechte von Kindern und Jugendlichen in
schwieriger Umgebung.
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