Ich hoffe nur, dass Henryk M. Broder nicht Bundesbeauftragter für Antisemitismus wird
Evelyn Hecht-Galinski
Badische Zeitung 25.6.2008 – Zu: „Der Judenhass ist allen Extremisten gemeinsam“ Beitrag von Armin Käfer (Politik, 17.6.) – Mich erschreckt, dass Henryk M. Broder, der ehemalige St. Pauli-Nachrichten-Redakteur und Islamophobie-Spezialist, im Innenausschuss des Bundestages angekommen ist. Manchen ihn seine verleumderischen Aussagen gegen alle Israelikritiker bereits zum Antisemitismusexperten? Dass er angesehene Wissenschaftler wie Prof. Grosser, selbst Jude und Prof. Udo Steinbach, Berater der Bundesregierung mit schmutzigen Äußerungen überzieht?
Sein Ziel ist es wohl Antizionismus und Israelkritik mit Antisemitismus gleichzusetzen, was heißt, jegliche Kritik an menschenrechtsverletzender israelischen Politik im Keim zu ersticken. Mich zum Beispiel bezichtige er unter anderem, den Antisemitismus koscher zu machen. Das spricht für sich selbst.
Broders Aussagen erscheint mir, bergen die große Gefahr, den wirklichen Antisemitismus zu verharmlosen und dazu beizutragen, dass dieser Begriff da seine Bedeutung verliert, wo er wirklich am Platz ist. Noch schlimmer ist, dass sich der Bundestag und die Bundesregierung so kritiklos und blauäugig in die Hände solcher „Experten“ begeben.
Nachdem jetzt ein Bundesbeauftragter für das Thema Antisemitismus gefordert wurde, ist zu hoffen, dass nicht Henryk M. Broder für diesen Posten auserkoren wird.
Evelyn Hecht-Galinski
Bilder Carlos Latuff
|