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Berichte

Palestinian Centre for Human Rights

 

 

 

 

PCHR - Palästinensische Organisationen fordern ein sofortiges Handeln der Internationalen Gemeinschaft, um Israels Vergeltungsschläge gegen palästinensische Zivilpersonen zu unterbinden

08. Oktober 2023

Seit Jahrzehnten haben unsere Organisationen aufgrund des Status Quo und der absichtlichen Missachtung und des Unwillens der internationalen Gemeinschaft gemahnt, die Wurzel der Ursachen der derzeitigen Lage in Palästina zu behandeln —nämlich, Israels Siedlerkolonialismus, seine Apartheid und illegale Besatzung sowie die ständige Verweigerung unveräußerlicher Rechte des palästinensischen Volkes, einschließlich des Rechts auf Selbstbestimmung – und wirksame und durchgreifende Maßnahmen zu ergreifen, um sie anzugehen.

Vorläufigen Feld-Informationen zufolge verübte das israelische Militär über Nacht mehrere Angriffe gegen die Zivilbevölkerung in Gaza, zerstörte Dutzende von Familienhäusern, Wohn- und kommerzielle Gebäude und löschte ganze Familien, oft ohne vorherige Warnung, aus. Die Situation vor Ort ist so gravierend, dass eine sofortige und eilige Intervention der internationalen Gemeinschaft dringend erforderlich ist.

Am Samstag, 7. Oktober 2023, beteiligten bewaffnete palästinensische Gruppen an einer Operation als Reaktion auf die eskalierten israelischen Verbrechen gegen das palästinensische Volk, einschließlich der anhaltenden Blockade des Gazastreifens, der täglichen Militärüberfälle in der Westbank, der Tötungen, Massenverhaftungen, unmenschlichen Behandlung der Palästinenser in israelischer Untersuchungshaft, des Raubes natürlicher Ressourcen, der Häuserzerstörungen und der Erstürmung des Al-Aqsa-Geländes durch Siedler.

Am frühen Samstagnachmittag begann Israel mit der Bombardierung des Gazastreifens, aus der Luft, vom Land und vom Meer aus, was anscheinend ein Vergeltungsschlag gegen die Zivilbevölkerung war – Praktiken, die das israelische Militär routinemäßig in Gaza, Jenin und in den gesamten besetzten palästinensischen Gebieten einsetzt. Dem Palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge wurden seit Samstagnachmittag 313 Palästinenser getötet, darunter mindestens 20 Kinder, und weitere 1.990 verletzt, darunter mindestens 121 Kinder.

Israelische Angriffe zielten auf palästinensische Zivilpersonen und zivile Infrastruktur im gesamten Gazastreifen. In Gaza Stadt trafen und zerstörten sie mehrere Hochhäuser, darunter der „Falasteen Tower, Watan Tower und Al-Aklouk“ Tower (Türme). In Gaza Stadt traf ein weiterer israelischer Angriff das Haus der Shaban-Familie, tötete alle sechs Familienmitglieder, beide Eltern und ihre Kinder. In Beit Hanoun, im nördlichen Gaza-Distrikt, traf ein israelischer Angriff das Haus der Familie Shabat, tötete 12 Palästinenser, darunter Frauen und Kinder. Ein Krankenwagen wurde im Norden Gazas getroffen, wobei zwei Sanitäter getötet wurden. In Khan Younis traf ein israelischer Angriff das Haus der Familie Abu Daqqa, tötete 18 Mitglieder, darunter Frauen und Kinder. Ein weiterer israelischer Angriff traf einen Krankenwagen vor dem Nasser Krankenhaus.

Inmitten des Gebietes verübte das israelische Militär mehrere Angriffe, die Familienhäuser trafen. Der Angriff, der Abu Rqabs Familienhaus traf, tötete sieben Familienmitglieder, sechs von ihnen waren Kinder. In Rafah traf ein israelischer Angriff das Familienhaus von Abu Qouta, der 17 Palästinenser tötete, 12 waren Mitglieder der Abu Qouta Familie, unter ihnen Kinder und Frauen. Die Todesrate wird unausweichlich steigen, da noch viele Menschen unter den Trümmern begraben sind.

Samstagabend verkündete der israelische Minister für Energie und Wasser, dass Israel die Stromlieferung in den Gazastreifen einstellen wird, was jedoch eine weitere kollektive Strafmaßnahme ist. Die Gaza Stromversorgungsgesellschaft berichtete, dass seit Samstagmorgen die Leitungen von Israel nicht funktioniert haben. Zur Zeit sind nur circa 60 Megawatt des vom örtlichen Kraftwerk erzeugten Stroms (das vom Brennstoff abhängt, der aus Israel nach Gaza gebracht wird) in Gaza verfügbar, wo die geschützte Zivilbevölkerung sich nur auf vier Stunden an Elektrizität pro Tag verlassen kann. Das wird unweigerlich zu einer humanitären Katastrophe führen, da viele wichtige Infrastrukturen, darunter Krankenhäuser, für ihren Betrieb nicht genügend Strom haben werden.

In den letzten 15 Jahren führte Israel mindestens sechs groß-angelegte Militäroffensiven gegen Gaza aus. Bei jeder von ihnen waren unsere Organisationen vor Ort und haben überzeugende Beweise gesammelt, dass die israelischen Behörden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegenüber Gazas Zivilbevölkerung begangen haben, einschließlich willkürlicher und unverhältnismäßiger Angriffe, die tausende Zivilpersonen getötet und verletzt und die Infrastruktur zerstört haben. Das humanitäre Völkerrecht schreibt vor, dass bei Feindseligkeiten Zivilpersonen und zivile Objekte gegen gezielte und willkürliche Angriffe geschützt werden müssen. Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Gesundheitseinrichtungen müssen ebenfalls geschützt werden und dürfen kein Angriffsziel darstellen.

Bei einer Versammlung der israelischen Regierung, die Samstagabend stattfand, stellte May Golan, Israels Ministerin für die Förderung der Stellung der Frauen fest: “Alle Infrastrukturen Gazas müssen dem Boden gleich gemacht und ihre Elektrizität unverzüglich abgesperrt werden. Der Krieg geht nicht gegen Hamas, sondern gegen den Staat Gaza“. Später am Abend erklärte Israels Premierminister Netanyahu: “Ich sage den Bewohnern von Gaza: Verschwinden sie dort, denn wir werden überall und mit aller Härte vorgehen.“ Diese Äußerungen lassen die Absicht vermuten, Gaza, eine der dicht bevölkertsten Gebiete der Erde, mit einem Bombenteppich zu versehen, unter Missachtung von Zivilpersonen und ziviler Infrastruktur. Es sollte angemerkt werden, dass es keine Schutzräume in Gaza gibt und die Menschen den Gazastreifen aufgrund von Israels Blockade nicht verlassen können.

Al-Haq, Al-Mezan und das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) drängen die internationale Gemeinschaft, sofort und dringend zu handeln, um Israels Rache und Vergeltungsmaßnahmen gegen Gazas zivile Bevölkerung und zivile Objekte zu unterbinden. Die letzten Äußerungen von Israels Establishment, siehe oben, kündigten eine Anzahl noch nie dagewesener Tötungen an, wovon die Zivilbevölkerung am meisten betroffen ist.

Rechenschaft ist der Schlüssel, um israelischen Verbrechen ein Ende zu setzen, mit Drittstaaten, die die Verantwortung für die Konsequenzen mittragen. Wir fordern die Staatsanwaltschaft des Internationalen Strafgerichtshofs auf, die Ermittlungen zu der Situation in Palästina mit allen Ressourcen und vor-Ort-Besuchen, wie im Dezember 2022 versprochen, durchzuführen. Wir betonen , dass, wenn die internationale Gemeinschaft keine Maßnahmen ergreift, um Israel zur Rechenschaft für die internationalen Verbrechen, die gegen das palästinensische Volk begangen wurden, zu ziehen, noch mehr zivile Opfer folgen werden und die Zerstörungen weitergehen.

Um dem ein Ende zu setzen, appellieren wir an den UN-Sicherheitsrat, an Drittstaaten und an UN-Mitgliederstaaten mit allen notwendigen Mitteln zu intervenieren, um Israels Angriffe gegen das palästinensische Volk zu stoppen und Sanktionen und ein Waffenembargo gegen Israel zu verhängen. Im Einklang mit den internationalen Verpflichtungen muss die internationale Gemeinschaft kooperieren, um Israels illegaler Besatzung, seit 1967 ein kontinuierlicher Aggressionsakt, ein Ende zu setzen; die Aufhebung der Besatzungsverwaltung und den vollständigen Rückzug aller israelischer Besatzungskräfte von den Gebieten sowie die Abschaffung von Israels Apartheidregime sicherzustellen.
Vom 1. Januar bis zum 30. September tötete die israelische Armee und (israelische Siedler) 234 Palästinenser, darunter 45 Kinder, aus den besetzten palästinensischen Gebieten.        Quelle
    (übersetzt von Inga Gelsdorf)

Daten bis 24:00 Uhr am 8. Oktober 2023.

 

 

 

 

PCHR - Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update v. 27. September – 04. Oktober 2023)
 

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Ein Palästinenser wird getötet, und 16 andere, darunter 3 Kinder und ein Arzt, wurden verletzt, während dutzende andere an Erstickungsanfällen litten und Prellungen bei Angriffen von israelischen Besatzungskräften (IOF) in den besetzten palästinensischen Gebieten erlitten (oPt). Einzelheiten sind, wie folgt:

Am 29. September 2023 eröffnete die IOF das Feuer auf zwei Palästinenser und verletzte sie, angeblich, weil sie Molotow Cocktails auf ein Militärgelände in der Nähe der “Psagot”-Siedlung, im Osten von al-Bireh, geworfen haben. Die IOF verhinderte auch Sanitäter der Palästinensischen Gesellschaft des Roten Kreuzes (PRCS) daran, den Verletzten Erste Hilfe zu leisten und verhaftete sie. Später verkündete die IOF den Tod von einem von ihnen, und er wurde später als Mohammed Jebreel Rummanah (18), von al-Bireh identifiziert, während sein Leichnam in israelischem Gewahrsam gehalten wurde.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die die Überfälle der IOF auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste begleitete.
Am 27. September 2023 wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel ins Bein geschossen und weitere litten unter Atemnot, nachdem die IOF Kugeln und Tränengaskanister auf palästinensische Demonstranten, im Osten vom Dorf Khuza’a, im Osten von Khan Yunis, abgeschossen hatte.

Am 28. September 2023 wurden 5 Palästinenser mit gummi-ummantelten Stahlkugeln verletzt; einer verlor sein linkes Auge, nachdem er direkt ins Auge geschossen wurde. Der Letztere war auf dem Dach seines Hauses, als Zusammenstöße mit der IOF aufgrund ihres Überfalls auf das Qalandia-Flüchtlingslager, im Norden des besetzten Ostjerusalems, ausbrachen.

Am 29 September 2023 erlitten 3 Palästinenser, einer (von ihnen) Arzt und Direktor der Palästinensischen Gesellschaft für Medizinische Hilfe in Nablus, Schrapnell-Verletzungen als die IOF einen auf einem Stück Land im Dorf Beit Dajan, im Osten von Nablus organisierten Protest niederschlug, dem die Beschlagnahmung drohte.

Am 30. September 2023 wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Stahlkugel in den Kopf getroffen, als es zu Zusammenstößen mit der IOF am Nordeingang des Dorfes, al-Ram, im Norden des besetzten Ostjerusalems, kam. Am selben Tag wurden 2 palästinensische Fischer von gummi-ummantelten Stahlkugeln verletzt, nachdem israelische Schnellboote auf palästinensische Fischerboote, die vor der Nordküste von Beit Lahia, im Norden des Gazastreifens entlang fuhren, das Feuer eröffneten.

Am 01. Oktober 2023 erlitt ein palästinensisches Kind bei Zusammenstößen mit der IOF nach ihrem Überfall auf das Dorf Burqa, im Nordwesten von Nablus, eine Schrapnell-Verletzung am Gesäß. Am selben Tag wurde ein palästinensischer Fischer von einer gummi-ummantelten Stahlkugel an seiner linken Hand getroffen, nachdem israelische Schnellboote das Feuer auf palästinensische Fischerboote, die vor der Westküste von Rafah, im Süden des Gazastreifens, entlang fuhren, eröffnet hatten.

Am 02. Oktober 2023 erlitt eine Palästinenserin Prellungen und andere Verletzungen, als die IOF sie auf der al-Wad-Straße im Zentrum von Hebron verprügelte.

Am 03. October 2023 traf eine scharfe Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF, den Magen eines Kindes. Die IOF bestritt, das Dorf Burqa, im Nordwesten von Nablus, überfallen zu haben.

In dieser Woche wurden 3 Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens berichtet, während 7 Schüsse auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza verzeichnet wurden.

Bis heute in 2023 hat die IOF 234 Palästinenser getötet, darunter 118 Zivilpersonen; 47 von ihnen waren Kinder, 6 Frauen und eine Person mit einer Behinderung. 9 wurden von Siedlern getötet und der Rest waren Mitglieder bewaffneter, palästinensischer Gruppen, darunter 10 Kinder; 2 starben in israelischen Gefängnissen. Außerdem wurden 1.280 Palästinenser, unter ihnen 196 Kinder, 33 Frauen und 20 Journalisten in der Westbank und dem Gazastreifen verletzt.

Landverwüstungen, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Am 28. September 2023 zwang die IOF nach einer Entscheidung der israelischen Stadtverwaltung Mahmoud al-Qadi zur Selbstzerstörung von Teilen seines Hauses im Dorf Silwan, im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am selben Tag IOF planierte die IOF 3 Dunum Land, das mit Olivenbäumen bepflanzt worden war, in den Dörfern Iskaka und Yasuf, im Osten von Salfit, um die “Nofei Nehemia”-Siedlung zu erweitern. Außerdem zerstörte die IOF eine 270 Meter lange Wasserrohrleitung im Wad Jehish-Gebiet, im südlichen Yatta, im Süden von Hebron, unter dem Vorwand, Arbeiten seien in Zone (C) ohne vorherige Genehmigung ausgeführt worden.

Am 30. September 2023 beschlagnahmte die IOF ein Haus, das 2 Familien, insgesamt 9 Personen, darunter 5 Kinder und 2 Frauen, beherbergte, und wandelte es in einen Militärposten im Dorf Jalbun, im Nordwesten von Jenin, um.

Am 01. Oktober 2023 zwang die IOF zwei Brüder, Mohammed und Suliman al-Radaydah, zur Selbstzerstörung ihrer Häuser von 250 qm im Dorf Beit Hanina im besetzten Ostjerusalem auf Beschluss der israelischen Stadtverwaltung, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen. Das Ergebnis war, dass zwei Familien, insgesamt 12 Personen, darunter 3 Frauen und 5 Kinder, vertrieben wurden.

Seit Anfang 2023 machte die IOF 142 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 821 Personen, darunter 180 Frauen und 362 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 152 Häusern durch die IOF: 39 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 14 im Rahmen der kollektiven Bestrafungen. Die IOF zerstörte weitere 118 zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus.

Siedler-Angriffe und Vergeltungsakte


Am 28. September 2023 schleuderten israelische Siedler Steine auf die Palästinenser und ihre Autos und schrien rassistische Slogans gegen Araber an der Kreuzung in der Nähe der Mazmoria-Siedlung, im Osten von Bethlehem.
Am 30. September 2023 schlugen israelische Siedler 3 Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Teqoa im Süden von Bethlehem und besprühten sie mit Pfefferspray.

Am 02. Oktober 2023 schlugen israelische Siedler einen älteren Mann im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem. Er erlitt Verletzungen und Beulen im Gesicht und am linken Auge.

Am selben Tag bespuckten Siedler christliche Gläubige aus Ostasien und stießen Flüche gegen sie aus, als sie aus der „Prison of Christ“ (Gefängnis von Christus)-Kapelle in der Altstadt des besetzten Ostjerusalems kamen.
Außerdem griffen Siedler Palästinenser und deren Fahrzeuge im al-Mosrarah-Viertel des besetzten Ostjerusalems mit Stöcken und Steinen an.

Seit Anfang des Jahres führten Siedler mindestens 320 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum aus. Das Ergebnis war, dass 9 Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt wurden; die meisten von ihnen durch Schläge und Steinewürfe. Außerdem wurden dutzende Häuser, Fahrzeuge und zivile Einrichtungen in Brand gesetzt.

Zivile beschlagnahmte und in Militärposten umgewandelte Objekte

Am 30. September 2023 beschlagnahmte die IOF ein Haus, das zwei Familien, insgesamt 9 Personen, darunter 5 Kinder und 2 Frauen, beherbergte, und wandelte es in einen Militärposten im Dorf Jalboun, im Nordosten von Jenin.

Am 04. Oktober 2023, IOF übernahm die IOF den Irtah-Frauenclub der Gesellschaft für die Entwicklung von Landfrauen und wandelte ihn in einen Militärposten im Irtah-Vorort, im Süden von Tulkarm, um. Die IOF griff außerdem noch die Journalistin Diana Khuwailed brutal an, die in dem Gebäude war, nahm sie eine Stunde lang fest und hielt sie von ihrer journalistischen Arbeit ab.

Freiheit der Religionsausübung

Am 30. September 2023, um den ersten der israelischen jüdischen Feiertage (Sukkot=Laubhüttenfest) zu kennzeichnen, errichtete die IOF Dutzende von Kontrollpunkten an den Eingängen der Altstadt und verstärkte ihre Präsenz an den Toren der Al-Aqsa Moschee. Sie verbot eine Woche lang, Gläubigen unter 70 Jahren das Betreten der Moschee, während sie Hunderten von Siedlern den Überfall in die Moschee von 07:00 bis 14:30 Uhr ermöglichte. Bis zum Abend des Freitags, 06. Oktober 2023, der den letzten Tag von Sukkot kennzeichnet, hatte sie verschärfte Maßnahmen beschlossen.

Am 01., 02. und 03. Oktober 2023 stationierte die israelische Polizei Tausende Beamte und Spezialeinheiten in Jerusalem, errichtete Barrikaden an den Eingängen zur Altstadt und an den Toren der Al-Aqsa Moschee und hinderte Gläubige unter 70 Jahren am Betreten der Moschee. In dessen sicherte sie Hunderten von Siedlern den Überfall auf die Moschee, wobei die Letzteren „Tod den Arabern“ bei der Feier des jüdischen Throhnfestes schrien. Die israelische Polizei griff die Gläubigen brutal an, die sich am Bab as-Silsila (Kettentor) versammelt hatten, um gegen das Verbot, die Al-Aqsa-Moschee zu betreten, zu protestieren. Sie verhaftete 3 Palästinenser, darunter 2 Frauen, und zwang Journalisten zum Verlassen und behinderte deren Arbeit.

Am 02. Oktober 2023 schloss die IOF die Ibrahimi Moschee in der Altstadt von Hebron zwei Tage lang und verbot Gläubigen das Betreten. Die IOF verschärfte ihre Sicherheitsmaßnahmen und schloss sämtliche Kontrollpunkte und Detektor-Tore, die zur Moschee führten. Sie schlossen auch einige Märkte in der Altstadt, und all das geschah, um den Überfall der Siedler auf die Moschee und deren Höfe und zu sichern, um das Thronfest zu feiern.

Israelische Blockade, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 17-jährige Blockade des Gazastreifens weiterhin aufrecht. Einzelheiten über den Status der Gazaübergänge finden Sie im monatlichen Update von PCHR: monthly-update.

Die IOF verkündete eine Vollsperrung der Westbank und des Gazastreifens aufgrund der jüdischen Feiertage, von Mitternacht am Donnerstag, 29. September 2023, bis Mitternacht am Samstag, 30. September 2023.

In der Westbank, darunter Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 128 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftet Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 28. September 2023 inhaftierte die IOF den JMedien-Journalisten, Montaser Mohammad Nassar (35), zwei Stunden lang an einem temporären Kontrollpunkt am östlichen Eingang von Dura, im Süden von Hebron. Er wurde später entlassen, nachdem sie seine ID-Karte (Ausweis) geprüft und sein Fahrzeug durchsucht hatten.

Am 30. September 2023 sperrte die IOF vollständig die Bab al-Maghariba-Tor-Straße sowie viele Eingänge und Viertel von Silwan, um Siedlern den Weg an die Buraq-Mauer zu sichern
.
Am 01. und 02. Oktober 2023 schloss die IOF circa 12 Straßen, Eingänge und Kontrollpunkte mit Sandbermen, Detektor-Toren und Zementblöcken in den Dörfern und Städten von Hebron unter dem Vorwand, Siedlern mit Fahrzeugen den Weg zu sichern, um das Thronfest zu feiern.

Am 01. Oktober 2023 schloss die IOF das Dorfzentrum von Al-Samou’, im Südwesten von Hebron, um Siedlerfahrzeugen den Weg zu sichern, um religiöse Rituale in einer alten Kirche im Zentrum des Dorfes zu zelebrieren. Am selben Tag sperrte die IOF die Eingänge in die Dörfer Sebastia und Barqa, im Nordwesten von Nablus, mit Sandbermen, um den Überfall der Siedler auf die Homesh-Siedlung, die archäologischen Funde von Sebastian und vom Berg Ebal zu sichern.

Am 02. Oktober 2023 sperrte die IOF die Beersheba Straße, die Wadi al-Tuffah-Straße, die Al-Shalala Straße sowie das Bab al-Zawiya-Gebiet in Hebron und Zwang Ladeninhaber zum Schließen (ihrer Läden), um den Überfall der Siedler auf das Zentrum der Stadt zu sichern und feuerte Blendgranaten und Tränengaskanister auf sie ab. Das Ergebnis war, dass mehrere unter Erstickungsanfällen litten.

Am 02. Oktober 2023, schloss die IOF den Container-Kontrollpunkt im Nordosten von Bethlehem, öffnete ihn jedoch später wieder.

Am 04. Oktober 2023 schloss die IOF die Straßen, die zur Altstadt in Ostjerusalem führten, um den Weg der Siedler zur al-Buraq-Mauer zu sichern, um ihre religiösen Rituale zu zelebrieren. Das fiel zusammen mit deren Überfällen auf die Al-Aqsa-Moschee am fünften Tag des Thronfestes, so dass der Verkehr rund um Jerusalems Viertel blockiert war. Die IOF sperrte auch die Wadi Al-Dam-Straße in Beit Hanina und die Via Dolorosa-Straße in der Altstadt und verweigerte Palästinensern und Schülern und Studenten die Bewegungsfreiheit, jedoch später öffnete sie die Straßen wieder.

Am 04. Oktober 2023 inhaftierte die IOF die Journalisten Yazan Hamayel (23) und ‘Abdul Rahman Dhamidi (21) eine Stunde lang am Huwwara-Kontrollpunkt im Süden von Nablus. Sie wurden entlassen, nachdem ihr Fahrzeug durchsucht, ihre Ausrüstung kontrolliert und Dhamidis Kamera beschlagnahmt wurde.

Seit dem 12. September 2023 hat die IOF ihre militärischen Maßnahmen in der Umgebung des Dorfes Huwara und der benachbarten Dörfer von Aqraba, Osarin, Beita und Yatma in Nablus verschärft. Sie haben einige Nebenstraßen mit Sandbermen versperrt und Kontrollpunkte im Rahmen der kollektiven Strafmaßnahmen nach einem Angriff mit einer Schusswaffe, die israelische Siedler im Dorf Huwara verletzte, errichtet.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF 4.818 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete Dutzende von Palästinensern an diesen Kontrollpunkten. Quelle                    (übersetzt von Inga Gelsdorf)
 

 

 

  

 PCHR - Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update 21. - 26. September 2023)

 

Verletzung des Rechts auf Leben und auf ,,körperliche Unversehrtheit

3 Palästinenser, darunter 2 Zivilpersonen und ein Kind, Mitglied der bewaffneten palästinensischen Gruppen, wurden getötet und 56 weitere, darunter 15 Kinder und ein Sanitäter, verletzt, während dutzende andere unter Erstickungsfällen litten und Prellungen bei Angriffen der israelischen Besatzungstruppen (IOF) und Siedler in den besetzten palästinensischen Gebiete davontrugen (oPt). Einzelheiten, wie folgt:

Am 22. September 2023  wurde ‘Abdullah ‘Emad Abu al-Hasan (16) bei einem Schusswechsel infolge des Überfalls der IOF auf das Dorf Kafr Dan, im Westen von Jenin, von einer scharfen Kugel in den Magen getötet.

Am 24. September 2023 tötete die IOF Osaid Abu ‘Ali (21) und ‘Abed al-Rahman Suliman Abu Daghash (32) bei dem Überfall auf das Nur Shams-Flüchtlingslager in Tulkarm. (Einzelheiten sind in PCHRs Presseerklärung verfügbar: press release.)

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des exzessiven Gewalteinsatzes, der die Überfälle der IOF auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung der friedlichen, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten, Proteste begleitete.

Am 21. September 2023 wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel ernsthaft verletzt, die in seinen Rücken eingedrungen war und aus seinem Magen wieder austrat, nachdem die IOF das Feuer auf ihn bei ihrer Unterdrückung palästinensischer Demonstranten im Malaka-Gebiet, im Osten von Gaza Stadt, eröffnet hatte. Am selben Tag öffnete die IOF das Feuer auf einen Palästinenser und verletzte ihn mit mehreren Kugeln in Nacken und Rücken, indem sie behauptete, er habe eine Messerattacke an der S-Bahnstation in der Nähe des Shu’fat-Flüchtlingslagers im besetzten Ostjerusalem verübt. Der verletzte Palästinenser wurde ins Medizinische Shaare Zedek-Zentrum in Westjerusalem zur Behandlung gebracht, wobei er in israelischen Gewahrsam ist.

Am 22. September 2023 wurden 15 Palästinenser, darunter ein Kind, verletzt, als die IOF Munition und Tränengaskanister auf palästinensische Demonstranten im Malaka-Gebiet, im Osten von Gaza Stadt, abfeuerte.  Am selben Tag erlitten 14 weitere Palästinenser, darunter 5 Kinder, Verletzungen, nachdem die IOF das Feuer auf Demonstranten in der Nähe des Sicherheitsgrenzzaunes mit Israel, im Osten des Bureij-Flüchtlingslagers und im Nordosten des Jabalia-Flüchtlingslagers, im Zentrum und im Norden des Gazastreifens, eröffnet hatte. Außerdem wurde ein weiterer Palästinenser geradewegs von einem Tränengaskanister getroffen, wobei ein Kind mit einer scharfen Kugel ins Bein bei der Niederschlagung der IOF von Demonstranten im Osten von Khan Yunis und Rafah, im Süden des Gazastreifens, angeschossen wurde.

Am selben Tag wurden 3 Palästinenser mit gummi-ummantelten Stahlkugeln angeschossen nach der Niederschlagung des wöchentlichen friedlichen Protestes am nördlichen Eingang zu dem Dorf Kafr Qaddum in Qalqilya. Außerdem wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF während ihres Überfalls auf das Dorf al-Eizariya in Ostjerusalem ins Bein geschossen.

Am 23. September 2023 wurden 4 Palästinenser, darunter 2 Kinder, verletzt, nachdem die IOF Munition und Tränengaskanister auf palästinensische Demonstranten im Malakagebiet, im Osten von Gaza Stadt, gefeuert hatte.

Am 24. September 2023 wurden 5 Palästinenser, darunter 3 Kinder und ein Sanitäter, verletzt, nachdem die IOF Munition und Tränengaskanister auf palästinensische Demonstranten im Osten des Bureij-Flüchtlingslager abgefeuert hatte. Außerdem wurden 2 weitere Palästinenser, darunter ein Kind, verletzt, nachdem die IOF Kugeln und Tränengaskanister auf palästinensische Demonstranten im nordöstlichen Jabalia-Flüchtlingslager abgefeuert hatte.

Am 25. September 2023 wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, verletzt, nachdem die IOF Munition und Tränengaskanister auf palästinensische Demonstranten im Malaka-Gebiet, im Osten von Gaza Stadt abgefeuert hatte.

Am 26. September 2023 wurden 6 Palästinenser, darunter 2 Kinder, verletzt, nachdem die IOF Munition und Tränengaskanister auf palästinensische Demonstranten im Osten von Rafah abgefeuert hatte. Außerdem erlitten 2 Palästinenser, darunter ein Kind, Verletzungen unter ähnlichen Umständen im Osten von Gaza Stadt.

Diese Woche zielten Kampfflugzeuge und Artillerie der IOF auf Beobachtungsposten der bewaffneten palästinensischen Gruppen. Außerdem wurden 8 Schüsse auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens berichtet, während 4 Schüsse auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza registriert wurden.

Bis heute in 2023 hat die IOF 233 Palästinenser getötet, darunter 117 Zivilpersonen; unter ihnen 44 Kinder, 6 Frauen und eine Person mit Behinderung;  9 wurden von Siedlern getötet und die restlichen waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 10 Kinder, und zwei starben in israelischen Haftanstalten. 1.264 Palästinenser, darunter 193 Kinder, 33 Frauen und 20 Journalisten wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.

 

Landverwüstungen, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Am 21. September 2023 zerstörte die IOF die Fundamente einer 1000 qm großen Gewerbeeinrichtung in der Nähe der Kreuzung von Odala, im Südosten von Nablus, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in Zone (C). Am selben Tag zwang die IOF Fadi Shoqirat, einen Teil seines Hauses in Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem auf eine Entscheidung der israelischen Stadtverwaltung hin unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme selbst zu zerstören.

Außerdem stellte die IOF eine Militärverordnung an die Stadtverwaltungen von Beit ‘Anan, Qatna, und Beit Liqya aus, um eine frühere Militärverordnung wieder aufleben zu lassen, deren Ziel es ist, 350 Dunum der Dörfer Beit ‘Anan, Qatna und al-Qubeiba im Nordwesten des besetzten Ostjerusalems und des Dorfes Beit Liqya in Ramallah angeblich für Militärzwecke zu beschlagnahmen. Darüber hinaus drang eine große israelische Einheit in Begleitung von Militär- und Siedlerfahrzeugen in landwirtschaftliche Gebiete im Dorf Za’tara, im Osten von Bethlehem, ein, stellte mehrere Zelte auf und hisste die israelische Flagge, bevor sie das Gebiet beschlagnahmte.

Am 23. September 2023 beschlagnahmte die IOF einen Traktor im Dorf in Kafr ad-Dik, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand, in einer verbotenen Zone zu arbeiten.

Am 24. September 2023 stellte die IOF 22 Baustopp-Bescheide für 18 unbewohnte und im Bau befindliche Häuser und 4 Baracken im Dorf Sarta, im Westen von Salfit, aus.

Am 26. September 2023 zerstörte die IOF ein 200 qm großes im Bau befindliches Haus und eine 30 qm große, aus Holz und Weißblech erbaute und als Stall für das Vieh genutzte Baracke im Dorf An-Nuway’imah in Jericho, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen in Zone(C).

Seit Anfang 2023 machte die IOF 140 Familien obdachlos, insgesamt 809 Personen, darunter 177 Frauen und 357 Kinder.  Das war das Ergebnis der Zerstörung von 150 Häusern durch die IOF; 39 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 14 im Rahmen der kollektiven Bestrafung.  Die IOF zerstörte außerdem 118 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus.

 

Siedler-Angriffe und Vergeltungsakte

Am 21. September 2023 warfen israelische Siedler Steine auf palästinensische Häuser im al-Mas’oudyia-Gebiet, im Norden der “Shafi Shomron”-Siedlung, die auf palästinensischem Land errichtet wurde, das vom Nordwesten von Nablus beschlagnahmt wurde. Das Ergebnis war, dass die Fenster eines Hauses und von drei im Hof geparkten Fahrzeugen zerbrochen wurden.

Am 22. September 2023 griffen israelische Siedler aus der auf palästinensischem, vom Dorf  Qaryut beschlagnahmten, Land errichteten “Aliyah”-Siedlung, im Südosten von Nablus, benachbarte Ländereien an und rissen 100 Olivenbäume aus und zerstörten sie.

Am 23. September 2023 drangen israelische Siedler aus dem “Mitzpe Yair”-Siedlungsaußenposten in Hebron auf palästinensische landwirtschaftliche Gebiete im Sha’b al-Batam-Gebiet, im Osten von Yatta, vor und zwangen palästinensische Hirten zum Verlassen des Gebiets.

Am 24. September 2023 überfielen israelische Siedler unter massivem Schutz israelischer Polizeibeamte den Bab al-Rahma-Friedhof an der Ostmauer der al-Aqsa Moschee im besetzten Ostjerusalem, wo sie muslimische Gräber entweihten und auf ihnen herumtrampelten. Am selben Tag brachen Siedler im Schutz der IOF in palästinensische Gebiete im Khalayil al-Louz-Gebiet, im Südosten von Bethlehem, ein, wo sie Stacheldraht, der diese umzäunte, entfernten, um eine Siedlungsumgehungsstraße in dem Gebiet zu errichten.

Am 26. September 2023 drangen israelische Siedler aus dem “Esh Kodesh”-Siedlungsaußenposten, der auf palästinensischem, von Nablus beschlagnahmtem Land, errichtet wurde, auf eine Straße vor, die die Dörfer Jalud und Qusra miteinander verbindet, und sägten fünf Strommasten ab.

Seit Anfang des Jahres verübten Siedler mindestens 315 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum. Das Ergebnis war, dass 9 Palästinenser getötet und dutzende andere verletzt wurden, die meisten von ihnen aufgrund von Steinewürfen und Schlägen.  Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

Verletzungen des Rechts auf Bildung

Am 21. September 2023 drang die IOF in die al-Eizariya-Schule für Mädels im Zentrum des Dorfes al-Eizariya im besetzten Ostjerusalem ein und durchsuchte sie, nachdem sie die Türen gesprengt hatten. Sie beschädigten das Inventar der Schule und beschlagnahmten die Überwachungskameras und -rekorder.

Am 24. September 2023 überfiel die IOF die Birzeit Universität im Norden von Ramallah und den Wachraum. Sie beschlagnahmten die Handys der Wachen und hielten sie im Innern fest. Danach fielen sie in das Büro des Studentenrates ein, nachdem sie die Türe zerstört hatten, und verhafteten 8 Studenten, einer von ihnen war der Präsident des Studentenrates.

 

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

 

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 17-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten über den Status der Gaza-Übergänge im August sind in dem monatlichen Update verfügbar: monthly-update .

Die IOF verkündete die Schließung der Übergänge mit dem Gazastreifen und der Westbank aufgrund des jüdischen Neujahres, vom 24. September bis zum 26. September 2023, Mitternacht, um den israelischen “Yom Kippur” Feiertag zu feiern. Obwohl die Übergänge teilweise wieder geöffnet wurden,  hielt die IOF den Beit Hanoun (Erez)-Übergang für Angestellte und Kaufleute, die Gaza verlassen wollten, geschlossen als kollektive Strafmaßnahme aufgrund der Proteste im Osten des Gazastreifens.

In der Westbank verhängt die IOF Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.  Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 118 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete mehrere Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Seit 12. September 2023 hat die IOF ihre Militärmaßnahmen in der Gegend um das Dorf Huwara und die benachbarten Dörfer von ‘Aqraba, Osrin, Beita und Yatma in Nablus verschärft und versperrte Nebenstraßen mit Sandbermen und Kontrollpunkten.  Diese Maßnahmen sind Teil der kollektiven Strafmaßnahmen, die nach einer Schießerei, die 2 Siedler in Huwara tötete, verhängt wurden.

Am 24. September 2023 sperrte die IOF mehrere Hauptstraßen im besetzten Ostjerusalem, stellten Barrikaden und Zementblöcke an den Eingängen und Kreuzungen zu den Vierteln auf aufgrund des israelischen „Yom Kippur“-Feiertages. Die Sperrung wurde am nächsten Tag bis 20:00 Uhr fortgesetzt und den Bewohnern der Zugang zu ihren Arbeitsplätzen sowie den Studenten zu ihren Schulen und Universitäten verwehrt.

Am 25. September 2023 sperrte die IOF weiterhin den Haupteingang zum Dorf Isawiya, obwohl die von der IOF erklärte Sperrzeit aufgrund des israelischen Yom Kippur Feiertages beendet war. Am nächsten Tag im Morgengrauen öffnete die IOF den Eingang wieder.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF 4.690 temporäre Kontrollpunkte und verhaftete Dutzende von Palästinensern an diesen Kontrollpunkte.   Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten (Wöchentliches Update 14. - 20. September 2023)

 

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit: 

6 Palästinenser, darunter 3 Zivilpersonen, unter ihnen ein Kind, wurden widerrechtlich durch außergerichtliche Hinrichtungen getötet und 66 weitere, darunter 4 Journalisten und 3 Kinder, wurden verletzt, wobei dutzende andere unter Atembeschwerden litten und Prellungen bei den Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) und von Siedlern in den besetzten palästinensischen Gebieten (OPT) davontrugen. Einzelheiten, wie folgt:

Am 20. September 2023 wurde Durgham Mohammed al-Akhras (19) getötet, nachdem er bei Zusammenstößen, die den Angriff der IOF auf das ‘Aqabat Jaber-Flüchtlingslager in Jericho begleitet hatten, von einer scharfen Kugel am Kopf getroffen und getötet wurde. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release.)

Am 19. September 2023 wurden 4 Palästinenser, darunter ein Kind und 3 Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, getötet und 30 weitere bei dem Angriff der IOF auf das Jenin-Flüchtlingslager verletzt. (Einzelheiten sind in PCHRs Presseerklärung, verfügbar: press release.)

Am selben Tag wurde Yousef Salem Redwan (20) willkürlich getötet, nachdem er bei einer im Osten von Khan Yunis organisierten Demonstration von 2 scharfen Kugeln der IOF in Kopf und Rücken getroffen worden war. Ein weiterer junger Mann wurde ebenfalls von einer scharfen Kugel am Fuß verletzt. ( Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press release).

Diejenigen, die verletzt waren, waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung, die die Überfälle der IOF auf Städte und Dörfer oder die Unterdrückung der von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste begleitete.

Am 15. September 2023 erlitten 4 Palästinenser, darunter ein Journalist, Verletzungen bei der Unterdrückung palästinensischer Demonstranten in der Nähe des Sicherheitszauns im Osten von Khan Yunis durch die IOF. (Einzelheiten sind in PCHRs Presseerklärung verfügbar: press release.) Desweiteren wurden 5 Palästinenser verletzt; einem wurde ein Finger amputiert, nachdem er von einer scharfen Kugel bei der Niederschlagung eines ähnlichen Protestes im Gebiet von Malaka, im Osten von Gaza Stadt getroffen worden war.

Außerdem wurden  2 Palästinenser von gummi-ummantelten Stahlkugeln nach der Unterdrückung des wöchentlichen friedvollen Protestes am nördlichen Eingang des Dorfes Kafr Qaddum in Qalqilya getroffen.

 

Am selben Tag wurde ein Palästinenser mit einer scharfen Kugel ins Bein geschossen bei Zusammenstößen mit der IOF, die deren Überfall auf das Dorf Abu Dis im besetzten Ostjerusalem begleitete. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 6 Palästinenser, darunter 2 Kinder. Außerdem fingen zwei Lagerhäuser für verschrottete Autos Feuer und brannten vollkommen aus.  Darüber hinaus wurde der Dachstuhl eines Hauses niedergebrannt, während Fenster mehrerer Fahrzeuge von Tränengaskanistern zerbrochen wurden.

Am 17. September 2023 wurden 4 Palästinenser, darunter 3 Journalisten, direkt von Tränengaskanistern getroffen, die die IOF bei der Niederschlagung von palästinensischen Demonstranten in der Nähe des Sicherheitszaunes im Osten von Jabalia, im Norden des Gazastreifens, abgefeuert hatte. Außerdem wurde ein weiterer Palästinenser von einem Tränengaskanister an seinem linken Fuß getroffen, nachdem die IOF im Gebiet von Malaka, im Osten von Gaza Stadt palästinensische Demonstrationen unterdrückt hatte.

Darüber hinaus erlitten 3 Palästinenser Verletzungen, nachdem die IOF scharfe Munition und Tränengaskanister auf die palästinensischen Demonstranten in der Nähe des Sicherheitszaunes im Osten von Rafah abgefeuert hatte.

Am selben Tag eröffneten israelische Schnellboote das Feuer auf einen palästinensischen Fischer, verletzten ihn mit 4 gummi-ummantelten Stahlkugeln an seinem linken Bein, während er mit seinem Vater innerhalb der 6 Seemeilen vor der Rafah-Küste segelte.

Am 18. September 2023 wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel an seinem rechten Fuß verletzt, nachdem die IOF bei ihrer Unterdrückung der palästinensischen Demonstranten im Malaka-Gebiet, im Osten von Gaza Stadt das Feuer auf ihn eröffnet hatte.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser mit 2 scharfen Kugeln in seinem Abdomen und den rechten Fuß geschossen, nachdem die IOF, die am Mezmoria-Militärkontrollpunkt, der für den Fahrzeugverkehr im östlichen Bethlehem bestimmt war, das Feuer auf ihn eröffnet hatte, indem sie behauptete, er habe versucht, eine Messerattacke in dem Gebiet zu verüben. Der Verletzte wurde in das Medizinische Zenter Shaare Zedek in West Jerusalem gebracht, wo er unter israelischer Bewachung steht.

Am selben Tag wurde ein palästinensischer Junge von der IOF mit einer scharfen Kugel in der Nähe des westlichen Eingangs zum Dorf  Azzun in Qalqilya angeschossen, mit der Behauptung, er habe Steine auf einen israelischen Bus geworfen, der auf der Straße (55) fuhr. Der Junge wurde dann verhaftet und in ein israelisches Krankenhaus gebracht.

Am 19. September 2023 wurden 6 Palästinenser, darunter 2 Kinder, von scharfen Kugeln an den Gliedmaßen verletzt, nachdem die IOF das Feuer auf sie bei einem Protest, der in Solidarität mit der al-Aqsa-Moschee im Malaka-Gebiet, im Osten von Gaza Stadt organisiert worden war, eröffnet hatte. Außerdem wurde ein Kind von einem Tränengaskanister am Fuß getroffen, nachdem die IOF  im Nordosten des Jabalia-Flüchtlingslager einen ähnlichen organisierten Protestes niedergeschlagen hatte, 

Am 20. September 2023 wurden 4 Palästinenser mit scharfen Kugeln in ihre unteren Gliedmaßen beschossen, nachdem die IOF palästinensische Demonstranten im Malaka-Gebiet, im Osten von Gaza Stadt unterdrückt hatte.

 

In der Berichtszeit wurde im Gazastreifen über 3 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens berichtet, während 2 Schüsse auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza verzeichnet wurden.

Bis heute in 2023 haben IOF-Angriffe 229 Palästinenser getötet, darunter 114 Zivilpersonen, unter ihnen 43 Kinder, 6 Frauen und eine Person mit Behinderung; 9 wurden von Siedlern getötet und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 9 Kinder, und zwei starben in israelischen Gefängnissen. Mittlerweile wurden 1.208 Palästinenser, darunter 178 Kinder, 33 Frauen und 20 Journalisten, in der Westbank und dem Gazastreifen verletzt.

 

Landeinebnung, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Die IOF zerstörte 3 Häuser und eine Autowaschanlage in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Einzelheiten, wie folgt:

Am 15. September 2023 zwang die IOF Sa’eed Basheer, sein 130-qm Haus im Jabel Mukaber-Viertel im besetzten Ostjerusalem nach einem Beschluss der israelischen Stadtverwaltung unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme selbst abzureißen. Das Ergebnis war, dass Basheers Familie und die 7-köpfige Familie seines Bruders, darunter 2 Frauen und 3 Kinder, vertrieben wurden.

Am 18. September 2023 zerstörte die IOF ein 100-qm großes, im Bau befindliches Haus, das Sameer Haj Mohammed im Dorf Furush Beit Dajan im Zentrum des Jordantals gehörte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet (C).

Am selben Tag zerstörte die  IOF ein nicht bewohntes 100-qm Haus, das ‘Abed al-Raheem Bani ‘Odah im Dorf Al-Jiftlik, im Norden von Jericho, gehörte. Die IOF zerstörte das Haus ohne vorherige Ankündigung, unter dem Vorwand einer Baumaßnahme in Zone (C).

Am selben Tag zerstörte die IOF  Baraa’ ‘Aqels Autowaschanlage und zerstörte dessen Betonplatte im Dorf Haris in Salfit. Dem Außenmitarbeiter von PCHR zufolge wurden die Verluste auf 12.000 Schekel geschätzt.

Am 19. September 2023 hinderte die IOF den Rat des Dorfes Beit AR-Rush an der Fortsetzung des Projektes zur Ausdehnung der Wasserleitung, um Wasser in die landwirtschaftlichen Gebiete in der Nähe der Trennmauer, im Westen des Dorfes, zu leiten. Die IOF behauptete, es sei ein Gebiet, das als Sicherheitszone deklariert wurde und in Zone (C) liege.

Am 20. September 2023 stellte die IOF 23 Baustopp-Bescheide für unbewohnte und im Bau befindliche Häuser im Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit, aus

 

Seit Anfang 2023 machte die IOF 140 Familien obdachlos, insgesamt 809 Personen, darunter 177 Frauen und 357 Kinder.  Das war das Ergebnis der Zerstörung von 149 Häusern durch die IOF; 39 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 14 im Rahmen der kollektiven Bestrafung durch die IOF.  Die IOF zerstörte auch 116 weitere zivile Objekte, zerstörte weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustoppbescheiden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.

 

Siedlerangriffe und Vergeltungsakte

Seit Jahresbeginn führten Siedler mindestens 309 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum aus. Das Ergebnis war, dass 9 Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt wurden, die meisten von ihnen, weil sie geschlagen und mit Steinen beworfen wurden.  Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

Angriffe auf Gebetshäuser

 

Am 17. September 2023 machte die israelische Polizei, um das Jüdische Neujahr (Rosh Hashanah) zu begehen, aus dem besetzten Ostjerusalem eine Militärbaracke, stationierte Tausende von israelischen Soldaten und Mitglieder von Spezialeinheiten in der Stadt, stellte Barrikaden am Eingang der Altstadt und an den Toren der al-Aqsa-Moschee auf und verweigerte palästinensischen Gläubigen unter 50 Jahren den Zugang zur al-Aqsa-Moschee. Die israelische Polizei ermöglichte Hunderten von israelischen Siedlern den Überfall auf die al-Aqsa Moschee, der mit den Feierlichkeiten des Jüdischen Neujahrs zusammenfiel. Dabei griff die israelische Polizei brutal palästinensische Gläubige an, die am Bab al-Selselah (Kettentor) zusammenkamen, um gegen das Verbot des Zugangs zur Moschee zu protestieren.

 

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

 

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 17-jährige Blockade des Gazastreifens weiterhin aufrecht. Einzelheiten über den Zustand der Gaza-Übergänge im August 2023 sind im monatlichen Update von PCHR verfügbar: monthly-update.

Am 14. September 2023 verkündete die IOF die Schließung der Übergänge des Gazastreifens und der Westbank aufgrund des Jüdischen Neujahres, vom 15. September an bis Mitternacht des 18. September 2023.  Obwohl die Übergänge teilweise wieder geöffnet wurden, hielt die IOF den Beit Hanoun (Erez)-Übergang für Arbeitnehmer und Kaufleute, die Gaza verlassen wollten, wegen der Proteste im östlichen Gazastreifen als kollektive Strafmaßnahme geschlossen.

 

In der Westbank verhängte die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 ständigen Kontrollpunkten errichtete die IOF 127 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete mehrere Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Seit dem 12.September 2023 hat die IOF die Militärmaßnahmen in der Umgebung des Dorfes Huwara und den benachbarten Dörfern ‘Aqraba, Osrin, Beita und Yatma in Nablus verschärft und die Nebenstraßen mit Sandbermen und Kontrollpunkten gesperrt im Rahmen der kollektiven Strafmaßnahmen aufgrund eines Angriffs mit Schusswaffen, wobei 2 Siedler in Huwara getötet wurden.

Diese Woche hat die IOF mehrere Militärkontrollpunkte sowie Straßen im besetzten Ostjerusalem und Bethlehem geschlossen oder die Maßnahmen dort verschärft, was den Verkehr blockierte, aber  sie dann später wieder geöffnet.

Bis heute in 2023 hat die IOF 4.572 temporäre Militärkontrollpunkte errichtet und an diesen Dutzende von Palästinensern verhaftet.

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches
Update 07. - 13. September 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Ein palästinensisches Kind wurde getötet und 19 weitere Palästinenser, darunter 10 Kinder, verletzt, während dutzende andere unter Atemnot litten und Prellungen bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) und der Siedler in den besetzten Gebieten (oPt) davontrugen. Einzeheiten sind wie folgt:

Am 09. September 2023 wurde Milad Monther al-Ra’ie (15) getötet, nachdem sie von einer scharfen Kugel der IOF aus einer Entfernung von 20 Meter in den Rücken geschossen wurde, angeblich, weil er einen Molotow-Cocktail auf einen am nordwestlichen Eingang des Al-‘Arroub-Flüchtlingslagers errichteten Militärkontrollwachturm, im Norden von Hebron geworfen hatte. (Einzelheiten in der Pressemitteilung von PCHR: press release.)

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des exzessiven Gewalteinsatzes, der die IOF- Überfälle auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste begleitete.

Am 08. September 2023 wurden 3 Kinder mit gummi-ummantelten Kugeln nach der Niederschlagung des friedlichen Protestes am Nordeingang zum Dorf Kafr Qaddum in Qalqilya beschossen.

Am 11. September 2023 erlitten 2 Kinder Blendgranaten-Schrapnell-Verletzungen bei Zusammenstößen mit der IOF bei deren Überfall auf das ‘Aqabat Jaber-Flüchtlingslager, im Südwesten von Jericho.

Am selben Tag wurden drei Palästinenser, darunter ein Kind, bei Zusammenstößen mit der IOF am südlichen Eingang zum Al-‘Arroub-Flüchtlingslager, im Norden von Hebron, verletzt.

Am selben Tag eröffnete die IOF auf ein palästinensisches Fischerboot und beschlagnahmte es und verhaftete 2 Fischer, die an Bord vor der Rafah Küste im südlichn Gazastreifen waren. Am Abend entließ die IOF einen der Fischer, und es stellte sich heraus, dass er von 2 gummi-ummanltelten Stahlkugeln in den Rücken und linken Bein. Der andere Fischer hat eine Kopfverletzung und erhält nun die Behandlung am Soroka Medizin-Zentrum in Israel.

Am 13. September 2023 wurden 9 Palästinenser, darunter 3 Kinder, verletzt, nachdem die IOF das Feuer eröffnet und Tränengaskanister auf Dutzende von palästinensischen Demonstranten in der Nähe des Sicherheitsgrenzzaunes im Malaka-Gebiet, im Osten von Gaza Stadt abgefeuer hat.

In der Berichtszeit wurden im Gazastreifen 2 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens verzeichnet, während über 12 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza berichtet wurde.

Bis heute wurden in 2023 bei Angriffen der IOF 223 Palästinenser getötet, darunter 111 Zivilpersonen; unter ihnen 42 Kinder, 6 Frauen und eine behinderte Person; 9 wurden von Siedlern getötet und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 9 Kinder, und zwei starben in israelischen Gefängnissen. 1.142 Palästinenser, darunter 175 Kinder, 33 Frauen und 16 Journalisten wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.

 

Landeinebnung, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Die IOF zerstörte ein Restaurant und übernahm ein Haus zugunsten der Siedler in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 09. September 2023 zwang die IOF Nafiz Zytoun, sein kleines Falafel-Restaurant von nur 5 qm im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem auf die Entscheidung der israelischen Stadtverwaltung unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme selbst zu zerstören. Das Ergebnis war, dass Nafiz, der eine 7-köpfige Familie unterstützte, seine einzige Einkommensquelle verlor.

Am 11. September 2023 erzwangen israelische Siedler im Schutz der IOF die Übergabe von Saleh Idris Haus in der Altstadt des besetzten Ostjerusalem, indem sie die Abwesenheit des Eigentümers nutzten, als er im Krankenhaus aufgrund einer Krankheit behandelt wurde. Nachdem die Siedler sich des Hauses bemächtigt hatten, tauschten sie die Türen aus, befestigten Sprossen an Fenstern und Türen und errichteten eine Stahltreppe und einen mobilen Raum, um ihn später mit dem Haus zu verbinden.

Am selben Tag stellten Siedlerorganisationen in Kooperation mit der israelischen Naturbehörde Zelte und Häuser aus „Haaren“ (houses of hair) auf, wo hinein sie Stühle aus Holz, Möbel, Artifakte und einige Viehbestände im Rahmen des Israelischen Tal-Besiedlungsprojektes im Gebiet des Al-Rababa-Tal in Silwan im besetzten Ostjerusalem auf. Diese Organisationen haben zum Ziel, die falschen israelischen Narrativen zu fördern, die palästinensisch-arabischen Merkmale des Landes auszulöschen und die Geschichte zu verfälschen.

Außerdem stellte die IOF einen Baustopp-Bescheid für zwei Grundstücke von 300 qm in Kherbet Faqiqas, im Südwesten von Hebron, aus, unter dem Vorwand der Beschädigung von archäologischen Stätten in Zone “C”.

Seit Anfang 2023 machte die IOF 138 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 802 Personen, darunter  174 Frauen und 354 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 146 Häusern; 38 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 14 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte ebenso 115 weitere Zivilobjekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abrissbescheiden und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.

 

Siedlerangriffen und Vergeltungsakte

Am 17. September 2023 griffen israelische Siedler derYitzhar”-Siedlung, die auf  beschlagnahmtem palästinensischen Land im Südosten von Nablus errichtet wurde, die Außenbereiche des Dorfes Madama an und setzten den Berg al-Qa’dat in Brand.

Am 09. September 2023 griffen israelische Siedler einen Palästinenser an und brachen seinen linken Arm, während sie versuchten, sein Schaf in Khirbet Humsa im nördlichen Jordantal, im Osten von Tubas, zu stehlen.

Seit Jahresanfang haben Siedler mindestens 309 Angriffe gegen palästinenische Zivilpersonen und deren Eigentum verübt. Das Ergebnis ist, dass 9 Palästinenser getötet wurden und dutzende andere verletzt wurden; die meisten von ihnen aufgrund von Schlägen und Steinewürfen. Außerdem wurden dutzende Häuser, Fahrzeuge und zivile Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

Israels Hetze gegen den palästinensischen Lehrplan und Einschränkungen, die den Schulen in Jerusalem auferlegt wurden

Am 07. September 2023 sandte das israelische Bildungsministerium offizielle Briefe an die Schulen von Ostjerusalem, mit der Drohung, deren Lizenzen zurückzuziehen, wenn sie den vom palästinensischen Bildungsministerium gedruckten palästinensischen Lehrplan lehren, im Rahmen des Versuchs, den palästinensischen Schulen den israelischen Lehrplan aufzuerlegen.

Am 11. September 2023 fiel die IOF in der al-Aqsa-Kindergarten-Schule in der al-Aqsa Moschee im besetzten Ostjerusalem ein und verhaftete 4 Studenten. Die Studenten wurden später unter der Bedingung entlassen, dass ihnen der Zugang zur Moschee 10 Tage lang verwehrt wird.

 

Angriffe auf Gebetsstätten

Am 07. September 2023 fiel die IOF in die Gebetshalle des al-Rahma-Tors in der al-Aqsa Moschee im besetzten Ostjerusalem ein und beschlagnahmte etwas von ihrem Inhalt. Die Abteilung für islamische Stiftung (Awqaf) erklärte, dass die israelische Polizei ihre Schuhe getragen und die  al-Rahma-Gebetshalle durchsucht, Teile ihres Inhalts zerstreut und den Rest beschlagnahmt habe.
 

Israelische Schließung, Einschränkung der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 17-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht.

In der Westbank verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu  ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 133 temporäre Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete mehrere Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 12. September 2023 verschärfte die IOF im Rahmen ihrer militärischen Maßnahmen rund um Huwara und andere benachbarte Dörfer, ‘Aqraba, Osarin, Beita und Yatma und schlossen mit Sandbermen einige Nebenstraßen und Kontrollpunkte.

Seit 01. September 2023 verschloss die IOF das Metall-Detektor-Tor am Eingang zum Rawabi-Gebiet im Osten des Dorfes Isawiya im besetzten Ostjerusalem, wodurch die Bewegung der Bewohner und der Studenten behindert wird und sie gezwungen waren, andere entferntere Straßen einzuschlagen.

Diese Woche schloss die IOF mehrere Kontrollpunkte und Straßen im besetzten Ostjerusalem und Bethlehem, blockierte den Verkehr, aber öffnete sie später wieder.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF 4.445 temporäre militärische Kontrollpunkte und verhaftete Dutzende von Palästinensern an diesen Kontrollpunkten.    Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten

( Wöchentliches Update v. 31. August – 06. September 2023 )


Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Vier Palästinenser, darunter 2 Zivilpersonen, wurden getötet und 37 weitere, darunter 4 Kinder, 2 Frauen und ausländische Aktivisten (männl.), verletzt. Dutzende weitere litten bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte und der Siedler in den besetzten palästinensischen Gebieten (oPt)  unter Erstickungsanfällen und trugen Prellungen davon. Einzelheiten, wie folgt:

Am 31. August 2023 wurde Dawoud ‘Abed al-Razeq Fayiz (41) getötet, nachdem die IOF  mehrere scharfe Kugeln auf ihn abgefeuert hatte, als er mit seinem Fahrzeug einen Ramm-Angriff ausführte, der einen israelischen Soldaten tötete und 5 weitere an einem israelischen Militärkontrollpunkt in der Nähe des Dorfes Beit Sira, im Westen von Ramallah verletzte. Der Leichnam von Fayiz wurde von der IOF einbehalten. Am selben Tag fiel die IOF in Fayiz Haus ein, verhörte Mitglieder seiner Familie und fotografierte das Haus. Am nächsten Tag, um Mitternacht, fiel die IOF erneut in das Haus ein, führte Messungen aus und versah es im Innern mit Löchern und Zeichen, um den Abriss im Rahmen ihrer Politik der kollektiven Bestrafung vorzubereiten. Danach brachen Zusammenstöße aus, wobei 3 Palästinenser verletzt wurden.

Am 01. September 2023 wurde Abed al-Raheem Fayiz Ghannam (36), ein Mitglied bewaffneter palästinensischer Gruppen, getötet, nachdem er einen Kopfschuss erlitten hatte, während 7 weitere Palästinenser, darunter 6 Zivilpersonen, 2 von ihnen Kinder, von der IOF bei deren Eindringen in das Dorf ‘Aqqaba, im Norden von Tubas, verletzt wurden. Die IOF versiegelte ein Haus, hielt ihre Familienmitglieder im Innern und verhörte sie, bevor sie das Feuer eröffneten und Blend-und Energa-Granaten auf das Haus abschossen, mit der Behauptung, ein Mitglied bewaffneter palästinensischer Gruppen hielte sich im Innern auf. Mehrere Stunden danach zog die IOF sich zurück, ohne ihn zu verhaften.

Am 05. September 2023 wurde ‘Ayed ‘Ayed Sameeh Abu Harb (21) getötet, nachdem er einen Kopfschuss erlitten hatte, und ein weiterer durch das Feuer der IOF bei ihrem Überfall auf das Nur Shams-Flüchtlingslager in Tulkarm verletzt. Die Feldarbeiter von PCHR sagten,  Abu Harb sei verletzt worden, als er sich mit seinem Freund auf dessen Hausdach befand. Anzumerken ist, dass sie nicht in die Auseinandersetzung involviert waren. Außerdem ebnete die IOF die Hauptstraße wieder ein und sprengte 4 Läden.

Am selben Tag jagte die IOF Mohammed Yousef Zabidat (16) und tötete ihn nach einem Schusswechsel mit ihm auf dem al-Nakheel-Bauernhof, in der Nähe des Dorfes Az-Zubaidat, im Norden von Jericho. Die IOF behielt Zabidats Leichnam ein.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung, die Überfälle auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung der friedlichen Proteste der IOF, die palästinensische Zivilpersonen organisierten, begleitete.

Am 31. August 2023 wurden 3 Palästinenser durch das Feuer der IOF bei Zusammenstößen verletzt, die das Eindringen der IOF in den Osten von Nablus begleiteten, um den Überfall der Siedler in Josephs Grab zu sichern; einer befindet sich in kritischem Zustand.

Am 01. September 2023 wurden 7 Palästinenser, darunter internationale männliche und weibliche Solidaritätsaktivisten, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln nach der Niederschlagung des wöchentlichen friedlichen Protestes am nördlichen Eingang ins Dorf Kafr Qaddum in Qalqilya beschossen.

Am selben Tag wurden  9 Palästinenser, darunter 2 Kinder, verletzt, nachdem die IOF das Feuer eröffnet hatte und Tränengas auf Dutzende von palästinensischen Demonstranten in der Nähe des Sicherheitsgrenzzaunes im Malaka-Gebiet, im Osten von Gaza Stadt abgefeuert hatte.

Am 02 September 2023 wurde ein palästinensischer Fischer mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel in seinen Abdomen geschossen, nachdem israelische Schnellboote das Feuer auf palästinensische Fischerboote eröffnete, die vor der Küste von Beit Lahia, im Norden des Gazastreifens, segelten.

Am 04. September 2023 wurden 5 Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem sie in das al-Jabriyat-Viertel in Jenin eingedrungen waren. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 3 Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, nachdem sie sie eingekesselt und in einem Haus einen Schusswechsel in einem Haus mit ihnen hatte. Die IOF verkündete danach, dass einer der bewaffneten Mitglieder verletzt sei.

Am 05. September 2023 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF nach deren Eindringen in das Dorf Beit Ummar, im Norden von Hebron, mit einer scharfen Kugel in den Fuß geschossen.

Im Gazastreifen berichtete man über 3 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens, wobei man vor der Westküste Gazas 3 Schießereien auf Fischerboote  verzeichnete.

Bis heute in 2023 tötete die IOF   222 Palästinenser, darunter 110 Zivilpersonen; unter ihnen waren  41 Kinder, 6 Frauen und eine Person mit Behinderung, 9 wurden von Siedlern getötet und der Rest waren Mitglieder palästinensischer Gruppen, darunter 9 Kinder, und zwei starben in israelischen Gefängnissen.  1.123 Palästinenser, darunter 165 Kinder, 33 Frauen und 16 Journalisten, wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.

 

Landeinebnung, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Die IOF zerstörte 3 Häuser und 10 zivile Einrichtungen, beschlagnahmte 4 Fahrzeuge und stellte mehrere Abriss- und Räumungsbescheide in der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, aus. Einzelheiten sind, wie folgt:

 

Am 31. August 2023 befestigten Mitarbeiter der israelischen Verwaltung Abrissbescheide an den Wänden von neun Häusern im Dorf Silwan, im besetzten Ostjerusalem und übergab ihren Eigentümern Mitteilungen, um sich an die israelische Verwaltung zu wenden.

Am 02. September 2023 zwang die IOF Rajaei Hussain ‘Ali nach einer Entscheidung der israelischen Stadtverwaltung zur Selbstzerstörung eines 40 qm großen Raumes, den er an sein Haus im Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem angebaut hatte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Es sollte angemerkt werden, dass das Haus eine 8-köpfige Familie, darunter 3 Kinder, beherbergte.

Am 03. September 2023 stellte die IOF einen Bescheid zur Räumung von zwei Grundstücken von 6 Dunum im Gebiet Khallet Salama, im Norden des Dorfes Tarqumiya, im Westen von Hebron unter dem Vorwand, es sei staatliches Land, aus.

Am 04. September 2023 beschlagnahmte die IOF einen Traktor, nachdem sie dessen palästinensischen Eigentümer zur Einstellung der Arbeiten im Südosten von Yatta in Hebron gezwungen hatte, unter dem Vorwand, ein Stück Land zu pflügen, das staatliches Land sei. Die IOF beschlagnahmte auch einen Bulldozer, während dieser im Dorf Teqoa’, im Osten von Bethlehem Arbeiten verrichtete. Am selben Tag stellte die IOF einen Abrissbescheid für eine Waschanlage im Dorf Haris, im Norden von Salfit, mit der Behauptung aus, das Gebiet sei als Zone (C) eingestuft. Die IOF beschlagnahmte außerdem die Straßenwalze der Stadtverwaltung von Al-Zawiya, als zur Instandsetzung der Wadi A’mar Al-Fajara-Straße in der Stadt Al-Zawiya, im Westen von Salfit im Einsatz war aufgrund der Behauptung, das Gebiet sei als Zone (C) klassifiziert.

Am 06. September 2023 zerstörte die IOF 12 Einrichtungen, darunter zwei Wohngebäude, 9 Läden und ein Schafzuchtbetrieb im Viertel Al-Baqa’an, im Dorf ‘Anata, Ostjerusalem, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen. Es sollte angemerkt werden, dass der Grund der Zerstörung die Erweiterung einer Straße der auf palästinensischem Land in Ostjerusalem erbauten Siedlung war.

Die IOF stellte auch 23 Baustopp-Bescheide für Häuser, Einrichtungen und Zäunen im Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit aus.

 

Seit Anfang 2023 machte die IOF  138 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 802 Personen, darunter 175 Frauen und 354 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 146 Häusern und Wohnungseinheiten durch die IOF;  37 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 14 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte außerdem  114 weitere zivile Objekte, ebnete weiteres Eigentum ein und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.

 

Siedler-Angriffe und Vergeltungsakte

Am 31. August 2023 erlitt ein 10-jähriger Junge Schnittwunden im Mund und Zähne zerbrachen,  nachdem Siedler Steine auf ein Fahrzeug warfen, in dem er mit seiner Familie in der Nähe des Al-Mahkamah-Kontrollpunktes am Eingang zur “Beit El”-Siedlung, im Norden von  al-Bireh, befanden.

Am selben Tag wurde ein Taxifahrer aus dem Shu’fat-Lager in Ostjerusalem verletzt, nachdem Siedler sein Fahrzeug in der Nähe des Ma’aman Allah (Mamilla)-Friedhofs angegriffen hatten. Sie öffneten die Fahrzeugtüren mit Gewalt und begannen, ihn mit scharfen Werkzeugen und Stöcken zu schlagen, was Wunden und Prellungen an seinem gesamten Körper verursachte und sein Fahrzeug beschädigte.

Darüber hinaus griffen zwei Siedler eine palästinensische Frau, die auf der Hauptstraße fuhr, die nach Ramallah führt, in der Nähe der Siedlungskreuzung “Beit El” an, zerschlugen die Autoscheiben und stahlen ihre Tasche.

Am 03. September 2023 griffen Siedler ein palästinensisches Fahrzeug auf der Straße 505 in der Nähe der Majdal Bani Fadel-Dorfkreuzung, im Südosten von Nablus, mit Steinen an. Sie verursachten Schäden an dem Fahrzeug und verletzten einen der Insassen Er war von einem Stein am Kopf getroffen worden.

Seit Anfang des Jahres verübten Siedler mindestens  307 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und deren Eigentum. Das Ergebnis war, dass 9 Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt wurden, die meisten von ihnen durch Schläge und Steinewürfe. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

Die IOF beschlagnahmt palästinensische Schulbücher in Jerusalem

Am 04. September 2023 hielt die an den Toren der Al-Aqsa Moschee in Ostjerusalem stationierte IOF Dutzende palästinensischer Studenten an, die auf dem Weg zu ihren Schulen in der Al-Aqsa Moschee waren, durchsuchten ihre Schultaschen und beschlagnahmten palästinensische Schulbücher und behaupteten, diese Bücher beinhalteten Aufhetzungen und auf ihnen sei die palästinensische Flagge abgedruckt. Es sollte angemerkt werden, dass die IOF letzten Donnerstag mehrere palästinensische Lehrbücher in einem Fahrzeug konfisziert hat, die an eine Privatschule in der Altstadt geliefert werden sollten, und den Fahrer und einen der Mitarbeiter der Schule im Rahmen der israelischen Maßnahmen, den israelischen Lehrplan an palästinensischen Schulen zu erzwingen, verhaftet hat.

 

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollekive Bestrafung:

Israelische Besatzung hält seine illegale und unmenschliche 17-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht.

Am 04. September 2023 verkündete die IOF, sie hätten Gaza-Exporte am Kerem Shalom-Übergang zurückgehalten, nachdem sie einen Versuch vereitelt hätte, Sprengstoff aus Gaza in die Westbank zu schmuggeln.  Der Präsidentialausschuss zur Koordinierung von Gütern sagte, dass die israelischen Behörden ihn über die Entscheidung der israelischen Regierung informiert hätten, Exporte aller Arten aus Gaza vom 05. September 2023 an bis auf Weiteres zu stoppen, was enorme wirtschaftliche Verluste mit sich bringt. 

In der Westbank verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren  110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  148 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete mehrere Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 31. August 2023 schloss die IOF das Detektor-Tor am Eingang zum Rawabi-Gebiet, im Süden des Dorfes Al-Issawiya im Ostjerusalem, und behinderte die Bewegungsfreiheit von Palästinensern und Studenten und zwang sie, weiter entfernte Straßen zu nutzen.

Am 05. September 2023 schloss die IOF das Aqabet Al-Khaldiya-Viertel in der Altstadt von Ostjerusalem mit roten Bändern und verwehrte Palästinensern das Betreten, aber öffnete es später wieder.

Am 06. September 2023 schloss die IOF den Qalandiya-Militärkontrollpunkt und blockierte den Verkehr, aber später öffnete sie ihn wieder.

Seit dem 18. August 2023 hat die IOF ihre militärischen Maßnahmen in der Gegend des Dorfes Huwara und den nahegelegenen Dörfern ‘Aqraba, Osrin, Beita und Yatma in Nablus verschärft, sowie die Nebenstraßen mit Sandbermen und Kontrollpunkten versperrt im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungsmaßnahmen nach einer Schießerei, bei der  2 Siedler in Huwara getötet wurden.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF  4.312 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete Dutzende von Palästinensern an diesen Kontrollpunkten.    Quelle 

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

PCHR - Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten
(Wöchentliches Update 10. – 16.  August 2023)

Verletzung der Rechte auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

4 Palästinenser, darunter ein Kind, wurden getötet, und 20 weitere, darunter 2 Kinder, wurden verletzt, während dutzende andere unter Atemnot litten und bei den Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in den besetzten palästinensischen Gebieten (oPt) Prellungen erlitten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 10. August 2023 wurde Ameer Ahmad Khalifa (24), ein Mitglied der bewaffneten palästinensischen Gruppen und Bewohner des Al-‘Ain-Flüchtlingslagers im Nordwesten Nablus, getötet, nachdem die IOF das Feuer auf ihn eröffnet hatte und ihn nach einem Schusswechsel beim Eindringen der IOF in das Dorf Zuta in Nablu mit zwei Kugeln am Kopf und Rücken schwer verletzte.

Am 11. August 2023 wurde Mahmoud Jihad ‘Abed Jarad (24) getötet und 8 weitere wurden durch das Feuer der IOF bei deren Eindringen nach Tulkarm und ins Tulkarm-Flüchtlingslager verletzt.  Jarad wurde mit einer scharfen Kugel in die Brust geschossen, als er sich beim Eindringen der IOF in das Gebiet mit einem anderen jungen Mann auf dem Motorrad an einer Tankstelle aufhielt. Man muss erwähnen, dass Jarad unbewaffnet war und es in dem Gebiet keinerlei Zwischenfälle gegeben hatte.

Am 15. August 2023 wurden Qusay ‘Omar Suleiman Al-Walaji (16) und Mohammad Nujoom (25), der ein Mitglied bewaffneter palästinensischer Gruppen war, durch das Feuer der IOF bei dem Eindringen der Letzteren in das ‘Aqbat Jaber-Flüchtlingslager, im Süden von Jericho,  getötet. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar: press release).

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung, die die Überfälle der IOF auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung der von palästinensischen Zivilpersonen organisierten friedvollen Proteste begleitete.

Am 11. August 2023 wurden 4 Palästinenser durch gummi-ummantelte Stahlkugeln der IOF bei der Niederschlagung des friedlichen wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddum gegen die Siedlungen in Qalqilya verletzt.

Am 12. August 2023 wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, durch gummi-ummantelte Stahlkugeln bei der Niederschlagung des friedlichen wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddum gegen die Siedlungen in Qalqilya durch die IOF verletzt.

Am 15. August 2023 eröffnete die IOF das Feuer auf ein palästinensisches Fahrzeug in der Nähe des Hawara-Kontrollpunktes am östlichen Eingang von Nablus, verletzte den Fahrer und verhaftete ihn danach ohne Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand.

Am selben Tag wurden 3 Palästinenser verletzt, einer lebensbedrohlich, durch das Feuer der IOF bei ihrem Eindringen in Nablus. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar: press release).

Im Gazastreifen wurden am 12. August 2023 zwei Fischer, darunter ein Kind, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln durch die IOF, die auf israelischen Schnellbooten im Norden des Gazastreifens stationiert war, verletzt. Beide Fischer wurden dann verhaftet und ihr Boot beschlagnahmt, nachdem es zuvor abgefangen wurde. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar: press release). Diese Woche wurden 6 Fischer bei drei verschiedenen Zwischenfällen verhaftet, nachdem ihre Boote abgefangen und vor der Küste des nördlichen Gazastreifens gejagt worden waren. Alle wurden sie später wieder entlassen.

Bis heute in 2023 haben Angriffe der IOF 212 Palästinenser, darunter 105 Zivilpersonen getötet; unter ihnen 38 Kinder, 6 Frauen und eine Person mit Behinderung, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 7 Kinder, 9 wurden durch Siedler getötet und zwei starben in israelischen Gefängnissen. 1.035 Palästinenser, darunter 152 Kinder, 30 Frauen und 16 Journalisten, wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Am 10. August 2023 zwang die IOF Tamer Al-Bakri zur Selbstzerstörung von 45 Quadratmetern seines 80 Quadratmeter großen Hauses auf Beschluss der israelischen Stadtverwaltung unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Er hatte sein Haus vor 10 Jahren in Beit Hanina in Ostjerusalem um diese erweitert. Es ist zu vermerken, dass darin zwei Familien wohnten, die aus fünf Personen bestanden, darunter zwei Frauen und zwei Kinder.

Am selben Tag stellte der israelische Gerichtshof eine Verfügung aus, wonach Frau Noura Sub Laban 47.187 Schekel als Ausgleich an die israelische Polizei und Siedler zur Deckung der Kosten ihrer Räumung im‘Aqbat Al-Khalidiyah-Viertel in der Altstadt zugunsten der Siedler im letzten Juli zu zahlen hat.

Am 14. August 2023 verteilte die israelische Stadtverwaltung Abrissbescheide an Dutzende kommerzieller und industrieller Einrichtungen in der Industriezone des Wadi al-Joz-Viertels im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Zu bemerken ist, dass die israelische Stadtverwaltung in Jerusalem 2020 ihre Absicht enthüllte, zwei riesige Siedlungsprojekte auf den Ruinen der palästinensischen Einrichtungen in dem Gebiet umzusetzen.

Am selben Tag rückten Dutzende von israelischen Siedlern, Mitarbeiter der israelischen Stadtverwaltung und der Polizei in das Wadi Hilweh-Viertel im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem ein, wo sie ein Stück Land in der Nähe des Eingangs zum Dorf einebneten als Auftakt zu dessen Beschlagnahmung und es in einen Parkplatz für Siedler umwandelten. Die Mitarbeiter der israelischen Stadtverwaltung  platzierten mit israelischen Siedlern Eisenplatten am Eingang in das  ‘Ein Silwan-Gebiet, um ein Tor dort zu errichten und danach zu übernehmen. Jedoch stellten sich viele Bewohner gegen die Mitarbeiter, zwangen sie zum Verlassen des Dorfes und entfernten dann die Eisenplatten.

Ebenso ebnete die IOF Steinketten ein und riss 120 Olivensetzlinge, die auf 6 Dunum gepflanzt worden waren, bei ihrem Eindringen in das Dorf Beit Sira, im Westen von Ramallah, unter dem Vorwand aus, sie befänden sich in Zone „C“ und in der Nähe der Trennmauer.

Am 15. August 2023 verübte die IOF Vandalismus an 40 Forstbäumen und beschlagnahmte Solarsuchscheinwerfer, Holzstühle und einen Tennistisch aus einem Park im Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von  Salfit.

Am 16. August 2023 übergab die IOF einen Baustoppbescheid für ein Haus im Dorf Dal-Bowaib in Hebron, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Man muss erwähnen, dass der Hauseigentümer dort mit seiner 7-köpfigen Familie, darunter 5 Kinder, einziehen sollte. 

Ebenso beschlagnahmte die IOF einen Bulldozer aus dem Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand, in Zone „C“ zu arbeiten.

Seit Anfang 2023 machte die IOF 136 Familien zu Obdachlosen, insgesamt  796 Personen, darunter 174 Frauen und 352 Kinder.  Das war das Ergebnis der Zerstörung von 137 Häusern durch die IOF; 34 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 14 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte ebenso 99 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank aus, darunter auch Ostjerusalem.

 

Siedler-Angriffe und Vergeltungsakte

Am 10. August 2023 griffen israelische Siedler einen Palästinenser an, der sich auf seinem Land im Süden von Bani Na’im-Dorf in Hebron befand und versuchten, Dokumente, die in seinem Fahrzeug waren, zu zerreißen, die bewiesen, dass er der Eigentümer dieses Landes war.

Am 16. August 2023 zerstörten israelische Siedler zwei landwirtschaftliche Räume im Gebiet  Khelet al-‘Adra-Gebiet, im östlichen Yatta in Hebron.

Seit Beginn des Jahres verübten Siedler mindestens 296 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum. Das Ergebnis war, dass 7 Palästinenser getötet wurden und dutzende andere verletzt wurden: die meisten von ihnen aufgrund von Prügeln und Steinewürfen. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 17-jährige Absperrung des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über Gazas Übergänge verfügbar: monthly-update.

In der Westbank verhängte die IOF, darunter das besetzte Ostjerusalem, weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 131 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhafteten Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 10. August 2023 schloss die IOF die Feldwege, die das Dorf At-Tabaqa mit dem Gebiet Um Hathora und Khelet Taha, im Südwesten von Hebron, mit Steinen und Sandbermen und blockierte den Weg der Bewohner zu ihren Häusern und zwangen sie, lange Wege zu nehmen, die 10 Kilometer entfernt sind.

Diese Absperrung kommt, nachdem die israelischen Behörden israelischen Siedlern aus der “Negohot”-Siedlung, die auf der südlichen Seite des Gebietes errichtet worden war, erlaubt hatten, mit ihren Bulldozern auf den palästinensischen Gebieten, die zugunsten der Ausweitung der Siedlung beschlagnahmt wurden, zu arbeiten. Das geschah, nachdem die israelischen Behörden 10 Tage zuvor mindestens 192 Dunum zur Militärzone erklärt hatten, die für die Palästinenser gesperrt ist.

Am selben Tag  weihte die israelische Stadtverwaltung in Jerusalem “Hutzot Hayotzer”, das internationale Festival am Sultans Pool, 100 Meter von der südwestlichen Seite der Jerusalem-Mauer entfernt, ein. Das Festival wurde von Tausenden von Siedlern und Touristen besucht, wodurch der Verkehr im Dorf Silwan blockiert, die Bewegung der Bewohner eingeschränkt und durch die Parties, die bis zum Morgengrauen dauerten, Lärm erzeugt wurde.

Am 14. August 2023 beschlagnahmte die IOF ein Fahrzeug, dass einer Person mit einer motorischen Behinderung gehörte, als diese den al-Jab’-Militärpunkt im besetzten Ostjerusalem überquerte. Der Eigentümer des Fahrzeugs, Shadi Ishaq Yunis Daraghmah (33), ein ehemaliger Gefangener, sagte, die IOF habe ihn angehalten, als er mit seinem Fahrzeug zu seinem Haus im Qalandia-Flüchtlingslager eilte, und ihn trotz seiner Behinderung zum Aussteigen aus seinem Fahrzeug gezwungen und ihn einige Stunden in Gewahrsam genommen habe, wobei man ihn einer entwürdigen Behandlung ausgesetzt hätte. Die IOF überprüfte seine ID-Karte und beschlagnahmte dann sein Fahrzeug.

Bis heute in 2023 errichtete die  IOF  3.823 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete Dutzende von Palästinensern an diesen Kontrollpunkten.  Quelle           (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 


 

PCHR - Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update 03. - 09. August 2023)

 

Menschen kontrollieren Schäden am Haus des Palästinensers Abdel-Fattah Kharousha, das von der IOF im Askar-Flüchtlingslager in Nablus, im Osten der Westbank am 08. August 2023 gesprengt wurde. Foto von Mohammed Nasser\ apaimages

Verstoß gegen das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

6 Palästinenser wurden getötet, darunter 2 Kinder; einer erlag seinen zuvor erlittenen Verletzungen und 6 andere wurden verletzt, wobei dutzende andere unter Atemnot litten und Prellungen bei Angriffen der israelischer Besatzungskräfte (IOF) und von Siedlern in den besetzten palästinensischen Gebieten (oPt) davontrugen. Einzelheiten, wie folgt:

Am 04. August 2023 wurde Qusai Jamal Mu’tan (18) kaltblütig von Siedlern ermordet. Zwei andere Palästinenser wurden durch das Feuer anderer Siedler im Dorf Burqa verletzt, im Osten von  Ramallah. ( Einzelheiten verfügbar in der Pressemitteilung von PCHR: press release.)

Am selben Tag wurde  Mahmoud Hussam Abu Sa’an (18) durch das Feuer der IOF getötet, nachdem er Molotow-Cocktails auf sie bei ihrem Überfall auf Tulkarm und dessen Lager geworfen hatte.

Am 06. August 2023 beging die IOF das Verbrechen einer außergerichtlichen Hinrichtung (Mord), indem sie 3 Palästinenser, darunter ein Kind, in Jenin tötete.  (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar press release.)

Am 07. August 2023 erlag Ramzi Fathi Hamed (17), aus dem Dorf Silwad, im Osten von Ramallah, einer Abdomen-Verletzung, nachdem die Sicherheitsbeamten der „Ofra“-Siedlung, die auf beschlagnahmten Ländereien der Dörfer Silwad und Beitin errichtetet worden waren, im Osten von Ramallah, zwei scharfe Kugeln auf ihn abgefeuert hatten, als er Molotow-Cocktails auf die Siedlung am 01. August 2023 schleuderte.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die die Überfälle der IOF auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher Proteste, die von palästinensischen Zivilpersonen organisiert wurden, begleiteten.

Am 04. August 2023 wurden zwei Palästinenser von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen friedlichen Protestes gegen die Siedlungen im Norden von Qalqilya getroffen.

Am selben Tag litten der Minister Moayad Sha’ban, Vorsitzender des Ausschusses des Widerstandes gegen die Kolonisation und die Mauer (CWRC), sowie weitere Personen unter Atemnot und trugen Prellungen davon bei der Niederschlagung des wöchentlichen friedlichen Protestes von Deir Istiya in Salfit.

Außerdem erlitt ein Palästinenser durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF nach deren Überfall auf das Dorf Al-Eizariya im Südosten des besetzten Ostjerusalems eine Beinverletzung. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser.

Im Gazastreifen wurde über mindestens 2 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens berichtet, aber weder Materialschäden, noch Opfer waren zu verzeichnen.

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF   208 Palästinenser, darunter 103 Zivilpersonen; unter ihnen 37 Kinder, 6 Frauen und eine Person mit einer Behinderung, der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 7 Kinder; 9 wurden von Siedlern getötet und zwei starben in israelischen Gefängnissen.  1015 Palästinenser, darunter 150 Kinder,  30 Frauen und 16 Journalisten, wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Am 03. August 2023 ebnete die IOF ein 4-Dunum großes Grundstück im al-Dab’a-Gebiet, im Osten des Dorfes Battir im Westen von Bethlehem ein und riss mindestens 70 Olivenbaumsetzlinge aus.

Am 06. August 2023 zwang die IOF 8 Familien, die aus 36 Personen bestehen, darunter 10 Kinder, das zwischen Kafr Malik und al-Mughayyir gelegene al-Qaboun-Gelände, im Osten von Ramallah, zu verlassen, nachdem die IOF sämtliche Straßen, die dorthin führten, gesperrt hatte, so dass sie ihre Schafe nicht weiden konnten, währendessen jedoch Siedler ihre Schafe stahlen.

Am selben Tag beschlagnahmte die IOF einen Generator aus einer Höhle, wo  ‘Aziz al-Rab’ lebte, in Kherbet Janba, im Osten von Yatta, im Süden von Hebron.

Am 07. August 2023 beschlagnahmte die IOF  2  Kraftfahrzeuge und stoppte die Bauarbeiten der Stadtverwaltung von ad-Dhahiriya, zur Errichtung landwirtschaftlicher Straßen im al-Baha-Gebiet, im Osten des Dorfes ad-Dhahiriya im Süden von Hebron, unter dem Vorwand, die Arbeiten fänden in der Zone „C“ statt.

Am 08. August 2023 stellte die IOF 14 Räumungsbescheide für bewohnte Häuser sowie Baustopp-Bescheide für im Bau befindliche Häuser in den Sarta-Dörfer, im Westen von Salfit aus, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in der Zone „C“.

Am selben Tag riss die IOF circa  20 Olivensetzlinge aus und ebnete landwirtschaftliche Gebiete ein, um eine Siedlungsstraße im Dorf Kafr ad-Dik, im Westen von Salfit zu bauen.

Am 09. August 2023 stellte die IOF 8 Baustopp-Bescheide für im Bau befindliche Häuser im Dorf Sinjil, im Osten von Ramallah, aus, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in Zone “C”.

Seit Anfang 2023 machte die IOF  aus 136 Familien Obdachlose, insgesamt  796 Personen, darunter 174 Frauen und  352 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 136 Häusern durch die IOF;  34 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 14  im Rahmen der kollektiven Bestrafung.  Die IOF zerstörte ebenso 99 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.

Zerstörungen im Rahmen der kollektiven Bestrafung

Am 08. August 2023 zerstörte die IOF eine Wohneinheit, die der Familie von ‘Abdul-Fattah Hussein Kharousha im alten ‘Askar-Flüchtlingslager, im Nordosten von Nablus gehörte, im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik gegenüber Familien derjenigen, die beschuldigt werden, Angriffe gegen die IOF und/oder Siedler  verübt zu haben. Mitarbeiter von PCHR berichteten, dass die IOF in das ‘Askar-Flüchtlingslager in Nablus eingedrungen und in ein 4-stöckiges Haus eingebrochen sei, das der Kharousha-Familie gehörte, während sie 4 Familien zwangen, das Gebäude zu verlassen und zwei weitere verwandte Familien in den Nachbarhäusern unter Feuer und Tränengaskanister setzten. Das Ergebnis war, dass ein Palästinenser von einer scharfen Kugel am linken Oberschenkel verletzt wurde. Bei dem Überfall installierte die IOF Sprengkörper im 3. Stockwerk und zündete sie per Fernsteuerung. Das Ergebnis war, dass die 120 Quadratmeter große Wohnung die eine 4-köpfige Familie beherbergte, darunter eine Frau, zerstört wurde, wobei  3 Wohnungen in demselben Gebäude und 2 weitere Wohnungen in einem Nachbargebäude Schaden erlitten. Man muss erwähnen, dass die IOF ‘Abdul-Fattah Kharousha am 07. März 2023 tötete, nachdem er beschuldigt worden war, einen Angriff verübt zu haben, bei dem am 26. Februar 2023 Siedler getötet wurden.

 

Siedlerangriffe und Vergeltungsakte

Am 05. August 2023 warfen die Siedler aus der “Ma’ale Adumim”-Siedlung Steine auf die Palästinenser und ihre Kraftfahrzeuge am Eingang zum Dorf Al-Eizariya, im Osten von Ostjerusalem. Das Ergebnis war, dass die Scheiben vieler Fahrzeuge zerbrochen waren, und Palästinenser, darunter Frauen und Kinder, in Panik gerieten.

Seit Anfang des Jahres verübten Siedler mindestens  293 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum. Das Ergebnis war, dass 9 Palästinenser getötet und dutzende andere verletzt wurden; die meisten, weil sie verprügelt und mit Steinen beworfen wurden.  Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.
 

Israelische Absperrung, Beschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 17-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update .

In der Westbank verhängt die IOF weiterhin Beschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  134 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete die Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 06. August 2023 schloss die IOF den nördlichen Eingang zum Dorf Tuqu’, im Süden von Bethlehem, und öffnete ihn später wieder. Die Absperrung wiederholte sich am nächsten Tag.

Am 07. August 2023 schloss die IOF den Qalandia-Kontrollpunkt und öffnete ihn später wieder.

Am 08. August 2023 schloss die IOF die Detektor-Tore an den Eingängen zu den Dörfern Nabi Saleh, Aboud, und Kharbatha Bani Harith, und öffnete sie wieder nach ungefähr anderthalb Stunden. Das geschieht im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik, nachdem angeblich ein Siedlerfahrzeug in der Nähe der “Ateret”-Siedlung, die auf dem Gebiet des Dorfes Umm Safa errichtet worden war, im Nordwesten von Ramallah unter Beschuss geraten war. Die Eingänge nach Silwad wurden ebenfalls geschlossen, jedoch später wieder geöffnet.

Bis heute in 2023 hat die IOF   3.692 temporäre Kontrollpunkte errichtet und Dutzende von Palästinensern an diesen Kontrollpunkten verhaftet.

(übersetzt von Inga Gelsdorf) Quelle

 

 


Bericht über israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten
v. 13. - 18. Juli 2023

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit

5 Palästinenser, darunter ein Kind, wurden verletzt, während dutzende andere unter Atemnot litten und Prellungen bei Angriffen der Besatzungskräfte in den besetzten palästinensischen Gebieten (oPt) erlitten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 14. Juli 2023 wurde ein Kind durch eine scharfe Kugel am Oberschenkel verletzt, nachdem die IOF das Feuer bei der Unterdrückung von Palästinensern, die versuchten, Siedler an der Errichtung einer Außenpostensiedlung, im Südwesten des Dorfes Kobar, in Ramallah, zu hindern, eröffnet.

Am 16. Juli 2023 wurden zwei Palästinenser durch gummi-ummantelte Stahlkugeln verletzt und andere litten unter Atemnot bei Zusammenstößen mit der IOF in Bethlehem. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF drei Palästinenser.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel verletzt, die in seinen Rücken und Magen eindrang, eine gastrointestinale Perforation verursacht, so dass sein Zustand als ernst erachtet wurde. Die IOF eröffnete das Feuer, als er bei ihrem Überfall auf das Al-Fawar-Lager vor seinem Haus stand, im Süden von Hebron. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen weiteren Palästinenser.

Im Gazastreifen wurden von 3 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens berichtet, während vor der Westküste von Gaza von Schüssen auf 7 Fischerboote berichtet wurde.

Bis heute in 2023 töteten IOF-Angriffe 194 Palästinenser, darunter 96 Zivilpersonen; unter ihnen 33 Kinder, 6 Frauen und ein Palästinenser mit Behinderung und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 6 Kinder. 7 wurden von Siedlern getötet und zwei starben in israelischen Gefängnissen. 985 Palästinenser, darunter 147 Kinder, 30 Frauen und 16 Journalisten, wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.
 

Landeinebnung, Zerstörungen, Bescheide und Siedlung

Die IOF vertrieb 50 Palästinenser, darunter 23 Kinder und 11 Frauen, nach der Zerstörung von 11 Häusern und Einebnungen von landwirtschaftlichem Gebiet in der Westbank, darunter Ostjerusalem, während israelische Siedler einen Siedlungsaußenposten in Ramallah errichteten.

Am 14. Juli 2023 errichteten Siedler ein Zelt und stellten einen Wassertank im Al-Batin-Gebiet, im Südwesten des Dorfes Kobar in Ramallah, auf, in einem Versuch, einen neuen Siedlungsaußenposten zu errichten. Das Ergebnis war, dass die Kobar-Bewohner zusammenkamen und versuchten, sich gegen die Siedler zu stellen, indem sie Steine auf sie warfen, aber die IOF mischte sich sofort ein und unterdrückte die Dorfbewohner. Dabei wurde ein Kind verletzt.

Am 16. Juli 2023 zerstörte die IOF 10 Häuser von 70-qm, die aus Ziegeln und Weißblech im Dorf Sl-Sawahra Al-Sharqiya in Ostjerusalem erbaut worden waren, wodurch 45 Palästinenser, darunter 20 Kinder, obdachlos wurden.

Am selben Tag zwang die IOF Ahmad Qareen zur Selbstzerstörung seines Hauses in Silwan, in Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme, vertrieb ihn, seine Frau und drei Kinder.

Am 17. Juli 2023 ebnete die IOF ein Stück Land von 3 Dunum ein und riss 100 Olivenbäume und Mandelbäume im Dorf Husan aus, im Westen von Bethlehem. Sie verhafteten den Sohn des Landeigners, nachdem sie ihn und seine Mutter angegriffen hatten.

Die IOF unterband die Erweiterungsarbeiten an der Hauptstraße zum Dorf al-Rashaida, im Osten von Bethlehem und beschlagnahmte einen Bulldozer, nachdem sie dessen Fahrer verhaftet hatte, unter dem Vorwand einer fehlenden Genehmigung.

Am 18. Juli 2023 ebnete die IOF ein Stück Land von 8 Dunum, das mit Oliven- und Mandelbäumen sowie Waldbäumen bepflanzt war, im Dorf Bern, im Osten von Herborn, ein, unter dem Vorwand, es sei staatliches Land.

Seit Anfang 2023 macht die IOF 120 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 721 Personen, darunter 154 Frauen und 329 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörungen durch die IOF von 128 Häusern; 28 wurden zwangsweise von ihren Bewohnern selbst zerstört und 13 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte auch 91 weitere zivile Objekte, durchwühlte weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus.

Siedler-Angriffe und Vergeltungsakte
Israelische Siedler verübten 13 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum, warfen Steine auf sie, sägten Bäume ab, und setzten viele Fahrzeuge in der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, in Brand. Einzelheiten, wie folgt:

Am 15. Juli griffen israelische Siedler aus dem „Havat Maon“-Siedlungsaußenposten, der auf palästinensischen Ländereien errichtet worden war, die von Hebron konfisziert wurde, palästinensische Schafshirten an, während deren Schafe auf dem Land in der Nähe von Kherbet Saroura und Kherbet al-Mofyara grasten. Daraufhin kam die IOF in das Gebiet, verhaftete einen Volontär, der für das Israelische Zentrum für Menschenrechte in den besetzten Gebieten, „Btselem“ arbeitete und entließ ihn später wieder.

Am selben Tag pumpten Siedler Abwasser auf landwirtschaftliche Gebiete im Dorf Nahalin, im Westen von Bethlehem. Auf diesen Gebieten befand sich eine Wasserquelle. Sie waren mit verschiedenen Arten von Nutzpflanzen bepflanzt.

Am selben Tag griffen israelische Siedler ein Haus im Dorf Sebastia in Nablus an. Daraufhin griff die IOF ein und verhaftete zwei Palästinenser, darunter der Eigentümer des attackierten Hauses.

Am 16. Juli 2023 setzten Siedler 4 Fahrzeuge in Brand und schrieben rassistische Slogans an Wände im Dorf Abu Ghosh im besetzten Ostjerusalem.

Am selben Tag setzten israelische Siedler landwirtschaftliche Gebiete, die mit Olivenbäumen bepflanzt waren, im Dorf Burin, im Süden von Nablus, in Brand, so dass viele Olivenbäume völlig verbrannten. Sie haben auch verhindert, dass die Feuerwehr in das Gebiet gelangte, und warfen Steine auf palästinensische Häuser im Dorf. Als die Palästinenser versuchten, sich gegen die Siedler zu stellen, feuerte die IOF Tränengaskanister auf sie, was bei ihnen Atemnot verursachte. Außerdem stellten israelische Siedler ein Zelt in der Umgebung des Dorfes Burin auf, so dass sich Sorgen verbreiteten, dass dies das Vorspiel zur Errichtung eines weiteren Siedlungsaußenpostens in dem Gebiet war.

Israelische Siedler versammelten sich in der Nähe der Kreuzung zum Dorf Jit, im Osten von Qalqilya und hielten Banner mit rassistischen Slogans gegen die Palästinenser hoch und blockierten den Verkehr.

Außerdem griffen Siedler palästinensische Fahrzeuge am westlichen Eingang zum Dorf Beitin, im Norden der Stadt al-Bireh an und zerbrachen von einigen die Fensterscheiben.

Am 17. Juli 2023 warfen Siedler, beschützt von der IOF, die entlang der Hauptstraße in Nablus postiert war,  Steine auf palästinensiche Fahrzeuge. Ebenso warfen die Siedler Steine auf ein palästinensisches Haus in der Nähe des Huwara-Militärkontrollpunktes, im Süden von Nablus. Die Siedler versammelten sich auf der Straße, die das Dorf Qusra mit dem Dorf Jalud in Nablus verbindet, und eröffneten wahllos das Feuer in dem Gebiet.

Am selben Tag schnitten israelische Siedler circa 250 Weinreben ab und schrieben „Price Tag“ (Preisschild)  in Hebräisch auf Steinketten im Gebiet von al-Boiora, im Osten von Hebron.

Seit Anfang des Jahres haben Siedler mindestens 291 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen sowie gegen ihr Eigentum verübt. Das Ergebnis war, dass 7 Palästinenser getötet und dutzende andere verletzt wurden, die meisten von ihnen durch Steinewerfen und Prügel. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

IOF-Übergriffe und Verhaftungen
Die IOF verübte 166 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 89 Palästinenser verhaftet, darunter 2 Frauen.

Bis heute in 2023 verübte die IOF 5.362 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen 2.981 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 28 Frauen und 326 Kinder. Ebenso verhaftete die IOF 39 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter 17 Fischer, 20 Infiltratoren in Israel und 3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF führte 19 Übergriffe aus.

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafungspolitik:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Absperrung des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind verfügbar im monatlichen Update von PCHR über die Gazaübergänge.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 105 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 2 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 16. Juli 2023 schloss die IOF sämtliche Eingänge Bethlehems im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungsmaßnahmen nach dem Angriff mit der Schusswaffe in der Nähe des Dorfes Tekoa, wobei 3 Siedler verletzt wurden. Die IOF verschloss alle Eingänge von Bethlehem, den Eingang nach „Aqbet Hasnah“, der in die westlichen ländlichen Dörfer führt, den südlichen Eingang zum Dorf  Al-Khader „al-Nashash“ mit einem Metalldetektor-Tor, die Eingänge zu den Dörfern Beit Fajjar und Tekoa, dem Militärkontrollpunkt al-Container, den westlichen Eingang zum Dorf Beit Jala und den Eingängen zum Dorf Tekoa, im Südosten von Bethlehem.

Bis heute in 2023 hat die IOF 3.298 temporäre Militärkontrollpunkte errichtet und 142 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten verhaftet.  Quelle        (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update v. 22 Juni – 05 Juli 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

15 Palästinenser, darunter 6 Kinder, wurden getötet, 144 andere, darunter 19 Kinder, 3 Frauen und ein Journalist, wurden verletzt, während dutzende andere unter Erstickungsanfällen litten und Prellungen bei Angriffen der israelischen Besatzungstruppen (IOF) in den besetzten palästinensischen Gebieten (oPt) erlitten haben. Einzelheiten, wie folgt:

Am 04. Juli 2023 zog die IOF sich aus dem Jenin-Flüchtlingslager zurück, nachdem sie eine weitangelegte Militäroperation mit mehr als 1000 Soldaten, dutzenden Militärfahrzeugen und Kampfflugzeugen verschiedener Arten durchgeführt hatte. Die Operation, die 40 Stunden andauerte, tötete 12 Palästinenser, darunter 6 Zivilpersonen, unter ihnen 5 Kinder; 2 von der Getöteten waren Mitglieder palästinensischer bewaffneter Gruppen, und verletzte 120 weitere, darunter 14 Kinder und mindestens zwei Frauen und bei 20 von ihnen ist der Zustand kritisch. Außerdem wurden 109 Häuser teilweise zerstört und unbewohnbar, wobei auch die Infrastruktur weitgehend zerstört wurde, einschließlich des Einebnens von Straßen und Ausfallens von Strom, Wasser und Internet sowie die Unterbrechung von Kommunikationsdiensten. Auch circa 4000 Palästinenser wurden zwangsweise aus ihren Häusern bei der Operation vertrieben.[1][2].Mitglieder von PCHR sammelten auch weiterhin Informationen und dokumentierten die Verstöße der IOF und Verbrechen bei dem Angriff gegen Jenin.

Am 24. Juni 2023 verkündete das Al-Arabi Arabische Spezialkrankenhaus den Tod von Tariq Mousa Idris (39), einem Mitglied palästinensischer bewaffneter Gruppen aus dem ‘Askar-Flüchtlingslager in Nablus, nachdem er seinen Verletzungen erlegen war, die er durch mehrere Kugeln bei Zusammenstößen mit der IOF, die deren Überfall auf das Lager am Tag zuvor begleitet hatten, erlitten hatte. Bei demselben Überfall wurden 5 Palästinenser verhaftet.

Am selben Tag wurde Isaac Hamdi Al-‘Ajlouni (17) aus dem Dorf Kafr ‘Aqab in Jerusalem getötet, nachdem die IOF mehrere Kugeln auf ihn abgefeuert hatte, als er israelische Soldaten, die am Qalandia-Kontrollpunkt, im Norden von Ostjerusalem, postiert waren, mit einer Schusswaffe angriff.

Mohammad ‘Imad Abu Hassanein (21) wurde durch das Feuer der IOF bei Auseinandersetzungen am nördlichen Eingang nach Al-Bireh getötet. (Einzelheiten, siehe PCHRs Presseerklärung: press release).

Diejenigen, die verletzt waren, waren Opfer des exzessiven Einsatzes von Gewalt, der die Überfälle der IOF auf Städte und Dörfer und die Niederschlagung friedlicher von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste begleitete.

Am 22. Juni 2023 erlitt eine ältere Frau eine leichte Verletzung an der Schulter durch eine  Kugel, nachdem die IOF das Feuer eröffnet hatte, um eine Gruppe von Siedlern zu schützen, die das Dorf  ‘Urif in Nablus angriff.

Am 23. Juni 2023 wurden 4 Palästinenser, darunter ein Kind durch gummi-ummantelte Stahlkugeln bei der Niederschlagung des friedlichen wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddum im Norden von Qalqilya durch die IOF verletzt

Am selben Tag wurde Khaled Akram Malalha (5) durch eine scharfe Kugel am linken Auge verletzt, was dessen Enokleation erforderlich machte. Das Kind erlitt die Verletzung, als die an einem temporären Kontrollpunkt am Eingang zum Dorf Bazariya in Nablus postierte IOF das Feuer auf ein ziviles Fahrzeug eröffnete, dass sich beim Ausbruch der Zusammenstöße in dem Gebiet befand.

Am 27. Juni 2023 wurden 2 Palästinenser durch das Feuer der IOF bei Zusammenstößen in Nablus verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 6 Palästinenser, darunter der Journalist Mohammad Anwar Mona (44) aus dem Dorf Zawata.

Am 30. Juni 2023 wurden 7 Palästinenser, darunter ein Kind, durch gummi-ummantelte Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen friedlichen Protestes von Kafr Qaddum im Norden von Qalqilya verletzt.

Am 03. Juli 2023 wurden 3 Kinder bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang von Beit Ummar in Hebron von scharfen Kugeln getroffen und verletzt. Ein weiterer Palästinenser wurde von einer scharfen Kugel am Fuß getroffen und ebenfalls bei ähnlichen Zusammenstößen in der Nähe der Beit Einoun-Kreuzung in Hebron verletzt.

Im Gazastreifen wurden am 04. Juli 2023 vier Palästinenser, darunter ein Kind, von scharfen Kugeln und Tränengaskanistern getroffen, die die IOF gezielt auf sie während einer Demonstration in Solidarität mit Jenin, im Osten von Gaza, abgeschossen hatte. Der Journalist Fadi Shana’a wurde von einem Tränengaskanister am Fuß getroffen und verletzt und ein zweiter Schuss zielte auf seine Kamera, während er über eine ähnliche Demonstration im Osten von Khan Yunis berichtete.

Es gab auch Berichte über  5 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im östlichen Gazastreifen, außerdem über 2 Schießereien auf Fischerboote vor der westlichen Gazaküste.

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF   189 Palästinenser, darunter 95 Zivilpersonen; unter ihnen 33 Kinder, 6 Frauen und ein Palästinenser mit Behinderung, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 6 Kinder. 7 wurden von Siedlern getötet und 2 starben in israelischen Gefängnissen.  962 Palästinenser, darunter 146 Kinder, 29 Frauen und 16 Journalisten wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.
 

Landeinebnungen, Zerstörungen, Beschlagnahmungen und Siedlungen

Am 22. Juni 2023 begannen Siedler, einen Siedlungsaußenposten auf den Ländereien des Dorfes Derastia, im Westen von Salfit, gegenüber der Emmanuel-Siedlung zu errichten. Die Siedler ebneten, geschützt von der IOF, das Land ein, stellten Zelte und Ställe für Nutztiere auf und verhinderten, dass die Palästinenser zu ihren Ländereien gelangten.

Am selben Tag zerstörte die IOF zwei im Bau befindliche Häuser im nördlichen Jordantal, im Osten von Tubas, unter dem Vorwand nicht genehmiger Baumaßnahmen in Zone C.

Die IOF stellte auch einen Bescheid für die Bewohner des Dorfes Qarawet Bani Hassan in Salfit  zur Räumung von Beer Abu ‘Ammar aus, das ein landwirtschaftliches Erholungsgebiet der Gemeinde ist, im Westen des Dorfes.

Am 23. Juni 2023 beschlagnahmte die IOF einen Bagger, der auf einem Feldweg im Einsatz war, im Osten des Dorfes Al-Dhahiriya in Hebron.

Am 26. Juni 2023 stellte die IOF 6 Bescheide aus zur Räumung von über 7 Dunum Land, im Westen von Beit Ula in Hebron, unter dem Vorwand, es sei Staatsland.

Am 29. Juni 2023 stellten Siedler, von der IOF beschützt, Zelte auf palästinensischem Land in Umm Lakhous-Gebiet in Masafer Yatta, im Süden von Hebron auf, um einen Siedlungsaußenposten zu errichten, während die IOF 4 Palästinenser verhaftete, die versuchten, sich gegen die Siedler zu stellen.

Am 03. Juli 2023 zwang die IOF ‘AbdulKareem Abu Tair, einen Teil seines Hauses in Jabal Al-Mukaber in Ostjerusalem nach einem Beschluss der israelischen Stadtverwaltung selbst zu zerstören, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Seit Anfang 2023 machte die IOF   105 Familien obdachlos, insgesamt   656 Personen, darunter  139 Frauen und  299 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von  113 Häusern; 27 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 13 im Rahmen der kollektiven Bestrafung. Die IOF zerstörte ebenso  89 weitere Zivilobjekte und weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustoppbescheiden in der Westbank, einschließlich Ostjerusalem, aus.

Zerstörungen im Rahmen der kollektiven Bestrafung

Am 22. Juni 2023 zerstörte die IOF das Familienhaus von Kamal Hani Jouri in Nablus im Rahmen der Politik der kollektiven Bestrafung für palästinensische Familien von Personen, die beschuldigt werden, Angriffe gegen die IOF und/oder Siedler verübt zu haben. Außenmitarbeiter von PCHR berichteten, dass das zerstörte Haus eine Wohnung im 2. Stock eines 7-stöckigen Gebäudes war. Die IOF zwang die Bewohner des Gebäudes und 10 weitere Familien in benachbarten Häusern zur Räumung, bestückte den 2. Stock mit Sprengkörpern und aktivierte sie aus der Ferne. Das Ergebnis war, dass das 180 qm große Appartment, das eine 5-köpfige Familie, darunter ein Kind, beherbergte, zerstört wurde. Es ist anzumerken, dass die IOF Kamal Jouri am 13. Februar 2023 verhaftete, nachdem er beschuldigt wurde, an einem Angriff beteiligt zu sein, bei dem ein israelischer Soldat am 11. Oktober 2022 getötet wurde.

Seit Anfang des Jahres hat die IOF 13 Häuser im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört.
 

Beschlagnahmung von Geld und Eigentum im Rahmen der kollektiven Bestrafung

Am 26. Juni 2023 drang die IOF in 16 Häuser von ehemals in israelischen Gefängnissen inhaftierten Häftlingen ein und durchsuchte sie, in mehreren Vierteln und Dörfern im besetzten Ostjerusalem. Sie beschlagnahmte Geld, Fahrzeuge, Hab und Gut und Schmuck dieser Häftlinge und ihrer Familien. Die IOF stellte auch einigen von ihnen Enteignungsbescheide aus und verhängte hohe Gebühren, unter dem Vorwand, sie hätten Geld von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) erhalten.

Die israelische Polizei sagte in einer Erklärung, sie habe bei ihrer Kampagne 270.000 Schekel, goldenen Schmuck, 7 Fahrzeugen und ein Motorrad beschlagnahmt und außerdem 16 Bankkonten eingefroren.

Familienmitglieder der ehemaligen Häftlinge sagten PCHR-Außenmitarbeitern, die IOF habe ihre Fahrzeuge und Goldschmuck konfisziert, was Privatvermögen sei, das nichts mit der PA zu tun hätte.

 

Siedler-Angriffe und Vergeltungsakte

Am 22. Juni 2023 drangen israelische Siedler unter dem Schutz der IOF in das Dorf ‘Urif in Nablus, wo sie Steine auf palästinensische Häuser und die ‘Obadat al-Rahman Moschee warfen, deren Fenster zerbrachen und setzten Kopien des Heiligen Koran in Brand, ebenso ein Klassenzimmer im 1. Stock der  ‘Urif Secondary School für Jungen.

Am 24. Juni 2023 drangen unter dem Schutz der IOF mindestens 250 Siedler aus der auf den Ländereien von Ramallah errichteten “Ateret” Siedlung in das Dorf Umm Safa, im Nordwesten von Ramallah, ein und führten großangelegte Angriffe aus. Das Ergebnis war, dass 3 Wohnhäuser, 3 Autos und circa 4 Zypressenbäume verbrannt wurden sowie Fenster und Türen von 5 weiteren Häusern zerbrochen wurden. Ebenso litten viele Personen unter Erstickungsanfällen, nachdem die IOF Tränengaskanister abgefeuert hatte, um die Palästinenser zu zerstreuen, die versuchten, sich den Siedlern entgegen zu stellen.

Am 30. Juni 2023 vertrieben israelische Siedler, beschützt durch die IOF, die Palästinenser von ihren Ländereien im Nuweitif-Gebiet im Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand, das Gebiet sei als Zone C klassifiziert.

Am selben Tag warfen israelische Siedler aus der “Kiryat Arba”-Siedlung im Osten von Hebron Steine, auf palästinensische Häuser in der Nähe der Siedlung und als die Bewohner versuchten, sich ihnen entgegenzustellen, eröffnete ein Siedler mit seiner Pistole das Feuer auf Mitglieder der  Matariyia Familie. Danach kamen große Truppen israelischer Soldaten und verhafteten 4 Palästinenser.

Am 01. Juli 2023 griffen israelische Siedler, unter dem Schutz der IOF, palästinensische Farmer im Dorf Kafr ad-k, im Westen von Salfit, an.  Ebenso verhaftete die IOF einen Palästinenser und verprügelte einen anderen.

Am 02. Juli 2023 wurden zwei Palästinenser verletzt, nachdem israelische Siedler Steine auf ein palästinensisches Fahrzeug in der Nähe des Dorfes Yasuf, im Osten von Salfit, geworfen haben.

Am selben Tag rissen israelische Siedler 35 Bäume im Wald sowie Zitronenbäume aus und beschädigtes palästinensisches Eigentum im Bir Abu ‘Ammar-Gebiet im Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit, und stellten fest, dass die IOF am 22. Juni 2023 zur Räumung des Gebietes aufgefordert hatte.

Seit Jahresbeginn haben die Siedler mindestens 260 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und deren Eigentum ausgeführt. Das Ergebnis war, dass 7 Palästinenser getötet  und dutzende andere verletzt wurden; die meisten von ihnen wurden geschlagen und mit Steinen beworfen. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

Verstoß gegen die Freiheit der Religionsausübung:

Am 28. Juni 2023 drang die israelische Polizei in die Umgebung der Bab al-Rahma-Gebetshalle vor Beginn des Eid al-Adha-Gebets ein, verschloss deren Tore, griff palästinensiche Gläubige an und schubste 10 von ihnen und verhaftete 15 an der al-Aqsa Moschee und ihren Toren. Das geschah, nachdem die israelische Polizei letzten Donnerstag einen Antrag an den Israelischen Magistratsgerichtshof in Jerusalem gestellt hatte, die Bab al-Rahma Gebetshalle unter dem Vorwand, ein strategisches Gebiet für die palästinensischen Fraktionen zu sein, erneut zu schließen.

Am 01. Juli 2023 schloss die IOF einige der Tore der al-Aqsa Moschee im besetzten Ostjerusalem vor anwesenden palästinensischen Gläubigen zum zweiten Mal in einer Woche, unter dem Vorwand, es seien nur wenige palästinensische Gläubige und israelische Polizeioffiziere zur Bewachung der Moschee anwesend, ein beispielloser Schritt im Rahmen der israelischen Besatzungspolitik, um den Status Quo der al-Aqsa Moschee zu ändern und zu versuchen, eine temporäre und räumliche Trennung vorzunehmen.  Dem Stellvertretenden Generaldirektor der Abteilung für islamische Stiftungen (Awqaf) in Jerusalem, Najeh Bakirat, zufolge schloss die israelische Polizei absichtlich am zweiten Tag von Eid al-Adha, dem 29. Juni 2023, das Tor Bab al-Asbat (Löwentor), eines der wichtigsten Tore an der nordöstlichen Seite der al-Aqsa Moschee, unter dem Vorwand einer nicht ausreichenden Anzahl von Polizeioffizieren zur Überwachung als auch der geringen Anzahl palästinensischer Gläubiger, die durch das Tor gingen. Sie schlossen auch das Bab al-Hadeed, Bab al-Qawanmah, und Bab al-Malik Faisal sowie andere Tore der al-Aqsa Moschee, wohingegen Bab_Hutta, Bab al-Majles und Bab al-Selselah geöffnet blieben. Bakirat fügte hinzu, die israelische Polizei habe am Samstag, dem vierten Tag von Eid al-Adha, Bab al-Asbat ungerechtigterweise wieder geschlossen.

Am 02. Juli 2023 überab die IOF Eng. Bassam ak-Hallaq, dem Direktor des al-Aqsa- Wiederaufbaukomitees des Jordanischen Ministeriums für Stiftungen und Islamische Angelegenheiten in Jerusalem, einen Befehl, der den Mitarbeitern des Wiederaufbaukomitees die Arbeit in der Al-Aqsa Moschee verbot und drohte, jeden Mitarbeiter zu verhaften, der zur Arbeit im Innern der Moschee zurückkehrte.

 

IOF Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 293 Übergriffe in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden  196 Palästinenser verhaftet, darunter 8 Kinder und ein Journalist. Das Jenin-Flüchtlingslager erlebte eine Massenverhaftungskampagne, die mindestens 120 Palästinenser im Visier hatte. Im Gazastreifen führte die IOF 2 limitierte Übergriffe auf den Osten des Bureij-Flüchtlingslagers am 26. und 27. Juni 2023 aus.

Bis heute in 2023 verübte die IOF   5.096 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen   2.892 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  26 Frauen und 326 Kinder. Außerdem verhaftete die IOF   39 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter   17 Fischer, 20, die in Israel eindrangen und 3 Reisende an dem Erez-Übergang. Die IOF verübte außerdem noch  19 Übergriffe.

Israels Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind in dem monatlichen PCR-Update über die Gazaübergänge verfügbar: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalems, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 203 temporäre Kontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 2 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 22. Juni 2023 sperrte die IOF das Metalldetektor-Tor, das an der Straße errichtet worden war, die das Dorf Nahalin mit dem Dorf  Jab’a in Bethlehem verbindet, für Kraftfahrzeuge.

Bis heute in 2023 hat die IOF  3.065 temporäre Militärkontrollpunkte errichtet und verhaftete   135 Palästinenseran an diesen Kontrollpunkten. 

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[1]PCHR’s press release: https://pchrgaza.org/en/as-israeli-aggression-enters-second-day-on-jenin-refugee-camp-death-toll-rises-to-10-including-3-civilians-amongst-them-child-100-injured-mostly-civilians-dozens-arrested-and-infrastructure-com/

[2] PCHR’s press release: https://pchrgaza.org/en/7-palestinians-killed-and-dozens-of-others-injured-by-israeli-occupation-forces-in-jenin-and-one-killed-in-al-bireh

(übersetzt von Inga Gelsdorf)    Quelle

 

 

 

 

 

 

 


(Wöchentliches Update 15. - 21. Juni 2023)


Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit

15 Palästinenser, darunter 7 Zivilpersonen, unter ihnen ein Mädchen, wurden getötet und 116 weitere, darunter 18 Kinder und ein Journalist, verletzt, während dutzende andere an Erstickungsanfällen litten und Prellungen bei israelischen Angriffen in der Westbank erlitten, wo Kampfflugzeuge der IOF Luftangriffe zum ersten Mal in 20 Jahren starteten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 15. Juni 2023 wurde Khalil Yehia (20), ein Mitglied der bewaffneten palästinensischen Gruppen, von der IOF getötet und ein weiterer Palästinenser bei den Zusammenstößen verletzt, die deren Eindringen in Nablus und die Zerstörung eines Hauses, das dem palästinensischen Gefangenen Osama ‚Alaa al-Taweel gehörte, begleiteten.

Am 19. Juni 2023 wurden 5 Palästinenser, darunter 3 Zivilpersonen, unter ihnen ein Kind, getötet und 91 andere wurden verletzt, die meisten von ihnen Zivilpersonen, unter ihnen 15 Kinder und ein Journalist und 23 weitere befinden sich in kritischem Zustand. Am 20. Juni 2023 erlag einer der Verletzten seinen Verletzungen (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar). Ebenso starb Sadeel Ghasan Naghnighyia Turkman (15) 2 Tage, nachdem sie eine Kopfverletzung durch eine Kugel erlitten hatte. Sadeels Vater sagte PCHRs Außenmitarbeiter, die IOF habe das Feuer auf seine Tochter aus 120 Metern Entfernung eröffnet, während sie im Hof des Hauses das Eindringen der Militärfahrzeuge in das Gebiet fotografierte, und mit einer scharfen Kugel in den Kopf geschossen. Sadeel wurde in kritischem Zustand ins Jenin Staatskrankenhaus gebracht, wo sie lag, bis ihr Tod am Morgen des 21. Juni 2023 verkündet wurde.

Am selben Tag wurde Zakariyia Zaghloul (20) bei Zusammenstößen, die in Bethlehem ausbrachen, erschossen. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar).

Am 20. Juni 2023 hat die IOF in einem Verbrechen einer außergewöhnlichen Hinrichtung Khaled Mostafa Sabbah (24) aus Nablus erschossen, nachdem sie das Taxi, in dem er sich befand, auf der Tubas-Jenin-Hauptstraße abgefangen hatte. Der Fahrer des Taxis erlitt ebenso Verletzungen. Später verkündete die IOF, Sabbah sei der zweite Täter der Schießerei in der “Eli”-Siedlung, im Südosten von Nablus, die einige Stunden zuvor stattgefunden hatte, wobei 4 israelische Siedler getötet und weitere verletzt wurden.  Anzumerken ist, dass der erste Täter als Mohannad Faleh Shehadeh (25), aus Nablus, identifiziert und bei dem Angriff getötet wurde.

 Am 21. Juni 2023 wurde Omar Hashem Jabara (25) getötet, und 11 weitere Palästinenser wurden verletzt, als die IOF das Feuer eröffnete, um Dutzende von israelischen Siedlern, die im Dorf Turmus ‘Ayya in Ramallah groß angelegte Angriffe und Vergeltungsakte verübten, zu schützen. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release).

Am 21. Juni 2023 tötete die IOF 3 Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen in einem neuen Verbrechen einer außergerichtlichen Hinrichtung, darunter ein Kind, nachdem die IOF-Kampfflugzeuge einen weißen Tuxson SUW angepeilt hatten, in dem sich die drei befanden, in der Nähe des al-Jalamah-Übergangs, im Norden von Jenin. Die PCHR-Außenmitarbeiter berichteten,  die IOF habe die Rettungsdienstmitarbeiter davon abgehalten, sich dem angegriffenen Fahrzeug zu nähern, und der Zivilschutztruppe ermöglicht, das in dem Fahrzeug entfachte Feuer zu löschen. Sie zogen drei verkohlte Leichen aus dem Fahrzeug und brachten sie zu einem unbekannten Bestimmungsort. Diejenigen, die getötet wurden, wurden identifiziert als: Suhaib ‘Adnan al-Ghoul (28), Mohammed Bashar ‘Owais (27), und Ashraf Murad al-Sa’di (17). Das war das erste Mal, dass die IOF ihre Kampfflugzeuge für gezielte Tötungen in der Westbank in 18 Jahren einsetzten. Die IOF-Sprecherin behauptete; „Es gibt nun eine präzise Operation zur Beseitigung einer terroristischen Bedrohung.”

Die Verletzten waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung, die die Überfälle der IOF auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten, Proteste begleiteten.

Am 16. Juni 2023 wurden 3 Palästinenser von der IOF, darunter ein Kind, mit gummi-ummantelten Kugeln bei deren Unterdrückung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddum in Qalqilya erschossen.

Am selben Tag wurden 2 Palästinenser, einer von ihnen ein Journalist, durch von der IOF abgefeuerte scharfe Munition bei Zusammenstößen im Dorf Beit Ummar in Hebron verletzt.

Am 17. Juni 2023 wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel der IOF an der Hand verletzt, als sie in das Dorf Silat al-Harithiya, im Westen von Jenin, eingedrungen ist.  Außerdem trafen mehrere von der IOF abgefeuerte Kugeln einen Transformator und kappten den Strom in dem Lager.

Am selben Tag erlitt ein Kind Verletzungen durch scharfe Munition und Shrapnell der IOF an seinem Oberschenkel  bei Zusammenstößen in der Nähe eines Militärkontrollpunktes, den die IOF am Eingang zum al-‘Arroub-Lager in Hebron errichtet hatte.

Am 19. Juni 2023 wurde ein Kind an Genick und Brust von einer scharfen Kugel bei Zusammenstößen getroffen, die den Überfall der IOF im Osten des Dorfes Beit Furik in Nablus begleiteten.

Am 20. Juni 2023 wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF in den rechten Fuß getroffen, die nach ihrem Eindringen in das Far’a-Flüchtlingslager, im Süden von Tubas, folgten. Am Abend wurden 3 Palästinenser durch scharfe Kugeln verletzt, als die IOF das Feuer auf sie eröffnete, um die israelischen Siedler zu beschützen, die das Dorf Al-Lubban ash-Sharqiya in Nablus angriffen. Außerdem wurde ein Palästinenser durch eine scharfe Kugel an seinem Fuß bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang des Dorfes Husan in Bethlehem getroffen.

Im Gazastreifen wurden mindestens 4 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens gemeldet und einer auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza, wo israelische Schnellboote Wasser in ein palästinensisches Fischerboot pumpten, seinen Motor beschädigten und die Fischernetze zerrissen.

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF  173 Palästinenser, darunter 87 Zivilpersonen; unter ihnen 27 Kinder,  6 Frauen, eine behinderte Person und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 3 Kinder; 7 wurden von Siedlern getötet und 2 starben in israelischen Gefängnissen.  818 Palästinenser, darunter 127 Kinder,  26 Frauen und 15 Journalisten wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.
 

Landverwüstungen, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Die IOF demolierte 10 Wohneinheiten und zerstörte 3 Einrichtungen und weiteres Eigentum in den oPt, vertrieb 46 Personen, darunter 23 Kinder und 10 Frauen. Einzelheiten sind, wie folgt:

Am 15. Juni 2023 demontierte die IOF 4 Baracken und riss 4 Wohnzelte in den nördlichen Jordantälern ab, unter dem Vorwand einer illegalen Baumaßnahme im Gebiet (C). Das Ergebnis war, dass 4 Familien mit 16 Personen, darunter 4 Frauen und 5 Kinder, vertrieben wurden.

Am selben Tag zerstörte die IOF Maher Zarinas 150 qm großes Haus im Dorf Beit Jala, im Westen von Bethlehem, unter dem Vorwand der nicht genehmigten Baumaßnahme. Das Haus beherbergte 2 Frauen.

Die IOF stellte einen Baustopp-Bescheid für 2 Häuser im Westen des Dorfes Shuyukh al-‘Arrub in Hebron, unter dem Vorwand der illegalen Baumaßnahme im Gebiet (C). Außerdem stellte die IOF  7 Räumungsbescheide für 19 Dunum in demselben Dorf aus, unter dem Vorwand, es sei Staatsland. Anzumerken ist, dass sich auf diesen Dunum ein Wasserbrunnen, ein Haus, Steinketten und verschiedene Ernten befanden.

Am 18. Juni 2023 billigte die israelische Regierung eine Entscheidung, die dem israelischen Finanzminister, einem der Gründer der Siedlungsorganisation “Regavim” und Vorsitzender der Religiösen Zionistenpartei, erlaubte, eine vorläufige Genehmigung für die Planung und Bebauung in den israelischen Siedlungen zusätzlich zu der Verkürzung des Siedlungserweiterungsverfahrens zu gewähren. Die israelische “Kan”-Radiostation berichtete über diese Entscheidung, dass Baupläne in den Siedlungen gebilligt würden, ohne dass die Genehmigung von Israels Spitzenpolitikern erforderlich sei, im Gegensatz zu dem Status Quo in den letzten 25 Jahren.

Am 19. Juni 202 zerstörte die IOF 3  aus Weißblech erbaute Einrichtungen für Tiere in Qalandia im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand, sie seien in Zone C erbaut worden.

Am selben Tag stellte die IOF 10 Baustopp-Bescheide für ein Haus, Gebäude, Räume und eine Straße in Ostyatta in Hebron aus, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in Zone (C) zu.

Am 20. Juni 2023 zerstörte die israelische Stadtverwaltung ein zweistöckiges Wohngebäude im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme, wodurch zwei Familien, insgesamt 15 Personen, darunter zwei Frauen und 11 Kinder, obdachlos wurden. Das Gebäude gehörte zwei Brüdern, mit Namen Wafi und Bahjat al-Taweel.

Am selben Tag zwang die IOF Nasri al-Rajbi den Abrissbescheid der israelischen Stadtverwaltung umzusetzen und sein 90 qm großes Haus im Dorf Beit Hanina im besetzten Ostjerusalem selbst zu zerstören unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme, wodurch seine 7-köpfige Familie, darunter 5 Kinder, obdachlos wurde.

Am 21. Juni 2023 zerstörte die IOF eine Wohnung von 120 qm aus verstärktem Blech, die Ziyad Abu Sbitan im in al-Tur-Viertel im besetzten Ostjerusalem gehörte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Die IOF zerstörte auch einen Zaun, der ein Stück Land des Sho’afat-Flüchtlingslagers, im besetzten Ostjerusalem, umrahmte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Seit Anfang 2023 hat die IOF  104 Familien obdachlos gemacht, insgesamt   651 Personen, darunter  138 Frauen und  298 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 110 Häusern und Wohnungseinheiten durch die IOF; 26 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört, und 12  im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte außerdem  89 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus.
 

Zerstörungen im Rahmen der kollektiven Bestrafung

Am 15. Juni 2023 zerstörte die IOF eine Wohneinheit, die der Familie des palästinensischen Gefangenen Osama ‘Alaa Al-Taweel in Nablus gehörte, im Rahmen der Kollektivstrafenpolitik gegen palästinensische Familien von denen, die beschuldigt werden, Angriffe gegen die IOF und/oder Siedler verübt zu haben. Außenmitarbeiter von PCHR berichteten, dass die IOF in Nablus  in ein 5-stöckiges Haus eingedrungen sei, das der Familie von Al-Taweel gehört, und dessen Bewohner, darunter 8 Familien, 37 Personen, unter ihnen 10 Frauen und 14 Kinder, zur Räumung gezwungen wurden, außer 10 weiteren Familien aus Nachbarhäusern inmitten von (Beschuss von) Tränengaskanistern und Blendgranaten, um sie einzuschüchtern und daran zu hindern, sich dem Gebiet zu nähern. Bei dem Überfall pflanzte die IOF Sprengkörper in dem 4. Stock des Hauses und zündete sie per Fernsteuerung, wodurch ein 165 qm großes Stockwerk zerstört wurde, das eine 6-köpfige Familie, darunter zwei Kinder, beherbergte. Anzumerken ist, dass die IOF Osama Al-Taweel am 13. Februar 2023 verhaftet hatte, nachdem sie drei scharfe Kugeln auf seinen Magen und seine Oberschenkel abgefeuert hatten, und ihn beschuldigte, einen Angriff verübt zu haben, bei dem ein israelischer Soldat am 11. Oktober 2022 getötet wurde.

Am 21. Juni 2023 drang die IOF in die Familienhäuser von Mohannad Shehadeh und Khaleh Sabah, ein, die getötet wurden, nachdem sie eine Schießerei veranstalteten, wobei 4 Siedler tagszuvor im Dorf ‘Orif in Nablus getötet worden waren. Die IOF nahm die Maße der beiden Häuser als Vorbereitung der Zerstörung im Rahmen der Kollektivstrafenpolitik gegen palästinensische Familien derer, die Angriffe gegen die IOF und Siedler verübt hatten. Vor dem Rückzug der IOF verhaftet diese 6 Palästinenser, darunter 2 Kinder.

 

Seit Anfang des Jahres zerstörte die IOF 12 Häuser im Rahmen der kollektiven Bestrafung.

 

Siedler-Angriffe und Vergeltungsakte

Am 16. Juni 2023 griffen Siedler aus der Ma’on-Siedlung, die auf den Ländereien von Hebron errichtet wurde, Hirten im Osten von Yatta an, verweigerten ihnen den Zugang zu den Weiden auf ihrem eigenen Land, das unter der Kontrolle der israelischen Siedler nach der Errichtung des  pastoralen Siedlungsaußenpostens “Mtsad Yehuda”ist.

Am 17. Juni 2023 stahlen Siedler aus der Tafouh-Siedlung, die auf den Ländereien des Dorfes  Yasuf, Osten von Salfit, errichtet wurde, 10 Schafe aus einem Stall in dem Dorf und töteten den Wachhund.

Am 20. Juni 2023 verübten Siedler groß angelegte Angriffe unnd Vergeltungsakte in der gesamten Westbank, nach einer Schießerei, bei der 4 Siedler in der Eli-Siedlung zwischen Nablus und Ramallah getötet wurden. Einzelheiten, wie folgt:

Vier Palästinenser, darunter einer mit Frau und Tochter, wurden verletzt, nachdem Siedler Steine auf palästinensische Fahrzeuge in der Nähe des Eingangs in die Stadt Yasuf, im Osten von Salfit, geschleudert hatten, sie veranstalteten Krawalle auf den Straßen und zerbrachen die Scheiben eines Fahrzeugs.

Ein Siedler, der mit seinem Fahrrad in der Nähe des Eingangs zum Dorf Al-Laban Al-Sharqiya in Nablus fuhr, verletzte ein Kind. Später dann marschierten die Siedler in Richtung des Dorfes, kamen an das As-Sawiya-Gymnasium, wobei sie „Tod den Arabern“ schrien. Sie warfen Steine auf die Schule und Häuser, setzten zwei Autowerkstätten in Brand, griffen kommerzielle Einrichtungen mit Steinen an und verbrannten 5 Fahrzeuge komplett.

Am 21. Juni 2023 im Morgengrauen griffen Siedler das Haus eines Palästinensers in der Stadt Kafr Al-Dik, im Westen von Salfit, an, indem sie dessen Fensterscheiben zertrümmerten, einen Traktor in Brand setzten und ein Elektrofahrrad stahlen.

Am Abend verübten Dutzende von Siedlern, beschützt von der IOF, weit angelegte Angriffe und Vergeltungsakte in der Stadt Turmusaya in Ramallah und fackelten Dutzende von Häusern und Fahrzeugen ab. (Einzelheiten sind in der Presserklärung von PCHR verfügbar: press release).

Seit Anfang des Jahres führten Siedler mindestens   252 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum aus. Das Ergebnis war,  7 Palästinenser wurden getötet und dutzende weitere verletzt; die meisten von ihnen aufgrund von Schlägen und Steinewürfen. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.
 

Übergriffe der IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 198 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe enthielten Razzien und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden   69 Palästinenser verhaftet, darunter 14 Kinder und eine Frau.

Bis heute in 2023 hat die IOF  4.803 Übergriffe auf die Westbank ausgeführt, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen  2.696 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 26 Frauen und 318 Kinder. Ebenso verhaftete die IOF   39 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter 17 Fischer, 19 Infiltratoren in Israel und 3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF führte außerdem noch 17 Übergriffe durch.
 

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind in dem monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  106 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 2 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 20. Juni 2023 schloss die IOF den Eingang zum Dorf Marah Rabah, im Süden von Bethlehem, für den ein- oder ausgehenden Verkehr von Fahrzeugen.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   2.862 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete  131 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.   Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 08. – 14. Juni 2023)

 

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

2 Palästinenser, darunter ein Palästinenser mit Behinderung, wurden getötet sowie 31 weitere, darunter 4 Kinder und ein Fischer, verletzt, während dutzende weitere unter Erstickungsanfällen litten und Prellungen bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in den besetzten palästinensischen Gebieten (oPt) erlitten hatten. Einzelheiten, wie folgt:
 

Am 09. Juni 2023 tötete die IOF Mahdi Sameer Baydsah (29) aus Ramallah, nachdem sie das Feuer auf ihn in der Nähe des Militärkontrollpunktes am Eingang zum Dorf Rantis, im Westen von Ramallah, eröffnet hatte, und behielt seinen Leichnam ein. Die IOF behauptete, sie hätte auf Baydsah geschossen, nachdem einer ihrer Soldaten am Kontrollpunkt niedergestochen worden war, als Baydsah im Auto am Kontrollpunkt ankam. Die IOF leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein, und bei dem Vorfall gab es keinen palästinensischen Augenzeugen.

Am 13. Juni 2023 wurde ein geistig behinderter Palästinenser, namens Faris ‘Abed al-Men’im Mohammad Hashash, (19), durch einen Bauchschuss von einer scharfen Kugel getötet und 7 weitere, darunter zwei Kinder, eins in kritischem Zustand, wurden durch das Gewehrfeuer der IOF bei Zusammenstößen, die deren Überfall auf das Balata-Flüchtlingslager in Nablus begleitete, verletzt (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar: press release).

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung und der Schießerei, die die Überfälle der IOF auf Städte und Dörfer, oder die Niederschlagung friedlicher, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten, Proteste begleitete.

Am 08. Juni 2023 wurden 20 Palästinenser, darunter zwei Journalisten, durch Gewehrfeuer der IOF verletzt, als diese in Ramallah eindrang und ein Haus abriss, was dem palästinensischen Häftling, Islam Al-Faroukh, gehörte, der im israelischen Gefängnis sitzt.

Am 09. Juni 2023 wurden 3 Palästinenser, darunter ein Kind, von gummi-ummantelten Stahlkugeln der IOF bei der Niederschlagung des wöchentlichen friedlichen Protestes von Kafr Qaddum gegen Siedlungen im Norden von Qalqilya verletzt.

Am 14. Juni 2023 erlitt ein Mädchen in ihrem Haus Schrapnell-Verletzungen an ihrer Hand infolge von IOF-Schüssen bei derem Eindringen in das Dorf Ya’bad in Jenin.

Im Gazastreifen wurde ein Fischer durch zwei gummi-ummantelte Stahlkugeln verletzt, als IOF-Schnellboote das Feuer auf ein Fischerboot eröffneten, auf dem er sich mit seinem Bruder vor der Beit Lahia-Küste, im Norden des Gazastreifens am 13. Juni 2023 befand. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar: press release).

Außerdem wurden 8 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im östlichen Gazastreifens verzeichnet, während 7 Schüsse auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza registriert wurden.

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF 158 Palästinenser, darunter 80 Zivilpersonen; unter ihnen 25 Kinder, 6 Frauen und eine Person mit einer Behinderung, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder; 7 wurden von Siedlern getötet und 2 starben in israelischen Gefängnissen. Unterdessen wurden 702 Palästinenser, darunter 109 Kinder, 26 Frauen und 14 Journalisten, in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.
 

Landverwüstungen, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Am  10. Juni 2023 stellte die IOF unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet (C) für 2 Häuser Abrissbescheide im Süden des Dorfes Al-Samu’ in Hebron aus, in denen 3 Familien mit 20 Personen, darunter 3 Frauen und 8 Kinder, lebten.

Am 12. Juni 2023 verwüstete die IOF den Teil einer Hauptstraße, zerstörte einen Raum aus Holz und beschädigte einen Wasserbrunnen im Dorf Hizma im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet (C).

Am selben Tag kündigten die israelischen Behörden einen neuen Plan zum Bau von 1.700 Siedlungseinheiten in Beit Hanina in Ostjerusalem an, um die auf den Ländereien von Beit Hanina errichtete “Ramot”-Siedlung zu erweitern.

Am 13. Juni 2023 teilte die IOF einem Palästinenser mit, die Bauarbeiten in einer auf einem Gebiet von 150 qm aus Ziegeln und Weißblech erbauten Mineralölanlage im Dorf At-Tuwani unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in Zone (C) einzustellen.

Am 14. Juni 2023 stellte die IOF einen Bescheid an einen Palästinenser aus, sein 5 Dunum großes Land, auf dem sich unter anderem 5 Treibhäuser, in denen Gemüse angepflanzt wurde, zu verlassen.  Außerdem ist das Land mit 120 Obstbäumen bepflanzt und enthält einen Wasserbrunnen von 120 Kubikmetern. Sie behauptet, es sei Staatseigentum.

Seit Anfang 2023 machte die IOF  95 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 605 Personen, darunter 128 Frauen und 275 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 100 Häusern durch die IOF; 25 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 11 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte außerdem 86 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus.

 

Zerstörungen im Rahmen der kollektiven Bestrafung

Am 8. Juni 2023 zerstörte die IOF im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik gegen Familien von palästinensischen Gefangenen, die beschuldigt werden, Angriffe gegen sie und/oder Siedler verübt zu haben, eine Wohnung in der Altstadt von Ramallah, die der Familie des palästinensischen Gefangenen, Salam Harbi Al-Faroukh (26) gehörte. Die Wohnung befand sich im zweiten Stockwerk eines 140 qm großen Hauses, in dem eine 5-köpfige Familie, darunter 3 Frauen und ein Kind, lebten. Die IOF brachte nach der Räumung der Bewohner Sprengkörper in der Wohnung an. Das Ergebnis war, dass zwei Nachbarhäuser Schäden erlitten und teilweise zerstört wurden. Bei der Zerstörung brachen Zusammenstöße zwischen der IOF und Palästinensern aus, wobei 20 Palästinenser verletzt wurden, darunter zwei Journalisten. Man muss beachten, dass die IOF Al-Faroukh am 17. Dezember 2022 verhaftete, nachdem er beschuldigt wurde, Bombenangriffe in Jerusalem verübt zu haben, bei denen im letzten November zwei Israelis getötet wurden.

Seit Anfang des Jahres hat die IOF 11 Häuser im Rahmen der kollektiven Bestrafung abgerissen.

Siedlerangriffe und Vergeltungsakte
 

Am 10. Juni 2023 stellten Siedler als „Ouverture“ Zelte auf einem Gebiet von 10 Dunum Land auf, um es in einen Siedlungsaußenposten vor der “Ravafa”-Siedlung, im Westen des Dorfes Haris in Salfit, umzuwandeln.

Am selben Tag drangen Siedler des pastoralen Außenpostens, der auf den östlichen Gebieten von Ramallah errichtet wurde, in Ländereien der Farmer in dem Gebiet ein und griffen Schafställe an. Die Bewohner versammelten sich, stellten sich ihnen in den Weg und zwangen sie zur Flucht.
 

Am 11. Juni 2023 setzten Siedler aus der “Shilo”-Siedlung, im Osten von Ramallah, Autoreifen in der Nähe der palästinensischen Ländereien zwischen den Dörfern Turmusaya und Al-Mughayer, im Osten von Ramallah, in Brand. Sie setzten auch hölzerne Planken, die zum Bau von landwirtschaftlichen und Wohnbaracken genutzt wurden, in Brand. Die Dorfbewohner versammelten sich, löschten das Feuer und stellten sich gegen die Siedler, die flohen.

Seit Jahresbeginn führten Siedler mindestens 222 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum durch. Das Ergebnis war, dass 7 Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt wurden; die meisten von ihnen durch Prügel und Steinewürfe. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

Übergriffe der IOF und Verhaftungen:

Die IOF verübte 174 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden  82 Palästinenser verhaftet, darunter 13 Kinder. Im Gazastreifen führte die IOF einen begrenzten Übergriff auf das nördliche  Beit Lahia am 08. Juni 2023 durch, wobei sie 3 Fischer verhafteten und ihr Boot beschlagnahmten, nachdem sie es abgefangen und das Feuer darauf vor der Küste von Beit Lahia eröffnet hatte. (Einzelheiten in der Pressemitteilung von PCHR: press release).

Bis heute in 2023 verübte die IOF  4.605 Übergriffe auf die Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, bei denen 2.627 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 25 Frauen und 304 Kinder. Außerdem verhaftete die IOF  39 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter  17 Fischer, 19, die in Israel eingedrungen waren sowie 3 Reisende am  Erez-Übergang. Die IOF führte weitere 17 Überfälle aus.

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update .

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  106 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 3 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am Abend des 13.Juni 2023 verhängte die IOF einen Kordon für das Dorf Ya’abad, im Süden von Jenin, schloss dessen Eingänge, brach in das Dorf ein und führte eine Razzia und eine Durchsuchungskampagne durch. Sie verhaftete 3 Palästinenser, beschlagnahmte digitale Videorekorder der Überwachungskameras und errichtete Kontrollpunkte.  Das geschah kurz nach einem Gewehrangriff, bei dem ein Siedler und 3 Soldaten in der Nähe des Dorfes verletzt wurden. Der Kordon blieb 26 Stunden bestehen, blockierte die Fortbewegung der High-School-Studenten und der Bürger. Am Mittwoch, 14. Juni 2023, nachts, circa 5 Stunden nachdem der Kordon beendet war, rückte die IOF nochmals in das Dorf ein und verschloss sämtliche Eingänge.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF 2.752 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 129 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.   Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

(Wöchentliches Update, 01. - 07. Juni 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Ein palästinensisches Kleinkind wurde getötet und 10 andere Palästinenser, darunter 2 Kinder und eine Frau, verletzt, während dutzende weitere Atemnot und Prellungen bei den Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in den besetzten palästinensischen Gebieten (oPt) erlitten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 5. Juni 2023 erlag der zweieinhalbjährige Mohamad Hitham al-Tamimi einer Kopfschussverletzung, die er durch Schüsse der IOF im Dorf Nabi Saleh in Ramallah am 1. Juni 2023 erlitten hat. Außerdem haben sein Vater und 3 andere Palästinenser, darunter eine Frau und ein Kind,  dabei Verletzungen erlitten. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar).

Die Verletzten waren Opfer des exzessiven Einsatzes von Gewalt, die die Angriffe der IOF gegen Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste begleitete.

Am 1. Juni 2023 wurde ein Palästinenser mit einer Kugel in seine Taille geschossen, nachdem die IOF absichtlich das Feuer auf sein Fahrzeug eröffnet hatte, als er den Kontrollpunkt des Shu’fat Flüchtlingslagers im besetzten Ostjerusalem überquerte. Der Verletzte wurde ins Hadassah Ein Kerem Krankenhaus gebracht, wo sein Gesundheitszustand als ernst eingeschätzt wurde.

Am 4. Juni 2023 erlitt ein Palästinenser Prellungen, nachdem er von der IOF in der Altstadt von Hebron angegriffen wurde.

Am selben Tag wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, mit scharfen Kugeln von der IOF beschossen, während die Letztere israelische Siedler beschützte, die Angriffe im Dorf Burqa in Nablus durchführten. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser.

Am 5. Juni 2023 wurden 3 Palästinenser  von gummi-ummantelten Stahlkugeln und einem Tränengaskanister verletzt, die die IOF abfeuerte, als sie israelische Siedler beschützten, die Angriffe im Dorf Kafr Thulth im Osten von Qalqilya verübten. Außerdem warfen israelische Siedler Steine, verletzten einen Palästinenser am Kopf und setzten außerdem ein Auto in Brand.

Im Gazastreifen wurden 4 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens verzeichnet, während 9 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza gemeldet wurden.

Bis heute in 2023 haben Angriffe der IOF  156 Palästinenser getötet, 78 von ihnen waren Zivilpersonen, darunter 25 Kinder und 6 Frauen, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder, 7 wurden von Siedlern getötet und zwei starben in israelischen Gefängnissen. 671 Palästinenser, darunter 105 Kinder, 26 Frauen und 12 Journalisten, wurden in der Westbank und dem Gazastreifen verletzt.

 

Landverwüstungen, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Die IOF zerstörte 5 Häuser, darunter 2 Wohngebäude, die aus 5 Wohneinheiten bestanden, wodurch 6 Familien, insgesamt 43 Personen, darunter 13 Frauen und 22 Kinder, vertrieben wurden. Außerdem zerstörte die IOF 2 Einrichtungen und beschlagnahmte 45 Dunum in der Westbank, darunter Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 2. Juni 2023 zwang die IOF Ibrahim bu Tair, sein 90 qm großes Haus im Dorf Umm Tuba im besetzten Ostjerusalem selbst zu zerstören, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme, wodurch er und seine schwangere Frau obdachlos wurden.

Am 4. Juni 2023 zwang die IOF `Odai Surri, einen Ausstellungsraum für Keramikfliesen abzureißen, der aus zwei Gebäuden bestand: einer 300 qm groß und aus Aluminium erbaut, während der andere 100 qm groß und aus Holz und Aluminium erbaut war, im Dorf Jabal Mukaber im besetzten Ostjerusalem unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am selben Tag beschlagnahmte die IOF ein Stück Land von 2 Dunum und stellte einen Abrissbescheid für ein Wohnhaus im Dorf Al-Khader in Bethlehem aus.

Außerdem stellte die IOF einen Baustopp-Bescheid für 2 Häuser und eine Viehbaracke im Osten des ad-Dhahiriya Dorfes in Hebron unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in Zone C aus.

Am 5. Juni 2023 verkündeten die israelischen Besatzungsbehörden die Beschlagnahmung von 42 Dunum und 651 Quadratmetern der Dörfer Sarta und Bruqin im westlichen Safit, unter dem Vorwand von „Landerwerb für öffentliches Interesse“ und die Siedlungsstraße zu erweitern, die als „Straße 5“ für die „Beduel“-Siedlung diente, die auf palästinensischem Land im Westen von Salfit errichtet wurde.

Am 6. Juni 2023 zwang die IOF 3 palästinensische Familien, 2 Wohngebäude, die aus 5 Wohneinheiten im Wadi Qaddoum-Viertel bestanden, im besetzten Ostjerusalem selbst zu zerstören, unter dem Vorwand der Landerwerbs aus öffentlichem Interesse. Das Ergebnis war, dass 31 Personen, darunter 9 Frauen und 17 Kinder, vertrieben wurden.

Am selben Tag zerstörte die IOF As’ad Shrieteh’s Haus von 120 Quadratmetern im Dorf Al-Mazra’a al-Gharbiyia in Ramallah.

Außerdem zerstörte die IOF Fatmah Totah’s Haus von 120 qm im Wadi al-Jouz-Viertel im besetzten Ostjerusalem, wodurch 8 Personen vertrieben wurden, darunter auch 2 Frauen und 5 Kinder, eins von ihnen hat eine Mobilitätsbeeinträchtigung und eine geistige Behinderung. Im selben Gebiet zerstörte die IOF eine 50 qm große Baracke für Pferde, die `Arafat Totah gehörte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme auf einer Grünfläche.

Darüber hinaus riss die IOF 100 Olivenbäume aus, verwüstete viele landwirtschaftliche Straßen, und zerstörte eine Stützmauer im Süden des Dorfes Hizam im besetzten Ostjerusalem.

Der IOF stellte Abrissbescheide für 3 Häuser im Osten von Yatta Stadt in Hebron unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Bauma´ßnahme in Zone C aus.

 

Am 7. Juni 2023 beschlagnahmte die IOF einen Karavan aus Stahl von 12 qm im Dorf Idhna in Hebron.

Seit Beginn von 2023 machte die IOF 94 Familien obdachlos, insgesamt 600 Personen, darunter 125 Frauen und 274 Kinder. Das war das Ergebnis der IOF-Zerstörungen von 100 Häusern; 25 wurden von ihren Eigentümern zwangsweise selbst zerstört, und 10 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte auch 85 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustoppbescheide in der Westbank, darunter Ostjerusalem.

 

Siedler-Angriffe und Vergeltungsakte 

Siedler führten mindestens 5 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank aus, verletzten viele Palästinenser und beschädigten ihr Eigentum. Außerdem stahlen die Siedler 19 Schafe in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 3. Juni 2023 eröffneten Siedler das Feuer, warfen Steine und sprühten Pfeffer auf 3 Häuser im Sheikh Jarrah-Viertel im besetzten Ostjerusalem, während sie zum Grab von „Rabbi Shimon“ in zentraler Lage des besetzten Ostjerusalems eilten.

Am 4. Juni 2023 griffen israelische Siedler aus der „Homesh“-Siedlung, die auf den Ländereien des Dorfes Silat ad-Dhahr im Süden Jenins und den Dörfern Burqa und Bizzariya im Nordwesten von Nablus errichtet wurde, palästinensische Häuser am Haupteingang zum Dorf Burqa an. Außerdem setzten Siedler ein Auto der Marke Hyundai in Brand, zerbrachen die Scheiben von zwei weiteren Autos und zerschlugen die Scheiben von drei Häuser.

Am 5. Juni 2023 schlichen israelische Siedler aus den Hirtensiedlungsaußenposten, der auf den Ländereien des „Ein Symiya Grundstücks im Osten Ramallahs errichtet worden war, auf palästinensisches Gebiet desselben Grundstücks. Sie beschädigten Ernte und Treibhäuser, schnitten Zweige von Bäumen ab und beschädigten Wassertanks.

Am 7. Juni 2023 stahlen Siedler 19 Schafe aus einem Stall eines Palästinensers aus dem Dorf Kafr ad-Dik im Westen von Salfit.

Seit Anfang des Jahres verübten Siedler mindestens 219 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum. Als Ergebnis wurden 7 Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt; die meisten von ihnen, weil sie verprügelt und mit Steinen beworfen wurden. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 100 Übergriffe in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 99 Palästinenser verhaftet, darunter 6 Kinder. Am 1. Juni 2023 führte die IOF eine umfangreiche Verhaftungskampagne gegen 23 Palästinenser aus dem Dorf Tuqu in Bethlehem. Am 6. Juni 2023 schloss die IOF die Bewohner eines Gebäudes, das 3 Familien, insgesamt 14 Personen, im Erdgeschoss in der Nähe der Trennmauer beherbergte, im Dorf Zeita und wandelte es in eine Militärbaracke um. Einer der Bewohner des Gebäudes sagte, dass die IOF sie zum Verlassen ihrer Wohnungen zwang und alle von ihnen im Erdgeschoss einschloss und sie informierte, dass sie 3 Tage in dem Haus blieben.

Im Gazastreifen verübte die IOF einen begrenzten Übergriff auf den Osten von Khan Yunis am 5. Juni 2023.

Bis heute in 2023 verübten die IOF 4.431 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen 2.545 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 25 Frauen und 291 Kinder. Außerdem verhaftete die IOF 34 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter 12 Fischer, 19 Eindringlinge in Israel und 3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF verübte 16 Übergriffe.

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens weiterhin aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update über die Gaza-Übergänge verfügbar.

In der Westbank verhängte die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkte errichtete die IOF 120 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 2 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

 

Im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik setzte die IOF ihre Abriegelung des Dorfes al-Mughayyir, im Osten von Ramallah, 24 Tage hintereinander fort, indem die Ost- und Westeingänge abgesperrt wurden, unter dem Vorwand, Siedler zu schützen, die in dem Hirtensiedlungsaußenposten leben.

PCHRs Mitarbeitern zufolge räumte die IOF am 1. Juni 2023 morgens die Sandbermen vom westlichen Eingang und öffnete ihn wieder nach 19-tägiger Schließung, wohingegen der westöstliche Eingang geschlossen blieb. Da die Dorfbewohner ihre Proteste gegen die Schließung des östlichen Einganges und ihre Versuche, es wieder zu öffnen, fortsezten, drang die IOF am 3. Juni 2023 in das Dorf ein und führte eine umfangreichen Übergriff aus, bei dem 15 Palästinenser verhaftet wurden

Ameen Abu`Aliyia, Vorsitzender des Dorfrates von Mughayyir, sagte, die IOF habe den Osteingang des Dorfes komplett verschlossen, während sie den Westeingang täglich von 6:30 – 14:00 Uhr geschlossen haben und so die Dorfbewohner daran hinderten, das Dorf zu betreten oder zu verlassen und sie gezwungen haben, unbefestigte Straßen zu nehmen, um ihre Arbeitsplätze zu erreichen.

Bis heute in 2023 hat die IOF 2.646 temporäre Militärkontrollpunkte errichtet und 126 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten verhaftet.

 (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

(Wöchentliches Update v. 25. - 31. Mai 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit

2 Palästinenser wurden getötet und 23 andere, darunter 3 Kinder, verletzt, während Dutzende anderer unter Atemnot litten und Prellungen erlitten bei den Angriffen der israelischen Besatzungskräfte in den besetzten Gebieten (oPt). Einzelheiten, wie folgt:

Am 26. Mai 2023 gaben die israelischen Behörden die Tötung von ‚Alaa Khalil Qaysiyah (25) aus Hebron bekannt. Er habe angeblich versucht, eine Messerattacke in der“Tineh Amorim“-Siedlung, die auf Ländereien des Dorfes Al-Dhahiriya errichtet wurde, zu verüben.

Am 29. Mai 2023 wurde Ashraf Al-Sheikh Ibrahim (37), ein Offizier des palästinensischen Geheimdienstes, getötet und 5 andere bei bewaffneten Auseinandersetzungen mit der IOF, als diese in Jenin eindrangen, verletzt. Bei diesem Vorfall rammte willkürlich eins der Militärfahrzeuge der IOF einen Krankenwagen, der zum Al-Hayat Ambulanz-Center in der Nähe des Al-Razi Krankenhauses im Zentrum von Jenin gehörte. Er krachte in zwei weitere Fahrzeuge und beschädigte sie. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 6 Palästinenser.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung, die die Übergriffe der IOF auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten, Proteste begleitete.

Am 25. Mai 2023 wurden 14 Palästinenser, darunter zwei Kinder, bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem diese einen breit angelegten Angriff mit 70 Militärfahrzeugen und verstärkt durch Yamam-Spezialeinheiten, 6 Bulldozern und einem Hubschrauber auf das ‚Aqabat Jaber Flüchtlingslager, im Süden von Jericho, verübt hatte. Der Angriff schloss die Schließung aller Haupt- und Nebenstraßen mit Sandbermen sowie großangelegte Razzien in rund 40 Häusern ein, nachdem sie einige der Türen gesprengt und ihren Inhalt durchsucht hatten. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 15 Palästinenser.

Am 26. Mai 2023 wurden 2 Palästinenser von gummi-ummantelten Stahlkugeln der IOF bei deren Niederschlagung des friedlichen wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddum gegen die Siedlungen im Norden von Qalqilya, angeschossen.

Am 28. Mai wurden bei Zusammenstößen mit der IOF am östlichen Eingang des Dorfes Al-Mughayyir, im Nordosten von Ramallah,  2 Palästinenser, darunter ein Kind, verletzt und ein weiterer verhaftet. Der Eingang wurde zuvor mit Sandbermen versperrt.

Im Gazastreifen wurden 3 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten verzeichnet, während man über 2 Schießereien auf Fischerboote vor der westlichen Gazaküste berichtete.

Bis heute in 2023 töteten IOF-Angriffe 155 Palästinenser, darunter 77 Zivilpersonen, 24 von ihnen Kinder und 6 Frauen, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder. 7 wurden von Siedlern getötet und zwei starben in israelischen Gefängnissen.

661 Palästinenser, darunter 103 Kinder, 25 Frauen und 12 Journalisten, wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.

Verwüstung von Land, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Die IOF zerstörte 4 Häuser, Teile eines anderen Hauses und 5 Einrichtungen in der Westbank, darunter Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 26. Mai 2023 stellte die IOF Abrissbescheide für 2 Baracken aus, die als Viehställe im Dorf Ithna in Hebron genutzt wurden, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet (C).

Am 27. Mai 2023 zwang die IOF AbdulHaleem Alo-Shaloudi zur Zerstörung seiner 20 qm großen Küche in Silwarn, Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am selben Tag riss die IOF einen 20 qm großen kommerziellen Kiosk/ Stand im Dorf Al-Walaja ab, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Ebenso zwang die IOF Isaac Al-Hroub, einen 70 qm großen Brunnen und ein 3 qm großes Badezimmer aus Ziegelsteinen auf seinem Land in der Nähe der Annexionsmauer, im Westen des Dorfes Deir Samet in Hebron, abzureißen.

Die IOF zerstörte ein im Bau befindliches Haus von 200 qm, das Ibrahim Ayesh im Dorf Artas, im Süden von Bethlehem, gehörte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Außerdem zerstörte die IOF ein Haus von 150 qm, das Nasser Nassar im Gebiet des Flughafens im Osten von Jericho, gehörte.

Am 31. Mai 2023 stellte die IOF  18 Baustopp-Bescheide im Nordwesten des Dorfes Deir Ballut, im Westen von Salfit, aus, darunter 12 Bescheide für 13 Häuser, 5 für landwirtschaftliche Räume und einen für eine kommerzielle Einrichtung, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in Zone (C).

Seit Anfang 2023 machte die IOF 88 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 557 Personen, darunter 112 Frauen und 252 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 95 Häusern durch die IOF.  22 wurden zwangsweise von den Eigentümern selbst zerstört und 10 im Rahmen der kollektiven Bestrafung. Die IOF zerstörte 83 andere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.
 

Siedlerangriffe und Vergeltungsakte

Siedler verübten 7 Angriffe gegen die Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank, verletzten 11 Palästinenser, sägten Bäume ab und brannten Ernten nieder. Einzelheiten, wie folgt:

Am 26. Mai 2023 warfen Siedler im Schutze der IOF Steine auf 5 Palästinenser, darunter ein Kind, im Gebiet Sidr zwischen den Dörfern Turmusaya und A-Mughayer in Ramallah, und verletzten sie. Der Angriff schloss das Abbrennen der Ernte, von 5 zivilen Fahrzeugen und zerschmetterten die Scheiben von 3 Fahrzeugen.

Am 27. Mai 2023 verletzten Siedler im Schutze der IOF  bei ihrem Überfall auf die Al-Qaboun und Ras Al-Teen-Plätze, im Osten der Stadt Al-Mughayer in Ramallah, einen Palästinenser. Die Siedler und die IOF stürmten Häuser und griffen an, indem sie die Bewohner behinderten und durchsuchten.

Am selben Tag wurden 5 Palästinenser, darunter ein Mann mit seiner Frau und Tochter, verletzt und erlitten Prellungen, als Siedler diese bei dem Überfall auf deren Land in Bidya, im Westen von Salfit, brutal angriffen.

Am 28. Mai 2023 sägten Siedler bei ihrem Überfall auf palästinensische Ländereien im Dorf Al-Laban Al-Sharqiya in Nablus 18 Bäume ab.

Am 29. Mai 2023 brachten die Siedler Wohnwagen und schweres Gerät mit, darunter Bagger, Bulldozer und Lastkraftwagen. Die Siedler stellten die Wohnwagen in der „Homesh“-Siedlung auf, die auf den Ländereien des Dorfes Silat al-Harthiya, im Süden von Jenin, und im Dorf Burqa, im Norden von Nablus errichtet wurde. Das geschah nach der jüngsten Entscheidung der IOF, diese in die Siedlung zurückkehren zu lassen. Die Siedler verkündeten die Errichtung einer religiösen Schule in der Siedlung. Erwähnenswert ist, dass die Homesh-Siedlung im Jahr 2005 im Rahmen des Umstrukturierungsplans evakuiert wurde, wobei auch die Siedlungen im Gazastreifen zusammen mit 4 Siedlungen in Jenin vollständig evakuiert wurden. Vor Kurzem beschloss jedoch die israelische Regierung die Rückkehr der Siedler in diese Siedlungen.

Am selben Tag setzten Siedler ein Streifen Land in Brand, das mit Weizen und Gerste im Dorf Deir Dabwan, im Osten von Ramallah, bepflanzt war, so dass 15 Dunum verbrannt wurde.

Am 30. Mai 2023 griffen Siedler aus der “Homesh”-Siedlung, die auf dem Gebiet der Dörfer von Jenin und Nablus, im Norden der Westbank, errichtet wurde, ein Haus mit Steinen in dem Dorf Burqa, im Norden von Nablus an und zerschmetterten die Heckscheibe eines Fahrzeuges des Hauseigentümers.

Seit Anfang des Jahres haben Siedler mindestens  214 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum verübt. Das Ergebnis war, dass  7 Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt wurden, die meisten, weil sie verprügelt und mit Steinen beworfen wurden. Ebenso wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen

Die IOF führte  157 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe enthielten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden   81 Palästinenser verhaftet, darunter ein Kind. Im Gazastreifen verübte die IOF zwei begrenzte Übergriffe, im Osten von Rafah am 29. Mai 2023 und im Osten von Khan Yunis, am 31. Mai 2023.

Bis heute in 2023 führte die IOF 4.241 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen 2.446 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 25 Frauen und 285 Kinder. Ebenso verhaftete die IOF 34 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter 12 Fischer und 19 Infiltratoren in Israel sowie 3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF verübte 12 Übergriffe.

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge enthalten: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren  110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF   97 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 2 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Bis heute in 2023 hat die IOF  2.526 temporäre Militärkontrollpunkte errichtet und verhaftete  124 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Quelle (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 


(Wöchentliches Update v. 25. - 31. Mai 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit

2 Palästinenser wurden getötet und 23 andere, darunter 3 Kinder, verletzt, während Dutzende anderer unter Atemnot litten und Prellungen erlitten bei den Angriffen der israelischen Besatzungskräfte in den besetzten Gebieten (oPt). Einzelheiten, wie folgt:

Am 26. Mai 2023 gaben die israelischen Behörden die Tötung von ‚Alaa Khalil Qaysiyah (25) aus Hebron bekannt. Er habe angeblich versucht, eine Messerattacke in der“Tineh Amorim“-Siedlung, die auf Ländereien des Dorfes Al-Dhahiriya errichtet wurde, zu verüben.

Am 29. Mai 2023 wurde Ashraf Al-Sheikh Ibrahim (37), ein Offizier des palästinensischen Geheimdienstes, getötet und 5 andere bei bewaffneten Auseinandersetzungen mit der IOF, als diese in Jenin eindrangen, verletzt. Bei diesem Vorfall rammte willkürlich eins der Militärfahrzeuge der IOF einen Krankenwagen, der zum Al-Hayat Ambulanz-Center in der Nähe des Al-Razi Krankenhauses im Zentrum von Jenin gehörte. Er krachte in zwei weitere Fahrzeuge und beschädigte sie. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 6 Palästinenser.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung, die die Übergriffe der IOF auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten, Proteste begleitete.

Am 25. Mai 2023 wurden 14 Palästinenser, darunter zwei Kinder, bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem diese einen breit angelegten Angriff mit 70 Militärfahrzeugen und verstärkt durch Yamam-Spezialeinheiten, 6 Bulldozern und einem Hubschrauber auf das ‚Aqabat Jaber Flüchtlingslager, im Süden von Jericho, verübt hatte. Der Angriff schloss die Schließung aller Haupt- und Nebenstraßen mit Sandbermen sowie großangelegte Razzien in rund 40 Häusern ein, nachdem sie einige der Türen gesprengt und ihren Inhalt durchsucht hatten. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 15 Palästinenser.

Am 26. Mai 2023 wurden 2 Palästinenser von gummi-ummantelten Stahlkugeln der IOF bei deren Niederschlagung des friedlichen wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddum gegen die Siedlungen im Norden von Qalqilya, angeschossen.

Am 28. Mai wurden bei Zusammenstößen mit der IOF am östlichen Eingang des Dorfes Al-Mughayyir, im Nordosten von Ramallah,  2 Palästinenser, darunter ein Kind, verletzt und ein weiterer verhaftet. Der Eingang wurde zuvor mit Sandbermen versperrt.

Im Gazastreifen wurden 3 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten verzeichnet, während man über 2 Schießereien auf Fischerboote vor der westlichen Gazaküste berichtete.

Bis heute in 2023 töteten IOF-Angriffe 155 Palästinenser, darunter 77 Zivilpersonen, 24 von ihnen Kinder und 6 Frauen, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder. 7 wurden von Siedlern getötet und zwei starben in israelischen Gefängnissen.

661 Palästinenser, darunter 103 Kinder, 25 Frauen und 12 Journalisten, wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.

Verwüstung von Land, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Die IOF zerstörte 4 Häuser, Teile eines anderen Hauses und 5 Einrichtungen in der Westbank, darunter Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 26. Mai 2023 stellte die IOF Abrissbescheide für 2 Baracken aus, die als Viehställe im Dorf Ithna in Hebron genutzt wurden, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet (C).

Am 27. Mai 2023 zwang die IOF AbdulHaleem Alo-Shaloudi zur Zerstörung seiner 20 qm großen Küche in Silwarn, Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am selben Tag riss die IOF einen 20 qm großen kommerziellen Kiosk/ Stand im Dorf Al-Walaja ab, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Ebenso zwang die IOF Isaac Al-Hroub, einen 70 qm großen Brunnen und ein 3 qm großes Badezimmer aus Ziegelsteinen auf seinem Land in der Nähe der Annexionsmauer, im Westen des Dorfes Deir Samet in Hebron, abzureißen.

Die IOF zerstörte ein im Bau befindliches Haus von 200 qm, das Ibrahim Ayesh im Dorf Artas, im Süden von Bethlehem, gehörte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Außerdem zerstörte die IOF ein Haus von 150 qm, das Nasser Nassar im Gebiet des Flughafens im Osten von Jericho, gehörte.

Am 31. Mai 2023 stellte die IOF  18 Baustopp-Bescheide im Nordwesten des Dorfes Deir Ballut, im Westen von Salfit, aus, darunter 12 Bescheide für 13 Häuser, 5 für landwirtschaftliche Räume und einen für eine kommerzielle Einrichtung, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in Zone (C).

Seit Anfang 2023 machte die IOF 88 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 557 Personen, darunter 112 Frauen und 252 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 95 Häusern durch die IOF.  22 wurden zwangsweise von den Eigentümern selbst zerstört und 10 im Rahmen der kollektiven Bestrafung. Die IOF zerstörte 83 andere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.
 

Siedlerangriffe und Vergeltungsakte

Siedler verübten 7 Angriffe gegen die Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank, verletzten 11 Palästinenser, sägten Bäume ab und brannten Ernten nieder. Einzelheiten, wie folgt:

Am 26. Mai 2023 warfen Siedler im Schutze der IOF Steine auf 5 Palästinenser, darunter ein Kind, im Gebiet Sidr zwischen den Dörfern Turmusaya und A-Mughayer in Ramallah, und verletzten sie. Der Angriff schloss das Abbrennen der Ernte, von 5 zivilen Fahrzeugen und zerschmetterten die Scheiben von 3 Fahrzeugen.

Am 27. Mai 2023 verletzten Siedler im Schutze der IOF  bei ihrem Überfall auf die Al-Qaboun und Ras Al-Teen-Plätze, im Osten der Stadt Al-Mughayer in Ramallah, einen Palästinenser. Die Siedler und die IOF stürmten Häuser und griffen an, indem sie die Bewohner behinderten und durchsuchten.

Am selben Tag wurden 5 Palästinenser, darunter ein Mann mit seiner Frau und Tochter, verletzt und erlitten Prellungen, als Siedler diese bei dem Überfall auf deren Land in Bidya, im Westen von Salfit, brutal angriffen.

Am 28. Mai 2023 sägten Siedler bei ihrem Überfall auf palästinensische Ländereien im Dorf Al-Laban Al-Sharqiya in Nablus 18 Bäume ab.

Am 29. Mai 2023 brachten die Siedler Wohnwagen und schweres Gerät mit, darunter Bagger, Bulldozer und Lastkraftwagen. Die Siedler stellten die Wohnwagen in der „Homesh“-Siedlung auf, die auf den Ländereien des Dorfes Silat al-Harthiya, im Süden von Jenin, und im Dorf Burqa, im Norden von Nablus errichtet wurde. Das geschah nach der jüngsten Entscheidung der IOF, diese in die Siedlung zurückkehren zu lassen. Die Siedler verkündeten die Errichtung einer religiösen Schule in der Siedlung. Erwähnenswert ist, dass die Homesh-Siedlung im Jahr 2005 im Rahmen des Umstrukturierungsplans evakuiert wurde, wobei auch die Siedlungen im Gazastreifen zusammen mit 4 Siedlungen in Jenin vollständig evakuiert wurden. Vor Kurzem beschloss jedoch die israelische Regierung die Rückkehr der Siedler in diese Siedlungen.

Am selben Tag setzten Siedler ein Streifen Land in Brand, das mit Weizen und Gerste im Dorf Deir Dabwan, im Osten von Ramallah, bepflanzt war, so dass 15 Dunum verbrannt wurde.

Am 30. Mai 2023 griffen Siedler aus der “Homesh”-Siedlung, die auf dem Gebiet der Dörfer von Jenin und Nablus, im Norden der Westbank, errichtet wurde, ein Haus mit Steinen in dem Dorf Burqa, im Norden von Nablus an und zerschmetterten die Heckscheibe eines Fahrzeuges des Hauseigentümers.

Seit Anfang des Jahres haben Siedler mindestens  214 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum verübt. Das Ergebnis war, dass  7 Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt wurden, die meisten, weil sie verprügelt und mit Steinen beworfen wurden. Ebenso wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen

Die IOF führte  157 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe enthielten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden   81 Palästinenser verhaftet, darunter ein Kind. Im Gazastreifen verübte die IOF zwei begrenzte Übergriffe, im Osten von Rafah am 29. Mai 2023 und im Osten von Khan Yunis, am 31. Mai 2023.

Bis heute in 2023 führte die IOF 4.241 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen 2.446 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 25 Frauen und 285 Kinder. Ebenso verhaftete die IOF 34 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter 12 Fischer und 19 Infiltratoren in Israel sowie 3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF verübte 12 Übergriffe.

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge enthalten: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren  110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF   97 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 2 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Bis heute in 2023 hat die IOF  2.526 temporäre Militärkontrollpunkte errichtet und verhaftete  124 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Quelle (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

(Wöchentliches Update vom 27. April – 03. Mai 2023)
 

Verletzungen des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

4 Palästinenser wurden getötet, drei von ihnen in der Westbank, darunter 2 Kinder, und der vierte erlag seiner Verletzung, die er im Gazastreifen durch einen israelischen Luftangriff erlitten hatte. In der Zwischenzeit erlag ein palästinensischer Häftling dem Hungerstreik in israelischen Gefängnissen. Außerdem wurden 23 Palästinenser verletzt, darunter 5 Kinder, 3 Frauen und ein Fotojournalist, und dutzende andere erlitten Erstickungsanfälle bei IOF-Angriffen in der Westbank, darunter Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 27. April 2023 wurde Ahmad Ya’qoub Taha (39) von israelischen Besatzungsstreitkräften (IOF) erschossen, nachdem er in der Nähe des Kreisverkehrs des nahegelegenen Dorf Haris in Salfit aus seinem Auto gestiegen war.  Ein Augenzeuge berichtete dem Mitarbeiter von PCHR, dass das Fahrzeug gegen einen Betonblock an der nahegelegenen Kreuzung gekracht sei, an der sich ein israelischer Militärkontrollpunkt befand. Die Folge davon war, dass eine Gruppe israelischer Soldaten auf ihn zukam und ihn aufforderte, sein Fahrzeug zu verlassen und seine Hände hoch zu heben. Plötzlich hätte sie das Feuer auf ihn eröffnet und ihn durch mehrere Kugeln verletzt, die zu seinem Tode führten. Dieses Verbrechen fällt unter eine ungerechtfertigte Exekution vor Ort, Zwar behauptete die IOF, er habe ein Messer bei sich getragen, aber das ist nicht bestätigt.

Am 28. April 2023 wurde Mustafa ‘Amer Sabbah (16) bei Zusammenstößen mit der IOF in der Stadt Tuqu’ in Bethlehem mit einer scharfen Kugel in die Brust geschossen.  Wie Augenzeugen berichten und Videobilder zeigen, feuerte die IOF aus einer Entfernung von 200 Metern auf das Kind und als es zu Boden gefallen sei, hätten sich die IOF-Soldaten genähert und seine Verletzung untersucht, ihn dann liegen lassen und sich Hunderte von Metern zurückgezogen. Danach sei es den Demonstranten gelungen hinzugelangen und ihn in ein Gesundheitszentrum in der Stadt zu bringen, wo man ihn sofort für tot erklärt habe.

Am 01. Mai 2023 wurde Mohammad Sa’eed Kamal (17)  getötet und 3 andere, darunter eine Frau, von scharfen Kugeln und Schrapnell der IOF verletzt, nachdem diese in das ‘Aqaba Jaber-Flüchtlingslager in Jericho eingedrungen war. PCHRs Ermittlungen zufolge wurde Kamal von einer scharfen Kugel der IOF am Kopf getroffen, nachdem er sich 50 Meter näher an ein Wohngebäude begeben hatte, das die IOF gerade durchsuchte und in dem israelische Scharfschützen stationiert waren. Zwischenzeitlich brachen Zusammenstöße und Proteste mit Steinewerfen in dem Gebiet aus. Drei junge Männer versuchten, zu dem Kind zu gelangen und ihm zu helfen, aber die IOF-Soldaten feuerten auf sie und verletzten zwei von ihnen. Kamal fiel zu Boden und blutete 10 Minuten lang, bis er von einem Krankenwagen ins Ariha Staatskrankenhaus gebracht wurde, wo man ihn für tot erklärte.  Was die Frau angeht, so wurde sie durch Schrapnell am Fuß getroffen, als die IOF die Tür ihres Hauses aufsprengte, bevor sie es durchsuchte und in eine Scharfschützenunterkunft verwandelte.

Am 02. Mai 2023 wurde der Tod des Gefangenen Khader ‘Adnan, der in einen 87-tägigen Hungerstreik als Protest gegen die Administrativhaft der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) getreten war, verkündet. Im Morgengrauen wurde ‘Adnan bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden, bevor sein Tod später erklärt wurde, nachdem er ins Krankenhaus gebracht worden war. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar:  press release).

Am 02. Mai 2023 wurde Hashel Mubarak Mubarak (58) von einem großen Stein an seiner Brust getroffen aufgrund von umherfliegenden Trümmern, nachdem die Bomber der IOF ein Gelände der bewaffneten palästinensischen Gruppen, im Südwesten von Jablia, im Norden des Gazastreifens bombardiert hatten. Mubarak wurde in seinem Wellblechhaus getroffen, 100 Meter entfernt von dem Zielgelände. Die Bombardierung verursachte an einer Reihe von Häusern und an einer Schule Schäden.

Außerdem wurden 5 Zivilpersonen, darunter 3 Kinder und 2 Frauen, durch Schrapnell einer Rakete verletzt, die auf die Al-Masryeen Straße in Beit Hanoun, im Norden des Gazastreifens fiel.

Am Abend desselben Tages und im Morgengrauen des folgenden Tages starteten IOF-Kampfbomber mehrere Raketen, von denen die meisten auf Gelände der bewaffneten palästinensischen Gruppen und auf landwirtschaftliche Gebiete zielten, aber keine Verletzten wurden verzeichnet, nachdem die palästinensischen Fraktionen Raketen auf israelische Versammlungen wegen des Todes des Gefangenen Khader ‘Adnan abgefeuert hatten.

Die Verletzten waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendungen, die die IOF Überfälle auf Städte und Dörfer sowie die Niederschlagung der von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Demonstrationen begleiteten, und zwar wie folgt:

Am 28. April 2023 wurden  3 Palästinenser bei Auseinandersetzungen mit der IOF nach deren Eindringen in das Jenin-Flüchtlingslager verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser, nachdem sie in sein Haus eingebrochen war, zerstörte den Inhalt des Cafés sowie die Billiardtische seines Bruders; auch ein Krankenwagen wurde bei den Zusammenstößen beschädigt.

Am selben Tag wurden 5 Palästinenser, darunter ein Fotojournalist, durch Metallkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya verletzt.

Am 30. April 2023 wurde ein palästinensisches Kind am rechten Fuß bei den Zusammenstößen mit der IOF am Eingang zum Al- ‘Arroub-Lager in Hebron verletzt, wo die IOF einen Militärbeobachtungspunkt errichtet hatte.

Am 01. Mai 2023 wurde ein Palästinenser von zwei scharfen Kugeln an Hand und Rücken bei den Auseinandersetzungen mit der IOF verletzt, nachdem sie die Stadt Beit Jala in Bethlehem gestürmt hatte, und sein Zustand war kritisch. Die IOF drang in den Hof des Beit Jala Staatskrankenhaus ein, feuerte scharfe Munition und Tränengaskanister ab, indem sie behauptete, Demonstranten zu verfolgen. Das führte dazu, dass zahlreiche Patienten und ihre Besucher Erstickungsanfälle erlitten. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Älteren.

Am 02. Mai 2023 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang zum Al-‘ Arroup-Lager in Hebron von einer scharfen Kugel am rechten Knie verletzt.

Am 03. Mai 2023 wurde ein Palästinenser schwer verletzt, nachdem die IOF 6 scharfe Kugeln auf ihn abgeschossen hatte, unter dem Vorwand, er habe versucht, einen Soldaten anzugreifen. Die Kugeln hatten sein Becken und den unteren Bereich seines Körpers getroffen, als er einen temporären Militärkontrollpunkt passierte, den die IOF an der ‘Aqbat Hasna-Kreuzung errichtet hatte, die zum westlichen Umland von Bethlehem führt. Der Verletzte wurde zur Behandlung in das Krankenhaus der Arabischen Gesellschaft in Beit Jala gebracht.

Am 1. Mai 2023 wurden im Gazastreifen 2 Palästinenser von Stahlkugeln verletzt, als die IOF Stahlkugeln auf mehrere Boote vor (der Küste) des nördlichen Gazastreifens abfeuerte. Die IOF feuerte mindestens  8 Kugeln auf landwirtschaftliche Gebiete und 7 Kugeln auf Boote der Fischer im Osten und Westen des Gazastreifens.

Bis heute in 2023 wurden durch Angriffe der IOF: 103 Palästinenser getötet, darunter 55 Zivilpersonen; 18 von ihnen waren Kinder, eine Frau und die restlichen waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder; 7 Siedler wurden getötet und zwei starben in israelischen Gefängnissen. 479 Palästinenser, darunter 65 Kinder, 6 Frauen und 12 Journalisten wurden verletzt.

Landverwüstungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF riss ein 6-stöckiges Wohngebäude mit 16 Wohnungen ab, schloss eine Schreinerei und beschlagnahmte einen Wassertankwagen in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems. Einzelheiten, wie folgt:

Am  27. April 2023 führte die IOF eine Razzia in einer Schreinerei in der Altstadt von Hebron durch und kündigte dem Eigentümer mündlich deren Schließung an. Die Schreinerei befindet sich im 2. Stock eines alten Gebäudes am Altstadtplatz mit Blick auf das gesperrte Gebiet der Al-Shuhada Straße und des Außenpostens von Beit Hadassah.

Am 28. April 2023 beschlagnahmte die IOF einen Wassertank im Dorf von Humsa al-Fawqa, im Norden des Jordantals, östlich von Tubas.

Am 30. April 2023 beschlagnahmte die IOF einen 60 qm-großen Wohnwagen in Qasr Hisham, in Jericho.

Am 03. Mai 2023 zerstörte die IOF unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme ein 6-stöckiges Wohngebäude, das 16 Wohnungen beinhaltete, darunter 2 unbewohnte Apartments im Gebiet von Dahiyat al-Salam in der Stadt ‘Anata, in Ostjerusalem, wodurch 11 Bewohner, darunter 4 Kinder, vertrieben wurden. Die IOF verprügelte bei dem Abrissprozess zahlreiche Bewohner.

Seit Anfang 2023 machte die IOF 67 Familien obdachlos, insgesamt 430 Personen, darunter 48 und 187 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 70 Häusern durch die IOF; 16 wurden von ihren Eigentümern selbst zerstört und 8 wurden im Rahmen der Kollektivstrafe zerstört. Die IOF zerstörte auch noch 64 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, aus.

Zerstörungen im Rahmen der kollektiven Bestrafung

Am 03. Mai 2023 zerstörte die IOF zwei Häuser im Dorf Haris, im Norden von Salfit und im Dorf Hajjah, im Osten von Qalqilya im Rahmen ihrer Kollektivbestrafungspolitik gegen palästinensische Familien, die beschuldigt werden, Widerstandsaktionen gegen sie oder gegen Siedler zu verüben.

In dem Dorf Haris zerstörte die IOF ein Haus der Familie eines Palästinenser, der am 15. November 2022 getötet worden war, nachdem er eine Messer- und Ramm-Attacke verübt hatte, die 3 Siedler getötet hatte. Die Zerstörung wurde ausgeführt, indem das 3-stöckige Haus von 100 qm nach der Evakuierung der 8-köpfigen Familie gesprengt wurde, wodurch an zahlreichen benachbarten Häusern Schäden entstanden.

In dem Dorf Hajjah zerstörte die IOF das Haus des Gefangenen, der beschuldigt wurde, am 15. Oktober 2022  eine Messerattacke gegen einen Siedler verübt zu haben. Die Zerstörung wurde mit Bulldozern ausgeführt und führte zur vollkommenen Zerstörung des zweistöckigen Hauses von 250 qm sowie eines Anbaus, wodurch eine 5-köpfige Familie vertrieben wurde.

Siedlerangriffe

Siedler trugen 10 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank aus, verletzten viele Palästinenser und rissen Hunderte von Bäumen in der Westbank aus. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 27. April 2023, rissen Dutzende von Oliven- und Traubensetzlinge aus, zerstörten landwirtschaftliche Ernten und ein Bewässerungsnetzwerk auf den landwirtschaftlichen Gebieten der Dorfbewohner von Husan in Bethlehem.

Am selben Tag griffen Siedler landwirtschaftliche Gebiete im Osten der Stadt Qaryut in Nablus an und fällten 42 Olivenbäume.

Am 28. April 2023 verprügelten Siedler brutal 3 Palästinenser, Brüder, in dem Dorf Deir Jarir, im Osten von Ramallah, und warfen Steine auf den Krankenwagen, der zur Hilfe eilte, und zerschmetterten dessen Fensterscheiben.

Am 29. April 2023 drangen Siedler aus dem im Dorf  Al-Zuwaidin, im Süden von Hebron errichteten Siedlungsaußenposten mit ihrem Vieh auf die Ländereien der Dorfbewohner vor, die mit Wintergetreide bepflanzt war. Als die Dorfbewohner im Gebiet ankamen, um die Siedler zum Entfernen ihres Viehs zu zwingen, kamen große Einheiten der israelischen Armee und stellten sich gegen die Bewohner und verhafteten 4 von ihnen.

Am 30. April 2023 griffen Siedler palästinensische Gebiete im Westen der Stadt Deir Sharaf in Nablus an, und zerstörten 261 Oliven-, Mandel-, Feigen- und Johannesbrotbäume sowie Kiefern und Keniabäume und den 125 Meter langen und 1,5 Meter hohen Zaun des 47 Dunum großen Gebietes.

Am selben Tag wurden zwei Palästinenser verletzt infolge von Stockschlägen, die eine Gruppe von Siedlern ihnen im Dorf Burqa in Nablus zugefügt hatten. Am Abend griffen Siedler Ländereien der Bewohner im Osten der Stadt ‘Aqraba in Nablus an, überfielen einen Bauern und stahlen 14 Schafe, bevor sie in Richtung der nahegelegenen “Jetit”-Siedlung davonrannten.

Am 30. April 2023 fielen Siedler in ein landwirtschaftliches Gebiet im Osten des Dorfes Deir Jarir, im Osten von Ramallah ein, eröffneten das Feuer auf die Bewohner, verprügelten zwei, bearbeiteten sie und beschlagnahmten deren Fahrzeug, als diese ihr Land bearbeiteten.

Am 01. May 2023 griffen Siedler Ländereien im Osten der Stadt Qaryut in Nablus an und fällten 12 Olivenbäume.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel in die linke Schulter getroffen, die Siedler abgeschossen hatten, als ihn überfielen, während er ein Gebäude in Jabal Qbeibat, im Süden von Jenin bewachte.

Am 03. Mai 2023, rissen Siedler 820 Aprikosen- und Jarnakbäume aus, zerstörten ein Wassernetzwerk und rissen ein Zelt auf landwirtschaftlichen Gebieten im Dorf Burqa und der Stadt Sebastia in Nablus ab.

Seit Beginn des Jahres haben Siedler mindestens 190 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum ausgeführt. Das Ergebnis: 7 Palästinenser wurden getötet und dutzende weitere verletzt; die meisten von ihnen, nachdem sie geprügelt und mit Steinen beworfen worden waren. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 207 Übergriffe auf die Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Durchsuchungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden  96 Palästinenser verhaftet, darunter 10 Kinder. Im Gazastreifen verhaftete die IOF  7 Palästinenser; 5 hatten versucht, durch den Zaun zu gelangen, 4 von ihnen im Osten von Khan Yunis am 01. - 02. Mai 2023, und der Fünfte im Osten von Beit Hanoun am 27. April 2023, sowie 2 Fischer vor der Küste im Norden des Gazastreifens. Die IOF führte außerdem einen limitierten Übergriff auf den Osten von Khan Yunis am 01. Mai 2023 aus.

Bis heute in 2023 verübte die IOF  3.499 Übergriffe auf die Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, bei denen  2.107 Palästinenser verhaftet wurden, darunter auch 25 Frauen und 252 Kinder.  Außerdem verhaftete die IOF 34 Palästinenser aus dem Gazastreifen; 12 waren Fischer und  19 hatten versucht, in Israel einzudringen, sowie  3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF führte auch 11 Übergriffe aus.

 

Israelische Absperrungen und Beschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre 16-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind in PCHRs monatlichem Update über die Gazaübergänge verfügbar: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  125 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 21 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Seit dem 22. April 2023 verhängt die IOF weiterhin einen umfassenden Hausarrest über die Stadt Jericho, indem sie seine Nord- und Südeingang und den Haupteingang zu ihr und ihren Camps sperrt. Die IOF errichtete mehrere Militärkontrollpunkte und Straßensperren, Betonblöcke und Erdwälle auf den Straßen, wo die Soldaten stationiert sind, und führt ständige Kontrollen durch. Am 01. Mai 2023 installierte die IOF 3 Militär-Eisentore an den Haupteingängen der Stadt, im Norden, Süden und Osten. Bis heute errichtet die IOF weiterhin temporäre Militärkontrollpunkte an den Haupteingängen und -ausgängen der Stadt. Die IOF sperrte auch die Haupt- und Nebenstraßen in Richtung Jordantal und errichtete Tore und Betonblöcke an allen Kreuzungen des Jordantals.

Diese Woche schloss die IOF die Kontrollpunkte in Ostjerusalem und Bethlehem mehrere Male, was Verkehrsbehinderungen verursachte.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF  2083 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 109 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.   Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 13. -26. April 2023[1])


[1] Dieser Bericht umfasst 2 Wochen aufgrund des ‘Eid al-Fitr Festes.

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Zwei Palästinenser wurden getötet und 23 weitere verletzt, darunter 4 Kinder,  eine Frau und ein Sanitäter, während dutzende andere bei Angriffen der israelischen Besatzungsstreitkräfte in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, Atemnot und Prellungen erlitten. Im Gazastreifen wurden durch israelische Luftangriffe Materialschäden an mehreren Häusern und Einrichtungen verursacht. Einzelheiten, wie folgt:

Am 24. April 2023 erlag Suliman ‘Ayish ‘Owaid (22) nur Stunden nach der Verhaftung seinen Verletzungen.  ‘Owaid und 3 andere Palästinenser wurden von einer israelischen Sondereinheit verletzt, als diese in das ‘Aqabat Jaber-Flüchtlingslager in Jericho eingedrungen ist. Ermittlungen des Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte (PCHR) zufolge fuhr eine israelische Sondereinheit um circa 15:14 Uhr mit einem Lastwagen und einem Volkswagen Caravelle in das Lager und eröffnete das Feuer auf eine Gruppe junger Palästinenser, die vor einem Haus standen, und verletzte vier von ihnen. Den jungen Männer gelang es, zwei der Verletzten ins Jericho-Krankenhaus zu transportieren, wohingegen die beiden anderen vor Ort blieben. Die Sondereinheit zog sie in ein leeres Warenlager in dem Gebiet, wo man ihnen die Kleidung auszog, sie verhaftete und nach 40 Minuten abtransportierte. Um ca. 20:30 Uhr erklärte die IOF den Tod von einem von ihnen, sein Name war Suliman ‘Owaid. Seinen Leichnam behielt sie ein.

Am selben Tag wurde Hatem As’ad Abu Najma (39) aus dem Dorf Safafa im besetzten Ostjerusalem getötet, nachdem mehrere scharfe Kugeln von einem israelischen Siedler, der behauptete, er habe einen Anschlag an der Agribous-Kreuzung in der Nähe des Machaneh Yehudah Marktes im Zentrum von West Jerusalem verübt, auf ihn abgefeuert worden waren.

Die Verletzten waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung, die die Übergriffe der IOF auf palästinensische Städte und Dörfer oder deren Niederschlagung friedlicher von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste begleitete, und zwar, wie folgt:

Am 14. April 2023 wurden gummi-ummantelte Stahlkugeln auf 3 Palästinenser, darunter ein Kind,  bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya abgefeuert, die ihre Gliedmaßen trafen.

Am 17. April 2023 wurde ein Palästinenser im Neve Ya’akov-Viertel im besetzten Ostjerusalem mit einer scharfen Kugel in seinen Bauch geschossen. Laut einer Stellungnahme der israelischen Polizei, unter dem Vorwand, er habe ein israelisches Fahrzeug in dem Gebiet in Brand gesetzt.

Am 18. April 2023 wurde ein Kind mit einer scharfen Kugel bei Auseinandersetzungen mit der IOF in den Fuß geschossen, nachdem Letztere in das Dorf Beit Ummar in Hebron eingedrungen war. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 3 Palästinenser, darunter ein Kind.

Am selben Tag wurden 8 Palästinenser durch das Feuer der IOF bei Zusammenstößen während des Überfalls auf das Jenin-Flüchtlingslager verletzt.  Bei den Schießereien der IOF wurde der Haupttransformator im Lager beschädigt, was zu einem Stromausfall führte. Außerdem trafen die Kugeln die Wände der UNRWA-Klinik im Lager und verursachten Schäden an dem Gebäude und an einer Ambulanz, die versuchte, die Verletzten zu evakuieren. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 3 Palästinenser und beschlagnahmte das Auto von einem der Verhafteten.

Außerdem wurde eine palästinensische Frau durch 2 scharfe Kugeln an der Schulter und am Bein verletzt, nachdem die IOF das Feuer auf sie eröffnet hatte. Die IOF behauptete, sie habe einen Messerangriff verübt, bei dem ein israelischer Siedler in der Nähe der Gush Etzion-Siedlungs-Kreuzung im Süden von Bethlehem verletzt wurde. Die verletzte inhaftierte Frau wurde zur Behandlung in das Medizinische Shaare Zedek Zentrum in Westjerusalem transportiert.

Außerdem erlitt ein Palästinenser Prellungen, nachdem er von der IOF, die sein Fahrzeug an einem Kontrollpunkt am nördlichen Eingang von Jericho angehalten hatte, brutal geschlagen worden war.

Am 21. April 2023 wurden 3 Palästinenser mit gummi-ummantelten Stahlkugeln angeschossen. Andere litten bei Zusammenstößen mit der IOF unter Atemnot, nachdem diese in das Dorf Beta, im Südosten von Nablus, am ersten Tag von Eid al-Fitr eingedrungen waren.

Am 24. April 2023 wurden 3 Palästinenser, darunter 2 Kinder und ein Sanitäter, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln angeschossen und von einer Blendgranate der IOF bei deren Unterdrückung der Palästinenser getroffen, als sie versuchten, die Beschlagnahmung eines Fahrzeuges im Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit, zu verhindern.

Im Gazastreifen wurden mindestens 11 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens verzeichnet, sowie 9 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza.


Bis heute in 2023 töteten die Angriffe der IOF  99  Palästinenser, darunter  51  Zivilpersonen; 16  von ihnen waren Kinder sowie 1 Frau, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder, 7 wurden von Siedlern getötet, und einer starb in israelischen Gefängnissen. Mittlerweile wurden   456 Palästinenser, darunter  60  Kinder,  3 Frauen und 11 Journalisten verletzt.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF verwüstete 6 Läden, beschlagnahmte Grundstücke und Fahrzeuge und stellte Dutzende von Baustoppbescheiden in der Westbank aus. Einzelheiten, wie folgt:

 

Am 16. April 2023 beschlagnahmte die IOF einen Tucson SUV in der Nähe des al-Jalama-Militärkontrollpunktes im Norden von Jenin.

Am 18. April 2023 zerstörte die IOF  6  geschlossene Läden mit einem JCB-Bagger auf dem alten Markt in Hebrons Altstadt. Es ist erwähnenswert, dass die israelischen Behörden erklärt hatten, dass das Gebiet im Jahre 2002 als Militärsperrzone deklariert worden war, und zwangen die Ladeneigentümer zur völligen Schließung, Circa 30 Läden gab es auf dem Markt.

Am 19. April 2023 stellte die IOF  3 Baustopp-Bescheide für 3 Wohngebäude im Dorf Ni’lin, im Westen von Ramallah aus, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen.

Am selben Tag stellte die IOF einen Militärbefehl aus, um 53 Dunum zu Militärzwecken im Dorf  Sanniriya im Süden von Qalqilya zu beschlagnahmen. Gemäß dem Befehl wird die Beschlagnahmung bis Ende 2027 in Kraft sein und könnte ähnlich wie vorherige Befehle, verlängert werden.

Am 20. April 2023 stellte die Israelische Zivilbehörde eine Verordnung aus, um ein Dunum an Land zu beschlagnahmen, um eine Siedlungsstraße im Dorf Al-Khader im Südwesten von Bethlehem zu erweitern.

Am selben Tag beschlagnahmte die IOF eine im Dorf Kaft ad-Dik arbeitende Planierraupe, unter dem Vorwand, sie arbeite im Gebiet C.

Außerdem beschlagnahmte die IOF einen Traktor im Dorf Deir Ballut, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand, er befände sich im Gebiet C.

Am 24. April 2023 hinderte die IOF einen Palästinenser an der Planierung seines Landes mit einem Bulldozer, um einen Parkplatz in der Nähe einer Straße anzulegen, die das Dorf Nabi Ilyas mit dem Dorf Jayyous im Osten von Qalqilya verbindet, unter dem Vorwand, er arbeite im Gebiet C.

Am 25 April 2023 stellte die IOF 23 Baustopp-Bescheide für unbewohnte Häuser, für weitere im Bau befindliche und für eine Moschee im Dorf Az-Zawiya, im Westen von Salfit, aus.

 

Seit Anfang 2023 machte die IOF   64 Familien zu Obdachlosen, insgesamt  406 Personen, darunter  81 Frauen und  183 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 67 Häusern durch die IOF; 16 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 6 im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte außerdem  64 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, aus.

 

Siedlerangriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Israelische Siedler beschlagnahmten ein Haus und griffen Palästinenser und ihre Fahrzeuge bei 4 Anschlägen in der Westbank an. Einzelheiten, wie folgt:

Am 13. April 2023 beschlagnahmten israelische Siedler ein Landwirtschaftshaus in der Nähe eines Lagers der IOF, im Süden des Dorfes von Al-Mazra’a al- Gharbiyia, im Norden von Ramallah. Die Siedler befestigten eine israelische Flagge auf dem Haus, stellten ein Zelt im Hof aus, beharrten im Innern und hinderten dessen Eigentümer am Betreten desselben.

Am 14. April 2023 warfen israelische Siedler Steine auf palästinensische Schafhirten, die sich auf dem Weideland im Osten von Yatta in Hebron befanden und versuchten, diese mit Stöcken zu schlagen. Die IOF kam daraufhin, nahm die Schafhirten fest und befahl ihnen dann, sich zu entfernen.

Am 15. April 2023 warfen israelische Siedler, die sich in der Nähe des östlichen Eingangs zum Dorf Jab’a in Bethlehem versammelt hatten, Steine auf die Palästinenser und ihre Fahrzeuge, zerbrachen die Scheiben eines Fahrzeugs und verletzten dessen Fahrer mit einem Stein am Kopf.

Am 18. April 2023 drangen israelische Siedler in landwirtschaftliche Gebiete im Dorf Al-Khader in Bethlehem ein, griffen zahlreiche Palästinenser an und verletzten einen von ihnen.

Am 19. April 2023 drangen israelische Siedler in palästinensische Gebiete im Dorf Kisan, im Osten von Bethlehem ein, beschädigten sein Eigentum und stahlen 3 Schafe.

Am 22. April 2023 durchstachen israelische Siedler die Reifen eines landwirtschaftlichen Traktors im Dorf Turmus Ayya, im Osten von Ramallah, nachdem sie Nägel auf der Straße, die die Bauern und andere Palästinenser benutzen, befestigten.

 

Seit Anfang des Jahres führten Siedler mindestens  180 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum durch. Das Ergebnis war, dass  7 Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt wurden; die meisten von ihnen, nachdem sie geschlagen und mit Steinen beworfen worden waren. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

Verletzungen der Glaubensfreiheit

Am 15. April 2023 intensivierte die IOF ihre Stationierung in der besetzten Altstadt Ostjerusalems  und deren Gassen, schloss ihre Tore mit Eisenstangen und machte sie zu einer Militärbaracke. Sie behinderten den Zugang von Tausenden von christlichen Gläubigen zur Grabeskirche in der Altstadt, die an den Feierlichkeiten des Heiligen Samstags teilnehmen wollten, der Ostern vorausgeht.

Des Weiteren unterdrückte die IOF Hunderte der Gläubigen, die an den Feierlichkeiten teilnahmen, stießen und schlugen sie in mehreren Bereichen, nachdem sie versucht hatten, durch die Eisenzäune, die die israelische Polizei an allen Straßen des besetzten Ostjerusalems errichtet hatte, zu gelangen. Um circa 13:00 Uhr, als die Feierlichkeiten der drei orthodoxen Kirchen am Heiligen Samstag in der Grabeskirche begannen, wurden Tausende von Christen daran gehindert, durch diese Absperrungen zu gelangen. Das erzeugte eine Massenpanik, bei der die IOF einige der Protestierenden im Außenhof der Kirche angegriffen hat, darunter auch ausländische Pilger. 

Am 24. April 2023 verbot die IOF den Ruf zum Isha-Gebet „adhan“ in der Al-Aqsa Moschee und hinderte den Muezzin „einen Offiziellen, der zum Gebet aufruft“ daran, den Aufruf zu vollenden, unter dem Vorwand von Siedlerfeierlichkeiten an der Westmauer der al-Aqsa Moschee.

Am 25. April 2023 unterdrückte die IOF Dutzende von palästinensischen Gläubigen in der Nähe des Bab al-Rahma (Goldenes Tor) an der al-Aqsa Moschee im besetzten Ostjerusalem, griff sie brutal an, stieß und schlug sie und trieb sie gewaltsam auseinander. Sie verhaftete auch eine türkische Touristin, die unter den Gläubigen war und griff sie brutal an. Es sollte angemerkt werden, dass die IOF seit dem 22. April 2023 ihre Angriffe auf die Bab al-Rahma Moschee fortgesetzt hat, in die sie mit Stiefeln mehrere Male eingedrungen ist. Die IOF verhinderte den Aufruf zum Gebet in der al-Rahma Moschee, beschädigte die Stromnetzwerke, Lautsprecher und Beleuchtungen, entnahm ihr Inventar, vertrieb die Gläubigen und beschlagnahmte ihre Ausweise.

Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen durch die IOF:

Die IOF führte   294 Übergriffe auf die Westbank aus, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Diese Überfälle beinhalteten Razzien und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden mindestens   158 Palästinenser verhaftet, darunter 10 Kinder und 2 Frauen. Im Gazastreifen verhaftet die IOF am 16. April 2023 vier Fischer und beschlagnahmte ihr Fischerboot, nachdem sie es abgefangen hatte, als es sich innerhalb 8 Seemeilen vor Rafahs Küste befand. Drei der Fischer wurden am nächsten Tag wieder entlassen, während der vierte eine Woche später entlassen wurde.  Außerdem führte die IOF am 23. April 2023 einen begrenzten Übergriff auf den Osten von Rafah durch.

 

Bis heute in 2023 verübte die IOF   3292 Überfälle auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, aus, bei denen  2011 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  25 Frauen und 242 Kinder. Außerdem verhaftete die IOF  27 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter 10  Fischer und 14, die in Israel eingedrungen waren sowie drei, die den Erez-Übergang passierten. Die IOF verübte  10 Überfälle.

 

Israelische Absperrung und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit sowie kollektive Bestrafungspolitik:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gazaübergänge verfügbar:  monthly-update.

Die IOF gab eine umfassende Absperrung der Westbank bekannt und schloss alle Übergange nach Gaza vom 24. bis 25. April 2023, unter dem Vorwand des „Unabhängigkeitstages“ in Israel und dem Gedenken an die toten israelischen Soldaten.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem  verhängte die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanten Kontrollpunkten  errichtete die IOF 155 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, an denen sie 14 Palästinenser verhaftete.

In der fünften Woche in Folge hat die IOF die Verhängung einer Absperrung des Dorfes, Huwara, im Südosten von Nablus, fortgesetzt, nachdem sie es zur „militärischen Sperrzone“ am 25. März 2023 erklärt hatte und einen Kordon über sie verhängt hatte. Sie sperrte auch die internationalen Straßen mit Sandbermen, errichtete noch mehr Militärkontrollpunkte und stellte Zementblöcke auf die Hauptstraße des Dorfes im Rahmen einer kollektiven Bestrafungspolitik infolge des Angriffs gegen die IOF mit Schusswaffen in dem Dorf.

Diese Woche sperrte die IOF die Militärkontrollpunkte mehrere Male im besetzten Ostjerusalem und Bethlehem und blockierte den Verkehr.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   1958 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete  88 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.  Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

(Wöchentliches Update vom 06. -12. April 2023)

 

Verstoß gegen das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Vier Palästinenser wurden getötet, darunter 2 Zivilpersonen, eine war ein Kind, und 19 weitere Palästinenser verletzt, während dutzende Weitere bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, unter Erstickungsanfällen litten. Im Gazastreifen wurden mehrere Häuser und Einrichtungen durch israelische Luftangriffe beschädigt. Einzelheiten, wie folgt:

Am 08. April 2023 wurde ‘Aaed ‘Azzam Saleem (20) getötet, nachdem drei scharfe Kugeln auf seine Brust und seinen Bauch aus einer Entfernung von 50 Metern bei dem Überfall auf das Dorf `Azzun im Osten von Qalqilya von der IOF abgefeuert worden waren, während sie eine Gruppe junger Männer, unter dem Vorwand verfolgte, sie hätten Steine und selbstgefertigte Rohrbomben auf einen im Norden am Eingang des Dorfes errichteten Militärkontrollpunkt der IOF geworfen.

Am 10. April 2023 wurde Mohammed Fayiz ‘Awidat (17) getötet, und 3 weitere Zivilpersonen wurden durch das Feuer der IOF bei den Zusammenstößen verletzt, die ausbrachen, nachdem die IOF in das ‘Aqabat Jaber-Flüchtlingslager in Jericho eingedrungen war. (Einzelheiten sind in der PCHRs Presseerklärung verfügbar: press release.)

Am 11. April 2023 wurden Sa’oud ‘Abdullah al-Titi (38) und Mohammed Ghazi Abu Theraa’ (35), beide Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen aus dem Balata-Lager, getötet und ein weiterer Palästinenser wurde verletzt, nachdem sie von scharfen Kugeln bei einem Schusswechsel mit der IOF in der Nähe der “Elon Moreh”-Siedlung, im Nordosten von Nablus getroffen worden waren. Die IOF hielt die Leichen der beiden Getöteten ein, während der verletzte Palästinenser ins staatliche Rafidia-Krankenhaus in Nablus gebracht wurde.

Die Verletzten waren die Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die die Überfälle der IOF auf palästinensische Dörfer und Städte oder die Niederschlagung friedlicher von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste und Zusammenkünfte begleitete, und zwar, wie folgt:

Am 06. April 2023 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF am Osteingang zum Dorf Husan, im Westen von Bethlehem, von einer scharfen Kugel am Oberschenkel getroffen.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser mit einer scharfen Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang des Al-Arroub-Flüchtlingslagers, im Norden von Hebron, wo die IOF einen Militär-Beobachtungspunkt errichtete, in den Fuß geschossen.

Am 07. April 2023 wurden 6 Palästinenser bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum durch die IOF mit gummi-ummantelten Stahlkugeln in die Gliedmaßen geschossen.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel der IOF in seiner rechten Schulter getroffen, als er sich in einem Fahrzeug dem Kontrollpunkt näherte, den die IOF an der Nablus-Tubas-Hauptstraße nach ihrem Überfall auf das Dorf Wadi al-Far’ah in Tubas errichtete, wobei es zu Zusammenstößen mit der IOF kam. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser.

Also erlitten zwei Mitglieder der palästinensischen bewaffneten Gruppen Verletzungen, nachdem die IOF das Feuer auf ein Fahrzeug, das sie in Kufeirit und Burqin, im Westen von Jenin verfolgte, eröffnet hatte.

Am 08. April 2023 wurden zwei Palästinenser von zwei scharfen Kugeln in ihre Glieder bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang zum Dorf Beit Ummar, im Norden von Hebron geschossen, wo die IOF einen Militär-Beobachtungspunkt errichtete.

Am 09. April 2023 wurde ‘Abed al-Rahman Hassan (35), ein Bildjournalist, mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel in den Fuß geschossen, als er über die Zusammenstöße mit der IOF nach dem gemeinsamen Überfall der Letzteren mit israelischen Siedlern auf das Jabal Um Rokba-Gebiet im Süden des Dorfes al-Khader in Bethlehem berichtete. Die Zusammenstöße entstanden nach Angriffen der israelischen Siedlern, einschließlich Hausdurchsuchungen und Steineschleudern sowie dem Prügeln von Palästinensern mit Stöcken und Steinen, das bei einem von ihnen Verletzungen verursachte.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Auseinandersetzungen mit der IOF am Eingang des Dorfes Deir Ballut, im Westen von Salfit, angeschossen, nachdem israelische Siedler mehrere Häuser in dem Dorf angegriffen hatten. Das Ergebnis war, dass ein Palästinenser von einem Stein der Siedler am Kopf getroffen wurde.

Diese Woche gab es wiederholte Zusammenstöße mit der IOF in den Vierteln Hebrons, bei denen die IOF Tränengaskanister abfeuerte, was zu Erstickungsanfällen bei Dutzenden von Palästinensern führte.

Im Gazastreifen starteten israelische Kampfflugzeuge mehrere Luftangriffe auf 5 Ziele, darunter Militäranlagen bewaffneter palästinensischer Gruppen und unbewohnte Gebiete im Zentrum des Gazastreifens, Rafah, Beit Hanoun und Gaza Stadt. Einer dieser Luftangriffe, der ein unbewohntes Gebiet im Osten des al-Zayytoun-Viertels in Gaza Stadt anpeilte, verursachte einen materiellen Schaden an 3 Häusern und einer Fabrik für Tierarzneimittel und schwere Zerstörungen an einer Geflügelfarm. Das Ergebnis war, dass eine 700 qm-Baracke zerstört wurde und ungefähr 8000 Legehennen getötet wurden.

Des Weiteren starteten die israelischen Kampfflugzeuge am 07. April 2023 mehrere Luftangriffe gegen 5 Ziele, darunter Militäranlagen bewaffneter palästinensischer Gruppen und landwirtschaftliche Gebiete in Khan Yunis, Beit Hanoun, Gaza Stadt und Dir al-Balah. Einer dieser Luftangriffe, die das al-Tuffah-Viertel in Gaza Stadt zum Ziel hatte, verursachte Schäden an einem Haus, einem Auto und einen geringen Schaden am al-Dorra-Kinderkrankenhaus, was Panik bei den Insassen verursachte. Ein weiterer Luftangriff im Westen von Khan Yunis verursachte einen Schaden an der Allgemeinen Khan Younis-Klinik der Militärischen Medizinischen Dienste, zerbrach deren Fenster und erzeugte Risse in den Wänden.

Außerdem wurden 2 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens sowie 3 Schüsse auf Fischerboote vor Gazas Westküste verzeichnet.

 

Bis heute in 2023 töteten die Angriffe der IOF   97 Palästinenser, darunter   49 Zivilpersonen; 16 von ihnen waren Kinder, eine Frau und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder;  6 wurden von Siedlern getötet, und einer starb in israelischen Gefängnissen. Mittlerweile wurden  433 Palästinenser, darunter  56 Kinder, 2 Frauen und 11 Journalisten verletzt.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Diese Woche wurden weder Zerstörungen noch Bescheide dokumentiert.

 

Seit Anfang 2023 machte die IOF   64 Familien, insgesamt  406 Personen zu Obdachlosen, darunter 81 Frauen und 183 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 67 Häusern; 16 wurden von ihren Eigentümern selbst zerstört und 6 im Rahmen der kollektiven Bestrafung. Die IOF zerstörte 58 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, aus.

 

Angriffe von Siedlern und Vergeltungsakte:

Ein Kind wurde mit einer scharfen Kugel angeschossen und andere Palästinenser erlitten Prellungen und Verletzungen bei 6 Angriffen der Siedler gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank. Einzelheiten, wie folgt:

Am 06. April 2023 wurde ein 15-jähriges Kind mit einer scharfen Kugel in die rechte Hand geschossen und erlitt Verletzungen hinter seinem Ohr und am Hals, nachdem ein israelischer Siedler 2 scharfe Kugeln auf ihn in der Nähe seines Hauses im Zentrum von Ostjerusalems Altstadt abgefeuert hatte. Das Kind wurde zur Behandlung ins al-Maqassed-Krankenhaus im al-Tur-Viertel gebracht.

Am 07. April 2023 rissen israelische Siedler 40 Olivenbäume aus, nachdem sie in ein Feld im Dorf Jab’ah im Süden von Bethlehem eingedrungen waren.

Am 08. April 2023 warfen israelische Siedler Steine auf palästinensische Fahrzeuge, die auf der Straße 60, die Ramallah mit Nablus verbindet, fuhren, in der Nähe des Eingangs zum Dorf Sinjil in Ramallah. Das Ergebnis war, dass sie Scheiben der beiden Autos zerschmettert wurden.

Am 10. April 2023 griffen israelische Siedler aus dem “Esh Kodash”-Siedlungsaußenposten, der auf  palästinensischen Ländereien im Süden von Nablus errichtet wurde, Ländereien im Dorf Qusra an und zerstörten die östlichen und nördlichen Wände eines Landwirtschaftsraumes von 48 qm.

 

Seit Anfang des Jahres führten die Siedler mindestens  174 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum. Das Ergebnis war, dass 6 Palästinenser getötet wurden, und dutzende Weitere verletzt wurden; die meisten von ihnen, nachdem sie verprügelt und mit Steinen beworfen worden waren. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.
 

IOF-Überfälle und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte  192 Überfälle auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Überfälle beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Überfällen wurden mindestens  63 Palästinenser verhaftet, darunter 5 Kinder.

 

Bis heute in 2023 führte die IOF  2.998 Überfälle in der Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen  1.853 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  23 Frauen und  232 Kinder. Im Gazastreifen führte die IOF  9 Überfälle durch und verhaftete 23 Palästinenser: 6 Fischer und 14 Infiltratoren sowie 3 Reisende an dem Erez-Übergang.

 

Israelische Absperrungen, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

Am 09. April 2023 verlängerte die IOF die seit 05. April 2023 bestehende umfangreiche Absperrung der Westbank und des Gazastreifens, die eigentlich am 8. April unter dem Vorwand des jüdischen Pessach-Festes enden sollte.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  121 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, auch im besetzten Ostjerusalem, an denen sie 4 Palästinenser verhaftete.

Diese Woche schloss die IOF mehrere Male im besetzten Ostjerusalem und Bethlehem und blockierte den Verkehr.

Am 07. April 2023 verhängte die IOF einen strengen Kordon über das zentrale Jordantal und isolierte es von den Tubas-Dörfern im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik nach einer Schussattacke, die israelische Siedler in dem Gebiet tötete. Um die Trennung und Absperrung zu verankern, grub die IOF einen neuen Graben in al-Buqi’a Plain, errichtete ein Metall-Detektor-Tor an der Straße, die in das Ras al-Hamar-Gebiet führt und schloss es. Außerdem schloss sie die Straße, die Kherbet Ibziq und das Dorf Bardala verbindet, mit Betonklötzen und brachte weitere Betonklötze zum al-Tayasser-Kontrollpunkt und schloss ihn. Zusätzlich sperrte die IOF den al-Hamara-Militärkontrollpunkt vollkommen und hinderte die in Hamsa al-Buqi’a, al-Hadidiya, Makhoul und Samara Komplexen lebenden Palästinenser daran, ihren Familien und ihrem Vieh Wasser aus den Wasserquellen zu bringen und zwang sie aufgrund des Wassermangels unter extremen Bedingungen zu leben.

Am 08. April 2023 erklärte die IOF, ihre Maßnahmen im besetzten Ostjerusalem und seiner Umgebung zu verschärfen, besonders auf den Straßen, die nach Bab al-Asbat (zum Löwentor) und Bab al-Maghareba (zum Dung-Tor) führten, auf der al-Sultan Suliman-Straße, auf der Rockefeller- Museum-Kreuzung, und im Wadi Hilweh-Gebiet in Silwan. Die verschärften Maßnahmen der IOF wurden bis 4:00 am nächsten Tag fortgesetzt.

In der dritten Woche infolge verhängt die IOF eine Abriegelung des Dorfes Huwara, im Südosten von Nablus, nachdem sie es zu einer „gesperrten Militärzone“ am 25. März 2023 erklärt hatten und einen Kordon verhängten. Sie sperrten die Straßen darin mit Sandbermen, errichteten mehr Militärkontrollpunkte und stellten im Rahmen einer kollektiven Bestrafungspolitik nach der Schussattacke gegen die IOF in dem Dorf Betonklötze auf den Hauptstraßen des Dorfes auf. Die Einschränkungen wurden auf Nablus ausgeweitet, indem sie sämtliche Militärkontrollpunkte, die ins Dorf führten, sperrte, so dass ein Betreten des Dorfes fast unmöglich wurde.

Am 06. April 2023 sperrte die IOF die Einfahrt nach Qusra, die südöstlich von Nablus von der Za’tara- Jericho-Straße abzweigt, mit Sandbermen und stellte Betonklötze in die Einfahrt, um das Betreten des Dorfes zu verhindern.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   1.803 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete  74 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Quelle     (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 30. März – 05. April 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

4 Palästinenser, einer von ihnen aus dem Negev, wurde getötet, und 16 weitere wurden verletzt, darunter zwei Kinder, während Dutzende andere bei den Angriffen der israelischen Besatzungstruppen (IOF) in den besetzten Gebieten darunter auch Ostjerusalem, unter Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 01. April 2023 wurde  Mohammad Rateb Baradhiya (23) getötet, nachdem die IOF das Feuer auf ihn und sein Fahrzeug, das er steuerte, eröffnet hatten. Sein Auto krachte in ein parkendes Militärauto der IOF an der Seite der Umgehungsstraße (60) in der Nähe des Eingang nach Beit Ummar in Hebron. Die IOF verkündete, dass sie das Feuer auf einen Palästinenser eröffnet habe, der einen Ramm-Angriff verübte, wobei er zwei Soldaten verletzt habe. Die IOF behielt den Leichnam von Baradhiya und nahm in mit.

Am 31. März 2023 wurde Mohammad Khaled Al-‘Osaibi (26), ein Arzt aus dem Dorf Houra in Negev in Israel, von mehreren scharfen Kugeln, die von der IOF aus einer Entfernung von einem Meter abgefeuert wurden, getötet, nachdem ein Streit zwischen ihm und einem israelischen Polizeioffizier bei der Befragung am Kettentor ausgebrochen war, das zur Al-Aqsa-Moschee führt. Er wurde zu der Zeit festgenommen, als die IOF das Gebiet nach den Tarawih-Gebeten räumte. Die IOF behauptete, Al-‘Osaibi habe eine Waffe des Polizeibeamten ergriffen und sie genutzt, um das Feuer zu eröffnen. Die Folge davon war, dass der Polizeibeamte sofort mehrere Kugeln auf ihn abfeuerte und ihn erschoss. Während die IOF das Gebiet räumte, griff sie Ladenbesitzer und Palästinenser an, indem sie sie schlug und stieß, Sachen aus einigen Läden zerstörte und einen Palästinenser im Zentrum des Qattanin-Marktes verhaftete, nachdem sie ihn brutal geschlagen hatte.

Am 03. April 2023 wurden Mohammad Naser Sa’eed (21) und Mohammad Mustafa ‘Ali Abu Baker (42), aus Nablus, beide Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, durch das Feuer der IOF bei Zusammenstößen nach dem Überfall des Al-Makhfiyya-Viertels getötet und ein Haus wurde verriegelt. Bei dem Überfall brach die IOF in mehrere Wohnungen ein, verhörte die Bewohner und hetzte einen Spürhund auf einen Universitätsstudenten, der Hund biss ihn ins linke Bein, während sein Kollege ihn verhört wurde. Vor dem Rückzug verhaftete die IOF zwei Palästinenser mit der Behauptung, sie stünden auf der Fahndungsliste.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren dem Einsatz übermäßiger Gewalt zum Opfer gefallen, die die Überfälle der IOF in Städten und Dörfern und bei der Niederschlagung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, begleitete, und zwar wie folgt:

Am 30. März 2023 wurden 2 Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF nach dem Überfall der Letzteren auf Qabatiya in Jenin verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF die Palästinenser.

Am selben Tag erlitten dutzende Beteiligte und Zuschauer Erstickungsanfälle und wurden durch das eingeatmete Tränengas bewusstlos, nachdem die IOF das Faisal Al-Hussini Stadion im Dorf Al-Ram im besetzten Ostjerusalem unter schweren Beschuss mit Tränengaskanistern setzte. Der Vorfall fand statt, während der türkische Botschafter sich in dem Stadium befand, um mit Jibril Rajoub, dem Präsidenten des Palästinensischen Fußballverbandes (PFA), dem Spiel beizuwohnen.

Am 31. März 2023 wurden 3 Palästinenser, darunter zwei Kinder, bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya verletzt.

Am 02. April 2023 wurde ein Palästinenser von einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF in der Stadt Beit Ummar in Hebron in der Brust verletzt.

Am 04. April 2023 wurden 3 Palästinenser verletzt; einer von ihnen lebensbedrohlich, nachdem ihn bei Zusammenstößen mit der IOF eine scharfe Kugel im Magen getroffen hatte, nachdem die Letztere in das Dheisheh-Flüchtlingslager in Bethlehem eingedrungen war. Vor ihrem Rückzug drang die IOF in dutzende Wohnhäuser ein und verhaftete 7 Palästinenser, darunter eine Frau.

Am selben Tag eröffnete eine israelische Undercover-Einheit, die wie palästinensische Zivilpersonen gekleidet war, das Feuer auf ‘Omar Ibrahim Abu Mayyalah (15), mit der Behauptung, er habe versucht, einen Molotow-Cocktail in ein Fahrzeug der Wächter der Außenpostensiedlung aufgrund der Auseinandersetzungen mit der IOF in Silwan, Ostjerusalem, zu werfen. Das Ergebnis war, dass Abu Mayyalah von einer scharfen Kugel verletzt wurde, und während Menschen versuchten, ihm Erste Hilfe zu leisten und ihn mit einem Privatauto ins Al-Makassed Krankenhaus im Al-Tur-Viertel zu bringen, jagte die IOF sie, sperrte die Straßen, durchsuchte das Krankenhaus, verhaftete das Kind und brachte es ins Hadassah Al-Issawiya-Krankenhaus. Außerdem verhaftete die IOF 6 Palästinenser, nachdem sie die jungen Männer und Jungen gejagt und mehrere Häuser durchsucht hatte.

In dieser Woche kam es wiederholt zu Konfrontationen mit der IOF, wobei Tränengaskanister abgefeuert wurden.  Das Ergebnis war, dass Dutzende bei den Razzien der IOF in den Vierteln von Hebron unter Erstickungsanfällen litten.

Im Gazastreifen wurden 5 Palästinenser mit scharfen Kugeln verletzt und andere litten unter Erstickungsanfällen, nachdem die IOF entlang des Sicherheitszauns im Osten von Gaza Stellung bezogen, das Feuer auf sie eröffnet und Tränengaskanister auf die Jugendlichen abgefeuert hatte, die im Malka-Gebiet, im Osten des Al-Zaytoun-Viertels zusammengekommen waren, um dem Tag der Erde am 30. März 2023 zu gedenken. Außerdem wurden 6 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten von Gaza und 8 Schießereien auf Fischerboote vor den Westküsten von Gaza verzeichnet. Die IOF führte mehrere Luftangriffe sowie Artilleriebeschuss im Morgengrauen des 5. Aprils 2023 durch, wobei Schäden verursacht wurden, jedoch gab es keine Verletzte.  Ihr Ziel waren zwei Standorte bewaffneter palästinensischer Gruppen und Grenzkontrollpunkte, im Osten des Gazastreifens.
 

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF   93 Palästinenser, darunter   47 Zivilpersonen; 15 von ihnen waren Kinder, eine Frau, und der Rest waren Mitglieder der bewaffneten palästinensischen Gruppen, darunter 2 Kinder, 6 wurden von Siedlern getötet, und einer starb in israelischen Gefängnissen. In der Zwischenzeit wurden  414 Palästinenser, darunter 56 Kinder, 2 Frauen und 10 Journalisten, verletzt. 

Überfall auf die Al-Aqsa Moschee

Am Abend des 04. April 2023 fiel die IOF in die al-Aqsa Moschee und deren Gebetshallen ein, griff brutal palästinensische Gläubige in der Moschee und deren Höfen an und feuerte bis zum Morgengrauen des folgenden Tages Blendgranaten und gummi-ummantelte Stahlkugeln auf sie. Die IOF verhaftete außerdem mehr als 400 Palästinenser, darunter 65 Kinder, nachdem sie die al-Qibli Moschee verriegelt hatte. Sie griff die Gläubigen an und prügelte sie mit Stöcken und Helmen. Dutzende von ihnen erlitten Prellungen und andere Verletzungen. Danach entließ die IOF 397 der Verhafteten unter der Bedingung, sie von der Al-Aqsa und der Altstadt zu deportieren, nachdem sie vor Ort Ermittlungen durchgeführt hatte, und behielt die restlichen in Haft. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release).

Am 05. April 2023 verhaftete die IOF den Journalist Wahbi Kamel Makiya (39),  als er versuchte, über die Razzia in der Al-Aqsa Moschee zu berichten und die Angriffe der IOF gegen die Gläubigen zu dokumentieren, indem sie die Überfälle der Siedler am ersten Tag des jüdischen Pessachs absicherte.

Am Abend stürmte die IOF wieder die Al-Aqsa Moschee und griff Gläubige mit Blendgranaten, Tränengaskanistern und gummi-ummantelte Stahlkugeln an. Nach dem Tarawih-Gebet umstellte die IOF die Al-Qibli Moschee, griff Gläubige an, zwang sie aus der Gebetshalle und erlaubte nicht, das Witr-Gebet, das üblicherweise nach dem Tarawih zelebriert wird. Die IOF drängte dann alle Anwesenden vor die Tore der Moschee und schlug sie heftig mit Stöcken. Minuten später überfielen die schwerbewaffneten Truppen die al-Qibli Moschee unter schwerem Beschuss mit gummi-ummantelten Stahlkugeln, griffen die Gläubiger in der Moschee an, während sie das Witr-Gebet zelebrierten, schlug heftig mit Stöcken auf sie ein und feuerte gummi-ummantelte Stahlkugeln und Blendgranaten ins Innere, um sie zum sofortigen Verlassen (der Moschee) zu zwingen. Sobald die Gläubigen die Al-Qibli Moschee verließen, wurden sie von israelischen Spezialtruppen in den Höfen der Moschee gejagt und durch die Tore der Al-Aqsa gedrängt. Sie jagten sie auch noch außerhalb der Tore, schlugen sie mit Stöcken und schubsten sie, insbesondere am Al-Asbat-Tor (Löwentor), Hitta-Tor (Erlass-Tor) und Chain-Tor(Kettentor).

Man sollte beachten, dass die IOF seit Beginn des Ramadan Palästinenser daran hindert, die I’tikaaf-Gebete zu zelebrieren und nach den Tarawih-Gebeten in der Al-Aqsa-Moschee zu bleiben. Sie zwang sie, die Moschee zu verlassen und hinderte sie am Betreten bis zum Morgengebet.

Landeinebnung, Zerstörungen und Bescheide

Am 30. März 2023  zerstörte die IOF ein Haus von 170 qm und 30 qm-Baracken bei dem Überfall der Letzteren auf das Dorf Al-Nuwaimeh in Jericho, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen. Dabei ist zu erwähnen, dass der Hauseigentümer eine Frau und 7 Kinder hat.

Seit Anfang 2023 machte die IOF  64 Familien zu Obdachlosen, insgesamt  406 Personen, darunter 81 Frauen und 183 Kinder.  Das war das Ergebnis der Zerstörung von 67 Häusern durch die IOF; 16 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 6 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte außerdem   58 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus.

Siedlerangriffe und Vergeltungsakte

Siedler trugen 6 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank aus, darunter das Ausreißen und Niederbrennen von Bäumen und die Verletzung einer palästinensischen Frau, die mit Steinen angegriffen wurde. Einzelheiten, wie folgt:

Während des Morgengebets am 31. März 2023 rissen Siedler 400 Oliven- und Traubensetzlinge auf den landwirtschaftlichen Gebieten im Dorf Al-Khader, im Südwesten von Bethlehem, aus. Am 03. April 2023 brachen Siedler erneut in das Gebiet ein und rissen weitere 40 Olivenbäume aus und stahlen sie.

Am 01. April 2023 rissen Siedler Zweige von 20 Olivenbäumen im Dorf Khalayel Al-Luz, im Süden von Bethlehem ab.

Am 02. April 2023 griffen Siedler, geschützt von der IOF, Ländereien und Häuser von Bürgern im Gebiet Sha’ab Al-Sir in Hebron an, setzten 20 Jahre alte Olivenbäume in Brand und griffen die Palästinenser mit Steinen an. Die Folge war, dass eine Frau eine Bauchverletzung durch einen Stein erlitten hat. Als die Dorfbewohner versuchten, sich gegen sie zu stellen, griff die IOF ein und feuerte Tränengaskanister auf sie. Später zogen sich die Siedler wieder zurück, aber kehrten in den darauffolgenden 2 Tagen zuück und griffen das Haus von Palästinensern an.

Seit Jahresbeginn haben die Siedler mindestens  168 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum verübt. Die Folge davon ist,  6 Palästinenser wurden getötet  und dutzende weitere verletzt; die meisten von ihnen, nachdem man sie geschlagen und Steine auf sie geworfen hatte. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

Übergriffe der IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 229 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen wurden 547 Palästinenser verhaftet, darunter 69 Kinder, 2 Frauen und ein Journalist. Die meisten Verhaftungen wurden in der Stadt Jerusalem vorgenommen, die umfassendste war eine Verhaftungskampagne, die auf Hunderte von Palästinensern zielte, nachdem sie in der Al-Qibli Moschee in der al-Aqsa Moschee beim Morgengrauen am 05. April 2023 angegriffen worden waren.

Bis heute in 2023 führte die IOF   2.806 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen   1.790 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  23 Frauen und   227 Kinder. Außerdem verhaftete die IOF   23 Palästinenser aus dem Gazastreifen; 6 waren Fischer und 14 versuchten, nach Israel zu gelangen und 3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF führte außerdem 9 Übergriffe aus.

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

Am 05. April 2023 verhängte die IOF am Abend eine umfangreiche Absperrung der Westbank und schloss die Übergänge zum Gazastreifen, um sie danach am 08. April 2023 unter dem Vorwand des jüdischen Pessach-Feiertags wieder zu öffnen.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 124 temporäre Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 7 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Die zweite Woche in Folge verhängte die IOF auch weiterhin eine Absperrung auf das Dorf  Huwara, im Südosten von Nablus, nachdem sie es am 25. März 2023 als „militärische Sperrzone“ ausgewiesen und einen Kordon dagegen verhängt hat. Sie sperrte die inneren Straßen mit Sandbermen, errichtete mehr Kontrollpunkte und stellte Betonblöcke auf die Hauptstraße des Dorfes im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik aufgrund der Schussattacke gegen die IOF in dem Dorf. Die ausgeweiteten Einschränkungen der IOF betrafen das gesamte Nablus, da sie sämtliche Militärkontrollpunkte schloss, die zu dem Dorf führten, was das Betreten der Stadt fast unmöglich machte.

Am 03. April 2023 verschloss die IOF den Eingang zum Dorf Beita, das an das Dorf Huwara angrenzt, im Südosten von Nablus mit Bermen, Betonblöcken und einem elektronischen Detektor-Tor und verbot das Betreten der Stadt.
 

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   1.682 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 70 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.  Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

(Wöchentliches Update 23. - 29. März 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Zwei Palästinenser wurden getötet und 7 andere, darunter 3 Kinder, verletzt, während dutzende andere aufgrund der Angriffe der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, auch im besetzten Ostjerusalem, unter Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 23. März 2023 wurde Ameer ‘Emad Abu Khadijah (25), ein Mitglied bewaffneter palästinensischer Gruppen, durch das Feuer der IOF getötet, nachdem diese ein Haus verriegelt hatte, in dem sich Abu Khadijah verschanzt hatte. Untersuchungen zufolge, die das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) durchgeführt hat, war die IOF in das Dorf Izbat Shufa, im Südosten von Tulkarm eingedrungen und hatte ein Haus verriegelt, in dem Abu Khadijah sich verschanzt hatte. Ein Schusswechsel fand statt, bevor die IOF ein Projektil auf ihn abfeuerte. Circa eine halbe Stunde später zog sich die IOF nach der Verhaftung des Hauseigentümers zurück. Nach dem Rückzug der IOF fanden die Dorfbewohner Abu Khadijahs von Blut bedeckten Leichnam in einem der Räume des Hauses. Mehrere scharfe Kugeln waen auf seinen Kopf und seine unteren Gliedmaßen abgefeuert worden. Außerdem gab es Spuren von Kugeln, die massiv auf die Wände des Raumes abgefeuert worden waren.

Am 28. März 2023 erklärten medizinische Quellen am An-Najah-Krankenhaus in Nablus den Tod von ‘Ameer Mohammed Lolah (28), einem Mitglied palästinensischer bewaffneter Gruppen, nachdem dieser eine Bauchverletzung durch eine scharfe Kugel, die die IOF bei Zusammenstößen am 22. Februar 2023, als sie ein Haus in Nablus umstellte, abgefeuert hatte. Zur besagten Zeit führten diese Zusammenstöße dazu, dass 11 Palästinenser, darunter 4 Zivilpersonen, getötet sowie 10 weitere verletzt, 9 von ihnen lebensbedrohlich, .

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die die Überfälle der IOF auf palästinensische Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher von  palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste begleiteten, und zwar wie folgt:

Am 23. März 2023 wurde ein Kind in der Nähe seiner Schule von der IOF mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel nach ihrem Überfall auf das Dorf al-Ram im besetzten Ostjerusalem in den Fuß geschossen. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF zwei Palästinenser in ihren Häusern.

Am 25. März 2023 erlitt ein Palästinenser kleinere Wunden und zehn weitere litten bei Zusammenstößen mit der IOF bei derem Überfall auf das Dorf al-Khader in Bethlehem an Erstickungsfällen.

Am 27. März 2023 verhaftete die IOF ein Kind, nachdem es bei Zusammenstößen, die den Überfall der IOF auf das Dorf al-Khader in Bethlehem begleitete,  mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel in seinen Fuß geschossen wurde.

Am selben Tag nachmittags wurden 4 Palästinenser durch das Feuer der IOF beim Eindringen in das Aqabat Jaber-Lager in Jericho verletzt, darunter ein Kind, dessen Bein amputiert wurde. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser. Zwei seiner Söhne wurden zuvor von der IOF am 06. Februar 2023 erschossen.

Diese Woche gab es wiederholte Zusammenstöße mit der IOF in den Vierteln des besetzten Ostjerusalems und Bethlehems, wobei die IOF Tränengaskanister abfeuerte, was Erstickungsanfälle bei Dutzenden von Palästinensern verursachte.

Im Gazastreifen wurden 3 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens und 2 auf Fischerboote vor der Westküste Gazas verzeichnet.

 

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF   89 Palästinenser, darunter 45 Zivilpersonen;   15 von ihnen waren Kinder und eine Frau, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder,  sowie 6 von Siedlern getötete, und einer starb in israelischen Gefängnissen. Inzwischen wurden   398 Palästinenser, darunter   54 Kinder,  2  Frauen und  10 Journalisten, wurden verletzt.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte eine kommerzielle Einrichtung und stellte Abrissbescheide für ein Haus, eine Einrichtung, eine Moschee sowie 7 Grabstellen aus. Sie beschlagnahmte außerdem ein Müllwagen in der Westbank. Einzelheiten, wie folgt:

Am 24. März 2023 beschlagnahmte die IOF einen Müllwagen der Stadtverwaltung von Biddya bei ihrem Eindringen in das Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit. Das war der dritte Müllwagen, den die IOF innerhalb eines Monats in Salfit mit dem Vorwand beschlagnahmte, er sei im Gebiet C eingesetzt.

Am selben Tag verhängte die IOF zwei Abrissbefehle für ein 160 qm Betonhaus, das von einer 12-köpfigen Familie bewohnt werden sollte, darunter 3 Kinder, und eine aus Weißblech erbaute landwirtschaftliche Einrichtung von 200 qm, die zur Aufzucht von Vieh im Dorf Al-Burj in Hebron diente.

Außerdem stellte die IOF auf die Militärverodnung (Nr.1797) hin den Abrissbescheid für 7 räber auf dem Abu al-Tuq-Friedhof im Dorf Al-Burj aus. Diese Gräber liegen auf 140 Dunum Land, das der Abteilung der islamischen Stiftung (Awqaf) gehört: 35 Dunum blieben unter der Kontrolle der israelischen Stiftung, wobei der Rest aufgrund des Baus der Annexionsmauer beschlagnahmt wurde.

Am 27. März 2023 gab die IOF unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme die Zerstörung der Belal Ibn Rabah-Moschee bekannt, die auf einem Gebiet von 150 qm im Dorf Khashem-Daraj in Hebron stand.

Am 28. März 2023 zerstörte die IOF eine kommerzielle Einrichtung von 350 qm im Dorf Dayr Balut, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand, sie befände sich zu nahe an der Annexionsmauer. Bei der Zerstörung feuerte die IOF Tränengaskanister auf die Dorfbewohner ab, um sie davon abzuhalten, sich gegen die Zerstörung zu stellen. Das Ergebnis war, dass viele der Dorfbewohner unter Erstickungsanfällen litten.

 

Seit Anfang 2023 machte die IOF   64 Familien obdachlos, insgesamt   406 Personen, darunter  81 Frauen und  183 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von  66 Häusern durch die IOF; 16 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und  6  aus Gründen der kollektiven Bestrafung.  Die IOF zerstörte außerdem  56 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und lieferte dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank aus, einschließlich Ostjerusalems.

 

Siedler-Angriffe und Vergeltungsakte:

Die Siedler verübten 5 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank, vor allem setzten sie ein Haus und 2 Fahrzeuge in der Westbank in Brand und griffen 2 Palästinenser an. Einzelheiten, wie folgt:

Am 24. März 2023 brachten israelische Siedler ihre Schafe zum Abweiden der landwirtschaftlichen Kulturen in der Umgebung des Dorfes al-Zowaiden im südlichen Hebron. Das Ergebnis war, dass ein Teil der Ernte beschädigt wurde. Eine Anzahl der Dorfbewohner kam und versuchte sich gegen die Siedler zu stellen und zwang sie, ihre Ländereien zu verlassen. Daraufhin kam ein großes Aufgebot an IOF und Polizei. Sie zwangen die Dorfbewohner zum Verlassen des Gebiets, nachdem sie 3 von ihnen verhaftet und später wieder entlassen hatten. Es ist nicht erwähnenswert, dass die israelischen Behörden das Gebiet um das Dorf Zowaiden aufgrund des so genannten "Truppenübungsplatzes 917" zu einer militärischen Schießzone erklärt haben,  in der ein israelischer Siedler einen Siedlungsaußenposten in der Nähe des Dorfes errichtete.

Am 26. März 2023 brannten israelische Siedler ein Haus von 70 qm nieder, das an die Siedlungsstraße 60 grenzt, die Ramallah mit Nablus verbindet, im Dorf Sinjil, im Osten von Ramallah. Das Haus liegt 50 Meter von einem Militärgelände der IOF entfernt. Der Hauseigentümer sagte dem Außenmitarbeiter von PCHR, 4 Siedler hätten sein Haus mit Molotow Cocktails angegriffen und ihm und seinen Familienmitgliedern sei es gelungen, durch die Hintertür das Haus zu verlassen, bevor es vollständig niedergebrannt wurde.

Am selben Tag warfen israelische Siedler Steine auf palästinensische Fahrzeuge, die über die  “Yitzhar”-Umgehungsstraße im Dorf Huwara fuhren. Das Ergebnis war, dass die Windschutzscheibe eines LKWs zerbrochen war.

Am 27. März 2023 setzten israelische Siedler eine Lastkraftwagen und ein Auto in Brand und zerbrachen die Scheiben zweier Krankenwagen, einer davon transportierte Proben in das Tulkarm-Krankenhaus, sowie 3 weitere Fahrzeuge bei weitreichenden Angriffen im Dorf Huwara.

Am 29. März 2023 griffen israelische Siedler ein Haus eines älteren Mannes im Dorf Kisan, im Osten von Bethlehem, an und schlugen ihn und seinen Sohn brutal. Das führte dazu, dass der ältere Mann und sein Sohn Verletzungen und Beulen erlitten und zur Behandlung ins al-Hussain-Krankenhaus im Dorf Beit Jala gebracht wurden.


Seit Anfang des Jahres haben Siedler mindestens  162 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum verübt. Das Ergebnis war, dass  6 Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt wurden, nachdem sie geschlagen und mit Steinen beworfen worden waren. Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen wurden in Brand gesetzt.

 

Überfälle der IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF führte  185 Überfälle in der Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Überfälle schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Überfällen wurden mindestens   81 Palästinenser verhaftet, darunter 10 Kinder und eine Frau.
 

Bis heute in 2023 verübte die IOF   2.577 Überfälle auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen  1.243 Palästinenser verhaftet wurden, darunter      21 Frauen und  158 Kinder. Außerdem führte die IOF   9 Überfälle aus und verhaftete  23 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter  6 Fischer, 14 Personen, die in Israel eindrangen sowie 3 Reisende am Erez-Übergang.
 

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15-jährige Absperrung des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  105 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem.

Am 23. März 2023 sperrte die IOF die Spur für Fahrzeuge am Militärkontrollpunkt 300 im Norden Bethlehems, und sie wird voraussichtlich den ganzen Monat Ramadan geschlossen bleiben.

Am 24. März 2023 schloss die IOF das Metalldetektor-Tor, das am westlichen Eingang zum Dorf Husan errichtet worden war, und öffnete es später wieder.

Am 25. März 2023 erklärte die IOF das Dorf Huwara, im Südosten von Nablus, zur militärischen Sperrzone und verhängte ein Kordon. Sie sperrten die Binnenstraßen mit Sandbermen, errichtete weitere Kontrollpunkte und stellte nach dem Schussangriff gegen die IOF in dem Dorf  Betonblöcke auf der Hauptstraße des Dorfes im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik auf. Die Einschränkungen der IOF weiteten sich auf Nablus aus, da sie sämtliche militärischen Kontrollpunkte sperrten, die zum Dorf führten, und machten das Betreten der Stadt fast unmöglich.
 

Bis heute in 2023 hat die IOF   1.558 temporäre Kontrollpunkte errichtet und   63 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten verhaftet.

 

Quelle   (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 16. – 22. März 2023)

 

Verstoß gegen das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

5 Palästinenser, darunter 3 Zivilpersonenen, eine von ihnen ein Kind, wurden getötet, während weitere 42 verletzt wurden und dutzende weitere bei Angriffen israelischer Besatzungsstreitkräfte in der Westbank verletzt wurden, darunter Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 16. März 2023 tötete eine Spezialeinheit der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) 4 Palästinenser, darunter 2 Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, auf die direkt geschossen wurde und die im Rahmen der IOF-Verbrechen außergerichtlicher Hinrichtungen kaltblütig ermordet wurden. Von diesen Getöteten wurden zwei Zivilpersonen, darunter ein Kind, bei einer Schießerei der israelischen Spezialeinheit getötet und außerdem 23 Palästinenser verletzt, von denen sich 4 in kritischem Zustand befinden.  (Einzelheiten siehe Pressemitteilung von PCHR: press release).

Am 17. März 2023 wurde Yazan ‘Omar Khasib (23) willkürlich und direkt von der IOF in der Nähe des al-Mahkama Militärkontrollpunktes am nördlichen Eingang von al-Bireh mit der Behauptung erschossen, er habe einen Messerangriff verübt, aber es gab keinen palästinensischen Augenzeugen bei dem Vorfall. Khasib war ein Student der Birzeit Universität in Ramallah. Die IOF behielt seinen Leichnam in ihrem Gewahrsam. Später am Abend wurde er freigegeben und in den Palästinensischen Medizinischen Komplex in Ramallah überführt, wo man herausfand, dass er 2 Kugeln in sein Genick und seine Brust geschossen wurden.

Die Verletzten waren Opfer exzessiver Gewalt, die die IOF gegen Städte und Dörfer und bei der Unterdrückung der friedlichen Proteste eingesetzt hatte, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar, wie folgt:

Am 17. März 2023 wurden 8 Palästinenser, darunter ein Kind, von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya durch die IOF verletzt.

Am selben Tag wurden 8 Palästinenser, darunter 3 Kinder durch scharfe Kugeln und Stahlkugeln bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang zum Dorf Beit Ummar, im Norden von Hebron, verletzt, wo die IOF einen Militär-Beobachtungsturm an der Kreuzung, die zur Umgehungsstraße (60) führt, errichtete.

Am 18. März 2023 wurde ein Kind mit einer scharfen Kugel am linken Bein durch die IOF in der Nähe des Faqqu’a-Friedhofes in Jenin unberechtigterweise verletzt, circa 200 Meter von der Annektionsmauer entfernt.

Am selben Tag erlitt ein Mädchen einen Bruch im linken Knöchel, nachdem es ohne Grund von einem israelischen Soldaten während der Verhaftung ihrer Familie auf ihrem Ackerland im Südosten von Yatta in Hebron getreten worden war.

Am 22. März 2023 litten dutzende von Palästinensern, darunter Patienten und Neugeborene, an Atembeschwerden, nachdem die IOF Tränengaskanister bei ihrem Überfall in der Nähe des Palästinensischen Medizin-Komplexes in Ramallah abgefeuert hatte. Die IOF eröffnete das Feuer, wodurch Patienten, Frauen und Kinden verängstigten.

Am selben Tag wurden 2 Palästinenser, darunter ein Fotojournalist, durch das Feuer der IOF bei ihrem Überfall  auf die Stadt Jericho verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 4 Palästinenser, darunter ein Kind.

Im Gazastreifen wurden 6 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliches Gebiet und 3 Schüsse auf Fischerboote vor Gazas Westküste verzeichnet. 

Bis heute in 2023 töteten IOF-Angriffe   87 Palästinenser, darunter  45 Zivilpersonen;  15 von ihnen waren Kinder, eine Frau, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder, 6 wurden von Siedlern getötet und einer starb in israelischen Gefängnissen. Unterdessen wurden   391 Palästinenser, darunter   51 Kinder,  2 Frauen und  10 Journalisten verletzt.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 3 Häuser und händigte Abriss- und Baustoppbescheide für 8 Häuser und Einrichtungen in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, aus, wodurch zwei Familien, insgesamt 11 Personen, obdachlos wurden. Einzelheiten, wie folgt:

Am 16. März 2023 zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus von 35 qm in Deir ‘Ammar in Ramallah, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am 18. März 2023 zerstörte die IOF zwei aus Holz und Blech erbaute Wohnhäuser, jedes mit einer Fläche von 100 qm, im Dorf Al-Za’im in Ostjerusalem, wodurch 2 Familien mit 11 Personen obdachlos wurden.

 

Am 21. März 2023 erteilte die IOF Baustoppbescheide für 8 Häuser, landwirtschaftliche Räume und kommerzielle Einrichtungen im Dorf Deir Ballut, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet (C).

Seit Anfang 2023 machte die IOF   64 Familien obdachlos, insgesamt   406 Personen, darunter   81 Frauen und   183 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörungen von   66 Häusern durch die IOF;  16 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und   6 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte auch   56 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte dutzende von Zerstörungs-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.

 

Siedlerangriffe und Vergeltungsangriffe

Siedler verübten 8 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank, darunter Ostjerusalem, vor allem durchsuchten sie eine Kirche und versuchten, deren Inhalt zu verwüsten.  Einzelheiten, wie folgt:

Am 16. März 2023 wurde ein Palästinenser verletzt, nachdem er von einem Siedler geschlagen und mit Pfefferspray in Khirbet al-Tuba in Masafer Yatta in Hebron besprüht worden war. Dieser Angriff geschah, nachdem der Palästinenser versucht hatte, den Siedler, der aus dem auf palästinensischen Ländereien errichteten  “Hafat Ma’on” Siedlungsaußenposten kam, daran zu hindern, seine Schafe auf dem Ackerland des Palästinensers in dem Gebiet zu weiden.

Am 17. März 2023 sägten Siedler aus der auf palästinensischem Land errichteten “Beitar Illit”-Siedlung circa 50 alte und ertragreiche Olivenbäume im Dorf Husan, im Westen von Bethlehem ab. Die Siedler zerstörten auch Stacheldraht und Steinketten, die ein Stück Land von 5 Dunum einzäunten.

Am 19. März 2023 griffen Siedler aus der “Yitzhar”-Siedlung, die auf palästinensischem Land im Süden von Nablus errichtet wurde, palästinensische Fahrzeuge an, die über die Al-Muraba’a-Straße in Richtung des Maadama-Tores, südöstlich von Nablus fuhren. Das Ergebnis war, dass die Frontscheibe, das Rück- und die rechten Seitenfenster eines palästinensischen Fahrzeuges zerschmettert wurde. Der Angriff fand inmitten einer Schießerei statt, die zur Verletzung von zwei Siedlern im Dorf Huwara, im Südosten von Nablus führte.

Am selben Tag durchsuchten zwei Siedler die Grabeskirche der Jungfrau Maria in Ostjerusalem und versuchte, sie zu verwüsten. Das Jerusalem Gouvernement berichtete, die beiden Siedler seien in die Kirche eingebrochen und hätten versucht, ihren Inhalt zu verwüsten. Ein Palästinenser habe die Siedler zur Rede gestellt und einen von ihnen verhaftet, während der andere entflohen sei.

Siedler warfen außerdem Steine auf zahlreiche Fahrzeuge am Eingang zum Dorf Beitin, im Osten von Ramallah, und zerschmetterten die Scheiben einer Reihe von ihnen.

Am 20. März 2023 warfen Siedler Steine auf palästinensische Fahrzeuge und beschädigten sie auf der Al-Ma’rajat-Straße, im Westen von Jericho. Das Ergebnis war, dass einige beschädigt wurden, wobei ein Palästinenser eine Verletzung erlitt und seine Frau in Ohnmacht fiel.

 Am 21. März 2023, schlitzten Siedler die Reifen palästinensischer Fahrzeuge auf und schrieben rassistische Slogans im Viertel von Sheikh Jarrah im Ostjerusalem.

Am 22. März 2023, erlitt eine Palästinenserin Prellungen, nachdem Siedler die palästinensischen Zelte in Khirbet Al-Farisiya im Norden des Jordantals angegriffen hatten.

Seit Jahresbeginn verübten Siedler mindestens   157 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum. Das Ergebnis war, dass   6 Palästinenser getötet und dutzende andere verletzt wurden, die meisten von ihnen, indem sie geschlagen und mit Steinen beworfen wurden. Außerdem wurden dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

IOF-Überfälle und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 218 Überfälle in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Diese Überfälle beinhalteten Razzien und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Überfällen wurden   102 Palästinenser verhaftet, darunter 8 Kinder. Im Gazastreifen verhaftete die IOF 4 Palästinenser, darunter 2 Kinder, bei ihrem Versuch, im Osten des Al-Bureij-Flüchtlingslagers im Gazastreifen am 15. März 2023 einzudringen, und die anderen beiden wurden am Beit Hanoun “Erez”-Kontrollpunkt verhaftet, darunter auch ein Patient, der sich nach seiner Behandlung auf dem Rückweg nach Gaza befand. (Einzelheiten, siehe: PCHRs press release).

 

Bis heute in 2023 verübte die IOF   2.392 Überfälle in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen  1.162 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  20 Frauen und  148 Kinder. Die IOF verhaftete außerdem  23 Palästinenser aus dem Gazastreifen:  6 waren Fischer und 14 versuchten, in Israel einzudringen, und 3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF verübte außerdem 9 Überfälle.

 

Schließung von Jerusalem-Einrichtungen

Am 20. März 2023 hängten die israelischen Behörden einen vom israelischen Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, unterzeichneten Beschluss in der „Marcel Company for production and media services“ in Beit Hanina in Ostjerusalem auf. Außerdem luden sie 5 Journalisten vor, um gegen sie, weil sie für Palästina TV arbeiten,  zu ermittelten, nachdem Ben-Gvir beschlossen hatte, die Büros der Radio Station der Stimme Palästinas, einem offiziellen Sender der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), zu schließen und ihren Repräsentanten im besetzten Jerusalem und in Israel sechs Monate lang die Ausstrahlung und das Senden verboten. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar: press release.)

Israelische Absperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit: 

Die israelische Besatzung hält ihre 15-jährige unrechtmäßige und unmenschliche Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind verfügbar in dem monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Außer ihren 110 ständigen Kontrollpunkten errichtete die IOF 127 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 3 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 17. März 2023 sperrte die IOF viele Straßen in Ostjerusalem, unter dem Vorwand, einen von der israelischen Besatzungsbehörde organisierten Marathon abzusichern, an dem hunderte von Israelis teilnahmen. Die Absperrung umfasste zehn Straßen vom Norden Jerusalems (French Hill und Sheikh Jarrah) und den gesamten Weg in den Süden (Jerusalem-Hebron Straße), darunter das Viertel Al-Musrara, das Hebron-Tor, Al-Jadeed-Tor und die Jaffa Straße, unter starker Präsenz der IOF auf den Straßen, mit dem Vorwand, den Jerusalem Marathon 2023 abzusichern.

Am 19. März 2023 schloss die IOF das eiserne Detektor-Tor am Eingang zum Dorf Nabi Saleh, im Nordwesten von Ramallah.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   1.453 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete   63 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.        

Quelle      (übersetzt Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 09. - 15. März 2023)


Verletzungen des Rechts aufs Leben und auf körperliche Unversehrtheit

Neun Palästinenser wurden getötet, darunter 3 Zivilpersonen: 2 von ihnen waren Kinder. Eins der Kinder erlag einer früheren Verletzung, während ein Palästinenser von einem israelischen Siedler getötet wurde. 10 Palästinenser, darunter ein Kind und ein Journalist, wurden verletzt, während dutzende andere bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, unter Erstickungsanfällen litten. Außerdem wurden 4 Fischer im Gazastreifen verletzt. Einzelheiten, wie folgt:

Am 09. März 2023 tötete die IOF im Rahmen ihrer außergerichtlichen Hinrichtungsverbrechen 3 Palästinenser, nachdem sie deren Fahrzeug abgefangen und im Dorf Jaba in Jenin, im Norden der Westbank gezielt auf sie geschossen und sie getötet hatten. ( Einzelheiten verfügbar in der Presseerklärung: press release).

Am 09. März 2023 verkündeten medizinische Quellen im al-Maqassed-Krankenhaus den Tod von Waleed Sa’d Nassar (14), nachdem er einer Schussverletzung in seine Hüfte erlegen war. Die IOF erschoss ihn, während er bei ihrem Übergriff gegen Jenin am 7. März 2023 vor seinem Haus stand. Er wurde dann ins al-Razi-Krankenhaus in der Stadt gebracht, aber aufgrund seines kritischen Gesundheitszustandes ins al-Maqassed-Krankenhaus verlegt.

Am 10. März 2023 wurde Abdul Karim Badee’ al-Shaikh (21), aus Qalqilya, von einem israelischen Siedler in der Nähe der “Ma’ale Shomron”-Siedlung im östlichen Qalqilya erschossen. Die IOF verkündete, der Siedler habe behauptet, dass al-Shaikh versucht habe, ihn mit einem Messer zu erstechen, aber es gab keinen Augenzeugen bei dem Vorfall.

Am selben Tag erklärten die medizinischen Quellen im „Darwish Nazal Governmental Hospital“,  in Qalqilya,  Ameer Ma’moun ‘Odah (16) für tot, kurz nachdem die scharfe Kugel eines israelischen Scharfschützen, der nur ein paar Meter von ihm entfernt war,  ihn in die Brust getroffen hatte. Die IOF behauptete, ‘Odah habe versucht, bei Zusammenstößen in der Nähe eines Militärkontrollpunktes am nördlichen Eingang von Qalqilya auf die IOF einen Molotow-Cocktail zu werfen. Bei denselben Zusammenstößen wurde ein weiterer Palästinenser verletzt.

Am 12. März 2023 tötete die IOF 3 Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen und verhaftete einen weiteren Palästinenser, nachdem sie sie in einen Hinterhalt gelockt hatten und mit ihnen in der Nähe des Militärkontrollpunktes zwischen den Dörfern Jit und Sarra, im Westen von Nablus zusammengestoßen war. Die Getöteten wurden als: Jehad Mohammed al-Shami (24), ‘Odai Rafeeq al-Shami (22) und Mohammed Raied al-Dabeek (18) identifiziert und ihre Leichen verblieben bis heute in israelischem Gewahrsam.

Die Verletzten waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung der IOF, die deren Überfälle auf palästinensische Stadte und Dörfer oder deren Niederschlagung friedlicher Proteste palästinensischer Zivilpersonen begleitete, und zwar, wie folgt:

Am 09. März 2023 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen, die den Übergriff der IOF auf das Dorf Ni’lin in Ramallah begleiteten,  mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel in dnen Fuß geschossen. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser und seinen Sohn.

Am selben Tag eröffnete die IOF das Feuer auf ein Fahrzeug im Dorf Kafr Qaddoum in Qalqiliya, zerbrach die Front- und Heckscheiben und verursachte einen Schaden am Vordersitz. Der Schuss war nicht gerechtfertigt und kam nur Augenblicke, nachdem das Fahrzeug gehalten hatte und der Fahrer mit seiner Familie zu ihrem Haus gefahren war.

Am 10. März 2023 wurden 3 Palästinenser mit gummi-ummantelten Kugeln bei der Unterdrückung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im nördlichen Qalqilya angschossen.

Am 11. März 2023 verhaftete die IOF ein Kind, nachdem es Verletzungen und Prellungen bei Angriffen erlitten hatte,  die von der IOF und Siedlern im Bab al-‘Amoud-Gebiet im besetzten Ostjerusalem ausgeführt worden waren.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang zum Dorf Beit Ummar im Norden Hebrons am Fuß getroffen.

Am 13. März 2023 wurde der Journalist Mo’tasem Saqif al-Heit von einer Blendgranate am Kopf getroffen, nachdem die IOF ihn ins Visier genommen hatte, während er in Ausübung seiner Pflicht über die Zusammenstöße berichtete, die den Übergriff der IOF auf das Dorf Ni’lin im Westen von Ramallah begleiteten.

Am 15. März 2023 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Husan, im Westen von Bethlehem von einer scharfen Kugel in den Oberschenkel getroffen.

Im Gazastreifen wurden vier palästinensische Fischer am 09. März 2023 von gummi-ummantelten Stahlkugeln getroffen, nachdem israelische Marineeinheiten ihr Fischerboot vor der Nordwestküste von  Beit Lahia, im Norden des Gazastreifens, beschossen hatten. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar: press release). Außerdem wurden  6 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im östlichen Gazastreifen verzeichnet, und 3 Schüsse auf Fischerboote vor der westlichen Gazaküste.

 

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF   83 Palästinenser, darunter  41 Zivilpersonen; 14 von ihnen waren Kinder und eine Frau, der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder, sowie 6, die von Siedlern getötet wurden und einer, der in israelischen Gefängnissen starb.  349 Palästinenser, darunter   47 Kinder,  2 Frauen und  9 Journalisten wurden inzwischen verletzt.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF vertrieb 12 Palästinenser, darunter 7 Kinder und 3 Frauen, nachdem sie ein Haus, das 2 Wohnungen enthielt, zerstörte. Ebenso zerstörte die IOF eine kommerzielle Einrichtung im besetzten Ostjerusalem.

Am 14. März 2023 zerstörte die IOF unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme ein Haus im Dorf Umm Tuba im besetzten Ostjerusalem, das zwei Appartments von 165 qm enthielt.  Das Ergebnis war, dass 12 Personen, darunter 7 Kinder und 3 Frauen vertrieben wurden. Bei der Zerstörung übte die IOF Druck auf die Hauseigentümer und die Presseteams aus und zwang sie zum Verlassen des Hauses, wobei sie den Bruder des Hauseigentümers verhaftete, nachdem sie ihn zuvor verprügelt hatte.

Am 13. März 2023 zerstörte die IOF im Wadi Al-Joz-Viertel im besetzten Jerusalem eine kommerzielle Einrichtung für Baumaterialien, die drei  aus Ziegelsteinen erbaute Räume beinhaltete, nachdem sie die Baumaterialien beschlagnahmt hatte.

 

Seit Anfang 2023 machte die IOF  62 Familien zu Obdachlosen, insgesamt  395 Personen, darunter  79 Frauen und  178 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von  63 Häusern durch die IOF; 16 wurden von ihren Eigentümern zwangsweise selbst zerstört und  6 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte außerdem weitere  56 zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus.

 

Angriffe von Siedlern und Vergeltungsakte:

Israelische Siedler führten 6 Angriffe auf die Westbank aus, wobei 3 Palästinenser verletzt, viele Bäume beschädigt und Vieh gestohlen wurde. Einzelheiten, wie folgt:

Am 11. März 2023 erlitt ein Palästinenser Verletzungen, nachdem er bei einem Siedlerangriff gegen palästinensische Fahrzeuge verletzt wurde, während er über die Kherbet Bani Haris-Kreuzung fuhr, die nach Ramallah führt.

Am selben Tag warfen israelische Siedler aus der “Halamish”-Siedlung, die auf Ländereien von Ramallah errichtet wurde, Steine auf palästinensische Fahrzeuge, die das Gebiet durchquerten. Außerdem warfen Siedler aus der “Dolev”-Siedlung Steine auf palästinensische Fahrzeuge, die im Gebiet von ‘Ein Ayoub, in der Nähe des Dorfes Ras Karkar, westlich von Ramallah fuhren. Jedoch wurden in beiden Fällen keine Verletzungen verzeichnet.

Am 15. März 2023 schlichen israelische Siedler aus der “Kawkab al-Sabah”-Siedlung zwischen die Dörfer Deir Jarir und Taybeh, im Osten von Ramallah, wo sie 25 Stück Vieh und einen Esel stahlen und die Dorfbewohner mit Steinen bewarfen. Als diese sich gegen die Siedler stellten, griff die IOF zum Schutz der Siedler ein und sicherte deren Rückzug

Am selben Tag sägten israelische Siedler aus dem “Havat Maon”-Siedlungsaußenposten im Osten von Yatta City, Hebron, 34 Olivembäume im östlichen Dorf at-Tuwani ab, das 100 m von dem Außenposten entfernt liegt. Bei der Ankunft der Dorfbewohner auf ihren Ländereien, empfingen sie  Patrouillen der IOF und Polizei mit der Behauptung, sie leiteten ein Ermittlungsverfahren zu dem Vorfall ein, und forderten die Grundbesitzer auf, Anzeige zu erstatten.

Am Abend erlitten zwei Palästinenser Verletzungen und Prellungen, nachdem sie von israelischen Siedlern brutal angegriffen worden waren, während sie ihr Land im Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit bearbeiteten.

 

Seit Anfang des Jahres verübten Siedler mindestens   149  Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum. Das Ergebnis war, 5 Palästinenser wurden getötet und dutzende weitere verletzt; die meisten von ihnen, nachdem man sie geschlagen und mit Steinen beworfen hatte. Außerdem wurden dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

Überfälle der IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 198 Überfälle auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Überfälle beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Überfällen wurden mindestens 86 Palästinenser verhaftet, darunter 10 Kinder und 2 Frauen. Außerdem beschlagnahmte die IOF viele Fahrzeuge beim Überqueren von Kontrollpunkten.


Bis heute in 2023 verübte die IOF   2.174 Überfälle auf die Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Dabei wurden   1.060 Palästinenser verhaftet, darunter   20 Frauen und   140 Kinder. Außerdem verübte die IOF   9 Überfälle auf den Gazastreifen und verhaftete   15 Palästinenser:   6 waren Fischer,  8 bei ihrem Versuch, nach Israel zu gelangen, und einen Reisenden am Erez-Übergang.

 

Israelische Absperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten in dem monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge: monthly-update.

 

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 ständigen Kontrollpunkten errichtete die IOF 119 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, und verhaftete an diesen Kontrollpunkten 8 Palästinenser.

Diese Woche schloss die IOF Kontrollpunkte in Jerusalem und Bethlehem mehrmals und öffnete sie dann später wieder.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   1.326 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete  60 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten
 

Quelle        (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 02. – 08. März 2023)
 

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

7 Palästinenser, darunter ein Kind, wurden durch das Feuer der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) getötet und 32 verletzt, darunter 3 Kinder und 3 weitere in kritischem Zustand, wobei dutzende andere bei Angriffen der IOF in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, unter Erstickunngsanfällen litten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 02. März 2023 wurde Mohammad Nedal Saleem (15)  von einer scharfen Kugel in den Rücken geschossen, während ein weiteres Kind und ein Teenager von scharfen Kugeln, die von den israelischen Besatzungskräften vor einer Schule im westlichen Dorf Azzun im Osten von Qalqilya abgefeuert wurden,  verletzt wurden. Die IOF behauptete, dass sie eine Gruppe junger Männer gejagt habe, die Molotow Cocktails auf die Straße 55 warfen, wo die Siedlerkraftfahrzeuge entlang fuhren.

Am 07. März 2023 wurden 6 Palästinenser getötet und 26 andere, meistens Zivilpersonen, bei einer umfassenden brutalen Militäroperation, die von der IOF im Jenin-Flüchtlingslager durchgeführt wurde, verletzt, darunter 3 in kritischem Zustand. (Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press release).

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die die Übergriffe der IOF auf Städte und Dörfer sowie die Unterdrückung friedlicher Proteste, die von palästinensischen Zivilpersonen organisiert wurden, begleiteten, und zwar wie folgt:

Am 03. März 2023 wurden 2 Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem die IOF den wöchentlichen Protest von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya unterdrückt hatte.

Am selben Tag unterdrückte die IOF eine friedliche Versammlung in Silwan in Ostjerusalem, wo dutzende von Aktivisten und Bewohnern von Silwan gegen die Politik der Zerstörung,  Evakuierung der Häuser und Vertreibungen ihrer Bewohner durch die IOF protestierten. Die IOF feuerte Blendgranaten, Tränengaskanister und gummi-ummantelte Stahlkugeln auf die Demonstranten und zerstreute sie mit Gewalt. Das Ergebnis war, dass mehrere Stunden lang Zusammenstöße anhielten, bei denen die IOF 5 Palästinenser, darunter 3 Kinder, verhaftete.

Die IOF unterdrückte auch den wöchentlichen Protest gegen die Besatzung und die Siedlungsaktivität im Sheikh Jarrah-Viertel im besetzten Ostjerusalem und griff die Demonstranten durch Stoßen und Schlagen und Besprühen mit Stinkwasser an. Die IOF verhaftete auch 8 Aktivisten der Internationalen Solidarität und einen palästinensischen Aktivist.

Am 04. März 2023 verhaftete die IOF ein Kind, nachdem sie es bei ihrem Angriff gegen landwirtschaftliche Nutzflächen in der Nähe des Eingangs zum Al-Fawwar-Flüchtlingslager in Hebron mit einer scharfen Kugel am Fuß verletzt hatte, unter dem Vorwand, Steinewerfer zu verfolgen. Die IOF verhaftete ein Kind, nachdem sie es am Eingang zum Al-‘Aroub Flüchtlingslager in Hebron mit einer scharfen Kugel in den rechten Fuß geschossen hatte.

Im Gazastreifen erlitt ein Palästinenser eine leichte Verletzung aufgrund eines israelischen Artilleriebeschusses im Osten von Khan Yunis am 08. März 2023. Darüber hinaus wurden 11 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens und 4 Schüsse auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza verzeichnet. 


Bis heute in 2023 tötete die IOF  73 Palästinenser, darunter  36 Zivilpersonen;  12 von ihnen waren Kinder und eine Frau, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder. Außerdem wurden  5 von Siedlern getötet und einer starb in israelischen Gefängnissen.  335 Palästinenser, darunter  45 Kinder,  2 Frauen und  8 Journalisten wurden verletzt.


Landeinebnungen, Zerstörungen, Beschlagnahmungen und Siedlungsaktivitäten

Die IOF vertrieb 8 Familien mit 68, darunter 12 Frauen und 29 Kinder, nachdem sie 8 Häuser, eine Gebetshalle, eine kommerzielle Einrichtung und landwirtschaftliche Räume, zerstört sowie einen Bulldozer in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, beschlagnahmt hatte. Einzelheiten, wie folgt:

Am 02. März 2023 zerstörte die IOF ein 120 qm-Haus im Dorf Ethna in Hebron, vertrieb eine 9-köpfige Familie, darunter 6 Kinder, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.

Am 05. März 2023 beschlagnahmte die IOF einen Bulldozer und verhaftete dessen Fahrer im Dorf  Jalboun, im Osten von Jenin, unter dem Vorwand, er arbeite im Gebiet C. Bei der Operation feuerte die IOF Tränengaskanister auf die Bürger inmitten der Zusammenstöße, die Erstickungsanfälle verursachten.

Am 06. März 2023 zerstörte die IOF 4 verzinnte Behausungen, im Osten von Yatta in Hebron, mit dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C,  was 4 Familien, insgesamt 36 Personen, darunter 13 Kinder und 4 Frauen, zu Obdachlosen machte.

Am selben Tag zerstörte die IOF drei 280 qm-Häuser, die der Totah-Familie im Wadi Al-Joz-Viertel in Ostjerualem gehörten, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen, wodurch 3 Familien, insgesamt 23 Personen, darunter 7 Frauen und 10 Kinder, vertrieben wurden.

Am selben Tag zerstörte die IOF ebenso eine im Bau befindliche Gebetshalle und eine verzinnte kommerzielle Einrichtung in Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Zusätzlich zerstörte die IOF 3 landwirtschaftliche, aus Weißblech erbaute Räume und entwurzelte dutzende von Bäumen, wobei sie Ländereien im Dorf al-‘Issawiya in Ostjerusalem verwüstete, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen. Die IOF stellte 14 Baustopp-Bescheide für 3 unbewohnte Häuser, 2 Baracken und 9 landwirtschaftliche Räume im Dorf Al-Zawiya, im Westen von Salfit aus, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen im Gebiet C.

 

Seit Anfang 2023 machte die IOF   60 Familien zu Obdachlosen, insgesamt   383 Personen, darunter 76 Frauen und 171 Kinder. Dies war das Ergebnis der Zerstörung von  62 Häusern durch die IOF;  16 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und  6 wurden aus Gründen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte auch  55 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum, und stellte dutzende Abriss- und Baustopp-Bescheide in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, aus.

 

Siedlerangriffe und Vergeltungsmaßnahmen

Siedler führten 4 Angriffe in der Westbank aus, wobei sie Olivenbäume entwurzelten und Palästinenser in der Westbank angriffen. Einzelheiten, wie folgt:

Am 06. März 2023 rissen die Siedler ungefähr 80 Olivenbäume im Dorf Yasuf, im Osten von Salfit aus.

Am selben Tag griffen Siedler aus der “Yitzhar”-Siedlung, die auf palästinensischem Land in Nablus errichtet wurde, die westlichen Randgebiete des Dorfes Huwara an und warfen Steine und griffen eine Familie in ihrem Auto an, zerbrachen die Scheiben und verletzten den älteren Fahrer. Die Siedlungswache eröffnete das Feuer auf das Fahrzeug und sprühte Pfeffergas auf die Passanten.

Am 08. März 2023 überfielen Siedler aus der “Otniel”-Siedlung, die auf palästinensischen konfiszierten Ländereien von Hebron errichtet wurde, einen archeologischen Hügel im Dorf Raboud, in der Nähe der Siedlung, im Schutz der IOF, und führten ihre Rituale auf dem Hügel durch und verwehrten den Dorfbewohnern den Zugang zu ihren Ländereien.

 Seit Jahresbeginn führten die Siedler mindestens  143 Angriffe gegen palästinenische Zivilpersonen und ihr Eigentum aus. Das Ergebnis war,  5 Palästinenser wurden getötet und dutzende andere verletzt, die meisten von ihnen, nachdem sie geschlagen und mit  Steinen beworfen wurden. Außerdem wurden dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

Übergriffe der IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen durch die IOF:

Die IOF verübten 211 Übergriffe in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 83 Palästinenser verhaftet, darunter 11 Kinder und 2 Frauen.

Im Gazastreifen verhaftete die IOF 3 Palästinenser; 2 von ihnen, darunter ein Kind, versuchte, in den Osten von Rafah und den Osten von Beit Hanoun am 2. März 2023u vorzudringen, während der Dritte an dem Beit Hanoun „Erez“-Übergang verhaftet wurde, als er seine kranke Schwiegertochter auf ihrer Fahrt zur Behandlung begleitete. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release). Außerdem verübte die IOF limitierte Übergriffe auf den Osten von Juhr al-Dik, im Süden von Gaza und auf den Osten von Khan Yunis am 02., 07. und 08. März 2023.

Bis heute in 2023 führte die IOF   1.976 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen   974 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 18 Frauen und 130 Kinder. Die IOF führte   8 Übergriffe aus und verhaftete   15 Palästinenser aus dem Gazastreifen:  6 waren Fischer, 8  hatten versucht, nach Israel zu gelangen, sowie ein Reisender am Erez-Übergang.

Israelische Absperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Israelische Besatzung hält seine illegale und unmenschliche 15-jährige Absperrung gegen den Gazastreifen aufrecht. Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: monthly-update.

Die israelischen Behörden verkündeten die Sperrungen der Übergänge zum Gazastreifen und der Westbank vom Abend des 6. März 2023 bis zum Abend des 8. März 2023 aus Anlass der sogenannten jüdischen „Purim“-Feiertage.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  133 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 2 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

In dieser Woche schloss die IOF die Kontrollpunkte in Jerusalem und Bethlehem mehrere Male und öffnete sie später wieder.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF  1.207 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete  52 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.  

Quelle      (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 23. Februar- 01. März 2023)

 

Verletzungen des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit

Drei palästinensische Zivilpersonen wurden erschossen: 2 von israelischen Besatzungskräften und 1 von israelischen Siedlern. Außerdem erlag ein Mitglied der bewaffneten palästinensischen Gruppen einer früheren Verletzung. Darüber hinaus wurden 16 Palästinenser, darunter 3 Kinder, eine Frau und ein Journalist verletzt, während Dutzende andere bei Angriffen der IOF im östlichen Gazastreifen und der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, unter Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 23. Februar 2023 erlag Mohammed Nabil al-Sabbah (30), aus dem Jenin-Flüchtlingslager im  An-Najah-Krankenhaus in Nablus einer Verletzung durch einen Schuss in den Unterleib.  Al-Sabbah, der ein Mitglied der bewaffneten palästinensischen Gruppen war, wurde am 12. Februar 2023 bei dem Überfall des Lagers durch die IOF verletzt.

Am 24. Februar 2023 erklärten medizinische Quellen im al-Ahli-Krankenhaus in Hebron den Tod von Mohammed Isma’il Mohammed Jawabreh (21), einem palästinensischen Polizisten aus dem Al-Arroub-Flüchtlingslager, der einer Schussverletzung in den Hinterkopf erlag. Die IOF hatte das Feuer einen Tag zuvor um circa 14:00 aus einer Entfernung von 30 Metern auf ihn eröffnet, während er bei den im Lager entstandenen Zusammenstößen mit 3 Personen auf dem Dach seines Hauses stand.

Am 26. Februar 2023 wurde Sameh al-Aqtash (37) getötet, nachdem israelische Siedler ihn bei einem Großangriff auf das Dorf Za’tara im Rahmen einer Reihe von Vergeltungsangriffen gegen die Dörfer von Nablus mit einer scharfen Kugel in den Unterleib geschossen hatten. (Einzelheiten sind verfügbar in der Presseerklärung von PCHR: press release).

Am 01. März 2023 starb Mahmoud Jamal Hamdan (22) mehrere Stunden, nachdem er verhaftet  und durch das Feuer der IOF bei deren Überfall auf das ‘Aqabat Jaber-Flüchtlingslager in Jericho verletzt wurde. Außerdem wurde ein Palästinenser angeschossen und ein weiterer überfahren sowie 5 weitere verhaftet, darunter 3 Brüder und der Sohn eines der Letzteren. Untersuchungen von PCHR zufolge schlich eine israelische Spezialeinheit in das ‘Aqabat Jaber-Flüchtlingslager und versiegelte ein Haus, das der Shalloun-Familie gehörte. Dann folgten israelische Unterstützungstruppen, feuerten Schüsse und Tränengaskanister ab und drohten, das Haus zu bombardieren. Die IOF eröffnete das Feuer auf Mahmoud Hamdan, als er mit seinem Motorrad aus einer nahegelegenen Schreinerei fuhr, und verletzte ihn mit scharfer Munition am Unterleib.  Ein medizinisches Team der Gesellschaft des palästinensischen Roten Halbmondes kam und versuchte, Erste Hilfe bei ihm zu leisten, aber die IOF nahm ihn mit zu einem unbekannten Bestimmungsort. Später, am Abend, wurde Hamdans Tod verkündet. Bei ihrem Rückzug aus dem Lager ergriff die IOF einen jungen Mann und sein Kind und benutzte sie als menschliches Schild bei ihrer Razzia in dem Haus. Außerdem zog die IOF ein ziviles Fahrzeug der Marke Hyundai Tucson mitten auf die Straße und zerschmetterte dessen Scheiben.

Die Verletzten waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung der IOF bei ihren Übergriffen auf die palästinensischen Städte und Dörfer oder bei der Niederschlagung friedlicher, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Protesten, und zwar wie folgt:

Am 23. Februar 2023 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des am Eingang zum Dorf Beit Ummar, im Norden von Hebron, errichteten Beobachtungspunktes angeschossen.

Am selben Tag schoss die IOF eine Frau am Eingang zur “Ma’ale Adumim”-Siedlung, die auf besetzten Ländereien Ostjerusalems errichtet wurde, in den linken Unterschenkel, unter dem Vorwand, sie habe versucht, einen Messerangriff auszuführen. Die IOF verhaftete die verletzte Frau und brachte sie in ein israelisches Krankenhaus in Westjerusalem.

Am 24. Februar 2023 wurden zwei Palästinenser, darunter ein Kind, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln angeschossen und weitere erlitten Atembeschwerden durch das Einatmen von Tränengas bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya.

Am selben Tag wurden 4 Palästinenser von Tränengaskanistern getroffen und andere erlitten Erstickungsanfälle aufgrund der Einatmung von Tränengas bei Zusammenstößen mit der IOF, die die Niederschlagung eines friedlichen Protestes in der Nähe von Bab al-Zawiyia in Hebron begleiteten, wo die IOF einen Beobachtungspunkt und einen Militärkontrollpunkt, insbesondere am Eingang zur gesperrten al-Shuhada-Straße, errichteten. Der friedliche Protest wurde organisiert, um den 29. Gedenktag des al-Ibrahimi Moschee-Massakers zu begehen, das damals von einem israelischen Siedler verübt worden war.

Außerdem wurden zwei Palästinenser, darunter ein Journalist, mit Tränengaskanistern beschossen, und andere erlitten Erstickungsanfälle aufgrund der Einatmung von Tränengas, nachdem die IOF auf Dutzende von Demonstranten gezielt hatte, die, zehn Meter von dem Stacheldraht im östlichen Dorf Khuza’a, im Osten von Khan Yunis entfernt, gegen die eskalierenden Verstöße der IOF in der Westbank protestierten.

Am selben Tag wurde ein 14jähriges Kind von einem Tränengaskanister der IOF bei der Niederschlagung der Demonstranten, die sich in der Nähe des Grenzzauns, im Nordosten von Jabalia versammelt hatten, getroffen. Das Ergebnis war, dass das Kind eine Schädelverletzung erlitt und in den medizinischen al-Shifa-Komplex gebracht wurde, wo sein Gesundheitszustand als kritisch eingestuft wurde.

Am 26. Februar 2023 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF während deren Überfall auf das Dorf Teqoa in Bethlehem von einer scharfen Kugel am Fuß verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF ein Kind, nachdem sie dessen Zuhause durchsucht hatte.

Am selben Tag wurden zwei Palästinenser mit scharfen und gummi-ummantelten Stahlkugeln angeschossen, nachdem die IOF das Feuer auf Personen eröffnet hatte, die sich dem Grenzzaun, im Nordosten des Jabalia-Flüchtlingslager näherten. 

 

Im Gazastreifen wurden 8 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens und 4 Schießereien auf Fischerboote vor der westlichen Küste von Gaza verzeichnet.

 

Bis heute in 2023 haben Angriffe der IOF  66 Palästinenser getötet, darunter  35 Zivilpersonen; 11 von ihnen waren Kinder und eine Frau, wobei der Rest Mitglieder von bewaffneten palästinensischen Gruppen waren, darunter  2 Kinder;  5 wurden von Siedlern getötet, und einer starb in israelischen Gefängnissen. 302   Palästinenser, darunter 42  Kinder, 2  Frauen und 8  Journalisten, erlitten Verletzungen.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF hat durch den Abriss von 5 Häusern 4 Familien, insgesamt 20 Personen, darunter 12 Kinder und 4 Frauen, vertrieben; 4 davon wurden von den Eigentümern selbst zerstört. Außerdem zerstörte die IOF 11 Einrichtungen und beschlagnahmte zwei Fahrzeuge in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Einzelheiten, wie folgt:

Am 23. Februar 2023 zerstörte die IOF 11 Einrichtungen, darunter kommerzielle Baracken und Gemüsestände, am Eingang zum Dorf Jamala, im Norden von Jenin.

Am 25. Februar 2023 beschlagnahmte die IOF einen städtischen Müllwagen von Burqin and Kafr ad-Dik, im Westen von Salfit. Sie verhafteten den Fahrer und zwei Mitarbeiter, und drohten ihnen, den Müll nicht noch einmal in dem Gebiet abzuladen, unter dem Vorwand, das Gebiet sei als Gebiet „C“ eingestuft.

Am selben Tag beschlagnahmte die IOF einen Bagger, der auf Ländereien des Dorfes Qarawat Bani Hassan im Einsatz war, unter dem Vorwand, er arbeite im Gebiet C.

Am 26. Februar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser zur Umsetzung der kommunalen Verordnung der israelischen Besatzung und zur Selbstzerstörung seines 100 qm-Hauses im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme, wodurch eine 8köpfige Familie, darunter eine Frau und sechs Kinder, obdachlos wurden.

Am 27. Februar 2023 kündigte die IOF an, sie reiße ein 120 qm-Haus, das eine 6köpfige Familie beherbergte, darunter 4 Kinder, ab, ebenso ein Haus mit Betonplatten im Osten von Yatta City in Hebron.

Am 28. Februar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung von zwei kleinen Häusern, die auf einem Gebiet von 120 qm im Dorf Beit Hanina im besetzten Ostjerusalem erbaut worden waren,  unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis ist, dass der Palästinenser und seine Frau obdachlos wurden.

Am selben Tag zwang die IOF einen Palästinenser, die kommunale Verordnung der israelischen Besatzung umzusetzen und sein 30 qm-Haus im Viertel Ras al-‘Amoud im besetzten Ostjerusalem selbst zu zerstören, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis war, dass eine 5köpfige Familie, darunter eine Frau und 3 Kinder, vertrieben wurde.

Außerdem zerstörte die IOF Teile eines 120 qm-Hauses im Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis ist, dass eine 4köpfige Familie, darunter eine Frau und 2 Kinder, vertrieben wurde.

Des Weiteren zerstörte die IOF die restlichen Teile zweier im Bau befindlicher Häuser, die 2 Brüdern im Dorf’ Issawiya, im Nordosten des besetzten Ostjerusalems, gehörten, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Die Eigentümer der beiden Häuser hatte man zur Selbstzerstörung ihrer Häuser 2 Wochen zuvor gezwungen. Außerdem stellte die IOF ihnen eine Kostenrechnung für den Abriss und die Mitarbeiter und Fahrzeuge der israelischen Gemeinde in Höhe von 100.00 Schekel aus.

 

 

Seit Anfang 2023 hat die IOF  52 Familien zu Obdachlosen gemacht, insgesamt  315 Personen, darunter  64 Frauen und  142 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von  54 Häusern durch die IOF;  16 von ihnen wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und  6  im Rahmen der kollektiven Bestrafung. Die IOF zerstörte auch   53 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende Abriss- und Baustopp-Bescheide in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus.

 

Siedlerangriffe und -Vergeltungsakte:

Ein Palästinenser wurde getötet und zwei weitere wurden durch das Feuer israelischer Siedler bei mindestens 100 Angriffen, die Siedler im Schutz der IOF ausführten, verletzt. Die meisten Angriffe hatten das Dorf Huwara und die südlichen Dörfer von Nablus zum Ziel, wo israelische Siedler Dutzende von Häusern und Fahrzeugen als Teil ihrer Vergeltungsakte in Brand setzten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 23. Februar 2023 wurden zwei Palästinenser verletzt: einer wurde von einer scharfen Kugel in seinen Unterleib und der andere von einer scharfen Kugel in seinen linken Oberschenkel getroffen, nachdem israelische Siedler aus dem “Esh Kodesh”-Siedlungsaußenposten, der auf dem Gebiet des Dorfes Nablus  errichtet worden war,  bei ihrem Angriff auf das Randgebiet des Dorfes Qusra das Feuer auf sie eröffneten. Die Siedler warfen außerdem noch Steine und schossen auf die Palästinenser und deren Häuser.

Am 25. Februar 2023 griffen israelische Siedler aus dem auf den Ländereien des Dorfes Salfit errichteten “al-Ras”-Siedlungsaußenposten eine Gruppe palästinensischer Bauern auf den nahe gelegenen Ländereien an und zwangen sie, das Gebiet zu verlassen, nachdem sie in die Luft geschossen hatten. Die Siedler beschädigten ebenso noch ein Fahrzeug, das Bauern gehörte.

Am 26. Februar 2023 verübten hunderte von israelischen Siedlern breit angelegte Gewalt- und Vergeltungsakte im Schutz der IOF in mehreren Dörfern in Nablus. Das Ergebnis war, dass ein Palästinenser getötet und ein weiterer von Kugeln verletzt wurde, während Dutzende von Häusern, Einrichtungen und Fahrzeugen in Flammen aufgingen. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release.)

Am selben Tag setzten Siedler eine Geflügelfarm in Salfit in Flammen.  Sie brannten sie vollkommen nieder und töteten 2500 Küken. Außerdem setzten die Siedler ein Fahrzeug am Eingang zum Dorf Yasuf, im Osten von Salfit, in Flammen und brannten es völlig nieder.

Ebenso wurden zwei Palästinenser von israelischen Siedlern verprügelt. Sie warfen Steine auf palästinensische Fahrzeuge und setzten eins davon im  al-Mo’arajat-Gebiet im Norden von Jericho, in Brand.

Am selben Tag erlitten 3 Palästinenser Prellungen, nachdem israelische Siedler ihre Fahrzeuge im Außenbezirk des Dorfes Jibiya, nördlich von Ramallah, angegriffen hatten.  Außerdem warfen israelische Siedler Steine auf palästinensische Fahrzeuge und Häuser in den Dörfern Sinjil und Al-Mughayyir sowie in der Nähe des Dorfes Umm Safa in Ramallah.

 

Seit Anfang des Jahres führten Siedler mindestens  139 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum aus. Das Ergebnis war, dass  5 Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt wurden; die meisten von ihnen, nachdem sie geschlagen und mit Steinen beworfen wurden./ Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Flammen gesetzt.

 

Überfälle und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen durch die IOF:

Die IOF verübte 184 Überfälle auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Diese Überfälle schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen ein, sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Überfällen wurden mindestens 50 Palästinenser verhaftet, darunter 8 Kinder. Am 25. Februar 2023 verhaftete die IOF im Gazastreifen 4 Kinder bei dem Versuch, durch den Grenzzaun, der an das Dorf Um al-Nasser grenzt, nach Israel einzudringen, und entließ sie am darauffolgenden Tag wieder. Außerdem führte die IOF 3 begrenzte Übergriffe im Norden von Beit Hanoun am  26. Februar 2033, im Nordosten von Jabalia am 28. Februar 2023 und im Osten von Khan Yunis am 01. März 2023 durch.

 

Bis heute in 2023 führte die IOF  1.765 Überfälle auf die Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, aus, bei denen  891 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  16 Frauen und  119 Kinder. Außerdem verhaftete die IOF  12 Palästinenser aus dem Gazastreifen; 6 waren Fischer und 6 solche, die versuchten, nach Israel einzudringen. Die IOF führte auch 5 Übergriffe aus.

 

Israelische Absperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade gegen den Gazastreifen aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update

In der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 126 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, auch im besetzten Ostjerusalem, und verhaftete 2 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Seit dem 26. Februar 2023 hat die IOF das Dorf Huwara in Nablus abgesperrt, Betonklötze auf der Hauptstraße platziert und so den Personen- und Fahrzeugverkehr behindert und verhindert, dass die Geschäftsleute ihre Läden öffnen. Diese Absperrung ist Teil der kollektiven Strafmaßnahmen infolge der Tötung von 2 Siedlern bei einem Schussangriff in der Nähe des Dorfes.

Seit dem 27. Februar 2023 hat die IOF Jericho infolge der Tötung eines israelischen Siedlers bei einem Schussangriff in der Nähe der Stadt eine strenge Abriegelung auferlegt. Die IOF schloss sämtliche Kontrollpunkte sowie die Haupt- und Nebenstraßen, die in die Stadt führen, und errichtete weitere Militärkontrollpunkte, die den Personen- und Fahrzeugverkehr behindern und an denen diese durchsucht werden.

Diese Woche schloss die IOF Militärkontrollpunkte in Jerusalem und Bethlehem mehrere Male und öffnete sie dann später wieder.

 

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   1.074 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete   50 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

 Quelle  (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 16. - 22. Februar 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

11 Palästinenser, darunter 4 Zivilpersonen, eine von ihnen war ein Kind, wurden von den israelischen Besatzungstruppen (IOF) erschossen, außerdem erlag ein Teenager, der zu den bewaffneten palästinensischen Gruppen gehörte, früheren Verletzungen. 98 weitere, darunter 16 Kinder und 3 Journalisten, wurden von der IOF in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, angeschossen, und dutzende weitere erlitten Erstickungsanfälle bei Angriffen der IOF in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems. Außerdem wurde im Gazastreifen ein Teenager verletzt. Einzelheiten, wie folgt:

Am 20. Februar 2023 erlag Montaser Mohammed Al-Shawwa (17), ein Bewohner des Balata-Flüchtlingslagers in Nablus und Mitglied bewaffneter palästinensischer Gruppen, seinen Verletzungen, die er am 8. Februar 2023 bei Zusammenstößen, die das Eindringen der IOF in das östliche Nablus begleiteten, erlitten hatte.

Am 22. Februar 2023 tötete die IOF 10 Palästinenser, darunter 3 Zivilpersonen; eine von ihnen war ein Kind, und verletzte 90 weitere bei ihrem Eindringen in die Altstadt von Nablus, darunter 15 Kinder, 3 Journalisten, 9 der Verletzten sind in kritischem Zustand, darunter auch ein Kind. (Einzelheiten sind verfügbar in der Pressemitteilung von PCHR). Nach der Presseerklärung starb ‘Anan Shawkant ‘Ali ‘Ennab (66) an schwerer Erstickung aufgrund der Tränengaskanister, die von der IOF bei ihrem Eindringen in Nablus abgefeuert wurden.

Jene Verletzten waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung der IOF, die ihre Übergriffe auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher Proteste, die von palästinensischen Zivilpersonen organisiert wurden, begleiteten, und zwar wie folgt:

Am 16. Februar 2023 wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel in seine unteren Extremitäten bei Zusammenstößen mit der IOF im Nour Shams-Flüchtlingslager in Tulkarm getroffen. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF Palästinenser.

Am 17. Februar 2023 wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Izzariya in Ostjerusalem am Fuß verletzt.

Am selben Tag wurden 2 Palästinenser und ein internationaler Solidaritätsaktivist von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im nördlichen Qalqilya verletzt. Ebenso wurde ein junger Mann an seinem rechten Oberschenkel bei Konfrontationen mit der IOF verletzt, als sie eine Demonstration zur Unterstützung der Gefangenen im Dorf Beit Ummar, im Norden von Hebron, niederschlugen.

Am 18. Februar 2023 unterdrückte die IOF Hunderte von Palästinensern, die im Bab Al-‘Amoud-Gebiet, im Zentrum von Ostjerusalem zusammenkamen,  um den Jahrestag von al-Israa’ und Al Mi’raj zu begehen, ein Ereignis, das die Muslime zum Gedenken an den Tag, an dem der Prophet Mohammed seine Nachtreise in den Himmel angetreten ist, feiern. Die IOF verjagte sie von dem Bab Al- ‘Amoud-Platz und dessen Treppe, schlug auf die Teenager und jungen Männer ein, jagte sie mehrere Stunden lang durch die nahegelegenen Straßen und verhaftete 16 Palästinenser, darunter 13 Kinder.

Am 22. Februar 2023 wurden 2 Palästinenser angeschossen: einer in den Fuß, der andere ins Becken, während weitere bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Nabi Saleh in Ramallah unter Erstickungsanfälle litten.

Am selben Tag erlitt eine behinderte Person Brüche und Prellungen und dutzende andere Atemnot bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Beit Ummar, im Norden von Hebron, nachdem Proteste gegen die Verbrechen der IOF in Nablus ausgebrochen waren.

Am 17. Februar 2023 wurde ein 19jähriger Palästinenser von einer scharfen Kugel am Becken verletzt, als die IOF das Feuer auf die versammelten Demonstranten aus einer Entfernung von 50 Metern, westlich des Stacheldrahtes, im Osten des Al-Bureij-Lagers, im Zentrum des Gazastreifens, eröffnete.

Im Gazastreifen wurden diese Woche 11 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens und 3 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste Gazas verzeichnet.

    ”Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF 62 Palästinenser, darunter 31 Zivilpersonen; 11 von ihnen waren Kinder,  und eine Frau, wobei die restlichen Mitglieder palästinensischer bewaffneter Gruppen waren, darunter 2 Kinder. 4 wurden von Siedlern getötet und einer starb in israelischen Gefängnissen. 286 Palästinenser, darunter 39 Kinder und 7 Journalisten wurden verletzt.

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 6 Häuser, wodurch 4 Familien, 18 Personen, darunter 5 Frauen und 4 Kinder, obdachlos wurden, und stellte Häuserzerstörungsbescheide aus. Außerdem beschlagnahmte sie ein Fahrzeug und die Ausstattung in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems. Einzelheiten, wie folgt:

Am 16. Februar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser zur Zerstörung seines 100 Quadratmeter-Hauses im Wadi Qaddum-Viertel in Ostjerusalem auf einen Beschluss der israelischen Stadtverwaltung hin, der unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme ausgestellt wurde und 3 Personen, darunter eine Frau, wurden vertrieben.

Am 21. Februar 2023 gab die IOF die Zerstörung von 4 im Bau befindlichen Häuser innerhalb von 96 Stunden bekannt und die Einstellung der Baumaßnahmen in einem Wohnwagen im Dorf ‘Aqaba in Tubas.

Am selben Tag platzierten die israelischen Behörden am Eingang des 12 Dunum großen Banat Ber-Gebietes im Westen von Salfit Banner, um dieses danach zu beschlagnahmen und in ein Naturgebiet zu verwandeln. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Gebiet wiederholten Angriffen von Siedlern ausgesetzt ist und die IOF zuvor ein Eisendetektor-Tor an dessen Eingang errichtet hatte.

Am 22. Februar 2023 zerstörte die IOF 3 Wohnhäuser; eins befand sich im Bau, 2 Landwirtschaftsbaracken sowie Steinmauern und zerstörte eine unbefestigte Straße im Dorf, Al-Walaja in Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme, wodurch 2 Familien, insgesamt 9 Personen, darunter 3 Frauen und 4 Kinder, zu Obdachlosen wurden.

Am selben Tag zerstörte die IOF ein zweistöckiges Haus von 150 qm und stellte 20 Abrissbescheide für Häuser und Ferienhäuser im Dorf Al-Dyouk Al-Tahta in Jericho aus. Ebenso zerstörte die IOF ein Wohnhaus von 72 qm im Dorf Ithna, im Westen von Hebron, und vertrieb eine 6köpfige Familie.

Darüber hinaus beschlagnahmte die IOF einen Golf bei ihrer Razzia in dem Dorf ‘Urif, eine Ausrüstung sowie eine Steinschneidemaschine, und eine befestigte Bohrmaschine, aus 2 Werkstätten in Nablus.

    ”Seit Anfang 2023 hat die IOF 48 Familien obdachlosgemacht, insgesamt 295 Personen, darunter 60 Frauen und 130 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 49 Häusern; 12 wurden von ihren Eigentümern selbst zerstört und 6 im Rahmen der kollektiven Bestrafung. Die IOF zerstörte auch 42 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustoppbescheiden in der Westbank aus, darunter auch Ostjerusalem.

Siedlerangriffe

Siedler führten, beschützt von der IOF,  4 Angriffe gegen die Palästinenser und deren Eigentum in der Westbank aus, darunter auch Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 17. Februar 2023 erlitt ein Palästinenser Verletzungen und Prellungen, nachdem er von einem Siedler angegriffen wurde, der in ein landwirtschaftliches Gebiet im Dorf Husan, im Westen von Bethlehem, eingedrungen war.

Am selben Tag rissen Siedler, die durch die IOF beschützt wurden, 70 Olivenbäume in Masafer Yatta, im Süden von Hebron, aus.

Am 18. Februar 2023 wurde ein Kind verletzt, als Siedler Steine auf palästinensische Häuser und Kraftfahrzeuge auf der Al-Shuhada-Straße, Al-‘Amyan Allee sowie der Alten Al-Shalala-Straße im Zentrum von Hebron geworfen haben. Die Siedler zerschmetterten die Scheiben der palästinensischen Fahrzeuge, nachdem sie die Dächer von Häusern im Zentrum von Hebron abgedeckt hatten.

Am 21. Februar 2023 rissen Siedler 65 Olivensetzlinge im Dorf Al-Laban Al-Sharqiya in Nablus aus. Das war das zweite Mal, dass die Siedler Setzlinge in dem Gebiet ausgerissen hatten.

    ”Seit Jahresbeginn führten die Siedler mindestens 39 Angriffe gegen plästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum aus.

Kollektive Bestrafung 

Am 16. Februar 2023 sprengte die IOF eine Wohnung von 220 Quadratmetern in einem 4stöckigen Gebäude im östlichen Viertel von Hebron im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik gegen Familien der Palästinenser, die beschuldigt wurden, Angriffe gegen die IOF und/oder Siedler verübt zu haben. Die Wohnung gehörte der Familie von Mohammad Kamal Al-Ja’bari, der am 29. Oktober 2022 am Eingang der Givat Hafot-Siedlung im Osten von Hebron, getötet wurde, nachdem er einen Schussangriff ausführte, der 2 Siedler tötete. Die Explosion zerstörte die Wohnung im 4. Stock  vollständig und beschädigte die restlichen 5 Eigentumswohnungen in dem Gebäude, so dass sie unbewohnbar waren und dadurch 6 Familien, insgesamt 35 Personen, vertrieben wurden, darunter 6 Frauen und 23 Kinder.

    ”Seit Jahresbeginn ist dies das sechste Haus, das von der IOF im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik zerstört wird.

Am 20. Februar 2023 drang die IOF in die Häuser der Gefangenen, Osama Al-Taweel und ‘Abdul-Kamel Jouri, ein, die am 13. Februar 2023 verhaftet wurden. Die IOF nahm die Maße von 2 Häusern in der Al-Marij-Straße, im Westen von Nablus, um diese danach im Rahmen der kollektiven Bestrafung gegen die Palästinenser zu zerstören, die beschuldigt werden,  angeblich Angriffe gegen die IOF und/oder gegen Siedler verübt zu haben. 

Beschlagnahmung von Geld

Am 16. Februar 2023 beschlagnahmte die IOF Geldbeträge und Goldschmuck aus den Häusern früherer und gegenwärtiger Häftlinge aus Ostjerusalem und froren ihre Bankkonten ein. Dieser Fall geschah, nachdem der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant am 10. Februar 2022 eine Entscheidung zur Bestrafung gegenwärtiger und ehemaliger palästinensischer Häftlinge und ihrer Familien, gefällt hatte. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar). Die Beschlagnahmung wurde diese Woche mehrere Male bei aktuellen und früheren Häftlingen aus Ostjerusalem wiederholt vorgenommen.

Übergriffe der IOF und Verhaftungen

Die IOF übte 187 auf die Westbank aus, einschließlich des besetzten Ostjerusalems.  Diese Übergriffe enthielten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Während dieser Übergriffe wurden 111 Palästinenser verhaftet, darunter 27 Kinder. Im Gazastreifen verhaftete die IOF 4 Fischer und beschlagnahmte ihr Fischerboot, nachdem die israelische Marinesoldaten ein Fischerboot eingekreist hatte, das sich innerhalb der 1,5 Seemeilen vor der nordwestlichen Küste von Beit Lahia im Norden des Gazastreifens befand. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar).

    ”Bis heute in 2023 führte die IOF 1.581 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen 841 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 16 Frauen und 111 Kinder. Ebenso verhaftete die IOF 8 Palästinenser aus dem Gazastreifen; 6 waren Fischer und 2 versuchten, in Israel einzudringen.

Israelische Absperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade über den Gazastreifen aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gazas Übergänge verfügbar.

In der Westbank, darunter Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 118 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, und verhaftete 2 Palästinenser, darunter ein Kind, an diesen Kontrollpunkten.

In dieser Woche schloss die IOF die Kontrollpunkte Jerusalem und Bethlehem mehrere Male und öffnete sie später wieder.

    ”Bis heute in 2023 errichtete die IOF 948 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 48 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Quelle   (Übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 09. -15. Februar 2023)

 

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

Sechs Palästinenser wurden durch das Feuer der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) getötet, darunter 4 Zivilpersonen: zwei von ihnen waren Kinder. Unter den Getöteten wurde einer von einem israelischen Siedler erschossen und ein palästinensischer Zivilist erlag seinen früheren Verletzungen. Ebenso starb ein palästinensischer Häftling in israelischen Gefängnissen aufgrund einer Politik medizinischer Vernachlässigung. Darüber hinaus wurden 35 Palästinenser, darunter ein Journalist, ebenfalls durch Feuer der IOF verletzt, während dutzende andere Erstickungsanfälle bei Angriffen der IOF in der Westbank erlitten, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 09. Februar 2023 wurde Shareef Hasan Waridat (19) von der IOF an einem Militärkontrollpunkt, der an der Umgehungsstraße (60), westlich des Fawwar-Flüchtlingslagers, im Süden von Hebron, errichtet worden war, erschossen. Der israelische Militärsprecher verkündete in einer Stellungnahme, die israelischen Soldaten hätten einen Palästinenser erschossen, der versucht habe, sie zu erstechen.

Am 10. Februar 2023 ist der in israelischer Haft gehaltene Palästinenser, Ahmed Abu ‘Ali aus Yatta-City in Hebron, im “Soroka”-Krankenhaus in Beerscheba gestorben, nachdem sein Gesundheitszustand sich verschlechtert hatte, angeblich aufgrund einer Politik medizinischer Vernachlässigung in israelischen Gefängnissen. (Einzelheiten sind verfügbar in der PCHR-Presseerklärung: press release.)

Am selben Tag wurde Hussain Khaled Qaraq’a (31) durch das Feuer der IOF auf der “Ramot Siedlungsstraße“, im Nordwesten von Jerusalem erschossen, nachdem er mehrere Siedle an einer Bushaltestelle überfahren hatte. Aufnahmen zeigten, wie die IOF Qaraq’a aus kurzer Entfernung erschoss, während er in seinem Auto saß.

Am 11. Februar 2023 wurde Mithqal Suliman Rayan (27) durch einen gezielten Kopfschuss eines israelischen Siedlers während eines Angriffs von Siedlern auf palästinensische Gebiete im Dorf Qarawatt Bani Hassan, im Westen von Salfit, erschossen. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release).

Am 12. Februar 2023 wurde Qusai Redwan Yousef Waked (14) durch einen Bauchschuss mit scharfer Munition getötet und 2 weitere Palästinenser wurden von der IOF bei Zusammenstößen getötet, die deren Überfall auf das Viertel al-Jabriat in Jenin begleiteten. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release.)

Am 13. Februar 2023 wurde Ameer Ehab Bastami (21) getötet. Ein Explosivgeschoss der IOF war in seinen Bauch eingedrungen und hat ihn getötet, und 3 weitere Palästinenser wurden bei Zusammenstößen verletzt, die den Übergriff der IOF auf die al-Mathana Straße im Zentrum von Nablus begleiteten. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 3 Palästinenser.

Am 14. Februar 2023 wurde Mahmoud Majed ‘Ayed (17) getötet, als Zusammenstöße ausbrachen und eine scharfe Kugel der IOF ihn bei deren Eindringen in das Far’a-Flüchtlingslager im Süden von Tubas, am Kopf getroffen hatte. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser. (Einzelheiten sind verfügbar in der Presseerklärung von PCHR:  press release.)

Am selben Tag erlag  Haroun Rasmi Abu ‘Arram (25) seinen Verletzungen, nachdem ihn ein israelischer Soldat aus einer Entfernung von 2 Metern ins Genick geschossen hatte. Haroun hatte seinen Vater verteidigt, der von israelischen Soldaten geschlagen wurde, als er gemeinsam mit Verwandten versuchte, die Beschlagnahmung eines Generators in Kherbet al-Rakeez, im Osten von Yatta im südlichen Hebron am 01. Januar 2021 zu verhindern. Aufgrund der Verletzung durch eine scharfe Kugel litt Haroun an einer Querschnittslähmung, einer Verengung der Arterien im linken Bein, das später amputiert wurde, unter schweren Geschwüren im Rücken und Beckenbereich sowie einer schweren Pneumonie.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung durch die IOF bei deren Überfall auf palästinensische Städte und Dörfer oder bei deren Niederschlagung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar, wie folgt:

Am 10. Februar 2023 wurden zwei Palästinenser von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya angeschossen.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Beit Ummar, im Norden von Hebron, von einer scharfen Kugel am Fuß getroffen. Ebenso wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel bei Zusammenstößen, die den Überfall der IOF in das östliche Viertel von Jenin begleiteten, am Oberschenkel getroffen.

Am 13. Februar 2023 wurden 25 Palästinenser, darunter ein Journalist, bei Zusammenstößen mit der IOF während der Proteste gegen Häuserzerstörungen im Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem mit gummi-ummantelten Stahlkugeln beschossen. Vor ihrem Rückzug zerstörte die IOF 2 Häuser, eine Baracke und eine Stützmauer und verhaftete einen Palästinenser.

Am selben Tag erlitt ein Palästinenser eine Bauchverletzung, während er im Auto saß, als es zu Zusammenstößen kam, die den Überfall der IOF auf das Shu’fat-Flüchtlingslager im besetzten Ostjerusalem begleiteten. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser sowie dessen Frau und zwei Kinder, unter dem Vorwand, einer von ihnen habe versucht, einen israelischen Soldaten am Shu’fat-Militärkontrollpunkt zu erstechen.

Im Gazastreifen wurde über 6 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens und über 5 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste Gazas berichtet.

 

Bis heute in 2023 töteten IOF-Angriffe  50 Palästinenser, darunter  24 Zivilpersonen;  9 von ihnen waren Kinder, eine Frau und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter ein Kind, wohingegen  4 von Siedlern getötet wurden, angeblich weil sie Schießereien und Messerattacken verübt hatten. Außerdem starb ein palästinensischer Häftling in israelischen Gefängnissen. Inzwischen wurden  123 Palästinenser, darunter  26 Kinder und  4 Journalisten verletzt.

  

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF vertrieb 6 Familien, insgesamt 28 Personen, darunter 11 Kinder und 9 Frauen, nachdem sie 5 Häuser, 9 zivile Einrichtungen, einen Landwirtschaftsraum und 2 Landwirtschaftsbaracken zerstörten hat. Die IOF riss ebenso Olivenbäume in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, aus. Einzelheiten, wie folgt:

Am 11. Februar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines 120 qm Hauses im Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme, wodurch eine 4köpfige Familie, darunter eine Frau und 2 Kinder, obdachlos wurden.

Am 12. February 2023 zerstörte die IOF einen Wasserbrunnen von 150 Kubikmetern im Dorf al-Bowaib, im Osten von Yatta-City, im Süden von Hebron.

Am 13. Februar 2023 zerstörte die IOF ein Haus von 140 qm im Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.  Das Ergebnis war, dass zwei Familien, insgesamt 10 Personen, darunter 4 Frauen und 3 Kinder vertrieben wurden. Im selben Gebiet zerstörte die IOF ein weiteres Haus von 100 qm, das derselben Familie gehörte, und machte so eine 6köpfige Familie, darunter eine Frau und 4 Kinder, obdachlos.

Außerdem zerstörte die IOF eine 30 qm große Wellblechbaracke sowie eine 8 m lange Stützmauer, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen. Die Zerstörung ging mit Zusammenstößen mit der IOF einher, wobei 25 Palästinenser durch gummi-ummantelte Stahlkugeln verletzt wurden, darunter auch ein Journalist. Zusätzlich wurde ein Palästinenser bei diesen Zusammenstößen verhaftet.

Am 14. Februar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser im Dorf Isawiya im besetzten Ostjerusalem zum Selbstabriss seines im Bau befindlichen 60 qm großen Hauses, unter dem Vorwand, es sei nicht genehmigt.

Am selben Tag zerstörte die IOF unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme 7 Autowerkstätten, die auf einem 250 qm großen Grundstück im Shu’fat-Viertel im besetzten Ostjerusalem erbaut worden waren. Ebenso zerstörte die IOF ein Parkhaus und einen Pferdestall im al-Thawri-Viertel im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen.

Am 15. Februar 2023 riss die IOF 100 Olivensetzlinge im Khelet al-Dab’-Gebiet, im Osten von Yatta City im südlichen Hebron, aus, unter dem Vorwand, sie seien auf staatlichem Land gepflanzt worden. Außerdem zerstörte die IOF einen Landwirtschaftsraum von 30 qm, der aus Ziegeln und Wellblech im Sha’b al-Botom-Gebiet, im Osten von Yatta City im südlichen Hebron erbaut worden war, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Seit Anfang 2023 machte die IOF  39 Familien zu Obdachlosen, insgesamt  257 Personen, darunter  52 Frauen und  119 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 39 Häusern durch die IOF; 8 davon wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und  5 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte auch   48 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellten Dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, aus.

 

Siedler-Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Siedler verübten, beschützt von der IOF, 5 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 11. Februar 2023 warfen israelische Siedler Steine auf ein palästinensisches Fahrzeug in der Nähe der alten Laban-Kreuzung, die Nablus mit Ramallah verbindet. Das Ergebnis war, dass der Fahrer eine Kieferfraktur erlitt und die Scheiben des Fahrzeugs zerbrochen waren. Dem Freund des Fahrers gelang es, das Fahrzeug anzuhalten, nachdem der Fahrer ohnmächtig geworden war. Er fuhr mit ihm dann in ein medizinisches Zentrum im Dorf Qabalan, im Südosten von Nablus. Nachdem der Fahrer in dem medizinischen Zentrum behandelt worden war, wurde er ins Rafidia-Krankenhaus in Nablus verlegt, wo die Ärzte eine Kiefernoperation beschlossen.  Ebenso warfen israelische Siedler Steine auf das Fahrzeug eines Palästinensers auf der Hauptstraße, im Norden von Ramallah, und zerschmetterten die Autoscheiben.

Am selben Tag rissen israelische Siedler 20 alte Olivenbäume aus und stahlen sie von einem 6 Dunum großen Grundstück im Dorf Yasuf, im Osten von Salfit. Davor, in den letzten Monaten, hatten Siedler 110 alte Olivenbäume desselben Grundstücks ausgerissen und gestohlen. Nun ist nur  noch ein Olivenbaum auf dem Land verblieben. Darüber hinaus rissen Siedler 8 Olivenbäume aus und verwüsteten einen Landwirtschaftsraum im Dorf Kafr ad-Dik, im Westen von Salfit.

Am 14. Februar 2023 durchstachen Siedler aus der Siedlung “Kiryat Arba” 7 Reifen im al-Waira-Gebiet, im Osten von Hebron.

Seit Jahresbeginn verübten Siedler mindestens   35 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum.

 

Kollektive Bestrafung:

Am 12. Februar 2023 rückte die IOF im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik in das Dorf al-Tur im besetzten Ostjerusalem ein, wo sie ein 7stöckiges Wohngebäude verriegelte und versiegelte zwei Wohnapartments von 220 qm im Erdgeschoss, nachdem sie deren Innenwände und Inventar zerstört hatte. Die zwei Apartments, die Khaled Qaraq’a und seiner Tochter Dima gehören,  wurden versiegelt, nachdem Qaraq’as Sohn, Hussain (31) von der IOF erschossen wurde, nachdem er einen Anschlag mit dem Auto im besetzten Ostjerusalem am 10. Februar 2023 verübt hatte.  Das Ergebnis war, dass zwei Familien, insgesamt 8, darunter 3 Frauen und 2 Kinder, vertrieben wurden. Anzumerken ist, dass es das 5. Haus war, das im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik der IOF zerstört wurde.

Beschlagnahmung von Geld

Am 12. Februar 2023 beschlagnahmte die IOF 1.500 USD, electronische Spiele und Parfumflaschen in Ibrahim Derbas Haus im Dorf Isawiya, im Nordosten des besetzten Ostjerusalems. Die IOF verhängte eine Gebühr von 107,00 Schekel gegen ihn, unter dem Vorwand, er habe finanzielle Auszahlungen von der Palästinensischen Autonomiebehörde während seiner 22monatigen Haft in israelischen Gefängnissen erhalten. Dies geschah auf Beschluss des israelischen Verteidigungsministers, Yoav Galant, hin, der kürzlich seine Absicht verkündete, finanzielle Sanktionen gegen 87 Palästinenser aus Ostjerusalem zu verhängen, unter dem Vorwand, sie erhielten Geld von der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Übergriffe der IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 181 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie Errichtungen von Kontrollpunkten. Während dieser Übergriffe wurden 91 Palästinenser verhaftet, darunter 5 Frauen und 13 Kinder.  Ebenso verhaftete die IOF einen Krebspatienten aus dem Gazastreifen, der im An-Najah National-Universitätskrankenhaus behandelt wurde,  an einem Militärkontrollpunkt.

Diese Woche verübte die IOF mehr Gewaltakte bei Hausrazzien, wie z.B. Polizeihunde auf Familienmitglieder von Häftlingen zu hetzen. Das Ergebnis war, dass zwei Brüder Verletzungen der Extremitäten erlitten, wohingegen ihr Vater verhaftet wurde, und ein anderer Verletzungen erlitt, während sein Sohn verhaftet wurde, ebenso wurde das Inventar der palästinensischen Häuser beschädigt. Im Gazastreifen verhafteten israelische Marinesoldaten am 09. Februar 2023 zwei Fischer und beschlagnahmten ihr Fischerboot vor der Beit Lahia-Küste.  Die Fischer wurden später wieder entlassen, während ihr Fischerboot in israelischem Gewahrsam blieb.

Bis heute in 2023 verübte die IOF   1.630 Übergriffe in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen   729 Palästinenser verhaftet wurden, darunter     16 Frauen und  74 Kinder. Ebenso verhaftete die IOF zwei Palästinenser aus dem Gazastreifen bei dem Versuch, nach Israel zu gelangen.

 

Israelische Absperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschlische 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten im monatlichen Update von PCHR über die Gazaübergänge: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  96 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 9 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 11. und 14. Februar 2023 verschärfte die IOF ihre Maßnahmen am al-Container-Militärkontrollpunkt, im Nordosten von Bethlehem und blockierte den Verkehr mehrere Male und für viele Stunden.

Seit dem 13. Februar 2023  bis heute hat die IOF täglich den Shu’fat-Militärkontrollpunkt im Nordosten des besetzten Ostjerusalem viele Stunden lang geschlossen und den Verkehr vollständig blockiert. Die IOF griff Palästinnenser an, wie Aufnahmen in sozialen Medien zeigten, und demütigte an dem Kontrollpunkt sowohl junge Männer als auch Frauen.
 

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   908 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete   46 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
 

 Quelle  (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 02. - 08. Februar 2023)

 

Verletzungen des Rechts auf Leben und der körperlichen Unversehrtheit:

7 Palästinenser, darunter 2 Zivilpersonen, eine von ihnen ein Kind, wurden getötet und 22 weitere durch das Feuer der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) verletzt. Währenddessen litten Dutzende andere bei Angriffen der IOF in der Westbank, einschließlich Jerusalems, unter Erstickungsanfällen. Einzelheiten, wie folgt:

Am 03. Februar 2023 wurde Abdullah Sameh Ahmad Qalaloh (26) von 4 scharfen Kugeln, die die IOF direkt auf ihn im Süden von Nablus abgefeuert hat, erschossen, als er aus einem Taxi vor dem  Huwara-Militärkontrollpunkt im Süden von Nablus ausstieg. Die israelischen Medien zitierten die IOF, die Soldaten hätten Qalaloh getötet, nachdem er versucht hätte, die Waffe eines Soldaten zu ergreifen, aber es stellte sich heraus, dass er unbewaffnet war.

Am 06. Februar 2023 fiel die IOF in Jericho ein, um Palästinenser, die angeblich auf der Fahnungsliste standen, zu verhaften. Sie umzingelte eine Holzhütte in der Nähe eines Hauses an der Al-Quds Straße und tötete bei den bewaffneten Auseinandersetzungen 5 Mitglieder militanter palästinensischer Gruppen. Die IOF beschlagnahmte die Leichen und verhaftete 2 andere Mitglieder. Während der Razzia versammelten sich eine Anzahl junger Männer und warfen Steine auf die IOF, die scharfe Kugeln auf sie abfeuerte und ein Palästinenser wurde von einer scharfen Kugel am Kopf getroffen und verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser, nachdem er durch einen Bauchschuss verletzt worden war.

Am 07. Februar 2023 wurde Hamza Amjad Al-Ashqar (17) durch einen Kopfschuss getötet, nachdem die IOF bei den Zusammenstößen, die den Überfall auf das Askar-Flüchtlingslager in Nablus begleiteten, scharfe Munition abgefeuert hatte. Bevor sie sich zurückzog, verhaftete die IOF 3 Palästinenser.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des Einsatzes von exzessiver Gewalt, die die Übergriffe der IOF auf Städte und Dörfer sowie die Niederschlagung friedlicher Proteste begleitete, die palästinensische Bürger organisiert hatten, und zwar wie folgt:

Am 03. Februar 2023 wurden 3 Palästinenser durch gummi-ummantelte Metallkugeln bei der Niederschlagung des friedlichen Protestes von Kafr Qaddoum, im Norden von Qalqilya, verletzt.

Am 04. Februar 2023 wurden 13 Palästinenser mit scharfen und gummi-ummantelten Metallkugeln bei Zusammenstößen verletzt, nachdem die IOF in das Aqabat Jaber-Flüchtlingslager, im Süden von Jericho, eingedrungen war. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 18 Palästinenser und entließ sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder, mit Ausnahme von 2 Palästinensern.

Am 08.02.2023 wurden 4 Mitglieder palästinensischer bewaffneter Gruppen bei gewaltsamen Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem die Letztere in Nablus eingefallen war, um den Zugang der Siedler zu Josefs Grab zu sichern.

Im Gazastreifen verübten Kampfflugzeuge am 2. Februar 2023 einen Luftangriff auf das Gelände einer bewaffneten Gruppe im Westen des Al-Maghazi-Flüchtlingslager im Zentralgouvernement und erzeugten Schäden, Verletzte wurden jedoch nicht verzeichnet. Außerdem wurde über 7 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens und über 3 Schüsse auf Fischerboote vor der westlichen Gazaküste berichtet.
 

Bis heute in 2023 töteten IOF-Angriffe  43 Palästinenser, darunter 19  Zivilpersonen; 7 von ihnen waren Kinder und der Rest waren Mitglieder palästinensischer bewaffneter Gruppen, auch ein Kind, wobei 3 von Siedlern getötet wurden, angeblich weil sie Schuss- und Messerangriffe ausgeführt hatten. Dutzende wurden in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, verletzt.

 

Landeinebnungen, Razzien, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF vertrieb 2 Familien, insgesamt 22 Personen, darunter 12 Kindern und 6 Frauen, nachdem 3 Häuser, 3 zivile Objekte und landwirtschaftliche Räume zerstört, landwirtschaftliche Gebiete eingeebnet und Bescheide für die Beschlagnahmung von Land in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, ausgestellt wurden. Einzelheiten sind, wie folgt:

Am 02. Februar 2023 zerstörte die IOF ein Haus von 250 qm im Dorf Douma in Nablus, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C, wodurch eine 14köpfige Familie vertrieben wurde, darunter 4 Frauen und 9 Kinder.

Im selben Gebiet zerstörte die IOF ein Landwirtschaftsgebäude von 150 qm, einen Wasserbrunnen und zwei Viehställe von 230 qm.

Außerdem stellte die IOF am selben Tag einen Beschlagnahmungsbescheid an die Erben eines Palästinensers für ein Stück Land von 45 Dunum im Dorf Deir Istiya, im Nordwesten von Salfit, aus.

Am 04. Februar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines Hauses von 90 qm in Jabel Mukaber in Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis war, dass eine 8köpfige Familie, darunter 2 Frauen und 4 Kinder, vertrieben wurden.

Am 06. Februar 2023 ebnete die IOF hunderte von Dunum ein, auf denen alte Olivenbäume im Dorf Marda, im Norden von Salfit, standen, zugunsten eines Projektes, das von Mekorot  “National Water Company of Israel” durchgeführt wurde, um die Siedlungen mit Wasser zu beliefern.

Am 07. Februar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung eines landwirtschaftlichen Raumes, der aus Ziegeln und Wellblech erbaut worden war und zur Zucht von Pferden und Geflügel im Al-Thawri-Viertel in Ostjerusalem diente, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am selben Tag zerstörte die IOF ein Landwirtschaftsgebäude von 30 qm, das aus Ziegeln und Wellblech im Al-Thawri-Viertel in Ostjerusalem erbaut worden war, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Seit Anfang 2023 machte die IOF  33 Familien obdachlos, insgesamt  229 Personen, darunter  43 Frauen und  108 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von  34 Häusern; 6  wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 3 im Rahmen der kollektiven Bestrafung. Die IOF zerstörte außerdem  39 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden in der Westbank aus.

 
Siedlerangriffe

Am 02. Februar 2023 brach ein Siedler in die „Prison of Christ“-Kirche in Ostjerusalems Altstadt ein und zerschmetterte einen Teil einer großen Christusstatue mit einem Hammer und versuchte, die Kirche in Brand zu setzen, bevor die Wächter ihn aufhalten konnten.

Seit Anfang des Jahres verübten Siedler mindestens  30 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und deren Eigentum.

 

Übergriffe der IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 192 Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Diese beinhalteten Fahndungen und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei den Übergriffen wurden 128 Palästinenser verhaftet, darunter ein Journalist, 6 Kinder und 3 Frauen;  eine von ihnen war eine Schuldirektorin in Ostjerusalem. Im Gazastreifen verhaftete die IOF 2 Palästinenser bei dem Versuch, über den an den östlichen Gazastreifen angrenzenden Trennzaun am 5. Februar 2023 zu gelangen.

Bis heute in 2023 verübte die IOF  1449  Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, wobei  638 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 11 Frauen und 61 Kinder.

Israelische Absperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Absperrung des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind in PCHRs monatlichen Update über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

In der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.  Zusätzlich zu ihren  110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 116 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, und verhaftete 6 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 02. Februar 2023 schloss die IOF den Beit Iksa-Militärkontrollpunkt, im Nordwesten von Ostjerusalems, öffnete ihn jedoch später wieder.

Bis heute errichtete die IOF   812 temporäre Militärkontrollpunkte  in 2023 und verhaftete  37 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.   

 Quelle   (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 


(Wöchentliches Update 26. Januar – 01. Februar 2023)
 

Verletzungen des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

16 Palästinenser wurden durch das Feuer der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) getötet, darunter 7 Zivilpersonen: eine von ihnen war eine Frau. Unter den Getöteten wurde einer von einem israelischen Siedler erschossen, und drei, darunter 2 Kinder, erlagen ihren vorherigen Verletzungen. 51 Palästinenser, darunter 12 Kinder, wurden durch das Feuer der IOF verletzt, und Dutzende andere litten unter Erstickungsanfällen. Alle diese Fälle ereigneten sich in der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, mit Ausnahme eines Kindes, das seinen vorherigen Verletzungen im Gazastreifen erlag. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 26. Januar 2023 tötete die IOF 9 Palästinenser, darunter 4 Zivilpersonen; eine von ihnen war eine Frau, und verletzte 29 weitere, darunter 2 Kinder und 9 ernsthaft Verletzte, bei dem Überfall der IOF auf das Jenin-Flüchtlingslager, im Westen von Jenin. Am 29. Januar 2023 erlag ein Mitglied der bewaffneten palästinensischen Gruppen seinen Verletzungen. (Einzelheiten sind verfügbar in der Presseerklärung von PCHR: press release.)

Am selben Tag wurde Yousef Yehia Muhassin (22) getötet, als er einen Bauchschuss erlitt und zwei weitere Palästinenser, darunter ein Kind, wurden durch das Feuer der IOF bei deren Überfall auf das Dorf al-Ram, im Norden des besetzten Ostjerusalems verletzt, und mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen.

Am selben Tag starb Nayif Khaled al-‘Ewidat (11), da er eine Schrapnell-Verletzung am Kopf erlitt,  als Kampfflieger eine Rakete auf landwirtschaftliches Gebiet im Dorf ‘Abasan, im Osten von Khan Yunis am 06. August 2022 abfeuerten.

Am 27. Januar 2023 erlag Wadee’ ‘Aziz Abu Romouz (16) einer Bauchschussverletzung, die er am 25. Januar 2023 bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem erlitten hatte. Während seiner Behandlung im „Shaare Zedek Medical Center“ erhielt er ungefähr 150 Bluteinheiten und unterzog sich 3 Operationen, um die schwere Blutung zu stoppen, die die explosive Munition verursacht hatte. Trotz seiner kritischen Gesundheitsverfassung hielt die IOF ihn unter Arrest, fesselte ihn ans Bett, bezog Stellung innerhalb und außerhalb des Raumes, und hielt seinen Körper im Gewahrsam.

Am selben Tag wurde Khairy Mousa ‘Alqam (21) bei einem Schusswechsel mit der IOF im Dorf Beit Hanina, im Norden des besetzten Ostjerusalems getötet. ‘Alqam wurde von der IOF gejagt, nachdem er einen Angriff mit einer Schusswaffe in der Nabi Jacob-Siedlung verübt hatte.

Am 29. Januar 2023 wurde Karam ‘Ali Salman (18) durch das Feuer eines Siedlungswächters im Industriegebiet, im Osten von Qalqilya, erschossen, als er versuchte, mit dem Gewehr in die Kedumim-Siedlung einzudringen, wie eine Filmaufnahme der israelischen Medien zeigt.

Am 30. Januar 2023 wurde Naseem Nayif Fouda (26) von einer scharfen Kugel am Kopf tödlich getroffen, während er mit seinem Fahrzeug in der Nähe eines Militärkontrollpunktes am Eingang zum al-Salaymah-Viertel, im Südosten der al-Ibrahimi Moschee in Hebron unterwegs war. ( Einzelheiten verfügbar in der Pressemitteilung von PCHR: press release.)

Die Verletzten waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung und Schießereien der IOF bei ihrem Überfall auf die palästinensischen Städte und Dörfer oder bei ihrer Niederschlagung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar, wie folgt:

Am 26. Januar 2023 wurden 7 Palästinenser, darunter 2 Kinder, mit scharfer Munition und gummi-ummantelten Stahlkugeln bei Zusammenstößen mit der IOF von dem Beit Eil-Militärkontrollpunkt am nördlichen Eingang zur Stadt al-Bireh beschossen.

Am selben Tag wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln bei Zusammenstößen mit der IOF am Nordeingang von Jericho beschossen.

Ebenso wurde die Hand eines Kind von einer scharfen Kugel bei dem Überfall der IOF auf das Dorf Tammun, im Südosten von Tubas, verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser.

Am 27. Januar 2023 wurden 3 Palästinenser von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum, im Norden von Qalqilya verletzt.

Am selben Tag wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei Zusammenstößen mit der IOF am Dorfeingang von ‘Azzun, im Osten von Qalqilya verletzt. Außerdem wurde ein Kind mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF im Süden von Qalqilya angeschossen.

Am 28. Januar 2023 wurde ein Palästinenser von einem Explosivgeschoss bei Zusammenstößen mit der IOF vor dem Mavi Dotan-Kontrollpunkt am Eingang zum Dorf Ya’bad, im Südwesten von Jenin, verletzt. Das führte zur teilweisen Amputation seines rechten Fußes.

Am selben Tag wurde ein Kind verletzt, als eine scharfe Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF am Abu-al-Rish-Militärkontrollpunkt in der Nähe der al-Ibrahimi Moschee, im Süden von Hebron, seinen rechten Fuß durchdrang. Außerdem wurde ein Kind von 2 scharfen Kugeln am Fuß getroffen bei dem Überfall der IOF auf das Dorf Al- Izzariya im besetzten Ostjerusalem. Des Weiteren wurde ein Kind von einer scharfen Kugel bei dem Überfall der IOF auf das Dorf Bir Nabala, im Nordwesten des besetzten Ostjerusalems, verletzt.

Am 29. Januar 2023 wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, durch Schüsse der IOF bei Auseinandersetzungen mit ihr am Militärwachtturm, der am Eingang Nabi Salih, im Norden von Ramallah errichtet wurde, verletzt. Auf das Kind wurde mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel und auf den anderen Palästinenser mit einer scharfen Kugel geschossen.

Im Gazastreifen wurden 5 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten der Gazastreifen verzeichnet.

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF  36 Palästinenser, darunter 17 Zivilpersonen; 6 von ihnen waren Kinder, und der Rest waren Mitglieder palästinensischer bewaffneter Gruppen, darunter ein Kind, und 3 wurden von Siedlern getötet, weil sie angeblich Schuss- und Messerangriffe verübt hätten. Dutzende wurden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, verletzt.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF vertrieb 5 Familien, insgesamt 25 Personen, darunter 12 Kinder und 6 Frauen, nachdem sie 5 Häuser und 8 zivile Einrichtungen zerstört hatte. Die IOF stellte außerdem Baustopp-Bescheide in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, aus. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 27. Januar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines Hauses von 65 qm im Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme, wodurch eine 5köpfige Familie, darunter eine Frau und 3 Kinder, obdachlos wurde.

Am 28. Januar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines im Bau befindlichen Hauses von 50 qm im Silwan-Viertel im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am 29. Januar 2023 zerstörte die IOF ein zweistöckiges Haus von 250 qm im Jabel Mukaber-Viertel im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis war, dass 3 Familien, insgesamt 11 Personen, darunter 4 Frauen und 3 Kinder, vertrieben wurden.

Am selben Tag stellte die IOF einen Baustopp-Bescheid für ein im Bau befindliches Haus von 100-qm sowie eine Weißblechbaracke im Dorf,  Al-Burj, im Westen von Dura in Hebron, aus.

Am 30. Januar 2023 zerstörte die IOF eine Autowerkstatt von 200 qm, die aus Ziegeln und Wellblech bestand, im Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am selben Tag zerstörte die IOF 3 Vieh-Baracken, die auf 150 qm im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem erbaut worden waren, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am 01. Februar 2023 zerstörte die IOF ein Haus von 100 qm im Dorf Al-Walaja, im Nordwesten von Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.  Das Ergebnis war, dass eine 9köpfige Familie, darunter eine Frau und 6 Kinder, vertrieben wurde.

Am selben Tag zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus von 120 qm im Dorf Beit Jala, im Nordwesten von Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Außerdem zerstörte die IOF ein Café von 250 qm im Dorf Beit Hanina im besetzten Ostjerusalem und dazu noch einen Raum aus Holz von 30 qm im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem. Des Weiteren zerstörten sie 2 Container von 30 qm sowie  eine 5 m Stützmauer um ein Grundstück 800 qm im Dorf Sur Baher im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Die IOF zerstörte eine Baracke von 500 qm, die landwirtschaftliche Geräte enthielt, und übergab 9 Baustopp-Bescheide für unbewohnte und im Bau befindliche Häuser im Dorf Deir Ballut, im Westen von Salfit.

 

Seit Anfang 2023 machte die IOF  31 Familien obdachlos, insgesamt  207 Personen, darunter  27 Frauen und 96 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 31 Häusern durch die IOF; 5 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört, und 3 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF riss auch 36 zivile Objekte, zerstörte weiteres Eigentum und stellte Dutzende Abriss- und Baustopp-Bescheide in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.

 

Siedler-Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Siedler verübten – geschützt von der IOF - 12 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank, darunter das besetzte Jerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 27. Januar 2023 wurden 5 Palästinenser von scharfer Munition verletzt, als ein israelischer Siedler das Feuer direkt auf sie an der Kreuzung zum Dorf Beita, im Südosten von Nablus, eröffnete.

Am selben Tag griffen israelische Siedler einen Palästinenser in der Nähe von Wadi al-Mutawi, im Westen des Dorfes Kafr ad-Dik im Westen von Salfit an und fügten ihm Prellungen zu. Ebenso eröffneten Siedler das Feuer auf Palästinenser im Gebiet von Sidat al-Tha’la, im Osten von Yatta im südlichen Hebron, keine Opfer wurden verzeichnet.

Am 28. Januar 2023 brannten israelische Sieder – von der IOF beschützt – 3 Fahrzeuge und zerschmetterten Scheiben und Lichter eines Krankenwagens der Palästinensischen Roten Kreuz-Gesellschaft (PRCS) in den Dörfern, ‘Aqraba und Majdal Bani Fadil, im Südosten von Nablus.

Am selben Tag setzte ein Siedler ein Haus in Brand, schlug die Scheiben eines weiteren ein, riss 6 Olivenbäume aus und sperrte die Hauptstraße, die das Dorf Turmus’Ayya ,, mit dem Dorf Al-Mughayyir im Norden von Ramallah verbindet. Außerdem warfen israelische Siedler, beschützt von der IOF, Steine auf palästinensische Fahrzeuge auf einer Straße, die Nablus mit Qalqilya in der Nähe der Kedumim-Kreuzung verbindet und auf einer Straße, die das Dorf Turmus’Ayya mit dem Dorf Al-Mughayyir, im Norden von Ramallah, verbindet. Sie zerschmetterten die Scheiben von 2 Fahrzeugen.

Am 29. Januar 2023 prügelten Siedler und brachen sein Bein, und steckten zwei Fahrzeuge im Dorf Jalud, im Südosten von Nablus, in Brand.

Am 30. Januar 2023 rissen israelische Siedler, beschützt von der IOF, 50 Olivenbäume aus und schrieben rassistische Slogans, die lauteten „Tod den Arabern“, im Dorf, im Nordosten von Ramallah.

Am selben Tag durchstachen Siedler die Reifen von 30 Fahrzeugen im al-Eskan-Gebiet in der Nähe des Industriegebietes in Al-Bireh.

Am 01. Februar 2023 durchstachen Siedler die Reifen von 20 Fahrzeugen und schrieben rassistische  Slogans gegen die Araber, die zur Rache in dem Dorf Deir Dibwan, im Osten von Ramallah aufriefen.

 

Seit Anfang des Jahres führten Siedler mindestens 29 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum.

 Kollektive Bestrafung:

Am 29. Januar 2023 versiegelte die IOF im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik ein Wohnapartment im Dorf al-Tur im besetzten Ostjerusalem. Das Apartment gehört der Familie von  Khairy ‘Alqam, der getötet wurde, nachdem er eine Schießerei im besetzten Ostjerusalem am 27. Januar 2023 ausgeführt hatte. Das Ergebnis war, dass eine 9köpfige Familie, darunter 5 Kinder und 3 Frauen, vertrieben wurde. Infolge der Schießerei durchsuchte die IOF das Haus der Familie von ‘Alqam, verhaftete dessen Eltern und einige seiner Verwandten, vertrieb den Rest seiner Familienmitglieder und verhinderte, dass irgendjemand eintreten konnte. Die IOF ist noch immer rund um das Haus in Stellung.
 

Übergriffe der IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF führte 280 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe enthielten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden  113 Palästinenser verhaftet, darunter 3 Frauen und 8 Kinder; eins von ihnen mit einer Beeinträchtigung der Mobilität.

 

Bis heute in 2023 führte die IOF  1103 Übergriffe in der Westbank durch, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen  510 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  8 Frauen und  55 Kinder.

 

Israelische Absperrung und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Absperrung des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR zu den Gaza-Übergängen verfügbar: monthly-update.

In der Westbank, auch im besetzten Jerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  192 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem und verhaftete 10 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 26. Januar 2023 schloss die IOF den Shu’fat-Militärkontrollpunkt, im Nordosten des besetzten Ostjerusalems und öffnete ihn später wieder.

Am 28. Januar 2023 blockierte die IOF den Verkehr am al-Zaytona-Militärkontrollpunkt im Dorf al-Tur und sperrte den Eingang zum Dorf Anata im besetzten Ostjerusalem.

Am selben Tag sperrte die IOF den westlichen Eingang zum Dorf Husan für den Autoverkehr und schloss den Militärkontrollpunkt 300 im Norden von Bethlehem und öffnete beide anschließend wieder.

Am 29. Januar 2023 sperrte die IOF die Kontrollpunkte Qalandia und al-Jib im besetzten Ostjerusalem und öffnete sie später wieder. Am selben Tag schloss die IOF den nördlichen und westlichen Eingang zum Dorf Tekoa und öffnete sie später wieder.

Am 30. Januar 2023 blockierte die IOF den Fahrzeugverkehr am Jab’-Militärkontrollpunkt und sperrte den Qalandia-Militärkontrollpunkt im besetzten Ostjerusalem und öffnete ihn später wieder. Am selben Tag verschärfte die IOF die Einschränkungen am al-Container-Militärkontrollpunkt in Bethlehem und blockierte den Verkehr.

 Am 31. Januar 2023, schloss die IOF den Westeingang zum Dorf Husan für Fahrzeuge und öffnete ihn später wieder.

Am 28. Januar 2023 verschärfte die IOF die Beschränkungen an den Militärkontrollpunkten, die sie an den Haupt- und Nebeneingängen nach Jericho errichtet hatte, unter anderem blockierte sie den Verkehr, durchsuchte Fahrzeuge und kontrollierte palästinensische Ausweise.

 

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   618 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete  31 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Quelle    (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

(Wöchentliches Update 12. -18. Januar 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit

Fünf Palästinenser wurden getötet, darunter 4 Zivilpersonen; eine von ihnen war ein Kind, und eine weitere Zivilperson erlag ihren zuvor erlittenen Verletzungen. 21 Palästinenser, darunter eine Frau, 2 Kinder und ein Journalist, wurden verletzt, während Dutzende weitere bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, unter Atembeschwerden litten. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 12. Januar 2023 tötete die IOF Sameer ‘Awni Aslan (41) und verhaftete 14 Palästinensr, darunter sein Kind, bei ihrem Überfall auf das Qalandia-Flüchtlingslager in Ostjerusalem. (Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press release).

Am selben Tag tötete die IOF 2 Palästinenser, darunter eine Zivilperson, verletzte 3 weitere, darunter ein Kind und verhaftete eine weitere bei dem Überfall der IOF auf das Dorf Qabatiya in Jenin. ( Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press release).

Am 14. Januar 2023 erlag Yazan Samer al-Ja’bari (19) einer Schussverletzung im Unterleib. Die IOF hatte das Feuer auf ihn bei ihrem Überfall auf das Dorf Kafr Dan in Jenin am 02. Januar 2023 eröffnet. Bei ihrem Eindringen tötete die IOF 2 Palästinenser und zerstörte zwei Häuser im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik. (Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press release).

Am 15. Januar 2023 tötete die IOF kaltblütig Ahmed Hasan Kahleh (45), als sie gezielt auf ihn bei einer Operation, die auf eine außergerichtliche Hinrichtung hinausläuft, das Feuer in der Nähe des Dorfes Silwad, im Osten von Ramallah in der Westbank eröffnete. Die IOF verhaftete auch seinen Sohn, entließ ihn dann später wieder. ( Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press release).

Am 16. Januar 2023  wurde Amr Khaked Khmour (14) getötet, nachdem er bei Zusammenstößen, die den Überfall auf das Dheisheh-Flüchtlingslager in Bethlehem begleiteten, einen Kopfschuss durch eine scharfe Kugel erlitten hatte. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser und eine italienische Solidaritätsaktivistin, die dann später in ihr Land deportiert wurde.

Die Verletzten waren Opfer der Schüsse der IOF und deren exzessiven Gewaltanwendung bei ihren Überfällen auf palästinensische Städte und Dörfer sowie bei ihrer Unterdrückung von friedlichen Protesten, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar wie folgt:

Am 12. Januar 2023 wurden 5 Palästinenser durch scharfe Munition der IOF verletzt, durch Schrapnell und gummi-ummantelte Stahlkugeln, während sie die Altstadt von Nablus überfiel. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 5 Palästinenser.

Am 13. Januar 2023 wurden 3 Palästinenser durch gummi-ummantelte Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentliches Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya verletzt.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser mit scharfer Munition bei Zusammenstößen mit der IOF bei derem Eindringen in das Jalazone-Flüchtlingslager im Norden von Ramallah erschossen. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser. Ein Palästinenser wurde von einer scharfen Kugel am Fuß getroffen bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Beit Ummar, im Norden von  Hebron. Ebenso erlitt ein Palästinenser durch eine gummi-ummantelte Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf al- Tur in Ostjerusalem Verletzungen.

Am 14. Januar 2023 wurden 3 Palästinenser, darunter ein Kind, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya beschossen.

Am selben Tag feuerte die IOF scharfe Munition auf zwei Palästinenser und verletzte sie am Fuß,  als sie sich der Annexionsmauer im Dorf Hableh in Qalqilya näherten.

Am 17. Januar 2023 wurden ein Palästinenser und seine Schwester durch wahllose Schüsse der IOF verletzt, nachdem Letztere einen Palästinenser getötet hatte, unter dem Vorwand, er habe das Feuer auf sie am Kontrollpunkt auf der al-Nabi Younis-Straße im Norden von Hebron eröffnet.

Im Gazastreifen wurden 5 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten und Norden des Gazastreifens verzeichnet sowie über 3 Schießereien auf Fischerboote vor der Küste von Gaza.

 

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF   15 Palästinenser, darunter  7 Zivilpersonen;  3 von ihnen waren Kinder, und der Rest waren Mitglieder  bewaffneter palästinensischer Gruppen; Siedler töteten ein Kind und einen jungen Mann, der angeblich einen Messerangriff verübt hatte. Außerdem wurden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, Dutzende verletzt.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF vertrieb eine neunköpfige Familie, darunter eine Frau und 7 Kinder, nachdem sie 3 Häuser zerstört hatte. Die IOF zerstörte ebenso 16 zivile Einrichtungen in der Westbank, auch in Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 13. Januar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines 100 qm-Hauses in Beit Hanina in Ostjerusalem, mit dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C, wodurch eine neunköpfige Familie, darunter 7 Kinder, obdachlos wurde.

Am 15. Januar 2023, zerstörte die IOF 16 Industrie- und Handelseinrichtungen im Dorf Hizam, im Norden des besetzten Ostjerusalems, mit dem Vorwand der nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.

Am 17. Januar 2023, zerstörte die IOF ein zweistöckiges Haus von 200 Quadratmetern im Dorf  Beit Safafa im besetzten Ostjerusalem, mit dem Vorwand der nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.

Am 18. Januar 2023 zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus von 200 qm, eine Holzhütte, einen Stahlcontainer sowie einen weiteren aus Weißblech, einen Zaun, der ein Stück Land von 500 qm einzäunte und 3  a wooden hut, a steel container, and another built of tinplate, a fence surrounding a 500-sqm plot of land, and 3 Strommasten im Dorf Arab Ramadin in Süd-Hebron, mit dem Vorwand der nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.

 

Seit Anfang 2023 machte die IOF 17 Familien zu Obdachlosen, insgesamt  112 Personen, darunter  17 Frauen und  40 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 16 Häusern durch die IOF: Bei 5 dieser Häuser wurden die Eigentümer zur Selbstzerstörung gezwungen, wohingegen 2 im Rahmen der kollektiven Strafmaßnahmen zerstört wurden. Die IOF zerstörte auch 20 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Duetzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide in der Westbank und auch in Ostjerusalem aus.


Siedler-Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum

Von der IOF beschützte Siedler führten 3 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, aus. Einzelheiten, wie folgt:

Am 13. Januar 2023 rissen israelische Siedler 65 Olivenbäume im Dorf Kafr ad-Dik,im Westen von Salfit aus.

Am selben Tag schrieben Siedler rassistische Slogans, zum Beispiel: „Tod den Arabern“, Tod den Christen“, an die Mauern des Gebäudes des armenischen Patriarchen in der Nähe des Hebron-Tors in Ostjerusalem.he same day, settlers wrote racist slogans, such as “Death to Arabs” “Death to Christians” on the walls of the Armenian Patriarchate Building near Hebron Gate in East Jerusalem.

Am 15. Januar 2023 führten Siedler Bauarbeiten zur Befestigung eines Tores auf dem Land von al-Hamra durch, das sie kürzlich im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem beschlagnahmt  hatten.
 

Seit Anfang des Jahres verübten Siedler mindestens 13 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum.
 

IOF-Übergriffe auf - und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen

Die IOF verübte 193 Übergriffe auf die Westbank, darunter Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Fahndungen und Verhaftungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen wurden 111 Palästinenser verhaftet, darunter eine italienische Solidaritätsaktivistin, eine Frau sowie 18 Kinder.

Bis heute in 2023 führte die IOF 541 Übergriffe auf die Westbank , darunter Ostjerusalem, aus, bei denen 291 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 2 Frauen und 38 Kinder. Die IOF führte außerdem 2 limitierte Übergriffe auf den östlichen Gazastreifen aus.

Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Absperrung des Gazastreifens. Einzelheiten sind im monatlichen Update über die Gaza-Übergänge von PCHR verfügbar: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF  111 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, und verhaftete 4 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

 

Bis heute in 2023 errichtete die IOF  304 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete  14 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.   Quelle

 (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update v. 29. Dezember 2022- 04. Januar 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Drei Palästinenser, darunter 2 Kinder, wurden getötet. Es ist anzumerken, dass die beiden Kinder innerhalb von 24 Stunden getötet wurden.  31 weitere Palästinenser, darunter 5 Kinder, ein Journalist und ein Sanitäter, wurden verletzt und Dutzende weitere erlitten bei Angriffen der israelischen Besatzungstruppen (IOF) in der Westbank und auch im besetzten Ostjerusalem Erstickungsanfälle.

Am 02. Januar 2023 tötete die IOF 2 Palästinenser, darunter ein Kind, mit Namen Fo’ad Mahmoud ‘Abed (17), und verletzte 6 weitere bei dem Überfall der IOF auf das Dorf Kafr Dan in Jenin. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser und zerstörte 2 Häuser im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik. (Einzelheiten verfügbar in der Pressemitteilung von PCHR: press release)

Am 03. Januar 2023 tötete die IOF Adam ‘Issam ‘Ayyad (15). Er war von einer scharfen Kugel in der Brust getroffen worden, während ein anderes Kind durch Beschuss der IOF bei Zusammenstößen, die deren Eindringen in das al-Dheisheh-Flüchtlingslager in Bethlehem begleiteten, verletzt wurde. (Einzelheiten in dieser Pressemitteilung: press release)

Diejenigen, die verletzt waren, waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung und der Schießereien der IOF bei deren Eindringen in die palästinensischen Städte und Dörfer, oder aber bei der Niederschlagung der friedlichen Proteste, die von palästinensischen Zivilpersonen organisiert wurden, und zwar wie folgt:

Am 30. Dezember 2022 wurden 7 Palästinenser, darunter ein Journalist und ein Kind, durch gummi-ummantelte Stahlkugeln bei der Unterdrückung des wöchentlichen friedlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya verletzt. Am selben Tag wurden 5 Palästinenser, darunter ein Sanitäter lebensbedrohlich, durch das Feuer der IOF bei ihrem Eindringen in Nablus Altstadt verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF ein Kind, von dem sie behauptete, es stünde auf der Fahndungsliste.

Am 31.Dezember 2022 wurde ein 22jähriger Palästinenser durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel, die in seinen Fuß drang, bei der Niederschlagung des wöchentlichen friedlichen Protestes  von Kafr Qaddoum im Norden von Qallqiliya verletzt.

Am 02. Januar 2023 wurden 11 Palästinenser, darunter 3 Kinder, verletzt: 7 durch scharfe Munition und 4 durch gummi-ummantelte Stahlkugeln, bei dem Überfall der IOF auf das Dorf Beit Rima in Ramallah. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser, nachdem sie seine Familie angegriffen und ihr Haus durchsucht hatten.

Am 03. Januar 2023 wurden 7 Palästinenser verletzt, darunter 4 Kinder, die unter Erstickungsanfällen litten, nachdem ihr Haus durch das Abfeuern von 4 Tränengaskanistern durch die IOF bei Auseinandersetzungen infolge ihres Überfalls auf das Dorf Abu Dis im besetzten Ostjerusalem in Brand gesetzt worden war. Fadi Abu ‘Awwad, der Eigentümer des Hauses, sagte, sein Haus sei vollständig abgebrannt und er habe nur mit Müh und Not seine Frau und seine Kinder retten und das Haus verlassen können. Sein 4 Monate altes Baby erlitt Erstickungsanfälle aufgrund der Einatmung von Tränengas.

Im Gazastreifen wurden 8 Schüsse auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten von Khan Yuni und im nördlichen Gazastreifen, aber keine Opfer verzeichnet.

Landeinebnung, Abrisse und Bescheide

Die IOF zerstörte 8 Häuser, wodurch 8 Familien, insgesamt 50 Personen, darunter 8 Frauen und 22 Kinder, vertrieben wurden. Außerdem zerstörte sie 2 zivile Einrichtungen und beschlagnahmte ein Zelt, das als Klassenzimmer genutzt wurde sowie einen Bagger in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems.  Einzelheiten sind wie folgt:

Am 31. Dezember 2022 zwang die IOF 2 Palästinenser zur Selbstzerstörung ihrer beiden zweistöckigen Wohnhäuser, die auf einem Gebiet von 140 qm im al-Joz Valley-Viertel in Ostjerusalem erbaut worden waren, aufgrund einer nicht vorhandenen Baugenehmigung. Das Ergebnis war, dass 2 Familien, insgesamt 9 Personen, darunter 2 Frauen und 5 Kinder, vertrieben wurden.

Am selben Tag zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines 100 qm großen Hauses im Dorf Silwan, in Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht vorhandenen Baugenehmigung, wodurch eine 5köpfige Familie, darunter 3 Kinder, vertrieben wurde.

Am 03. Januar 2023 beschlagnahmte die IOF ein Zelt, das aus Schrott und Stahl von den Dorfbewohnern auf den Trümmern der von der IOF am 23. November 2022 zerstörten Safi-Schule im Dorf Safi, im Süden von Hebron errichtet worden war. Anzumerken ist, dass 22 Studenten und -innen in dieser Schule studierten.

Am selben Tag zerstörte die IOF vier Unterkünfte von 60 qm im Dorf Sha’ab al-Batem im Süden von Hebron,  nachdem deren Inventar ausgeräumt worden war,  unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C. Das Ergebnis: 4 Familien, insgesamt 30 Personen, darunter 10 Kinder, wurden vertrieben. Am 22. März 2022 zerstörte die IOF Unterkünfte aus demselben Grund als Vorwand. Sie wurden von der ACTED-Foundation (Stiftung) 2 Monate nach der Zerstörung gesponsert; trotzdem hat die IOF sie erneut zerstört.

Außerdem zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus von 170 qm und einen Wasserbrunnen von 150 cbm im Dorf Ma’in, im Süden von Hebron, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C. Anzumerken ist, dass eine sechsköpfige Familie, darunter 4 Kinder, in diesem Haus leben sollte.

Am 04. Januar 2023 zerstörte die IOF eine 70 qm-große Viehbaracke im Dorf al-Khader in Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Die IOF zerstörte auch ein im Bau befindliches Haus von 160 qm im Dorf Silwan in Ostjerusalem.

Am selben Tag beschlagnahmte die IOF einen Bagger im Auftrag der Ad-Dahiriya-Stadtverwaltung, im Süden Hebrons, und verhaftete den Bürgermeister Bahjat Jabarin und Nayef Makharzah, ein Gemeinderatsmitglied. Später wurden sie wieder entlassen und stellten fest, dass der Bagger im Gewahrsam der IOF verbleiben wird, angeblich wegen dessen Einsatz im Gebiet C.

Siedler-Angriffe:

Siedler verübten 5 Angriffe, vor allem, indem sie 30 Gräber auf einem christlichen Friedhof in Ostjerusalem zerstörten, sowie Angriffe gegen Schafhirten und Fahrzeuge in der Westbank.

Am 01. Januar 2023 brachen Siedler auf dem protestantischen Friedhof von Jerusalem ein, der von der lutheranischen und der anglikanischen Kirche auf dem Mount Zion im Zentrum von Ostjerusalem unterhalten wird. Sie zerbrachen Kreuze und zerstörten die Gedenksteine von 30 Gräbern.

Hosam Na’oum, ein Bischof der Anglikanischen Kirche, sagte in einer Pressekonferenz am 4. Januar 2023, die Überwachungskameras an dem Friedhof hätten gezeigt, wie die Siedler den Friedhof geschändet und verwüstet sowie Kreuze zerbrochen und Ikonographie zerschmettert hätten.

Am 02. Januar 2023 griffen Siedler, im Schutz der IOF, an und eröffneten Feuer auf die Schafhirte im ‘Arab al-Maleihat-Gebiet, im Nordwesten von Jericho, während sie ihre Schafe in der Nähe ihrer Häuser hüteten. Jedoch wurde nichts über Opfer berichtet.

Am selben Tag warfen Siedler Steine auf palästinensische Fahrzeuge, die aus dem Dorf, Kafl Haris, im Norden von Salfit kamen, und zerschmetterten die Scheiben der in dem Gebiet parkenden Fahrzeuge.

Am 03. Januar 2023 versammelten sich Dutzende von Siedlern in der Nähe der al-Aqsa Moschee und organisierten einen provokativen Protest, der Tänze und Rituale beinhaltet. Als die Demonstration in der Nähe des Hatta-Tors ankam, griff die IOF die Palästinenser an und verhaftete einen von ihnen.

Am selben Tag warfen Siedler Steine auf ein Restaurant im Dorf Kafl Haris in Salfit und zerschmetterten die Eingangstüre.

Eindringen eines israelischen Ministers in die Al-Aqsa-Moschee

Am 03. Januar 2023 drang Israels Minister für die Nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, im Schutz der IOF, in die al-Aqsa Moschee durch das al-Magharbah-Tor bei seinem ersten Besuch nach Amtsübernahme ein. Während seines Eindringens hinderte die IOF muslimische Gläubige am Betreten der al-Aqsa Moschee. Vor dem Morgengrauen positionierten sich große Truppen israelischer Soldaten rund um die Altstadt und an den Toren der al-Aqsa und verwandelten die Gassen und Straßen in eine Militärkaserne. Sie verhängten auch Eingangsbeschränkungen der al-Aqsa Moschee für Gläubige, darunter auch ein Eintrittsverbot für Männer unter 50 Jahren.

Kollektive Bestrafung:

Am 02. Januar 2023 zerstörte die IOF 2 Häuser im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik von Familien der Palästinenser, die beschuldigt werden, angeblich Angriffe gegen die IOF oder Siedler begangen zu haben. (Einzelheiten, siehe: here)

Am 03. Januar 2023 durchsuchte die IOF  2 Häuser, die der Familie von Islam Harbi al-Faroukh (26) gehörten, in Ramallah und Kafr ‘Aqab in Ostjerusalem.  Sie nahmen die Maße der Häuser, um diese im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik zu zerstören. Die IOF verkündete in einer Stellungnahme, dass ihre Truppen Maße der beiden Häuser genommen hätten, um die Möglichkeit deren Abrisse auf der Grundlage der getroffenen Entscheidung zu überprüfen. Die IOF beschuldigte al-Faroukh, angeblich Bombenangriffe in Jerusalem am 23. November 2022 ausgeführt zu haben, die 2 Israelis getötet und 2 weitere verletzt haben.

Übergriffe der IOF und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen:

Die IOF führte 161 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Diese schlossen Razzien und Fahndungen in Häusern von Zivilpersonen und Einrichtungen ein sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 72 Palästinenser verhaftet, darunter 9 Kinder. Im Gazastreifen führte die IOF am 2. Januar 2023 einen begrenzten Übergriff auf das östliche al-Fokhari, im Osten von Khan Younis aus.

Die israelische Absperrpolitik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten im monatlichen Update von PCHR bezüglich der Gaza-Übergänge: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 87 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter Ostjerusalem und verhaftete einen Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

In dieser Woche sperrte die IOF die Kontrollpunkte Qalendia, Jab’a und al-Za’eem in Ostjerusalem mehrere Male für Fahrzeuge, öffnete sie jedoch später wieder. Auch am 31. Dezember 2022 schloss die IOF das Detektor-Tor im Dorf Beit Jala, im Westen von Bethlehem, und am 03. Januar 2023 den westlichen Eingang zum Dorf Tekoa, im Osten von Bethlehem, aber öffnete sie später wieder.         Quelle             (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

 

Wöchentliches Update v. 22.-28. Dezember 2022)

 

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

Ein palästinensischer Zivilist wurde getötet und 18 weitere, darunter ein Kind und ein Journalist, wurden verletzt, wobei Dutzende weitere unter Erstickungsanfällen bei Angriffen der israelischen Besatzungstruppen (IOF) in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, litten.

Am 22. Dezember 2022 tötete die IOF Ahmed Daraghmah (23) und verletzte 5 weitere Palästinenser, darunter ein Kind, bei ihrem Überfall auf Nablus. (Einzelheiten in der Pressemitteilung von PCHR: press release.)

Die Verletzten waren Opfer des exzessiven Gewalteinsatzes und der Schießereien der IOF, die deren Überfälle auf palästinensische Städte und Dörfer oder auch die Unterdrückung friedlicher von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste, begleiteten, und zwar wie folgt:

Am 23. Dezember 2022 wurden sechs Palästinenser verletzt: vier durch gummi-ummantelte Stahlkugeln und zwei, darunter ein Journalist, die unmittelbar von Tränenkanistern bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya getroffen wurden.

Am 26. Dezember 2022 erlitt ein Palästinenser Frakturen seines Brustkorbs, nachdem die IOF ihn und seine Familie, darunter eine Person mit Behinderung, bei einer Razzia in ihrem Haus im Dorf Husan, im Westen von Bethlehem angegriffen hatte.

Am 27. Dezember 2022 wurden 3 Palästinenser verletzt: einer durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel und die beiden anderen mit Tränengaskanister-Schrapnell bei der Niederschlagung eines organisierten Protestes am Qalandia-Kontrollpunkt, im Norden des besetzten Ostjerusalems.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF im Al-Arroub-Flüchtlingslager, im Norden Hebrons, verletzt.

Am 28. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser durch eine gummi-ummantelte Kugel der IOF am  Fuß bei ihrem Überfall auf das Dheisheh-Flüchtlingslager in Bethlehem verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser durch eine scharfe Kugel in seiner Brust bei Zusammenstößen mit der IOF bei ihrem Überfall auf das Dorf, Beit Ummar, im Norden von Hebron verletzt.

Im Gazastreifen wurde über 9 Schüsse auf landwirtschaftliche Ländereien im Osten von Khan Yun berichtet. Bei einem dieser Schüsse drang die Kugel durch die Mauer eines Hauses, aber keine Opfer wurden verzeichnet.

Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF  186 Palästinenser, darunter  124 Zivilpersonen:  37 Kinder, 8 Frauen,  2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten;  20 von ihnen wurden ermordet. Außerdem wurden Hunderte von Palästinensern, darunter Frauen und Kinder, bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und in der Westbank verletzt. Darüber hinaus starben 6 palästinensische Gefangene, darunter eine Frau in den israelischen Gefängnissen.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheid

 Die IOF zerstörte die Zimmerdecke eines verlassenen Hauses sowie 5 zivile Einrichtungen und beschlagnahmte zwei Fahrzeuge in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem. Einzelheiten wie folgt:                                                                                                                                                                                                                                                               
Am 22. Dezember zerstörte die IOF
eine als Autolackiererei genutzte Baracke von 250 qm im Dorf Deir Sharaf, im Westen von Nablus, unter dem Vorwand einer illegalen Baumaßnahme im Gebiet C. Am selben Tag beschlagnahmte die IOF einen Karavan von 12 qm im Norden von Hebron.

Am 23. Dezember 2022 beschlagnahmte die IOF einen Traktor in der Stadt Yatta und einen JCB-Bagger in Masafer Yatta, im Süden von Hebron.

Am 26. Dezember 2022 zerstörte die IOF die Zimmerdecke eines verlassenen Hauses von 140 qm im Dorf al-Khader, im Südwesten von Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am selben Tag zerstörte die IOF ein Zimmer, einen Wasserbrunnen und Fundamente einer Autoreparaturwerkstätte von 1000 qm in dem Dorf Qalqas, im Süden von Hebron.

Am 27. Dezember 2022 zerstörte die IOF einen Raum von 16 qm und einen Zaun um ein Stück Land (2000 qm) in der Stadt Dura, im Südwesten von Hebron.

Am selben Tag zerstörte die IOF eine industrielle Einrichtung im Dorf Immatain, im Norden von Qalqilya, unter dem Vorwand einer Baumaßnahme im Gebiet C.

Seit Anfang 2022 machten die israelischen Besatzungskräfte  140 Familien zu Obdachlosen, insgesamt   823 Personen, darunter  162 Frauen und 373 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 164 Häusern und Dutzenden von Wohn- und landwirtschaftlich genutzten Zelten. Die IOF zerstörte auch  123 zivile Objekte, ebnete unbebaute Flächen von Land ein und stellte Dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.

 

Siedlerangriffe:

 Am 26. Dezember 2022 setzten israelische Siedler 3 Fahrzeuge in den Dörfern Burin und Asira al-Qibliya, im Südosten von Nablus in Brand.

Am 27. Dezember 2022 beschlagnahmten israelische Siedler der Organisationen El’ad und Ateret Cohani ein Stück Land von 5000 qm, das als al-Hamra-Land bekannt ist und dem griechisch-orthodoxen Kloster gehört und von der Familie, Samareen im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem gemietet war. Zeitgleich wurden die Häuser der Samareen-Familie durchsucht und sechs Palästinenser angegriffen, darunter 2 Kinder, bevor sie von der IOF verhaftet wurden.

Seit Anfang des Jahres führten Siedler mindestens 259 Angriffe aus. Bei zwei der Angriffen wurden 2 Palästinenser getötet.

 

IOF-Übergriffe und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen:

Die IOF verübte 163 Übergriffe in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen ein sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 91 Palästinenser verhaftet, darunter 10 Kinder. Im Gazastreifen wurde die Palästinensische Behörde für Zivilangelegenheiten  (GACA) informiert, dass ein Palästinenser aus Khan Yunis verhaftet wurde, obwohl er eine Genehmigung für Geschäftsleute besaß,  als er einen Tag zuvor über den Beit Hanoun (Erez)-Übergang reiste.

Bis heute in 2022 führte die IOF   8.772 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen   4.872 Palästinenser verhaftet wurden, darunter   490 Kinder und   52 Frauen. Die IOF führte ebenso  35 limitierte Übergriffe auf den östlichen Gazastreifen aus und verhaftete   106 Palästinenser, darunter 64 Fischer, 32 Infiltratoren und 10 Personen, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.

 

Israelische Blockade und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten zu den Übergängen sind im monatlichen Update von PCHR verfügbar: monthly-update

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF weiterhin Einschränkungen  der Bewegungsfreiheit. Außer ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 92 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter Ostjerusalem, und verhaftete einen Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

In dieser Woche schloss die IOF erneut den Militärkontrollpunkt (300), der Bethlehem von Jerusalem trennt, mehrere Male für Fahrzeuge und öffnete ihn später wieder, wobei der Fußweg offen blieb. Außerdem schloss die IOF den Qalandia-Kontrollpunkt im Norden von Ostjerusalem mehrmals mehrere Stunden lang und blockierte den Verkehr, bevor er später wieder geöffnet wurde.   

Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens   4.594 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete an diesen Kontrollpunkten  202 Palästinenser.    

 (übersetzt von Inga Gelsdorf)     Quelle

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverstöße in den besetzten palästinensischen Gebieten, wöchentliches

Update 15. – 21. Dezember 2022)
 

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Ein palästinensischer Gefangener starb in israelischen Gefängnissen aufgrund medizinischer Nachlässigkeitspolitik, wohingegen 6 Palästinenser, darunter 2 Kinder, verletzt wurden, und Dutzende weitere bei Angriffen der israelischen Besatzungskräften (IOF) in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, unter Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten sind wie folgt:
Am 20. Dezember 2022 starb Naser Abu Hmeid (50), ein palästinensischer Gefangener in israelischen Haftanstalten des Al-Ama’ri-Flüchtlingslagers in Ramallah, im “Assaf Harofeh”-Krankenhaus in Israel, nachdem er über ein Jahr lang gegen Lungenkrebs gekämpft hatte. Abu Hmeid’s Gesundheitszustand verschlechterte sich aufgrund der systematischen medizinischen Nachlässigkeit des Israelischen Gefangenendienstes (IPS) gegenüber kranken Gefangenen. Einzelheiten, siehe Pressemitteilung von PCHR: press release.

Diejenigen, die verletzt waren, wurden Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die die Übergriffe der IOF auf Städte und Dörfer sowie die Niederschlagung friedlicher Proteste, die von palästinensischen Zivilpersonen organisiert wurden, begleitete, und zwar, wie folgt:

Am 15. Dezember 2022 wurde ein palästinensisches Kind von einer gummi-ummantelten Kugel bei Auseinandersetzungen mit der IOF nach deren Überfall auf das Shufat-Flüchttlingslager in Ostjerusalem verletzt.

Am 17. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser durch eine gummi-ummantelte Metallkugel bei der Unterdrückung des friedlichen wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalquilya verletzt.

Am 18. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel am Fuß verletzt bei Zusammenstößen mit der IOF infolge des Überfalls der Letzteren auf das alte ‘Askar-Flüchtlingslager in Nablus. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Einwohner und seinen Sohn.

Am 20. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF nach dem Überfall der Letzteren auf Abu Dis in Ostjerusalem verletzt.

Am 21. Dezember 2022 wurde ein palästinensisches Kind durch eine scharfe Kugel am Fuß bei Auseinandersetzungen mit der IOF am Eingang zur al-Shuhada Staße in Hebron verletzt. Am selben Tag wurde im Dorf Beit Ummar in Hebron bei Zusammenstößen mit der IOF ein Palästinenser von einer scharfen Kugel am Oberschenkel verletzt.

Im Gazastreifen wurden 3 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Streifens verzeichnet, sowie drei Schüsse auf Fischerboote vor der westlichen Gazaküste.

Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 185 Palästinenser, darunter 123 Zivilpersonen: 37 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet,

der Rest waren Aktivisten; 20 von ihnen wurden bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und der Westbank gezielt getötet. Außerdem starben 6 palästinensische Gefangene, darunter eine Frau in israelischen Gefängnissen.

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide


Die IOF zerstörte vier Häuser, eins davon war unbewohnt, wodurch eine 2köpfige Familie obdachlos wurde, sowie 2 zivile Einrichtungen. Sie beschlagnahmten 7 landwirtschaftlich genutzte Zelte und stellte Baustoppbescheide für Baumaßnahmen in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus. Einzelheiten, wie folgt:

Am 15. Dezember 2022
zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus von 170 qm im Gebiet von Farsh Al-Hawa, im Westen von Hebron, und beschlagnahmte 2 Zelte im Dorf Tarqumiya, im Nordwesten von Hebron, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.

Am selben Tag zerstörte die IOF eine Vieh-Baracke und einen 180 qm-großen Pferdestall und riss Landwirtschaftsbaracken ab, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in Ostjerusalem. Die IOF stellte 7 Bürgern ebenso Baustoppbescheide für ihre Baumaßnahmen in Kafr Al-Dik, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C aus.

Am 17. Dezember 2022
zwang die IOF nach einem Beschluss der israelischen Stadtverwaltung einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines im Bau befindlichen Hauses in Jabal Al-Mukaber in Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme und machte so eine 2köpfige Familie obdachlos.
Am 19. Dezember 2022 zerstörte die IOF 2 im Bau befindliche Häuser: ein 2stöckiges Haus von 220 qm und ein einstöckiges Haus von 140 qm, im Flughafengebiet, im Osten von Jericho, unter dem Vorwand einer illegalen Baumaßnahme im Gebiet C.
Am 20. Dezember 2022 beschlagnahmte die IOF 5 landwirtschaftlich genutzte Zelte im Gebiet von Wadi Jahish, im südlichen Yatta, im Süden von Hebron.

Seit Beginn 2022 machten die israelischen Streitkräfte 140 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 823 Personen, darunter 162 Frauen und 373 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 163 Häusern und vielen Wohn- und landwirtschaftlich genutzen Zelten durch die IOF. Die IOF zerstörte außerdem 118 weitere zivile Objekte, ebnete unbebaute Landflächen ein und stellte Dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.

Siedlerangriffe

Am 15. Dezember 2022
griffen Siedler einen Palästinenser mit Stöcken an und zerschlugen die Scheiben seines Autos in der Nähe der Kreuzung des Dorfes Al-Taybeh in Ramallah.

Am 17. Dezember 2022
sägten Siedler 12 Olivenbäume im Dorf Yasuf, im Osten von Salfit ab.

Seit Jahresbeginn verübten Siedler mindestens 257 Angriffe. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.

Zwangsweise Überführung und Deportation:

Am 18. Dezember 2022
deportierten die israelischen Behörden den Rechtsanwalt und Menschenrechtsverfechter Salah Al-Hamouri (37) von Ostjerusalem nach Frankreich, nachdem er 9 Monate in Administrativhaft verbracht hat, unter dem Vorwand des „Loyalitätsbruches gegenüber dem Staat Israel“; somit läuft diese Deportation auf ein Kriegsverbrechen hinaus. Einzelheiten siehe Pressemitteilung von PCHR: press release.

Überfälle durch die IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:


Die IOF führte 171 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Fahndungen und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen ein sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 83 Palästinenser verhaftet, darunter 14 Kinder und 3 Frauen. Im Gazastreifen führte die IOF einen limitierten Übergriff im Osten von Rafah aus.


Bis heute in 2022 verübte die IOF 8.609 Übergriffe auf die Westbank, auch auf das besetzte Ostjerusalem, aus, bei denen 4.781 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 480 Kinder und 52 Frauen. Die IOF führte ebenso 35 limitierte Übergriffe auf den östlichen Gazastreifen aus und verhaftete 105 Palästinenser, darunter 64 Fischer, 32 Infiltratoren sowie 9 Personen, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.

Absperrpolitik und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit

Am 16. Dezember 2022 starb Mahmoud Al-Kurd (45) aus Deir Al-Balah im Al-Mutala’-Krankenhaus in Ostjerusalem. Sein Gesundheitszustand hatte sich nach seinem Kampf gegen den Lungenkrebs und aufgrund der Weigerung der IOF, ihm eine Reisegenehmigung zur Behandlung zu genehmigen, verschlechtert. Die IOF genehmigte ihm eine Ausreise am 15. Dezember 2022, nachdem sie ihm vom Juli bis Dezember 2022 fünfmal die Genehmigung verweigert hatte.

Das geschieht, während die IOF ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade gegen den Gazastreifen aufrecht erhält. Einzelheiten zu den Gaza-Übergängen sind in dem monatlichen Update von PCHR verfügbar:monthly-update.

In der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten hat die IOF 115 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, auch im besetzten Osjerusalem, errichtet und 4 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten verhaftet.

”Bis heute in 2022 errichtete die IOF 4.457 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete an diesen Kontrollpunkten 201 Palästinenser.              Quelle                             (übers.v. Inga Gelsdorf)
 

 

 

 

 

 

 

PCHR- Israelische Menschenrechtsverstöße in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update 08. -14. Dezember 2022)

 

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

Fünf Palästinenser, darunter 3 Zivilisten, wurden getötet und 7 weitere, darunter 2 Kinder, verletzt, während Dutzende andere unter Erstickungsanfällen bei den Angriffen der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) im Gazastreifen und in der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, litten.

Am 08. Dezember 2022 schoss die IOF im Rahmen außergerichtlicher Exekutionen direkt auf drei Palästinenser und tötete sie, einer war ein Zivilist und die beiden anderen waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, bei einem Überfall der IOF im Osten von Jenin. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF drei Palästinenser. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release).

Am selben Tag tötete die IOF ein Kind, mit Namen Diaa Irhamieh (16), und verletzte 3 weitere Palästinenser; einen bei Zusammenstößen an dem Haupteingang zum Dorf ‘Aboud in Ramallah (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release).

Am 11. Dezember 2022 tötete die IOF eine 16jährige Palästinenserin, mit Namen Jana Zakarneh, und drei Palästinenser, darunter zwei Brüder, bei dem Überfall der IOF auf das Ostviertel von Jenin. (Einzelheiten sind verfügbar in der Pressemitteilung von PCHR:  press release). Die IOF gestand, dass eine anfängliche Ermittlung ergeben hatte, dass das Mädel versehentlich von einem israelischen Scharfschützen erschossen wurde.[1].

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des exzessiven Einsatzes von Gewalt, die der Überfall der IOF auf palästinensische Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilperonen organisierten, begleitete, und zwar wie folgt:

Am 08. Dezember 2022 wurde auf einen Palästinenser mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF, die in der Nähe des Detektor-Tores (104) stationiert ist, das an der Annexionsmauer im Westen von Tulkarm errichtet wurde, geschossen.

Am 09. Dezember 2022 wurden drei Palästinenser, darunter zwei Kinder, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes im Norden von Qalqilya angeschossen.

Am 10. Dezember 2022 unterdrückte die IOF eine Zusammenkunft, die von Dutzenden von Palästinensern am Damaskustor im besetzten Ostjerusalem organisiert worden war, um den Sieg des marokkanischen Teams bei der Fußballweltmeisterschaft zu feiern. Sie griff auch eine männliche Person mit eingeschränkter Mobilität an und verhaftete sie in einem Untersuchungszentrum. Er wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Im Gazastreifen wurde über 9 Schüsse auf landwirtschaftliches Gebiet im östlichen Gazastreifen berichtet, sowie 3 Schüsse auf Fischerboote vor der Westküste Gazas.

 

Bis heute in 2022 töteten IOF-Angriffe  185 Palästinenser, darunter 123 Zivilpersonen: 37 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten; 20 von ihnen wurden ermordet. Auch Hunderte von Palästinensern, darunter Frauen und Kinder, wurden bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und in der Westbank verletzt. Außerdem starben 5 palästinensische Gefangene, darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 5 Häuser, vertrieb 3 Familien, insgesamt 16 Personen, darunter 5 Kinder und 3 Frauen.  Sie zerstörten auch 7 zivile Einrichtungen und stellten Baustopp-Bescheide in der Westbank und auch im besetzten Ostjerusalem aus. Einzelheiten wie folgt:

Am 11. Dezember 2022 stellte die IOF Palästinensern Baustopp-Bescheide für drei unbewohnte Häuser, ein Stück Land und einen Blechladen, wo Baumaterialien verkauft wurden, im  Dorf al-Zuwaidin Bedouin in Yatta, im Süden von Hebron, aus, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Konstruktion.

Am 12. Dezember 2022 zwang die IOF aufgrund der Umsetzung einer Anordnung der israelischen Stadtverwaltung einen Palästinenser zur Zerstörung seines im Bau befindlichen Hauses, das er auf 100 Quadratmetern im Dorf Isawiya im besetzten Ostjerusalem erbaut hatte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Konstruktion. Am selben Tag demontierte die IOF eine Gärtnerei von 100 Quadratmetern im Dorf Tuqu in Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Konstruktion. Außerdem stellte die IOF 18 Baustopp-Bescheide für 9 Häuser, 4 Landwirtschaftsräume, 3 industrielle Einrichtungen und zwei Grundstücke im Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Saflit aus, unter dem Vorwand, sie befänden sich in dem Gebiet, das als Zone C klassifiziert ist. Die Bescheide besagen, dass man vor dem 28. Dezember 2022 Einspruch erheben sollte.

Am 13. Dezember 2022 zerstörte die IOF ein einstöckiges Haus von 135 Quadratmetern in dem Dorf Al-Jiftlik, im Norden von Jericho, wodurch zwei Familien, die aus 9 Personen bestehen, darunter 3 Kinder, obdachlos wurden. Im selben Gebiet zerstörte die IOF ein 36 Quadratmeter-Haus, wodurch eine 7köpfige Familie, darunter 2 Kinder, vertrieben wurde. Außerdem zerstörte die IOF zwei im Bau befindliche Häuser; das eine wurde auf einem Gebiet von 165 Quadratmetern erbaut, während das andere auf einem Gebiet von 100 Quadratmetern erbaut wurde. Des Weiteren zerstörte die IOF eine Blechbaracke, die auf einem Gebiet von 250 Quadratmetern erbaut wurde sowie vier Viehställe, die auf einem Gebiet von 240 Quadratmetern errichtet wurden, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen in Zone C.

Am selben Tag zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus, das auf einem Gebiet von 100 Quadratmetern im Dorf Furush Beit Dajan in den zentralen Tälern in Nablus erbaut worden war, unter dem Vorwand der illegalen Baumaßnahme im Gebiet C.  Außerdem zerstörte die IOF eine Baracke, die als Autoreparaturwerkstatt genutzt wurde, einen Container, eine Baracke, einen Landwirtschaftsraum, einen Zaun und eine Steinkette auf landwirtschaftlich genutztem Gebiet im Dorf al-Jib im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand ungenehmigter Baumaßnahmen.

 

Seit Beginn von 2022 machten die israelischen Besatzungstruppen 139 Familien zu Obdachlosen, insgesamt   821  Personen, darunter  161  Frauen und 373  Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 159 Häusern und Dutzenden von Wohn- und landwirtschaftlich genutzten Zelten. Die IOF zerstörte ebenso  116  weitere zivile Objekte, ebenete unbebaute Landgebiete ein und stellte hunderte Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide aus.

 

Siedler-Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Am 08. Dezember 2022 warfen israelische Siedler Steine auf palästinensische Fahrzeuge, die sich in der Nähe der Kreuzung der Kedium-Siedlung auf der Hauptstraße befanden, die Nablus mit  Qalqilya verbindet.

Am 10. Dezember 2022 rissen israelische Siedler 15 Olivenbäume auf den Ländereien des Dorfes Haris, im Norden von Salfit, aus.

Seit Anfang des Jahres verübten Siedler mindestens 255  Angriffe. Bei zwei der Angriffe wurden  2 Palästinenser getötet.

 

IOF-Übergriffe und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen:

Die IOF führte 168  Übergriffe auf die Westbank aus, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen ein sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 117 Palästinenser verhaftet, darunter 9 Kinder, sowie ein palästinensisches Fahrzeug beschlagnahmt.

Bis heute in 2022 führte die IOF   8.438  Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen  4.698  Palästinenser verhaftet wurden, darunter  466  Kinder und  49  Frauen. Die  IOF  führte auch  34  limitierte Übergriffe auf den Osten des Gazastreifens aus und verhaftete  105 Palästinenser, darunter  64 Fischer, 32  Infiltratoren sowie  9 Personen, die über den Beit Hanoun “Erez”.Übergang reisten.

 

Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

Am 08. Dezember 2022 hatte die IOF 382 Christen aus Gaza verboten, nach Bethlehem einzureisen, um an den christlichen Feierlichkeiten teilzunehmen. Sie hatte sich geweigert, ihnen Reisegenehmigungen auszustellen. Mr. Elias al-Jalda, Mitglied des arabisch-orthodoxen Kirchenvorstandes in Gaza, sagte PCHRs Mitarbeitern, dass diejenigen die von dem Einreiseverbot betroffen waren, auf einer Namensliste von 900 Personen standen, die die Kirchen im Gazastreifen gesandt hatten, um eine Reisegenehmigung zu erlangen.

In der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 ständigen Kontrollpunkten errichtete die IOF 76 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete dort  6 Palästinenser.

Am 08. Dezember 2022 verschloss die IOF das am Westeingang zum Dorf Husam, im Westen von Bethlehem, errichtete Metall-Detektor-Tor.

Am 09. Dezember 2022 verschloss die IOF das am Westeingang zum Dorf Tekoa, im Osten von Bethlehem, errichtete Metall-Detektor-Tor.

 

Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens  4.342 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete  197 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

 

 Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 


Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update 01. - 07. Dezember 2022)
 

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

Zwei palästinensische Zivilpersonen wurden getötet, und 18 weitere, darunter 3 Kinder, verletzt, wobei dutzende Weitere bei Angriffen der israelischen Besatzungstruppen (IOF) im Gazastreifen und der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, unter Erstickungsanfällen litten.

Am 12. Dezember 2022 wurde ‘Ammar Mefleh (23) getötet. Einer der israelischen Grenzpolizisten zielte mit einer Schusswaffe auf ihn, er wurde kaltblütig in der Hauptstraße des Dorfes Huwara, Nablus, ermordet. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release).

Am 05. Dezember 2022 wurde ‘Omar Manna’a (23) getötet, nachdem die IOF bei ihrem Überfall auf das al-Dheiseh-Flüchtlingslager in Bethlehem das Feuer auf ihn eröffnet hatte und ihn verbluten ließ. ( Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release).

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des exzessiven Gewalteinsatzes, der die Übergriffe der IOF auf palästinensische Städte und Dörfer, oder die Niederschlagung friedlicher von palästinensischen Zivilpersonen organisierter Proteste begleitete, und zwar wie folgt:

Am 01. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser am Fuß verletzt, nachdem die IOF auf ihn bei Zusammenstößen in der Nähe des Annexionsmauertores im Dorf Beit Duqqo in Ostjerusalem das Feuer eröffnet hatte, ihn dann später verhaftet und in das Hadassa Hospital- ‘Ein Kerem gebracht hatte.

Am 02. Dezember 2022 erlitten 3 Palästinenser Verletzungen durch gummi-ummantelte Stahlkugeln der IOF bei der Niederschlagung des friedlichen wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum, im Norden von Qalqilya.
Am 03. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser von einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang zum Dorf Qasra, im südlichen Nablus, verletzt.

Am 06. Dezember 2022 wurden 3 Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe der auf palästinensischem Land errichteten Psagot-Siedlung im Jabal al-Taweel-Gebiet, al-Bireh, verletzt.

Am 4. Dezember führten Kampfjets der IOF mehrere Angriffe im Gazastreifen auf landwirtschaftliches Gebiet im Dorf al-Shokah, Rafah aus sowie weitere im Osten von Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens und verursachten Schäden. Über Opfer wurde nichts berichtet.

Außerdem wurde über 8 Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im östlichen Gazastreifen berichtet, sowie über 7 Schüsse auf Fischerboote im Westen der Küste von Gaza.

Bis heute in 2022 tötete die IOF 180 Palästinenser, darunter 120 Zivilpersonen: 35 Kinder, 8 Frauen; 2 Palästinenser wurden von Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten; 18 von ihnen wurden ermordet. Außerdem wurden Hunderte von Palästinensern, darunter Frauen und Kinder, bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und der Westbank verletzt. Des Weiteren starben 5 palästinensische Häftlinge, darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen.

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 2 als Klassenzimmer genutzte Zelte und beschlagnahmte die Pulte darin. Außerdem zerstörte sie 4 für die Landwirtschaft genutzte Räume und 2 Einrichtungen und ebnete landwirtschaftliche Gebiete in der Westbank ein, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Einzelheiten, wie folgt:

Am 04. Dezember 2022 zerstörte die IOF einen Raum aus Blech im westlichen Dura, Hebron, wobei zu beachten ist, dass der Eigentümer ihn nur 10 Tage zuvor auf den Ruinen seines Hauses erbaut hatte, das von der IOF zum zweiten Male am 6. Oktober 2022 abgerissen worden war.

Die IOF zerstörte auch einen landwirtschaftlich genutzten Raum im Westen des Dorfes Ethna, Hebron, unter dem Vorwand einer fehlenden Baugenehmigung.

Am 05. Dezember 2022 zerstörte die IOF eine Blech-Baracke von 1400 Quadratmetern, die zum Recyclen von Stahl und Kupferschrott im westlichen Ethna, Hebron, genutzt wurde, unter dem Vorwand einer ungenehmigten Baumaßnahme im Gebiet C. Die IOF zerstörte auch eine Baracke aus Zinn von 100 Quadratmetern, die als Viehzuchtscheune am südlichen Eingang zum Dorf Terqoumia, Hebron, genutzt wurde. Am selben Tag stellte die IOF Baustoppbescheide für 3 gewerbliche Warenlager in der Nähe des Eingangs zum Dorf Beit Rima, im Nordwesten von Ramallah aus, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.

Am 07. Dezember 2022 verwüsteten israelische Fahrzeuge landwirtschaftliche Gebiete und zerstörten eine Stützmauer in al-Walajah, Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Seit Beginn 2022 machte die IOF 137 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 805 Personen, darunter 158 Frauen und 368 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung der IOF von 154 Häusern und Dutzenden von Wohn- und landwirtschaftlich genutzten Zelten. Die IOF zerstörte ebenfalls 109 weitere zivile Objekte, ebnete unbebaute Landflächen ein und stellte Hunderte von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.

Siedlerangriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Israelische Siedler verübten 4 Angriffe, die den Abriss eines archäologischen Hotel beinhalteten sowie den Angriff auf palästinensische Fahrzeuge und das Entwurzeln von Bäumen. Einzelheiten wie folgt:

Am 02. Dezember 2022 zerstörten Siedler der Organisation “Ateret Cohanim” die archeologischen Innenwände des Hotels „Klein Petra“, das zum Petra Hotel gehört und daran angrenzt und den Omar Platz im Bab al-Khalil Gebiet Ostjerusalem überblickt, und drohten es komplett einzunehmen.

Am 04. Dezember 2022 griffen Siedler, geschützt von der IOF, palästinensische Fahrzeuge an, die den Westeingang zum Dorf Huwara in Nablus passierten, schlugen die Fenster einiger ein und verursachten auch Schäden an den Strukturen.

Am Nachmittag griffen 4 Siedler mit Schlagstöcken ein palästinensisches Auto an der Kreuzung zur Yitsihar-Siedlung in Nablus an und schlugen die Windschutzscheibe und Seitenfenster ein, bevor der Fahren ihnen entkommen konnte.

Am 05. Dezember 2022 rissen Siedler circa 30 Olivenbäume aus und pflanzten Tannenbäume auf einem landwirtschaftlichen Gebiet in Qarawet Bani Hassan, im Westen von Salfit.

Seit Jahresbeginn führten Siedler mindestens 253 Angriffe aus. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.

IOF-Übergriffe und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen:

Die IOF verübte 165 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern ein sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Dabei wurden 85 Palästinenser verhaftet, darunter 14 Kinder und 4 Frauen.

Bis heute in 2022 führte die IOF 8.270 Überfälle auf die Westbank aus, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, wobei 4.581 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 457 Kinder und 49 Frauen. Die IOF führte ebenso 34 begrenzte Übergriffe auf den Osten des Gazastreifens aus und verhaftete 105 Palästinenser, darunter 64 Fischer, 32 Infiltratoren sowie 9 Personen, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.

Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR über die Gazaübergänge enthalten: monthly-update.
In der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 108 ständigen Kontrollpunkten errichtete die IOF 85 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, und verhaftete einen Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 05. Dezember 2022 schloss die IOF den Eingang zum al-Jalazone-Flüchtlingslager, im Norden von al-Bireh, mit Zementblöcken. Er blieb bis heute geschlossen.

Am 07. Dezember 2022 schloss die IOF wieder die Kontrollpunkte und die Detektor-Tore in Ostjerusalem und Bethlehem. Später öffnete sie diese wieder, hielt jedoch Bewegungseinschränkungen aufrecht.

Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens 4.266 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete an diesen Kontrollpunkten 191 Palästinenser.
  Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update 24. – 30. November 2022)

 

Verletzungen des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

Fünf palästinensische Zivilpersonen wurden getötet und 18 weitere, darunter 5 Kinder und ein Sanitäter, wurden verletzt, während dutzende andere unter Erstickungsanfällen bei Angriffen der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) im Gazastreifen und in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, litten.

Am 29. November 2022 wurden drei palästinensische Zivilpersonen, darunter 2 Brüder, getötet und 6 weitere, darunter 2 Kinder, im Feuer der IOF in der Westbank verletzt. Die beiden Brüder wurden in Ramallah getötet, während der dritte Zivilist seiner Verletzung in Hebron erlag. ( Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar press release).

Am 29. und 30. November 2022 wurden zwei palästinensische Zivilpersonen bei dem Übergriff der Letzteren auf Jenin und Ramallah in der Westbank durch das Feuer der IOF getötet. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar: press release).

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die den Übergriff der IOF auf palästinensische Städte und Dörfer oder die Unterdrückung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisierten, begleiteten, und zwar, wie folgt:

Am 25. November 2022 wurden drei Palästinenser, darunter ein Kind, von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der Unterdrückung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya durch die IOF verletzt.

Am 29. November 2022 wurde ein Palästinenser von einer scharfen Kugel der IOF in seinen Fuß  getroffen, als er versuchte, durch ein Loch in der Trennmauer in der Nähe des Dorfes Rummanah im Westen von Jenin nach Israel einzudringen, um dort zu arbeiten. Außerdem erlitt ein weiterer Palästinenser eine Fußverletzung durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Zeita in Tulkram.

Am selben Tag wurden sechs Palästinenser, darunter ein Sanitäter und 2 Kinder, mit scharfen und gummi-ummantelten Kugeln beschossen, während Dutzende andere bei Zusammenstößen mit der IOF nach deren Unterdrückung von Teilnehmern der Beerdigung von Mofeed Ikhlayil, der im Morgengrauen seiner Verletzung erlegen war, die er am Tag zuvor durch Beschuss der IOF erlitten hatte.

Im Gazastreifen wurden 2 Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens und 2 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza verzeichnet. Die Schießerei am 24. November 2022 verletzte einen Fischer mit einer gummi-ummantelten Stahlkugel am Bein vor der Beit Lahia-Küste. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung verfügbar: press release.)

 

Bis heute in 2022 töteten die IOF-Angriffe 175 Palästinenser, darunter 118 Zivilpersonen: 35 Kinder, 8 Frauen; 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten; 18 von ihnen wurden ermordet. Außerdem wurden Hunderte von Palästinensern, darunter Frauen und Kinder bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und der Westbank verletzt. Außerdem starben 5 palästinensische Gefangene, darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 4 Häuser und 4 Wohnzelte und machte 3 Familien, 22 Personen, darunter 4 Frauen und 14 Kinder, obdachlos. Außerdem zerstörte die IOF  5 wirtschaftliche Einrichtungen, verwüstete und enteignete ein Stück Land und beschlagnahmte landwirtschaftliche Fahrzeuge in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Einzelheiten wie folgt:

Am 26. November 2022 beschlagnahmte die IOF einen Bulldozer der Qarawet Bani Hassan Stadtverwaltung in Salfit, während dieser die Seiten der Hauptstraße und Wasserkanäle von Steinen und Sand reinigte.

Am 27. November 2022 beschlagnahmten die israelischen Besatzungsbehörden einen Bagger und einen Generator in dem Dorf al-Bowaib im Süden Hebron.

Am 28. November 2022 zerstörte die IOF ein Haus von 120 Quadratmetern im Süden von Hebron, wodurch eine 7köpfige Familie, darunter 5 Kinder, vertrieben wurde. Im selben Gebiet zerstörte die IOF ein weiteres Haus von 105 qm, vertrieb eine 8köpfige Familie, darunter 6 Kinder. Zusätzlich zerstörte die IOF ein 2stöckiges Haus von 170 qm im Dorf Kafr ad-Dik, im Westen von Salfit. Darüber hinaus zerstörte die IOF eine Baumschule und eine Steinkette und verhaftete 3 palästinensische junge Männer im Dorf  al_Jib im besetzten Ostjerusalem.

Am selben Tag stellte die IOF einen Abrissbescheid für die Khashm al-Karam Schule, die mit europäischen Geldern aus Ziegeln und Blech im Osten der Stadt Yatta in Hebron erbaut worden war, unter dem Vorwand aus, die Baumaßnahme sei in der Sperrzone (917) gelegen. Die Schule wurde für 50 Schüler und Schülerinnen aus dem Dorf gebaut, die ihre Bildung in der Hamida Schule erhielten, die circa 6 km von ihren Häusern entfernt liegt. Außerdem stellte die IOF einen Bescheid aus, um eine 500 m lange gepflasterte Straße im Wad al-‘Amayir-Gebiet im Süden von Hebron zu zerstören, unter dem Vorwand einer Baumaßnahme ohne israelische Genehmigung.

Am 29. November 2022 riss die IOF eine 70 qm große Wohnbaracke im Dorf ‘Anata im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme, ab, wodurch eine 7köpfige Familie, darunter 2 Frauen und 3 Kinder, obdachlos wurde. Außerdem ebnete die IOF 2 Dunum landwirtschaftliches Land ein und riss Oliven- und Zitronenbäume sowie Palmbäume im Dorf Hizma im besetzten Ostjerusalem aus Siedlungserweiterungsgründen. Es ist anzumerken, dass die israelischen Behörden im letzten Jahr die Beschlagnahmung von 13 Dunum der Ländereien des Dorfes Hizma, einschließlich des oben genannten Landes, für den Bau einer neuen Siedlungsstraße (1 km lang und 16 m breit), verkündeten.

Am 30. November 2022 zerstörte die IOF 4 Wohnzelte und 4 Ställe für das Vieh im Osten des Dorfes Aqraba in Nablus, unter dem Vorwand einer illegalen Konstruktion im Gebiet C.

Seit Anfang 2022 machte die IOF 137 Familien obdachlos, insgesamt 805 Personen, darunter 158 Frauen und 368 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 154 Häusern und dutzenden Wohnungszelten und Zelten für die Landwirtschaft.  Die IOF zerstörte auch 107 weitere zivile Objekte, ebnete unbebaute Landgebiete ein und lieferte dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.

 

Siedlerangriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:
 

Am 24. November 2022 griffen israelische Siedler palästinensische Fahrzeuge, die auf der  Yitzhar Umgehungsstraße, im Südosten von Nablus, fuhren, mit Steinen und Stöcken an, wodurch an zwei Fahrzeugen Materialschäden verursacht wurden.

Am 29. November 2022 griffen israelische Siedler palästinensische Fahrzeuge, die auf der Straße (90) fuhren, im Nordosten von Ramallah an, verletzten dabei einen Palästinenser und beschädigten zwei Fahrzeuge.

Seit Anfang des Jahres führten Siedler mindestens 249 Angriffe aus. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.

 

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 181 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen wurden 54 Palästinenser verhaftet, darunter 4 Kinder und ein Journalist. Im Gazastreifen verhafteten israelische Marinekräfte am 27. November 2022 6 Fischer an Bord von 2 Fischerbooten vor der Küste Gazas und beschlagnahmten die Boote. Die Fischer wurden später entlassen. (Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar: press release)

Bis heute in 2022 führte die IOF 8094 Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems aus, bei denen 4.496 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 443 Kinder und 45 Frauen. Die IOF verübte außerdem 34 limitierte Übergriffe auf den östlichen Gazastreifen und verhaftete 105 Palästinenser, darunter 64 Fischer, 32 Infiltratoren und 9 Personen, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.

 

Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Derweil hält die israelische Besatzung ihre illegale und unmenschliche 15jährige Absperrung des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind in dem monatlichen Update über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

In der Westbank, darunter Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Außer seinen 108 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 92 temporäre Militarkontrollpunkte in der West Bank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems und verhaftete 5 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
 

Bis heute errichtete die IOF mindestens 4.181 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 190 Palästinenser an diesen Kontrollpunkte.       Quelle

 

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update 10. – 16. November 2022)

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

Ein palästinensisches Mädchen wurde getötet und sechs Palästinenser, darunter ein Kind und ein Aktivist der internationalen Solidarität, wurden verletzt, während dutzende andere aufgrund von Angriffen der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, unter Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten sind, wie folgt:

Am 14. November 2022 tötete die IOF Fulla Rasmi ‘Abdul al-‘Aziz Masalmah (16) und verletzte Anas Suliman Hassounah (26) durch eine scharfe Kugel, die in seine linke Schulter drang. Danach verhaftete sie ihn. Dieser Vorfall geschah, nachdem die IOF, die in dem Gebiet patrouillierte, das Feuer auf ein Huyundai-Fahrzeug mit einem gelben Nummernschild im Schulviertel im Zentrum des Dorfes Beitunia, im Westen Ramallahs eröffnete, das Hassounah steuerte, und neben ihm saß das Mädchen. Die IOF behauptete, dass das oben genannte Auto versucht habe, die israelischen Soldaten zu überfahren und dass der Fahrer den Befehl der Soldaten, anzuhalten, missachtet habe, deshalb hätten sie das Feuer auf das Auto eröffnet und das Mädchen durch eine scharfe Kugel im Rücken verletzt, die in ihre Brust gedrungen sei. Es gibt keine Augenzeugen zum Zeitpunkt des Vorfalles, da sich dieser im Morgengrauen ereignete. Aber Filmmaterial, das in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, zeigte, dass die IOF das Feuer auf das Fahrzeug von hinten eröffnet hatte.
Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des exzessiven Einsatzes von Gewalt, die das Eindringen in Städte und Dörfer oder die Niederschlagung von friedlichen Protesten, die von palästinensischen Zivilpersonen organisiert wurden, begleitete, und zwar, wie folgt:

Am 11. November 2022 wurden drei Palästinenser und ein Aktivist der internationalen Solidarität mit gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya beschossen.

Am selben Tag litten dutzende von Palästinensern unter Erstickungsanfällen aufgrund der Einatmung von Tränengas und unter Verletzungen durch Blendgranatsplitter bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des Bab al-Zawiyia-Gebiets in Hebron.

Am 14. November 2022 erlitten drei Palästinenser, darunter 2 Kinder, Brüche und Beulen, als die IOF die Palästinenser angriffen, die Oliven auf ihrem Land in Dura, Hebron ernteten. Die IOF feuerte auch Tränengaskanister und Blendgranaten auf die Palästinenser, nachdem Letztere Olivensetzlinge, die ein Siedler auf ihrem Land gepflanzt hatte, ausgerissen hatten.

Am 14. November 2022 wurde ein 14jähriges Kind von einer Kugel in seinem rechten Bein bei Zusammenstößen mit der IOF getroffen, die einen temporären Militärkontrollpunkt am Nordeingang zum Dorf Teqoa, im Osten von Bethlehem errichtete.

Im Gazastreifen wurde über 3 Schießereien auf landwirtschaftliches Gebiet im Osten des Streifens und 5 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste, die meisten im nördlichen Gazastreifen, berichtet.

Bis heute in 2022 töteten die Angriffe der IOF 165 Palästinenser, darunter 111 Zivilpersonen: 34 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet, und der Rest waren Aktivisten; 17 von ihnen wurden ermordet. Ebenso wurden hunderte von Palästinensern, darunter Frauen und Kinder, bei Angriffen der IOF im Gaza Streifen und in der Westbank verletzt. Außerdem starben 5 palästinensische Gefangene, darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen.

Einebnungen von Land, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte zwei Landwirtschaftsgebäude, zwang einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines Hauses und beschlagnahmte landwirtschaftliche Geräte und einen Generator in der Westbank, auch im besetzten Ostjerusalem. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 11. November 2022 zwang die IOF im Dorf Beit Safafa im besetzten Ostjerusalem einen Palästinenser, unter dem Vorwand einer fehlenden Baugenehmigung, zur Selbstzerstörung seines 70-Quadratmeter Hauses, das eine vierköpfige Familie beherbergte, darunter eine Frau und 2 Kinder.

Am 13. November 2022 zerstörte die IOF aufgrund einer fehlenden Baugenehmigung zwei landwirtschaftliche Behausungen aus Blech, Stahl und Solarpanelen, wodurch zwei Familien, insgesamt 9 Personen, darunter 2 Frauen und 5 Kinder, vertrieben wurden.

Am selben Tag beschlagnahmten israelische Verwaltungs- und Organisationsbeamte, unter dem Schutz der IOF, Blechplatten, Stahlträger und einen Generator eines Palästinensers, der eine Blechbaracke für sein Vieh in der Stadt Yatta in Hebron bauen wollte.

Seit Anfang 2022 machten die israelischen Besatzungskräfte 131 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 767 Personen, darunter 151 Frauen und 343 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 147 Häusern und vielen Wohn- und für landwirtschaftliche Zwecke genutzten Zelten. Die IOF zerstörte auch 93 weitere zivile wirtschaftliche Objekte, ebnete unbebaute Flächen Land ein und stellte dutzende Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide aus.

Siedlerangriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Israelische Siedler führten 4 Angriffe gegen palästinensische Fahrzeuge in verschiedenen Gebieten der Westbank aus. Einzelheiten sind, wie folgt:

Am 14. November 2022 drangen israelische Siedler in das Dorf Haris in Salfit, im Norden der Westbank, ein und setzten vier Fahrzeuge von Dorfbewohnern in Brand.

Am 15. November 2022 griffen israelische Siedler das Fahrzeug eines Palästinensers an, der auf dem Rückweg vom Dorf Attil, im Norden von Tulkarm, nach Nablus war, und setzten es in Brand.
Am selben Tag fingen israelische Siedler einen Ausflugsbus für Frauen in Hebron ab und hinderten ihn einige Stunden lang an der Weiterfahrt, was Angst bei den Passagieren entfachte.

Am 16. November 2022 warfen israelische Siedler Steine auf 4 Fahrzeuge in der Nähe des Dorfes Ramin, im Osten von Tulkarm, und zerbrachen deren Scheiben. Am selben Tag beschädigten israelische Siedler das Fahrzeug eines palästinensischen Arztes in der Nähe des Dorfes Jit in Qalqilya.

Seit Beginn dieses Jahres führten Siedler mindestens 236 Angriffe aus. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.

Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen durch die IOF:

Die IOF führte 35 Übergriffe auf die Westbank aus, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen wurden 62 Palästinener verhaftet.

Bis heute in 2022 führte die IOF 7.748 Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, aus, bei denen 4.393 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 421 Kinder und 43 Frauen. Die IOF führte auch 33 begrenzte Übergriffe auf den östlichen Gazastreifen aus und verhaftete 95 Palästinenser, darunter 58 Fischer, 32 Infiltratoren und 5 Personen, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.

Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:


Die IOF hält ihre 15jährige illegale und unmenschliche Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten im monatlichen Update des PCHR über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

Am 11. November 2022 verschloss die IOF nach Zusammenstößen, die zwischen ihr und den Palästinensern ausbrachen und bei denen die IOF scharfe Munition und Blendgranaten eingesetzt hat, die Eingänge des Dorfes Beit Ummar in Hebron.

Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens 4000 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 183 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.        (übersetzt von Inga Gelsdorf)          Quelle

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverstöße in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update 03. – 09. November 2022)

 

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

5 Palästinenser, darunter ein Kind, wurden getötet und 14 weitere, darunter 2 Kinder und ein ausländischer Solidaritätsaktivist, verletzt, und dutzende weitere litten bei den Angriffen der IOF in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, unter Erstickungsanfällen. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 03. November 2022 wurde Dawoud Rayan von der IOF nach deren Eindringen in das Dorf Beit Duqqu, in Ostjerusalem, erschossen. Einzelheiten verfügbar in der Pressemitteilung von PCHR:  press release.

Am selben Tag wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind und ein Mitglied des palästinensischen Widerstandes, getötet, und 3 weitere durch das Feuer der IOF beim Eindringen dieser in das Jenin-Flüchtlingslager, im Norden der Westbank, verletzt. Einzelheiten verfügbar in der Pressemitteilung von PCHR: press release.

Am 05. November 2022 wurde Mosa’b Nafal getötet und ein weiterer vor seiner Verhaftung verletzt, nachdem die IOF das Feuer direkt auf sie in der Nähe des Dorfes Sinjil, im Osten von Ramallah, eröffnet hatte. Einzelheiten in der Pressemitteilung von PCHR: press release.

Am 09. November 2022 wurde Rafat ‘Ali ‘Issa (29) getötet, nachdem die IOF das Feuer auf ihn eröffnet hatte. ‘Issa wurde von 2 Kugeln getroffen und ließ ihn 2 Stunden lang bluten, während er versuchte, die Trennmauer bei der Stadt ‘Anin in Jenin zu überqueren, als er zu seiner Arbeit in Israel war. Die IOF händigte seinen Leichnam der palästinensischen Ambulanz aus, sie wurde ins Al-Razi-Krankenhaus in Jenin gebracht.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des exzessiven Einsatzes von Gewalt, die das Eindringen der IOF in Städte und Dörfer sowie die Niederschlagung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, begleitete. Es war, wie folgt:

Am 04. November 2022 wurden 3 Palästinenser und ein ausländischer Solidaritätsaktivist von Metallkugeln bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum, im Norden von Qalqilya, durch die IOF getroffen.  Außerdem wurde ein Palästinenser von einer Metallkugel bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem Letztere in die Stadt ‘Azzoun, im Osten von Qalqilya, eingedrungen war. Am selben Tag wurden 2 zivile Einrichtungen und ein landwirtschafliches Gebiet beschädigt, als Kampfflugzeuge der IOF circa 16 Raketen auf ein Widerstandsgebiet abfeuerten, das an landwirtschaftliche Gebiete im Flüchtlingslager Maghazi, im Zentrum des Gazastreifens, angrenzt.

Am 05. November 2022 erlitt ein Palästinenser eine Verletzung durch eine scharfe Kugel und dutzende litten unter Erstickungsanfällen und Prellungen bei Konfrontationen mit der IOF in der Nähe des Trennzaunes, der an die al-Quds Universität in der Stadt Abu Dis in Ostjerusalem grenzt, infolge einer Solidaritätsbezeugung durch Studenten innerhalb des Kampus. Aufgrund der IOF-Angriffe verbrannten 40 Bäume und Gewächshäuser in dem Gebiet. Am selben Tag wurden 2 Palästinenser durch Kugeln der IOF bei Zusammenstößen am Nordeingang zur Stadt Al-Bireh verletzt.

Am 09. November 2022 wurden 2 Kinder von der IOF bei Unruhen beschossen, nachdem die Letztere eine Beerdigung im Osten von Beit Umar in Hebron behindert hatte.

Im Gazastreifen wurden 8 Schießereien der IOF auf Fischerboote vor der Küste von Gaza  (Westküste von Gaza), vor allem im Norden des Gazastreifens sowie 10 weitere Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens verzeichnet.

Bis heute in 2022 töteten die IOF-Angriffe  164 Palästinenser, darunter  110 Zivilpersonen: 33 Kinder, 8 Frauen; 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedler getötet und der Rest waren Aktivisten; 18 von ihnen wurden bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und in der Westbank gezielt getötet. Außerdem starben 5 palästinensische Gefangene, darunter eine Frau, in israelischen Haftanstalten.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 5 Häuser, die meisten von ihnen waren  im Bau befindlich, sowie 4 landwirtschaftliche Einrichtungen und Räume und beschlagnahmte Eigentum in der Westbank. Einzelheiten, wie folgt:

Am 03. November 2022 zerstörte die IOF einen Landwirtschaftsraum aus Ziegelsteinen, Zinn und Schiefer, eine Betonmauer und einen 230 Quadratmeter-Brunnen, ein Badezimmer aus Ziegelsteinen und Zinn sowie ein 90 Quadratmeter Blechhaus und beschlagnahmten 2 Eisencontainer im Süden von Hebron, einer wurde als Büro und der andere als Lager genutzt, unter dem Vorwand nicht-genehmigter Baumaßnahmen im Gebiet C.

Am 06. November 2022 zwang die IOF einen Bürger, sein im Bau befindliches Haus in ‘Anata im besetzten Ostjerusalem auf Beschluss der israelischen Gemeinde hin, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen selbst zu zerstören.

Am 07. November 2022 zerstörte die IOF mit Bulldozern eine Bäckerei mit 3 Geschäften und einer Fläche von 110 Quadratmetern im Shu’fat-Viertel, in Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Konstruktion. Die IOF zerstörte auch ein im Bau befindliches 200 Quadratmeter-Haus, und daneben einen Zaun, im Osten von Jericho. Am selben Tag zerstörte die IOF ein zweistöckiges Haus von 200 Quadratmetern in dem Dorf Qibya in Ramallah, unter dem Vorwand, es läge im Gebiet C, wodurch eine 6köpfige Familie, darunter 2 Frauen, obdachlos wurden.

Am 09. November 2022  demontierte die IOF einen isolierten Blechraum, erließ einen Bescheid, um die Arbeit auf dem Betonboden einzustellen, auf dem der Raum erbaut worden war und beschlagnahmte einen Eisencontainer, der zur Lagerung der Ausrüstung benutzt wurde, im Süden von Hebron.

Am 09. November 2022 zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus von circa 230 Quadratmetern in Beit Hanin in Ostjerusalem, unter dem Vorwand nicht genehmigter Konstruktion.

Seit Beginn von 2022 machten die israelischen Besatzungskräfte  128 Familien obdachlos, insgesamt       754 Personen, darunter  148 Frauen und  339 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung durch die IOF von  44 Häusern und vielen Wohnzelten. Die IOF zerstörte auch  93 weitere zivile Objekte, ebnete unbebautes Land ein und stellte dutzende von Zerstörungs-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.

 

Siedlerangriffe

5 Palästinenser wurden verletzt und erlitten Prellungen. Außerdem wurde landwirtschaftliches Gebiet und Eigentum bei 8 Angriffen, die Siedler in der Westbank verübten, verletzt. Einzelheiten wie folgt:

Am 03. November 2022 wurde ein Palästinenser, seine Frau und drei seiner Kinder verletzt und erlitten Prellungen wegen eines Angriffs von Siedlern aus der Asfar-Siedlung in Hebron, während die Familie im Al-Majalis-Gebiet Oliven erntete.

Am 05. November 2022 griffen Siedler die Bürger an, die in der Stadt Kafr al-Deik, im Westen von Salfit, Oliven ernteten, und beschlagnahmten eine Olivenernte-Maschine und eine Tasche mit persönlichen Dokumenten. Siedler kamen im Schutz der IOF am westlichen Eingang zum Dorf Hares in Salfit und warfen Steine auf die vorbeifahrenden Autos.

Am 06. November 2022 zerstörten Siedler aus der Adora-Siedlung das Bewässerungssystem der Ernten im ‘Ein Fara’-Gebiet, in der Nähe der Siedlung. Ebenso griffen Siedler landwirtschaftliches Gebiet im Dorf Kafr Qaddoum in Qalqilya an und fällten mehrere Olivenbäume . Am selben Tag stahlen Siedler circa 19 Tüten mit Oliven von dem landwirtschaftlichen Gebiet in der Stadt Kafr al-Deik, im Westen von Salfit.

Am 07. November 2022 fällten 116 Olivenbäume im Osten von Turmusa’ya in Ramallah.

Am 09. November 2022 verübten Siedler Vandalismus an Plastik-Wassertanks, die zur Bewässerung des Olivenhains, im Süden von Yatta in Hebron, dienten.

Seit Beginn des Jahres verübten Siedler mindestens  232 Angriffe. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.

 

Übergriffe auf  und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen durch die IOF:

Die IOF verübte 190 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen ein sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Während dieser Übergriffe wurden 81 Palästinenser verhaftet, darunter 11 Kinder und 2 Frauen. Im Gazastreifen verhaftete die IOF am 06. November 2022 einen Bewohner aus Rafah am Beit Hanon “Erez”-Übergang. Am 09. November 2022 drang die IOF über eine begrenzte Strecke im Osten von Deir Al-Balah, im Zentrum des Gazastreifens, ein.

Bis heute in 2022 führte die IOF  7.713 Übergriffe in die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, aus, bei denen  4.331 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  432 Kinder und  45 Frauen. Die IOF verübte auch   34 limitierte Angriffe auf den östlichen Gazastreifen und verhaftete  97 Palästinenser, darunter 58 Fischer, 32 Infiltratoren und 7 Personen, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.

 

Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten verfügbar im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge: monthly-update.

In der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Außer ihren 108 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 95 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, und verhaftete dort 4 Palästinenser.

Am 05. November 2022 verschloss die IOF den Eingang in die Dörfer Janba und Al-Markaz in der Stadt Masafafer Yatta in Hebron, mit Zementblöcken und Sandbermen.

Während dieser Woche schloss die IOF die Kontrollpunkte Qalanda und Al-Za’eem mehrere Male, öffnete sie später wieder und verschärfte ihre Maßnahm en an Jerusalems Kontrollpunkten.
 

Bis heute in 2022 errichtete die IOF  3.961 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete  181 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

(übersetzt von Inga Gelsdorf)   Quelle

 

 

 

 

 

Ermordungen und Exekutionen im Schnellverfahren eskalieren: 2 Palästinenser, darunter 1 Kind, von  israelischen Besatzungsstreitkräften im Jenin-Flüchtlingslager getötet

PCHR - Ref: 143/2022 - Datum: 04. November 2022

 

Gestern Abend wurden zwei Palästinenser, darunter ein Kind, getötet und 3 weitere von israelischen Besatzungsstreitkräften (IOF) bei dem Überfall der Letzteren auf das Jenin-Flüchtlingslager im Norden der Westbank verletzt. Das Kind wurde getötet, als ihm die IOF bei Zusammenstößen geradewegs in die Brust schoss im Westen des Flüchtlingslagers, wohingegen der andere Palästinenser im Rahmen außergerichtlichen Exekutionen von einer israelischen Sondereinheit gezielt getötet wurde. Diese beiden Verbrechen gingen der Tötung eines Palästinensers durch gezielte Schüsse im besetzten Ostjerusalem gestern im Morgengrauen voraus. Die Verbrechen beweisen eindeutig die lockeren Schieß-Standards gegenüber Palästinensern und das Begehen von Mordverbrechen, der auf außergerichtliche Hinrichtungen auf Befehl ranghöchster Militärs und Politiker hinausläuft.

Untersuchungen des Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte (PCHR) ergaben, dass gegen circa 13:30 Uhr am Donnerstag, 03. November 2022, drang heimlich eine israelische Sondereinheit aus “Yamam Unit” in das Zentrum des Jenin-Flüchlingslagers, im Westen von Jenin ein.  Sie benutzte dazu einen weißen zivilen Kleinbus mit einem palästinensischen Kennzeichen. Die Einheit bezog Stellung in der Nähe der al-“Odah-Kreuzung im Zentrum des Lagers und verriegelte eine Metzgerei, die Mujahed Zidan al-Akhsh gehörte. Man war gerade dabei, einen Ochsen für die Hochzeitszeremonie von Farouq Jamil Hasan Salamah (28), einem Kommandeur der al-Quds Brigaden, der sich ebenfalls in der Metzgerei, nur 2 Tage vor seiner Hochzeit, befand, zu schlachten. Einer der israelischen Spezialeinheit eröffnete das Feuer direkt auf die Menschen in der Metzgerei, verletzte zahlreiche von ihnen, wobei Salamah von mehreren Kugeln in die Brust, den Bauch und seinen Kopf nur 5 Meter entfernt von der Metzgerei getroffen wurde, als er versuchte, zu fliehen. Das führte zu seiner Tötung und sein Leichnam wurde in das Khalil Suliman-Krankenhaus in Jenin gebracht. Vor ihrem Rückzug aus dem Gebiet verhaftete die IOF  5 Palästinenser, darunter Salamahs Bruder und 2 der Verletzten.

Nach der Operation fuhren Fahrzeuge der IOF in die Stadt hinein über verschiedene Zufahrten zur Unterstützung der Sondereinheit in dem Flüchtlingslager. Die IOF versiegelte Qassam Salamahs Haus in dem Lager, wobei es zu heftigen Kämpfen bei dem versiegelten Haus und zu  Steinewürfen in der Nähe von Wad Burqin und dem Dorf Burqin in den westlichen Außenbezirken des Lagers kam. Diese führten dazu, dass Mohammed Samer Mohammed Khalouf (14) getötet wurde, nachdem eine Kugel bei Zusammenstößen in der Burqin-Straße, im Westen des Lagers, seine linke Achselhöhle getroffen hatte und bis in seine Brust durchgedrungen war. Bevor er im Dr. Khalil Suliman Governmental-Hospital in Jenin eingetroffen war, starb er. Außerdem erlitt ein 29jähriger Palästinenser eine Schrapnellverletzung am Fuß.

Das PCHR wiederholt nochmals seine Forderung an die internationale Gemeinschaft, sofort zu handeln, um die Verbrechen der israelischen Besatzung zu beenden und Doppelstandards abzuschaffen, wenn es sich um das Völkerrecht handelt, und drängt den Staatsanwalt des IStGH, im Hinblick auf die Situation in Palästina ernsthaft zu handeln. Das PCHR fordert die Hohen Vertragsparteien der Vierten Genfer Konvention auf, ihre Verpflichtungen gemäß des gemeinsamen Artikels 1 der Konvention, „unter allen Umständen, die gegenwärtige Konvention zu respektieren und deren Einhaltung sicherzustellen“, sowie ihre Verpflichtungen gemäß Artikel 146 derselben Konventionen, das bedeutet, Personen, die beschuldigt werden, schwere Verstöße gegen die Konvention begangen haben, zur Rechenschaft zu ziehen, zu erfüllen.     Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverstöße in den besetzten palästinensischen Gebieten

 (Wöchentliches Update 27. Oktober – 02. November 2022)
 

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

Elf Palästinenser, darunter 3 Kinder und 2 Rettungssanitäter, wurden verletzt und dutzende andere litten bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, unter Erstickungsanfällen. Diejenigen, die verletzt waren, waren Opfer exzessiver Gewaltanwendungen, die das Eindringen in palästinensische Städte und Dörfer begleiteten, oder die Unterdrückung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar wie folgt:

Am 28. Oktober 2022 wurde ein 22jähriger Palästinenser von einer Blendgranate beim Überfall in das Dorf Kafr al-Labad in Tulkarm getroffen. Ebenso wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF infolge der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden Qalqilya verletzt.

Am 29. Oktober 2022 wurde ein 19jähriger Palästinenser von einer scharfen Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF im al-Arroub-Flüchtlingslager in Hebron an seinem Fuß getroffen. Auch ein 22jähriger Rettungssanitäter erlitt eine Schrapnellkugel-Verletzung in seiner Schulter, nachdem die IOF das Feuer auf eine Ambulanz der Gesellschaft des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) in der Nähe des “Givat Havot”-Siedlungsaußenpostens im Osten von Hebron eröffnete, nachdem man das PRCS  über eine Verletzung in dem Gebiet informiert hatte. Später stellte sich heraus, dass ein Palästinenser getötet worden war, nachdem er eine Schießerei verübt hatte und dabei einen Siedler getötet und weitere verletzt hatte.

Am 30. Oktober 2022 wurden ein 17 jähriger Jugendlicher und ein 18jähriger junger Mann mit gummi-ummantelten Stahlkugeln beschossen, nachdem die IOF das Feuer eröffnet hatte und Tränengaskanister auf Palästinenser feuerte, die in der Nähe der Annexionsmauer, im Westen von Tulkarm zusammenkamen. Auch ein Palästinenser wurde bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des Militärkontrollpunktes (300) im Norden von Bethlehem von einer scharfen Kugel in seinen Oberschenkel getroffen.

Am 31. Oktober 2022 erlitt ein Sanitäter (33) Verletzungen durch eine Schrapnellkugel, nachdem ein Krankenwagen der PRCS, den er steuerte, bei den Auseinandersetzungen und einem Schusswechsel zwischen bewaffneten palästinensischen Gruppen und der IOF, nachdem die Letztere in Jenin und dessen Flüchtlingslager eingedrungen war, getroffen wurde. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser aus dem Jenin-Flüchtlingslager.

Am selben Tag wurde ein Palästinenser mit einer gummi-ummantelten Kugel angeschossen, nachdem die IOF das Feuer auf ihn eröffnet hatte. Er hatte mit einer Frau versucht, die IOF daran zu hindern, ihre Tochter an einem Militärkontrollpunkt zu verhaften, den sie am Eingang zur gesperrten al-Shuhada-Straße im Zentrum von Hebron errichtet hatte.

Am 01. November 2022 wurde ein Kind von einer scharfen Kugel in den Fuß geschossen und weitere Palästinenser litten unter Erstickungsanfällen bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang des al-Arroub-Flüchtlingslagers in Hebron.

Am 02. November 2022 wurde ein 39jähriger Palästinenser mit 4 scharfen Kugeln verletzt, nachdem die IOF das Feuer auf sein Fahrzeug in der Nähe der Muthalath al-Kharsa-Kreuzung in Hebron eröffnet hatte. Die IOF behauptete, er habe versucht, eine Rammattacke mit dem Fahrzeug auszuüben.

Im Gazastreifen wurden  5  Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens verzeichnet sowie 7  Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste Gazas, hauptsächlich im Norden des Gazastreifens.

Bis heute in 2022 töteten die IOF-Angriffe 158 Palästinenser, darunter 106 Zivilpersonen: 32 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten; 17 von ihnen wurden ermordet. Außerdem wurden Hunderte von Palästinensern, darunter Frauen und Kinder, bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und Westbank verletzt. Darüber hinaus starben 5 Palästinenser, darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 9 Häuser, wodurch 31 Palästinenser, darunter 8 Frauen und 13 Kinder zu Obdachlosen wurden. Ebenso zerstörte die IOF einen Wasserbrunnen und beschlagnahmte 616 Dunum in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 27. Oktober 2022 stellte die IOF 2 Zivilpersonen 2 Baustopp-Bescheide in ihren Häusern im Dorf Al-Mughayyir, im Osten von Ramallah, unter dem Vorwand, sie befänden sich im Gebiet, das als Gebiet C klassifiziert sind.

Am 28. Oktober 2022 zwang die IOF aufgrund der Umsetzung einer israelischen Gemeindeverordnung einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines im Bau befindlichen Hauses im Dorf Al-Tur im besetzten Ostjerusalem. Zu beachten ist, dass der Hauseigentümer in einem 50 Quadratmeter Haus mit seinen Eltern und drei Kindern lebt.

Am 29. Oktober 2022 zwang die IOF aufgrund einer israelischen Gemeindeverordnung 2 Palästinenser zur Selbstzerstörung ihrer Häuser an der Salah al-Deen-Straße und im Shu’fat-Viertel, mit dem Vorwand einer nicht-genehmigten Konstruktion, wodurch zwei Familien, die aus 12 Personen bestehen, darunter 4 Kinder und 3 Frauen zu Obdachlosen wurden.

Am 31. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus, das 3 Stockwerke hatte, sowie einen Wasserbrunnen und eine 100 Meter lange Betonmauer im Gebiet von al-Baq’a in Hebron.

Am 31. Oktober 2022 stellte die IOF einen Militärbefehl aus, um etwa 616 Dunum der Dörfer Qaryut, As-Sawiya und Al-Lubban_ash-Sharqiya in Nablus zu beschlagnahmen, um die “Eli”-Siedlung zu erweitern, die auf dem Gebiet dieser Dörfer errichtet wurden.

Am 02. November 2022 zerstörte die IOF vier Häuser im Dorf Al-Walaja, nordwestlich von Bethlehem, unter dem Vorwand der nicht-genehmigten Konstruktion, wodurch 2 Familien, die aus 12 Personen bestehen, darunter 6 Kinder und 3 Frauen, zu Obdachlosen wurden.

Am selben Tag zerstörte die IOF ein unbewohntes Haus, das aus zwei Etagen bestand, im Dorf  Jalbun in Jenin, unter dem Vorwand einer illegalen Konstruktion im Gebiet C, wodurch eine 5köpfige Familie, darunter 3 Kinder, zu Obdachlosen wird.

Seit Beginn 2022 machten die israelischen Besatzungstruppen 127 Familien obdachlos, insgesamt 748 Personen, darunter 146 Frauen und 339 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 139 Häusern und vielen Wohnzelten und landwirtschaftlich genutzten Zelten. Die IOF zerstörte auch 93 weitere zivile wirtschaftliche Objekte, ebnete unbebaute Flächen Land ein und stellte Dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.

 

Siedlerangriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Am 27. Oktober 2022 warfen israelische Siedler Steine, behinderten den Verkehr palästinensischer Fahrzeuge in der Nähe des Westeinganges zum Dorf Haris in Salfit und des Eingangs zum Dorf Kafr Laqif in Qalqilya und verursachten Materialschaden an einem Fahrzeug.

Am 28. Oktober 2022 hinderte ein israelischer Siedler die palästinensischer Bauern aus dem Dorf Kafl Haris daran, die unbefestigte Straße, die in der Nähe des Elektrizitätswerkes gegenüber der  “Ariel”-Siedlung in Salfit liegt, zu passieren. Außerdem warfen die israelischen Siedler Steine und behinderten den Fahrzeugverkehr auf der Nebenstraße zwischen dem Dorf Bruqin und dem Dorf Kafr ad-Dik in Salfit.

Am 29. Oktober 2022 warfen israelische Siedler Steine und behinderten den Verkehr palästinensischer Fahrzeuge in der Nähe des Westeingangs zum Dorf Kafr ad-Dik, im Westen von Salfit. Am Abend warfen israelische Siedler aus der “Kiryat Arba”-Siedlung in Hebron Steine und eröffneten das Feuer auf palästinensische Häuser im Gebiet al-Ras und im al-Jaber-Viertel, im Osten der Stadt, außerdem zerbrachen sie die Scheiben von mehreren Fahrzeugen. Das geschah nach der Schießerei eines Palästinensers, die zum Tod des Angreifers und eines israelischen Siedlers führte sowie zu Verletzungen von anderen im dem benachbarten Gebiet. Der Angriff der israelischen Siedler geschah am Abend und darauf folgten die Razzia der IOF in einem Haus und die Verhaftung von einem seiner Bewohner. 

Seit Jahresbeginn führten die Siedler mindestens 224 Angriffe aus. Bei zwei der Angriffe wurden zwei Palästinenser getötet.

 

Übergriffe der IOF und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen:

Die IOF verübte 184 Übergriffe auf die Westbank Bank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 74 Palästinenser verhaftet, darunter 7 Kinder und 4 Frauen.

Im Gazastreifen am 01. November 2022 verhafteten israelische Marinestreitkräfte 4 Fischer, während sie vor der Küste von Gaza segelten, und beschlagnahmten zwei Fischerboote, auf denen sich 4 Fischer befanden. (Einzelheiten sind in dieser Pressemitteilung verfügbar: press release)

Bis heute in 2022 führte die IOF 7.523 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen 4.250 Palästinenser wurden verhaftet, darunter 421 Kinder und 43 Frauen. Die IOF führte auch 33 limitierte Übergriffe im Osten des Gazastreifens aus und verhaftete 95 Palästinenser, darunter 58 Fischer, 32 Infiltratoren sowie 5 Reisende an dem Beit Hanoun “Erez”-Übergang.

 

Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie Beschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge enthalten: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF Beschränkungen der Bewegungsfreiheit. Außer ihren 108 ständigen Militärkontrollpunkten errichtete die IOF  99 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 9 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Seit dem 11. Oktober 2022 hat die IOF kollektive Strafmaßnahmen in Nablus und ihren drei Lagern: Balata, Ein Beit al-Maa’ und Askar, und den Städten und Dörfern dort verhängt, darunter die Verriegelung von Eingängen und Kontrollpunkten. Diese Maßnahmen beeinträchtigten das tägliche Leben von Zehntausenden von Palästinensern.

Am 29. Oktober 2022 schloss die IOF die Eingänge, die zum Gebiet Qizoun im Osten von Hebron führten, wo es ein Haus gibt, das die IOF im Rahmen ihre kollektiven Bestrafungspolitik zu zerstören beabsichtigt. Ebenso schloss die IOF alle Eingänge, die nach Hebron führten und eine Verbindung zur Straße (60) und hinderte palästinensische Fahrzeuge daran, hinein- oder hinauszufahren bis zum Mittag am darauffolgenden Tag.

Am selben Tag schloss die IOF die Straße (60) in Bethlehem für den Fahrzeugverkehr und verschloss die beiden Metall-Detektor-Tore, die am Eingang zu den Dörfern Tekoa und Husan errichtet worden waren.

Am 01. November 2022 verkündeten die israelischen Behörden die Sperrung des Gazastreifens und der Übergänge der Westbank, außer in dringenden und außergewöhnlichen humanitären Fällen nach Genehmigung der entsprechenden Behörden, unter dem Vorwand der israelischen Wahlen.

Bis heute in 2022 errichtete die IOF  mindestens 3.866 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 177 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Quelle     (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

PCHR erstellt neuen Bericht:
7 Patienten gestorben und Ausreise von 5000 Patienten zur Behandlung außerhalb (des Gazastreifens) verhindert

 Ref: 30/2022 - 24 Oktober 2022

Am Montag, 24/10/2022, veröffentlichte das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) einen neuen Bericht, mit dem Titel: „ Antrag auf medizinische Behandlung in Bearbeitung“. Der Report beleuchtet das Leiden der Patienten des Gazastreifens aufgrund von israelischen Restriktionen ihrer Ausreise zur Behandlung außerhalb (des Gazastreifens).

Der Bericht stellt die Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht der israelischen Besatzungsbehörden und die Missachtung ihrer Pflicht, den Patienten des Gazastreifens ihr Recht auf Bewegungsfreiheit zu gewährleisten und sowohl ihren Zugang zu Gesundheitsdiensten als auch ihr Recht auf die Ausreise zu Behandlungen ihrer schweren Erkrankungen, die in den Krankenhäusern des Gazastreifens nicht möglich sind, sicherzustellen.  Die israelischen Reisebeschränkungen für Patienten aus dem Gazastreifens sind eines der größten Hindernisse, die ihnen den Zugang zu einer ordentlichen Behandlung und einer angemessenen medizinischen Versorgung verwehren.

Dieser Bericht verdeutlicht die Konsequenzen der ständigen Blockade, die Israel dem Gazastreifen seit 16 Jahren auferlegt hat, und deren Auswirkungen auf das fragile Gesundheitssystem und dessen Einrichtungen im Gazastreifen, das nicht mehr in der Lage ist, Gesundheitsdienste zur Behandlung ernsthafter Erkrankungen bereitzustellen und deshalb gezwungen ist, Patienten zur Behandlung (in Krankenhäuser) außerhalb des Gazastreifens zu überweisen.

Der Bericht unterstreicht auch, dass die Beschränkungen der Ausreise von Patienten aus dem Gazastreifen die Ursache dafür sind, dass sich der Gesundheitszustand von Hunderten von Patienten verschlechtert hat; außerdem ist die Verweigerung einer Ausreise zu „lebensrettenden“ Maßnahmen ein Todesurteil für als dringende Fälle eingestufte Patienten. da sie lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, um eine Ausreisegenehmigung über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang zu erreichen. Das Ergebnis war, dass 7 Patienten seit Beginn 2022 gestorben sind.

Der Bericht weist darauf hin, dass die israelischen Besatzungsbehörden von 2008 bis 2021 die Ausreise von 73.955 Patienten trotz Überweisung zur Behandlung in Krankenhäusern der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, oder in Israel verhindert haben. Von insgesamt 204.086 Anträgen zur Genehmigung von Behandlungen bedeutet diese Zahl 36,2% aller eingereichter Anträge.  Dem Bericht zufolge haben die israelischen Besatzungsbehörden die Ausreise für 5.001 Patienten von insgesamt 13.270 Patienten  ( 37.6% aller Anträge) blockiert, die eine Reisegenehmigung in Krankenhäuser der Westbank, im besetzten Ostjerusalem oder in Israel beantragt haben.

Nach Aussagen der Patienten gegenüber PCHRs Forschern haben die Behinderungen durch die israelischen Behörden verschiedene Formen angenommen: Patienten die Ausreise ohne Angabe von Gründen zu verbieten: „in Bearbeitung“; Patienten die Ausreise mit der Behauptung zu verbieten, die Behandlung stünde im Gazastreifen zur Verfügung oder, deren Krankheit stelle keine Lebensbedrohung dar. Sie blockieren die Ausreise von Patienten, weil deren Verwandte angeblich israelische Gesetze verletzt haben. Sie verhindern, dass Sponsoren mit den Patienten wegen einer Organspende und Transplantation reisen, um das Leben der Patienten zu retten. Sie zögern die Antwort an Patienten hinaus, damit diese ihren vereinbarten Termin im Krankenhaus verpassen. All diese Behinderungen haben (bei den Patienten) zu einer Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes geführt und setzen ihr Leben aufs Spiel, für einige von ihnen wird das den Tod bedeuten.

Der Bericht überprüft außerdem Rolle von PCHR im Hinblick auf die Unterstützung von Patienten, die zur Behandlung außerhalb des Streifens reisen müssen, und auf die tägliche Überwachung der (Rechts-)Verstöße, die gegen Patienten aus dem Gazastreifen begangen werden, als auch seine Rolle im Hinblick auf die Bereitstellung einer juristischen Unterstützung der Patienten, denen die Ausreise verweigert wurde oder die mit Hindernissen bei ihrer Ausreise zur Behandlung außerhalb des Streifens konfrontiert werden.

In seinen Empfehlungen in dem Bericht fordert das PCHR die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf Israel auszuüben, damit es seinen Verpflichtungen als Besatzungsmacht gemäß dem humanitären Völkerrecht nachkommt und umgehend Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen, die in den Krankenhäusern des Gazastreifens nicht behandelt werden können, die Reise und den Zugang zu Krankenhäusern, in die sie zur Behandlung überwiesen werden, ohne jegliche Verzögerung genehmigt, und betont die dringende Notwendigkeit, Langzeitgenehmigungen für Patienten mit Krebs und unheilbaren Krankheiten auszustellen.

Darüber hinaus drängt das PCHR die Hohen Vertragsparteien, die Verpflichtungen der israelischen Behörden zu berücksichtigen, die in den abschließenden Stellungnahmen des Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte kodiert sind, in denen die Einhaltung der Grundrechte und Prinzipien der Vereinten Nationen gefordert werden; in erster Linie das Recht, den höchstmöglichen Gesundheitsstandard zu genießen. Ebenso fordert das PCHR die Umsetzung der Empfehlungen des Komitees zur Beseitigung der Rassendiskriminierung (CERD), das verlangt, dass Israel konkrete Maßnahmen ergreift, um den Gesundheitsstatus der Palästinenser zu verbessern.
(übersetzt von Inga Gelsdorf)     Quelle

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update v. 20. – 26. Oktober 2022)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

7 Palästinenser, darunter 5 Zivilpersonen, wurden getötet sowie ein Kind, das seinen Wunden erlag, und 44 weitere wurden verletzt, darunter 14 Kinder, während dutzende andere unter Erstickungsanfällen bei den Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, darunter Ostjerusalem, litten. Einzelheiten sind, wie folgt:

Am 20. Oktober 2022 erlag Mohammad Fadi Nuri (16) einer Verletzung durch eine scharfe Kugel im Unterleib, die sie beim Eindringen der IOF in Al-Bireh City am 28. September 2022 getroffen hatte.

Am 21. Oktober 2022 wurde Salah al-Breiki (19) getötet, und 3 weitere wurden durch das Feuer der IOF bei dem Überfall der letzteren in Jenin verletzt. Die IOF zog sich zurück, nachdem sie einen Palästinenser aus einem gesperrten Haus, verhaftet hatte. Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release.
 
Am 22. Oktober 2022 wurde Rabi ‘Arafa Rabi (32) aus Qalqilya mit einer scharfen Kugel in den Kopf geschossen, nachdem die IOF das Feuer auf ein Fahrzeug eröffnet hatte, das ihn und andere Arbeiter in die Nähe des israelischen Tores (109), im Süden von Qalqilya befördert hatte. Die IOF behauptete, die Soldaten hätten nach dessen Versuch, einen israelischen Soldaten am Kontrollpunkt zu überfahren, das Feuer auf das Fahrzeug eröffnet.

Am 25. Oktober 2022 wurden 5 Palästinenser, darunter 3 Zivilpersonen, getötet und 20 weitere, hauptsächlich Zivilpersonen, darunter 3 Kinder, durch das Feuer der IOF in Nablus und Ramallah in der Westbank verletzt. Unter diesen Getöteten wurden vier, darunter 2 Zivilpersonen, in einer Militäroperation der IOF in Nablus Altstadt getötet, wohingegen die fünfte Person durch den exzessiven Einsatz von Gewalt in Ramallah bei Zusammenstößen mit der IOF getötet wurde. Einzelheiten siehe Presseerklärung des PCHR: press release.

Die Verletzten waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die die IOF-Überfälle auf Städte und Dörfer oder die Unterdrückung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, begleitete, und zwar, wie folgt:

Am 20. Oktober 2022
wurden 5 Palästinenser, darunter 4 Kinder, verletzt: eins von ihnen in kritischem Zustand, bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Sa’ir, in der al-Shuhada-Straße und am Eingang zu Beit Ummar in Hebron. Außerdem wurden 4 Palästinenser bei Konfrontationen mit der IOF im Dorf Biddu und zwischen dem Eingang des Dorfes al-Ram und dem Abu Al-Shaheed-Kreisel in der Nähe des Qalandia-Kontrollpunktes in Ostjerusalem verletzt. Darüber hinaus wurden zwei Kinder durch 2 scharfe Kugeln bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des Militär-Kontrollpunktes (300), im Norden von Bethlehem, verletzt. 2 Palästinenser wurden durch gummi-ummantelte Stahlkugeln verletzt, andere litten unter Atembeschwerden, und ein Palästinenser wurde bei Auseinandersetzungen mit der IOF in der Nähe des al-Mahkamah-Kontrollpunktes am Nordeingang zur Stadt al-Bireh verhaftet.

Am 21. Oktober 2022 wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF in Bethlehem verletzt.

Am 22. Oktober 2022 verhaftete die IOF ein Kind, nachdem sie zunächst direkt auf es gefeuert hatte und schwer auf einem Fußballplatz im Viertel Sheikh Jarrah, in Ostjerusalem verletzt hatte. Er wurde in ein israelisches Krankenhaus gebracht. Die IOF behauptete, sie habe das Kind nach einem Messerangriff im French Hill-Gebiet verfolgt. Später führte die IOF eine Razzia in dem Haus der Familie des Kindes durch und verhaftete seinen Vater und seinen Bruder.

Am 25. Oktober 2022 wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, von 2 scharfen Kugeln bei Zusammenstößen mit der IOF am nördlichen Eingang zum Dorf ‘Azzun, im Osten von Qalqilya verletzt. Am selben Tag verhaftete die IOF 2 Kinder. Eins von ihnen wurde bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang der gesperrten al-Shuhada-Straße in Hebron angeschossen. Außerdem wurde ein Palästinenser verletzt, nachdem die IOF das Feuer auf ihn in der Nähe der Trennmauer, im Westen von Hebron, eröffnet hatte.
Im Gazastreifen wurden 10 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza verzeichnet, meistens im nördlichen Gazastreifen, und eine der Schießereien verursachte einen Schaden an einem beleuchteten Boot im Gazastreifen. Außerdem wurde von 3 weiteren Schießereien auf landwirtschaftliches Gebiet im Osten des Gazastreifens berichtet. (Fischer wurden am späten Mittwoch ebenfalls verhaftet. Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press release).


Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 153 Palästinenser, darunter 106 Zivilpersonen: 32 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet, und der Rest waren Aktivisten; 17 von ihnen wurden bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und in der Westbank ermordet. Außerdem starben 5 palästinensische Häftlinge, darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen.


Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 3 Häuser, wodurch 2 Familien, die aus 15 Personen bestanden, darunter 2 Frauen und 8 Kinder, obdachlos machten, und beschlagnahmten 5 Landwirtschaftszelte, nachdem sie diese in der Westbank abgebaut hatten, ebenso in Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:
Am 20. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus in Hebron, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Konstruktion. Zu bemerken ist, dass dies das dritte Mal ist, dass das Haus zerstört wird.
Am 10. Oktober 2022 zwang die IOF einen Palästinenser, sein Haus in Jabal Mukabber im besetzten Ostjerusalem unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Konstruktion, selbst zu zerstören, wodurch eine 7köpfige Familie vertrieben wurde, darunter eine Frau und 3 Kinder.
Am 25. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus, im Norden des Dorfes Bani Na’im in Hebron, in das eine 8köpfige Familie, darunter 5 Kinder, einziehen wollte. Nach der Zerstörung brachen Unruhen in dem Gebiet aus, bei denen die IOF einen Palästinenser angriff und verhaftete. Am selben Tag beschlagnahmte die IOF 5 Landwirtschaftszelte, nachdem sie diese im Süden des Dorfes Susiya in Hebron abgebaut hatte.


Seit Beginn 2022 machte die IOF 121 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 717 Personen, darunter 136 Frauen und 326 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 130 Häusern und vielen Wohn- und Landwirtschaftszelten. Die IOF zerstörte auch 92 weitere zivile und wirtschaftliche Objekte, ebnete unbebaute Landgebiete ein und stellte Hunderte von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.


Siedlerangriffe


Die Siedler intensivierten ihre Angriffe simultan zur Olivenernte-Saison in der Westbank. Einzelheiten, wie folgt:
Am 20. Oktober 2022 setzten israelische Siedler ein Fahrzeug in Brand und rissen circa 80 Oliven- und Mandelsetzlinge im Dorf Al-Mughir, im Osten von Ramallah, aus. Am Abend griffen Siedler palästinensische Fahrzeuge in der Nähe des (al-Mahkamah) Kontrollpunktes in der Stadt al-Bireh an, verursachten Schäden an 3 Fahrzeugen. Sie griffen auch ein Haus in Salfit mit Steinen an.

Am 21. Oktober 2022 griffen Siedler, geschützt von der IOF, Landwirte an, die in Tulkarm und Salfit Oliven geerntet haben.

Am 22. Oktober 2022 griffen Siedler im Schutz der IOF Landwirte an, die Oliven in Salfit ernteten und stifteten Unruhen durch Versammlungen auf den Straßen und blockierten den Verkehr auf diesen Straßen und warfen Steine auf sie in Qalqilya.

Am 23. Oktober 2022 brachen Siedler, geschützt durch die IOF, in die Dörfer Tekoa, Minya und Dar Nahla in Bethlehem ein, warfen Steine auf palästinensische Häuser und Eigentümer und zerbrachen Scheiben von Fahrzeugen. Außerdem griffen sie Landwirte an, während sie Oliven in Tulkarm ernteten.
Am 24. Oktober 2022 griffen Siedler an, geschützt von der IOF, und überfielen Landwirte und randalierten auf den Straßen in Salfit.


Seit Beginn dieses Jahres verübten Siedler mindestens 218 Angriffe. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.


Übergriffe und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen durch die IOF:


Die IOF verübte 203 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen ein sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 84 Palästinenser verhaftet, darunter 26 Kinder und eine Frau. Im Gazastreifen verhafteten israelische Marineeinheiten 5 Fischer am 26. Oktober 2022 und beschlagnahmten ihr Boot, nachdem sie es vor der Nord(küste) des Gazastreifens abgefangen hatten. Einzelheiten siehe PCHRs Presseerklärung: press release.


Bis heute in 2022 führte die IOF 7.339 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen 4.176 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 414 Kinder und 39 Frauen. Die IOF führte außerdem 33 limitierte Übergriffe auf den Osten des Gazastreifens aus und verhaftete 91 Palästinenser, darunter 54 Fischer, 32 Infiltratoren und 5 Reisende am Beit Hanoun “Erez”-Übergang.


Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperr-Politik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:


Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu den 108 ständigen Kontrollpunkten errichtete die IOF 84 temporäre Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 3 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 20. Oktober 2022 schloss die IOF das am Westeingang des Dorfes Husan errichtete Eisentor.

Am 20. Oktober 2022 schloss die IOF die meisten der Nebenstraßen im Dorf Hawara, im Südosten von Nablus bis zum 25. Oktober 2022 mit Sandbermen, um die Bewegung der Palästinenser auf der Hauptstraße im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik der IOF zu verhindern.

Am 23. Oktober 2022 schlossen die israelischen Behörden den Eingang zum Dorf Beit Ummar, im Norden von Hebron, den Eingang zum ‘Arroub-Flüchtlingslager, im Norden von Hebron sowie den Eingang zum Dorf ‘Abod, im Nordwesten von Ramallah, mit Eisentoren.

Am 24. Oktober 2022 schloss die IOF das Eisentor am Nordeingang zum Dorf Tekoa.

Am 25. Oktober 2022 schloss die IOF das am Haupteingang zum Dorf Nabi Saleh errichtete Tor, hielt die Fahrzeuge an und beschlagnahmte deren Autoschlüssel. Die folgenden Eisentore wurden in diesen Gebieten ebenso geschlossen: das Tor an der Wadi Al-Delb-Straße in der Nähe des Dorfes Ras Karkar, am Eingang zum Dorf Kafr Ni’ma und am Eingang zum Dorf Rantis, im Westen von Ramallah.

Bis heute in 2022 errichtete die IOF 3.767 temporäre Militär-Kontrollpunkte und verhaftete 168 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten
            Quelle          (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 


Israelische Besatzungsstreitkräfte verhaften 5 Fischer und beschlagnahmen ihr Boot vor der Beit Lahia-Küste

Ref: 139/2022

27. Oktober 2022

Das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) verurteilt die anhaltenden Gewalttaten der israelischen Streitkräfte gegenüber palästinensischen Fischern im Meer des Gazastreifens; die jüngsten waren die Verhaftung von 5 Fischern sowie die Beschlagnahmung ihrer Boote im Westen der Beit Lahia-Küste.

PCHRs Nachbereitung nach verhaftete die IOF, die auf dem Meer vor der Al-Waha-Küste, nordwestlich von Beit Lahia im Norden des Gazastreifens Stellung bezogen hatte, um circa 23:30 Uhr am Mittwoch, dem 26. Oktober 2022, 5 Fischer. Es waren: Ahmed Mohammed Mahmoud al-Hessi (40), seine 2 Brüder, ‘Abdel Malek (26) und Mahmoud (25), Mohannad Mohammed Murad al-Hessi (19) und Fares Murad Rajab al-Hessi (43); alle 5 Bewohner von Gaza City. Die IOF kreiste ihr Boot ein, das Murad Rajab al-Hessi gehörte, unter der Registriernummer 47, und das circa 1,5 Seemeilen vor der Küste segelte. Die fünf Fischer wurden zum Seehafen in Ashdod gebracht, während ihr Boot beschlagnahmt wurde, mit dem Vermerk, die Fischer stünden jetzt unter Arrest.

Die IOF schränkt die Arbeit der palästinensischen Fischer im Meer vor dem Gazastreifen ein und erlaubt ihnen nur innerhalb von 6 – 12 Seemeilen zu segeln. Bis heute in 2022 dokumentierte das PCHR Verletzungen von 19 Fischern und Verhaftungen von 44 weiteren, darunter 6 Kindern; 2 von ihnen stehen immer noch unter Arrest. Ebenso behalten die israelischen Behörden weiterhin 18 Fischerboote in Gewahrsam, außer dutzenden von Fischerausrüstungen.

Angesichts des obengenannten Zwischenfalls betont das PCHR nochmals, dass die israelischen Praktiken gegenüber den palästinensischen Fischern im Gazastreifen einen schweren Verstoß gegen sämtliche internationalen Konventionen und Mittel darstellen, darunter die Vierte Genfer Konvention in Bezug auf den Schutz von Zivilpersonen in Zeiten des Krieges und der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, die beide die Notwendigkeit vorschreiben, Arbeitnehmer zu beschützen und ihre Unversehrtheit zu garantieren.

Das PCHR wiederholt seine Forderung an die internationale Gemeinschaft, darunter die Vertragsstaaten der Genfer Konventionen von 1949, die israelischen Besatzungsbehörden zu verpflichten, die Angriffe und die Verfolgung palästinensischer Fischer in den Gewässern von Gaza einzustellen und den Fischern zu erlauben, frei zu fischen und Israel zu verpflichten, die Fischer für ihre Verluste, die die wiederholten israelischen Angriffe verursacht haben, zu entschädigen und die Boote der Fischer sowie die Ausrüstung, die in ihrem Gewahrsam ist, freizugeben.
Quelle    (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

Al Mezan und PCHR übermitteln eine gemeinsame Eingabe an den UN-Menschenrechtsrat vor Israels UPR

Gaza, Palästina – 19/10/2022

Im Rahmen ihres Einsatzes für den UN-Menschenrechtsmechanismus übermittelten das Al Mezan-Zentrum für Menschenrechte und das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) dem UN-Menschenrechtsrat für den vierten Zyklus der allgemeinen regelmäßigen Überprüfung Israels (UPR) eine gemeinsame Stellungnahme. UPR ist ein Peer-Review Mechanismus, der unter der Schirmherrschaft des Menschenrechtsrates durchgeführt wird, bei dem alle UN-Mitgliedsstaaten die Gelegenheit haben, die Menschenrechtsberichte aller Mitgliedsstaaten zu überprüfen.

Die gemeinsame Beschwerde bringt die jüngsten israelischen Militärangriffe ans Licht, die gegen Zivilpersonen und die zivile Infrastruktur im Gazastreifen während der gesamten Berichtszeit ausgeführt wurden. Während die Palästinenser in Gaza sich von den letzten Militärangriffen im Mai 2021 und August 2022 erholen, betont die gemeinsame Beschwerde die internationalen Verbrechen, die die israelischen Behörden gegen die Palästinenser in Gaza begangen haben, darunter der unverhältnismäßige und wahllose Einsatz von Gewalt, die willkürliche Tötung, einschließlich des Bombardierens von Häusern, während die Bewohner sich im Innern befanden; umfangreiche, unnötige und mutwillige Zerstörung von Eigentum. Dementsprechend betonten die Organisationen, dass solche Angriffe auf Kriegsverbrechen hinauslaufen könnten und Teil eines umfangreichen und systematischen Angriffs gegen die palästinensische Zivilbevölkerung sind, die auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit gemäß dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs hinauslaufen.

Die gemeinsame Stellungnahme lenkt die Aufmerksamkeit des Rates erneut auf die 15jährige israelische Blockade und Absperrung des Gazastreifens und ihre katastrophalen Folgen für 2,1 Millionen Palästinenser, die in der besetzten Enklave gefangen sind. Während die israelische Regierung die Absperrung und die entsprechenden Einschränkungen unter dem Deckmantel der „Sicherheit“ rechtfertigt, ordnet die Stellungnahme die illegale israelische Absperrung von Gaza in den weiteren Rahmen von Israels Siedler-Kolonialismus und Apartheid ein. Die Stellungnahme detailliert die Auswirkungen der illegalen israelischen Absperrung, die sämtliche Aspekte des Lebens im besetzten Gaza immer stärker beeinträchtigt - und sämtliche unveräußerliche Rechte der Palästinenser– darunter ihr Recht auf Leben, Gesundheit, Arbeit, Bildung, entsprechende Selbstbestimmung und Rückkehr immer mehr untergraben haben.

Mit dem Hinweis darauf, wie den palästinensischen Patienten aus Gaza ihr Recht auf Zugang zu einer rechtzeitigen und potentiellen lebensrettenden Behandlung außerhalb des Gazastreifens verweigert wurde, wiederholt die Stellungnahme, dass das israelische diskriminierende Genehmigungssystem das Leben Tausender von Patienten bedroht, für die eine Behandlung in Gaza als direkte Folge der ständigen Blockade und der wiederholten Militärangriffe, die Gazas Gesundheitssystem lahmgelegt haben, nicht verfügbar ist.

Al Mezan und PCHR betonen, dass Israel als Besatzungsmacht Empfehlungen ignoriert hat, die es bei den vorherigen UPR-Zyklen erhalten hatte, darunter die Beendigung der Blockade des Gazastreifens, die Gewährleistung der Bewegungsfreiheit für die gesamte Bevölkerung, als auch die Achtung sowie der Schutz von deren Menschenrechte. Dementsprechend forderten die Organisationen Israel auf:

• Sofort, vollständig und bedingungslos die illegale Absperrung und Blockade des Gazastreifens aufzuheben und alle damit verbundenen rechtswidrigen Einschränkungen des Verkehrs von Menschen und Gütern zu beenden, die den Gazastreifen bereits unbewohnbar gemacht haben und gegen das gesamte Spektrum der Rechte verstoßen, die mehr als nur zwei Palästinensern im Gazastreifen zustehen, indem sie ihnen den Genuss einer gleichberechtigten Inanspruchnahme der Grundrechte und Freiheiten verwehren.

• Seinen moralischen und gesetzlichen Verpflichtungen gegenüber geschützten Personen in den besetzten palästinensischen Gebieten nachzukommen und sämtliche Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der Palästinenser zu beenden, vor allem die der kranken Patienten aus Gaza.

• Maßlose und unverhältnismäßige Angriffe und das direkte Zielen auf palästinensische Zivilpersonen und zivile Objekte zu unterlassen sowie die Prinzipien des humanitären Völkerrechts einzuhalten, einschließlich der Differenzierung und Verhältnismäßigkeit.

• Internationale Menschenrechtsnormen in Bezug auf den Einsatz von Gewalt bei strafrechtlichen Verfolgungsoperationen einzuhalten, bei denen tödliche Gewalt nur als letztes Mittel eingesetzt werden darf, um sich gegen eine unmittelbare Bedrohung des Lebens zu schützen und, wenn andere, weniger gewaltsame Maßnahmen ausgeschöpft wurden.         Quelle            (übersetzt von Inga Gelsdorf)
 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update 13. – 19. Oktober 2022)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:
Drei Palästinenser, darunter ein Zivilist, wurden getötet und 23 weitere, darunter 6 Kinder und 2 Sanitäter verletzt, während dutzende andere bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) im Gazastreifen und der Westbank, einschließlich im besetzten Ostjerusalem, Erstickungsanfälle erlitten. Einzelheiten wie folgt:

Am 14. Oktober 2022,
wurden zwei Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen getötet und vier andere, darunter zwei Sanitäter, bei Auseinandersetzungen und Zusammenstößen mit der IOF verletzt, als Letztere in das Jenin-Flüchtlingslager eindrang, wo sie ein Haus verriegelte, einen seiner Bewohner verhaftete und sich später wieder zurückzog.

Am 15. Oktober 2022
erlag ein Palästinenser seinen Verletzungen, die er durch das Feuer der IOF am Tag vor ihrem Eindringen am Eingang zum Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit, erlitten hatte, wobei vier weitere Palästinenser, darunter ein Kind und ein Teenager, verletzt wurden. (Einzelheiten sind verfügbar in dieser Presseerklärung: press release).

Bei den Verletzten handelte es sich um Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die Angriffe der IOF auf Städte und Dörfer sowie die Niederschlagung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, begleitete. Es war wie folgt:

Am 13. Oktober 2022
, erlitten zahlreiche Studenten Erstickungsanfälle, nachdem die IOF Tränengaskanister in der Nähe der al-Qisariyia Gemischten Schule im Dorf Gazatal (Juhor al-Deek), im Südosten von Gaza, die 1000 Meter vom Grenzzaun entfernt liegt, abgefeuert hatte, was die Schulverwaltung zur Evakuierung zwang. Am Abend wurde ein Teenager bei Zusammenstößen mit der IOF bei deren Eindringen in Nablus, um den Überfall der Siedler auf Josephs Grab abzusichern, von einer scharfen Kugel in die Hand getroffen. Ebenso erlitten dutzende von Palästinensern, darunter 3 Kinder, schwere Erstickungsfälle, und sechs weitere wurden bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem verhaftet. Darüber hinaus wurde ein Kind mit einer scharfen Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang des Al-Arroub-Flüchtlingslagers nach der Beerdigung von Osama ‘Adawi, der am Tag zuvor durch das Feuer der IOF getötet worden war, in den Fuß geschossen (Einzelheiten sind in dieser Presseerklärung verfügbar: press release). Außerdem wurde ein Kind ebenso mit einer scharfen Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang der gesperrten al-Shuhada-Straße in Hebron in den Fuß geschossen.

Am 14. Oktober 2022
, wurden drei Palästinenser, darunter ein Kind, von gummi-ummantelten Kugeln bei Zusammenstößen mit der IOF nach deren Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya verletzt. Am selben Tag wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des Trennmauer-Tors an der Straße, die das Dorf Beit Duqqu mit dem Dorf Beit Ijza im besetzten Ostjerusalem verbindet, angeschossen. Außerdem wurden zwei Palästinenser mit zwei scharfen Kugeln beschossen und zwei weitere bei Zusammenstößen mit der IOF, die israelische Siedler beschützte, während Angriffe im Dorf Huwara in Nablus ausgeführt wurden, verhaftet. Des Weiteren wurden drei Palästinenser, darunter ein Kind, verletzt und ein weiterer bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang der gesperrten al-Shuhada-Straße in Hebron verhaftet.

Am 15. Oktober 2022
, verhaftete die IOF einen Palästinenser, nachdem sie das Feuer auf ihn eröffnet und ihn verletzt hatte, unter dem Vorwand, er habe Steine auf die IOF in der Nähe des nördlichen Eingangs zu Yatta in Hebron geworfen. Ebenso verhaftete die IOF einen Palästinenser, nachdem sie das Feuer auf ihn eröffnet hatte, und verletzte ihn, als er versuchte, sich der Trennmauer, im Südwesten des Dorfes As-Samu in Hebron zu nähern.
Am 18. Oktober 2022, verhaftete die IOF einen Teenager, nachdem sie das Feuer auf ihn eröffnet hatte und verletzte ihn, unter dem Vorwand, einen Molotow Cocktail an der Kreuzung des Dorfes Al-Majdal in Nablus geworfen zu haben.

Im Gazastreifen wurden über 7 Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens sowie auf Fischerboote vor der Westküste Gazas berichtet.


Bis heute in 2022 töteten IOF-Angriffe 144 Palästinenser, darunter 100 Zivilpersonen: 27 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden ermordet. Außerdem wurden hunderte von Palästinensern bei IOF-Angriffen im Gazastreifen und der Westbank verletzt, während 4 palästinensische Gefangene, darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen starben.



Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide
Am 13. Oktober 2022
zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines Hauses in dem Dorf Sur Baher unter dem Vorwand der nicht genehmigten Konstruktion, was ihn, seine Frau und seine Tochter obdachlos machte.

Seit Beginn von 2022 machten israelische Besatzungskräfte 119 Familien obdachlos, insgesamt 702 Personen, darunter 136 Frauen und 318 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 127 Häusern und mehreren Wohnzelten. Die IOF zerstörte auch 92 weitere zivile Wirtschaftsobjekte, ebnete Landgebiete ein und stellten dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.

Siedlerangriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Viele Palästinenser erlitten Prellungen, ein israelischer Solidaritätsaktivist erlitt Verletzungen und palästinensisches Eigentum wurde schwer beschädigt bei 9 Angriffen, die von israelischen Siedlern unter dem Schutz der IOF, ausgeführt wurden, darunter Angriffe gegen palästinensische Bauern bei der Olivenernte-Saison in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 13. Oktober 2022
erlitten fünf Palästinenser Prellungen, nachdem israelische Siedler Läden und Fahrzeuge im Dorf Huwara in Nablus angegriffen und Schäden an zwei Fahrzeugen verursacht hatten. Am selben Tag griffen israelische Siedler landwirtschaftliche Gebiete im al-Montar-Gebiet in Nablus an und schnitten Zweige von 120 Olivenbäumen ab. Am Abend setzten die israelischen Siedler ein Restaurant und einen LKW bei ihrem Angriff im Dorf Huwara in Brand. Außerdem stürmten dutzende von israelischen Siedlern unter dem Schutz der IOF, einige von ihnen maskiert, in Begleitung des extremistischen israelischen Knessetabgeordneten (MK), Itamar Ben Gvir, das Sheikh Jarrah-Viertel. Sie brachen in Wohnhäuser ein, griffen dere Bewohner an und beschädigten deren Eigentum. Die IOF unterdrückte die Palästinenser, die versuchten, sich den Siedlern zu widersetzen, anstatt den Bewohnern des Viertels Schutz bereitzustellen, und zerstreute sie, nachdem sie ein Sperrfeuer von Tränengaskanistern abgefeuert, Abwasser auf sie gepumpt und 9 Palästinenser verhaftet und angegriffen hatte. Die Gesellschaft des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) gab bekannt, dass ihre Teams 20 Palästinenser behandelt hätten, die geschlagen und mit Steinen beworfen worden waren, während 5 von ihnen ins Krankenhaus transportiert wurden.

Am 14. Oktober 2022,
fanden die Palästinenser heraus, dass israelische Siedler 12 alte Olivenbäume im Norden des Dorfes Qaryut in Nablus abgesägt hatten. Am Abend fielen israelische Siedler in das Dorf Huwara ein, griffen Läden auf der Hauptstraße an und stießen dabei mit Palästinensern zusammen. Am selben Tag warfen israelische Siedler, unter dem Schutz der IOF, einen Brandsatz auf das Büro des Direktors der Awarif Secondary Schule im Dorf Urif, Nablus, und setzten es in Brand. Außerdem zerschmetterten sie das Glas von 20 Solarzellen auf dem Dach der Schule. Darüber hinaus fielen dutzende von israelischen Siedlern, unter dem Schutz der IOF, in das al-Sumod-Gebäude im Sheikh Jarrah-Viertel im besetzten Ostjerusalem, ein, wo sie die Scheiben mehrerer Fahrzeuge, die vor dem Gebäude geparkt waren, zerbrachen, und schlugen und stießen dessen Bewohner. Das Ergebnis war, dass dutzende von Bewohner des Viertels sich vor dem Eingang des Gebäudes versammelten, um sich den Siedlerangriffen zu widersetzen. Dabei feuerte die IOF Schallbomben auf die Bewohner des Viertels, unterdrückte sie mit Gewalt, griff sie an und verhaftete sieben von ihnen, darunter ein Kind.

Am 15. Oktober 2022
griffen israelische Siedler palästinensische Fahrzeuge an, die den Kreisverkehr bei Omar Abu Laila (Ariel), im Norden von Salfit passierten. Das Ergebnis war, dass Scheiben einiger Autos zerbrochen wurden.

Am 19. Oktober 2022
griffen israelische Siedler palästinensische Bauern und Freiwillige mit Messern, Stöcken und Stangen an, die versuchten ein landwirtschaftliches Gebiet in der Nähe der “Ma’ale Amos”-Siedlung, im Dorf Kisan, im Osten von Bethlehem zu erreichen. Das führte dazu, dass ein israelischer Solidaritätsaktivist Verletzungen und Brüche davontrug.



Seit Beginn des Jahres führten Siedler mindestens 203 Angriffe aus. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.


Angriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen durch die IOF:
Die IOF verübte 239 Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems. Diese Übergriffe enthielten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 110 Palästinenser verhaftet, darunter 15 Kinder, 2 Frauen und ein Sanitäter. Diese Woche sprengte die IOF Türen von drei Häusern in Ramallah, misshandelte deren Bewohner und beschlagnahmte ihr Geld. Im besetzten Ostjerusalem führte die IOF eine umfangreiche Verhaftungskampagne durch, sowohl bei ihrem Überfall auf das Shu’fat-Flüchtlingslager, als auch bei Siedlerangriffen im Sheikh Jarrah-Viertel. Die IOF verhaftete auch einen PRCS-Sanitäter, nachdem sie einen Krankenwagen, den er steuerte am Za’tara-Militär-Kontrollpunkt angehalten hatte.


Bis heute in 2022 verübte die IOF 7.136 Übergriffe auf die Westbank, darunter auch Ostjerusalem, wobei 4.092 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 388 Kinder und 38 Frauen. Die IOF führte außerdem 33 limitierte Übergriffe auf den Osten des Gazastreifens aus und verhaftete 86 Palästinenser, darunter 49 Fischer, 32 Infiltratoren und 5 Personen, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.


Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten, verfügbar im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge: monthly-update

Die israelischen Behörden kündigten die Schließung der Übergänge von Westbank und Gazastreifen von Sonntagmittag, 16. Oktober 2022 bis Dienstag,18. Oktober 2022, Mitternacht, aufgrund der jüdischen Feiertage an.
Am 17. Oktober 2022, starb der Patient, Akram Ahmad Mohammad Al-Sultan (62), aus dem nördlichen Gazastreifen, nachdem man ihm die Ausreise zur Behandlung im Al-Muttala’-Krankenhaus im besetzten Jerusalem verweigert hatte. Somit ist die Zahl der Toten unter den Patienten, denen man die Ausreise seit Beginn dieses Jahres verweigert hat auf 8 Personen gestiegen, darunter 3 Kinder. ( Weitere Einzelheiten sind in dieser Presseerklärung verfügbar: press release).

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiter Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 108 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 156 temporäre Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, auch im besetzten Ostjerusalem, und verhaftete 5 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Seit 11. Oktober 2022 verhängt die IOF weiter eine Belagerung und eine Schließung von Nablus und seinen drei Lagern: Balata, ‘Ein Beit el Ma und Askar, einschließlich der Schließung der Eingänge und Kontrollpunkte sowie die Sperrung einiger Straßen mit Sandbermen und Zementblöcken im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungsmaßnahmen gegen Zehntausende von Palästinensern. Die Belagerung wurde nach einer Schießerei auf die IOF, die bei der “Shavei Shomron”-Siedlung, im Nordwesten von Nablus, stationiert war, wobei ein israelischer Soldat getötet wurde, verhängt. Aufgrund der Schließung der Kontrollpunkte benötigen die Bewohner der Stadt 3-4 Stunden, um aus - oder in die Stadt zu gelangen, so dass sie verschmutzte Straßen oder Nebenstraßen benutzen.


Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens 3683 temporäre Militär-Kontrollpunkte und verhaftete 165 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Quelle               (übersetzt von Inga Gelsdorf)
 

 

 

 

 

 

 

 

PCHR: Der Achte in diesem Jahr: Krebspatient stirbt nach Verweigerung der Ausreise zur externen Behandlung durch die israelischen Behörden

 Ref: 134/2022 - Datum: 19. Oktober 2022

Ein Patient mit Namen Akram Ahmad Mohammad Al-Sultan (62) aus dem nördlichen Gazastreifen starb, nachdem ihm die Ausreise zur Behandlung im Al-Muttala’-Krankenhaus im besetzten Jerusalem verweigert wurde. Somit stieg die Zahl der Toten unter den Patienten seit Beginn dieses Jahres auf 8, darunter 3 Kinder.

Hazem Akram Al-Sultan (38) sagte, sein Vater habe eine Fraktur des 11. Brustwirbelkörpers (T11) seit Juni 2022. Nach mehreren Untersuchungen stellte sich heraus, dass er Leukämie hatte, und die Ärzte entschieden, ihn ins Al-Muttala’-Krankenhaus im besetzten Jerusalem aufgrund seines schlechten Zustandes und der dringenden Notwendigkeit einer Strahlentherapie, die in den Krankenhäusern des Gazastreifens nicht verfügbar ist, zu überweisen. Am 18. Juli 2022 beantragte der Patient eine Genehmigung bei den israelischen Behörden zwecks Behandlung im Al-Muttala’-Krankenhaus, aber am 8. August 2022 antworteten die israelischen Behörden, dass sein Antrag immer noch „in Bearbeitung“ sei.

Der Patient hatte einen neuen Termin am 13. August 2022 erhalten und beantragte eine weitere Genehmigung. Aber die israelischen Behörden prüften seinen Antrag erneut. Der Patient durchlief dasselbe Procedere, um einen neuen Termin am 30. September 2022 zu bekommen. Am  06. Oktober 2022 erhielt er eine Nachricht, er solle zu einem Gespräch mit dem israelischen Geheimdienst zum Beit Hanoun “Erez”-Übergang kommen, deshalb ging er am selben Morgen dorthin. Nach einer Wartezeit von 3 Stunden wurde er gebeten, ohne dass ein Gespräch stattfand, in den Gazastreifen zurückzukehren,. Am 17. Oktober 2022 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, und er wurde in das Indonesische Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen gebracht, wo man seinen Tod verkündete.

Laut PCHRs Nachforschungen haben die israelischen Behörden bis jetzt in diesem Jahr die Ausreise von 5.472 Patienten mit schwerwiegenden Krankheiten verhindert, die in den Krankenhäusern des Gazastreifens nicht behandelt werden können. Diese Einschränkungen fallen mit der Verschlechterung des Gesundheitssystems im Gazastreifen zusammen, aufgrund der dem Streifen seit 16 Jahren auferlegten Blockade, die einen ständigen Mangel an wichtigen Medikamenten und medizinischen Geräten sowie eine unzureichende Zahl an spezialisierten Krankenhausmitarbeitern verursacht.

PCHR verurteilt die Behinderung der Patienten bei der Ausreise aus dem Gazastreifen zur Behandlung und fordert die internationale Gemeinschaft auf, einschließlich der Hohen Vertragsparteien der Vierten Genfer Konvention von 1949, auf die israelischen Behörden Druck auszuüben, damit sie ihre gesetzlichen Pflichten gegenüber der Bevölkerung des Gazastreifens, einschließlich gegenüber den Patienten, erfüllen und einen adäquaten und sicheren Mechanismus für ihre Reise zur Behandlung außerhalb des Gazastreifens sicherstellen. PCHR drängt die internationale Gemeinschaft, Druck auf Israel auszuüben, die dem Gazastreifen auferlegte Blockade aufzuheben, in Übereinstimmung mit der Resolution des Sicherheitsrates Nr. 1860, die eine unbehinderte Bereitstellung und Verteilung humanitärer Hilfe in ganz Gaza fordert, darunter Nahrung, medizinische Behandlung, beziehungsweise, die Einfuhr von medizinischen Gütern für die Strahlentherapie, chemische Medikamente und periodische Untersuchungen von Krebspatienten zu erlauben, die nicht in den Krankenhäusern Gazas verfügbar sind.
Quelle           (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(wöchentliches Update 06. – 12. Oktober 2022)

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

5 palästinensische Zivilpersonen wurden getötet, darunter 3 Kinder, eins von ihnen erlag seiner schweren Verletzung.  Außerdem wurden 34 weitere Zivilpersonen verletzt, darunter 3 Kinder, und dutzende andere litten unter Erstickungsanfällen bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 07. und 08. Oktober 2022 tötete die IOF in 3 separaten Fällen in der Westbank 4 Palästinenser, darunter 2 Kinder, und verletzte 10 weitere,  3 von ihnen in kritischem Zustand, darunter ein Kind. Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR: press release.

Am 10. Oktober 2022 erlag  Mahmoud Mohammad Samoudi (12) einer Schusswunde, die er bei den Überfällen der IOF auf das Jenin-Flüchtlingslager am 28. September 2022 erlitten hatte, bei denen 4 Palästinenser getötet wurden, darunter eine Zivilperson, und 28 weitere wurden verletzt. Einzelheiten verfügbar in der Presseerklärung von PCHR: press release.

Am 12. Oktober 2022 wurde Osama ‘Adawi (17) durch das Feuer der IOF im Al ‘Aroub-Flüchtlingslager in Hebron als Teil des exzessiven Gewalteinsatzes getötet.

In der Zwischenzeit wurden diese Opfer von exzessivem Gewalteinsatz, die die IOF-Überfälle in Städten und Dörfern oder bei der Unterdrückung der friedlichen Proteste begleitete, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar wie folgt:

Am 07. Oktober 2022 wurden 13 Palästinenser mit Metallkugeln bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem Letztere den wöchentlichen Protest von Kafr Qaddoum im Norden Qalqilyas unterdrückt hatten.

Am 08. Oktober 2022 griff die IOF eine Gruppe Palästinenser an und verhaftete einen von ihnen, während sie Oliven im Dorf Silwan in Ostjerusalem erntete. Am selben Tag wurde ein 36jähriger Palästinenser von einer scharfen Kugel ins linke Knie getroffen, nachdem die IOF das Feuer auf eine Gruppe Arbeiter in der Nähe der Trennmauer, im Norden von Tulkarm eröffnet hatte, die versuchte, nach Israel zur Arbeit zu gelangen. Ebenso erlitt ein Kind eine Verletzung durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel, während andere Prellungen davontrugen und Erstickungsanfälle hatten. Darüber hinaus wurden 15 Palästinenser verhaftet, nachdem sie während der Niederschlagung der Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstags des Propheten Mohammed, auch bekannt als Mawlid An-Nabawi, im Bab Al ‘Amoud-Hof in Ostjerusalem, geschlagen worden waren. Darüber hinaus wurde ein Palästinenser von einer gummi-ummantelten Stahlkugel verletzt, und 3 andere, darunter eine Frau, bei Zusammenstößen mit der IOF verhaftet. Sie drang in das Shu’fat-Flüchtlingslager in Ostjerusalem nach einem Angriff auf die IOF, die am Kontrollpunkt des Lagers stationiert war, ein.

Am 09. Oktober 2022 wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, bei Konfrontationen mit der IOF, die in das Dorf  Sarda von gummi-ummantelten Stahlkugeln eindrank, im Norden von Ramallah verletzt.

Am 10. Oktober 2022 wurden 2 Palästinenser bei der Niederschlagung von Demonstrationen gegen Strafmaßnahmen, die dem Shu’fat-Flüchtlingslager und dem al-Salam-Viertel in Ostjerusalem auferlegt wurden, verletzt.

Am 12 Oktober 2022 griff die IOF 3 Palästinenser an, darunter 2 Wächter der Al-Aqsa-Moschee, kurz bevor sie diese in den Vorhöfen der Moschee verhaftete, was zeitgleich mit den Angriffen der Siedler geschah. Am selben Tag wurden 2 Palästinenser von scharfen Kugeln getroffen, als die IOF das Feuer auf sie bei den Zusammenstößen eröffnete, die auf die Angriffe der von der IOF beschützten Siedler im Dorf Qusra in Nablus folgten. Außerdem wurde ein 22jähriger Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des Militärkontrollpunktes 300, im Norden von Bethlehem,  von einer gummi-ummantelten Stahlkugel am Auge verletzt. Ebenso wurde ein Palästinenser verletzt und ein weiterer wurde bei weitreichenden und ständigen Konfrontationen in den Vierteln Jerusalems im Rahmen der Proteste gegen die 5tägige Schließung des Shu’fat-Flüchtlingslagers und des Dorfes Anata verhaftet. Am Abend wurde ein 14jähriger von einer scharfen Kugel am Fuß verletzt, kurz bevor er bei Zusammenstößen mit der IOF im Westen von Beit Ummar in Hebron verhaftet wurde.

Im Gazastreifen wurden 8 Schießereien der IOF auf Fischerboote vor den Küsten Gazas (West-Gaza) und 3 weitere Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens verzeichnet.
 

Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 133 Palästinenser, darunter 93 Zivilpersonen: 27 Kinder, 8 Frauen; 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und der Westbank gezielt getötet, außerdem hunderte verletzt, darunter Frauen und Kinder.  Des Weiteren starben 4 palästinensische Häftlinge, darunter eine Frau in israelischen Gefängnissen.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 2 Häuser und machte so eine 8köpfige Familie, darunter 2 Frauen und 4 Kinder, obdachlos, außerdem ein für landwirtschaftliche Zwecke genutztes Zelt. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 08. Oktober 2022 zwang die IOF einen Palästinenser, sein Haus in der Altstadt von Ostjerusalem selbst zu zerstören, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Konstruktion, was ihn und seine Mutter obdachlos machte.

Am 10. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein landwirtschaftlich genutztes Zelt im Süden von Yatta in Hebron.

Am 06. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein 110 qm großes Haus in Dura in Hebron, wodurc eine 6köpfige Familie, darunter 4 Kinder, obdachlos wurde, unter dem Vorwand nicht genehmigten Baumaßnahmen. Bei der Zerstörung griff die IOF einen Palästinenser und seinen Sohn an und verhaftete einen von ihnen, entließ ihn jedoch später.

 

Seit Beginn 2022 machten die israelischen Besatzungskräfte 118 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 699 Personen, darunter 135 Frauen und 317 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 126 Häusern und vielen Wohnzelten. Die IOF zerstörte ebenfalls 92 weitere zivile Objekte, ebnete unbebaute Flächen von Land ein und stellte dutzende Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide aus.

 
Siedlerangriffe

Mit Beginn der Olivenernte und wie jedes Jahr griffen Siedler diese Woche Bauern und Grundbesitzer an und stahlen ihre Ernte, außerdem rissen sie die Bäume aus. Einzelheiten, wie folgt:

Am 09. Oktober 2022 zerstörten israelische Siedler, geschützt von der IOF, 4 landwirtschaftliche Zelte im Süden Yattas in Hebron. Am selben Tag warfen Siedler, die auf der Hauptstraße, die zum Jalazone-Flüchtlingslager in der Nähe der “Beit El”-Siedlung im Norden von Al-Bireh stationiert waren, Steine auf palästinensische Fahrzeuge, jedoch wurden keine Verletzungen verzeichnet. Am Abend griffen Siedler vom Siedlungsaußenposten, der in Jabal Al-Raysan in der Nähe des Dorfes Ras Karkar errichtet worden war, ein palästinensisches Haus an, kurz bevor die Palästinenser sich gegen die Siedler stellten und Steine auf sie warfen.

Am 10. Oktober 2022 griffen Siedler Bauern an, die im Gebiet von Khallet Hassan, im Westen von Salfit, Oliven ernteten. Das führte dazu, dass einige von ihnen verletzt wurden.

Am 11. Oktober 2022 warfen Siedler aus der Siedlung “Ma’ale Levona” im Osten von Ramallah Steine auf palästinensische Häuser entlang der Alten Nablus-Straße im Dorf Sinjil, im Osten der Stadt, wodurch Schäden an Fenstern von Häusern und einem Auto in dem Gebiet entstanden.

Am 12. Oktober 2022 griffen Siedler aus dem Esh Kodash-Siedlungsaußenposten, der auf den Ländereien der Stadt Qusra, im Südosten von Nablus, errichtet worden war, die östlichen Außenbezirke des Dorfes an und blockierten die Qasra-Jalud-Straße mit Steinen. Sie setzten 3 neu erbaute und fest verschlossene Baracken, die als kleine Geflügelfarmen genutzt wurden, in Brand. Ebenso setzten sie einen LKW in Brand, den sie zuvor mit Geflügel beladen hatten, bevor die Palästinenser sich ihnen mit Steinen entgegenstellten und es zu heftigen Auseinandersetzungen kam.

Seit Jahresbeginn verübten Siedler mindestens 149 Angriffe. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.

 

Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen durch die IOF:

Die IOF führte 203 Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, aus. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen wurden 107 Palästinensern verhaftet, darunter 9 Kinder und 2 Frauen. Im Gazastreifen führte die IOF am 12. Oktober 2022 einen limitierten Angriff auf das östliche Al-Bureij-Flüchtlingslager im Osten des zentralen Gazastreifens aus.

 

Bis heute in 2022 führte die IOF 6.897 Übergriffe in die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen 3.982 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  373 Kinder und 36 Frauen. Die IOF führte auch 33 limitierte Übergriffe auf den östlichen Gazastreifen aus und verhaftete 86 Palästinenser, darunter 49 Fischer, 32 Infiltratoren und 5 Personen, die über den “Erez”-Übergang in Beit Hanoun reisten.

 

Strafmaßnahmen in Jerusalem

Den 5. Tag in Folge legte die IOF auch weiterhin dem Shu’fat-Flüchtlingslager und dem Dorf ‘Anata  im besetzten Ostjerusalem Belagerungenauf, darunter die Schließung von Eingängen und Kontrollpunkten, sowie die Verhaftung von 25 Palästinensern, als Teil kollektiver Strafmaßnahmen gegen Zehntausende von Menschen, mit der Behauptung, die Person, die den Angriff in Jerusalem verübte, bei dem eine israelische Soldatin getötet wurde, komme aus dem Shu’fat-Flüchtlingslager. Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press releas.

Israelische Absperrpolitik und Beschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten über die Gaza-Übergänge verfügbar im monatlichen Update von PCHR: monthly-update.

Die israelischen Behörden verkündeten, dass die Übergange zur Westbank und zum Gazastreifen ab Sonntagmittag, dem 09. Oktober 2022  bis Dienstag, dem 11. Oktober 2022, um Mitternacht, wegen der jüdischen Sukkot-Feiertage geschlossen werden.

In der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, verhängt die IOF weiter Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 108 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 114 temporäre Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, und verhaftete dort 4 Palästinenser.

Bis heute in 2022 errichtete die IOF 3.527 temporäre Militär-Kontrollpunkte und verhaftete 159 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten 

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[1]  Die IOF zerstörte palästinensische Häuser aufgrund von Abrissbescheiden im besetzten Ostjerusalem, indem sie ihre Fahrzeuge einsetzte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baugenehmigung oder im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik, vorausgesetzt die Palästinenser bezahlen die hohen Abrissgebühren oder sie zwingt sie zur Selbstzerstörung ihrer Häuser.    
Quelle          (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 


 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten
( Wöchentliches Update 06. – 12. Oktober 2022)


Verletzung gegen das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

5 palästinensische Zivilpersonen wurden getötet, darunter 3 Kinder; eins von ihnen erlag seinen Verletzungen, während 34 weitere Zivilpersonen verletzt wurden, darunter 3 Kinder und dutzende andere erlitten Erstickungsanfälle bei den Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 07. und 08. Oktober 2022 tötete die IOF 4 Palästinenser, darunter 2 Kinder und verletzten 10 weitere, darunter 3 in kritischem Zustand; einer von ihnen war ein Kind bei 3 verschiedenen Vorfällen in der Westbank. Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press release.

Am 10. Oktober 2022  erlag Mahmoud Mohammad Samoudi (12) einer Bauchverletzung. Eine scharfe Kugel hatte ihn bei den Überfällen der IOF auf das Jenin-Flüchtlingslager am 28. September 2022 getroffen, bei denen 4 Palästinenser, darunter ein Zivilist, getötet und 28 weitere verletzt wurden. Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR: press release.

Am 12. Oktober 2022 wurde Osama ‘Adawi (17) durch Schüsse der IOF im Al ‘Aroub-Flüchtlingslager in Hebron getötet, als Teil der Verbrechen der exzessiven Gewaltanwendung.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung, die die Razzien der IOF bei ihren Übergriffen auf Städte und Dörfer oder bei der Unterdrückung friedlicher Proteste, die von palästinensischen Zivilpersonen organisiert wurden,  begleitete, und zwar, wie folgt:

Am 07. Oktober 2022 wurden 13 Palästinenser von Metallkugeln bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt nach der Unterdrückung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya.

Am 08. Oktober 2022 griff die IOF eine Gruppe von Palästinensern an und verhaftete einen von ihnen, während sie im Dorf Silwan in Ostjerusalem Oliven ernteten. Am selben Tag wurde ein 36jähriger Palästinenser von einer scharfen Kugel ins linke Knie getroffen, nachdem die IOF das Feuer auf eine Gruppe Arbeiter in der Nähe der Annexionsmauer, im Norden von Tulkarm eröffnet hatte,  als Letztere versuchte, nach Israel zu gelangen, um zu arbeiten. Außerdem wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Stahlkugel getroffen, wobei andere Prellungen und  Erstickungsanfälle erlitten. Darüber hinaus wurden 15 Palästinenser verhaftet, nachdem sie bei der Unterdrückung der Feierlichkeiten zum Geburtstag des Propheten Mohammed, auch bekannt als Mawlid An-Nabawi, im Bab Al ‘Amoud-Hof in Ostjerusalem, von der IOF geschlagen worden waren. Ein Palästinenser wurde von einer gummi-ummantelten Stahlkugel verletzt, und 3 andere, darunter eine Frau, erlitten Verletzungen bei Zusammenstößen mit der IOF, die in das Shu’fat-Flüchtlingslager in Ostjerusalem eindrang, nachdem die am Kontrollpunkt des Lagers stationierte IOF durch Beschuss angegriffen worden war.

Am 09. Oktober 2022 wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei Auseinandersetzungen mit der IOF verletzt, die in das Dorf Sarda, im Norden von Ramallah einfiel.

Am 10. Oktober 2022 wurden 2 Palästinenser bei der Niederschlagung von Demonstranten durch die IOF, die gegen die gegen das Shu’fat-Flüchtlingslager und al-Salam Suburb in Ostjerusalem verhängten Strafmaßnahmen protestierten, verletzt.

Am 12. Oktober 2022 griff die IOF 3 Palästinenser an, darunter auch 2 Wächter der Al-Aqsa Moschee, kurz vor ihrer Verhaftung in den Höfen der Moschee und zeitgleich mit den Übergriffen der Siedler. Am selben Tag wurden 2 Palästinenser von scharfen Kugeln getroffen, als die IOF das Feuer bei Zusammenstößen, die auf die Angriffe der Siedler unter dem Schutz der IOF folgten, im Dorf Qusra in Nablus eröffnete. Außerdem wurde ein 22jähriger Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des Militärkontrollpunktes im Norden von Bethlehem von einer gummi-ummantelten Stahlkugel am Auge verletzt. Ebenso wurde ein Palästinenser bei weitreichenden und anhaltenden Auseinandersetzungen mit der IOF in den Vierteln von Jerusalem im Rahmen der Proteste, die gegen die fünftägige Abriegelung des Shu’fat-Flüchtlingslagers und des Dorfes Anata organisiert wurden, verletzt und ein weiterer verhaftet. Am Abend wurde ein 14jähriger von einer scharfen Kugel in den Fuß getroffen, kurz bevor er bei Zusammenstößen mit der IOF im Westen von Beit Ummar in Hebron verhaftet wurde.

Im Gazastreifen wurden 8 Schießereien der IOF auf Fischerboote vor Gazas Küste (West-Gaza) berichtet und 3 weitere Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens.

In 2022 töteten Angriffe der IOF 133 Palästinenser, darunter 93 Zivilpersonen: 27 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden bei Angriffen im Gazastreifen und der Westbank  gezielt getötet, zusätzlich Hunderte verletzt, darunter Frauen und Kinder.  Des Weiteren starben 4 palästinensische Gefangene, darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen.

 

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 2 Häuser, wodurch eine 8köpfige Familie, darunter 3 Frauen und 4 Kinder, obdachlos wurden, sowie ein landwirtschaftlich genutztes Zelt.

Am 08. Oktober 2022 zwang die IOF einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines Hauses in der Altstadt von Jerusalem, unter dem Vorwand einer nicht-genehmigten Konstruktion und machte ihn und seine Mutter zu Obdachlosen.[1].

Am 10. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein landwirtschaftlich genutztes Zelt im Süden von Yatta in Hebron.

Am 06. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein Haus von 110 Quadratmetern in Dura in Hebron, wodurch eine 6köpfige Familie, darunter 4 Kinder, obdachlos wurden, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Konstruktion. Bei der Zerstörung griff die IOF einen Palästinenser und seinen Sohn an, verhaftete einen von ihnen, entließ ihn später aber wieder.

Seit Anfang 2022 machten die israelischen Besatzungskräfte 118 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 699 Personen, darunter 135 Frauen und 317 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 126 Häusern und zahlreichen Wohnzelten durch die IOF. Die IOF zerstörte auch 92 andere zivile Objekte, ebnete unbebaute Landflächen ein und stellte dutzende Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide aus.

 

Siedlerangriffe

Mit Beginn der Olivenernte-Saison und – so wie jedes Jahr – griffen die Siedler diese Woche Bauern und Grundstückseigentümer an und stahlen ihre Ernte, außerdem sägten sie Bäume ab. Einzelheiten, wie folgt:

Am 09. Oktober 2022 zerstörten israelische Siedler unter dem Schutz der IOF 4 landwirtschaftliche Zelte im Süden von Yatta in Hebron. Am selben Tag versammelten sich Siedler auf der Hauptstraße, die zum Jalazone-Flüchtlingslager in der Nähe der “Beit El”-Siedlung, im Norden von Al-Bivereh, führt und warfen Steine auf palästinensische Fahrzeuge, jedoch wurden keine Verletzungen verzeichnet. Am Abend griffen Siedler aus dem Außenposten, der in Jabal Al-Raysan bei dem Dorf Ras Karkar errichtet wurde, einen palästinensischen Jungen an, kurz bevor die Palästinenser sich gegen die Siedler stellten und sie mit Steinen bewarfen.

Am 10. Oktober 2022 griffen Siedler Bauern an, die Oliven im Gebiet von Khallet Hassan, im Westen von Salfit ernteten. Das Ergebnis war, dass einige von ihnen Verletzungen davontrugen.

Am 11. Oktober 2022 warfen Siedler aus der Siedlung “Ma’ale Levona” im Osten von Ramallah Steine auf palästinensische Häuser an der Alten-Nablus-Straße im Dorf Sinjil, im Osten der Stadt, wodurch Fensterscheiben der Häuser und eines Autos in dem Gebiet beschädigt wurden.

Am 12. Oktober 2022 griffen Siedler aus dem Siedlungsaußenposten Esh Kodash, der auf Ländereien der Stadt Qusra, im Südosten von Nablus, errichtet wurde die östlichen Außenbezirke des Dorfes an und blockierten die Qasra-Jalud-Straße mit Steinen. Sie setzten 3 neu erbaute und fest verschlossene Baracken, die als kleine Geflügelfarmen genutzt wurden, in Brand. Außerdem setzten sie noch einen LKW in Brand, den sie mit Geflügel beladen hatten, bevor die Palästinenser sich ihnen mit Steinen entgegenstellten und es zu heftigen Zusammenstößen kam. 
 

Seit Jahresbeginn führten die Siedler mindestens 149 Angriffe aus. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.
 

 Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen durch die IOF:

Die IOF führte 203 Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, aus. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 107 Palästinenser verhaftet, darunter 9 Kinder und 2 Frauen. Im Gazastreifen führte die IOF am 12. Oktober 2022 einen begrenzten Angriff auf das östliche Al-Bureij-Flüchtlingslager im Osten des Zentral-Gazastreifens aus.

Bis heute in 2022 führte die IOF 6.897 Übergriffe auf die Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, aus, bei denen 3.982 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 373 Kinder und 36 Frauen. Die IOF führte auch 33 limitierte Angriffe auf den östlichen Gazastreifen durch und verhaftete 86 Palästinenser, darunter 49 Fischer, 32 Infiltratoren sowie 5 Reisende die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang fuhren.

 

Strafmaßnahmen in Jerusalem

Für den fünften Tag in Folge setzt die IOF ihre Belagerung des Shu’fat-Flüchtlingslagers und des Dorfes ‘Anata im besetzten Ostjerusalem fort. Dazu gehört die Schließung der Eingänge und Kontrollpunkte sowie die Verhaftung von mindestens 25 Palästinensern als Teil der kollektiven Strafmaßnahmen gegen Zehntausende von Menschen, weil angeblich die Person, die den Angriff in Jerusalem verübt hat, bei dem eine israelische Soldatin getötet wurde, aus dem Shu’fat-Lager stammte. Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release.

Israelische Absperrpolitik und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten verfügbar im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge: monthly-update.

Die israelischen Behörden verkündeten die Schließung der Übergänge der Westbank und des Gazastreifens von Sonntagmittag, dem 09. Oktober 2022, bis Dienstag um Mitternacht, anlässlich des jüdischen Sukkot (Laubhütten)-Festes.

In der Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 108 ständigen Kontrollpunkten errichtete die IOF 114 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 4 Palästinenser an diesen Kontrollpunkte.

 

Bis heute in 2022 errichtete die IOF 3.527 temporäre Militär-Kontrollpunkte und verhaftete 159 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
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[1]  Die IOF zerstört palästinensische Häuser auf Abrissbescheide hin im besetzten Jerusalem und benutzt deren Fahrzeuge, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen oder im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik, vorausgesetzt, die Palästinenser bezahlen entweder die hohen Abrisskosten, oder sie zwingen sie, ihre Häuser selbst zu zerstören.    Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf) 

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update v. 29. September – 05. Oktober 2022)
 

Verstöße gegen das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

Fünf palästinensische Zivilpersonen, darunter ein Kind, wurden getötet und 19 andere, darunter 3 Kinder und 2 Journalisten verletzt, während dutzende andere bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, unter Erstickungsanfällen litten.

Am 29. September 2022 starb Rayan Yasir Suliman (7) an Herzversagen, während er in dem Dorf Teqoa’, Bethlehem, im Süden der Westbank von der IOF gejagt wurde.(Einzelheiten siehe Presseerklärung: press release).

Am 01. Oktober 2022  erschoss die IOF  Khaled Damdom (18) im Dorf al-‘Eizariya im besetzten Ostjerusalem. ( Einzelheiten in dieser Presseerkärung verfügbar: press release).

Am 03. Oktober 2022 wurden Salama Shari’ia (19) und Khaled ‘Anbar (21) getötet und ein Dritter wurde verletzt, bevor er von der IOF verhaftet wurde. Sie eröffnete das Feuer auf ein Auto, mit dem die drei unterwegs waren, unter dem Vorwand, sie hätten versucht, israelische Soldaten im Jalazone-Flüchtlingslager in Ramallah zu überfahren. (Einzelheiten in dieser Presseerklärung verfügbar: press release).

Am 05. Oktober 2022 wurde Alaa Nasir Zaghal (21) getötet, nachdem er einen Kopfschuss erlitten hat und 7 andere Palästinenser, darunter zwei Journalisten, wurden durch IOF-Beschuss bei den Zusammenstößen verletzt, die das Absperren des Hauses durch die IOF begleiteten, nachdem sie in das Dorf Deir al-Hatab, im Nordosten von Nablus vorgerückt waren. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF den Palästinenser, der in dem Haus gefangen war.

In der Zwischenzeit waren diejenigen, die verletzt wurden, Opfer exzessiver Gewaltanwendung wurden, die die IOF Übergriffe auf die Städte und Dörfer begleiteten sowie die Unterdrückung friedlicher Proteste, die von palästinensischen Zivilpersonen organisiert wurden und sie waren, wie folgt:

Am 29. September 2022 erlitten drei Palästinenser bei den Zusammenstößen Verletzungen, die den Überfall der IOF in das Dorf Dura in Hebron begleiteten. Am selben Tag wurde ein Kind verletzt und zwei Palästinenser bei den Zusammenstößen mit der IOF im Bab al-Zawiyia-Gebiet, im Zentrum von Hebron, verhaftet.

Am 30. September 2022 wurde ein Kind mit einer gummi-ummantelten Kugel in seinen Kopf geschossen und zwei Palästinenser, darunter ein Kind, wurden bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des Militär-Kontrollpunktes, im Norden von Bethlehem verhaftet. Außerdem wurden fünf Palästinenser, darunter ein Kind, von dem Feuer der IOF bei Zusammenstößen verletzt, die der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya folgten.

Am 01. Oktober 2022 wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Kugel in seinen Kopf bei Zusammenstößen mit der IOF in den Dörfern Al-Eizariya und Abu_Dis im besetzten Ostjerusalem nach der Beerdigung des palästinensischen Teenagers, Fayiz Damdoum geschossen, der vorher am selben Tag von der IOF getötet wurde.

Im Gazastreifen wurden von 3 Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens berichtet, und 4 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza, wobei Materialschäden an zwei Fischerbooten vor der Nordküste Gazas verursacht wurden.

Am 02. Oktober 2022 erlitten zwei Sanitäter, die für das Palästinensische Rote Kreuz arbeiteten, Prellungen, nachdem die IOF ihren Krankenwagen angehalten und sie angegriffen hatten, als die Sanitäter auf ihrem Weg in das Dorf Beit Furik waren, nachdem dort Unruhen ausgebrochen waren.

Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 133 Palästinenser, darunter 93 Zivilpersonen: 27 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern ermordet und der Rest waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden ermordet. 32 der Getöteten, darunter 19 Zivilpersonen: 8 Kinder und 3 Frauen wurden bei der letzten israelischen Offensive gegen den Gazastreifen getötet. Außerdem wurden 1.392 Palästinenser bei Angriffen der IOF verletzt, darunter  215 Kinder, 40 Frauen und 25 Journalisten,  alle im Gazastreifen und in der Westbank. Darüber hinaus starben 4 palästinensische Gefangene, darunter 1 Frau, in israelischen Gefängnissen.

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte 3 Häuser, wodurch eine 5köpfige Familie, darunter 3 Kinder, obdachlos wurden. Sie übergab einen Bescheid für ein weiteres Haus und beschlagnahmte Baumaterialien in der Westbank, hier die Einzelheiten:

Am 29. September 2022 zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus und zwei Landwirtschaftsräume und übergaben Abrissbescheide für ein weiteres Haus und einen Landwirtschaftsraum im Dorf Artas im Süden Bethlehem unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am 01. Oktober 2022 beschlagnahmte die IOF einen Generator und Baugeräte, nachdem sie ein im Bau befindliches Haus in dem Dorf al-Jawaya in Hebron unter dem Vorwand nicht genehmigter Bauarbeiten im Gebiet C abgerissen hatten.

Am 02. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus (104 qm) im Dorf Irfa’iyia  in Hebron unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am 03. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein Haus im Osten von Hebron unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baugenehmigung im Gebiet C, wodurch eine 5köpfige Familie, darunter 3 Kinder, obdachlos wurden.

Seit Anfang 2022 machten die israelische Besatzungsstreitkräfte 116 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 691 Personen, darunter 133 Frauen und 313 Kinder. Das war die Folge der Zerstörung von 124 Häusern und 41 Wohnzelten durch die IOF. Die IOF zerstörte außerdem 92 weitere zivile Wirtschaftsgüter, ebnete unbebaute Flächen ein und stellte dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.

Siedlerangriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Am 30. September 2022 fällten israelische Siedler 10 Olivenbäume im Dorf Bruqin, im Westen von Salfit.

Am 03. Oktober 2022 beschädigten Siedler 25 Olivenbäume und Fenster eines Hauses in den Dörfern Madama und Huwara, im Südosten von Nablus. Am selben Tag warfen israelische Siedler Steine auf einen Krankenwagen des Palästinensischen Roten Halbmondes, der eine kranke Frau transportierte, was dazu führte, dass das rechte Fenster des Krankenwagens zerbrochen wurde.

Seit Jahresbeginn führten Siedler mindestens 187 Angriffe aus. Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.

Übergriffe und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen durch die IOF:

Die IOF verübte 179 Übergriffe auf die Westbank, darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen und die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 66 Palästinenser verhaftet, darunter 11 Kinder. Im Gazastreifen verhaftete die IOF am 30. September 2022 einen Palästinenser, der versuchte, über den Grenzzaun im nördlichen Gazastreifen zu gelangen.

Bis heute in 2022 führte die IOF 6.694 Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, aus, bei denen 3.875 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 364 Kinder und 34 Frauen. Die IOF führte auch 32 limitierte Übergriffe auf den östlichen Gazastreifen aus und verhaftete 86 Palästinenser, darunter 49 Fischer, 32 Infiltratoren und 5, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.
 

Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten verfügbar im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge: monthly-update

Die israelischen Behörden verkündeten die Schließung der Übergänge mit der Westbank und des Gazastreifens von Dienstag, 04. Oktober 2022, bis Mittwochabend, den 05. Oktober 2022, wegen des jüdischen Neujahres.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 108 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 115 temporäre Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, und verhaftete 4 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten. Außerdem schloss die IOF während dieser Woche die Eingänge zu mehreren Dörfern und Militär-Kontrollpunkte über mehrere Stunden, blockierte den Verkehr und öffnete sie dann später wieder.

Am 04. Oktober 2022 schloss die IOF die meisten Eingänge zu Vierteln, Dörfern und Kreuzungen im besetzten Ostjerusalem, was mit dem jüdischen Feiertag Yom Kippur zusammenfiel.

Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens 3.413 temporäre Militär-Kontrollpunkte und verhaftete 155 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.   

 (übersetzt von Inga Gelsdorf)                      Quelle

 

 

 

 

 

 

 

Schwerwiegende Eskalation der Tötungen aufgrund der Verbrechen von exzessiver Gewaltanwendung:

4 Palästinenser getötet, darunter 2 Kinder, und 10 andere verletzt, darunter ein Kind in kritischem Zustand durch den Beschuss der israelischen Besatzungsstreitkräfte in der Westbank

Ref: 127/2022 - 08. Oktober 2022

Die israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) töteten 4 Palästinenser, darunter 2 Kinder, und verletzten 10 weitere, darunter 3 in kritischem Zustand; einer von ihnen ist ein Kind, bei 3 verschiedenen Zwischenfällen heute morgen und gestern Abend in Jenin, Ramallah und Qalqilya in der Westbank. Diese Tötungen fallen unter Verbrechen der exzessiven Gewaltanwendung aufgrund der lockeren Standards bei Schießbefehlen hochrangiger Militärs und Politiker. 


Das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) verurteilt die anhaltende Eskalation sowie die Übergriffe der IOF, weit in die von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) kontrollierten Gebiete hinein, die die Tötung oder Verhaftung zum Ziel haben, und weist auf einen rasanten Anstieg der Todesopfer in der Westbank in den vergangenen 2 Wochen aufgrund dieser „Schieß-um-zu-töten“-Befehle hin, obwohl keine unmittelbare Gefahr oder Bedrohung für das Leben der IOF besteht. 

Untersuchungen von PCHR bezüglich der Tötung von 2 Palästinensern, darunter ein Kind, und der Verletzungen von 9 weiteren in Jenin zufolge, drang am Samstag, 08. Oktober 2022, um circa 08:55 eine israelische Spezialeinheit der “Yamam Unit” in das Flüchtlingslager von Jenin im Westen von Jenin ein und sperrte das Haus von Sameer Saleh Abu Zeina im Zentrum des Lagers ab. Augenblicke später rückte die IOF im Schutze von Militärfahrzeugen und 2 Flugobjekten: einem Helikopter und einer Drone, in das Lager ein, belagerte es und zog den Ring um das Haus enger. Die IOF begann mit schwerem Beschuss des 2stöckigen abgesperrten Hauses. Es gelang ihr, den Sohn des Hauseigentümers, Saleh (25) zu verhaften. Während der Absperrung des Hauses, die bis 10:30 anhielt, kamen Palästinenser und warfen, als die IOF sie unter Beschuss nahm, Steine auf deren Fahrzeuge in dem Lager. Beim Rückzug der IOF kam es an der Al-Hamamah-Kreuzung im Westen und der Al-Batekha-Kreuzung im Nordwesten von Jenin zu  Auseinandersetzungen. Das Ergebnis war: 11 wurden verletzt: 5 von ihnen lebensgefährlich, darunter 2 Kinder. Sie wurden alle ins Krankenhaus in Jenin gebracht, wo man 2 der Schwerverletzten für tot erklärte. Man identifizierte sie als  Mahmoud Moayyad Mahmoud Sous (17), ein Bewohner des Flüchtlingslagers von Jenin, der an der Al-Hamamah-Kreuzung in den Nacken geschossen wurde, und Ahmad Mohammad Hussein Daraghma (19), ein Bewohner aus Tubas, der an der Al-Batekha-Kreuzung in den Kopf geschossen wurde.

PCHRs Ermittlungen bezüglich der Tötung eines palästinensischen Zivilisten und der Verletzungen eines anderen in Ramallah zufolge, versammelten sich um circa 17:00 Uhr am Freitag, 07. Oktober 2022, dutzende von jungen Palästinensern im Jabal al-Harasha-Gebiet im Dorf al-Mazra’a al-Gharbiyia, im Norden von Ramallah, um gegen die Siedlungsaktivitäten zu protestieren, da dieses Gebiet von der Konfiszierung durch die IOF bedroht ist, die dort einen Militär-Kontrollpunkt errichtet hat. Dann warfen die jungen Palästinenser Steine, leere Flaschen und Molotow Cocktails auf die IOF, die in dem Gebiet stationiert war, wobei die Letztere scharfe Munition und gummi-ummantelte Stahlkugeln, Blendgranaten und Tränengaskanister auf die Demonstranten schoss und heftige Auseinandersetzungen in dem Gebiet ausbrachen. Die Schüsse der IOF, um circa 17:55 Uhr, verletzten zwei Palästinenser schwer, darunter ein Kind. Sie wurden ins Istishari Arab Hospital in Ramallah gebracht. Um circa 19:30 Uhr verkündeten medizinische Quellen den Tod von einem von ihnen und identifizierten ihn als Mahdi Mohammed ‘Abed al-Mo’ti Ladadwa (19). Er war von einer scharfen Kugel in seiner linken Hüfte getroffen worden.

Ein Augenzeuge berichtete PCHRs Feldmitarbeiter, ein israelischer Soldat habe das Feuer aus einer Entfernung von weniger als 20 Metern auf Ladadwa eröffnet, der keinerlei Bedrohung oder Gefahr für das Leben der Soldaten dargestellt hätte. Ladadwa fiel zu Boden und wurde von einem zivilen Auto ins Krankenhaus gefahren, bevor man ihn dann später für tot erklärte.

Was das verletzte Kind betrifft, so wurde es als Nour ‘Ali al-Sa’di Shreiteh (16) identifiziert, der von einer scharfen Kugel in sein Becken getroffen wurde. Die IOF versuchte, ihn nach seiner Verletzung festzunehmen, aber es gelang den Menschen, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Einer dieser Menschen, die die Verhaftung verhindert hatten, wurde von der IOF verhaftet.

PCHRs Ermittlung bezüglich der Tötung eines Kindes in Qalqilya zufolge, eröffnete die in der Nähe der Annexionsmauer im Olivenhaingebiet, das als „Birin“ im Süden von Qalqilya bekannt ist, stationierte IOF das Feuer auf eine Gruppe Jungen und Kinder in einem der Haine, wo sie von Zeit zu Zeit normalerweise hingehen, und der circa 100 Meter entfernt von der IOF ist. Das Ergebnis war, dass ‘Adel Ibrahim ‘Adel Dawoud (14) von einer scharfen Kugel am Kopf getroffen wurde, in das Qalqilya Governmental Hospital gebracht und dann in das Rafidia-Krankenhaus in Nablus verlegt wurde. Dort wurde er von medizinischen Quellen für tot erklärt.

Der israelische Militärsprecher sagte, dass eine israelische Militäreinheit eine Routine-Aktivität in der Nähe des Sicherheitszaunes in Qalqilya ausführte, als ein Verdächtiger einen Molotow Cocktail auf die Einheit geschleudert habe, die mit scharfem Beschuss geantwortet habe und ihn so verletzt haben könnte. Der Sprecher fügte hinzu, die Untersuchung der Umstände des Vorfalls würde fortgesetzt.[1]

Ein Landwirt, der sich in dem Gebiet befand, berichtete dem Feldmitarbeiter von PCHR, dass die Jungen gewöhnlich in dem Gebiet spielen und manchmal Steine auf die IOF werfen. Er fügte hinzu, die Jungen hätten ihm berichtet, dass Dawoud verletzt worden sei, als er auf einer Wasserpfeife in dem Gebiet saß, in dem sich zu dem Zeitpunkt keinerlei Vorfälle ereigneten.

Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 137 Palästinenser, darunter 97 Zivilpersonen: 29 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser, die von Siedlern ermordet wurden und der Rest waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden ermordet. Darüber hinaus erlitten Hunderte andere Verletzungen bei den Angriffen der IOF, darunter Frauen und Kinder im gesamten Gazastreifen und der Westbank.

PCHR fordert von der internationalen Gemeinschaft, unverzügliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbrechen der israelischen Besatzung und die Doppelmoral, wenn es sich um das Völkerrecht handelt, zu beenden, und drängt die Staatsanwaltschaft des IStGH, sich ernsthaft einzusetzen, wenn es um Palästina geht. PCHR fordert ebenso, dass die Hohen Vertragsparteien der Vierten Genfer Konvention ihre Verpflichtungen gemäß Artikel 1 der Konvention nachkommen: „alles zu unternehmen, um die Konvention zu achten und deren Einhaltung unter allen Umständen sicherzustellen” sowie ihren Verpflichtungen gemäß Artikel 146 derselben Konventionen, was bedeutet, Personen, die beschuldigt werden, schwere Verstöße gegen die Konvention begangen zu haben, zur Rechenschaft zu ziehen.   
Quelle    (übersetzt von Inga Gelsdorf)             

 

 

 

Palästinensischer Teenager von den israelischen Besatzungskräften in Ostjerusalem erschossen

Ref: 123/2022 - 2. Oktober 2022

im Rahmen ihrer exzessiven Gewaltanwendung erschossen die israelischen Besatzungskräfte (IOF) einen palästinensischen Teenager gestern am Abend in al-‘Eizariya, im Nordosten des besetzten Jerusalems.  Ermittlungen des Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte (PCHR) bestätigen, dass es ein vorsätzlicher Mord war, da der junge Mann gezielt und unberechtigter Weise anvisiert wurde. Dieses Verbrechen spiegelt die lockeren Standards für das Schießen der IOF wider, die unter eine Reihe hochrangiger Militärbefehlen für das „Schießen, um zu töten“ fallen, obwohl keine unmittelbare Gefahr oder Bedrohung für das Leben der IOF bestand.

Den Ermittlungen von PCHR zufolge, versammelten sich um circa 14:00 Uhr am Samstag, 01. Oktober 2022, dutzende palästinensische junge Männer in der Nähe der Annexionsmauer in dem Gebiet von Ras Kabsa, zwischen den Dörfern Abu Dis und Al ‘Eizariya, im Südosten des besetzten Ostjerusalems, und begannen, ein an der Mauer befestigtes Tor zu zerstören.  Es gelang ihnen, durch das Tor einzudringen, so dass die IOF-Patrouillen zur al-Eizariya Hauptstraße und zum Eingang nach Abu Dis vorrückten. Sie feuerten scharfe Munition und gummi-ummantelte Stahlkugeln in das Gebiet, wo die Zusammenstöße mit dutzenden von palästinensischen jungen Männern stattfanden. Um circa 16:00 Uhr, als die IOF in der Nähe der Al-Murabiteen-Moschee im Stadtzentrum von al-‘Eizariya stationiert war, eröffnete einer der Soldaten das Feuer auf Fayez Khaled Damdom (18), der auf seinem Motorrad saß und sich einem Militär-SUV der IOF in dem Gebiet näherte. Die Folge war, dass Damdom von einer scharfen Kugel im Nacken getroffen wurde, zu Boden fiel und dort minutenlang blutend lag. Die Soldaten überprüften seine Verletzung und erlaubten dann einem Krankenwagen, ihn in die „Al-Makassed-Society-Clinic“ in Abu Dis zu transportieren, wo sein Tod verkündet wurde. Nur wenige Minuten nach seiner Ankunft in der Klinik war er seinen Verletzungen erlegen.

Die israelische Polizei behauptete in einer Presseerklärung, dass „ Aufstände im Dorf Al ‘Eizariya entstanden, woraufhin ein Angreifer neutralisiert wurde“. Der israelische Kanal Kan zitierte einen israelischen Sicherheitsbeamten, der gesagt habe, ein Palästinenser habe versucht, einen Molotow-Cocktail auf die israelischen Streitkräfte in al-‘Eizariya zu werfen. Daraufhin habe die israelische Grenzpolizei das Feuer auf ihn eröffnet.

Ermittlungen von PHCR bewiesen jedoch, im Gegensatz zu den Anschuldigungen der IOF, dass Damdom weder Steine noch Molotow Cocktails hatte, als er von seinem Motorrad stürzte, und dass  in dem Dorfzentrum keinerlei Unruhen zum Zeitpunkt der Schüsse ausgebrochen waren. Virale Bilder, die von Aktivisten in den sozialen Medien miteinander geteilt wurden, dokumentierten den jungen Mann, als er während der Fahrt vom Motorrad fiel.

Außerdem bewiesen die Untersuchung des jungen Mannes durch die IOF und ihr Versuch, ihm gegenüber Erste Hilfe zu leisten und einem palästinensischen Krankenwagen die Erlaubnis zu erteilen, ihn ins Krankenhaus zu bringen, obwohl sie ansonsten immer Personen, die verdächtigt wurden, Angriffe gegen sie ausgeführt zu haben, in Gewahrsam nahm und palästinensischen Krankenwagen nicht erlaubte, sich den Verdächtigen zu nähern, dass er in keinen Angriff gegen die IOF involviert war.

Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 130 Palästinenser, darunter 89 Zivilpersonen: 27 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden ermordet. Darüber hinaus erlitten hunderte andere Verletzungen bei Angriffen der IOF, darunter Frauen und Kinder im Gazastreifen und der gesamten Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems.

PCHR fordert die internationale Gemeinschaft auf, sofortige Schritte zu unternehmen, um die Verbrechen der israelischen Besatzung sowie die Doppelmoral bei dem Völkerrecht zu unterbinden, und drängt die Staatsanwaltschaft des IStGH, in Bezug auf die Situation in Palästina ernsthafte Schritte zu unternehmen.

PCHR fordert die Hohen Vertragsparteien der Vierten Genfer Konvention auf, ihre Verpflichtungen gemäß Artikel 1 der gemeinsamen Konvention zu erfüllen:“ Unter allen Umständen alles zu unternehmen, um die Beachtung und Einhaltung dieser Konvention zu gewährleisten“ sowie ihre Verpflichtungen gemäß Artikel 146 derselben Konvention, was bedeutet, Personen, die beschuldigt werden, schwere Verstöße gegen die Konvention begangen zu haben, die gemäß Artikel 147 der Konvention als Kriegsverbrechen gelten, zur Verantwortung zu ziehen und im Einklang mit dem Zusatzprotokoll I der Konvention das Recht auf Schutz für die palästinensischen Zivilpersonen in den besetzten Gebieten zu gewährleisten.       Quelle             (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

 


Israelische Menschenrechtsverstöße in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches Update 22. – 28. September 2022)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:
6 Palästinenser wurden getötet, und 48 weitere wurden verletzt, darunter 6 Kinder und ein Journalist, während dutzende andere bei Angriffen israelischer Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, darunter Ostjerusalem, unter Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 22. September 2022 wurde Mohammad Osama Abo Jom’a (23), Bewohner des Al-Tor-Viertels in Ostjerusalem durch das Feuer der israelischen Polizei am Militärkontrollpunkt Beit Sira am Eingang zur Modi’in-Siedlung, im Westen von Ramallah, nach einem Kampf mit einem israelischen Siedler getötet. Von den israelischen Streitkräften oder der Polizei wurde keine Stellungnahme veröffentlicht, wohingegen die israelischen Medien über Verletzte unter den Siedler durch Messerangriffe berichteten, während Augenzeugen diese Behauptungen widerlegten.

Am 24. September 2022 wurde Mohammad ‘Awad Abu Koufa (37), aus Beit Ijza in Ostjerusalem, getötet, als die IOF das Feuer auf ein palästinensisches Fahrzeug, das er steuerte eröffnete, nachdem er mit einem israelischen Polizeifahrzeug, im Westen von Nablus zusammengeprallt war. Dadurch wurden ein israelischer Polizeioffizier und ein Soldat verletzt.

Am 28. September 2022 tötete die IOF 4 Palästinenser, darunter ein Zivilist, und verletzte 20 andere, nachdem sie in das Flüchtlingslager von Jenin eingedrungen war. Die meisten von ihnen waren Zivilisten, darunter 4 Kinder: 2 befinden sich in kritischem Zustand. Die IOF verriegelte ein Wohnhaus und beschoss es mit einem Sperrfeuer von Kugeln und Raketen. (Einzelheiten, hier: here)
Diejenigen, die verletzt wurden, erlitten Verletzungen durch den exzessiven Einsatz von Gewalt bei den Übergriffen der IOF auf Städte und Dörfer oder bei der Niederschlagung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar wie folgt:
Am 23. September 2022 wurden 11 Palästinenser, darunter ein Journalist und ein Kind, verletzt, als die IOF bei Unruhen infolge ihrer Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya das Feuer eröffneten. Am selben Tag wurde eine behinderte Person nach dem Überfall der IOF auf das Al-Dhahr Gebiet, in der Nähe der “Karmei Tzur”-Siedlung im Norden von Hebron, bei der Schießerei, die danach aufkam, ins Bein getroffen.

Am 25. September 2022 erlitt ein Palästinenser eine Verletzung durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel, und 15 andere litten unter Erstickungsanfällen aufgrund des Tränengases bei Auseinandersetzungen mit der IOF im Dorf Silwan in Ostjerusalem.

Am 26. September 2022 wurde eine ältere Person verletzt, und andere erlitten Prellungen, während 13 andere bei der Verdrängung von Gläubigern in der Al-Aqsa-Moschee verhaftet wurden, um das Eindringen der Siedler auf das Gelände der Al-Aqsa-Moschee anlässlich des jüdischen Neujahres sicherzustellen. Die IOF sperrte die Al-Aqsa-Moschee und verschloss deren Tore, wobei sie überall in Jerusalem intensiv stationiert war, besonders in der Altstadt. Die IOF griff die Teilnehmer bei der Beerdigung einer Frau an, nachdem sie versucht hatten, die Al-Aqsa Moschee zu betreten, um das Trauergebet zu verrichten und verhaftete 5 Mitglieder ihrer Familie.

Am 28. September 2022 wurden 3 Palästinenser mit scharfen Kugeln bei Zusammenstößen am Eingang zum Dorf Beit Ummar in Hebron verletzt. Außerdem erlitten 12 weitere, darunter ein Kind, das in Lebensgefahr schwebt, Verletzungen durch Schrapnel und Kugeln, und 14 litten unter Erstickungsanfällen während der Zusammenstöße mit der IOF in der Nähe des Kontrollpunktes des Militärgerichtes am nördlichen Eingang zu Al-Bireh.

Bei separaten Vorfällen erlitten Dutzende Erstickungsanfälle, nachdem die IOF Tränengaskanister bei ihrer Niederschlagung der Proteste oder Übergriffe auf palästinensische Viertel oder in der Nähe der Saumzonen in der Westbank, darunter Ostjerusalem, abfeuerten.

Im Gazastreifen wurde über 5 IOF-Schießereien auf Fischerboote vor den Küsten Gazas (westliche Gaza-Küsten) berichtet sowie über 10 weitere Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens.
Bis heute in 2022 tötete die IOF 128 Palästinenser, darunter 87 Zivilpersonen: 26 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von einem israelischen Siedler getötet und die restlichen waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden ermordet. 32 der Getöteten, darunter 19 Zivilpersonen: 8 Kinder und 3 Frauen wurden bei der letzten israelischen Offensive gegen den Gazastreifen getötet. Außerdem wurden 1.373 Palästinenser verletzt, darunter 212 Kinder, 40 Frauen und 23 Journalisten, bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und der Westbank. Des Weiteren starben 4 Palästinenser darunter eine Frau, in den israelischen Gefängnissen.

Landeinebnung, Abrisse und Bescheide
Die IOF riss 2 Häuser ab, was 2 Familien, 16 Personen, obdachlos machte. Einzelheiten, wie folgt:


Am 22. September 2022 zerstörte die IOF ein Haus in Yatta, im Süden von Hebron, wodurch eine 10-köpfige Familie vertrieben wurde. Zuvor hatte sie dem Hauseigentümer Baustopp- und danach den Abrissbescheid ausgehändigt.

Am 25. September 2022 zwang die IOF einen Palästinenser aufgrund eines Beschlusses der israelischen Stadtverwaltung zur Selbstzerstörung seines Hauses im Wadi Al-Joz-Viertel in Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht vorhandenen Baugenehmigung. Das Haus wurde Jahre zuvor erbaut und vor 15 Jahren repariert, als er einen weiteren Anbei hinzufügte, so dass die Fläche des Hauses insgesamt 80 Quadratmeter ausmachte. Er lebte dort mit seiner Frau, die vollkommen behindert war, sowie seinen 4 Kindern.

Seit Anfang 2022 machten israelische Besatzungskräfte 115 Familien obdachlos, insgesamt 686 Personen, darunter 132 Frauen und 310 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 121 Häusern und 41 Wohnzelten durch die IOF. Die IOF zerstörte auch 92 weitere zivil-wirtschaftliche Objekte, ebnete unbebaute Grundstücke ein und stellte Dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide aus.

Siedlerangriffe

Am 23. September 2022 stürmten israelische Siedler in Begleitung des Knessetabgeordneten Samha Rotman den islamischen Friedhof Bab Al-Rahma und die Umgebung der Al-Aqsa-Moschee-Tore in Ostjerusalem im Schutz der IOF. Sie bliesen die Trompete und vollzogen dort religiöse Rituale.

Seit Beginn dieses Jahres verübten Siedler mindestens 184 Angriffe. Bei zwei Angriffen wurden 2 Palästinenser getötet.

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF führte 188 Überfälle auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Überfälle beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Überfällen wurden 86 Palästinenser verhaftet, darunter 4 Kinder, 2 Journalisten und eine Frau.

Bis heute in 2022 führte die IOF 6.515 Überfälle auf die Westbank aus, darunter das besetzte Jerusalem, bei denen 3.802 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 353 Kinder und 33 Frauen. Die IOF führte ebenso 32 limitierte Überfälle im östlichen Gazastreifen und 85 Palästinenser, darunter 49 Fischer, 31 Infiltratoren und 5 Reisende über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang.

Israelische Absperrpolitik und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Die IOF hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige Blockade des Gazastreifens weiterhin aufrecht. Einzelheiten in dem monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge: monthly-update.

Am 23. September 2022 starb Waseem Sameer ‘Azzam (28), aus dem nördlichen Gazastreifen, weil man ihm die Ausreise zur Behandlung im Al-Makassed-Krankenhaus in Ostjerusalem verweigert hat. ‘Azzam brach sich beim Schwimmen am 15. September sein Genick und litt unter einer vollkommenen Zerebralparese und Hypoästesie, „Gefühlverlust“. Somit ist die Zahl der Patienten, die an der Ausreise zur Behandlung außerhalb (des Gazastreifens) gehindert wurden, seit Anfang des Jahres auf 7 gestiegen, darunter 3 Kinder.

Die IOF kündigte die Sperrung der Übergänge zum Gazastreifen und der Westbank von Sonntag, dem 25. bis zum 27. September, unter dem Vorwand des jüdischen Neujahres, wobei der Al-Jalama -Übergang für den Verkehr israelischer Fahrzeuge nach Jenin nur am 27. September geöffnet blieb.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 108 ständigen Kontrollpunkten errichtete die IOF 95 temporäre Kontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 5 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 26. September 2022 verschloss die IOF die 3 Tore der Ostjerusalem-Mauer und errichtete Dutzende von Polizeikontrollpunkten im Umkreis der Altstadt, der Al-Aqsa-Moschee und ihrer Tore, was mit dem Beginn des jüdischen Neujahr-Feiertag zusammenfiel.

Bis heute in 2022 errichtete die IOF 3.298 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 151 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.           Quelle       (übersetzt von Inga Gelsdorf)
 

 

 

 

 

Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten

(Wöchentliches Update 15. - 21. September 2022)

Verletzungen des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Ein palästinensisches Kind wurde getötet und 9 andere Zivilpersonen, darunter 2 Kinder, wurden verletzt, während dutzende andere bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank und auch im besetzten Ostjerusalem unter Erstickungsanfällen litten.

Am 15. September 2022 wurde ‘Odai Salah (17) wurde getötet und 3 andere Palästinenser, darunter ein Kind, wurden durch Schüsse der IOF verletzt, als die letztere in das Dorf Kafr Dan, im Westen von Jenin in der Westbank eindrangen. Bevor sie sich zurückgezogen hat, verhaftete die IOF 3 Palästinenser. (Einzelheiten in dieser Presseerklärung: press release).

Die Verletzten waren Opfer von exzessivem Einsatz der Gewalt, die die Übergriffe der IOF auf Städte und Dörfer sowie die Niederschlagung friedlicher Proteste, die von palästinensischen Zivilpersonen organisiert wurden, begleitete, und zwar, wie folgt:

Am 15. September 2022 erlitten 5 Studenten Atemnot aufgrund der Einatmung von Tränengas, nachdem die IOF Blendgranaten und Tränengaskanister auf den Hof der Isawiya-Hochschule für Jungen während ihres Eindringens in das Dorf Isawiya im besetzten Ostjerusalem geschossen haben.

Am 16. September 2022 wurden 4 Palästinenser, darunter ein Kind, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln bei Zusammenstößen infolge der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya beschossen.

Am 18. September 2022 wurde ein Palästinenser durch das Feuer der IOF bei Zusammenstößen nach dem Eindringen der Letzteren in das Dorf Husan, im Westen von Bethlehem verletzt.

Am 20. September 2022 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen nach der Unterdrückung einer Beerdigung in der Nähe der Umgehungsstraße 60 in Beit Ummar in Hebron von der IOF in den Fuß geschossen.

Im Gazastreifen wurden 2 Schüsse auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten verzeichnet, und eine Schüsse auf Fischerboote vor der westlichen Küste von Gaza.

Bis heute in 2022 töteten IOF-Angriffe 121 Palästinenser, darunter 86 Zivilpersonen: 26 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet, und die restlichen waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden ermordet. 32 der Getöteten wurden bei der letzten israelischen Offensive gegen den Gazastreifen, darunter 19 Zivilpersonen: 8 Kinder und 3 Frauen, getötet. Außerdem wurden bei den Angriffen der IOF 1.325 Palästinenser, darunter 206 Kinder, 40 Frauen und 22 Journalisten im Gazastreifen und der Westbank verletzt. Darüber hinaus starben 4 palästinensische Häftlinge in den israelischen Gefängnissen.

Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide

Die IOF zerstörte ein Haus und eine Einrichtung, stellte Bescheide aus zwecks Einstellung der Bauarbeiten bei 4 anderen Einrichtungen und baute 7 Zelte ab und beschlagnahmte sie. Einzelheiten, wie folgt:

Am 15. September 2022 stellte die IOF für 4 industrielle Einrichtungen Baustopp-Bescheide im Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand fehlender Baugenehmigungen, aus.

Am 19. September 2022 zerstörte die IOF ein Haus und eine Baracke für das Vieh im Dorf ad-Duyuk al-Foqa, im Westen von Jericho, unter dem Vorwand fehlender Baugenehmigung im Gebiet C.

Am selben Tag baute die IOF 7 Zelte ab, die für ein Unterhaltungsprojekt im Dorf Al-Auja, im Nordosten von Jericho errichtet worden waren.

Seit Anfang 2022 machten israelische Besatzungstruppen 113 Familien heimatlos, insgesamt 670 Personen, darunter 130 Frauen und 310 Kinder obdachlos. Das war das Ergebnis der IOF-Zerstörungen von 119 Häusern und 41 Wohnzelten. Die IOF zerstörte ebenso 92 andere zivile wirtschaftliche Objekte, ebneten unbewohnte Landgebiete ein und stellten Dutzende von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide aus.

Siedlerangriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Am 15. September 2022 drang im Schutz der IOF der extremistische israelische Knessetabgeordnete (MKs), Rabbi Yehuda Glick, in den islamischen Friedhof Bab Al-Rahma, der in der Nähe der al-Aqsa-Moschee aus östlicher Richtung ein. Er blies die Trompete und hisste die israelische Flagge.

Am 17. September 2022 drang ein bewaffneter israelischer Siedler in das Dorf ‘Ein al-Qasis area in al-Khader, im Westen von Bethlehem, ein, hielt einen palästinensischen Bauern mit vorgehaltenem Gewehr gefangen und ließ ihn später wieder frei.
Am 20. September 2022 überfielen israelische Siedler Kaufleute des al-Khawajat Markt in der Altstadt des besetzten Ostjerusalems und überschwemmten den Markt mit Tränengas. Das Ergebnis war, dass Dutzende von Kaufleuten und Passanten aufgrund des Einatmens von Tränengas unter Erstickungsanfällen litten.

Seit Jahresanfang führten Siedler mindestens 183 Angriffe aus. Bei zwei Angriffen wurden 2 Palästinenser getötet.

Übergriffe und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen durch die IOF:

Die IOF übte 187 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe enthielten Razzien und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden 98 Palästinenser verhaftet, darunter 10 Kinder. Im Gazastreifen verhaftete die IOF am 17. September 2022 einen Palästinenser, der versuchte, über den Trennzaun, der an den nördlichen Gazastreifen grenzt, einzudringen.

Bis heute in 2022 führte die IOF 6.327 Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, bei denen 3.716 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 349 Kinder und 32 Frauen. Die IOF führte ebenfalls 32 begrenzte Übergriffe auf den östlichen Gazastreifen durch und verhaftete 85 Palästinenser, darunter 49 Fischer, 31 Infiltratoren, und 5 Reisende, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.

Israelische kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

Mittlerweile hält die IOF ihre illegale und unmenschliche Blockade des Gazastreifens seit 15 Jahren aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update über die Gaza-Übergänge von PCHR verfügbar: monthly-update.

Am 20. September 2022 starb ein Patient mit Namen Tayseer Daoud Yousuf Al-Sayegh (67), aus Gaza Stadt, als die israelischen Behörden seine Ausreise zur Behandlung im Al-Muttala-Krankenhaus im besetzten Jerusalem ablehnten. Dementsprechend ist die Zahl der Patienten, denen die Ausreise zur Behandlung außerhalb (des Gazastreifens) genehmigt wurde seit Beginn des Jahres auf 6 gestiegen, darunter 3 Kinder. (Einzelheiten in dieser Pressemitteilung verfügbar: press release).

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu den 108 ständigen Kontrollpunkten errichtete die IOF 98 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 5 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 18. September 2022 öffnete die IOF die Übergänge, al-Jalama und Salem, wieder, während sie die Genehmigungen der Dorfbewohner von Kafr Dan, darunter auch Arbeitsgenehmigungen, auf Eis gelegt hat. Erwähnenswert ist, dass die IOF am 14. September 2022 die Schließung der beiden oben erwähnten Übergänge und die Verhängung von Einschränkungen beschloss, als Teil ihrer kollektiven Bestrafungspolitik nach einem Feuergefecht in der Nähe des al-Jalamah-Übergangs in Jenin. (Einzelheiten in dieser Pressemitteilung verfügbar: press release.)

Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens 3.203 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 151 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.        Quelle             (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 


Wöchentlicher Bericht über die israelischen Menschenrechtsverletzungen in dem besetzten palästinensischen Gebiet (8. – 14. Juli 2021)


Israelische Menschenrechtsverletzungen in dem besetzten palästinensischen Gebiet
8. – 14. Juli 2021

• 13 Palästinenser verletzt, darunter 2 Kinder und 1 Frau, aufgrund der exzessiven Gewaltanwendung in der Westbank.

• Bericht über zwei Schüssen der IOF auf Fischerboote und landwirtschaftliches Gebiet im nördlichen Gazastreifen.

• Bei 126 IOF-Razzien in der Westbank, auch im besetzten Ostjerusalem, wurden 72 Zivilpersonen verhaftet, darunter 3 Kinder, eine Frau, und ein Journalist.

45 Studenten der Birzeit-Universität wurden an einem IOF-Militärkontrollpunkt in Ramallah verhaftet, als sie von einem Solidaritätsbesuch beim Abriss des Hauses eines palästinensischen Gefangenen zurückkehrten.

• Politik der Kollektivbestrafung: Die IOF zerstörte das Haus eines palästinensischen Mannes, der im israelischen Gefängnis sitzt.

• Zerstörungen im besetzten Ostjerusalem: Wohnhaus (4-stöckig) und Schafstall von der IOF zerstört, sowie zwei Häuser (vom Besitzer) selbst zerstört

• Zerstörungen durch die IOF in der gesamten Westbank: 11 Baracken, 5 als Wohnraum und die anderen zu gewerblichen Zwecken genutzt; Abrissbescheid gegen einen Friedhof ausgestellt; eine Kurklinik beschlagnahmt.
• Angriffe israelischer Siedler in der Westbank: Olivenbäume abgeschnitten, Zivilpersonen angegriffen und ein Stromnetz beschädigt.

• Die IOF errichtete 50 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank und verhaftete 2 palästinensische Zivilpersonen an den besagten Kontrollpunkten


Zusammenfassung

Israelische Besatzungskräfte (IOF) begingen weiterhin Verbrechen und vielfache Gewalttaten gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum, einschließlich Razzien in palästinensischen Städten, die durch den Einsatz von extremer Gewalt, durch Übergriffe, Misshandlungen und Angriffe gegen Zivilpersonen gekennzeichnet sind. Sie verwandelten die Westbank in isolierte Landblöcke und betrieben auch weiterhin die Ausdehnung der israelischen Siedlungen auf palästinensischen Eigentum und Land. Mittlerweile erlebt der Gazastreifen sein 15. Jahr unter der Blockade, die die humanitäre Krise in dem Gebiet noch verschärft.

Schießereien und Verletzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit durch die IOF:

13 Palästinenser wurden durch den brutalen Einsatz von Gewalt in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems verletzt, darunter 2 Kinder und eine Frau: 6 wurden bei IOF-Angriffen während friedlicher Proteste in Sabeih Mount, Nablus, verletzt, darunter 1 Kind; ein Schafhirte wurde verletzt und danach in Nablus verhaftet; 5, darunter 1 Kind und eine Frau, wurden bei einem Übergriff der IOF gegen das Jenin-Flüchtlingslager verletzt. Ein weiterer Palästinenser erlitt schwere Verletzungen in Silwan, im besetzten Ostjerusalem. Dutzende erlitten Atemprobleme durch die Inhalation von Tränengas, das die IOF bei ihren Angriffen in der Westbank abfeuerte.

Im Gazastreifen wurde über 1OF-Schüsse auf landwirtschaftliche Gebiete berichtet sowie über einen weiteren Zwischenfall mit Fischerbooten auf dem Meer, im nördlichen Gazastreifen.

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen: Die IOF verübte 126 Übergriffe in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems. Diese Übergriffe schlossen Razzien in Häusern von Zivilpersonen und Schießereien ein, die Angst unter der Zivilbevölkerung entfachten, und viele wurden angegriffen. Während der Übergriffe von dieser Woche wurden 72 Palästinenser verhaftet, darunter 3 Kinder, eine Frau, ein Fotograf und ein Journalist.

In anderen eklatanten Verstößen verhaftete die IOF 45 Studenten der Birzeit-Universität am Mittwoch, den 14. Juli 2021, nachdem sie sie mit einem temporären Militärkontrollpunkt am Dorfeingang von Turmus Ayya in Ramallah in den Hinterhalt gelockt hatten, als sie von einem Solidaritätsbesuch bei dem Haus des palästinensischen Gefangenen, Montaser Shalabi, zurückkamen, das die IOF am 08. Juli 2021 in Ausübung ihrer Kollektivbestrafungs-Politik gegen die Palästinenser zerstört hatte. 12 Studenten wurden später wieder entlassen, wohingegen die anderen bis zu diesem Augenblick im IOF-Gewahrsam verblieben.

Im Gazastreifen verhaftete die IOF 3 Palästinenser, darunter 1 Kind bei dem Versuch, den Gaza-Grenzzaum im Osten von Khan Younis zu überqueren. Zwei wurden später entlassen, darunter auch das Kind.

Zerstörungen:


PCHR-Feldarbeiter dokumentierten 10 Verstöße:

Hebron: Abrissbescheid gegen einen Friedhof, Kurklinik in Yatta beschlagnahmt, 2 Landwirtschaftsräume und eine Mauer in Ost-Bani Naim zerstört.

Besetztes Ostjerusalem: 4-stöckiges Wohnhaus in Shufat abgerissen; 2 Häuser in Jabel Mukaber und Silwan selbst zerstört ; Schafstall-Baracken in Nabi Samuil zerstört.

Salfit: 5 kommerzielle Einrichtungen (Baracken) in Haris zerstört.

Qalqilya: Baustopp-Bescheid gegen einen Neubau ausgestellt und 2 Räume in Azzun Atma zerstört.

Ramallah: 7 Baracken (mit Zinnblechen zusammengestellt) zerstört, darunter, 5 zu Wohnzwecken und 2, die zur Unterbringung von Vieh in al-Mughayer dienten.

Siedler-Angriffe: PCHR Feldarbeiter berichteten und dokumentierten 3 Angriffe israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum:

Nablus: Stromnetz beschädigt und 150 Olivenbäume gefällt.

Hebron: Palästinensische Zivilpersonen und ihre Ländereien in Yatta angegriffen.

Kollektivbestrafung

Als Teil der Kollektivbestrafungs-Politik der IOF gegen Palästinenser, die angeklagt waren, Angriffe gegen die IOF oder Siedler verübt zu haben, zerstörte die IOF am Donnerstag, 08. Juli 2021, das Haus von Montaser Ahmed ‘Ali al-Shalabis Familie. Shalabi ist ein Palästinenser aus Ramallah, der von Israel inhaftiert wurde, weil er angeblich einen Siedler getötet und andere bei einem Angriff Anfang dieses Jahres verletzt hatte.

Israelische Absperrpolitik und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:


Die israelischen Behörden verhängten weiterhin Kollektivstrafen gegen die Bevölkerung des Gazastreifens durch Verschärfung ihrer Blockade des Gazastreifens, deren 15. Jahr beginnt, ohne jegliches Anzeichen einer Lösung für die Zukunft. Sie beraubt die Bevölkerung von Gaza ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte. Diese Woche lockerte die IOF die Einschränkungen für Personen und Güter, die seit dem Militärangriff der IOF gegen Gaza verhängt worden waren, erweiterte das Fischereigebiet von 9 auf 12 Seemeilen, und genehmigte den Export von Agrar- und Textilwaren nach Israel und die Einfuhr einiger Rohmaterialien und medizinischer Güter über den Karm Abu Salem-Übergang. Die IOF kündigte auch an, dass Journalisten, die für internationale Medienorganisationen sowie das palästinensische Ministerium für Medien tätig waren, den Beit Hanoun-Übergang passieren dürfen, auch all diejenigen, die Termine bei ausländischen Botschaften oder eine medizinische Fortbildung im Ausland haben.

In der Zwischenzeit setzte die IOF die Teilung der Westbank in isolierte Kantone durch die seit der Zweiten Intifada in 2000 von der israelischen Besatzung blockierten wichtigen Zufahrtsstraßen fort. Bis heute sind diese durch temporäre und dauerhafte Kontrollpunkte gesperrt, wodurch die Bewegung der Bürger eingeschränkt ist und sie der Verhaftung ausgesetzt sind, besonders an dem al-Karama Grenzübergang, an der palästinensisch-jordanischen Grenze.

Schießereien und andere Verletzungen des Rechts auf Leben und der körperlichen Unversehrtheit


• Um circa 13:00 Uhr am Freitag, 09. Juli 2021, versammelte sich eine Gruppe Palästinenser im Zentrum des Dorfes Beita, im Südosten von Nablus und ging dann Richtung Sabeih Mount, im Süden der Stadt, wo die IOF den “ Avitar“-Siedlungsaußenposten einige Wochen zuvor errichtet hatte, um gegen die Errichtung dieses Außenposten dort zu protestieren. Die Palästinenser versammelten sich auf der Westseite des Berges, setzten Reifen in Brand auf einer Straße, die zu dem Berg führt. Die IOF eröffnete willkürlich das Feuer gegen die Demonstranten und prallte mit ihnen zusammen. Die Demonstranten warfen daraufhin Steine auf die IOF, die weiterhin scharfe Munition und gummi-ummantelte Stahlkugeln, Schallgranaten und Tränengaskanister auf die Demonstranten abfeuerten. Die Auseinandersetzungen hielten bis 19:00 Uhr an und führten zu Verletzungen bei 6 Demonstranten, darunter ein Kind. Alle wurden zur Behandlung ins Rafidia Hospital gebracht. Bei den Zusammenstößen wurden auch gummi-ummantelte Stahlkugeln auf einen Krankenwagen der palästinensischen Rote Kreuz-Gesellschaft (PRCS) geschossen, so dass die Windschutzscheibe zerberstete.

• Nach dem Freitagsgebet unterdrückte die IOF einen friedlichen Protest, der gegen die Siedlung im Dorf Hizma, im Nordosten des besetzten Ostjerusalems, organisiert worden war. Daraufhin erlitten Dutzende von Palästinensern Atemprobleme aufgrund der Einatmung von Tränengas. Danach versammelten sich dutzende Dorfbewohner aus Hizma im al-Thaghra-Gebiet, wo sie das Freitagsgebet verrichteten und dann in Richtung Stacheldraht gingen, der das al-Thaghra-Gebiet von der Hauptstraße trennt, und protestierten gegen die Errichtung einer Siedlungsstraße auf den Ländereien des Dorfes. Die Demonstranten trugen palästinensische Fahnen und schrien Slogans gegen die Siedlung. Indessen verteilte sich die IOF in dem Gebiet, umzingelte die Demonstranten und feuerte gummi-ummantelte Stahlkugeln und Tränengaskanister auf sie. Das führte dazu, dass dutzende Demonstranten aufgrund der Einatmung von Tränengas Atemprobleme erlitten. Es sollte angemerkt werden, dass israelische Behörden eine Siedlungsstraße auf Ländereien des Dorfes Hizma bauten, hingegen palästinensischen Bürgern und Schafhirten den Zugang zu ihren eigenen Ländereien verweigerten.

• Um circa 21:00 Uhr am Sonntag, 11.Juli 2021,
drang die IOF in das Viertel Bir Ayoub im Dorf von Silwan, Altstadt ein. Die IOF nahm auf den benachbarten Straßen Stellung, sperrte die Hauptstraße, errichtete mehrere Militärkontrollpunkte, durchsuchte palästinensische Fahrzeuge, überprüfte ihre ID-Karten, hinderte sie am Betreten des Viertels und zwang sie, über Nebenstraßen zu fahren. Daraufhin versammelten sich dutzende Palästinenser in dem Gebiet, warfen Steine auf die IOF und deren Fahrzeuge und warfen Feuerwerkskörper auf sie. Die IOF griff sofort die Demonstranten an, feuerte willkürlich scharfe Munition und gummi-ummantelte Stahlgeschosse, Schallgranaten und Tränengaskanister auf sie und jagte die Palästinenser, die Pfeiler verbrannten, an denen Überwachungskameras der IOF befestigt waren.

Daraufhin brachen Kämpfe aus und hielten bis zum Morgengrauen an. Das führte dazu, dass Harbi Nidal al-Rajbi (18) von einer Kugel in seinem Rücken getroffen wurde, als er aus dem Haus kam, um das Isha-Gebet zu verrichten. Harbi Nidal wurde wegen seines kritischen Gesundheitszustandes ins al-Maqased Hospital im al-Tur-Viertel, im Osten der Stadt, gebracht. Nidals Vater sagte Feldarbeitern von PCHR, sein Sohn habe sich mehreren Operationen unterzogen, in denen die Ärzte seine Niere und einen Teil seiner Milz entfernt hätten. Er fügte hinzu, der Gesundheitszustand seines Sohnes sei immer noch ernst, und er werde noch auf der Intensivstation behandelt (ICU). Al-Rajbi wies darauf hin, dass die IOF das al-Maqased Hospital überfallen hatte, um seinen Sohn zu finden. Daraufhin mischte sich die Krankenhausverwaltung ein und sagte der IOF, dass Harbis Gesundheitszustand kritisch sei und er sich einer schweren Operation unterziehe. Es sollte angemerkt werden, dass al-Rajbi von der IOF mehrere Male verhaftet wurde, die letzte war 2 Wochen zuvor, als die IOF in den Laden seines Vaters im al-Bostan-Viertel eingedrungen war und ihn und seine Familienmitglieder schwer geschlagen hat. Man muss anmerken, dass Harbi an Diabetes litt.

• Um circa 04:00 am Montag, 12. Juli 2021
, drang die IOF in das Flüchtlingslager von Jenin, in das al-Jabriyat-Gebiet und in Abu Duhair Moubt ein, das im Westen von Jenin, im Norden der Westbank an das Lager angrenzt, wo sie eine Verhaftungskampagne durchführten. In der Zeit versammelte sich eine Gruppe von Palästinensern und stellte sich vor die IOF-Fahrzeuge. Die IOF reagierte mit scharfer Munition und gummi-ummantelten Stahlgeschossen, Schallgranaten und Tränengaskanistern. Das Ergebnis war, dass 5 Palästinenser, darunter ein Kind und ein Mädel von scharfer Munition getroffen wurden. Die PCHR bewahrt die Namen der Verletzten.

• Um 00:30 am Dienstag, 13. Juli 2021, positionierte die IOF sich entlang des Grenzzauns mit Israel, im Norden von Beit Hanoun, im nördlichen Gazastreifen, und eröffnete sporadisch das Feuer in dem Grenzgebiet. Opfer wurden nicht verzeichnet.

• Um circa 22:15 verfolgten israelische Kanonenboote, die an der Küste von al-Waha, nordwestlich von Beit Lahia, und vor der Küste von al-Sodaniyia, westlich von Jabalia, im Norden des Gazastreifens stationiert waren, palästinensische Kanonenboote innerhalb der 1-5 Seemeilen, eröffneten um sie herum das Feuer und feuerten Leuchtraketen in die Luft, was bei den Fischern Angst entfachte und sie zur Flucht zwang. Über Opfer wurde nichts berichtet.

• Um circa 10:00 am Mittwoch, 14. Juli 2021, eröffnete die IOF, die in der “Yitzhar“-Siedlung, die auf dem Land des Dorfes, Madama in Nablus errichtet wurde, stationiert war, das Feuer auf einen palästinensischen Schafhirten, der seine Schafe in dem al-Rasem-Gebiet hütete. Das Ergebnis war, dass der Schafhirte, Ma’moun Ameen Fayiz Nassar (47) aus dem Madama-Dorf, von einer scharfen Kugel am Fuß getroffen und später verhaftet wurde. Ma’moun wurde im Beilinson Hospital in Israel behandelt.

Überfälle und Verhaftungen
Donnerstag, 08. Juli 2021:

• Um 01:00 drang die IOF in das Aroub-Flüchtlingslager, im Norden von Hebron ein. Sie überfielen und durchsuchten mehrere Häuser und verhafteten (5) Zivilpersonen, darunter ein Vater mit seinem Sohn. Die Verhafteten sind: Dawoud Ahmed Banat (48), sein Sohn Ayoub (21), Ehsan Mohammed Tafish (30), Abdullah Mahmoud Tafish (35), und Hisham Rawhi Tafish (29).

• Fast zur selben Zeit drang die IOF in das Shu’afat-Flüchtlingslager, im Nordosten des besetzten Ostjerusalems ein. Sie überfielen und durchsuchten das Haus von Yousef Ahmed al-Hawas (23) und verhafteten ihn.

• Um circa 01:40 drang die IOF in das Dorf, Tell, im Südosten von Nablus ein. Sie überfielen und durchsuchten das Haus von Emad Yousef Raihan (54), einem ehemaligen Kandidaten der Wahlliste „Jerusalem ist unser Schicksal“ von 2021, und verhafteten ihn.

• Um circa 02:00 drang die IOF in Hebron ein und bezog Stellung im Juneid-Gebiet. Sie überfielen und durchsuchten das Haus von Yehya Mohammed Qawasmah (39) und verhafteten ihn.

• Ungefähr zur selben Zeit drang die IOF in das Dorf, Abu Dis, im Osten des besetzten Ostjerusalems ein. Sie überfielen und durchsuchten das Haus von Abdul-Salam Ayyad (49), einem Mitglied der Stadtverwaltung von Abu Dis, und verhaftete ihn.
• Um circa 02:10 drang die IOF ins Dorf Thinnaba in Tulkarem ein. Sie überfielen und durchsuchten mehrere Häuser und verhafteten Eman Khalil ‘Amarnah (52) und ihren Sohn, Mohammed Belal ‘Amarnah (31).

• Um 03:05 drang die IOF in das Dorf, Beita, im Südosten von Nablus ein. Sie überfielen und durchsuchten das Haus von Rani Hashem Dweikat (23) und verhafteten ihn.

• Um circa 11:00 drang die IOF in das Viertel, Tur, im Osten der besetzten Altstadt von Ostjerusalem. Sie überfielen und durchsuchten das Haus von Khaled Isma’el Abu Ghannam (46) und verhafteten ihn. Die IOF hinterließ eine Verfügung an seinen Sohn, Emad (16), sich an die israelischen Geheimdienste zu wenden.

• Zur gleichen Zeit verhaftete die IOF Ahmed Yousef Bader (31), einen Mitarbeiter der palästinensischen Zollpolizei aus Abu Dis, im Osten der besetzten Altstadt von Ostjerusalem, während er einen temporären Militärkontrollpunkt passierte, nahe der “Ma’ale Adumim”-Siedlung im Osten der Stadt.

• Um circa 14:00 verhaftete die IOF Ibrahim Sami Mutair (29) in seinem Laden am Flüchtlingslager Qalandiya, im Norden des besetzten Ostjerusalems.

• Um 15:30 verhaftete die IOF Khaled al-Zeir aus Silwan im Süden der Altstadt des besetzten Ostjerusalems, während er sich in der al-Jesir street in Beit Hanina, im Norden der Altstadt des besetzten Ostjerusalems, aufhielt.

• Um circa 21:00 schlich eine Gruppe der Mista’arvim, ( israelische Spezialeinheit, getarnt als Palästinenser) nach Birzeit, im Norden von Ramallah, und bezog an der Kreuzung der Altstadt Stellung. Sie hielt ein graues Fahrzeug an und verhaftete den Fahrer, Abdul Rahman Husain al-Jalies (35), und Fares Ahmed Zumra (33), bei ihrer Rückkehr ins Jalazone-Flüchtlingslager im Norden der Stadt.

• Die IOF führte Angriffe (8) in Jalamah und Beit Kad, im Nordosten von Jenin, Deir Sharaf und Beit Iba, im Westen von Nablus; Badhan, im Norden von Nablus; Sarra, Awarta und Usarin, im Südosten von Nablus. Über Verhaftungen wurde nichts berichtet.

Freitag, 09. Juli 2021:

• Um circa 02:30 drang die IOF in das Dorf Sa’ir, im Norden von Hebron ein. Sie überfielen und durchsuchten 2 Häuser und verhafteten Nassar Eissa Jabarin (40), sowie seinen Bruder, Ayyoub (37).
• Fast zur gleichen Zeit drang die IOF in Hebron ein. Sie fielen in das Haus von Bassam Hamed Qufeisha (35) ein, durchsuchten es und verhafteten ihn.

• Um circa 03:00 drang die IOF in Yatta ein, im Süden des Bezirks Hebron und bezog in Ruq’a area Stellung. Sie drangen in das Haus von Isma’el Abdul Hadi Makhamera (42) ein und verhafteten ihn.

• Um circa 07:00 drang die IOF in das Bab Huta-Viertel, eins der Altstadtviertel des besetzten Ostjerusalems, ein. Sie drangen in das Haus von Sufian Omar al-‘Ajlouni (23), durchsuchten es und verhafteten ihn.

• Um circa 13:00 verhaftete die IOF Naser Mohammed Nawaj’a (38), einen Feldforscher des israelischen Informationszentrums für Menschenrechte in den besetzten Gebieten, aus dem Dorf Susya, im Süden von Yatta, nachdem sie ihn bei seiner Rückkehr in das Dorf angehalten hatten. Die IOF entließ ihn später.

• Um circa 14:30 verhaftete die IOF drei Zivilpersonen nach ihren Freitagsgebeten in den Außenanlagen der Aqsa Moschee in der Altstadt des besetzten Ostjerusalems und brachten ihn in eins der Untersuchungszentren der Stadt. Die Inhaftierten sind: Ahmed Yasine Kmail (28), aus Qabatiya im Bezirk Jenin; Baker Awni Barri (26), aus Immatain im Bezirk Qalqilya; und Yousef Shehada Khalil (26), aus dem Nur Shams-Flüchtlingslager im Tulkarm Bezirk.

• Um circa 15:00 Uhr verhaftete die IOF Sameer Mohammed Shahin (39) aus Hebron, nachdem sie sein Fahrzeug an einem temporären Militärkontrollpunkt angehalten hatten, den sie am Eingang des Dorfes Samu im Süden von Hebron errichtet haben.

Samstag, 10. Juli 2021:

• Um circa 01:00 rückte die IOF nach Hebron vor. Sie drangen in das Haus von Sameer Mohammed Shahin (39), durchsuchten es und verhafteten ihn.

• Um circa 02:00 rückte die IOF in das Karkafe-Gebiet nach Bethlehem vor. Sie drangen in das Haus von Hamza Da’dara (24) ein, durchsuchten und verhafteten ihn.

• Um circa 17:00 verhaftete die IOF (3) Zivilpersonen, darunter ein Kind, bei dem Versuch, durch den Grenzzaun in Khan Yunis zu gelangen. Die Verhafteten sind: Qusai Hasan Abu Selmi (17) aus Abasan al-Kabeera; Mohammed Ramadan al-Derdisi (20) und ‘Ahed Ahmed Abu Shehada (19), beide aus Bani Suheila. Die IOF entließen Selmi über den Erez-Übergang am nächsten Morgen und hielten al-Derdisi und Abu Shehada in Haft.

• Die IOF führten Überfälle (6) in den Dörfern, Kaubar und Kafr Malik in Ramallah; Beit Ummar, Bayt Kahil, Beit Mirsim und Hadab. Keine Verhaftungen wurden verzeichnet.

Sonntag, 11. Juli 2021:

• Um circa 01:00 rückte die IOF in das Ras al-Amud-Viertel,im Osten der Altstadt des besetzten Ostjerusalems vor. Sie drangen in 2 Häuser ein, die Mohammed al-Salaima (23) und Mohammed al-Tweity (21) gehören, durchsuchten diese und verhafteten sie.

• Um circa 17:00 rückte die IOF in Silwan, im Süden der Altstadt des besetzten Ostjerusalems ein. Sie drangen in das Haus von Khaled Omar Rweidy’s (12), durchsuchten es und verhafteten ihn.

Montag, 12. Juli 2021
:
• Um circa 02:00 rückte die IOF ins Dorf Idhna, im Westen von Hebron, ein. Sie drangen in das Haus von Ahmed Abdul Rasoul Bashir (44) ein, durchsuchten es, Verhaftungen wurden jedoch nicht verzeichnet.

• Um circa 03:00 rückte die IOF nach Qabatia vor, im Südosten von Jenin. Sie drangen in mehrere Häuser ein, durchsuchten sie und verhafteten Hussain Amin Samadi (35), und Adham Khaled Abu Aisha (18).

• Um circa 03:30 rückte die IOF nach Beita vor, im Südosten von Nablus. Sie drangen in das Haus von Issam Ghassan Hamayil (23), durchsuchten es und verhafteten ihn.

• Um circa 04:00 drang die IOF in das Jenin-Flüchtlingslager, die Jabriyat- und Jabal Abu Thhair-Gebiete, die an das Flüchtlingslager angrenzten, im Westen von Jenin, ein. Sie drangen in mehrere Häuser, durchsuchten sie und verhafteten Mo’tasem Omar Steity (37), aus dem Jenin-Flüchtlingslager, Omar Bayan Abed (28) und seinen Bruder, Osaid (20), aus Jenin. In der Zwischenzeit eröffnete die IOF das Feuer auf die Demonstranten, die erneut gegen das Stürmen ihres Dorfes protestierten. Das Ergebnis war 5 Zivilpersonen, darunter ein Kind und ein Mädel, wurden verletzt. Mehr Einzelheiten unter: “Schießereien und andere Verletzungen des Rechts auf Leben und der körperlichen Unversehrtheit” in diesem Bericht.

• Um circa 10:00 hat die IOF Mazen al-Jabari, Direktor des Jugendentwicklungsinstitut für arabische Studien, zum Verhör in das al-Maskobiya Polizeizentrum in Westjerusalem vorgeladen.

• Um 14:00 rückte die IOF in Isawiya, im Nordosten des besetzten Ostjerusalems ein. Sie drangen in das Haus von Ra’fat Tareq al-Isawiya’s (50), durchsuchten es und verhafteten ihn. Man sollte anmerken, dass Ra’fat am selben Tag, an dem die Verlobungsparty seiner Tochter stattfand, verhaftet wurde, einen Tag, bevor sein Bruder, Medhat, entlassen wurde, der über 27 Jahre in israelischen Gefängnissen verbracht hatte.

• Um circa 15:00 verhaftete die IOF Zeid Anwar Rabay’a (26) aus dem Dorf, Ubeidiya, im Osten von Bethlehem, als er das Bab al-Amud-Gebiet im besetzten Ostjerusalem besuchte. Die IOF brachte ihn an einen unbekannten Ort.
• Die IOF verübte Überfälle (3) auf das Dura und ‘Aroub-Flüchtlingslager in Hebron. Keine Verhaftungen wurden verzeichnet.

Dienstag, 13. Juli 2021:

• Um circa 02:00 rückte die IOF nach Beit Fajjar, im Süden Bethlehems ein. Sie drangen in mehrere Häuser ein, verhafteten (3) Zivilpersonen und brachten sie zu unbekannten Zielen. Die Inhaftierten sind: Ahmed Khaled Taqatqa (22), Eyad Nader Taqatqa (20) und Mohammed Akram Taqatqa (26).

• Um circa 02:00 drang die IOF in das Dorf Sur Baher, im Süden des besetzten Ostjerusalems ein. Sie rückte in 2 Häuser vor, die Mo’tasem Emad ‘Atwan (20) und Mousa Zeyad ‘Atwan (21) gehörten, durchsuchte und verhaftete sie.

• Um circa 02:15 rückte die IOF in das Dorf, al-Tabqa, im Süden von Dura, im Südwesten des Hebron-Bezirks. Sie drangen in das Haus von Hani Mohammed Amro (37) und durchsuchten es und verhafteten ihn.

• Um circa 03:30 rückte die IOF in das Dorf, Aqraba, im Südosten von Nablus vor. Sie drangen in das Haus von Hammam Waleed Bani Fadel (23), durchsuchten es und verhafteten ihn.

• Um circa 03:40 rückte die IOF nach Hebron vor. Sie drangen in das Haus von Belal Saleem Salhab (35) ein, durchsuchten es und verhafteten ihn.

• Um circa 07:00 verhaftete die IOF, die Stellung am al-Container Militärkontrollpunkt, im Osten von Bethlehem, bezogen hatte, Mahmoud Hasan Salah (32) beim Überqueren des Kontrollpunktes. Die IOF brachte ihn an ein unbekanntes Ziel.

• Um circa 18:00 rückte die IOF in das Viertel, Tur, im Osten der Altstadt des besetzten Ostjerusalems. Sie drangen in 2 Häuser ein, die Ra’ed Hazem al-Sayyad (16) and Na’eem Ibrahim Abu al-Hawa (16) gehörten, durchsuchten sie und verhafteten sie.

• Um circa 23:00 rückte die IOF in das Dorf, Bidu, im Nordwesten des besetzten Ostjerusalems vor. Sie drangen in das Haus von Ayyoub Mohammed al-Khadour’s (29) vor, durchsuchten es, verhafteten ihn und beschlagnahmten sein Fahrzeug.
• Die IOF verübte (2) Überfälle in den Dörfern, Halhul and Surif, im Hebron-Bezirk. Keine Verhaftungen wurden verzeichnet.

Mittwoch, 14. Juli 2021:

• Um circa 02:00 rückte die IOF in das Dorf, al-Ram, im Norden des besetzten Ostjerusalems vor. Sie drangen in das Haus von Yazan Ahmed Shawabka (24) ein, durchsuchten es und verhafteten ihn.

• Um circa 02:00 rückte die IOF nach Tulkarm vor. Sie drang in mehrere Häuser ein, durchsuchte sie und verhaftete (4) Zivilpersonen, darunter ein Fotojournalist. Die Verhafteten sind: der Fotojournalist Khaled Adnan al-Zebda (30), Hamada Abdullah Badawi (27), Ahmed Mohammed Owda (26), und sein Bruder, Ra’d (28).

• Um circa 02:30 rückte die IOF in das Dorf, Beita, im Südosten von Nablus. Sie drangen in mehrere Häuser ein, durchsuchten sie und verhafteten (11) Zivilpersonen, darunter ein Kind und 2 Geschwister. Die Verhafteten sind: Adham Sameer al-Shorafa (24), Yousef Mohammed al-Shorafa (28), Hamad Taleb Ma’ali (23), Yousef ‘Ahed Hamayil (26), Rashed Hasan Qawariq (21) und sein Bruder, Ramiz (20), Omar Dawoud Borhom (21), Bayan Abdul Jalil Borhom (21), Emad Faleh Dawoud (31), Qassam Zahi ‘Adili (17), und Na’eem Taleb Dweikat (22).

• Um circa 03:00 rückte die IOF in Teqoa ein, im Osten von Bethlehem. Sie drangen in das Haus von Abdullah Adel al-‘Ammour (27, durchsuchten es und verhafteten ihn.

• Um circa 18:30 rückte die IOF in das Dorf, Turmus Ayya, im nordöstlichen Ramallah, und bezog Stellung in der Nähe des Haupteingangs zum Dorf. Die IOF-Soldaten positionierten sich auf den Feldern in der Nähe des Dorfeingangs und errichteten einen temporären Militärkontrollpunkt. Die Soldaten hielten einen Mercedes-Bus an, Eigentum der al-Tamimi Gesellschaft, der Studenten der Birzeit-Universität von einem Solidaritätsbesuch bei Montasser Shalabis Familie zurückbrachte, deren Haus von der IOF am 8. Juli 2021 zerstört worden war. Shalabi war von den Israelis inhaftiert worden, weil er angeblich einen Siedler getötet und 2 andere bei einem Angriff am Zatara-Kontrollpunkt im südlichen Nablus verletzt hatte.
Die Soldaten verhafteten die gesamte Gruppe, 45 Studenten, und nahmen sie mit. Um circa 23:00 entließ die IOF 12 Studenten, wobei die anderen in Haft blieben.

Anmerkung: Eine Liste der Namen der Inhaftierten ist bei PCHR verfügbar.

• Die IOF führte 2 Überfälle in den Dörfern, Dura and Sa’ir, in Hebron aus. Verhaftungen wurden nicht verzeichnet.

Siedlungserweiterung und Siedlergewalt in der Westbank, darunter im besetzten Ostjerusalem
Zerstörungen, Beschlagnahmungen und Bescheide

• Um circa 10:00 am Donnerstag, 08. Juli 2021, rückte die IOF durch ein Militärfahrzeug gedeckt und von einem Fahrzeug der israelischen Zivilverwaltung begleitet, in das Dorf al-Deirat im Osten von Yatta, südlich von Hebron, ein. Der israelische Verwaltungsbeamte händigte einen Bescheid (endgültige Entscheidung) für die Zerstörung eines Friedhofs aus, den die Dorfbewohner in dem Gebiet erbaut hatten. Der Friedhof schließt eine Reihe von Gräbern ein, die aus Zement gebaut wurden. Am 18. April 2021 händigte die IOF den Dorfbewohnern einen Baustopp-Bescheid aus und beschlagnahmte daraufhin 2 Bagger auf landwirtschaftlichem Gebiet in demselben Dorf unter dem Vorwand, sie arbeiteten im Gebiet C.

• Zur gleichen Zeit händigte die IOF Nasser Abu Khudeir einen Räumungsbescheid aus, da die israelische Bezirksverwaltung die Absicht hat, das 4-stöckige Wohnhaus, indem er im Shuafa-Viertel lebt, im Norden der besetzten Altstadt Ostjerusalems, innerhalb von 14 Tagen abzureißen. Das Gebäude beherbergt 10 Familien mit 55 Personen.
Abu Khudeir sagte, ein israelischer Geheimdienstoffizier habe ihn angerufen und aufgefordert, sein Haus zu räumen, da die Gemeinde beabsichtigt, die Zerstörung innerhalb von 14 Tagen durchzuführen. Abu Khudeir sagte, das Gebäude sei von einer Reihe von Zivilpersonen auf einem Grundstück westlich des Shuafat-Strukturplans errichtet worden. Das Grundstück ist für die Bebauung vorgesehen, aber liegt in einer nicht genehmigten Zone. Abu Khudeir fügte hinzu, dass die israelische Gemeinde den Bau zur Zeit unterbunden hat und eine hohe Gebühr von über USD 200.000 erhoben hat. In 2005 stellte sie einen Beschluss aus, das Wohngebäude abzureißen. Während der Anhörungen wurde der Abrissbeschluss von einer Entscheidung ersetzt, alle Ausgänge des Gebäudes mit Ziegeln vollständig zuzumauern. Man sollte anmerken, dass die Ramat Shlomo-Siedlung, die auf dem konfiszierten Land des Shuafat-Viertels erbaut wurde, nur 200 Meter von dem Gebäude entfernt ist. Abu Khudeir hob hervor, dass die Siedler den Bau bei der Gemeinde zum Thema machten, den Abriss verfolgten und dann dessen Schließung anstrebten.

‘Ezzatt Ghaith, einer der Appartement-Eigentümer in dem Gebäude, dem der Abriss droht, sagte, die Gebäude beherbergten 10 unterschiedliche palästinensische Familien, die ihre Appartements nach 2015 wieder in Stand gesetzt hatten, nachdem die Eigentümer den Aufhebungsbescheid der Schließung erhalten hatten. Ghaith fügte hinzu, dass alle Appartement-Eigentümer hart gearbeitet hätten, um die Baulizenz zu bekommen und sämtliche gesetzliche Verfahren durchlaufen haben. Daraufhin erlaubte die israelische Stadtverwaltung ihnen, einen Antrag an die israelische Tabu zur Erteilung einer Baulizenz zu stellen. Die Stadtverwaltung erlaubte ihnen sogar, das Gebäude um eineinhalb Stockwerke aufzustocken. Ghaith sagte, sie seien alle über den Abrissbeschluss erstaunt gewesen, da die Lizenzverfahren vollkommen gut liefen, und wiesen darauf hinnte, dass der Abrissbescheid der Stadtverwaltung für das Gebäude Teil der Kollektivbestrafungspolitik ist, da Naser Abu Khudeir, der in dem Gebäude lebt, von der israelischen Stadtverwaltung und dem Geheimdienst gesucht wird.

• Um circa 10:00 am Montag, 12. Juli 2021, rückte die IOF, durch Militärfahrzeuge gedeckt und von israelischen Zivilverwaltungsbeamten begleitet, mit einem Kranwagen in das Um Qussa-Gebiet, im Osten der Stadt Yatta,südlich von Hebron. Die IOF bezog rund um eine Schule Stellung und beschlagnahmte einen als Klinik genutzten Zinnblechraum (10 qm) unter dem Vorwand einer fehlenden Lizenz.

• Fast zur gleichen Zeit zerstörten die israelischen Bulldozer 5 Baracken im Westen der Dorfes Haris in Salfit, unter dem Vorwand, sie befänden sich im Gebiet C. Die Baracken, die sich auf den Nebenstraßen (Samaria) befinden, gehören Fadi Hasan Saleh Suliman. Diese Weißblechbaracken dienten als Gemüseladen, Autoreparatur-Werkstatt, eine Werkstatt mit Verkauf von Aluminium, eine Schmiedewerkstatt und eine Schreinerei. Fadi Suliman sagte, dass dies das fünfte Mal sei, dass die IOF seine Baracken zerstörte und jedes Mal habe er sie wieder aufgebaut. Er fügte hinzu, dass die IOF die Baracken mitsamt deren Inhalt zerstörte, was schwere Verluste verursachte.

• Um cicra 11:30 rückte die IOF, im Schutz von Militärfahrzeugen und in Begleitung von israelischen Zivilverwaltungsbeamten mit 2 Baggern in das Wadi al-Joz-Gebiet, im Osten des Dorfes Bani Na’im im Osten Hebrons . Die IOF bezog Stellung in dem Gebiet, während die Bagger folgende Einrichtungen zerstörten:

1. Ein 30 qm großer landwirtschaftlicher, aus Ziegeln und Weißblech gebauter Raum, ein 150 Kubikmeter großer Wasserbrunnen und eine 100 Meter hohe Zementmauer, was ‚Abdul ‘Aziz Mahmoud ‘Odah, gehört.

2. Eine 100 Meter hohe Betonmauer , die ‘Azzam ‘Abdul ‘Aziz ‘Odah gehört.

3. Ein landwirtschaftlicher Raum von 30 Quadratmetern, aus Ziegeln und Weißblech erbaut, ein Badezimmer von 1,5 Quadratmetern aus Weißblech erbaut und eine 100 Meter hohe Betonwand, die ‘Abed al-Salam ‘Azzam al-Qimiri gehört.

• Am Montag erfüllte Jamal ‘Ajaj den israelischen Stadtverwaltungsbescheid und zerstörte selbst sein Haus im al-Sal’ah-Viertel im Dorf von Jabel Mukaber, im Südosten des besetzten Ostjerusalems, unter dem Vorwand der Nichtgenehmigung. ‘Ajaj sagte, dass sein 4 stöckiger Rohbau ( 110 sqm) drei Monate zuvor erbaut wurde, um mit seiner Frau darin zu leben. Das Haus bestand aus 3 Zimmern, einem Badezimmer und einer Küche. ‘Ajaj erklärte, dass die israelische Stadtverwaltung ihm einen Monat zuvor eine behördliche Abrissverfügung ausgestellt hatte. Gestern Abend erhielt er einen Anruf von der israelischen Polizei, die ihm 24 Stunden gab, um den Abriss durchzuführen, oder eine Gebühr von NIS 100.000 zu zahlen, wenn die Verwaltungsmitarbeiter diesen vornehmen.

• Um circa 23:00 führte Mohammed Nassar al-Hussani den Abrissbescheid der israelischen Stadtverwaltung und Selbstzerstörung seines Hauses im Wad Qaddoum-Viertel im Dorf Silwan, im Süden der Altstadt des besetzten Ostjerusalems durch, unter dem Vorwand der Nichtgenehmigung. Al-Hussani sagte, sein 124 Meter großes Haus habe seine Familie, die aus 7 Personen besteht, darunter zwei Kinder, sein Vater und seine Mutter und seine Schwester beherbergt. Er erklärte, sein Haus sei 2013 gebaut worden und seit der Zeit habe die IOF vor israelischen Gerichten gegen ihn geklagt und ihm Gebühren auferlegt. 2019 verhängte die IOF eine Gebühr von NIS 40.000 gegen ihn. Er fügte hinzu, dass das israelische Gericht trotz aller Versuche, mit Hilfe von Anwälten und Ingenieuren eine Genehmigung für sein Haus zu erhalten, im Januar 2021 eine Verlängerung ablehnte und nun den Abrissbeschluss ausstellte. Al-Hussani betonte, dass die israelische Polizei ihn anrief und ihm sagte, entweder zerstöre er sein Haus selbst oder sie würde eine Gebühr von ihm in Höhe von NIS 200.000 für die Abrisskosten verlangen. Daraufhin räumte er sein Haus aus und lieh sich einen Bulldozer, um den Abriss durchzuführen.

• Um 10:00 am Dienstag, 13. Juli 2021 händigte die IOF 3 Zivilpersonen aus dem Dorf, Azun Atme, im Süden von Qalqilya, Beschlüsse aus; einen Baustoppbescheid für einen Rohbau, von Mohammed Isma’el Younis, sowie zwei andere Bescheide für den Abriss zweier landwirtschaftlicher Räume, die Mohammed Ibrahim Younis and Ahmed Abdul Fattah Younis gehören.

• Um circa 07:00 am Mittwoch, 14. Juli 2021, rückte die IOF, verstärkt von mehreren Militärfahrzeugen und 2 Fahrzeugen der israelischen Bau- und Organisationsabteilung (Zivilverwaltung), einem Bulldozer, einem LKW und einem Bagger in das Qaboun Complex-Gebiet ein, im Osten des Mughayir-Dorfes, im Nordosten von Ramallah. Sie zerstörten 7 Baracken (2 für das Vieh und 5 als Wohnung genutzt). Des Weiteren brachten die Israelis Arbeiter mit, die 3 Zelte und einen Traktor beschlagnahmten.

Hier folgen die Einzelheiten der betroffenen Prioritäten:

Name Familien-mitglieder Kinder Vieh Beschlagnahmte Einrichtungen Bescheide

Atallah Hamed Hamed 8 3 50 · 2 (70 qm) Baracken
· (90 qm)Zelt fürs
Vieh
· Wassertank
· 6 Viehfutteranlagen
· Traktor
Keine vorherigen Bescheide
Abdullah Jaber Hamed 7 4 70 · (60 qm) Wohnbaracke
· (60 qm) Viehbaracke Keine vorherigen Bescheide
Abdul Raheem Atallah al-Qabouni 12 5 90 · 2 (70 qm) Wohnbaracken
· (90 qm) Viehzelt Keine vorherige Bescheide
Abdullah Hassan al-Qabouni 10 3 – · (70 qm) Wohnbaracke
· (50 qm)Wohnzelt Keine vorherige Bescheide erhalten

• Um circa 09:00, am Mittwoch, 14. Juli 2021, zerstörten israelische Bulldozer eine Vieh-Baracke, die Ibrahim Obaid gehörte, im Dorf al-Nabi Samuil, im Nordwesten des besetzten Ostjerusalems und befahlen, 2 Baracken unter dem Vorwand der Nichtgenehmigung abzureißen.
Ibrahim Obaid sagte, er sei überrascht gewesen, als die IOF in das Gebiet stürmte und seine Viehbaracke zerstörte, und wies darauf hin, dass die Zerstörung seiner (26 qm) Baracke ihm hohe Verluste und Ärger verursachen wird. Man sollte anmerken, dass die IOF Mohammed Ayed und Za’al Abu Dahouk 2 Verfügungen ausgehändigt ha, ihre Baracken zu zerstören.

Siedler greifen palästinensische Zivilpersonen und deren Eigentum an

• Am Sonntagmorgen, 11. Juli 2021, griff eine Gruppe von Siedlern aus der “Ahya”-Siedlung, die auf den östlichen Ländereien des Dorfes, Jalud, errichtet wurden, das Stromnetzwerk in Kherbet Sarah, im Südosten des Dorfes an, beschädigte die Netzleitungen und durchtrennte die Masten des Netzes.

• Um circa 10:00 warf eine Gruppe Siedler der “Ma’on” Siedlung, im Osten von Yatta, südlich des Hebron-Gouvernorats, Steine auf palästinensische Schafhirte, während diese auf ihren Weiden in der Nähe der oben genannten Siedlung weilten, und zwang sie, das Gebiet zu verlassen. In der Zwischenzeit traf die IOF ein, hinderte die Siedler jedoch nicht daran, Steine auf die palästinensischen Schafhirte zu werden und sie anzugreifen.

• Am Mittwoch, 14 Juli 2021, griff eine Gruppe Siedler aus der “Yitzhar” Siedlung, die auf dem Gebiet südöstlich von Nablus, im Norden der Westbank, errichtet worden war, palästinensische landwirtschaftliche Ländereien in Jabal Salman,im Osten des Dorfes Burin, an. Das Ergebnis war, dass die israelischen Siedler 150, 60-70 Jahre alte, Olivenbäume absägten. Sie benutzten dafür Hand- und automatische Sägen und Steine. Der Besitzer war Mohammed Mustafa Zebin aus Nablus.

Kollektive Bestrafung:

Als Teil der Kollektivbestrafungspolitik gegen die Palästinenser, die beschuldigt werden, Angriffe gegen die IOF oder Siedler verübt zu haben, zerstörte die IOF am Donnerstag, 08. Juli 2021, das Haus der Familie eines Gefangenen aus Ramallah. Er befindet sich im israelischen Gefängnis, nachdem man ihn angeklagt hatte, einen Siedler getötet und andere verletzt zu haben.
Laut Untersuchungen des PCHRs rückte die IOF um circa 00:00 Uhr am Donnerstag im Schutz von dutzenden Militärfahrzeugen in das Dorf Turmus Ayya, im Nordosten von Ramallah, ein. Die Soldaten sprangen aus den Militärfahrzeugen und nahmen zwischen Häusern Stellung, 30 von ihnen deckten die Dächer ab. Inzwischen drang eine große Anzahl israelischer Streitkräfte in das Haus der Familie von Montaser Ahmed ‘Ali al-Shalabi (44), der seit dem 06. Juni 2021 in Haft ist, um die Verfügung zur Zerstörung umzusetzen, worüber die Familie informiert wurde infolge der Behauptung der IOF, der Gefangene habe einen Siedler getötet und 2 andere am Za’atarah Kontrollpunkt im Süden von Nablus.

Die IOF zwang die Nachbarn neben Shalabis Haus, ihre Häuser zu räumen. Inzwischen kesselte die IOF ein weiteres Haus ein, das der Familie der Frau eines Gefangenen, Sanaa’ Hamdi al-Shalabi, gehörte, die den PCHR-Feldarbeitern sagte, sie sei mit ihren 3 Kindern, Sarah, Mohammed und Ahmed in das Haus zu ihren Eltern gezogen, nachdem sie von ihrem Anwalt einen Anruf am 30. Juni 2021 erhalten hatte. Er informierte sie über die Verfügung, ihr Haus zu zerstören. Nachdem die IOF das Haus ihrer Familie eingekesselt hatte, habe sie versucht, herauszugelangen und in der Nähe zu bleiben, aber die IOF habe sie daran gehindert. Deshalb ging sie zu dem Haus ihrer Familie zurück und beobachtete über das Live-Video auf der Turmus Ayya-Seite und durch das Fenster ihres Familienhauses, wie die IOF ihr Haus im östlichen Viertel neben der Turmus Ayya-Schule einkesselte und Sprengkörper in die Wände platzierte. Um 06:15 sprengten sie das Haus von innen, aber ein Teil des Stockwerks blieb stehen. Deshalb platzierten die Soldaten Sprengkörper in das Gelände unter dem ersten Stock. Um 08:30 wurde das Haus vollständig gesprengt und die IOF zog sich aus dem Dorf zurück.

Schließungspolitik und Einschränkungen der Bewegung von Personen und Gütern:
Der Gazastreifen:

Die israelischen Behörden legten der Bevölkerung von Gaza weiterhin Kollektivbestrafungen auf, darunter Einschränkungen für Im- und Exporte, was eine ernsthafte Verschlechterung der wirtschaftlichen und kulturellen Rechte der Palästinenser bedeutet.

Der Gazastreifen leidet immer noch unter der von Israel verhängten Blockade, die kürzlich ihr 15. Bestehen erlebt, mit außergewöhnlichen Einschränkungen der Freiheit der Bewegung für Personen und Güter, die die fortgesetzte Verschlechterung der humanitären Bedingungen noch verschärfen und katastrophale Konsequenzen für alle Lebensbereiche haben. Bitte sehen Sie für weitere Informationen das monatliche Update von PCHRs „Status der Übergänge“, sowie die PCHR-Berichte über die Blockade.

Am Montag,12. Juli 2021 verkündete die IOF, dass sie einige ihrer Einschränkungen nach ein paar Tagen Ruhe lockern würde, auch die Fischereizone von 9 auf 12 Seemeilen erweitern. Gemäß ihrer Ankündigung wird die IOF den Import von Fischereimaterialien, Rohmaterial zur Produktion und Herstellung aus Israel in den Gazastreifen via Karm Abu Salem erlauben; der Export von Produkten und Textilien von Gaza nach Israel wird ebenfalls erlaubt sein. Zusätzlich gibt es Lockerungen bezüglich der Bewegung von Personen über den Beit Hanoun “Erez” Übergang, wie Journalisten, medizinisches Personal und bestimmte humanitäre Fälle, zum Beispiel wird Paaren, die nicht im selben Gebiet leben, die Ein- und Ausreise aus und in den Gazastreifen erlaubt sein.

Die Westbank:

Außer den 108 permanenten Kontrollpunkten und geschlossenen Straßen konnte man diese Woche die Errichtung von 50 temporären Kontrollpunkten sehen, die die Bewegung von Personen und Gütern einschränkt und wo die IOF Fahrzeuge von Palästinensern durchsucht, ihre Personalausweise überprüft und 2 von ihnen verhaftet wurden. Die IOF schloss viele Straßen mit Zementblöcken, Metalldetektortoren und Sandbermen und verschärfte ihre Maßnahmen gegen die Bewegung von Personen auf permanenten Militärkontrollpunkten. Die IOF verstärkte ihre Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der Zivilpersonen bei ihren permanenten Kontrollpunkten in der Westbank und schloss einige Kontrollpunkte mehrere Stunden lang bei verschiedensten Gelegenheiten.

Hier folgt eine PCHR-Dokumentation über Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und die von der IOF errichteten temporären Kontrollpunkte in der gesamten Westbank in dieser Woche:

Jerusalem:


• Am Donnerstag, 08. Juli 2021, errichtete die IOF einen Kontrollpunkt am Eingang zum Dorf, Biddu, nordwestlich von der Stadt.

• Am Freitag, 09. Juli 2021,errichtete die IOF einen Kontrollpunkt am Eingang zum Bir Ayoub-Viertel im Silwan Dorf, im Süden der Altstadt des besetzten Ostjerusalem.

• Am Dienstag, 13.Juli 2021, errichtete die IOF 4 Kontrollpunkte an den Eingängen zu den Vierteln Wadi Helwa und ‘Ein al-Louz im Dorf, Silwan, am Eingang zum al-Thawri-Viertel sowie am Eingang zum Dorf, Hizma, im Nordosten der Stadt.
• Am Mittwoch, 14. Juli 2021, schloss die IOF den Kalandia-Militärkontrollpunkt, nachdem ein Unbekannter am Kontrollpunkt eine Schießerei veranstaltet hat. Die IOF jagte die Person und verhaftete sie. Der Kontrollpunkt wurde später geöffnet. Außerdem errichtete die IOF einen Kontrollpunkt am Tunnel des Dorfes, Biddu, im Nordwesten der Stadt.

Bethlehem:

• Am Donnerstag, 08. Juli 2021, errichtete die IOF 2 Kontrollpunkte am Nordeingang zum Dorf, Tuqu, und am Eingang des Dorfes, Wadi Fukin, im Westen der Stadt.

• Am Freitag, 09. Juli 2021errichtete die IOF 2 Kontrollpunkte am Nordeingang des Dorfes, Tuqu, und am Nordeingang zum Dorf, Nahalin, westlich der Stadt.

• Am Samstag, 10. Juli 2021 errichtete die IOF 3 Kontrollpunkte an den nördlichen und westlichen Eingängen zum Dorf, Tuqu, und am Nordeingang zum Dorf, Nahalin, im Westen der Stadt.

• Am Sonntag, 11. Juli 2021, errichtete die IOF 2 Kontrollpunkte an den nördlichen und westlichen Eingängen zum Dorf, Tuqu.

• Am Montag, 12. Juli 2021, errichtete die IOF 2 Kontrollpunkte an dem Nordeingang zum Dorf, Tuqu, und an der al-Nashash-Kreuzung, im Süden der Stadt.

• Am Dienstag, 13. Juli 2021, errichtete die IOF 4 Kontrollpunkte am Nordeingang zum Dorf, Tuqu, am Westeingang zum Dorf, Beit Fajjar, am Eingang zum Dorf, Wadi Fukin, an der Kreuzung des Dorfes, Fureidis, im Osten der Stadt.

• Am Mittwoch, 14. Juli 2021, errichtete die IOF 2 Kontrollpunkte am Nordeingang zum Dorf, Tuqu, und am westlichen Eingang zum Dorf, Husan, im Westen der Stadt.

Nablus:

• Am Sonntag, 11. Juli 2021, errichtete die IOF einen Kontrollpunkt an den Eingängen zum Dorf, Beita.

• Am Dienstag, 13. Juli 2021, errichtete die IOF 2 Kontrollpunkte zwischen den Dörfern, Urif und Asira al-Qibliya, und im al-Moraba’a-Gebiet, in der Nähe des Dorfes, Tell, im Südosten von Nablus.

Jenin:

• Am Donnerstag, 08. Juli 2021, errichtete die IOF einen Kontrollpunkt an der Jenin-Hifa Street, im Westen von Jenin.

Hebron:

• Am Donnerstag, 08. Juli 2021, errichtete die IOF 4 Kontrollpunkte am südlichen Eingang von Hebron und an den Eingängen der Dörfer Idhna, Bani Na’im und as-Samu.

• Am Freitag, 09. Juli 2021, errichtete die IOF 2 Kontrollpunkte am Nordeingang von Hebron und am Eingang zum Dorf, Beit Ummar.

• Am Samstag, 10. Juli 2021, errichtete die IOF 3 Kontrollpunkte an den Eingängen zu den Dörfern, Surif und as-Samu sowie an der Wadi al-Joz-Straße.

• Am Sonntag, 11. Juli 2021, errichtete die IOF 2 Kontrollpunkte am nördlichen Eingang von Halhul City und am westlichen Eingang von Hebron.

• Am Montag, 12. Juli 2021, errichtete die IOF 4 Kontrollpunkte an den Eingängen der Dörfer Idhna, ad-Dhahiriya und as-Samu, und am Eingang des Fawwar-Flüchtlingslagers.

• Am Mittwoch, 14. Juli 2021, errichtete die IOF 3 Kontrollpunkte an den Eingängen der Dörfer, Khasa and Beit Awwa, und am nördlichen Eingang der Stadt Yatta.

Salfit:

• Am Montag, 12. Juli 2021,errichtete die IOF 4 Kontrollpunkte an den Eingängen der Dörfer Deir Istiya, Deir Ballut und Kafr ad-Dik sowie am Eingang von Salfit.    Quelle

Übersetzt von Inga Gelsdorf

 

 

PCHR: Israelische Menschenrechts-Verstöße in dem besetzten palästinensischen Gebiet

4. Sep. 2020

Zusammenfassung

Israelische Besatzungskräfte (IOF) übten weiterhin Verbrechen und vielfältige Gewalt gegen palästinensische Zivilpersonen und ihrer Eigentümer aus, darunter Razzien in palästinensischen Städten, deren Charakter exzessive Gewaltanwendung, Anschläge, Missbrauch und Angriffe gegen Zivilpersonen beinhalten. Diese Woche verletzte die IOF 6 palästinensische Zivilpersonen, einschließlich eines Kindes durch die Anwendung von exzessiver Gewalt bei Razzien in palästinensischen Städten sowie Unterdrückung von friedlichen Protesten in der Westbank. Die IOF fuhr mit ihrer Politik der Zerstörung und des Abrisses palästinensischer Häuser und Einrichtungen für ihre Siedlungserweiterungspläne fort.

Ende dieser Woche starb Dawoud Tal’at al-Khatib (48) im Ofer-Gefängnis durch einen Herzinfarkt, nur vier Monate vor seinem Entlassungsdatum. Al-Khatib aus Bethlehem wurde die letzten 18 Jahre von Israel in Gefangenschaft gehalten. Während seiner Gefängniszeit bekam er extreme Herzprobleme. Zuletzt in 2017, wo er einen Herzinfarkt erlitt.  Der Beschluss, seine Haft zu verlängern, verschlimmerte seinen kritischen Gesundheitszustand, so dass er schließlich durch einen Herzinfarkt am 2. September 2020 starb.

Die Ausgangssperre im Gazastreifen hält nun die zweite Woche in Folge an, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, nachdem außerhalb der Quarantäne-Zentren Corona-Fälle aufgetaucht waren.  PCHR befürchtet eine katastrophale Verschlechterung der Lebensbedingungen, falls die Ausgangssperre über einen längeren Zeitraum ohne Schutzmechanismus für die armen, arbeitslosen und am Limit lebenden Familien bestehen bleibt. Dasselbe gilt für die Tagesarbeiter, die ihre Einkommensquellen durch den Notstand und die Ausgangssperre verloren haben.  PCHR warnt vor den katastrophalen Folgen der Corona-Virusausbreitung im Gazastreifen, vor allem aufgrund des bereits erschöpften Gesundheitssystems durch die unmenschliche Blockade und der Kollektivbestrafungspolitik, die die IOF über den Gazastreifen seit nunmehr 14 Jahren verhängt hat.

Diese Woche wurden von PCHR 151 Verstöße gegen das internationale Menschenrecht und das internationale humanitäre Recht (IHR) durch die IOF und durch Siedler in dem besetzten palästinensischen Gebiet dokumentiert. Dabei ist daraufhinzuweisen, dass aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Virus-Pandemie die Mobilität der PCHR-Mitarbeiter und ihre Möglichkeit, Felddokumentationen auszuführen, begrenzt war. Deshalb beinhalten die Informationen in diesem Bericht nur einen Teil der ständigen IOF-Verstöße.

 

IOF Schießerei und Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit: IOF verletzte 6 Zivilpersonen, darunter ein Kind, durch die von der IOF in der Westbank angewandte exzessive Gewalt: 2 Zivilpersonen, darunter ein Kind, verletzt in Jenin; 1 Verletzter bei Zusammenstößen in Hebron; 2 bei der Unterdrückung des Kufur Qaddoum-Protestes in Qalqilia durch die IOF; und ein Verletzter in Bethlehem. Die IOF ermordete einen älteren Palästinenser in Tulkarem, der über den Boden geschleift und schwer geschlagen und gedemütigt wurde. Medien und Journalisten dokumentierten den Vorfall. Israelische Menschenrechtsverstöße in dem besetzten palästinensischen Gebiet ...

Im Gazastreifen eröffnete die IOF fünfmal das Feuer auf landwirtschaftlichen Gebiete im Osten von Khan Younis und Rafah, im südlichen Gazastreifen.

 

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen: Die IOF verübte 70 Übergriffe in der Westbank, darunter im besetzten Ostjerusalem.  Diese Übergriffe schlossen Razzien in zivilen Häusern und Schiessereien ein, verbreiteten Furcht unter der Zivilbevölkerung und griffen viele von ihnen an. In dieser Woche wurden bei Übergriffen 38 Palästinenser verhaftet, darunter 6 Kinder und ein Journalist. In Gaza führte die IOF einen begrenzten Einmarsch in den Osten von Rafah durch, im Süden des Gazastreifens.

 

Siedlungserweiterungsaktivitäten und Siedlerangriffe: Die IOF setzte ihre Siedlungserweiterungsoperationen in der Westbank, einschließlich in Ostjerusalem, fort. PCHR dokumentierte 7 Verstöße, einschließlich:

Jenin: Bäckerei zerstört und eine Abrissorder an eine Schreinerei zugestellt;

Ostjerusalem: 3 selbstzerstörte Häuser;

Bethlehem:  Palästinenser am Weiterbau seines Hauses gehindert und Beschlagnahme der Baumaterialien;

Hebron: 2  Wellblech-Häuser und eine Baracke zerstört, 1 Raum (Ziegelsteine und Wellblech) zerstört;

Ramallah: 3 Wohnzelte abgerissen und beschlagnahmt.

 

Siedlerangriffe: PCHR dokumentierte einen Brandanschlag auf ein Kraftfahrzeug und Vandalismus gegen Araber in Nablus.

 

Israelische Abriegelungspolitik und Beschränkungen der Freiheit der Bewegung:

Am Montag, 31. August 2020, erklärten die israelischen Behörden die Wiedereröffnung der Karem Abu Salem- Kreuzung und erlaubten die Wiedereinfuhr von Benzin und Baumaterial in den Gazastreifen.

Israelische Behörden entschieden auch, die Fischerei-Zone wieder zu erweitern, wie sie war, bevor dem Gazastreifen die jüngsten Strafmaßnahmen auferlegt wurden. Das geschah, nachdem eine Verständigung zur Eindämmung der israelischen Eskalation, die am 10. August im Gazastreifen begonnen hatte, erreicht wurde. Israel hatte Strafmaßnahmen gegen Gaza verhängt, angeblich als Reaktion auf den Start von Brandballons gegen israelische Siedlungen, die an den Gazastreifen angrenzen.

Der Gazastreifen leidet noch immer unter der schlimmsten Abriegelung in der Geschichte der israelischen Besetzung der palästinensischen Gebiete. Ohne irgendeine Verbesserung im Hinblick auf die Bewegung von Personen und Waren, auf humanitäre Bedingungen und die katastrophalen Folgen für alle Aspekte des Lebens, hat bereits das 14. Jahr in Folge begonnen.

Für die zweite Woche in Folge bleibt die dem Gazastreifen auferlegte Ausgangssperre, um den Ausbruch des Corona-Virus einzudämmen. Besonders, nachdem Fälle außerhalb der Quarantäne-Zentren im Gazastreifen bestätigt wurden. Als Ergebnis hat sich das Leiden der Bevölkerung im Gazastreifen noch vergrößert. PCHR befürchtet eine katastrophale Verschlechterung der Lebensbedingungen, wenn die Ausgangssperre für längere Zeit aufrechterhalten wird, ohne einen Schutzmechanismus für die armen, arbeitslosen und am Limit lebenden Familien sowie für die Tagesarbeiter, die ihre Einnahmequellen aufgrund des Notstandes und der Ausgangssperre verloren haben.

In der Zwischenzeit teilt die IOF die Westbank weiter in getrennte Kantone, mit Hauptstraßen, die von der israelischen Besatzung seit der zweiten Intifada mit temporären und ständigen Kontrollpunkten abgesperrt wurden, was die Bewegungsfreiheit der palästinensischen Zivilbevölkerung einschränkt. Außerdem unterliegen sie der Verhaftung.  

 

I. Schießereien und andere Verstöße gegen das Recht zu leben und auf körperliche Unversehrtheid

·      Um circa 02:00 Uhr am Donnerstag, 27. August 2020, stürmte die IOF durch mehrere Militärfahrzeuge verstärkt das al-Fawar-Flüchtlingslager im Süden Hebrons. Sie patrouillierten die Straßen des Lagers entlang und positionierten sich im südlichen Gebiet, wohingegen die Soldaten zwischen den Häusern der Zivilbevölkerung im Zentrum des Lagers stationiert waren. Eine Anzahl Soldaten führte eine Razzia durch und durchsuchte ein dreistöckiges Haus, dass 5 Apartments der Familie Abu Hashhash beinhaltet. Die Soldaten brachen in das Apartment von Iyad Mahmoud Ahmed Abu Hashhash ein und griffen ihn an, indem sie brutal auf ihn einschlugen und ihn verhafteten. Die Soldaten griffen auch Iyads Bruder Yaqoub (35) an und, nachdem sie sein Apartment durchsucht hatten, schlugen sie ihn brutal, trafen seine Nase, die dadurch gebrochen war.  Die Soldaten legten Yaqoub Handschellen an und nahmen ihn mit zum Apartment seines Bruders. Dort begannen sie, mit den Händen und mit ihren Gewehrkolben auf beide Brüder einzuschlagen und mit den Füßen zu treten. Das Ergebnis war, dass sie ohnmächtig wurden. Nachdem sich die IOF aus dem Hause zurückgezogen und Iyad mitgenommen hatte, wurde Yaqoub ins al-Ahli Hospital gebracht, wo er medizinisch behandelt wurde, während die Ärzte einen Termin für seine Nasenoperation festlegten. Als Yaqoub nach Hause zurückkehrte, fand er heraus, dass israelische Soldaten NIS 5.800 gestohlen hatten, die in seinem Schlafzimmer waren. Es sei darauf hingewiesen, dass israelische Soldaten eine Razzia in dem Haus einen Monat zuvor durchgeführt und Yaqoub angegriffen und ihm die Nase gebrochen haben, obwohl er gerade eine Nasenoperation hinter sich hatte.

 

·       Um circa 23:30 Uhr am Donnerstag, 27. August 2020, eröffneten die israelischen Soldaten, die entlang des Grenzzaunes, östlich des al-Shoka Dorfes, im Osten von Rafah, stationiert waren, das Feuer auf landwirtschaftliche Gebiete. Es wurde über keine Opfer berichtet.

 

·      Um circa 13:30 Uhr am Freitag, 28. August 2020, versammelte sich eine Anzahl palästinensischer junger Männer im Bab al-Zawiyah-Gebiet im Zentrum von Hebron und warf Steine auf israelische Soldaten, die an dem, an der geschlossenen al-Shuhada Straße errichteten, Militärkontrollpunkt stationiert waren. Einige israelische Soldaten feuerten Schallbomben auf die Steinewerfer. Die jungen Männer verteilten sich in den Beir al-Sabe’a und Wadi al-Tuffah-Gebieten, kamen zu dem Kontrollpunkt zurück und warfen wieder Steine auf die israelischen Soldaten, die hinter den Betonblöcken positioniert waren. Die Soldaten feuerten mit scharfer Munition auf sie. Das Ergebnis war, dass eine Kugel das linke Knie eines 18jährigen jungen Mannes getroffen hatte. Die Soldaten jagten ihn, verhafteten ihn und nahmen ihm mit zum Kontrollpunkt. Um circa 19:30 Uhr erreichte eine Militärambulanz das Gebiet und transportierte den verwundeten Zivilisten ins Staatliche Krankenhaus in Hebron. Seine Verletzung wurde als geringfügig eingestuft.

 

·      Um circa 13:00 Uhr, am Samstag, 29. August 2020,  unterdrückte die IOF, die am nördlichen Eingang auf dem Gebiet des Kufur Qaddoum-Dorfes im Norden von Qalqilia stationiert war, einen Protest, an dem dutzende palästinensische Zivilpersonen teilnahmen. Die IOF stieß mit ihnen zusammen und feuerte gummi-ummantelte Stahlkugeln, Schallbomben und Tränengaskanister auf sie.  Das Ergebnis war: 2 Zivilpersonen wurden mit scharfer Munition in ihre unteren Extremitäten geschossen.

 

·      Um circa 01:00 Uhr am Sonntag, 03. August 2020, stürmte die von mehreren Militärfahrzeugen verstärkte IOF das al-Aroub-Flüchtlingslager im Norden von Hebron and positionierte sich in der Nähe des UNRWA-Auslieferungslagers. Die Soldaten patrouillierten zwischen den Vierteln und warfen viele Flyer, die den Bewohnerm des Flüchtlingslagers wegen sogenannter „Gewalt und Unruhen und fortgesetztem Steinewerfen“ drohten.  In der Zwischenzeit versammelten sich Dutzende junger Männer und bewarfen die Infantrie-Einheiten der IOF mit Steinen, während die letzteren wahllos Schallbomben und Tränengaskanister auf die Steinewerfer und zwischen die Häuser feuerten. Das Ergebnis war, dass zahlreiche Steinewerfer durch das Einatmen des Tränengases Probleme mit dem Atmen bekamen.  Die Zusammenstöße zwischen der IOF und den jungen Männern hielten bis 02:30 Uhr an, wo die IOF ein Sperrfeuer scharfer Kugeln in die Luft feuerte, um sich von dem Lager zurückzuziehen. Weder über Festnahmen, noch Hausdurchsuchungen wurden berichtet.

 

·      Um circa 02:15 Uhr am selben Sonntag stürmte die IOF Hebron und positionierte sich an der al-Malek Faisal-Straße und zwischen den Häusern. Sie führten eine Razzia in der Schreinerei und Möbelfabrik der Taha Abu Suneinah-Familie durch und durchsuchten sie, nachdem sie die Türe mit Spezialwerkzeugen geöffnet hatten. In der Zwischenzeit kamen mehrere palästinensische junge Männer zusammen und warfen Steine und leere Flaschen auf die IOF, wobei die letztere wahllos Schallbomben und Tränengaskanister abfeuerte. Das Ergebnis davon war, dass eine Schallbombe in das Zimmer der Inneren Medizin-Abteilung des Aaliyah Governmental Hospitals fiel, das in der Nähe des Gebietes liegt, wo sich die Zwischenfälle ereigneten. Fast 25 Patienten kämpften ebenfalls mit Atemnot und wurden in andere Abteilungen des Krankenhauses gebracht.  Um circa 04:00 Uhr am gleichen Tag zog sich die IOF aus dem Gebiet wieder zurück. Über keine Verhaftungen wurde berichtet.

 

·      Um circa 20:30 Uhr am Montag, 31. August 2020, eröffnete die IOF, die  die Annexionsmauer im Nordosten des Faqqua-Dorfes, nordöstlich von Jenin bewacht, das Feuer auf Mahmoud Taleb Mahmoud Shaheen (18), während er nach Hause zurückkehrte, das 200 Meter von der obengenannten Mauer entfernt ist. Das Ergebnis war, dass Shaheen von einer scharfen Kugel ins rechte Bein getroffen wurde. Er wurde ins Dr. Khalil Suleiman Hospital in Jenin zur medizinischen Behandlung eingeliefert.

Shaheens Vater sagte zu dem Mitarbeiter von PCHR:

“Um circa 20:30 Uhr am Montag, 31. August 2020, nahm mein Sohn Mahmoud (18) an einer Hochzeitsfeier im Faqqua-Dorf, im Nordosten von Jenin, teil. Er befand sich auf dem Rückweg nach Hause im nordöstlichen Viertel, das 200 Meter von der Annexionsmauer entfernt ist. Als er circa 40 – 50 Meter von der Mauer entfernt war,  eröffneten die israelischen Soldaten, die die Annexionsmauer zu bewachen, das Feuer auf ihn, verletzten sein rechtes Bein, ohne jeglichen Grund. Sofort kamen Nachbarn und lieferten ihn ins Dr. Khalil Suleiman Hospital zur medizinischen Behandlung ein.”

·      Um circa 03:50 Uhr am Dienstag, 01. September 2020, stürmte die IOF die al-Saf and al-Mahd Straßen im Zentrum von Bethlehem. Sie führten eine Razzia durch,  durchsuchten eine Reihe von Häusern und verhafteten Shadi Mohammed al-Harimi (31) und Touni Asa’ad Qatan (27). In der Zwischenzeit versammelten sich mehrere junge Palästinenser in der Nähe des al-Mahd Square und warfen Steine und Molotow-Cocktails auf die in dem Gebiet stationierte IOF, während die letztere gummi-ummantelte Stahlgeschosse, Schallbomben und Tränengaskanister auf sie abfeuerte. Das Ergebnis war, dass zahlreiche junge Männer durch das Einatmen von Tränengas erstickten.

 

·      Um circa 13:00 Uhr unterdrückte die auf dem Land der Dörfer, Shufah und Jbarah, im Südosten von Tulkarem,stationierte IOF einen Protest, an dem Dutzende von Zivilpersonen teilnahmen. Die IOF jagte die jungen Männer, die sich in dem Gebiet versammelt hatten, stieß mit ihnen zusammen und feuerte scharfe und gummi-ummantelte Stahlkugeln, Schallbomben und Tränengaskanistern auf sie. Die IOF griff Khairi Hanoun (64), aus dem Anabta-Dorf, im Osten von Tulkarem, an, indem sie auf seine Füße schlug. Sie inhaftierten ihn und entließen ihn nach anderthalb Stunden wieder. Die IOF griff viele Journalisten an, die über die Proteste berichteten, einschließlich: Fadi Yaseen, der Fotograf von Palästina-TV. Außerdem rangen viele Zivilpersonen nach Luft, nachdem sie Tränengas eingeatmet hatten.

 

Um circa 00:20 Uhr am Mittwoch, 02. September 2020, feuerte die entlang des Grenzzauns, im Osten von Khan Younis, stationierte IOF scharfe Munition und Tränengaskanister auf landwirtschaftliche Gebiete, im Osten des Qararah-Dorfes, das an den Grenzzaun angrenzt.

 

·      Um circa 04:00 Uhr, am selben Mittwoch, eröffnete die IOF, die in dem Militärbeobachtungsturm im Gebiet von Rachels Grab, das an die Bilal Ben Rabah Moschee im Norden von Bethlehem grenzt, stationiet ist, das Feuer auf einen 32-jährigen Zivilisten, der in dem Gebiet spazierenging.  Das Ergebnis war, dass er mit scharfer Munition in seinen Fuß geschossen wurde. Er wurde ins Beit Jala Hospital für medizinische Behandlung eingeliefert.

 

·      Um 04:15 Uhr stürmte die IOF das Ash-Shuhada-Dorf, südöstlich von Jenin, im Norden der West Bank. Die IOF umstellte das Haus von Ihab Hatem Husein Darwish Asous (27). In der Zwischenzeit versammelten sich zahlreiche palästinensische Zivilisten und warfen Steine auf die IOF, während die letztere mit scharfer Munition, Schallbomben und Tränengaskanistern antwortete. Das Ergebnis war, dass ein 16-Jähriger mit 2 scharfen Kugeln erschossen wurde.  Er wurde ins Dr. Khalil Suleiman Governmental Hospital zur medizinischen Behandlung gebracht. Bevor die IOF sich aus dem Dorf zurückzog, verhaftete sie den Zivilisten Asous.

 

·      Um circa 08:30 Uhr am selben Mittwoch, feuerte die am Grenzzaun, im Osten von  Khan Younis, stationierte IOF scharfe Munition auf landwirtschaftliche Gebiete, östlich des Khuza’a-Dorfes, das an den Grenzzaun angrenzt. Es wurde von keinen Opfer berichtet.

 

II. Übergriffe und Verhaftungen:

Donnerstag, 27. August 2020:

·      Um circa 01:00 Uhr rückte die IOF in das Biddu-Dorf ein, im Nordwesten des besetzten Jerusalems. Sie führten Razzien durch und durchsuchten Ayyoub Mohammed al-Khadours (28) Haus und verhafteten ihn. Man sollte beachten, dass al-Khadour ein ehemaliger Häftling in israelischen Gefängnissen war.

·      Um circa 02:00 Uhr rückte die IOF ins Qutna-Dorf ein, im Nordwesten des besetzten Ostjerusalems. Sie führten Razzien aus und durchsuchten Mos’ab Saleem Shamasnas (23) Haus und verhafteten ihn.

·      Um 02:30 Uhr rückte die IOF ins Jabal Hindaza-Dorf vor, im Osten von Bethlehem. Sie führten Razzien aus und durchsuchten Na‘eem Mousa Abu ‘Ahours (18) Haus und verhafteten ihn. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass Abu ‘Ahour von einer Kugel ins Bein getroffen wurde, während er in der Nähe des al-Quds-Kraftwerks in der Nähe der Bilal Bin Rabah Moschee, am nördlichen Eingang von Bethlehem, war.

·      Ungefähr zur selben Zeit rückte die IOF ins al-‘Arqa-Dorf, im Südwesten von Jenin ein. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Nael Mohammed Yehyas (24) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa um 03:10 Uhr rückte die IOF ins Rujeib-Dorf, südöstlich von Nablus, im Norden der Westbank ein. Sie führten eine Razzia aus und durchsuchten Khalil Abdul Khaleq Mohammed Dwaikats Haus, der einen israelischen Soldaten in Bitah Tikva in Israel am 26. August 2020, erstochen hat, um Maßnahmen gegen die Zerstörung des Hauses zu ergreifen. Man sollte bedenken, dass die israelischen Behörden die Zerstörung als Politik der Kollektivstrafe gegen palästinensische Familien anwenden.

·      Um 03:30 Uhr rückte die IOF in das al-‘Abayat-Dorf, im Osten von Bethlehem vor. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Omar Khaled Ayyads (17) Haus und verhafteten ihn.

·      Um 03:30 Uhr rückte die IOF ins Qarawat Bani Zeid-Dorf,im Nordwesten von Ramallah, ein. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Amer Bassam Sneifs (31) Haus und verhafteten ihn. Später entließ ihn die IOF.

·      Um circa 03:50 Uhr rückte die IOF ins Beit Loqya-Dorf, im Südwesten von Ramallah, ein. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Najeeb Ahmed Najeeb Mafarjas (35) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa 06:30 Uhr rückte die IOF ins Jin Safout-Dorf, im Osten von Qalqilia, ein. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Karam Khamees Shobakis (22) Haus ein und verhafteten ihn.

·      Um circa 07:00 Uhr rückte die von mehreren Militärfahrzeugen und Bulldozern verstärkte IOF 100 Meter in das al-Shwaika-Dorf, im Osten von Rafah, im Süden des Gaza Streifens, ein. Sie starteten vom al-Motabaq-Tor, das an den Grenzzaun zwischen Gazastreifen und Israel angrenzt. Sie durchkämmten und planierten das Land und rückten gegen 11:00 Uhr wieder aus.

·      Gegen 14:00 Uhr verhaftete die IOF Ghassan Alian (55), aus Bitir, im Westen von Bethlehem, nach einem Hinweis der israelischen Geheimdienste in der Siedlung “Gush Etzion”,  im Süden der Stadt.

·      Die IOF führte Überfälle (6) in den Dörfern Beit Ammer, Hadab al-Fawwar, Sa’eer  in Hebron; Faqoua’, im Südosten von Jenin; Tayaseer, im Osten von Tubas; Karf Ein, im Nordwesten von Ramallah. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Freitag, 28. August 2020:

·      Um circa 02:00 Uhr rückte die mit verschiedenen Militärfahrzeugen verstärkte IOF ins al-‘Aroub-Flüchtlingslager, im Norden Hebrons ein. Sie führte Razzien durch und durchsuchte  Bara’ Abdul Hai Jawabras (19) Haus and verhaftete ihn.

·      Um circa 03:50 Uhr rückte die IOF ins Azun-Dorf, im Osten von Qalqilia ein. Sie führten Razzien durch und durchsuchten Karam Fares Shbaitas (18) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa 22:30 Uhr verhaftete die IOF 3 Zivilisten, während sie in der al-Wad-Straße in der Altstadt des besetzten Ostjerusalems waren, nachdem sie sie brutal geschlagen hatten. Die IOF nahm sie mit zum al-Qishla-Ermittlungszentrum in der Altstadt. Die Verhafteten sind: Khaled al-Sokhn (23), Abdullah al-Julani (28), und Mohammed Zein (21).

·      Die IOF führte Überfälle (6)n in Hebron aus, im al-Fawwar-Flüchtlingslager, und Yatta im Hebron Gouvernorat; Yamoun, im Westen von Jenin; Kufur Qaddoum und Hibla, im Osten von Qalqilia. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Samstag, 29. August 2020:

·      Um 16:00 Uhr rückte die IOF in die al-Bostan-Straße im Obaid-Viertel ein, im Westen von al-‘Isawiya, nordöstlich des besetzten Jerusalems. Sie führte Razzien durch und durchsuchte Mo’tasem Hamza Obaids (17) Haus und verhaftete ihn. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass Obaid 10 Tage zuvor verhaftet wurde und zwei Wochen unter Hausarrest freigelassen.

·      Die IOF führte Überfälle (4) in al-Samoua’, Hebron, Beit Ammer und den al-Mowreq-Dörfern im Hebron Gouvernorat durch. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Sonntag, 30. August 2020:

·      Um 01:00 rückte die IOF ins Nahaleen-Dorf,  im Westen von Bethlehem, ein. Sie führte Razzien durch und durchsuchte mehrere Häuser und verhaftete Mahmoud Maher Shakarna (17) und übergab Hamdan Yousef Fannoun (32) eine Vorladung zum israelischen Geheimdienst im Gush Etzion-Siedlung, im Süden der Stadt.

·      Um circa 02:30 Uhr rückte die IOF in die al-Shwaika-Vorstadt, im Osten von Tulkarem ein. Sie führten Razzien durch und durchsuchten zwei Häuser, die Sameer Abdul Qader Mohammed Omar (47) und Sameh Adnan Mohammed Obaid (31) und verhafteten sie.

·      Um circa 07:00 Uhr legte die IOF einen Hinterhalt in der Nähe von Haddad Resort, im Osten von Jenin, im Norden der Westbank, an und verhaftete Yaser Waleed Khuzeima (30), von Qabatya, im Südosten von Jenin, nachdem sie ihn angehalten und sein Auto durchsucht hatten. Die IOF nahm ihn zu einem unbekannten Ziel mit und verließ sein Auto. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass Khuzeima ein ehemaliger Gefangener in den israelischen Gefängnissen ist.

·      Um circa 15:00 Uhr hielt die IOF einen Bus an und zwang (4) die Kinder auszusteigen, um sie zu verhaften, im Zentrum von Jerusalem und nahm sie mit zur “al-Bareed”-Polizeistation in Salah al-Dein-Straße. Die Verhafteten sind: Ahmed Dari (17), seine Schwester Noumi (16), Yasmine Qaisiya (16) und Sajeda Abu Roumi (16).

·      Augenzeugen sagten, die IOF hielten einen Bus an und durchsuchten ihn in der Nablus-Straße und prüften ihre ID-Karten und zwang einige von ihnen, aus dem Bus auszusteigen, indem sie behaupteten, sie trügen ihre Masken nicht richtig. Sie fügten hinzu, dass die IOF  einige von ihnen geschlagen und gestoßen und (4) Studenten verhaftet hätte, die nach der Schule auf dem Heimweg nach al-‘Isawiya waren. Das Ergebnis war, dass Qaisiya und Abu Roumi gegen Kaution freigelassen wurden. Dari wurde nach mehreren Stunden entlassen, unter der Bedingung, zwei Tage unter Hausarrest zu stehen und ein zehntägiges Verbot, den Eingang ins Damascus Tor “Bab al-‘Amoud” zu betreten.

·      Die IOF führte einen Überfall in Sabastya, nordwestlich von Nablus aus. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Montag, 31. August 2020:

·      Um circa 02:00 Uhr rückte die israelische