Samstag, 24. Oktober 2020
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15:25
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Mehr als
1.400 palästinensische Frauen in
israelischen Gefängnissen
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08.03.2016 - Seit Beginn der Al Aqsa
Intifada (der 2. Intifada) im
September 2000 sind laut
palästinensischen Quellen bis heute
mehr als 1.400 Frauen festgenommen
und in israelische Gefängnisse
gesperrt worden.
"Die israelischen
Besatzungskräfte haben von September
2000 bis heute 1.403
palästinensische Frauen festgenommen
und inhaftiert", berichtete am
Montag (7.3.) Abdul Naser Farwana,
der sich für die Angelegenheiten
palästinensischer Gefangener
engagiertet.
In Erklärungen aus
Anlass des Internationalen
Frauentages betonte der Aktivist,
dass sich auf der Liste der
inhaftierten Frauen Mütter, Alte,
Schwangere, soziale Aktivistinnen,
Parlamentsabgeordnete, Studentinnen
und kleine Mädchen befinden. "Vier
palästinensische Frauen haben in
israelischen Gefängnissen unter
schwierigen Bedingungen ein Kind zur
Welt gebracht", fügte Farwana
hinzu, um anschließend Folter und
Misshandlungen an inhaftierten
palästinensischen Frauen
anzuprangern. Als Folge der
feindseligen Haltung, fügte Farwana
hinzu, sei eine Anzahl Frauen
verletzt oder getötet worden.
"Trotz aller
unmenschlichen Bedingungen und dem
fehlenden Zugang zu den
notwendigsten Dingen konnten die
Israelis den Willen dieser Frauen
nicht brechen, sie fahren fort mit
ihrem Widerstand, und einige von
ihnen sind aus Protest gegen ihre
Inhaftierung in den Hungerstreik
getreten".
Aus Anlass des
Internationalen Frauentages bat
Farwana um mehr Bemühungen, um
palästinensischen Frauen zu helfen,
v.a. den in israelischen
Gefängnissen inhaftierten, und ihre
Leiden zu mildern. Anfang Februar
berichtete Farwana, dass seit Beginn
der 3. Intifada im vergangenen
Oktober etwa 100 palästinensische
Frauen und Mädchen inhaftiert worden
sind.
Die Spannungen in den
besetzten Gebieten hatten sich nach
einer Reihe von (militärischen)
Einfällen und Profanierungen der Al
Aqsa-Moschee in Al Quds (Jerusalem),
die den Zorn der Palästinenser
hervorriefen, verschärft; sie sahen
sich gezwungen eine neue "Intifada"
zur Befreiung von Al Quds zu
beginnen. Das Komitee für die
Angelegenheiten der
palästinensischen Gefangenen machte
darauf aufmerksam, dass seit Anfang
2015 mindestens 6.830 Palästinenser
inhaftiert worden sind, 12,7% mehr
im Vergleich zu 2014. -Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
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Der
palästinensische Zirkusdarsteller
Mohammad Faisal Abu Sakha hat
Rechtsmittel gegen seine
Inhaftierung ohne Anklageerhebung
eingelegt.
Das Rechtsmittelverfahren soll am
21. März vor einem israelischen
Militärgericht stattfinden. Seine
Mutter durfte ihn zum ersten Mal
seit über zwei Monaten in der Haft
in Israel besuchen.
Am 21. März wird sich ein
israelisches Militärgericht mit dem
Rechtsmittel befassen, das Mohammad
Faisal Abu Sakha gegen seine
sechsmonatige
Verwaltungshaftanordnung eingelegt
hat. Personen, die auf Grundlage
einer Verwaltungshaftanordnung
inhaftiert sind, können ohne
Anklageerhebung oder
Gerichtsverfahren festgehalten
werden. Ihnen wird von den
israelischen Behörden zudem das
Recht verweigert, sich selbst zu
verteidigen oder die Rechtmäßigkeit
ihrer Inhaftierung wirksam
anzufechten, weil die Behörden in
den meisten Fällen die gegen die
Gefangenen vorliegenden "Beweise"
sowohl diesen selbst als auch ihren
Rechtsbeiständen vorenthalten.
Seine Mutter, die ihn über zwei
Monate lang nicht sehen durfte,
besuchte ihn am 29. Februar im
Megiddo-Gefängnis in Israel, nachdem
ihr die israelischen Militärbehörden
schließlich eine Reiseerlaubnis
ausgestellt hatten. Die Inhaftierung
von Mohammad Faisal Abu Sakha in
Israel verstößt gegen seine Rechte
gemäß der Vierten Genfer Konvention
über den Schutz von Zivilpersonen in
Kriegszeiten, die festlegt, dass
Gefangene, die zur Bevölkerung
besetzter Gebiete gehören, auch in
diesen Gebieten inhaftiert werden
müssen. Für Verwandte von
Palästinenser_innen, die im
besetzten Westjordanland wohnen, ist
es sehr schwierig, eine
Besuchserlaubnis zu erhalten, um
ihre in Israel inhaftierten
Familienmitglieder zu besuchen. Nach
ihrem Besuch bei Mohammad Faisal Abu
Sakha postete seine Mutter eine
Nachricht bei Facebook
(http://tinyurl.com/gvm6o46), in der
sie von der erniedrigenden
Behandlung berichtete, die die
Eltern von inhaftierten
palästinensischen Kindern erfahren.
Teilweise werden sie von
Soldat_innen, die nicht viel älter
als 20 Jahre sind, angebrüllt und
beleidigt. Sie schrieb, dass sie es
"für einen 40-minütigen Besuch, der
gefühlt in einem Wimpernschlag schon
wieder vorbei war" ertragen habe.
Mohammad Faisal Abu Sakha bat sie,
allen zu danken, die sich während
seiner Inhaftierung für ihn
eingesetzt haben. Er sagte jedoch,
dass die Kinder (von denen manche
erst 12 oder 13 Jahre alt sind) und
die Menschen mit Behinderung, die in
israelischen Gefängnissen
festgehalten werden, ebenfalls
"Solidaritätskampagnen verdienen".
Trotz seiner Inhaftierung unterhält
er weiterhin seine Mitgefangenen mit
Zirkus-Darbietungen, damit "die Tage
schneller vergehen".
Mohammad Faisal Abu Sakha wurde am
14. Dezember 2015 von israelischen
Soldat_innen am Kontrollpunkt
Zaatara im besetzten Westjordanland
festgenommen. Ihm wird vorgeworfen,
Mitglied der Volksfront zur
Befreiung Palästinas (Popular Front
for the Liberation of Palestine), zu
sein, eine politische Partei, die
auch einen bewaffneten Flügel hat.
Er wird in der Palästinensischen
Zirkusschule in Birzeit, wo er
Zirkusdarsteller ist und Kinder mit
Lernschwierigkeiten unterrichtet,
schmerzlich vermisst. >>>
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Hürdenlauf
im besetzten Hebron für ein
deutsch-palӓstinensisches Ehepaar
Josefine Herbach
studierte Sozialarbeit in
Deutschland und ging im vergangenen
Jahr als Menschenrechtsaktivistin
nach Hebron in der besetzten
Westbank. Dort lernte sie Abd
Elrahman kennen. Die beiden
heirateten am 11. November und weil
Josefine bei ihrem Mann in Hebron
bleiben wollte, beantragte sie ein
Visum als Ehepartnerin beim
palӓstinensischen Innenministerium
in Hebron.
Das Ministerium leitete den Antrag
an die israelischen Behӧrden weiter,
weil Israel entscheidet, wer sich
wie lange in den besetzten
palӓstinensischen Gebieten aufhalten
darf. Das gilt auch für die
Ehepartner der Palӓstinenser. Am 6.
Januar erhielt die 25-jӓhrige
Deutsche eine Mitteilung vom
israelischen Ministerium, dass ihr
Antrag abgelehnt wurde und sie bis
zum 10. Januar das Land verlassen
muss. Josefine blieb keine andere
Wahl, sie ging zu einem
Rechtsanwalt, um gegen den Bescheid
Einspruch zu erlegen. Die
israelischen Behӧrden haben seitdem
den Gerichtstermin mehrere Male
verschoben, um (wie sie formulieren)
“ein Angebot vorzubereiten.”
Abd Elrahman beschreibt die Lage
so:” Jeder Aspekt unseres Lebens
wird durch die israelische Besatzung
kontrolliert und sie wollen uns
stӓndig zum Wegziehen veranlassen.
Israelische Soldaten kommen in
unsere Hӓuser, um uns zu verhaften
und sogar zu tӧten. Aber wir bleiben
auf unserem Land. Und jetzt wollen
sie mir das Recht verweigern, mit
meiner Frau zusammenzuleben.” “Für
mich ist Al Khalil mein Zuhause.
Mein Leben ist hier, meine Freunde
und mein Mann. Ich kann nicht
wegziehen,” sagte Josefine über die
Ablehung des Visums.
Josefine kann in der Westbank
bleiben, solange der Fall vor
Gericht verhandelt wird. Aber sie
kann das Land nicht verlassen, um
ihren Mann bei der Familie in
Deutschland vorzustellen. Das
Ehepaar fürchtet, dass Josefine die
Rückkehr verwehrt wird: “Das ist
eine unmӧgliche Wahl – wenn ich
meine Familie in Deutschland
besuche, kann ich nicht mehr
zurückkommen und mit meinem Mann
zusammenleben. Und wenn ich hier bei
meinem Mann bleibe, kann ich meine
Familie nicht mehr sehen,” erklӓrt
Josefine.
Josefine und andere
Menschenrechtsaktivisten beobachten
die israelischen Armeekontrollpunkte
im besetzten Hebron und begleiten
die palӓstinensischen Schulkinder in
den von Israel kontrollierten
Stadtteilen auf dem Schulweg, weil
Siedler aus den illegalen
israelischen Siedlungen in und um
Hebron die Kinder regelmӓssig
bedrohen. Die Schulkinder werden von
den israelischen Soldaten an den
Checkpunkten oft bedroht und
willkürlich festgenommen oder mit
Trӓnengas beschossen. In einigen
Teilen von Hebron haben die Eltern
die grӧssten Bedenken, wenn sie ihre
jungen Kinder ohne internationale
Begleitung zur Schule schicken
müssen.
Das Ehepaar wird bis zu 15800
Schekel bezahlen müssen, um die
ungerechte Entscheidung der
israelischen Behӧrden vor dem
Obersten Israelischen Gericht
anzufechten. Sie haben bisher 1800
Schekel gespart.
Wer helfen mӧchte, kann bei der
Internationalen Solidaritӓtsbewegung
die nӧtigen Informationen finden.
Auf einer Facebookseite finden
Interessenten die neuesten
Nachrichten über Josefine und ihren
Kampf mit der israelischen
Besatzung.
Help Josefin get her visa to stay
with her husband in Hebron,5. Mӓrz
2016
http://palsolidarity.org/2016/03/help-josefin-get-her-visa-to-stay-with-her-husband-in-hebron/
Übersetzt von M. Lauer |
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BADIL
Beschwerde gegen Israel vor dem ICC
- Die
palästinensische Organisation BADIL,
zur Verteidigung der Rechte der
palästinensischen Flüchtlinge, gibt
bekannt, dass sie eine Beschwerde
bei dem internationalen
Strafgerichtshof eingereicht hat.
Hier der volle Wortlaut von Badil
(in Englisch): This week, the BADIL
Resource Center for Palestinian
Residency and Refugee Rights
delivered its first submission to
the Office of the Prosecutor of the
International Criminal Court,
containing information pertaining to
war crimes and crimes against
humanity committed by high-level
Israeli officials in the context of
Operation Protective Edge.
The submission, drafted by BADIL on
behalf of Palestinian victims of
Israel’s large-scale military
assault on the Gaza Strip in the
summer of 2014, focuses on
international crimes relating to
Israel’s mass forced displacement of
Palestinians which, at the height of
hostilities, numbered some half a
million persons.
According to Article 49 of Fourth
Geneva Convention, and ICRC Rule 129
of customary international law, an
occupying power is strictly
prohibited from forcibly
transferring the civilian population
of an occupied territory ; that is
to say, forcibly removing persons
from their homes and communities for
reasons which are not permitted
under international law. This same
prohibition is found in Rome Statute
of the International Criminal Court
as both a war crime and crime
against humanity.
Though forced displacement is often
a natural result of armed conflict,
in adopting demonstrably unlawful
warfare practices which would
naturally result in mass forced
displacement, and in failing to
provide protected humanitarian
spaces for the displaced, Israeli
actions during >>> |
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Gefährliche
Szenarien in der PLO
- Inge Günther - Es herrscht Krise
in der palästinensischen
Führungsriege. Die Nachfolge von
Abbas ist nicht geklärt und es droht
ein Machtkampf, von dem radikale
Kräfte wie die Hamas profitieren
könnten.
Mahmud Abbas scheut das Thema, wer
seine Nachfolge als
Palästinenserführer antreten könnte.
In diesem Punkt verhält er sich kaum
anders als einst Jassir Arafat. Auch
wenn sich Abbas, vom Volk meist
familiär Abu Masen genannt, für
weniger unersetzlich hält als sein
legendärer Vorgänger. Aber zu viel
Gerede über die Zeit nach ihm kratzt
an der eigenen Bedeutung. Die
scheint im Falle von Abbas ohnehin
stetig zu schwinden. Die Popularität
des bald 81-jährigen Präsidenten ist
schon lange im Keller. Sein betagtes
Alter, Gerüchte über schwache
Gesundheit, sein Scheitern im
Friedensprozess mit den Israelis,
überhaupt sein Mangel an
vorzeigbaren Erfolgen – all das
trägt dazu bei, dass Abu Masen wie
ein Mann von gestern wirkt. Über
sechzig Prozent der Palästinenser
sähen seinen Rücktritt lieber heute
als morgen.
In den Reihen der PLO und ihrer
Mehrheitsfraktion Fatah, deren
Vorsitz Abbas ebenfalls innehat,
wird derzeit nichts so heiß
diskutiert wie die Nachfolgefrage.
Einen Vize-Präsidenten sieht das
palästinensische Grundgesetz nicht
vor. Es legt lediglich fest, dass
bei Rücktritt oder im Todesfall der
Parlamentssprecher bis zu Neuwahlen
das Amt des Präsidenten übernimmt.
Der heißt seit zehn Jahren Asis
Dweik und gehört der islamistischen
Hamas an. Genauso lange haben die
Palästinenser auf nationaler Ebene
nicht mehr gewählt – Folge der
politisch-territorialen Spaltung
zwischen der Fatah, die im
Westjordanland das Sagen hat, und
der Hamas, die den Gazastreifen
beherrscht.
Ein halbes Dutzend Kandidaten -
Sollte Abbas plötzlich ausscheiden,
droht ein „gefährliches Szenario“,
warnt Hani al-Masri vom Center for
Policy and Research in Ramallah.
Machtkämpfe zwischen >>> |
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Anschwellende Verzweiflung - Israels
Liberale im Tief
- Israels liberale
Parteien haben bisher noch kein
Mittel gefunden, einen politischen
Stimmungswandel im Land zu bewirken.
Die Zeichen der Zeit stehen auf
Konservativismus und Nationalismus.
- Kolumne von Carlo Strenger -
Ari Shavit ist einer der
bekanntesten israelischen
Journalisten und hoch respektiert;
sein Buch «Mein gelobtes Land» ist
zu Recht gepriesen worden. Er
erzählt die Geschichte vom Aufbau
Israels, auf den der Autor stolz
ist, obwohl er auch die dunklen
Seiten der israelischen Geschichte
wie die von der israelischen Armee
verübten Massaker von Lydda und Kfar
Kassem ohne Beschönigung beschreibt.
Für Shavit ist Israels Besetzung
Cisjordaniens eine moralische und
politische Katastrophe, die das
zionistische Projekt, mit dem er
sich voll identifiziert, zu
zerstören droht, da sie entweder zu
einem binationalen Staat oder einem
Apartheidsystem führen wird.
Letzte Woche veröffentlichte Shavit
eine zornige Kolumne, in der er die
amtierende Regierung als eine Bande
von Grobianen bezeichnet, die alles
zerstören, was die grossen liberalen
Zionisten aufgebaut haben >>> |
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Messina,
Sicily, Italy - March 8,
2016: For Immediate Release
-
The Freedom Flotilla
Coalition* (FFC) has chosen
March 8th, which marks
International Women's Day (IWD),
to announce the launch of
their Women's Boat to Gaza (WBG)
project. The Women's Boat to
Gaza will set sail
mid-September of this year
and plans to dock at a
number of Mediterranean
ports along its route and
arrive Gaza on October the
1st.
The
FFC's fourth mission (FF4)
will be sailed by an all
women crew and will carry
aboard, notable women from
all over the world in order
to highlight the undeniable
contributions which have
been made by Palestinian
women to the resistance
movement. Palestinian women
have been central to the
struggle in Gaza, the West
Bank, inside the Green Line
and in the diaspora.
"One of our goals is to
highlight this struggle
and the devastating
effects it has had on
women, often left alone,
sifting through rubble
to take care of their
families when their
husbands are imprisoned
or murdered" said Wendy
Goldsmith, of the
Canadian Boat to Gaza
campaign. "On
International Women's
Day, and on every day,
we stand with these
brave and resilient
women, and will send the
Women's Boat to Gaza to
let them know they are
not alone and to end the
illegal blockade of
Gaza."
WBG is endorsed by
renowned women's
organizations from all
over the world, among
them: The Women's
Affairs Center (Gaza),
The Coalition of Women
for Peace (Israel),
Forum de Politica
Feminista (Spain),
Women's Front (Norway),
Coordinadora de
Solidaridad Palestina
(Mexico), CODEPINK Women
for Peace (US) and
Fédération des femmes du
Québec (Canada).
The FFC is also pleased
to announce the launch
of the WBG website.
Please visit:
www.womensboattogaza.org
for more details and to
follow the progress of
WBG / FF4.
For more information:
Laura Arau +34 (6) 36
00 36 01 prensa@rumboagaza.org
Wendy Goldsmith +1
(519) 281-3978 mediawbg@gmail.com
* Freedom
Flotilla Coalition
campaigns participating
in the WBG are:
Canadian Boat to Gaza
Freedom Flotilla Italy
International Committee
for Breaking the Siege
of Gaza
IHH - Turkey
Palestine Solidarity
Alliance-South Africa
Rumbo a Gaza-Spain
Ship to Gaza Norway
Ship to Gaza Sweden
* other
WBG international
partners:
Kia Ora Gaza - New
Zealand
Miles of Smiles
US Boat to Gaza
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