Samstag, 24. Oktober 2020
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15:25
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Gaza-Patienten
kämpfen gegen Krebs und die
israelische Belagerung
- Isra Saleh el-Namey,
9.2. 16 - Umaimah Zamalat dachte,
ihre Papiere seien in Ordnung. Die
52-Jährige Frau aus Beit Lahia im
nördlichen Gazastreifen hat schon
eine Bestrahlungstherapie im
Makassad-Krankemhaus in Ost-Jerusalem
gegen ihren aggressiven Brustkrebs
hinter sich.
Aber als sie zum Erez-Checkpoint
kommt, um zu einer 2. Behandlung zu
gehen, wird sie angehalten: „ Meine
Genehmigungsunterlagen, um nach
Jerusalem zu fahren gelten bis ich
alle vier Bestrahlungen hinter mir
habe. Aber hier sagt man mir, ich
habe nicht länger die Erlaubnis,
sagt Zamalat der Electronic
Intifada.
Die israelischen Militärbehörden am
Erez-Checkpoint geben keine
Erklärung. Sie wird zurückgewiesen.
Patienten aus Gaza wird ein
Aufenthalt in Jerusalem oder in
israelischen Krankenhäusern für die
Dauer der Behandlung nicht erlaubt.
Das stellt für die Kranken ein
großes Risiko dar. Ich mache mir
große Sorge. Die Ärzte sagten mir,
dass mein Fall wegen der
Verzögerung sehr heikel sei.
Wenig Hoffnung - Zamalat hat
um eine neue Genehmigung gebeten, um
die Therapie zu Ende machen zu
können. Aber sie hat wenig Hoffnung.
- Unser Problem betrifft nicht nur
Krebspatienten. Es ist die Besatzung,
die uns in jeder Kleinigkeit unseres
Lebens bedrückt. Alle die in Gaza
mit Gesundheit zu tun haben, Ärzte,
Krankenschwestern … dokumentieren
einen beunruhigenden Anstieg von
Krebskrankheit in dem schmalen
Landstreifen.
Dr Mohammed Abu Shaban ist ein
palästinensischer Onkologe, der in
verschiedenen Krankenhäusern in
Gaza arbeitet. Während der letzten
zwei Jahre – zitiert er Statistiken
des Gaza-Ministerium für Gesundheit
- stieg die Zahl der Krebskranken
auf 14 600. „Jeden Monat gibt es
wenigstens 120 neue Krebspatienten“.
Abu Shaban meint, es gebe eine
direkte Verbindung zwischen dem
Anwachsen der Zahl der Krebskranken
und den drei Kriegen während der
letzten acht Jahre. Ärzte in Gaza
und im Ausland(Ich auch!!) haben
schon lange den Verdacht geäußert,
dass Israels neue Waffen (DIME) oder
Munition mit radioaktiven Material
dies verursachen. „Das israelische
Militär hat illegale Waffen mit
radioaktiven Material benützt“,
sagte Abu Shaban. „Leute, die in
der Nähe von Abwurfgebiete leben,
riskieren, diesem Material
ausgesetzt zu sein. Das erhöht das
Krebsrisiko für diese Leute.
Leukämie ist die häufigste Krebsart
im Gazastreifen – nach dem Doktor.
Abu Shaban schätzt, dass etwa 25%
der an Krebs gestorbenen Kinder
damit zusammenhängt. Solch eine
Behandlung kostet viel Geld. Doch
wegen der Armut und Arbeitslosigkeit
(40 %) können die wenigsten die
Behandlung bezahlen. Die Regierung
muss mithelfen.
Amina Ahmads Zustand verschlechterte
sich vor 8 Monaten dramatisch. 2012
mit Lungenkrebs diagnostiziert,
beantragte die 46-Jährige, in eins
der spezialisierten Krankenhäuser in
der Westbank oder in Israel gehen zu
dürfen. Aber sie benötigt eine
Genehmigung.
„Ich habe meine medizinischen
Berichte und alle nötigen Papiere
als dringend humanitärer Fall. Aber
Israel gibt mir nicht die
Genehmigung“ sagte Ahmad.“Man lässt
uns in Stille sterben.“ „Ich sterbe
hier. Ich bin zum Tode verurteilt,
sagte eine andere Krebskranke, die
keine Genehmigung bekommt, aus dem
Gazastreifen herausgelassen zu
werden, um in einem Krankenhaus auf
der Westbank, in Israel oder in
Ägypten behandelt zu werden.
(dt. u. stark gekürzt und freier
übersetzt: Ellen Rohlfs) -
Quelle
Vgl mein Buch: „Was geschieht
eigentlich hinter der Mauer in
Palästina? „Nur“ Verbrechen gegen
die Menschlichkeit oder
schleichender Völkermord?“ |
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Die
Zerstörung Jarmuks - Nach fünf
Jahren Krieg in Syrien liegt die
„Hauptstadt der Palästinenser
außerhalb Palästinas“ in Trümmern
- Karin
Leukefeld -
Zerstörtes JarmukZu den großen
Verlierern des Krieges in Syrien
gehören die syrischen Palästinenser,
wie sie sich selbst nennen. Anfang
des Jahres 2011 waren 560 000 in
Syrien beim UN-Hilfswerk für
palästinensische Flüchtlinge (UNRWA)
als Nachfahren der Palästinenser
registriert, die 1948 und 1967 von
israelischen Truppen aus ihrer
palästinensischen Heimat vertrieben
worden oder geflohen waren. 1947/48
hatten der UN-Teilungsplan und die
israelische Staatsgründung
Hunderttausende Palästinenser
heimatlos gemacht. Sie fanden in
Syrien, Jordanien, im Libanon, im
Irak und in Ägypten Asyl. Die
meisten aber wurden zu Vertriebenen
in ihrer eigenen Heimat: 190 000
flohen in den Gazastreifen, 280 000
ins Westjordanland. Der
Sechs-Tage-Krieg im Jahre 1967 löste
eine neue Fluchtwelle aus. Rund 100
000 syrische Palästinenser flohen
vom Golan, der von den israelischen
Truppen besetzt und später
annektiert wurde, ins syrische
Kernland.
Über die Jahrzehnte waren aus den
zwölf Lagern für die Palästinenser
(Ein el Tal, Homs, Hama, Jaramana,
Khan Dunoun, Latakia, Khan Eshieh,
Neirab, Qabr Essit, Sbeineh, Yarmouk
und Dera'a) Orte und Stadtviertel
geworden, in denen auch Syrer
lebten. Rechtlich waren die
Palästinenser den Syrern weitgehend
gleichgestellt und hatten sich ein
neues Leben aufbauen können. Sie
waren Gäste, nicht „Flüchtlinge“.
Sie konnten >>> |
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Glenn
Greenwald: Kriminalisierung von
Kritik an Israel größte Gefahr für
Meinungsfreiheit im Westen
- In einem umfangreichen
Debattenbeitrag prangert der
Snowden-Vertraute und Mitbegründer
der Enthüllungsplattform The
Intercept, Glenn Greenwald, die
Kriminalisierung von Kritik an
Israel an. Aktivisten, die sich für
Palästinenser-Rechte einsetzen,
werden gezielt attackiert und
zensiert. Nicht nur in Israel,
sondern in allen westlichen Staaten
und verstärkt auch an
US-amerikanischen Universitäten.
Darin sieht Greenwald eine virulente
Gefahr für die Meinungsfreiheit in
westlichen Staaten.
Grafik zum
vergrößern anklicken.
Der Journalist Glenn Greenwald
begibt sich gleich zu Beginn seines
aktuellen Debattenbeitrages: "Die
größte Gefahr für die freie
Meinungsäußerung: Die
Kriminalisierung des Aktivismus
gegen Israels Besatzungspolitik" auf
umkämpftes Gebiet:
"Es gibt eine sehr gut koordiniert
und finanziell gut ausgestattete
Kampagne, angeführt von Israel und
seinen Unterstützern, um politischen
Aktivismus gegen die Israelische
Besatzungspolitik [...] zu
kriminalisieren." Allein eine solche
Aussage reicht vielen zionistischen
Profi-Propagandisten schon aus, um
Greenwald, selbst jüdischer
Abstammung, mit wüsten
Antisemitismus-Vorwürfen zu
überhäufen. >>>
Greatest
Threat to Free Speech in the West:
Criminalizing Activism Against
Israeli Occupation
>>> |
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Wenn
Gott verzweifelt
- Uri Avnery, 20. Februar 2016 -
DIREKT NACH der Gründung Israels
erschien Gott David Ben Gurion und
sagte zu ihm: „Du hast meinem Volk
gegenüber Gutes getan. Äußere einen
Wunsch und ich will ihn dir
erfüllen“.
„Ich wünsche mir, dass Israel
jüdisch, demokratisch sei und das
ganze Land zwischen Mittelmeer und
Jordan umfassen soll,“ antwortete
Ben-Gurion.
„Das ist selbst für mich zu viel“
rief Gott aus. „Aber ich will dir
zwei von den drei Wünschen erfüllen.
Du kannst wählen zwischen einem
jüdischen und demokratischen Israel
in einem Teil des Landes. Einen
demokratischen Staat im ganzen Land,
das nicht jüdisch ist oder ein
jüdisches Israel im ganzen Land, das
nicht demokratisch ist.“
Gott hat seine Meinung nicht
verändert.
WÄHREND ICH das schreibe, ist
Benjamin Netanjahu völlig damit
beschäftigt, ein neues Gesetz zu
erlassen, ein Gesetz, das in der
Geschichte Israels ein Wendepunkt
sein würde. Die Öffentlichkeit sieht
in belustigter Weise zu, als ob es
in Kamchatka geschieht.
Dieses Gesetz würde (ich könnte
„wird“ sagen) 90 von 120
Knesset-Mitgliedern in die Lage
versetzen, einige oder alle andern
Mitglieder aus der Knesset zu
vertreiben. Die Gründe für solch
eine Entscheidung sind nebelhaft:
Unterstützung von „Terrorismus“ -
durch reden als auch durch handeln,
Aberkennung des jüdischen Charakters
des Staates Israel und Ähnliches.
Wer entscheidet? Die Mehrheit
natürlich. - Der unmittelbare
Anstoß, dieses Gesetz vorzuschlagen,
wurde durch die drei arabischen
Knesset Mitglieder ausgelöst, die
die Eltern von arabischen
„Terroristen“ im annektierten
Ost-Jerusalem besuchten. Ich habe
dies in meinem letzten Artikel
erwähnt. Sie hatten einen guten
Vorwand – ihnen zu helfen die
Leichname ihrer Söhne, die an Ort
und Stelle erschossen wurden,
zurückzubekommen. Aber der
offensichtliche Grund war, zu
kondolieren.
Jetzt mag behauptet werden, dass
eine trauernde Mutter eine trauernde
Mutter ist, ungeachtet der Ursache
des Todes ihres Sohnes und dass zu
kondolieren eine menschliche Tugend
ist. Aber das mag für
Likud-Mitglieder zu humanistisch
sein.
In den guten alten Zeiten, als wir
die „Terroristen“ waren und die
Briten die Besatzer, würde ich
gewiss einem Nachbarn kondoliert
haben, dessen Sohn während eines
Irgun-Überfalls erschossen worden
ist. Ich denke, die Briten würden
mich deshalb nicht verhaftet haben.
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Wochenbericht (46 Seiten) von
(4.Februar- 10.Februar) von
PCHR-Gaza (Auszüge)
-
http://pchrgaza.org/en/?p=7852 -
Israels Militär setzt systematisch
Verbrechen in den besetzten Gebieten
fort
2 Kinder wurden in der südlichen
Westbank getötet. 17
palästinensische Zivilisten,
einschließlich 8 Kindern wurden in
der Westbank und im Gazastreifen
verletzt
Israelisches Militär führte 94
Überfälle/ Einbrüche in
palästinensischen Gemeinden durch.
78 pal. Zivilisten, einschließlich
13 Kinder wurden verhaftet. 21 von
ihnen, einschließlich 7 Kinder,
wurden im besetzten Ost-Jerusalem
verhaftet.
Jüdische Mehrheit bemüht sich weiter
im besetzten Ost-Jerusalem: Die
israelische Regierung veröffentlicht
eine Entscheidung, die Häuser von 4
Gefangenen aus Sur Baher zu
schließen und zu übernehmen.
Siedlungsaktivitäten gehen in der
Westbank weiter: 2
landwirtschaftliche Räume, ein
Wassertank, das Wasser- und
Stromnetz in Bilin wurden zerstört.
11 Hütten, 6 Zelte für Viehbestand
und 6 Ställe wurden im nördl. und
südl. Jordantal zerstört. 3
Wohnzelte in Sousya wurden
konfisziert und 12 Wohnzelte, 6
Ställe und 6 Futterscheunen in
Khirbet Tana (östl. Nablus)
Israelisches Militär teilte die
Westbank in Kantone ein und setzte
die illegale Schließung des
Gazastreifens fort.
Dutzende von provisorischen
Checkpoints wurden in der Westbank
errichtet, um die Bewegung der
palästinensischen Zivilisten
einzuschränken. 3 pal. Zivilisten
(einschl. 1 Kind wurden an
militärischen Checkpoints verhaftet.
Schießen - Das israel. Militär
schießt auf gewaltfreie
Demonstranten in der Westbank und im
Gazastreifen. Die meisten sind
Jugendliche. Im besetzten
Ost-Jerusalem gibt es ähnliche
Angriffe während dieser Zeit. 2
Kinder wurden in Halhoul und
Al-Aroub-Flüchtlingslager in der
südl. Westbank getötet, 17 andere
verletzt ( einschl. 8 Kinder) Auf 11
Palästinenser wurde scharf
geschossen; 5 andere wurden von
Gummi-ummantelten Stahlkugeln
getroffen und ein Kind wurde
verletzt, als ein Militärjeep es
überfuhr….
Überfälle - Während der
Berichtszeit führte israelisches
Militär mindestens 94 militärische
Überfälle in pal. Gemeinden in der
Westbank durch und 9 im besetzten
Ost-Jerusalem und seinen Vororten.
Während dieser Überfälle wurden
mindestens 78 pal. Zivilisten
verhaftet, einschl. 13 Kinder. 21
von ihnen (davon 7 Kinder) allein in
Ost-Jerusalem. Usw. usw.,
PCHR ruft die Internationale
Gemeinschaft , die UN, die
Menschenrechtsorganisationen ...
auf, sich für das palästinensische
Volk einzusetzen.
(Ellen Rohlfs) |
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