Christa
Zubaidi, eine deutsche in Palästina
hatte eine sehr unangenehme
Erfahrung mit den
"Sicherheitskräften" Israels gemacht
(siehe zur Erinnerung die
nachfolgenden Berichte)
Unter anderem
bekam das
Vertretungsbüro der Bundesrepublik
Deutschland in Ramallah
einen Hinweis auf das Geschehen
und antwortete am 14. 1. 2016:
Sehr geehrte Frau Zubaidi,
vielen Dank für Ihre
Benachrichtigung. Ich hatte nach
Erhalt Ihrer Email unseren Kontakt
beim ISR Militär auf diesen sehr
bedenklichen Zwischenfall
angesprochen und erst gestern Abend
- nach mehrfachen Nachhaken - eine
Antwort bekommen.
Das ISR Militär bestätigt mehrere
Hausdurchsuchungen in der Nacht des
23.12.2015 in Bir Zeit, weiß
allerdings nichts von dem Umstand,
dass ausländische Staatsangehörige,
in dem Fall Sie als Deutsche,
betroffen waren.
Es kann offizielle Beschwerde gegen
diese Maßnahme eingelegt werden, in
dem Fall auch über das
Vertretungsbüro. Dazu müssten sie
auf Englisch die Beschwerde
verfassen, ich kann sie gerne per
Email an DCL Ramallah weiterleiten.
Dieser Weg wurde mir vom zuständigen
israelischen Offizier angeboten.
Erfahrungsgemäß erhöhen sich die
Handlungsmöglichkeiten des
Vertretungsbüro, wenn dieses zeitnah
intervenieren kann. Durch eine
zeitnahe Intervention kann die
Dringlichkeit den israelischen
Stellen gegenüber besser dargelegt
werden. Über die Nummern des
Bereitschaftsdienst des
Vertretungsbüro - 059-9656000 oder
054-3046337 - ist das
Vertretungsbüro für Notfälle
deutscher Staatsangehöriger auch
nach Dienstschluss, am Wochenende
und an Feiertagen zu erreichen Diese
Nummern sind auch auf der
Homepage des Vertretungsbüro
hinterlegt. Während der
Dienstzeiten ist das Vertretungsbüro
unter den bekannten Nummern zu
erreichen; zB +972 2 2977 630.
Bei Rückfragen stehe ich Ihnen auch
gerne telefonisch zur Verfügung. Mit
freundlichen Grüßen Im Auftrag.
Reemt von Holtz
Der erste
Bericht von Christa Zubaidi, er
wurde im "Das Palästina Portal"
veröffentlicht:
Eine deutsche in Palästina berichtet: Heute (23. 12. 2015) hatten wir 3.30
Uhr in der Nacht Besuch der
israelischen Armee. Es wurde Sturm
geklingelt. Mein Mann öffnete gleich
die Tür und sprach mit ihnen. Sie
waren diesmal etwas höflicher, nicht
wie bei der letzten
Hausdurchsuchung, wo sie mit dem
Gewehrkolben und den Stiefeln gegen
die Tür pochten. Es ist kein gutes
Gefühl, wenn mitten in der Nacht ca
30 schwer bewaffnete Soldaten vor
Deiner Tür stehen und du dir bei
diesem klingeln nicht einmal etwas
über gezogen hast. Du kommst Dir so
ausgeliefert vor. Ich kann nicht
einmal sagen, was ich in diesem
Moment gefühlt habe, war es Angst,
Hass, Wut oder Verzweiflung? Sie
haben uns zu verstehen gegeben, das
wir uns hinsetzen sollen und haben
unsere Ausweise verlangt. Sie haben
uns gefragt, wie viel Personen hier
wohnen, dann gingen sieben Soldaten
mit ihren dreckigen Stiefeln durch
unsere Wohnung. Sie hielten sich
sehr lange in den hinteren Räumen
auf. Mir geht plötzlich so viel
durch den Kopf. Was machen sie?
Reisen sie die Sachen aus den
Schränken? Zerschlagen sie gleich
unsere Möbel? Gott sei Dank, es
blieb alles heil. Auf mich richtete
einer der Soldaten die Waffe und ich
sagte ihm auf arabisch, was das soll
und zeigte ihm, dass er sie nach
unten halten soll. Sie haben mir zu
verstehen gegeben, das ich ruhig
sein soll. Dann waren sie der
Meinung, es müssten sich noch mehr
Personen in der Wohnung aufhalten.
Wir haben ihnen gesagt, dass wir nur
einen Sohn haben und er ist zur Zeit
in Deutschland und studiert. Es
dauerte eine Weile bis sie uns
glaubten. Ich hätte sie ja gerne
noch gefilmt, aber die Waffe hatte
mich zurück gehalten. Unten vor
unserem Haus war es zu dunkel, um
sie zu filmen. Als sie wieder
gegangen sind, merkte ich, wie es
mir auf den Magen geschlagen ist und
mein Mann, ist es durch das schnelle
aufstehen, schwindlig geworden. Ich
brauchte lange, um noch etwas zu
schlafen. Ich möchte noch dazu
sagen, wir leben hier in Bir Zeit im
A Gebiet und hier hat laut Abkommen,
die israelische Armee nichts zu
suchen. Als hätte es unser Sohn
geahnt, denn er wollte eigentlich
Weihnachten zu uns kommen, er war
der Meinung, da die Lage bei uns zur
Zeit nicht so gut ist und wir
sowieso bald nach Deutschland
kommen, das er nicht kommt.
Christa Zubaidi -
Beschwerde
an das israelische Militär.
Wir sind deutsche Staatsbürger und
leben in Bir Zeit Palästina. Am
23.03.2015 wurden wir um 3.30 Uhr in
der Nacht durch starkes, langes
klingeln des israelischen Militärs
geweckt. Wenn wir nicht zu Hause
wären, hätten sie uns die Tür
aufgebrochen, wie in der UNI?
Wir leben in der A Zone, in der das
Militär gar nicht
Handlungsberechtigt ist. Ohne Grund
sind sie in unsere Wohnung und haben
mich mit dem Maschinengewehr
bedroht. Sie haben sich längere Zeit
in unserer Wohnung aufgehalten und
uns ausgefragt. Mit welchen Recht
haben sie diese Durchsuchung
durchgeführt? Frau Christa Zubaidi |