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Ulrike Vestring - Arbeitskreis Israel/Palästina e.V., Bonne
 

Pressemitteilung

 

 Gemeinsamer palästinensisch-israelischer Brief an Chirac und Blair

 Die Israelin Shulamit Aloni, Vorsitzende der Meretz-Partei und ehemalige Erziehungsministerin, und die Palästinenserin Hanan Ashrawi, Sprecherin der palästinensischen Delegation bei den Oslo-Verhandlungen und Abgeordnete, haben gemeinsam einen offenen Brief an den französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac und den britischen Premier Tony Blair  gerichtet. Darin appellieren sie an die beiden Politiker, Druck auf die Regierung Sharon auszuüben, damit der Staat Israel die Menschenrechte der Palästinenser nicht länger verletzt, die Militärbesetzung beendet und Verträge sowie UN-Resolutionen erfüllt.
Die beiden Verfasserinnen haben ihren Brief ins Internet gestellt:
www.petitions.medicks.net und um breite Unterstützung gebeten.
 Nachstehend der Text des Schreibens in deutscher Übersetzung und im englischen Original.

 

 

 Sehr geehrter Herr Präsident,

Sehr geehrter Herr Premierminister,

 diesen Brief  richten wir an Sie in einem der dunkelsten Momente des Konfliktes zwischen dem Staat Israel und dem palästinensischen Volk.  Täglich werden Palästinenser getötet,  das Ausmaß der Zerstörung hat katastrophale Ausmaße erreicht. Die Israelis ihrerseits leben in ständiger Furcht vor Selbstmordattentaten,  die Gewalt ist allgegenwärtig.  Beide Seiten sehnen sich nach wirklichem Frieden, den sie  seit Gründung des Staates Israel 1948  nie gekannt haben.

 Angesichts des Umfangs israelischer Kolonisierung und des hartnäckigen Widerstands gegen die Aufgabe auch nur der kleinsten Siedlung in Gaza wird zunehmend deutlich, dass Israel weder willens ist noch die politische Entschlusskraft aufbringt, die Besetzung zu beenden und die Errichtung  eines souveränen, freien und lebensfähigen palästinensischen Staates zuzulassen. Ja, es gibt nicht einmal die Absicht, Land zurückzugeben, im Gegenteil, in der Umgebung von Jerusalem wird vermehrt gebaut, die Siedlungen werden noch vergrößert.

Deshalb fordern wir eine entschiedene und durchgreifende internationale Intervention, um soviel Druck auf Israel auszuüben,  dass  es  das internationale Recht, die Menschenrechte und die einschlägigen VN-Resolutionen befolgt. Diese Intervention soll im Ergebnis zu einer Räumung aller israelischen Siedlungen in den seit dem Krieg von 1967 besetzten Gebieten und zur Gründung eines palästinensischen Staates dortselbst führen. Eine solche  internationale Intervention wäre nicht anti-israelisch oder anti-semitisch; ganz im Gegenteil. Für uns ist dies der einzige Weg, einen bitteren Jahrhundertkonflikt zu lösen und eine brutale Besetzung  zu beenden, die seit bald vierzig Jahren andauert und allem Anschein nach auf Dauer fortgesetzt werden soll.

Großbritannien und Frankreich haben die Geschichte in diesem Teil der Welt seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mitbestimmt. Seit 1945 haben Sie, Franzosen und Engländer, Frieden und Zusammenarbeit in Europa und in aller Welt unterstützt. Wir bitten Sie, in diesem Sinne Ihren Einfluss auch im Nahen Osten geltend zu machen.

Die Wurzeln dieses Konflikts reichen weit zurück, zumindest bis zum 16. Mai 1916, als beim Zerfall des ottomanischen Reiches Frankreich und Großbritannien in dem Sykes-Picot-Abkommen die Macht  untereinander  aufteilten. Die Wunden und Narben dieser Teilung sind bis heute nicht verheilt, ihre Folgen zeigen sich im gegenwärtigen Konflikt. Deshalb fordern wir Frankreich und Großbritannien auf, einen kühnen, historischen Schritt zu tun, der von einer Strategie der Macht zu einer Strategie der Versöhnung führt. Ein solcher Schritt könnte Ihre Entschlossenheit beweisen, das 21. Jahrhundert zu einem Jahrhundert der Achtung des internationalen Rechts und seiner Institutionen, zu  einem Jahrhundert der Gerechtigkeit und des Friedens zu machen.

 gezeichnet Shulamit Aloni
frühere Israelische Erziehungsministerin und Vorsitzende der Meretz-Partei

gezeichnet Dr. Hannan Ashrawi
Generalsekretärin der Palästinensischen Initiative für die Förderung von weltweitem Dialog und Demokratie
(MIFTAH),  Abgeordnete des Palästinensischen Autonomierats  für den Wahlkreis Jerusalem

 (Übersetzung: Ulrike Vestring)

 

 

Open letter addressed to:

President Jacques Chirac (France)

Prime minister Tony Blair (Great Britain)

 

The following open letter is a call for the application of effective international pressure on Israel,

in order to put an end to the occupation and oppression of the Palestinian people by Israel.

You, together with all other peace activists worldwide, are invited to add your signature to this open letter,

in order to add to its moral weight. Online-petition: www.petitions.medicks.net.htm

 

Mr. President / Mr. Prime minister,

This letter is being written at one of the darkest moments in the history of the conflict between the state of Israel and the Palestinian people. Palestinians are being killed daily and the level of destruction to the Palestinian infrastructure is catastrophic. Israelis, for their part, are now living in constant fear of suicide attacks with violence ruling the day. Both sides are longing for a real peace which they have not enjoyed for even one year since the creation of the state of Israel in 1948.

 

In view of the extent of Israeli colonization and stubborn resistance to the dismantling of even the smallest settlements in Gaza, it is becoming increasingly clear that Israel does not have the will, nor the political resolve, required to end the occupation and allow the creation of a sovereign, free and viable Palestinian state. Indeed, not only is there no real intention of returning lands, there is even intensified building around Jerusalem and expansion of settlements.

 

We therefore call for firm and decisive international intervention that will put the necessary pressure on Israel, in order to make sure it complies with international law, the principles of human rights and the relevant UN resolutions The end result of this intervention should be the dismantling of all Israeli settlements in the territories occupied by Israel during the 1967 war, and the creation of a Palestinian state therein. We do not regard such international intervention as anti- Israeli, or anti-Semitic, but rather the contrary. This seems to us the only way to put an end to a century of bitter conflict and nearly forty years of brutal occupation that seems set to continue for the foreseeable future.

 

Britain and France have been involved with this part of the world since the end of the 19th century. Since 1945 you have supported the forces of peace and cooperation in Europe and all over the world. We ask you to use your influence and do the same in the Middle East! The roots of this conflict go far back, at the least to May 16th, 1916, when the Sykes-Picot agreement between France and Britain divided control over the crumbling Ottoman Empire. The wounds and scars of that division are still apparent today, and their effects can clearly be seen in the current conflict. We are asking, therefore, that France and Britain take a bold, historic stand that will move us from strategies of power to strategies of reconciliation - a stand that will reflect your resolve that the 21st century be a century of respect for international law and institutions, a century of justice and peace.                                                                                                                                                                                                                           

 

Shulamit Aloni

former Israeli minister of education and leader of the Meretz party

Dr. Hannan Ashrawi

Secretary General - The Palestinian Initiative for the Promotion of Global Dialogue and Democracy - MIFTAH.

Palestinian Legislative Council Member for the Jerusalem District.

 

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