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 Erklärung der Stiftergemeinschaft  
 

                

 Samenkorn der Hoffnung
Begegnung kann Frieden schaffen

  Bundesweit einmalige Stiftung gegründet

 - Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk

 

Hans-Jürgen Wischnewski, ehemaliger Bundes- und Staatsminister und Abdallah Frangi, Generaldelegierter Palästinas in Deutschland und die Bundestagsabgeordnete a.D. Katrin Fuchs

Foto  Raimund Vornbäumen (rvb), Tageszeitung Neue Westfälische, Gütersloh Tel. 05241 8850 / 8860

„Begegnungen schaffen in Konflikten ist das Wichtigste, was es gibt. Meistens werden Kriege nicht militärisch entschieden, sondern durch Begegnungen und Gespräche. Deshalb ist die Gründung dieser Stiftung von ganz, ganz großer Bedeutung. …. Ich möchte denjenigen, die diese Initiative ergriffen haben, ganz herzlich danken.“ Der ehemalige Bundes- und Staatsminister Hans-Jürgen Wischnewski, der sich wie kaum ein anderer Politiker seit Jahrzehnten für den Frieden im Nahen Osten engagiert, würdigte die neue Stiftung „Begegnung“ als eine wichtige und herausragende Institution.

Zur Gründungsfeier der neuen Stiftung „Begegnung. Stiftung Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk“ war auch Seine Exzellenz Abdallah Frangi, der Generaldelegierte der Palästinenser in Deutschland, gekommen. Wischnewski und Frangi plädierten leidenschaftlich für den von der Stiftung beschrittenen Weg der Verständigung und Begegnung.

Die bundesweit arbeitende Stiftung „Begegnung“ mit Sitz in Gütersloh erhielt Ende Juni 2004 vom Detmolder Regierungspräsidenten Andreas Wiebe in einem für alle Teilnehmer bewegenden Festakt die Anerkennungsurkunde. „Diese Stiftung ist etwas ganz Besonderes. Die Palette der Stifter ist breit“, betonte der Regierungspräsident. „Ich ziehe meinen Hut vor allen, die sich in dieser Art und Weise so außerordentlich vorbildlich engagiert haben.“

Zu den Initiatoren der Stiftung gehören Lehrer der Anne-Frank-Schule Gütersloh. Diese Schule unterhält seit 1998 ein Schulaustauschprogramm mit der Evang. Luth. School of Hope in Ramallah. Im Jahr 2002 wurde eine offizielle Schulpartnerschaft beurkundet. Neben drei Lehrern der Anne-Frank-Schule sind Gründer der Stiftung: die Ev. Kirchengemeinde Harsewinkel, der Verein Projekt Freundschaft Birzeit Münster e.V. und engagierte Einzelpersonen aus Gütersloh: der Palästinenser Bashar Shammout sowie das Ehepaar Ingrid und Gerd Mohn.

Anliegen der politisch, weltanschaulich und konfessionell ungebundenen Stiftung ist es, deutsch-palästinensische  Jugendbegegnungen und Schulpartnerschaften zu initiieren und langfristig finanziell absichern zu helfen. In vielen Städten und Verbänden sollen nachhaltige Kooperationen entstehen; dazu gehören auch Praktika für Jugendliche und Fachkräfte sowie Lehreraustauschprogramme. Die Stiftung möchte auf vielfältige Weise Projekte fördern, die der Verständigung zwischen jungen Deutschen und Palästinensern dienen und den interkulturellen Dialog, die Toleranz und den gewaltfreien und demokratischen Umgang mit dem Anderen fördern.

 „Uns verbindet“, so Mitbegründer Pfarrer Martin Liebschwager aus Harsewinkel in der Eröffnungsrede zum Festakt, „ die Betroffenheit über die Not der Menschen, die Betroffenheit, dass vor allem junge Menschen durch Kriegserfahrungen in eine Welt geführt werden, in der sie Gewalt als einziges Mittel der Durchsetzung von Zielen in ihrem Alltag lernen. Uns treibt die Betroffenheit über die zunehmende Sprachlosigkeit der betroffenen Menschen und der Öffentlichkeit auch in unserem Land. Die gewaltsame Auseinandersetzung in Palästina ist zur Gewohnheit geworden. Wir nehmen sie zwischen Deutschland, Lettland und Holland noch nebenbei auf dem Sofa wahr. Wir wollen die Sprachlosigkeit aufbrechen und den Sprachlosen eine Stimme geben, ihnen verdeutlichen, dass sie nicht vergessen sind, und ihnen ermöglichen, eine andere Wirklichkeit kennen zu lernen.“ Die neue Stiftung Begegnung sei „ein kleines Samenkorn der Hoffnung, das sich hoffentlich zu einem großen Baum auswächst, unter dessen Blättern viele Menschen Frieden, Ruhe und Achtung ihrer Persönlichkeit finden können.“

In seinem eindringlichen Appell für den Weg der Verständigung kritisierte der ehemalige Bundes- und Staatsminister Hans-Jürgen Wischnewski auch die aktuellen Versuche des israelischen Ministerpräsidenten Scharon, an den Palästinensern vorbei Regelungen zu treffen und Arafat auszuschalten. „Frieden kann es nur geben, wenn er in Übereinstimmung vereinbart ist, wenn er nicht von der anderen Seite diktiert wird, sondern beide Seiten daran beteiligt sind.“ Er kritisierte aber auch die Selbstmordattentate, die er nicht billigen könne. „Dem Frieden dient es nicht.“ Er wertete sie als Ausdruck tiefster Verzweifelung. „Ich sage hier auch in aller Deutlichkeit: Diese Selbstmordattentate führen nicht zu Sympathien. Sie schaden dem Ansehen der Palästinenser in der Welt.“ Der Ehrenbürger der Stadt Bethlehem sehe seine „Aufgabe auch darin, den Palästinensern zu helfen, ein hohes Ansehen in der Welt zu gewinnen.“

Hans-Jürgen Wischnewski wies auf die Chancen hin, die die Stiftung Begegnung angesichts der Rückschläge im Nahostfriedensprozess eröffnen kann: „Stellen Sie sich bitte vor, was es für diejenigen bedeutet, die jetzt dort eingeschlossen sind, wenn sie eine Chance haben, hierher zu kommen. Wenn  ich richtig unterrichtet bin, waren es im vergangenen Jahr 15 junge Leute, die hier waren und in Familien aufgenommen worden sind, die unser Leben kennen gelernt haben. Und unsere Jugendlichen haben das schwierige Schicksal der Palästinenser kennen gelernt.“

Wischnewski regte eine Zusammenkunft der Stiftung Begegnung mit Initiativen und Parlamentariern in NRW an, die sich für den Frieden im Nahen Osten engagieren, so Vertretern der Städtepartnerschaft Köln-Bethlehem, dem Verein Projekt Freundschaft Birzeit – Münster e.V. und Mitgliedern des Landtages NRW, vor allem der deutsch-palästinensischen Parlamentariergruppe in NRW. „Wir sollten uns möglichst bald einmal zusammensetzen, um gemeinsam zu überlegen, wie wir unsere Aktivitäten noch steigern können; denn das ist zwingend notwendig.“

Wischnewski würdigte die Stiftung mit den Worten: „Das ist ein großer Wert“ und wünschte den Stiftern:  „Ich hoffe, dass Sie erfolgreich sein können, dass viele junge Menschen, drüben und hier, angesprochen werden können. Und dass das, was wir tun, dem Frieden und damit den Menschen dient.“

(Übergabe der Stiftungsurkunde, Abdallah Frangi, Marita Kappler, Ingrid Mohn,  RP Andreas Wiebe
Foto  Raimund Vornbäumen (rvb), Tageszeitung Neue Westfälische, Gütersloh Tel. 05241 8850 / 8860

„Ohne Begegnungen können wir keine Verständigung schaffen.“ Gastredner Seine Exzellenz Abdallah Frangi stimmte mit seinem Freund Wischnewski überein. Der Frieden im Nahen Osten könne nicht auf einer militärischen Lösung beruhen. Frangi dankte Deutschland für die vielfältige Unterstützung beim Aufbau der Infrastruktur in den palästinensischen Gebieten und bei der Initiierung von Begegnungen zwischen Israelis und Palästinensern. Gerade in der heutigen Zeit der Konfrontation sei die neue Stiftung Begegnung ein wichtiger Beitrag der Menschen „von unten“, den Frieden im Heiligen Land zu schaffen.

Frangi appellierte an die Menschen und die Regierungen, den Mut zu haben, „nicht zu schweigen, wenn sie das Unrecht sehen. Ich glaube, das ist es, was ich aus der deutschen Geschichte gelernt habe, nicht zu schweigen, wenn Unrecht geschieht. Nicht um einseitig für die Palästinenser zu sein, nein, um einfach eine Möglichkeit für den Frieden zu schaffen, einen Frieden, der auf den Prinzipen von Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Menschenrechten basiert, einen Frieden, der das Selbstbestimmungsrecht beider Völker garantieren kann, dass beide Völker in Freiheit und Unabhängigkeit leben können, so dass beide Völker keine Angst voreinander haben.“

 

Der Generaldelegierte forderte ein zusammenhängendes, überlebensfähiges Staatsgebiet für die Palästinenser: „Wir Palästinenser sind heute so weit gekommen, dass wir bereit sind, einen Palästinenserstaat zu gründen auf einem Viertel von Palästina, auf einer kleinen Fläche. Aber dieses eine Viertel von Palästina muss lebensfähig sein, darf nicht durch Siedlungen zerstückelt werden, darf nicht eingezäunt werden.“

Frangi plädierte für die Vision von  Begegnungen zwischen jungen Israelis und Palästinensern in Deutschland: „Ich hoffe, dass der Tag kommen wird, dass wir hier in Gütersloh und Münster Israelis und Palästinenser einladen und Deutsche dabei sind, die mit einander reden, diskutieren und sich Gedanken darüber machen, wie sie diesen Frieden erreichen. Und wenn wir so weit sind, dann werden wir diesen Frieden im Heiligen Land schaffen, den Frieden zwischen Palästinensern und Israelis. (…) Wir dürfen unsere Hoffnungen nicht aufgeben und wir müssen dafür arbeiten, dass sie auch wahr werden. Ich bin überzeugt davon: Wir werden es schaffen.“

 Sie stifteten ein bisher einmaliges Jugendwerk (von links): Pfarrer Martin Liebschwager (Harsewinkel) – daneben Regierungspräsident Andreas Wiebe – Marita Kappler, Gunar Weykam (Anne-Frank-Schule), Bärbel Deninger (Verein Projekt Freundschaft Birzeit – Münster e.V.), Ludwig Stienen (Anne-Frank-Schule), Ingrid Mohn, Bashar Shammout. Im  Vordergrund links SE Abdallah Frangi, rechts Bundes- und Staatsminister a.D. Hans-Jürgen Wischnewski.. Fotografin Pfarrerin Kirsten Potz

Die Gütersloher Bürgermeisterin Maria Unger betonte: Angesichts der bedrückenden Probleme im Nahen Osten, angesichts vieler Gründe der Verzweifelung könne eine „Idee, eine Utopie“ Entwicklungen in Gang setzen. „Wenn die ganz großen Entwürfe der Staaten und Regierenden zur Zeit nicht erkennbar oder zumindest nicht sichtbar wirksam sind, dann ist es umso wichtiger, mit den Initiativen an konkreten, eng umrissenen Aufgaben anzusetzen, um in kleinen Schritten Beiträge zu einer besseren Situation zu leisten. Die ungewöhnlichen, aufstörenden Initiativen sind dringend nötig in einer Situation, die so festgefahren und zugespitzt erscheint. Die jungen Menschen müssen stark gemacht und aus der endlosen Spirale von Hass und Gewalt herausgeholt werden. Das haben Sie sich als Ziel Ihrer Stiftung gesetzt.“

„Gerade in einer solch scheinbar ausweglosen Situation“, so schloss sich der Münsteraner Bürgermeister Fritz Krüger an, „gründen mutige und couragierte Menschen die Stiftung „Begegnung“. … Jedes Engagement, das dem Frieden dient, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ Er wünschte der Stiftung: „Mögen Sie viele Menschen zum Stiften anstiften können, damit der Stiftungszweck erfüllt und vielfältige Begegnungen junger Menschen ermöglicht werden. Der Frieden ist das höchste Gut!“

 

 

In ihrem Schlusswort freute sich die Stiftungsvorsitzende Marita Kappler über die große Resonanz und die guten Wünsche, mit denen die Stiftung bedacht wurde. „Durch den Aufenthalt in deutschen Gastfamilien können junge Palästinenser wenigstens eine Zeitlang ihren kaum vorstellbaren Lebensbedingungen entfliehen und Kraft und Zuversicht für eine bessere Zukunft schöpfen“. Marita Kappler: So solle der „zunehmenden Gewaltbereitschaft und Hoffnungslosigkeit“ entgegengewirkt werden. „Das Erleben einer anderen Wirklichkeit setzt Visionen und Utopien“ einer demokratischen Zivilgesellschaft frei, die die Jugendlichen mit in ihre Heimat nehmen. Wer Frieden und Demokratie nie erfahren habe, könne auch nicht davon träumen und schon gar nicht darauf hinarbeiten, so Marita Kappler. „Durch eine solch langfristig angelegte Begegnungs- und Erziehungsarbeit sollen  Fundamente für eine demokratische und friedliche Zukunft gelegt werden.“ Auch für die jungen Deutschen seien diese Begegnungen eine wichtige Lebenserfahrung und Bereicherung. Frieden, Freiheit und Demokratie werden bewusster und dankbarer empfunden. Eigene Sorgen und Probleme relativieren sich angesichts der unvorstellbaren Lebensbedingungen der palästinensischen Altersgenossen.

Marita Kappler belegte anhand von Schüleräußerungen nach den Besuchsprogrammen der Anne-Frank-Schule, „wie wichtig solche Begegnungen für beide Seiten sind. Das Engagement der Beteiligten, Ängste und Vorurteile abzubauen, aufeinander zuzugehen, hat uns dabei immer wieder sehr beeindruckt.“

Dazu Äußerungen von Schülern aus Gütersloh über den Besuch der palästinensischen Gastschüler im Juli 2003:

„Ich habe außergewöhnliche Menschen kennen gelernt, die in einer ganz anderen, mir nahezu unvorstellbaren Welt leben. Trotz der erdrückenden Lage, in der die Palästinenser leben, habe ich noch nie so dankbare und lebensfrohe Jugendliche erlebt. … Ich habe bei der Begegnung mit meinen palästinensischen Freunden gelernt, dass es immer etwas gibt, was die Menschen gemeinsam haben, ganz gleich welcher sozialen, kulturellen oder geographischen Herkunft sie sind. Diese Gemeinsamkeit ist hinreichend für eine feste Freundschaft.“

„Mir persönlich hat der Austausch sehr viel gebracht, da ich lernen musste, mit Menschen aus einer anderen Kultur, mit anderen Wertvorstellungen zurecht zu kommen. Zuerst war es schwierig. Aber je mehr wir uns kennen lernten, desto mehr wurden wir Freunde. Das ist etwas, was für das ganze Leben bleibt.“

Ein Schüler aus Ramallah sagte über die Begegnungen in Gütersloh:

„Ich habe neue Freunde gewonnen, an die ich mich immer erinnern werde. Diese Reise werde ich nie vergessen. Dieses Austauschprogramm in Deutschland zählt zu den besten Erfahrungen, die ein palästinensischer Jugendlicher machen kann. In den zwei Wochen, die wir in Gütersloh verbracht haben, haben wir die deutsche Gesellschaft wirklich konkret erleben können. Wir fühlen uns privilegiert, in einer ganz anderen Atmosphäre leben zu dürfen, weit weg von Krieg und Spannungen. Für palästinensische Schüler ist es von ganz besonderer Bedeutung, eine Zeitlang in freundlichen, verständnisvollen und rücksichtsvollen Familien zu leben, mit denen wir eine wundervolle Zeit verbracht haben. Ich werde diese phantastische Zeit in meinem ganzen Leben nicht vergessen.“

Marita Kappler rief die Zuhörer auf, das Anliegen der Stiftung ideell, tatkräftig und finanziell zu unterstützen. „Mit unserer Initiative wollen wir den steten Tropfen in Gang setzen, der irgendwann den Stein höhlen wird. Es stimmt nicht, dass wir nichts tun können und nur hilflos zusehen müssen. Jede und jeder kann sich beteiligen, um Jugendlichen neue Horizonte zu eröffnen und Alternativen zu Gewalt und Hoffnungslosigkeit aufzuzeigen.“

 

 

 Um möglichst viele deutsch-palästinensische Projekte bundesweit initiieren und fördern zu können, benötigt die Stiftung über die Gründungseinlagen hinaus noch erhebliche finanzielle Mittel.

 Im ersten Jahr nach der Gründung sind Zustiftungen in das Grundstockkapitel im besonderen Maße steuerlich begünstigt. Spenden können eingezahlt werden auf das

 Konto der gemeinnützigen Stiftung BEGEGNUNG:  Sparkasse Gütersloh, BLZ 478 500 65, Konto-Nr, 58893

 Eine steuerabzugsfähige Spendenbescheinigung wird bei Angabe der Adresse gerne zugestellt.  Weitere Informationen erhalten Sie unter: StiftungBEGEGNUNG.Kappler(at)web.de.

 

Erklärung der Stiftergemeinschaft  
 Gütersloh, im Mai 2004

 

Seit vielen Jahren gestalten wir Begegnungen palästinensischer und deutscher Jugendlicher in Deutschland und Palästina. Wir sind:

-           Lehrerinnen und Lehrer der Anne-Frank-Gesamtschule in Gütersloh, die seit 1998 Schüleraustauschprogramme mit palästinensischen und deutschen Jugendlichen durchführen. Seit 2002 besteht eine offizielle Schulpartnerschaft mit der Evang-Luth. School of Hope in Ramallah;

-           der Verein Projekt Freundschaft Birzeit – Münster e.V., der seit langem auch in der deutsch-palästinensi­schen Jugendar­beit tätig ist;

-           die Ev.-luth. Kirchengemeinde Harsewinkel, die seit vielen Jahren intensive Kontakte nach
Palästina unterhält;

-           Privatpersonen aus Gütersloh, die diese Projekte tatkräftig und finanziell unterstützen.

Die bisher an unseren Projekten beteiligten Jugendlichen und Begleiter beider Seiten empfanden diese Begegnun­gen als tief­greifende Lebenserfahrung und menschliche Bereicherung.

Den palästinensischen Jugendlichen halfen und helfen die Besuche in Gütersloh bzw. Münster, neue Perspektiven zu sehen und Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft in ihrer Heimat zu schöpfen.
Wir sind überzeugt:  Wenn palästinensische Jugendliche ein Leben in Frieden und Demokratie konkret erfahren können, werden da­durch zivilgesell­schaftliche Strukturen in Palästina gestärkt.

Andererseits erweitern die Projekte den Horizont der deutschen Jugendlichen über unsere selbstverständlich ge­wordene zivile, demokratische, wohlhabende und friedliche Realität und wirken der viel beklagten Politikverdros­senheit junger Menschen ent­gegen. In der Auseinandersetzung mit der palästinensischen Kultur und Lebensreali­tät stellen sich den jungen Menschen in Deutschland wichtige Fragen in ganz neuer Intensität.

Das Ziel unserer Arbeit wird in der Partnerschaftsurkunde zwischen der Anne-Frank-Schule (Gütersloh) und
der  Ev.-Luth. School of Hope (Ramallah) treffend beschrieben: „Im interkulturellen Austausch und durch
zwi­schenmenschliche Begegnungen sollen unsere Schülerinnen und Schüler ihre eigene Identität entdecken und den respektvollen, demokratischen und gewaltfreien Umgang mit dem Anderen lernen. Ihre Bildung und ihre Erfahrungen sollen Bausteine für den Frieden und die Verständigung zwischen den Völkern sein.“

Solche Begegnungen zwischen jungen Deutschen und Palästinensern werden angesichts der sich verschärfenden Lebensrea­lität in den besetzten Gebieten Palästinas immer wichtiger. Die palästinensischen Jugendlichen kennen kein anderes Leben als das unter der Besatzung, fremd im eigenen Lande. Ihr Leben ist geprägt von der Sorge um die Familie und die materielle Zu­kunft, von Demütigungen an Checkpoints und den Schwierigkeiten, den Alltag unter der Besatzung zu organisieren. Jeder weiß, was Angst und Todesgefahr auf dem Weg zur Schule und Uni­versität, beim Einkaufen, bei Besuchen von Verwandten, Razzien, Schusswechseln und Häusersprengungen be­deuten.

Die psycho-sozialen Folgen dieser alltäglich gewordenen Ausnahmesituation können mit ein paar Stichworten il­lustriert werden: Verstörung und Traumatisierung der Kinder, Angstzustände und Schlaflosigkeit wegen nächtlicher Schießereien und dröhnen­der Panzerketten, motorische Störungen aufgrund fehlender Bewegung während der Ausgangssperren, aufgestaute Aggressio­nen aufgrund fortwährender und alltäglich erlebter De­mütigungen, famili­äre Spannungen. Für die Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen ist dies
eine alltägliche große pädagogische Her­ausforderung, die oft die schulischen Inhalte verdrängt.

Menschenwürdige Lebensperspektiven für junge Palästinenser zu ermöglichen, darin sieht Dr. Reiner Stein-
weg (Friedensforscher, Linz) eine aktuelle politische Aufgabe: „Einer der zentralen Krisenherde der Welt (…) ist der israelisch-palästinensische Konflikt. Er kann nur zivilisiert werden, wenn es gelingt, den jungen Menschen in Paläs­tina, und das ist der weitaus größte Teil der palästinensischen Bevölkerung, nach einem halben Jahrhundert end­lich bürgerliche Lebensperspekti­ven, menschenwürdige Lebensverhältnisse und Selbstbestim­mung zu verschaffen. Solange es solche Perspektiven nicht gibt, ist es leicht, das Leben wegzuwerfen und sich für politisch wie mensch­lich fürchterliche Selbstmordattentate zur Verfügung zu stellen. Menschen, die ihr Leben lebenswert empfinden, sind gegen diese Gefahr zwar nicht gefeit, aber wesentlich weniger anfällig. … Dies ist in erster Linie eine deutsche und europäische Aufgabe, weil der Nah-Ost-Konflikt ohne den Holocaust und den europäischen Antisemitismus, Nationalismus und Kolonialismus nicht das wäre, was er heute ist. Den jungen Palästinen­sern Zugang zu Bildung und Ressourcen zu ermöglichen, wird uns ei­niges an ökonomischen Opfern abverlangen. Sie sind gering im Ver­gleich zu denen, die ein jederzeit mögliches Über­greifen der neuen Kriege und Kriegsführungsarten auf Europa fordern würde.“

Um der zunehmenden Hoffnungslosigkeit und einer daraus resultierenden wachsenden Gewaltbereitschaft entge­genzuwirken, wird es immer bedeutsamer, dass palästinensische Jugendliche wenigstens eine Zeit-lang ihren kaum vorstellbaren Lebensbedingungen entrinnen und bei Aufenthalten und zwischenmenschlichen Begeg­nungen in Deutschland wieder Kraft und Zuversicht für eine bessere Zukunft schöpfen können.

Die Stiftung „Begegnung. Stiftung Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk“  soll deshalb dazu beitragen, dass solche deutsch-palästinensischen Begegnungen auf andere Schulen, Kirchengemeinden und Verbände aus­geweitet und langfristig finanziell abgesichert werden. Diese neue und in der Bundesrepublik einmalige Stiftung will auf vielfältige Weise Projekte unterstützen, die der Verständigung zwischen jungen Deutschen und Palästinensern dienen und den interkulturellen Dialog, die Toleranz und den gewaltfreien und demokratischen Umgang mit dem Anderen fördern.

Die bundesweit arbeitende Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Gütersloh

- verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke,

- steht für parteipolitische, konfessionelle und weltanschauliche Unabhängigkeit,

- initiiert und unterstützt deutsch-palästinensische Jugendbegegnungen und Schulpartnerschaften,

- fördert Praktika und Weiterbildungen für Jugendliche, junge Erwachsene und Fachkräfte aus Palästina,

- fördert Aufenthalte palästinensischer Gastschüler an deutschen Schulen,

- führt deutsch-palästinensische Lehreraustauschprogramme durch,

- begleitet und unterstützt Modellprojekte mit innovativen interkulturellen Begegnungen, die dem Aufbau  einer zivilen und demokratischen Gesellschaft der Zukunft dienen,
- unterstützt die Gründung von Projekten und Institutionen der Entwicklungshilfe in Palästina,
- erstellt didaktische Materialien und fördert Seminare, Tagungen und Ausstellungen,
- fördert die Vernetzung von Vereinen, Institutionen, Initiativen, die deutsch-palästinensische Begegnungen    durchführen. (Auszug aus der Satzung)

Gerade im Nahen Osten ist neben aller notwendigen Soforthilfe für die akut Not leidenden Menschen auch der ganz lange Atem bei der Gestaltung von Perspektiven gefragt. Wir wollen mit der Förderung langfristig angelegter Erziehungsarbeit die vielfältigen Aufbau- und Hilfsprojekte in Palästina begleiten.

Um möglichst viele deutsch-palästinensische Projekte bundesweit fördern und begleiten zu können, ist über die Gründungseinlagen hinaus eine erhebliche Aufstockung des Stiftungskapitals erforderlich; denn die Stif­tung arbeitet im Wesentlichen mit den Erträgen des gestifteten Kapitals. Wir schauen mit Zuversicht auf das Engage­ment von Bürgerinnen und Bürgern, Partnerinnen und Partnern, die die Stiftung Begegnung ideell, finanziell und tatkräftig unterstützen und zum Bekanntwerden der neuen Stiftung beitragen.

Unsere Stiftungsarbeit lebt durch ein Netz von Unterstützerinnen und Unterstützern und durch die gute
Zu­sam­menarbeit mit vielen Menschen, Institutionen und Gruppen.

Wenn Sie die Stiftung Begegnung. Stiftung Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk finanziell unterstützen wollen, können Sie dies nach dem offiziellen Gründungsakt am 22. Juni 2004 in Form einer Spende oder einer Zu­stiftung tun. Eine Spende wird von der Stiftung zeitnah zur Finanzierung satzungsgemäßer Zwecke verwendet. Zustiftungen erhöhen das Stiftungskapital und werden in ihrer Substanz nicht angetastet, ausschließlich die Erträge dienen der Verfolgung der Satzungs­ziele. Schicken Sie uns im Falle einer Spende oder Zustiftung bitte Ihren vollständigen Namen und Ihre Anschrift zwecks Zusendung einer Zuwendungsbescheinigung (Spende oder Zustiftung).

Bankverbindung: Sparkasse Gütersloh, BLZ 478 500 65, Konto-Nr. 58893

Fordern Sie bei Interesse ein Exemplar der Stiftungssatzung und unseres Informationsblattes „ …Gutes tun und Steuern sparen  -   Steuerliche Vorteile bei Stiftungen“ an.

 

 
Kontaktadressen

M. Kappler, August-Verleger-Weg 38, 33332 Gütersloh, Tel. 05241 - 470851, e-Mail: StiftungBEGEGNUNG.Kappler(at)web.de

Pfarrer M. Liebschwager, Ev.-luth. Kirchengemeinde Harsewinkel, Clarholzer Straße 25, 33428 Harsewinkel, Tel. 05247 - 2130,
e-Mail: Ev.KircheHarsewinkel(at)t-online.de

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