The
Palestinian Working Woman Society For Development
جمعية
المرأة العاملة الفلسطينية للتنمية
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Projektvorschlag
Psychotherapeutische Unterstützung für Frauen und
Kinder in Gaza
Vorgelegt von:
Amal Kreishe, Vorsitzende
Palestinian Working Woman Society for Development
PWWSD
Februar 2009
Ausgangslage
Gaza ist mehr als drei
Wochen aufs schwerste bombardiert worden. Geschosse
und Splitter trafen praktisch jeden Meter Boden in
Gaza und hinterließen Hunderte von Toten, Tausende
von Verletzten und Zehntausende von zerbombten
Gebäuden. Die israelischen Invasionstruppen
zerstörten Wegweiser und Orientierungsmarken, so
dass Bewohner den Weg zu ihren Häusern nicht mehr
finden oder aus den Kampfzonen fliehen konnten.
Sogar Friedhöfe wurden bombardiert und zerfetzte
Leichname auf die Straßen geschleudert. Im dichtest
bevölkerten Gazastreifen, wo 1,5 Millionen Menschen
in einem Gebiet von 360 Quadratkilometern
zusammengepfercht leben, wurde die Zivilbevölkerung
gezielt angegriffen, Etwa die Hälfte der Todesopfer
waren Frauen und Kinder. Hinzu kommt, dass Tausende
von Familien aus ihren ganz oder teilweise
zerstörten Häusern fliehen mussten. Die Menschen
konnten keinerlei Habe mitnehmen und waren
gezwungen, unter freiem Himmel zu kampieren.
Unter diesen Umständen
haben Frauen und Kinder am meisten gelitten. Mütter,
die ihre Häuser verlassen mussten, ohne das Nötigste
für sich und ihre Kinder mit zu nehmen, standen
unter starkem psychologischem Druck und litten unter
dem Gefühl, nirgendwo in Sicherheit zu sein. Dies
umso mehr, als auch die vorübergehend angebotenen
Schutzräume, etwa in den Schulen und Büros der
UNRWA, bombardiert wurden. In einem Fall gab es dort
sogar ein Massaker.
In der Folge wurden
viele Frauen ernsthaft psychisch krank. Die meisten
hatten neben dem Verlust der Habe den Tod eines
Angehörigen zu beklagen. In einer Situation wie in
Gaza, wo man eng beieinander lebt und einander
kennt, wiegt all das doppelt schwer.
Während der Angriffe
stand PWWSD mit den Frauen in Gaza in Verbindung. Es
wurde sofort versucht, die Frauen über Telefon
psychologisch zu unterstützen. Unsere Organisation
hat seit längerem Erfahrung mit psychologischer
Beratung per Telefon, da wir in unseren Zweigstellen
im Westjordanland kostenlose Telefonberatung
unterhalten. Da Frauen in Gaza vielfach keinen
Zugang zu Telefonen oder keine Elektrizität zum
Aufladen von Mobiltelefonen hatten, riefen die
Beraterinnen aus der Westbank von sich aus an. PWWSD
hat ausgedehnte Kontakte zu Frauengruppen in Gaza,
mit denen wir schon früher in Projekten
zusammengearbeitet haben. So begannen wir, diese
Frauen mit Hilfe unserer Beraterinnen zu
kontaktieren. Ihrerseits stellten diese Frauen den
Kontakt her zu Frauen, die Hilfe brauchten, und
bezogen dabei auch Partnerorganisationen mit ein.
Die Beraterinnen arbeiteten von früh bis spät über
Festnetz- und Mobiltelefonverbindungen, um Frauen
Unterstützung anzubieten.
So konnte die PWWSD
Frauen in Gaza während des Angriffs psychologisch
begleiten und auf diesem Wege auch herausfinden, was
am dringendsten gebraucht wurde. Diese
Feststellungen wurden in der Folge bei der
Zusammenstellung der Hilfssendungen berücksichtigt,
die PWWSD auf den Weg brachte. Denn in den
Hilfstransporten, die unmittelbar nach dem Angriff
organisiert wurden, blieben die besonderen
Bedürfnisse von Frauen, etwa Unterwäsche und
Reinigungsartikel wie Seife und Shampoo
unberücksichtigt. Es wurde deutlich, dass die Frauen
besonders unter dem Mangel an Körperpflege- und
Hygieneartikeln litten. Daraufhin startete PWWSD die
Kampagne “Ein Hilfspaket von Frau zu Frau”. Diese
Pakete werden von PWWSD-Freiwilligen im
Westjordanland eingesammelt und nach Gaza geschickt.
Projektbeschreibung
Angesichts der
Tatsache, dass der Gazakrieg schwere psychische
Folgen auch für die Zukunft hat, schlägt PWWSD
Sofortmaßnahmen für ein psychotherapeutisches
Hilfsprogramm vor..
Ziel des Projekts
Das Projekt zielt
darauf ab, Frauen und Kindern in Gaza
psychotherapeutische Hilfe anzubieten.
Durchführung:
Zur Erreichung des
Projektziels sieht die PWWSD folgende Maßnahmen vor,
die in einem genauen Programmplan organisiert
werden, sobald das Projekt genehmigt ist:
-
Psychotherapeutische Behandlung von Müttern und
Kindern in Einzelberatung und Gruppenarbeit zur
Verarbeitung des Erlebten (Posttraumatische
Stress-Symptomatik). Behandlungspläne im Einzelnen
werden vor Ort entwickelt.
-
Offene
Workshop-Angebote sollen es Frauen und Kindern
ermöglichen, ihre Verlusterfahrungen, ihre Trauer
und den seelischen Druck in Worte zu fassen.
Vorgesehen sind je fünf Nachbarschafts-Workshops für
Frauen und Kinder an den u.a. Projektorten mit
jeweils ca. 50 Teilnehmerinnen. Zur Fortführung
werden psychotherapeutische Selbsthilfegruppen
eingerichtet, in denen Frauen mit vergleichbaren
Problemen zusammenkommen. Dabei erleben die
Betroffenen, dass sie sich gegenseitig unterstützen
können, und gewinnen dadurch an Selbstachtung.
Gleichzeitig werden auch Kinder einbezogen und
erhalten die Möglichkeit, in Gruppen mit
Gleichaltrigen ihre Erlebnisse zu verarbeiten.
-
Ferienlager für
Kinder, deren Angehörige während des Gaza-Krieges
getötet wurden. Die jeweils 25 Teilnehmer (Mädchen
und Jungen) arbeiten mit Fachkräften an der
Bewältigung posttraumatischer Stress-Symptome, die
in Gaza infolge des Krieges stark zugenommen haben.
-
Radioprogramme
über psychologische Traumata und den Umgang mit
davon betroffenen Kindern (Symptome wie Angst,
Schlafstörungen, Bettnässen,
Verhaltensauffälligkeiten).
Zielgruppe:
im wesentlichen Mütter und Kinder
Projektorte:
insgesamt fünf
Stadtviertel in den Städten Jabalyaya, Gaza und
Rafah
Projektdauer:
sechs Monate
Projektleitung und
–mitarbeit:
Für die Beratung und Gruppenarbeit setzt die in Gaza
ansässige Zweigstelle der PWWSD zwei
Teilzeit-Fachkräfte ein, die vor Ort an fünf
Projektorten tätig werden sollen. Für Planung und
Durchführung der Einsätze ist die Zweigstelle in
Gaza zuständig, für die finanzielle Abwicklung die
PWWSD-Zentrale in Ramallah.
Berichte:
die vor Ort tätigen
Fachkräfte berichten monatlich an die
PWSD-Zweigstelle in Gaza, die diese Berichte der
Zentrale in Ramallah vorlegt. Die Unterstützer
erhalten unmittelbar nach Abschluss des Projekts
einen umfassenden Tätigkeitsbericht sowie
Rechenschaftsberichte über die Verwendung der
eingegangenen Finanzmittel
änden dHänen der
Zweigstelle. H
Vorläufiger
Finanzierungsplan liegt vor
Projektunterstützung: Deutsch-Palästinensischer
Frauenverein e.V., Kölner Frauen in Schwarz,
EineWeltKreis Bensberg, Frauennetzwerk für Frieden
e.V., Bonner Friedensbündnis
Kontakt: Suraya
Hoffmann, Tel. 022 71 – 91 673, email:
Suraya_Hoffmann@gmx.de
Spendenkonto:
Deutsch-Palästinensischer Frauenverein e.V. Konto:
310 149 96
Sparkasse Köln Bonn BLZ :
370 501 98
Stichwort: Soforthilfe
Gaza-Kinder
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