Presseerklärung der Katholischen Bischofskonferenz
im
Heiligen Land
Jerusalem, am 18.
Februar 2009
Wir,
die Mitglieder der Konferenz der katholischen Bischöfe im Heiligen Land
beklagen und verdammen mit äußerster Bestürzung die abstoßenden Angriffe
auf unseren Herrn Jesus Christus und auf seine Mutter, die gesegnete
Jungfrau Maria, wie diese auf Kanal 10 des israelischen Fernsehens
gesendet wurden.
Dieser
Tage wurde im Nachtprogramm auf Kanal 10 eine Serie schrecklicher
Verstöße gegen unseren Glauben und in Konsequenz gegen uns Christen
gesendet. Die Schau richtete ihre Angriffe gegen die heiligsten Personen
unseres christlichen Glaubens in dem Versuch, das Christentum zu
zerstören, wie der Direktor der Schau selbst speziell erklärte. Durch
dieses Tun wurde Kanal 10 benutzt, um die heiligsten Personen des
Christentums zu entheiligen und damit hunderttausende christlicher
Bürger Israels und ebenso viele Millionen von Christen in aller Welt zu
verletzen.
Die
katholischen Bischöfe im Heiligen Land betrachten ein solches Programm
als Symptom für größere Probleme, die die Gesellschaft stören, als da
sind Intoleranz, die Weigerung, die anderen zu akzeptieren und zu
respektieren und tiefer Hass. Was noch wichtiger ist, die Leiter der
Kirchen sehen diesen neuen Vorfall im größeren Kontext der ständigen
Angriffe gegen Christen in ganz Israel und über die Jahre. Erst vor
einigen Monaten wurden Exemplare des Neuen Testaments im Hof der
Synagoge in Or Yehuda öffentlich verbrannt. Seit Jahren hat das
Christentum viel dazu beigetragen, Manifestationen des Antisemitismus zu
stoppen, und jetzt müssen sich Christen in Israel als Opfer einer
Manifestation von Anti-Christianismus auf niedrigem Niveau sehen.
Indem
wir diesen und andere Akte der Intoleranz verurteilen, rufen wir alle
damit befassten Parteien auf, der Sache nachzugehen und notwendige
Schritte zu unternehmen, um einer solchen schrecklichen Entheiligung
unseres Glaubens ein Ende zu setzen. Es ist unbegreifbar, dass solche
Ereignisse in Israel passieren müssen, wo sich einige der heiligsten
Schreine der Christenheit befinden, und das in großem Ausmaß von
Pilgerreisen aus christlichen Ländern abhängt.
Darum
ersuchen wir das israelische Volk und seine Autoritäten, passende
Maßnahmen gegen solche inakzeptablen Beleidigungen und ihre Verursacher
zu unternehmen. Gleichzeitig dringen wir darauf, dass Kanal 10 seine
Verantwortlichkeit wahrnimmt und sich für diesen Vorfall offiziell und
öffentlich entschuldigt und niemals mehr eine Wiederholung erlaubt.
Wir
wollen auch unser Verständnis und unsere Zustimmung zur tiefen Reaktion
unserer christlichen Gemeinden und Institutionen zum Ausdruck bringen
ebenso wie die so vieler vernünftiger VertreterInnen der Muslime und
Juden, die selbst schockiert und sprachlos sind und ihre Bestürzung und
ihren Protest zu dieser Sache ausgedrückt haben. In der Tat haben solche
Programme nichts zu tun mit der Freiheit des Ausdrucks, der Kunst und
der Unterhaltung. Sie können nur gegen eine nationale Integration und
Harmonie in unserer Gesellschaft arbeiten.
Wir
fordern sie alle auf, äußerste Seriosität und Zurückhaltung zu üben und
auf ihre kirchlichen Autoritäten zu hören, wenn sie sich mit dieser sehr
wichtigen und delikaten Sache beschäftigen.
Seine Exzellenz, Fuad
Twal, Lateinischer Patriarch von Jerusalem
Seine Exzellenz,
Michel Sabbah, em. Lateinischer Patriarch von Jerusalem
Seine Exzellenz, Elias Chacour,
Griechisch-melkitischer Erzbischof von Akka
Seine Exzellenz, Paul
Sayya, Maronitischer Bischof von Haifa
Seine Exzellenz,
Giacinto-Boulos Marcuzzo, Latein. Patriarchatsvikar /Israel
Seine Exzellenz,
Pierre Melki, Syrisch-katholischer patriarchalischer Exarch
Seine Exzellenz,
Yousef Jules Zerey, Griechisch-melkitischer patriarchalischer Exarch
Seine Exzellenz, Butros Mouallem, em.
Griechisch-melkitischer Erzbischof von Akka
Seine Exzellenz, Kamal Bathish, em.
Hilfsbischof des Lateinischen Patriarchs
Fr. Pier Battista
Pizzaballa, OFM , Kustos des Heiligen Landes
Msgr. Rafael Minassian,
Armenisch-katholischer patriarchalischer Exarch
Fr. Paul Colin,
Chaldäisch-katholischer patriarchalischer Exarch
Fr. Pietro Felet sej,
Generalsekretär
Yusef Daher
Exekutivsekretär
P.O.Box 741, Jerusalem 91000
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