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Israelische Menschenrechtsverbrechen in den besetzten palästinensischen Gebieten (Wöchentliches Update 18. -24. August 2022)

 

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Ein Palästinenser wurde getötet und ein weiterer erlag seinen schweren Verletzungen, während 8 andere verletzt wurden, darunter ein Journalist und ein Kind. Ebenso erlitten Dutzende andere Erstickungsanfälle bei IOF-Angriffen in der Westbank. Einzelheiten sind wie folgt:

Am 19. August 2022 bei dem Überfall der israelischen Besatzungstruppen (IOF) auf die Stadt Tubas in der Westbank töteten sie Salah Tawfiq Sawafta (58). Sie hatten das Feuer auf ihn eröffnetet, als er sich auf dem Rückweg von dem „Fajr“ Morgengebet befand. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser, nachdem sie in sein Haus eingedrungen waren. (Einzelheiten verfügbar in dieser Pressemitteilung: press release)

Am 23. August 2022 verkündeten medizinische Quellen im Rafidia Governmental Hospital in Nablus, dass Mohammed Marzouq ‘Arayish (26) aus Nablus seiner Verletzung erlag, die er durch eine scharfe Kugel, die bei dem Überfall der IOF auf die Altstadt von Nablus am 9. August 2022 seinen Magen  durchgedrungen hatte. Zu der Zeit wurden 3 Palästinenser, darunter ein Kind, getötet und 40 weitere verletzt; 5 der Verletzten waren in kritischem Zustand. Unter diesen Schwerverletzten war ‘Arayish, der zur Behandlung im Krankenhaus verblieb, bis sein Tod verkündet wurde. ( Einzelheiten verfügbar in dieser Pressemitteilung: press release).

Zwischenzeitlich gab es Opfer durch die übermäßige Gewaltanwendung der IOF bei ihren Überfällen auf Städte und Dörfer und bei der Unterdrückung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar, wie folgt:

Am 19. August 2022 wurden 6 Palästinenser, darunter ein Journalist, bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya mit gummi-ummantelten Stahlkugeln beschossen. Am selben Tag wurde ein Palästinenser bei dem Überfall der IOF auf das Dorf Tammun, im Südosten von Tubas, von einer scharfen Kugel ins rechte Bein getroffen.

Am 24. August 2022 wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Stahlkugel in der Nähe des Eingangs zum Dorf Abu Dis im besetzten Ostjerusalem bei Zusammenstößen mit der IOF,  die nach der Beerdigung von May’ Afana (29) ausbrachen,  am Kopf getroffen.  Die IOF hatte deren Leichnam zunächst im Gewahrsam gehalten, nachdem sie sie am 16. Juni 2021 erschossen hatte, dann aber ihrer Familie übergeben. (Einzelheiten verfügbar unter: weekly report)

Im Gazastreifen wurden 2 Schießereien der IOF auf Fischerboote vor Gazas Küste sowie 2 weitere Schüsse auf landwirtschaftliches Gebiet im Osten des Gazastreifens verzeichnet.

 

Bis jetzt in 2022 töteten IOF-Angriffe 111 Palästinenser, darunter 80 Zivilpersonen:   24 Kinder, 8 Frauen (eine war die Journalistin, Shireen Abu ‘Aqlah). 2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet und die restlichen waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden ermordet. 32 der getöteten Palästinenser, darunter 19 Zivilpersonen: 8 Kinder und 3 Frauen, wurden bei der letzten israelischen Offensive gegen den Gazastreifen getötet. Ebenso wurden 1.256 Palästinenser, darunter 191 Kinder, 39 Frauen und 21 Journalisten, bei IOF-Angriffen im Gazastreifen und der Westbank verletzt. Des Weiteren starben 3 palästinensische Gefangene, darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen.

 

Angriff der IOF auf die Zivilgesellschaftsorganisationen und Menschenrechtsverfechter

Am 18. August 2022 führte die IOF Razzien bei 7 palästinensische Zivilgesellschaftsorganisationen (CSOs) in Ramallah, verschloss sie und beschlagnahmte einiges vom Inhalt. ( Einzelheiten verfügbar unter: press release)

Am 21. August 2022 verkündete die al-Haq-Organisation, dass ihr Generaldirektor, Shawan Jabareen, einen Telefonanruf von einer Person erhielt, die sich als Offizier des inneren israelischen Sicherheitsdienstes (Shin Bet) auswies. Der Offizier informierte Jabareen, dass er zum Ofer-Militärstützpunkt zur Befragung gebracht werden sollte, aber Letzterer weigerte sich und verlangte eine offizielle schriftliche Vorladung. Der Anrufer informierte Jabareen, dass Israel al-Haq zu einer illegalen Organisation erklärt hatte und dass es verboten sei, dort zu arbeiten. Der Anrufer drohte auch Jabareen damit , dass er den Preis dafür zahlen müsste, wenn al-Haq seine Arbeit fortsetzte, und dass Israel das keinesfalls erlauben wird.

Am selben Tag holte die IOF  Khaked Qazmar, Generaldirektor von Defense for Children International–Palestine, zur Befragung ins “‘Ofer” Gefängnis bei Ramallah und entließ ihn nach 3 Stunden. Qazmar sagte: “Ich wurde von etwa 15:00 Uhr bis kurz vor Sonnenuntergang verhört. Der Offizier drohte mir und befahl mir, keinerlei Stellungnahme zu der Schließung der Organisation und zu den Verstößen der IOF, einschließlich der Durchsuchung, Beschlagnahmung von deren Inhalt und die Zwangsschließung, abzugeben; andernfalls würde ich verfolgt und verhaftet.”

 

Landeinebnung, Zerstörungen und Verfügungen

 Die IOF riss 11 Häuser ab, wodurch 14 Familien, die aus 90 Personen bestanden, darunter 16 Frauen und 38 Kinder, obdachlos werden. Außerdem zerstörte die IOF kommerzielle Einrichtungen in der Westbank, auch im besetzten Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 21. August 2022 zwang die IOF einen Palästinenser, sein Blechdach-Haus, das ihn und seine Frau, seine Tochter und seine Mutter beherbergte, im Dorf Beit Safafa im besetzten Ostjerusalem, unter dem Vorwand eines nicht genehmigten Baus selbst zu zerstören.

Am 22. August 2022 zerstörte die IOF 8 Häuser im Dorf Ein ad-Duyuk at-Tahta im Westen von Jericho, was 11 Familien von 76 Personen, darunter 12 Frauen und 34 Kinder, zu Obdachlosen machte. Am selben Tag zwang die IOF einen Palästinenser dazu, eine kleine Fabrik im besetzten Ostjerusalem unter dem Vorwand einer nichtgenehmigten Baugenehmigung zu zerstören.

Am 23. August 2022 führte ein Palästinenser den Befehl der israelischen Stadtverwaltung aus und zerstörte selbst sein Haus im besetzten Ostjerusalem unter dem Vorwand einer nicht-genehmigten Baugenehmigung, was 2 Familien, bestehend aus 10 Personen, darunter 2 Frauen und 3 Kinder, zu Obdachlosen, macht.

Am 24. August 2022 zerstörte die IOF 2 zivile Einrichtungen: eine 180 Quadratmeter-Baracke für Geflügel, und eine 300 Quadratmeter-Baracke, die als Autowaschanlage genutzt wurde, im Dorf Huwara in Nablus, unter dem Vorwand einer illegalen Konstruktion im Gebiet (C). Am selben Tag zerstörte die IOF ein 2-stöckiges Haus, das sich im Bau befand in den Zentraltälern, im Westen von Jericho im Gebiet (C) unter dem Vorwand, der Bau sei nicht genehmigt worden.

 

Seit Anfang 2022 haben die israelischen Besatzungskräfte 108 Familien zu Obdachlosen gemacht, insgesamt 648 Personen, darunter 123 Frauen und 300 Kinder. Das war das Ergebnis des Abrisses von 111 Häusern und 41 Wohnzelten durch die IOF. Die IOF zerstörte auch 80 andere zivile Objekte, ebnete freie Landgebiete ein und stellte Dutzende von Abriss-, Baustoppverfügungen und Evakuierungsbescheiden aus.

 

Siedlerangriffe

Israelische Siedler führten 5 Angriffe aus und beschädigten 70 Bäume. Außerdem übten sie Vandalismus an Kraftfahrzeugen aus und schrieben rassistische Slogans in der Westbank. Einzelheiten sind wie folgt:

 

Am 19. August 2022 setzten israelische Siedler aus der “Adi Ad”-Siedlung, im Osten von Ramallah, palästinensische Ländereien im al-Sahel-Gebiet zwischen den Dörfern Turmus Ayya und Al-Mughayyir in Brand. Das Ergebnis war, dass sie Stämme und Äste von 10 Olivenbäumen niederbrannten und die Äste von 5 anderen Bäumen absägten und zusätzlich noch die Scheiben eines Autos zerbrachen. Sie schlossen einen landwirtschaftlichen Weg, der zum al-Sahel-Gebiet führt, mit Stacheldraht. Am selben Tag rissen die Siedler 55 Traubensetzlinge aus und beschädigten einen Wassertank und einen Brunnen im Dorf Al-Khader, im Südwesten von Bethlehem.                                                                                                                                                                                                                                                       

Am 21. August 2022 warfen israelische Siedler Steine auf ein Fahrzeug des palästinensischen Militärstaatsanwaltes, während er auf der Hauptstraße entlang fuhr, die Qalqilya mit Nablus verbindet.

Am 24. August 2022 durchstachen israelische Siedler die Reifen von 4 Fahrzeugen und schrieben rassistische Slogans auf Wände und Fahrzeuge im Dorf Marda im Norden von Salfit.

Seit Beginn des Jahres führten Siedler mindestens 172 Angriffe aus. Bei zwei Angriffen wurden 2 Palästinenser getötet.

 

IOF-Überfälle und Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen:

Die IOF führte 163 Überfälle auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Überfälle beinhalteten Razzien und Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen und Errichtungen von Kontrollpunkten. 81 Palästinenser wurden bei diesen Überfällen verhaftet, darunter 12 Kinder und eine Frau.

Im Jahr 2022 bis heute führte die IOF 5.555 Überfälle auf die Westbank aus, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, bei denen 3.371 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 322 Kinder und 30 Frauen. Die IOF führte auch 24 limitierte Überfälle auf den Osten des Gazastreifens aus und verhaftete 78 Palästinenser, darunter 45 Fischer, 28 Infiltratoren und 5 Reisende, die über die Beit Hanoun “Erez”-Kreuzung fuhren.

 

Israelische Absperrpolitik und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:

 Währenddessen hält die israelische Besatzung ihre illegale und unmenschliche 15-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht.  Einzelheiten sind verfügbar unter: PCHR’s monthly-update über die Gazaübergänge.

 In der Westbank, einschließlich des besetzten Ostjerusalems, werden von der IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit verhängt. Zusätzlich zu ihren 108 Dauerkontrollpunkten hat die IOF 100 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank errichtet, darunter auch im besetzten Ostjerusalem, und 7 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten verhaftet.

Am 18. August 2022 wurde das Metalldetektor-Tor, das am westlichen Eingang zum Dorf Husan errichtet worden war, von der IOF verschlossen, um den Verkehr zu blockieren.

”Bis heute in 2022 errichtete die IOF 2.809 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete an diesen Kontrollpunkten 128 Palästinenser.

Quelle    (übersetzt von Inga Gelsdorf)

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