Liebe Leute,nach längerem Schweigen, während dessen sich eine
lange Liste von Emails, die wenigsten davon erfreulich, angesammelt
hat, hier erstmal ein paar Statistiken:
- Im ersten Dezemberdrittel 10 Palästinenser
getötet, 25 verletzt
- in den letzten 10 Monaten 253 Häuser in der Westbank demoliert
- bis jetzt leben ca. 5000 PalästinenserInnen zwischen der grünen
Linie und dem Zaun
- es werden fast 10mal soviele sein, wenn die Barriere fertig ist.
- die Wasserversorgung der besetzten Gebiete und seine Qualität
durch die IOF unterminiert.
Hinzu kommen eine Reihe Palästinenser, die
erschossen wurden während verschiedener Angriffe der Armee in den
letzten Tagen - ein Bauer, der beim Pflügen in Gaza erschossen
wurde, drei vermutlich jugendliche Steine werfer, die in Nablus
angeschossen wurden, Eingriffe und festnahmen in Jayyous, usw. usw -
dass keiner meint, Ruhe in den Medien bedeutet Ruhe im Land .
Ein Bericht der UN über die Situation in
Palästina betont dass die wirtschaftliche und soziale Not zunimmt,
vor allem in Gaza - z.B. hätten etwa 37% der Bevölkerung Probleme,
genug zu essen zu bekommen, in Gaza bis zu 54%. Etwa 48% der
BewohnerInnen der Westbank und 65% der BewohnerInnen von Gaza werden
als arm klassifiziert. 31% der Kinder in Gaza hätten häusliche
Gewalt erfahren, 10-15% mehr Kinder sterben jährlich als vor der
Intifada, etwa ein Drittel zeigen mindestens ein Symptom von
psychischem Stress.
Die UN hat 2005 etwa $500 Millionen an
humanitärer Hilfe und Entwicklung in den besetzten Gebieten
ausgegeben, einzelne Länder insgesamt $134 Mio. So tragen wir alle
die Ergebnisse der israelischen Politik mit.
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Nach wie vor ist - laut eines Artikels in Haaretz
- Selbstmord die häufigste Todesursache unter israelischen Soldaten.
Die Reaktion der Armee ist, den Soldaten zu verbieten, im Urlaub
Waffen zu tragen, und überhaupt die Anzahl Waffen in den Händen von
Soldaten zu verringern, und die in den Händen von Offizieren zu
erhöhen (damit sie mit Waffengewalt Selbsttötungen verhindern
können?) Vor kurzem las ich einen Artikel über mehrere Offiziere,
die unehrenhaft entlassen wurden, nachdem sie sich geweigert hatten,
wegen psychischer Probleme in den besetzten Gebieten Dienst zu tun.
So fürsorglich geht die Armee mit seinen Angehörigen um.
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Der Rückzug Israels aus Gaza trägt seltsame
Blüten: da Gaza und die Westbank laut einer von Israel
unterzeichneten Übergangsregelung als Einheit zu betrachten sind,
wird jede Person in Gaza nach wie vor in Israel registriert. Würde
das nicht mehr stattfinden, wäre es ein Widerspruch zu der
internationalen und israelischen Einstellung gegenüber der
Palästinenserautorität als eine Einheit, die nach UN Resolutionen
eine palästinensischen Staat bilden soll. Seitdem der Grenzübergang
nach Ägypten geöffnet wurde, können Palästinenser aus Gaza überall
in der Welt hinreisen, nur nicht in die Westbank, die ihnen nach wie
vor geschlossen ist. Seit 2 Jahren versuchen 10 Studenten, die in
Bethlehem Ergotherapie studiert haben, Erlaubnis zu erhalten, ihre
Studien zu Ende zu führen. bisher ohne Ergebnis. wie Ha'aretz
schreibt: "Kanada oder Australien, ja. Bethlehem, nein." Klar ist
dass Israel auf der einen Seite versucht, den gebildeten Sektor der
Bevölkerung zur Emigration zu treiben (sie haben am ehesten eine
Möglichkeit dazu), auf der anderen dafür sorgt, dass dieser auch
nicht durch neue Studenten aufgefüllt wird.
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Wie leicht kann man mit einem einzigenn Wort
einen Menschen verurteilen: in einem Artikel über den Prozess von
Tali Fahima, die seit einem Jahr in Israel inhaftiert ist, wird
erwähnt, dass sie Kontakt zu Fatahmitglieder in Jenin hatte, wie sie
selber zugibt. In der Überschrift heißt es allerdings
"Fatahunterstützerin
Tali Fahima..." Freundschaftlicher Kontakt mit
den falschen Leuten ist offensichtlich von vornherein ein
Verbrechen.
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In den israelischen Medien wurde Entsetzen
ausgedrückt wegen der Hinrichtung in Kalifornien. Mehrere
Kommentatoren haben sich darüber unterhalten und dieser brutalen,
unmoralischen und unzivilisierten Entscheidung. Dass in Palästina
Menschen aus der Luft auf offener Straße "hingerichtet" werden, ohne
den anschein eines Prozesses, ist dagegen alltäglich und normal.
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Morgen die nächste Folge,
Anka