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Täglich neu - Nachrichten aus dem, über das besetzte Palästina - Information statt Propaganda

   Archiv  -  Themen  - Sponsern Sie  -   Linksammlung -  04. Juli 2024  Facebook  -  Veranstaltungen - Suchen

Shahad Al Swaf. Fünf Jahre alt.
Sie war und ist nicht mehr.

Eines von den fast 8 000 Kindern die unter anderem mit deutschen Waffen in Gaza getötete wurde ...
 

Der Kinderrechtskonvention sind 196 Staaten beigetreten, das sind mehr als allen anderen UN-Konventionen.

Zehn Grundrechte
Der Text umfasst 54 Artikel in der für völkerrechtlich verbindliche Texte üblichen Sprache; eine offizielle Fassung in „kindgerechter“ Form existiert nicht.[3] Die UNICEF, die Kinderrechtsorganisation der UNO, fasst den 20 Seiten langen Text in zehn Grundrechten zusammen[4] (Die Nummerierung entspricht nicht jener der Artikel!):


Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht;

Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit;

Das Recht auf Gesundheit;

Das Recht auf Bildung und Ausbildung;

Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung;

Das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln;

Das Recht auf eine Privatsphäre und eine gewaltfreie Erziehung im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens;

Das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlagen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung;

Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause;

Das Recht auf Betreuung bei Behinderung.

In der Praxis umfassen die Kinderrechte das Recht, in einer sicheren Umgebung ohne Diskriminierung zu leben, Zugang zu sauberem Wasser, Nahrung, medizinischer Versorgung und Ausbildung zu erhalten und bei Entscheidungen, die ihr Wohlergehen betreffen, das Recht auf Mitsprache.

 

Die Grundlage für die obige UNICEF-Zusammenfassung zu 10 Grundrechten bilden die 54 Artikel der Vereinten Nationen.[5] Darin werden konkret folgende Rechte geregelt:

Teil I Rechte der Kinder -  mehr >>>

Um das Video zu hören, auf das Bild klicken

 

Jedes Kind braucht einen Engel

Sie sind der Anfang und das Licht Doch wir seh'n es nicht Sie sind das Wort, dass niemals bricht Doch wir versteh'n es nicht

Sie haben Herzen Die begreifen jede Hand, die gibt Und öffnen sich dem Der sich zeigt Und ihnen Liebe gibt

Sie sind das Wasser und die Kraft Doch wir beugen sie Die Kraft, die neues Leben schafft Doch wir beschneiden sie

Sie haben Augen Die können viele Sonnen seh'n Doch wer sie bricht Der wird in ihnen Seinen Schatten seh'n

Jedes Kind braucht einen Engel Der es schützt und der es hält Der es schützt und der es hält Jedes Kind braucht einen Engel Der es auffängt, wenn es fällt

Sie sind der Boden, der uns trägt Doch wir belächeln sie Das Grün, das aus den Zweigen schlägt Doch wir zerbrechen sie

Sie sind die Zukunft Doch wir sperren ihre Träume ein Und sehen fassungslos Aus unsern Mauern stammt der erste Stein

Jedes Kind braucht einen Engel Der es schützt und der es hält Der es schützt und der es hält Jedes Kind braucht einen Engel Der es auffängt, wenn es fällt

...Braucht einen Engel Der es schützt und der es hält Der es schützt und der es hält Jedes Kind braucht einen Engel Der es auffängt, wenn es fällt

 


 

Amal (Hoffnung) Al Da'ar 6 Jahre alt

Eines von fast 8.000 Kindern, das nicht mehr ist,
Nicht die Engel kamen, sondern die IOF
geschickt von Benjamin Netanjahu und seinen Freunden aus dem Westen.

Die Entmenschlichung von Palästinensern im medialen Diskurs

Gastbeitrag - 1. Juli 2024

Der in Gaza lebende Fotojournalist Mohammed Salem wurde mit dem World Press Photo Award des Jahres 2024 ausgezeichnet. Das Foto zeigt die unbeschreibliche Trauer des Krieges. In einer Leichenhalle des Nasser-Krankenhauses in Khan Younis umarmt die 36-jährige Inas Abu Maamar den Körper ihrer toten fünfjährigen Nichte Saly, der mit einem Leichentuch eingewickelt zu sehen ist.

Das Mädchen wurde mit vier Familienmitgliedern durch einen israelischen Luftangriff am 17. Oktober getötet. Deutsche Medien haben überwiegend wertfrei von der Auszeichnung berichtet. So beschreibt beispielsweise „die Tagesschau“ in ihrem Beitrag das Bild selbst, und gibt den Kontext zu den abgebildeten Personen und dem Fotografen wieder. Eine Beschreibung der Wettbewerbsjury zum Foto, die von einem „Einblick in unermessliches Leid“ sprach ist ebenso zu lesen. Sowohl die „Tagesschau“, „der Spiegel“, wie auch „Zeit Online“ geben die Ursache des Todes der fünfjährigen Saly, also den besagten israelischen Luftangriff, an. Die „Frankfurter Allgemeine“ hingegen schreibt lediglich, dass die Fünfjährige durch einen Luftschlag „starb“ und sieht davon ab den Verursacher des Angriffs anzuführen.

Die Echtheit des Fotos wird jedoch in der Regel nicht angezweifelt. Ganz anders verhält sich dies bei einem Ende April erschienen Meinungsartikel des Journalisten Thomas Schmid, der in der Zeitung „die Welt“ veröffentlicht wurde und die Überschrift „Etwas stimmt nicht bei diesem prämierten World-Press-Foto“ trägt. Für Schmid ist die Auszeichnung des Fotos ein Eklat. Er beteuert, dass kein Foto vom Hamas-Angriff des 07. Oktobers prämiert wurde, in dem über tausend Israelis und Israelinnen getötet wurden. „Diese Leerstelle“, so schreibt er, „ist ein Skandal“. Die Entscheidung der Jury kann man grundsätzlich natürlich kritisieren und man kann die Ästhetisierung von Leid im Rahmen solcher Wettbewerbe allgemein auch in Frage stellen. Liest man Schmids Text weiter, wird jedoch deutlich, dass es ihm gar nicht um die Opfer des Hamas-Angriffs geht, sondern vielmehr ist für ihn das eigentlich Skandalöse, dass das ausgezeichnete Foto Salems Empathie mit palästinensischen Opfern auslöst. Schmid zweifelt an der Echtheit des Fotos und schreibt, dass es sich hierbei um eine inszenierte Aufnahme handele, die „zu perfekt“ sei, um wahr zu sein. Man fragt sich beim Lesen des Textes, welchen Sinn es hätte dieses Foto zu inszenieren. Es gibt Tausende weitere Bilder, die tote und hungernde Kinder in Gaza zeigen. Wieso sollte sich der Fotograf unter diesen Umständen die Mühe machen, ein Foto zu fälschen. Schmid suggeriert, indem er die Echtheit des Bildes in Frage stellt, dass auch das Leid von PalästinenserInnen nicht echt sein kann bzw. nicht echt sein darf.

In diesem menschenverachtenden Meinungsartikel Schmids stellt er seine eigene Bildinterpretation als die Wahrheit schlechthin dar, denn seine Annahme, dass das Bild nicht echt sein könne, wird nicht mit Beweisen untermauert. Sein abwertender Kommentar zum Foto, das er unter anderem als „Kitsch“ betitelt, gründet einzig und allein auf Mutmaßungen. Dies sagt vielmehr über das Menschenbild des „Welt“-Journalisten aus als über das Foto selbst. Entlarvend ist hierbei vor allem sein Wording, wenn er etwa den Leichnamen des Mädchens als „längliches Etwas“ bezeichnet. Es wird deutlich, dass er PalästinenserInnen nicht als Menschen betrachtet, die Trauer und Leid erfahren, sondern als Objekte ohne Gefühle.

An einer anderen Stelle schreibt er: „Das Foto des Jahres heischt eindeutig Mitgefühl für die palästinensische Sache.“ Dies ist Schmids eigentliches Problem. Mitgefühl für PalästinenserInnen zu zeigen ist für ihn falsch, denn PalästinenserInnen verdienen seiner Meinung   mehr >>>


Die IDF (die moralischste Armee der Welt - Selbstdarstellung) bringt Kindern den Ernst des Lebens bei (oder beendet es).

Unterstützt das Weiterbestehen des „Das Palästina Portal“.

Tausende von Menschen besuchen „"Das Palästina Portal" “,
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Foto Archiv

Israel beabsichtigt, den Bau von 5.300 Siedlungseinheiten im Westjordanland zu genehmigen.

3. Juli 2024 -WAFA - Übersetzt mit DeepL

Die israelischen Besatzungsbehörden beabsichtigen den Bau von 5.300 Siedlungseinheiten im besetzten Westjordanland zu genehmigen, trotz zunehmender internationaler Kritik.

Die Vereinten Nationen bestätigen, dass der Siedlungsbau in den besetzten Gebieten illegal ist und fordern seit Jahrzehnten, ihn zu beenden, und warnen davor, dass er die Chancen auf eine Lösung des Konflikts nach dem Prinzip einer Zwei-Staaten-Lösung (palästinensisch und israelisch) beeinträchtigt.

Israelische Medien berichteten am Mittwoch, dass der Oberste Israelische Planungsrat heute und morgen zusammentreten wird, um den Bau von 5.300 Siedlungseinheiten im gesamten Westjordanland zu genehmigen.

Sie zitierten Finanzminister Bezalel Smotrich mit den Worten: "Wir bauen den Kolonialismus aus und vereiteln die Bedrohung durch die Gründung eines palästinensischen Staates."

Vor zwei Tagen versprach Smotrich, für jede weitere internationale Anerkennung des Staates Palästina eine neue Siedlung zu bauen.  H.A  Quelle

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Die Nakba-Leugner: MEMO im Gespräch mit Ilan Pappe

3. Juli 2024 - englischer Text

MEMO im Gespräch mit Ilan PappeIn dem Bemühen, die zionistischen Milizen vom Vorwurf der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Kriegsverbrechen freizusprechen, haben sich in der israelischen Gesellschaft eine Reihe von Geschichten verbreitet, die inzwischen widerlegt sind, doch die Leugnung der Schrecken der Nakba bleibt bestehen.

Etwas, das Professor Pappe mit seinem neuen Projekt, der Nakba Memorial Foundation, in Angriff nehmen möchte.

Im Jahr 1948 wurden knapp eine Million Palästinenser von zionistischen Milizen, die später Israel gründen sollten, aus ihrer Heimat vertrieben. 48 war der Höhepunkt eines halben Jahrhunderts Siedlerkolonialismus, ein Eckpfeiler des Projekts, einen jüdischen Staat im historischen Palästina zu errichten, war die Vorstellung, dass es im Heiligen Land keine Menschen gab oder die Menschen, die dort lebten, Einwanderer von anderswo waren?

Die Leugnung der Existenz der Palästinenser war ein Hauptmerkmal des Zionismus vor 1948. Nach 1948 weitete sich die Leugnung auf die Nakba selbst aus, und Mythen wie die, dass die Palästinenser ihre Häuser verließen, weil ein Radiosender aus den benachbarten arabischen Staaten sie aufforderte, ihre Häuser vorübergehend zu verlassen, und die zionistischen Streitkräfte somit von der Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen freisprachen, wurden Teil der israelischen Vorstellungswelt.

Während solche Vorstellungen durch die Arbeit fleißiger Historiker und durch Zeugenaussagen von Palästinensern widerlegt wurden, wurden Versuche, die Nakba zu diskutieren oder zu studieren, im Westen zuweilen unterdrückt.

Doch der Widerstand von Aktivisten, Studenten und Wissenschaftlern forderte und fordert immer wieder Versuche heraus, dies zu unterbinden.

MEMO-Gespräche setzen sich mit Professor Ilan Pappe zusammen, um die Geschichte der Nakba-Leugnung zu diskutieren, wie sie heute funktioniert, sein neues Projekt, die Nakba Memorial Foundation, und sein neues Buch Lobbying for Zionism.    Quelle

Die erste Siedlung an diesem Ort, Tell Um Amer, wurde während der Römerzeit im Wadi Gaza in der Nähe des Meeresufers errichtet. Sie erscheint auf der Karte von Madaba unter dem Namen Tabatha und war von der byzantinischen bis zur frühen islamischen Zeit (400 bis 670 n. Chr.) bewohnt. Tell Um Amer war der Geburtsort des Heiligen Hilarion, der in Alexandria eine hervorragende Ausbildung erhalten hatte und zur weiteren Unterweisung zu Antonius in die Wüste gegangen war. Er gründete im dritten Jahrhundert ein Kloster und gilt als der Begründer des klösterlichen Lebens in Palästina. Das Kloster wurde im Jahr 614 n. Chr. zerstört.

Auf dem Gelände befinden sich die Ruinen des Klosters des Heiligen Hilarion (der 291 n. Chr. geboren wurde). Es besteht aus zwei Kirchen, einer Begräbnisstätte, einer Taufhalle, einem öffentlichen Friedhof, einer Audienzhalle und mehreren Speisesälen. Die Böden des Klosters bestehen aus Kalkstein, Marmorfliesen und farbigen Mosaiken, die Pflanzen- und Tierszenen darstellen. Die Böden enthalten auch eine griechische Inschrift, die mit kreisförmigen Motiven verziert ist. Darüber hinaus war das Kloster mit großen Bädern ausgestattet, die den Pilgern und Händlern, die über die Via Maris von Ägypten zum Fruchtbaren Halbmond reisten, ausreichend zur Verfügung standen.

 



 

Mit Stand 10. Juni 2024 hat die UNESCO seit dem 7. Oktober 2023 durch die israelische Armee verursachte Schäden an 50 Kulturstätten in Gaza festgestellt.

Newsletter - 3. 7. 2024
Dr. Martha Tonsern - Büro des Botschafters - Vertretung des Staates Palästina in Österreich, Slowenien und Kroatien und ständige Beobachtermission des Staates Palästina bei der UN und den internationalen Organisationen in Wien

Betroffen sind davon elf religiöse Stätten, 28 Gebäude von historischem und/oder künstlerischem Wert, zwei Depots für Kulturgüter, vier Denkmäler, ein Museum und vier archäologische Stätten. Unter den zerstörten Kulturstätten sind beispielsweise

  • Der Hafen von Anthedon, der erste bekannte Seehafen aus der Hellenistischen Zeit des Gazastreifens, der von Israel bombardiert und mit Bulldozern zerstört wurde.
     

  • Die sogenannte Große Moschee, die größte und älteste Moschee in Gaza mit einer langen Tradition an Kultstätten; an der Stelle eines antiken Tempels der Philister wurde im 5. Jahrhundert von den Byzantinern eine Kirche errichtet. Im Dezember 2023 zerstörte Israel die Moschee mittels Luftangriffs.
     

  • Tell Umm Amer war bekannt für die Ruinen eines Klosters des Heiligen Hilarion, eines der ältesten und größten Klöster mit umfangreichen Überresten in der Region. Sie wurden von der israelischen Armee so stark beschädigt, dass es unklar ist, ob sie überhaupt noch existieren.

Die vollständige Liste der 50 zerstörten Kulturstätten kann unter Gaza Strip: Damage assessment | UNESCO abgerufen werden. Eine internationale Berichterstattung, eine Verurteilung oder ein Aufschrei von Seiten der internationalen Staatengemeinschaft dazu ist nicht existent.

 

 

Im Folgenden finden Sie einen kurzen Überblick über die Situation in Khan Younis der letzten zwei Tage.

Die Evakuierungsbefehle der israelischen Armee betreffen 250.000 Menschen, so die Vereinten Nationen. Israels Anordnung vom Montag, aus der östlichen Hälfte von Khan Younis - der zweitgrößten Stadt des Gebiets - zu flüchten, hat die dritte Massenvertreibung von PalästinenserInnen in nur drei Monaten ausgelöst und die Bevölkerung noch tiefer in Verwirrung, Chaos und Elend gestürzt.

Die Menschen sind auf der erneuten, verzweifelten Suche nach Sicherheit.

Dr. Hassan Hamdan, Leiter der Abteilung für Verbrennungen und plastische Chirurgie im Nasser Krankenhaus, und seine Familie waren dem israelischen Evakuierungsbefehl gefolgt und hatten den Osten von Khan Younis verlassen.

Sie fanden Zuflucht bei entfernten Verwandten, innerhalb einer von Israel erklärten Sicherheitszone.

Nur Stunden nach ihrer Ankunft wurde das Gebäude gestern Nachmittag von einem israelischen Luftangriff getroffen, Dr. Hamdan und seine Familie dabei getötet. 

 

 

 

Israel zwingt PalästinenserInnen im Osten von Khan Younis erneut zur Flucht

Die Vereinten Nationen erklärten gestern, dass bis zu einer Viertelmillion Palästinenser aus ihren provisorischen Unterkünften in der Stadt Khan Younis fliehen müssen, da neue Räumungsbefehle der israelischen Armee darauf hindeuteten, dass weitere Kämpfe und Angriffe in der zweitgrößten Stadt des Gazastreifens drohen.

Israel hatte seine Armee im April nach einem Angriff, der die Stadt verwüstete, aus Khan Younis zurückgezogen.[1] Nachdem viele BewohnerInnen von Khan Younis nach Rafah als angeblich sicheren Ort geflohen waren, flüchteten die Menschen im Mai, als die israelische Armee begann, Rafah anzugreifen, wieder zurück nach Khan Younis. Die vollkommen zerstörte Stadt bietet nur unzureichenden Schutz, Lebensmittel und Trinkwasser sind nur ungenügend vorhanden, nicht explodierte Munition in den zerstörten Gebäuden stellt eine zusätzlich große Gefahr dar.[2] Vorgestern teilten israelische Armeesprecher mit, dass die Zivilbevölkerung den östlichen Stadtteil erneut verlassen muss.

UNRWA-Sprecherin Louise Wateridge sagte, dass der Evakuierungsbefehl bis zu einer Viertelmillion Menschen in Khan Younis betreffen könnte, von denen viele aufgrund der schwierigen Bedingungen jedoch kaum evakuiert werden können. Sie verwies auf Temperaturen von über 30 Grad "jeden Tag" in Gaza: „Selbst die gesündesten Menschen haben Mühe, sich bei dieser Hitze zu bewegen, vor allem wenn es an Nahrung und Wasser mangelt. Und wohin sollen sie gehen?"

Während Israels Krieg gegen Gaza seit bereits zehn Monaten andauert, werden die ZivilistInnen des Gazastreifens in immer engeren Landstrichen zusammengedrängt und schlagen ihre Zelte in den Trümmern der Städte auf, aus denen sie bereits geflohen sind, oder an der Küste. In einigen Fällen stehen die Familien am Strand so nah an den Wellen, dass die Flut ihre Zelte überschwemmt. 1,9 Millionen Menschen sind derzeit in der Mitte des Gazastreifens zusammengepfercht, viele von ihnen besitzen nicht einmal mehr ein Zelt oder einen Verschlag, in dem sie Schutz suchen können.

Haitham al-Saqqa, ein Programmbeauftragter der britischen Organisation Medical Aid for Palestinians, beschrieb die Szenen auf den Straßen von Khan Younis. Er habe gesehen, wie einige Menschen die östlichen Stadtteile ohne Hab und Gut und in Panik vor den israelischen Angriffen verlassen und viele auf der Straße geschlafen hätten. "Sie trugen nur ihre Kinder. Einige der Frauen waren ohne Schuhe", so al-Saqqa.

Unter denjenigen, die nach Bekanntgabe des Evakuierungsbefehls am Montag aus Khan Younis geflohen waren, befanden sich auch PatientInnen und MitarbeiterInnen des Europäischen Krankenhauses, einem der letzten, eingeschränkt funktionierenden Krankenhäuser in Gaza.[3]

Saleh Al-Hams, Leiter der Pflegeabteilung des Krankenhauses, berichtete, wie die Nachricht von Israels Räumungsbefehl die Telefone von ÄrztInnen und PatientInnen überschwemmte und Angst und Panik unter ihnen auslöste, sofort zu packen und zu gehen.

In der Vergangenheit hatten israelische Soldaten mehrmals medizinisches Personal festgenommen, das zurückblieben war, um sich um PatientInnen zu kümmern.

Viele von ihnen verschwanden in den israelischen Gefangenenlagern; wie offiziell bekannt ist, verstarben bereits zwei Ärzte aufgrund von Folter in israelischer Haft.

Hams berichtet, dass das European Hospital alle geplanten Operationen absagte und versuchte, seine 400 PatientInnen zu evakuieren. "Einige der PatientInnen wurden von ihren Familien in Krankenhausbetten zum Nasser-Krankenhaus in Khan Younis geschleppt. Einige von ihnen wurden in Krankenwagen transportiert, die die konnten, gingen zu Fuß.“

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) teilte mit, Israel habe Evakuierungsanordnungen erlassen, "die sich von den südlichsten Regionen von Rafah bis zu den östlichen Teilen von Khan Younis erstrecken, ein Gebiet, das auch das Europäische Krankenhaus umfasst".[4]

"Ein Team des IKRK blieb über Nacht im Krankenhaus", teilte die Organisation am Dienstag in einer Erklärung mit.

"Das Krankenhaus ist jedoch nicht in der Lage, seinen Betrieb effektiv fortzusetzen, da so viele MitarbeiterInnen flüchten mussten, darunter medizinisches Personal, Krankenpflegepersonal und Verwaltungspersonal."

Das IKRK-Team und PatientInnen werden vorübergehend in das Feldkrankenhaus des Roten Kreuzes in Rafah-Mawasi verlegt, so die Erklärung weiter, und das Personal werde in das Europakrankenhaus zurückkehren, "sobald die Bedingungen es erlauben".

Laut dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz wurden tausende von PalästinenserInnen nach den Evakuierungsbefehlen der israelischen Armee vertrieben. IKRK betont, dass es im Gazastreifen "keinen sicheren Ort" gebe.

"Es besteht keine Absicht, das Europakrankenhaus zu evakuieren“

Am Dienstag – und nachdem das Europäische Krankenhaus bereits fast vollständig geräumt war – erklärte die israelische Armee in einem separaten Statement, der Räumungsbefehl gelte "nicht für die PatientInnen im Europakrankenhaus oder das dort arbeitende medizinische Personal".

Laut Associated Press wurden gestern bei einem israelischen Luftangriff zwölf PalästinenserInnen, darunter neun Mitglieder einer Familie, in einer ausgewiesenen "Sicherheitszone" getötet, nachdem sie dem israelischen Evakuierungsbefehl gefolgt waren, den Osten von Khan Younis zu verlassen.

Unter den Toten befinden sich der Arzt Prof. Hassan Hamdan und seine Familie. Dr. Hamdan war Leiter der Abteilung für Verbrennungen und plastische Chirurgie im Nasser Krankenhaus.

Die Familie Hamdan - etwa ein Dutzend Personen aus drei Generationen - floh mitten in der Nacht aus ihrem Haus, nachdem die israelische Armee die Evakuierung der südlichen Gaza-Stadt Khan Younis angeordnet hatte.

Sie fanden Zuflucht bei entfernten Verwandten in einem Gebäude weiter nördlich, innerhalb einer von Israel erklärten Sicherheitszone.

Doch nur Stunden nach ihrer Ankunft wurde ihr Gebäude in der Stadt Deir al-Balah am Dienstagnachmittag von einem israelischen Luftangriff getroffen, bei dem neun Mitglieder der Familie und drei weitere Personen getötet wurden.

Nach Angaben des Krankenhauses und eines überlebenden Verwandten waren unter den Toten insgesamt fünf Kinder und drei Frauen.[5]

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[1] Siehe dazu auch Scholastizid und Domizid in Gaza (palestinemission.at); „Die Farben und die Freude sind verschwunden": Menschen in Gaza kehren in die zerstörte Stadt Khan Younis zurück - Domizid am Beispiel Khan Younis

2 In Gaza könnte eine versteckte Gefahr Palästinenserinnen und Palästinenser auch nach einem Waffenstillstand töten; Von Lauren Frayer und Anas Baba, 13. Mai 2024 (https://www.npr.org/2024/05/13/1250753619/gaza-palestinians-unexploded-ordnance-bombs-israel)

3 Israel orders Palestinians to evacuate parts of Gaza’s Khan Younis - The Washington Post (2. Juli 2024)

4 Israel military orders new evacuations in southern Gaza, prompting evacuation of European Hospital in Khan Younis | CNN (2. Juli 2024)

5 Strike kills family as Israeli evacuation order sparks panicked flight from southern Gaza city | AP News (3. Juli 2024)

 

 

Weitere Lese-Empfehlungen:

Drei Reservisten der israelischen Armee erklären, warum sie sich weigern, weiterhin in Gaza zu dienen

Yuval musste zwei Wohnhäuser niederbrennen; Michael erkannte, wie viele ZivilistInnen bei jedem Bombardement, das er beobachtete, wahrscheinlich getötet wurden; und Tal brach zusammen, als Israel in Rafah einmarschierte. Sie sind bereit, den Preis für ihre Weigerung, in Gaza zu dienen, zu zahlen.

Von Liza Rozovsky, Haaretz, 27. Juni 2024  mehr >>>   (In englischer Sprache, ohne Paywall)

 

Die Entmenschlichung von Palästinensern im medialen Diskurs

Von Elias Feroz, 1. Juli 2024   mehr >>>

Quelle

Amnesie der Gräueltaten untergräbt den Bericht der UN-Kommission

Shahd Hammouri - 3. Juli 2024 - Übersetzt mit DeepL


Opfer eines israelischen Angriffs auf das Flüchtlingslager Bureij werden am 3. Juni in das Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens gebracht. Omar AshtawyAPA-Bilder

Letzten Monat hat eine unabhängige UN-Untersuchungskommission auf der 56. Sitzung des Menschenrechtsrates ihre Ergebnisse zur Lage in Palästina und Israel seit dem 7. Oktober vorgestellt.

Sitzung des Menschenrechtsrats vor. Ich war eingeladen, die Berichte der Kommission während einer Nebenveranstaltung im Menschenrechtsrat zu kommentieren, bei der ich darlegte, wie die Kommission ihrer Verpflichtung zur Wahrheitsfindung nicht nachkam:

Die Kommission veröffentlichte zwei getrennte Berichte: einen 59-seitigen Bericht über die Ereignisse in Israel am 7. Oktober und einen 126-seitigen Bericht über den Angriff auf Gaza vom 7. Oktober bis Ende Dezember.

Zu den Mängeln der Berichte, die einige der wichtigsten Ereignisse schildern und eine juristische Analyse liefern, gehören das Fehlen des Begriffs "Völkermord" zur Beschreibung des anhaltenden Angriffs auf Gaza; das Fehlen einer Diskussion über die Rolle der Aufstachelung zum Völkermord durch Drittstaaten und internationale Medien; eine erzwungene zweiseitige abwägende Darstellung; das gutgläubige Eingehen auf Israels schlechtgläubiges Argument der menschlichen Abschirmung; das Fehlen konkreter Empfehlungen für Drittstaaten und Unternehmen; das unkritische Vertrauen auf israelische Quellen, während die Arbeit der arabischen und unabhängigen Medien ignoriert wird.

Diese Mängel sind nur die Spitze des Eisbergs.


Die Kommission hat die Aufgabe, im Zusammenhang mit Gräueltaten die Wahrheit zu sagen, wobei der Schwerpunkt auf der Untersuchung der Ursachen von Völkerrechtsverletzungen in Palästina liegt.

Das Mandat der UNO erfordert den Schutz gefährdeter Bevölkerungsgruppen, die von Gräueltaten bedroht sind. Wenn man wirklich die Absicht hat, die Wahrheit zu sagen und in Zeiten von Gräueltaten zu schützen, muss man über die Lektionen nachdenken, die man aus vergangenen Gräueltaten gelernt hat. Wie können wir also Gräueltaten auf der Grundlage der aus der Geschichte gezogenen Lehren verstehen?

Zunächst einmal ereignen sich Gräueltaten nicht in einem Vakuum.

Palästina ist ein seltener zeitgenössischer Fall von Siedlerkolonialismus, da es zu einer Zeit kolonisiert wurde, als der Rest der Welt an der Schwelle zur Dekolonisierung stand.

Die Mitte der 1990er Jahre von Israel und der Palästinensischen Befreiungsorganisation unterzeichneten Osloer Abkommen verwischten diese Realität, indem sie das Bild eines "ausgehandelten Friedens" zeichneten. Heute ist klar, dass die Osloer Abkommen keinen rechtlichen Status haben, dass sie auf Illegalität und Zwang beruhen und dass sie in Wirklichkeit nicht eingehalten werden.

Scharade

Israel hat energisch dafür gekämpft, diese Scharade aufrechtzuerhalten, und die anderen Kolonialmächte sind begierig, diese Lüge zu glauben. Die Ausrottung des palästinensischen Problems mit allen verfügbaren Mitteln war schon immer das Hauptanliegen des Zionismus. Die Gewalt der Formen der Ausrottung hat sich mit dem Aufstieg der Rechtsextremen in Israel verschärft, wie von Wissenschaftlern wie Fouzi Badawi vorausgesagt.

Die Geschichte der Siedlerkolonisierung liefert reichlich Beweise für eine offensichtliche "Lektion": Völkermord ist in siedlungskolonialen Kontexten gängige Praxis. Die einzige Möglichkeit, diese "Lektion" zu übergehen, besteht darin, die Geschichte des Völkermords erst nach dem Ersten Weltkrieg zu lesen, was leider eine gängige Praxis in den Hallen der UNO und ein Symptom ihrer Eurozentrik ist.

Dabei waren alle Warnungen vor einem drohenden Völkermord in Gaza offensichtlich. Große israelische Offensiven haben wiederholt in einem belagerten Gebiet stattgefunden, dessen Bevölkerung zu mindestens 70 Prozent aus Flüchtlingen besteht, deren Vorfahren aus dem historischen Palästina vertrieben wurden.

Um die Realität der Siedlerkolonisierung zu beschreiben, muss man die Punkte miteinander verbinden. Historisch gesehen haben früher kolonisierte Staaten rechtliche Begriffe wie Fremdherrschaft, Unterwerfung und Ausbeutung verwendet, um solche Realitäten zu beschreiben.

Die Kommission ignoriert jedoch solche rechtlichen Rahmenbedingungen zugunsten einer konservativen Auslegung der internationalen Menschenrechte und des humanitären Rechts. Bei der Lektüre des Berichts stößt man auf eine bruchstückhafte Darstellung der Ursachen und der gegenwärtigen Realität vor Ort - verschiedene Teile des Puzzles werden beschrieben, aber in getrennte Regale gelegt, aus denen sich komplexe Zusammenhänge von Kausalität und Ergebnis nur schwer erschließen lassen.

Die Gräueltaten werden durch ein Glaubenssystem begünstigt, das diese Unterdrückung normalisiert.

Der israelische Siedlerkolonialismus wird durch eine zivilisatorische Rhetorik aufrechterhalten, nach der die Palästinenser "weniger zivilisiert" sind und daher die Vorherrschaft mehr verdienen. Die Verwendung einer solchen Rhetorik zur Entmenschlichung der unterworfenen Bevölkerung ist eine gängige Praxis, die sich in der Geschichte der Kolonialisierung zeigt. Dieses zivilisatorische Narrativ, das sich stark auf Rassismus und Islamophobie stützt, wertet das israelische Leben mehr als das palästinensische Leben. Wie sich in den letzten Monaten gezeigt hat, neigt der liberale europäische Blick dazu, solchen zivilisatorischen Erzählungen zu frönen und sich an Diskussionen zu beteiligen, die Gräueltaten normalisieren, wie z. B. bei Piers Morgan Uncensored.

Wenn die Kommission über Medien und Aufwiegelung diskutiert, stellt sie in ihren Berichten lediglich fest, dass Medienunternehmen eine sorgfältigere Haltung gegenüber solchen Inhalten einnehmen sollten. Die Kommission denkt nicht über die Gefahren der zivilisatorischen Rhetorik als Teil des Siedlerkolonialismus und des Völkermords nach.

Der Völkermord wurde durch ein vergeltendes Verständnis der Doktrin der Selbstverteidigung aufrechterhalten.

Während die Kommission Israels Fehlinterpretation des Begriffs "Selbstverteidigung" nicht gelten lässt, unterlässt sie es, darauf hinzuweisen, dass eine rachsüchtige Rhetorik, wie sie von der politischen und militärischen Führung Israels sowie den Truppen in Gaza vertreten wird, in der Vergangenheit zur Rechtfertigung von Völkermord an indigenen Völkern verwendet wurde. Der Völkermord an den Herero und Nama durch deutsche Truppen zu Beginn des 20. Jahrhunderts war beispielsweise eine Vergeltungsmaßnahme für Widerstandshandlungen der unterworfenen Völker.


Als Selbstverteidigung verpackte Vergeltungsmaßnahmen, die mit entmenschlichender Sprache und Medienberichten unterlegt sind, legitimieren die Gräueltaten in den Augen der Welt.


Im Jahr 1991 behauptete ein serbischer Fotograf, dass 41 Kinder von kroatischen Soldaten getötet worden seien - obwohl die Lüge schnell widerrufen wurde, schürte die dadurch ausgelöste Wut völkermörderische Gefühle. Dieser historische Präzedenzfall fand ein Echo in der schnell entlarvten, aber immer noch kursierenden Lüge, Hamas-Kämpfer hätten am 7. Oktober in Israel 40 Babys enthauptet.

Eine solche Gräuelpropaganda ist der Praxis des Völkermords inhärent, doch wird dies in den Berichten der Kommission nicht thematisiert.

Darüber hinaus stützt sich die Kommission überwiegend auf westliche Medienquellen, obwohl es zahlreiche Beweise für journalistisches Fehlverhalten gibt (worauf der Menschenrechtsrat hingewiesen hat), während sie die Arbeit arabischer Journalisten und unabhängiger Medien abwertet, die in dem Bericht kaum vorkommt. Palästinensische Menschenrechtsgruppen werden in den Berichten ebenfalls nur sehr selten erwähnt.

Vermutung
Die Kommission stützt sich bei der Darstellung der israelischen Regierung und des Militärs auf eine scheinbar gutgläubige Vermutung. Obwohl die Kommission diese Erzählungen gelegentlich in Zweifel zieht, kommt sie der Logik des Völkermords gefährlich nahe, indem sie die unbegründeten Behauptungen Israels wiederholt.

Das ungeheuerlichste Beispiel hierfür findet sich in Absatz 90 des Berichts über den Gazastreifen, wo die Kommission in gutem Glauben israelische Berichte über eine Kommandozentrale unter dem al-Shifa-Krankenhaus übernimmt, obwohl es keine Beweise gibt. Damit verzichtet die Kommission auf eine nuancierte Darstellung der Tatsache, dass Israel fälschlicherweise behauptet hat, das Krankenhaus sei von palästinensischen Kämpfern als menschliches Schutzschild benutzt worden, um das zu rechtfertigen, was als medizinische Strafverfolgung bezeichnet wird - eine Praxis, bei der Krankenhäuser, die Tausende von Vertriebenen und Verletzten beherbergen, gnadenlos angegriffen wurden.

Wer von Gräueltaten sprechen will, muss der Macht die Wahrheit sagen.

Mächtige Staaten weigern sich, Israel zur Rechenschaft zu ziehen. Im Gegenteil, der Neoliberalismus normalisiert die Kriegswirtschaft, die von der brutalen Verstümmelung einer kolonialisierten Bevölkerung profitiert. Die Wahrheit wird manipuliert und zweideutig dargestellt, um die Gräueltaten und ihren siedlungskolonialen Kontext zu erleichtern und aufrechtzuerhalten.

Aber wie Tantura, ein Dokumentarfilm über eines der vielen Massaker der Nakba von 1948, uns daran erinnert, wird die Wahrheit mit der Zeit unweigerlich klar werden. Die Verhinderung von Gräueltaten erfordert den Mut, die Wahrheit in Zeiten absichtlicher Manipulation und Zweideutigkeit klar zu artikulieren.

Die Kommission verteidigte sich bei der Vorstellung des Berichts vor dem Menschenrechtsrat am 19. Juni mit der Behauptung, sie halte sich an die Grundsätze des Völkerrechts. Doch wie zahlreiche kritische internationale Rechtswissenschaftler zeigen, gibt es immer ein Element der Wahl, wie man solche Prinzipien versteht.

Die Kommission entschied sich für eine eng gefasste technische Lesart des Völkerrechts und der Realität und unterstellte, dass dieser inhärent konservative europäische liberale Rahmen der einzige Weg sei, während sie unkritisch die Rechtsprechung von Gelehrten verinnerlichte, die mit der Kolonialisierung sympathisierten. Alternative Wege bieten harmonisierte Lesarten des Völkerrechts, die die Handlungsfähigkeit der betroffenen Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Die Kommission geht noch weiter, indem sie die Bewaffnung technischer und fragmentierter Lesarten des Völkerrechts zur Rechtfertigung völkermörderischer Handlungen nicht anprangert - eine Praxis, die von Francesca Albanese, der UN-Sonderberichterstatterin für das besetzte Westjordanland und den Gazastreifen, in ihrem Anfang des Jahres veröffentlichten Bericht "Anatomie eines Völkermords" lautstark angeprangert wurde.

Die Kommission hat argumentiert, es sei weder strategisch noch ihr Mandat, festzustellen, ob in Gaza ein Völkermord stattfindet. Aber als ich den Bericht las, stellte ich mir vor, wie ich die Leichen von mehr als 15.000 palästinensischen Kindern neben einem Buch über die Geschichte der Kolonialisierung vor die Kommission legte. Ich stellte mir vor, dass die Menschen, die die Menschlichkeit dieser Kinder, die Geschichte der Kolonisierung und die Geschichte Palästinas ernst nehmen, leicht erkennen würden, dass es das Mindeste ist, die Dinge beim Namen zu nennen.

Eine rein technische Herangehensweise an das Recht, die die fragmentarische und verzerrende Wirkung außer Acht lässt, die durch ihre Entscheidungen bei der Auslegung des Rechts und der Darstellung der Realität riskiert wird, ist keine unschuldige Entscheidung.

Verpasste Gelegenheit

Das Mandat der unabhängigen Untersuchungskommission wurde von Israel und seinen mächtigen Verbündeten stets angegriffen, und ihr konservativer Ansatz könnte eine Reaktion auf diesen Druck sein. Die Ergebnisse der Kommission werden sich bei den laufenden Bemühungen um Rechenschaftspflicht wahrscheinlich als nützlich erweisen, aber sie stellen eine verpasste Chance dar.

Innerhalb der Mauern der UNO ist es schwierig, die existenzielle Krise zu erkennen, die das internationale Rechtssystem derzeit plagt. Es ist auch schwierig, die Gewalt zu erkennen, die unter dem Deckmantel des europäischen Liberalismus normalisiert wird. Im Fall Palästinas werden die Risse jedoch deutlich sichtbar und bieten die Möglichkeit, Handlungsspielräume zurückzugewinnen, indem die Wahrheitsansprüche der Akteure in diesen Institutionen in Frage gestellt werden.

Für Akteure, die versuchen, die Realität des globalen Südens zu vermitteln, hat die UNO Windmühlen entworfen, gegen die man ankämpfen muss, und wer sich mit solchen Institutionen einlässt, riskiert, seinen Verstand zu verlieren. Aber internationale Mechanismen aufzugeben ist keine Option - sie und die ihnen zugrundeliegenden Widersprüche in Frage zu stellen ist zwingend notwendig.

Unsere Entscheidung liegt darin, wie wir uns mit diesen Systemen auseinandersetzen. Wir können uns eher diskursiv als apologetisch engagieren, indem wir diese Akteure an die Realitäten erinnern, mit denen sie zu tun haben, und an die Sprache, die erforderlich ist, um sie zu beschreiben, und die Schwächen eines internationalen Rechtssystems aufzeigen, das immer noch von europäischen liberalen Rahmenbedingungen auf Kosten der internationalen Gerechtigkeit dominiert wird.  Quelle


 

Palästinenser leben in behelfsmäßigen Zelten in einem Lager in al-Zawaida im Zentrum des Gazastreifens, 27. Juni.

Das Zelt, das ich jetzt mein Zuhause nenne

Hanin A. Elholy - 3. Juli 2024 - Übersetzt mit DeepL

Vor diesem Krieg lebte ich mit meiner Familie in einem dreistöckigen Haus. Unser Haus war groß und geräumig, mit einer großen Küche und dem gesamten ersten Stock für Besucher.

Die Idee, in einem Zelt zu leben, hatte ich abgelehnt. Ich hatte das Gefühl, dass es für mich nie so weit kommen würde - meine wirtschaftlichen und sozialen Umstände würden es nicht zulassen.

Doch dann geschah es.

Ich hatte keinen anderen Ort, an den ich gehen konnte. Seit dem 12. Mai, nachdem die Israelis in Rafah einmarschiert waren, lebe ich nun in einem Zelt.

Ich habe versucht, mich selbst zu belügen und mir vorzustellen, es sei ein Campingausflug. Etwas Vorübergehendes und Neues. Aber es ist nichts dergleichen.

Sand kommt überall hin
Ein Zelt von außen zu betrachten ist etwas anderes, als in ihm zu leben.

Tagsüber ist es brütend heiß, und die Luft im Inneren ist erstickend. Ich kann die Türklappe des Zelts nicht weit öffnen, um die Luft zu erfrischen, denn um uns herum stehen Zelte und die Leute bewegen sich rund um die Uhr, um in die Küche oder ins Bad zu gehen.

Es gibt keine Privatsphäre. Ich kann alle Gespräche aus allen Richtungen hören.

Von 10 Uhr morgens bis 15 Uhr nachmittags werden wir in den heißen Wänden gekocht, und mein Sohn Majid duscht manchmal mehrmals, um sich abzukühlen.

Nachts ist es jedoch kalt und windig, und wir brauchen dicke Decken, um uns warm zu halten.

Das größte Zelt in unserem Lager ist immer noch klein im Vergleich zu jedem Haus. Jeder Raum des Hauses ist jetzt ein Raum im Zelt.

Sand kommt überall hin, in unsere Decken, unsere Kissen, unsere Kleidung. Ich fege das Zelt mehrmals am Tag, aber das reicht nie aus. Ich wasche Majids Hände und Beine ständig, um den Sand fernzuhalten.

Das Zelt steht auf unebenem, nicht geebnetem Boden. In einer Nacht ist Majid im Schlaf von einem Ende des Zeltes zum anderen gewandert, wie auf einer Rutsche. Auch der Wind bewegt das Zelt, und mein Bruder und meine Onkel müssen die Wände neu abstecken, damit es an seinem Platz bleibt.

Jeden Morgen sammelt sich der Tau in der Plane und fällt wie Regen. Das Wasser tränkt alles, aber wir haben das Zelt von außen mit weiteren Schichten versehen, damit wir trocken bleiben.

Ohne Solarzellen haben wir nichts

Im Westen von Khan Younis, wo unser Zelt steht, gibt es verschiedene Arten von Zelten, aber nur noch wenige Häuser.

Die israelischen Besatzungstruppen haben Khan Younis bei ihrer Invasion dezimiert und die meisten Viertel als Trümmerhaufen hinterlassen.

Wir sind 41 Personen in unserem Lager und teilen uns vier Bäder.

Morgens und nach dem Mittagessen sind die Bäder überfüllt. Nachts ist es schrecklich, allein zwischen den Zelten zur Toilette zu gehen. Einmal habe ich einen Hund gefunden, der in unserem Lager herumstreunte. Ein anderes Mal hörte ich ein Flugzeug direkt über der Toilette. Ich schaltete das Licht aus und blieb still, bis es vorbei war.

Da wir im Lager alle vertrieben und arbeitslos sind, messen wir unseren Lebensstandard an anderen Maßstäben, z. B. daran, wer das größte Zelt hat und wer über Solarzellen verfügt.

Unser Lager befindet sich auf dem Land eines Bauern namens Abu Hosni. Er hat mehr als 15 Solarzellen und nutzt sie, um Wasser für uns zu pumpen, unser Telefon und unsere Batterien aufzuladen und unser Essen zu kühlen.

Es ist schwierig, eine Solarzelle zu kaufen, da sie jetzt rund 1.000 Dollar kostet, während es vor dem Krieg nur 150 Dollar waren. Aber es ist die einzige Möglichkeit, Strom zu bekommen, und das wird wohl auch in Zukunft so bleiben.

Die Vertriebenen, die keinen Zugang zu Solarzellen und Wasserpumpen haben, müssen stundenlang mit ihren Wasserfässern in der Schlange stehen und das wenige Geld, das sie haben, bezahlen, um Wasser von einer Gemeinschaftspumpe zu bekommen.

Unsere Schicksale haben sich verändert

Vor dem Krieg war mein Kleiderschrank voll mit allen möglichen Kleidungsstücken in verschiedenen Stilen und Farben. Jetzt habe ich nur noch zwei Outfits, und meistens trage ich das, was alle anderen Frauen und Mädchen tragen, nämlich die Kleidung, die wir normalerweise zum Gebet tragen.

Unsere Kleidung riecht jetzt nach Feuer vom Kochen, und es ist schwierig, den Geruch zu entfernen, da das Waschwasser rationiert ist.

Die Internetverbindung ist sehr schwach. Obwohl die Karte, die ich gekauft habe, für vier Stunden gilt, funktioniert sie nur für eine Stunde. Ich kann kaum die Nachrichten lesen oder mit Freunden sprechen. Mein Mann ist im Norden und letzten Monat konnte ich wegen der schlechten Verbindung nur ein- oder zweimal mit ihm sprechen.

All unsere Schicksale haben sich verändert. Mein 17-jähriger Cousin verkauft Shampoo und Seife, um seine Familie zu versorgen, deren Haus von Israel bombardiert und zerstört wurde.

Er ermutigte meine jungen Brüder Amro, 16, und Yazan, 14, ebenfalls Dinge zu verkaufen, um Geld zu verdienen. Also kauften sie Bonbons, Nescafé, Marmelade und Nudeln, um sie zu verkaufen.

Eigentlich sollten sie in der Schule sein und nicht auf der Straße verkaufen.

Aber hier in der Nähe gibt es keine richtigen Märkte, und ich muss entweder eine Stunde lang laufen oder einen Eselskarren finden, um zu dem zu gelangen, was früher der zentrale Markt war.

Hier fehlt es an allem, außer an Tod und Angst.

Das Meer ist ein Trost
Oft höre ich die israelischen Bombenabwürfe und Artilleriebeschuss. Unser Zelt vibriert und wackelt. Da wir keine Mauern haben, die uns schützen - und selbst dann, welchen Schutz bieten Mauern? - haben wir kein Gefühl der Sicherheit.

Unsere Wände und Decken bestehen lediglich aus Planen und Stoffen, die so leicht durchdrungen und verbrannt werden können.

Das Meer ist nah. Und obwohl es auch ein Ort israelischer Aggression ist, scheint es mir immer noch ein Symbol der Freiheit und des Trostes zu sein.

Wenn ich mich deprimiert, verwirrt oder erdrückt fühle, gehe ich mit meinem Sohn ans Meer.

Der Strand ist jetzt überfüllt mit Vertriebenen, die ihr Geschirr waschen und baden. Aber hier kann man wenigstens der Hitze und dem Druck entfliehen.

Ich spreche mit dem Meer über alles, was mich bedrückt. Dann umarme ich meinen Sohn, verstecke meine Tränen und kehre in das Zelt zurück, das ich jetzt mein Zuhause nenne.  Quelle


Israels Hungerpolitik in Gaza zwingt die Menschen dazu, Baumblätter zu essen

Die Hungersnot in Gaza ist noch nicht vorbei.
Die langfristigen gesundheitlichen Folgen zeigen sich langsam.

Tareq S. Hajjaj - 3. Juli - Übersetzt mit DeepL

Ahmad Abdulrahim, 38, schlenderte mit 150 Schekel in der Tasche durch die Überreste der Märkte in Gaza-Stadt. Mit diesem Geld konnte er vor dem Völkermord seine fünfköpfige Familie eine Woche lang ernähren. Heute kann er mit diesem Betrag kaum noch eine einzige Mahlzeit kaufen.

Auf den Märkten, die nur noch zerbombte Überreste sind, gibt es nichts mehr, was man für den Grundbedarf braucht, einschließlich Gemüse, Fleisch und Obst. Für die Mehrheit der Menschen sind solche Luxusgüter nur zu unvorstellbaren Preisen zu haben. Das meiste Gemüse, so rar es auch sein mag, stammt aus den Gärten der Menschen.

Alles, was Ahmad finden konnte, waren Reinigungsmittel und Lebensmittelkonserven. Ahmad erzählte Mondoweiss, dass seine Kinder aufgrund der langfristigen Abhängigkeit von diesen Lebensmitteln gesundheitliche Probleme entwickelt haben. Nach längerer Suche fand Ahmad einige Zucchini; er ging schneller, als er den Verkäufer bemerkte, der sie in einem kleinen Haufen auf dem Boden auf einer Plastiktüte platziert hatte. Als er sich nach dem Preis erkundigte, war er überrascht zu erfahren, dass ein Kilogramm Zucchini 80 Schekel (20 Dollar) kostete. Vor dem Krieg kostete das Kilo 3 Schekel (weniger als ein Dollar).

Das war auch der Preis für die meisten anderen Gemüsesorten, die man finden konnte. Ein Kilo grüner Paprika kostete 250 Schekel (66 Dollar), wo es früher 5 Schekel (1,4 Dollar) kostete. Ein Kilo Gurken und Tomaten kostete 90-100 Schekel ($23-$26), früher waren es 2-3 Schekel (53-80 Cents).

Als Ahmad enttäuscht nach Hause ging, fürchtete er sich vor der Reaktion seiner Familie, wenn sie herausfand, dass er fast die Hälfte ihres Geldes für zwei Dosen Bohnen ausgegeben hatte.

"Ich fange an, mit meinen Kindern als Erwachsene umzugehen", sagte er. "Ich erkläre ihnen, dass wir uns im Krieg befinden und dass unser Feind uns verhungern lassen will. Ich sage ihnen, dass wir dankbar sein sollten, dass wir bisher überleben konnten. Ich verspreche ihnen, dass ich ihnen, wenn dieser Krieg zu Ende ist, alles bringen werde, was sie wollen.

 

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Die Hungersnot in Gaza hat nicht aufgehört. Im Norden des Gazastreifens hat er dramatisch zugenommen, aber auf eine andere Weise als zu Beginn des Krieges. Die anhaltende Unterernährung und der Entzug lebenswichtiger Nährstoffe wirken sich kumulativ auf die Bevölkerung des Gazastreifens aus, insbesondere auf die Bedürftigsten, wie Kinder und schwangere Frauen.

"Vor dieser Krise gab es in Gaza genügend Nahrungsmittel, um die Bevölkerung zu ernähren", sagte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus im März. "Unterernährung war ein seltenes Vorkommnis. Jetzt sterben die Menschen, und viele weitere sind krank. Es wird erwartet, dass mehr als eine Million Menschen von einer Hungerkatastrophe bedroht sind, wenn nicht deutlich mehr Nahrungsmittel in den Gazastreifen gelangen können."

Vor dem Krieg litten nur 0,8 % der Kinder unter fünf Jahren an akuter Unterernährung, so die WHO weiter. Im Februar war diese Zahl auf 12,4 bis 16,5 % angestiegen.


Seitdem diese Zahlen bekannt wurden, hat Israels völkermörderischer Krieg die systematische Unterversorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln nur noch verschlimmert. Aber die israelische Propaganda will uns glauben machen, dass es keine Hungersnot gibt und dass Israel keine absichtliche Hungerpolitik betreibt. Viele israelische Medien konzentrieren sich irreführenderweise auf technische Definitionen dessen, was eine Hungersnot ist, und zitieren unredlich falsche Passagen aus den ICP-Berichten der UN über die Bedingungen in Gaza.

Die Realität vor Ort zeigt das Gegenteil, nämlich dass der systematische Entzug von Nahrungsmitteln für die Bevölkerung des Gazastreifens zu langfristigen Folgen führt. Gesundheitsbehörden und medizinisches Personal in Gaza beobachten dies bereits seit Wochen.

Hussam Abu Safia, Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses, erklärte gegenüber Aljazeera, dass im Norden des Gazastreifens erneut das Gespenst der Hungersnot umgeht, und betonte, dass die mangelnde Verfügbarkeit von Lebensmitteln mit unterschiedlichem Nährwert langfristige Auswirkungen auf die Bevölkerung haben wird.

 Seit Beginn des zweiten Einmarsches der israelischen Armee in den Stadtteil Shuja'iyya in Gaza-Stadt in der vergangenen Woche hat sich der Zugang der Bewohner des nördlichen Gazastreifens zu Nahrungsmitteln noch weiter verschlechtert.

Lesen Sie auch: Die zweite Invasion von al-Shuja'iyya ist ein Zermürbungskrieg
Abu Safia sagte, dass seit Wochen keine Grundstoffe mehr in den nördlichen Gazastreifen gelangen, so dass nur noch Mehl als Grundnahrungsmittel zur Verfügung steht. Dies reiche bei weitem nicht aus, um die Ernährungsbedürfnisse von Kindern, älteren Menschen und schwangeren Frauen zu decken, die alle Fette und Proteine benötigten, so Abu Safia.

"Innerhalb von 14 Tagen sind 214 Kinder mit Anzeichen von Unterernährung ins Krankenhaus gekommen", sagte Abu Safiya gegenüber Al Jazeera, lange bevor die zweite Invasion in Shuja'iyya begann. "Darunter sind über 50 Fälle von fortgeschrittener Unterernährung und 6 Fälle in kritischem Zustand auf der Intensivstation."

"Diese Kinder leben ausschließlich von Flüssigkeitsersatz, und wir haben keine Milch oder Spezialnahrung für sie, was ihr Leben gefährdet", sagte er.

Essen von Baumblättern

Die Menschen im Norden des Gazastreifens wissen, dass diese Hungerwelle die schlimmste ist, die den Streifen bisher heimgesucht hat, und viele fragen sich, wie ihre Überlebenschancen stehen, wenn sich diese Bedingungen nicht ändern.

Einige Bewohner von Gaza-Stadt haben auf Baumblätter wie Maulbeerblätter zurückgegriffen, um Dawali zuzubereiten, ein Gericht, das typischerweise aus duftendem Reis besteht, der in Weinblätter gewickelt wird.

"Die Menschen kochen Unkraut", sagte Mahmoud Issa, ein lokaler Journalist und Bewohner von Gaza-Stadt, kurz vor der Shuja'iyya-Invasion gegenüber Mondowiess. "Sie kochen die Blätter in Wasser und Gewürzen. Sogar die Nutzung des Wassers ist riskant, denn es gibt keinen Strom, um die Entsalzungsanlagen zu betreiben."

"Auch Solarstrom gibt es in Gaza nicht mehr. Israelische Drohnen haben systematisch jedes Solarpanel auf jedem Dach im Gazastreifen abgeschossen. Sie wollen, dass die Menschen die Hoffnung verlieren und verhungern", fuhr er fort.


Issa erklärte, dass die Menschen glauben, dass abgelaufene Lebensmittelkonserven, die in Gaza zur Verfügung gestellt werden, ihre Kinder krank machen. Dies hat einige dazu veranlasst, solche Lebensmittel zu meiden, weil sie befürchten, dass ihre Kinder im Krankheitsfall nicht behandelt werden können, da es im nördlichen Gazastreifen kein nennenswertes Gesundheitssystem mehr gibt.

"Die Familien wissen, dass es keine Möglichkeit gibt, ihre Kinder zu behandeln, wenn sie vergiftet werden, und verzichten deshalb auf Konserven", sagte er.

Doch obwohl in Gaza Fälle von Lebensmittelvergiftungen durch den Verzehr abgelaufener Lebensmittel gemeldet wurden, gibt es auch Berichte über weitere Fälle von Lebensmittelvergiftungen durch den Verzehr von Grünfutter.

Obst, Gemüse, Hühnchen, Fleisch und Fisch sind im Gazastreifen nicht mehr erhältlich, erklärte Mahmoud.

"Vor drei Monaten wurde der israelische Kontrollpunkt auf dem Kuwaiti-Platz geschlossen, und auch der Kontrollpunkt in der al-Rasheed-Straße wurde geschlossen", sagte er. "Die israelische Armee erlaubt die Einfahrt von Lebensmittel-LKWs über den Erez-Übergang, aber das reicht nicht für die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen."

"Als der Grenzübergang Rafah noch funktionierte, kamen über 60 Lastwagen mit gefrorenem Gemüse, Fleisch, Hühnchen und anderen notwendigen Lebensmitteln an", erklärte er. "Damals konnten wir überleben. Es war erträglich. Aber jetzt ist jeder Übergang geschlossen, und die Menschen haben angefangen zu hungern."   Quelle

Sami, der Vater des palästinensischen Mädchens Hour Sami Dawood Abu al-Rous, 4, reagiert, als ein Verwandter ihre Leiche trägt, nachdem sie bei einem israelischen Angriff auf ein Haus in Nuseirat im Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir al-Balah im zentralen Gazastreifen am 3. Juli 2024 getötet wurde.

Israel prüft Reaktion der Hamas auf Waffenstillstandsabkommen, während die Hisbollah Vergeltungsraketen abschießt

Seltenes Telefongespräch zwischen israelischen und ukrainischen Außenministern zur Erörterung von Drohungen aus dem Iran und Russland

MEE-Mitarbeiter -  3. Juli 2024 - Übersetzt mit DeepL


Der israelische Mossad erklärte, er prüfe die Reaktion der Hamas auf einen Waffenstillstandsvorschlag, um den sich Vermittler seit Wochen bemühen, um den Krieg Israels gegen den Gazastreifen zu beenden und eine weitere Eskalation zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah zu verhindern.

"Die Vermittler des Geiselabkommens haben dem Verhandlungsteam die Antwort der Hamas auf den Entwurf des Geiselabkommens vorgelegt. Israel prüft die Antwort und wird den Vermittlern antworten", erklärte das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu in einer im Namen des Mossad veröffentlichten Erklärung.

Der Vorschlag würde eine Vereinbarung über die Freilassung der verbleibenden Geiseln im Gazastreifen, von denen man annimmt, dass es sich um etwa 120 handelt, sowie einen Waffenstillstand in der belagerten Enklave beinhalten.

Die Hamas hat mehrfach erklärt, dass jedes Abkommen, dem sie zustimmt, eine vollständige Beendigung des Krieges, einschließlich des vollständigen Rückzugs des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen, beinhalten muss.

Die von Netanjahu geführte israelische Regierung hat jedoch erklärt, dass sie nur ein Abkommen akzeptieren würde, das eine vorübergehende Unterbrechung der Kämpfe vorsieht, und sie hat geschworen, den Krieg fortzusetzen, bis die Hamas beseitigt ist.

Der Axios-Reporter Barak Ravid schrieb auf X unter Berufung auf einen hochrangigen israelischen Beamten, dass die Antwort der Hamas "es möglich macht, zu individuellen Verhandlungen über die strittigen Fragen überzugehen", dass aber selbst wenn dies geschehen würde, diese individuellen Verhandlungen noch mehrere Wochen dauern könnten.

Im Mai machte US-Präsident Joe Biden das derzeitige Waffenstillstandsabkommen bekannt, bei dem es sich um einen mehrstufigen Deal handelt, der die Freilassung von Geiseln im Austausch für den Rückzug der Truppen vorsieht.

Biden warf der Hamas vor, das Abkommen nicht zu akzeptieren, doch scheint das von Biden skizzierte Abkommen identisch mit der Vereinbarung zu sein, die die Hamas Anfang Mai akzeptiert hatte. Dieses Abkommen wurde später von Israel abgelehnt, das daraufhin eine Invasion im südlichen Gazastreifen in Rafah startete.

Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah

Die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich der Aussichten auf einen Waffenstillstand im Gazastreifen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem ein Krieg zwischen Israel und der Hisbollah näher denn je zu sein scheint.

Am Mittwoch tötete Israel bei einem Luftangriff auf die südlibanesische Stadt Tyrus den obersten Hisbollah-Kommandeur Mohammad Nehmeh Nasser.

Nasser hatte denselben Rang und dieselbe Bedeutung innerhalb der Gruppe wie Taleb Abdallah, der im Juni von Israel getötet wurde. Er war der ranghöchste Hisbollah-Befehlshaber, der seit Beginn der fast täglichen Grenzkonflikte zwischen der Gruppe und Israel am 8. Oktober getötet wurde.

Die Hisbollah reagierte auf die Tötung mit dem größten Drohnen- und Raketenbeschuss Israels seit Oktober.

Sie gab an, 100 Katjuscha-Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt abgefeuert zu haben, und feuerte außerdem Falaq-Raketen auf einen Stützpunkt in der Stadt Kiryat Shmona ab.

Die Eskalation der Rhetorik und der Angriffe zwischen Israel und der bewaffneten libanesischen Gruppe kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Hisbollah öffentlich erklärt hat, dass sie ihre Angriffe auf Nordisrael erst dann einstellen wird, wenn ein "vollständiger Waffenstillstand" im Gazastreifen erreicht ist.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte, dass Israel eine Verhandlungslösung mit der Hamas im Gazastreifen bevorzuge, fügte jedoch hinzu, dass die israelischen Streitkräfte zu allen Maßnahmen gegen die Gruppe bereit seien.

Israel und die Ukraine sprechen über Iran und Russland

In einem seltenen Telefongespräch sprachen die Außenminister Israels und der Ukraine am Mittwoch über die bilaterale Zusammenarbeit im Hinblick auf die von Russland und dem Iran ausgehenden Bedrohungen.

"Wir haben uns auch über eine Reihe regionaler und globaler Bedrohungen durch Russland, den Iran und Nordkorea ausgetauscht", sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf X und bezog sich dabei auf ein Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Katz.

Middle East Eye hatte zuvor berichtet, dass US-Beamte befürchten, Russland könnte seine Unterstützung für die so genannte "Achse des Widerstands" des Iran verstärken, falls Israel eine Offensive im Libanon startet.

US-Medien haben auch berichtet, dass die Regierung Biden Gespräche führt, um zu erreichen, dass Israel ältere Patriot-Luftabwehrsysteme an die Ukraine liefert.

Unterdessen verschlechtert sich die humanitäre Lage in Gaza weiter. Die Vereinten Nationen erklärten am Mittwoch, dass die israelischen Zwangsumsiedlungsbefehle ihre Möglichkeiten, die Lieferung von Hilfsgütern an bedürftige Palästinenser in der Enklave zu erleichtern, "zunichte gemacht" haben.

Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten erklärte ebenfalls am Mittwoch, dass mindestens neun von zehn Palästinensern im belagerten Gazastreifen mindestens einmal durch die israelische Offensive vertrieben wurden.  Quelle

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