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   -  Archiv  -  Themen  - Sponsern Sie  -   Linksammlung -  16. Mai 2024 Facebook  -  VeranstaltungenKurznachrichten - Suchen

Tausende gingen am Mittwoch in Ramallah auf die Straßen, um an die Katastrophe der Vertreibung zu erinnern

Vertreibung geht weiter

Nakba-Tag von Greueln des Gazakriegs und anhaltender Gewalt in Westbank geprägt.
Große Demonstration in Ramallah


Karin Leukefeld - 16.05.2024

Der 76. Jahrestag der Nakba ist am Mittwoch vor dem Hintergrund einer verzweifelten Situation in Gaza und anhaltender Gewalt der israelischen Besatzer auch in den übrigen palästinensischen Gebieten begangen worden. 76 Sekunden lang ertönten am Mittwoch die Sirenen im Westjordanland, um an die 76 Jahre der Vertreibung zu erinnern. Danach herrschte Stille. Die Menschen verharrten im Gedenken und hoben die Hand mit dem Victoryzeichen. Sain Basrawi, Reporter für Al-Dschasira in Ramallah, sprach von einem »klaren Zeichen dafür, dass es Frieden nur mit einem Sieg geben kann und dass nur der Sieg den Frieden bringen wird«.

Tausende hatten sich in Ramallah versammelt, um an dem jährlichen Gedenkmarsch teilzunehmen, mit dem an die Katastrophe (arabisch Nakba) der gewaltsamen Vertreibung von rund 760.000 Palästinensern 1948 erinnert wird. Überall im Westjordanland fanden ähnliche Gedenkmärsche statt, die Menschen trugen stolz die Kufija, den schwarz- oder rot-weiß-karierten Schal, der im Laufe der Jahrzehnte ein Markenzeichen für die Palästinenser und ihren Widerstand gegen die israelische Besatzung geworden ist. Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete, dass bei einem Protestmarsch bei Al-Bira ein junger Mann getötet worden sei, als die Besatzer das Feuer auf den Zug eröffneten. Der 20jährige Aiser Mohammed Safi sei Student an der Birzeit-Universität in Ramallah gewesen.

Seit dem jüngsten israelischen Krieg gegen Gaza haben auch die Angriffe im Westjordanland einen erneuten Höchststand erreicht. Die Menschen, die laut internationalem Recht von der Besatzungsmacht Israel geschützt und unterstützt werden sollten, werden verfolgt, vertrieben, festgenommen oder getötet. Mindestens 499 Palästinenser wurden seit dem 7. Oktober von israelischen Soldaten oder Siedlern getötet, so das palästinensische Gesundheitsministerium in  
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Foto Ursula Mindermann - Quelle und mehr

Nakba-Tag im Libanon
Hoffnungslos staatenlos

Palästinenser gedenken am 15. Mai der Flucht und Vertreibung von 1948. In den Palästinenserlagern des Libanon gehört die Nakba nicht der Vergangenheit an. Gaza holt die palästinensische Ur-Katastrophe in die Gegenwart zurück.

Tagesschau - Martin Durm, SWR - 15.05.2024

Drei Generationen sind hier schon durchgegangen: Die Großeltern, die damals flüchteten oder vertrieben wurden. Die Eltern, die in den Zeltstädten aufwuchsen. Und die Kinder, die hier geboren sind und nichts anderes kennen als diese Lager mit den zugemüllten Gassen, dem Kabelgewirr, das wie dicke Spinnweben über dem Baracken-Labyrinth hängt, den ausgefransten Fahnen, die wenigstens etwas Farbe bringen in diese palästinensische Tristesse.Das hier ist kein Zuhause, sagen die, die hier leben. Zuhause ist anderswo: "Ich bin aus Jaffa", ruft eine ältere Frau, "ich aus Akko", ruft eine andere. Und schon hat sich ein kleiner Menschenauflauf gesammelt, und alle rufen sie durcheinander - aus Jaffa, aus Haifa aus al Chalil.
Palästinenser sitzen auf einem Wagen, der von Tieren gezogen wird.

Krieg macht aus Geschichte GegenwartEs ist, als sei die Nakba - die "Katastrophe" - gerade erst geschehen. Und als sei es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder zurückkehren würden in ihr verlorenes Palästina, das in den 1940er Jahren freilich britisches Mandatsgebiet war, bewohnt von Arabern und auch von Juden.Aber das ist Geschichte. Gaza mit dem täglichen Horror, den 35.000 Toten, den Menschenmassen, die zur Zeit zwischen Chan Yunis und Rafah umher irren - dieser seit sieben Monaten tobende Krieg ist Gegenwart. Er bringt das historische Ereignis der Nakba als etwas Allgegenwärtiges ins palästinensische Flüchtlingsbewusstsein zurück.   mehr >>>

 

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Plan Dalet (Plan D) englische Übersetzung >>>
Plan Dalet – Wikipedia >>>
Operation Nachschon – Wikipedia

Demonstranten schwenken palästinensische Flaggen während des 27. jährlichen Marsches der Rückkehr in den entvölkerten Dörfern Hawsha und Al-Kasair, Nordisrael, 14. Mai 2024. (Ahmad Al-Bazz)

Die vierte Generation erinnert sich": Gedenken an die Nakba im Schatten des Gaza-Krieges

Tausende palästinensische Bürger Israels nahmen am jährlichen Marsch der Rückkehr teil, wobei viele eine Verbindung zur gewaltsamen Vertreibung in Gaza herstellten.

Baker Zoubi und Ghousoon Bisharat - 14. Mai 2024 - Übersetzt mit DeepL

Im Schatten dessen, was viele Palästinenser als eine zweite Nakba in Gaza bezeichnen, nahmen am Dienstag rund 15 000 palästinensische Bürger Israels am 27. jährlichen Marsch der Rückkehr teil. Nachdem sie sich in der nördlichen Stadt Shefa-Amr versammelt hatten, marschierten die Teilnehmer zu den Orten Hawsha und Al-Kasair, palästinensischen Dörfern, die während der Nakba von 1948 gewaltsam entvölkert und anschließend zerstört wurden.

Obwohl der Nakba-Tag offiziell am 15. Mai begangen wird, findet der Marsch der Rückkehr jedes Jahr am israelischen Unabhängigkeitstag statt, und zwar unter dem Motto "Ihre Unabhängigkeit ist unsere Nakba". In den letzten Jahren hat sich der Marsch zur zentralen Mobilisierungsveranstaltung für palästinensische Bürger Israels entwickelt, die alle Gruppen und politischen Kräfte vereint. Er wird vom Komitee zur Verteidigung der Rechte der Binnenvertriebenen in Israel organisiert, das einen der mehr als 600 palästinensischen Orte, die 1947-49 von zionistischen oder israelischen Milizen entwurzelt wurden, als Ziel des Marsches auswählt.

Die Zahl der Palästinenser, die in jenen Jahren vertrieben oder zur Flucht gezwungen und an der Rückkehr gehindert wurden, beläuft sich auf rund 750.000; die Zahl der seit dem 7. Oktober im Gazastreifen Vertriebenen beträgt über 1,9 Millionen.

"Zweifellos unterscheidet sich der diesjährige Marsch von all seinen Vorgängern, auch wenn die Märsche in der Vergangenheit unter schwierigen Umständen für das palästinensische Volk stattfanden", sagte der Journalist und Aktivist Makbula Nassar, Mitglied des Organisationskomitees. "Während wir marschieren, um unser Engagement für das von den Vereinten Nationen anerkannte Recht auf Rückkehr zu unterstreichen, leben Hunderttausende von Palästinensern - die Kinder und Enkelkinder der 1948 Vertriebenen - erneut mit einer Massenvertreibung."

Das Gedenken an die Nakba unter den gegenwärtigen Umständen sei "eine echte Herausforderung, aber wir gehen keine Kompromisse ein, wenn es darum geht, unsere Aktivitäten fortzusetzen, die wir schon seit Jahren durchführen", erklärte Nassar. Ihr Wert hat in den letzten Jahren als verbindendes Ereignis zugenommen, das alle Mitglieder der arabischen Gesellschaft anspricht, auch wenn die damit verbundenen Gefühle in diesem Jahr viel schwieriger sind".

Zusätzlich zu den anhaltenden Angriffen auf den Gazastreifen fand der diesjährige Marsch unter der erdrückenden Last einer rechtsextremen israelischen Regierung statt. Seit ihrer Machtübernahme vor anderthalb Jahren hat diese Regierung die Haushaltsmittel für palästinensische Gemeinden gekürzt, das wachsende Problem des organisierten Verbrechens und der Gewalt weiter vernachlässigt und die Zerstörung von Häusern ausgeweitet - zuletzt mit der Zerstörung eines ganzen Beduinendorfs in der Naqab/Negev in der vergangenen Woche, um eine Autobahn auszubauen.

Nach diesen Abrissen rief das High Follow-up Committee for Arab Citizens - die Nichtregierungsorganisation, die als nationale Vertretung der 2 Millionen palästinensischen Bürger Israels gilt - die gesamte palästinensische Öffentlichkeit in Israel zur Teilnahme am Marsch der Rückkehr auf und bezeichnete die massenhafte Teilnahme sogar als "nationalen Test".

Ich sehe mich selbst als Kind in den Augen eines jeden Mädchens in Gaza".

Wie bei jeder Protestaktion palästinensischer Bürger in Israel seit dem 7. Oktober behinderte die israelische Polizei die Organisation des Marsches, ohne ihn jedoch zu verhindern. "Die Polizei und andere offizielle Stellen wie die Feuerwehr und Magen David Adom [der israelische Rettungsdienst] haben viele Forderungen gestellt - unter anderem, dass wir nach ihrer Definition keine 'aufrührerischen Slogans' verwenden dürfen", erklärte Mosa Sagher, ein Mitglied des Organisationskomitees, dessen Familie aus dem Dorf Hawsha vertrieben wurde, gegenüber +972.

Monatelang hat die Polizei alle Antikriegsdemonstrationen kriminalisiert. Anfang November verbot sie eine vom Hohen Folgekomitee in Nazareth organisierte Demonstration und verhaftete und verhörte mehrere ihrer Anführer. Erst in jüngster Zeit wurden Demonstrationen genehmigt, so auch die Gedenkfeiern zum Tag des Landes Ende März.

"In den letzten Monaten hat sich in der Öffentlichkeit eine gewisse Angst breit gemacht, und vielleicht sind einige Leute immer noch ein wenig besorgt", so Sagher weiter. "Aber im Allgemeinen haben wir das Gefühl, dass das Gefühl der Beunruhigung nachgelassen hat. In diesem Jahr war unsere Hauptforderung neben den traditionellen Slogans des Marsches der Rückkehr die Beendigung des Krieges. Auch die Tatsache, dass der Marsch weit von Wohngebieten entfernt stattfand, hat die Gefahr von Spannungen verringert".

Salwa Copty, ein Vorstandsmitglied des Organisationskomitees, die selbst während der Nakba aus dem Dorf Ma'alul vertrieben wurde, beschrieb die Parallelen zwischen ihren eigenen Erfahrungen und dem, was Palästinenser in Gaza heute durch das israelische Militär erleben müssen. "Die Kinder, die sich plötzlich ohne Haus und Familie wiederfinden, die Szenen der Massenvertreibung - all das erinnert mich an meine Kindheit", sagte sie gegenüber +972.

Bevor Copty geboren wurde, töteten zionistische Kräfte ihren Vater, als er Lebensmittel kaufen wollte. Ihre Mutter war im fortgeschrittenen Schwangerschaftsmonat, als sie 1948 entwurzelt wurden. "Sie versteckten die Lage des Grabes meines Vaters vor uns und hinderten uns mehr als 70 Jahre lang daran, dorthin zu gehen, und jetzt sehen wir, wie das alles in Gaza wiederkehrt", sagte sie. "Es ist eine Nakba im wahrsten Sinne des Wortes.

"Seit Jahren sage ich, dass die Nakba und ich Zwillinge sind - sie hat mich mein ganzes Leben lang begleitet", so Copy weiter. "Und jetzt brennt der Anblick von Gaza in mir und erinnert mich an meine Tragödie. Ich sehe mich selbst als Kind in den Augen eines jeden Mädchens in Gaza. Dieser Schmerz hat mich motiviert, an dem Marsch teilzunehmen und ein sofortiges Ende des Krieges zu fordern.

"Nach der Nakba gibt es [Israelis], die sagen, sie seien in ein menschenleeres Land gekommen, deshalb bestehen wir darauf, den Marsch der Rückkehr zu organisieren, um die Welt daran zu erinnern, dass wir die Nakba oder die Hunderte von Dörfern, die entwurzelt wurden, nicht vergessen", so Copty weiter. "Unter den gegenwärtigen Umständen hat der Marsch eine noch größere Bedeutung".

Der palästinensische Rapper und Schauspieler Tamer Nafar erklärte nach seinem Auftritt bei den Gedenkfeiern gegenüber +972: "Der heutige Auftritt beim Marsch der Rückkehr hat unsere Solidarität mit Gaza bekräftigt und eine klare Verbindung zwischen dem, was seit über sieben Monaten geschieht, und der Nakba von 1948 hergestellt. Seit dem 7. Oktober haben die Behörden, diese faschistische Diktatur, versucht, uns alle zum Schweigen zu bringen. Aber man kann den Gazastreifen nicht von den Siedlungen im Westjordanland, der Kriminalität und Gewalt unter palästinensischen Bürgern Israels und der Nakba trennen. Das hängt alles zusammen.

Israel zerstört ein ganzes Beduinendorf, um eine Autobahn auszubauen

"Die Menge war eine Mischung aus Jung und Alt, Männern und Frauen, Babys und Teenagern", so Nafar weiter. "Das allein ist schon eine Quelle des Lichts, die mich für einige Zeit mit Hoffnung erfüllen wird. Es ist sehr bewegend, palästinensische Kinder zu sehen, die auf dem Marsch palästinensische Nationallieder singen. Vor langer Zeit dachten die israelischen Führer, dass die dritte Generation die Nakba vergessen würde. Dies ist die vierte Generation und sie erinnern sich immer noch. Quelle


Ein Bild von Präsident Joe Biden wird während einer pro-palästinensischen Demonstration in der Nähe des Weißen Hauses am 7. März 2024 in Washington DC auf ein Gebäude projiziert (Nathan Howard)

Am Nakba-Tag tritt der erste jüdisch-amerikanische Biden-Beauftragte wegen des Gaza-Kriegs zurück

Lily Greenberg Call, eine Mitarbeiterin des Innenministeriums, sagte, Biden "hat das Blut unschuldiger Menschen an seinen Händen".


Umar A Farooq  - 15. Mai 2024 - Übersetzt mit DeepL

Lily Greenberg Call hat am Mittwoch ihren Rücktritt aus der Biden-Administration wegen der anhaltenden US-Unterstützung für Israels Krieg gegen den Gazastreifen angekündigt. Sie ist damit die erste jüdisch-amerikanische politische Funktionärin, die aus Protest gegen den Krieg zurücktritt.

Greenberg Call, die als Sonderassistentin des Stabschefs des Innenministeriums tätig war, sandte am Mittwochnachmittag ein Rücktrittsschreiben an Innenministerin Debra Haaland.

In ihrem Schreiben, das Middle East Eye vorliegt, erklärte Greenberg Call: "Ich kann nicht länger mit gutem Gewissen diese Regierung inmitten von Präsident Bidens katastrophaler, fortgesetzter Unterstützung für Israels Völkermord in Gaza vertreten".

"Was ich aus meiner jüdischen Tradition gelernt habe, ist, dass jedes Leben kostbar ist. Dass wir verpflichtet sind, für diejenigen einzutreten, die mit Gewalt und Unterdrückung konfrontiert sind, und die Autorität im Angesicht von Ungerechtigkeit in Frage zu stellen", sagte sie.

Greenberg Call arbeitete zuvor an der Präsidentschaftskampagne von Vizepräsidentin Kamala Harris, bevor sie 2020 an der Präsidentschaftskampagne von Joe Biden mitarbeitete.

Danach erhielt sie eine Stelle als politische Beauftragte im Innenministerium, die sie mit Begeisterung antrat.

"Ich war begeistert, dem Innenministerium beizutreten, weil ich von Ihrer prinzipienfesten Erfolgsbilanz beim Eintreten für fortschrittliche Anliegen inspiriert war, zusätzlich zu Ihrer Rolle als indigene Frau, die ein Ministerium leitet, das in der Vergangenheit indigenen Gemeinschaften geschadet hat, und dem Potenzial, das es für Wiedergutmachung, Versöhnung und Heilung hat", erklärte sie in ihrem Brief.

Der Gaza-Krieg und die Unterstützung Washingtons für diesen Krieg veränderten jedoch ihre Karriereaussichten.

Am 7. Oktober brachen palästinensische Kämpfer unter Führung der Hamas aus dem Gazastreifen aus und starteten einen Angriff auf den Süden Israels, bei dem rund 1 200 Menschen getötet und mehr als 200 Menschen als Geiseln genommen wurden.

Ich kann nicht länger mit gutem Gewissen diese Regierung vertreten, wenn Präsident Biden den israelischen Völkermord in Gaza unterstützt.
- Lily Greenberg Aufruf

Israel reagierte mit einer Kriegserklärung an die belagerte palästinensische Enklave und begann zunächst mit wahllosen Luftangriffen, gefolgt von einer Bodeninvasion in Gaza.

Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums haben die israelischen Streitkräfte mehr als 35.000 Palästinenser getötet, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Das israelische Militär hat auch die zivile Infrastruktur, darunter Krankenhäuser, zerstört und medizinisches Personal, Journalisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen angegriffen.

Greenberg Call sagte, dass Menschen in ihrer eigenen Gemeinde bei den Angriffen vom 7. Oktober Angehörige verloren hätten, fuhr aber fort, dass "die Antwort darauf nicht darin besteht, Millionen unschuldiger Palästinenser kollektiv durch Vertreibung, Hungersnot und ethnische Säuberung zu bestrafen".

"Jedes System, das die Unterwerfung einer Gruppe über eine andere erfordert, ist nicht nur ungerecht, sondern auch unsicher. Jüdische Sicherheit kann und wird nicht auf Kosten der palästinensischen Freiheit gehen."

Acht Monate nach Beginn des Krieges und angesichts der Tatsache, dass die Regierung Biden Berichten zufolge weitere Waffen im Wert von einer Milliarde Dollar nach Israel schickt, sowie der aktuellen Militäroffensive auf Rafah im südlichen Gazastreifen, sagte Greenberg Call, dass die Zeit reif sei, aufzuhören.

"Dies ist eine wirklich schwierige persönliche Entscheidung für mich, aber es gab in den letzten acht Monaten viele Momente, in denen ich darüber nachgedacht habe, und ich denke, alles, was insbesondere in den letzten Wochen passiert ist, hat mir das Gefühl gegeben, dass die Zeit reif ist", sagte sie in einem Telefonat mit Middle East Eye.

Nakba und Shoah

Der Rücktritt von Greenberg Call fällt mit dem 76. Jahrestag der Nakba oder Katastrophe zusammen, einem Tag, der an die ethnische Säuberung von Hunderttausenden von Palästinensern durch zionistische Paramilitärs im Jahr 1948 erinnert, die letztlich den Weg für die Gründung des modernen Staates Israel ebnete.

"Nakba und Shoah, das hebräische Wort für Holocaust, bedeuten das Gleiche: Katastrophe. Ich lehne die Prämisse ab, dass die Rettung eines Volkes mit der Zerstörung eines anderen einhergehen muss", erklärte sie in ihrem Brief.

"Ich setze mich dafür ein, eine Welt zu schaffen, in der dies nicht geschieht - und das kann nicht von der Biden-Administration aus geschehen."

Der Rücktritt am Mittwoch ist der Höhepunkt einer jahrelangen Reise für Greenberg Call, die von 2017 bis 2019 als Präsidentin von Bears for Israel, der Mitgliedsgruppe des American Israel Public Affairs Committee an der University of California-Berkeley, tätig war.

In einem Artikel, der 2022 in der Teen Vogue veröffentlicht wurde, beschreibt sie, wie ihr als Kind beigebracht wurde, dass "die bedingungslose Unterstützung Israels zum Jüdischsein dazugehört".

Später brach sie ihre Verbindungen zu Aipac ab, nachdem sie sich über die Bedingungen der Palästinenser, die unter israelischer Besatzung leben, informiert hatte - Bedingungen, die führende israelische und internationale Rechtsgruppen als Apartheid bezeichnet haben.

"Ich habe gelernt, dass es keine Sicherheit für die einen auf Kosten der anderen geben kann und dass unsere jüdische Gemeinschaft die Idee zurückweisen muss, dass unsere Freiheit gleichbedeutend ist mit dem Erhalt von Macht über andere", schrieb sie 2022.

Eine Reihe von Rücktritten

Greenberg Call ist bereits die zweite Person, die in dieser Woche von der US-Regierung zurückgetreten ist, nachdem Major Harrison Mann am Montag seinen Rücktritt vom Geheimdienst des Verteidigungsministeriums eingereicht hatte, wobei er sich ebenfalls auf die Unterstützung Washingtons für den Krieg gegen den Gazastreifen berief.

Auch Mann berief sich bei seinem Rücktritt auf seine europäisch-jüdische Abstammung und sagte, er sei "geplagt" von dem, was er für sein Versagen halte, dem "unversöhnlichen moralischen Umfeld gerecht zu werden, wenn es um das Thema der Verantwortung für ethnische Säuberungen geht".

Und im März trat Annelle Sheline, eine Referentin für auswärtige Angelegenheiten im Außenministerium, von ihrem Posten zurück. Sheline sagte, sie habe versucht, ihre Besorgnis über die Unterstützung Israels durch die USA mit Hilfe von Dissidentenkabeln zu äußern und sich bei Mitarbeiterversammlungen zu Wort zu melden, aber es sei sinnlos, "solange die USA weiterhin einen ständigen Strom von Waffen nach Israel schicken".

Shelines Rücktritt war der öffentlichkeitswirksamste im Außenministerium, seit Josh Paul, ein ehemaliger Direktor, der die US-Waffentransfers überwachte, im Oktober während der ersten Tage des Gaza-Krieges zurücktrat und sagte, Washington liefere im Eiltempo Waffen an Israel, ohne eine angemessene Aufsicht und ohne Bedenken hinsichtlich der Verwendung dieser Waffen.


Ich hoffe, dass dies andere Beauftragte dazu anregt, öffentlich Stellung zu beziehen, selbst wenn das bedeutet, dass sie zurücktreten müssen.
- Lily Greenberg Call


Nur einen Monat später, am 26. April, kündigte die arabischsprachige Sprecherin des Außenministeriums, Hala Rharrit, ihren Rücktritt wegen Washingtons Gaza-Kriegspolitik an und beendete damit ihre 18-jährige Dienstzeit in der Regierung.

Außerhalb des Außenministeriums und des US-Militärs trat Anfang des Jahres ein weiterer von Biden ernannter Politiker zurück. Tariq Habash, ein hochrangiger politischer Beamter im Bildungsministerium, trat im Januar zurück.

Habash, ein palästinensischer Amerikaner, beklagte in seinem Rücktrittsschreiben, das MEE vorliegt, "die Entmenschlichung und Auslöschung meiner Identität durch meine Kollegen, die Medien und meine eigene Regierung".

Alle Rücktrittskandidaten waren bestürzt darüber, dass Washington bisher keinen wirklichen Einfluss auf Israels Verhalten im Krieg ausgeübt hat. Rechtsexperten haben festgestellt, dass Israel in seinem Krieg zahlreiche Menschenrechtsverletzungen begangen hat, was einige US-Gesetze zum Stopp der Waffenverkäufe an das Land auslösen könnte.

Washington hat jedoch keine Erklärung abgegeben, dass Israel während seines Krieges gegen den Gazastreifen gegen internationales Recht verstoßen hat, und hat auch keine größeren Schritte unternommen, um die Lieferung amerikanischer Waffen an das israelische Militär zu stoppen.

"Die Vereinigten Staaten haben in den letzten acht Monaten so gut wie kein Druckmittel eingesetzt, um Israel zur Rechenschaft zu ziehen; ganz im Gegenteil, wir haben Israels Aktionen durch Vetos gegen UN-Resolutionen, die Israel zur Rechenschaft ziehen sollten, ermöglicht und legitimiert", schrieb Greenberg Call in ihrem Brief.

"Präsident Biden hat das Blut unschuldiger Menschen an seinen Händen".

Greenberg Call sagte, sie hoffe, dass ihr Rücktritt und der Rücktritt anderer wie Habash dazu beitragen werden, andere in der Verwaltung zu motivieren, ihre Positionen öffentlich zu verlassen, um gegen die unerschütterliche Unterstützung des Krieges durch die Regierung Biden zu protestieren.

"Es gibt eine Menge Leute in der Verwaltung, die mit den Entscheidungen des Präsidenten und der Politik, die die Verwaltung verfolgt, nicht einverstanden sind - viele Mitarbeiter des Präsidenten selbst. Ich hoffe, dass dies andere Beauftragte dazu anregt, öffentlich Stellung zu beziehen, auch wenn das bedeutet, dass sie zurücktreten müssen", sagte sie gegenüber MEE.

"Ich hoffe auch, dass dies die Menschen motiviert, sich an die Palästinenser zu wenden, wenn es um moralische Führung geht.  Quelle

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Militäreinsatz im südlichen Gazastreifen

EU drängt Israel zu sofortigem Ende der Rafah-Offensive

15.05.2024

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat Israel gewarnt, dass der Militäreinsatz in Rafah die Beziehungen zur Union stark belaste. Die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen dürfe nicht weiter verschärft werden.    mehr >>>




Deutschland erwägt neue Geschäfte mit Israels Völkermord-Händlern

David Cronin - 14. Mai 2024 - Übersetzt mit DeepL

Israels "Unabhängigkeitserklärung" - die diese Woche vor 76 Jahren veröffentlicht wurde - beruft sich auf den Holocaust, um die Legitimation für ein siedlungskoloniales Unternehmen zu schaffen.

Das vom deutschen Naziregime verübte industrielle Gemetzel verdeutlichte die dringende Notwendigkeit, das Problem der jüdischen "Heimatlosigkeit" durch die "Wiedererrichtung des jüdischen Staates in Eretz-Israel" zu lösen, heißt es in dem Dokument.

Die Gegenüberstellung einer jüngsten und äußerst schmerzhaften Geschichte mit einem Verweis auf etwas, das einige Jahrtausende zurückliegt, war pervers.

Führende Persönlichkeiten der zionistischen Bewegung behaupteten, sowohl der Holocaust als auch die Bibel gäben ihnen das Recht, einen jüdischen Staat in Palästina zu gründen, den sie nun "Eretz-Israel" oder "Groß-Israel" nannten.

Das Versprechen in der Erklärung, Gleichheit unabhängig von Religion und Rasse zu gewährleisten, änderte nichts daran, dass Israel sich als jüdischer Staat behauptete. Die Palästinenser, von denen die meisten nicht jüdisch waren, wurden per Definition als minderwertig eingestuft.

Außerdem wurde das Gleichheitsversprechen durch die Fakten vor Ort zunichte gemacht.

Die Erklärung wurde zu einer Zeit abgegeben, als die Nakba noch immer andauerte. Etwa 800 000 Palästinenser wurden zwischen 1947 und 1949 von den zionistischen Streitkräften aus ihren Häusern vertrieben.

Bewaffnung des jüdischen Traumas
Die Schrecken des Holocaust berechtigten die zionistische Bewegung nicht dazu, in Palästina ein Apartheidsystem zu errichten. Diese Schrecken berechtigen Israel ganz sicher nicht dazu, heute in Gaza einen Völkermord zu begehen.

Dennoch haben Israels Führer bei unzähligen Gelegenheiten das kollektive jüdische Trauma als Waffe eingesetzt, um Unterstützung für ihr aggressives Verhalten zu gewinnen.

Deutschland - der Staat, der am unmittelbarsten für den Holocaust verantwortlich ist - hat diese Bewaffnung unterstützt.

David Ben Gurion - Israels erster Premierminister und der Mann, der im Mai 1948 die "Unabhängigkeitserklärung" verlesen hat - sicherte sich die Unterstützung Westdeutschlands.

Obwohl Israel erst nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde, zahlte Westdeutschland diesem Staat Reparationen für den Holocaust. Die Finanzierung erwies sich als eine wichtige Einnahmequelle.

Die Unterstützung hatte eine starke militärische Dimension, die die israelische Elite unter Verschluss halten wollte. Im Jahr 1963 waren einige Politiker empört, als sie erfuhren, dass israelische Truppen in Deutschland ausgebildet wurden.

Die militärische Zusammenarbeit dauert bis heute an.

In den letzten zehn Jahren war Deutschland nach den USA der zweitgrößte externe Waffenlieferant Israels.

Nicaragua hat diese Waffenexporte vor kurzem mit einer Klage vor dem Internationalen Gerichtshof angefochten, in der Deutschland vorgeworfen wird, gegen die Völkermordkonvention verstoßen zu haben. Mit der Antwort, dass die Zahl der erteilten Genehmigungen für Waffenlieferungen an Israel seit Oktober zurückgegangen sei, hat Deutschland nicht die ganze Wahrheit gesagt.

Auch wenn Deutschland weniger Waffen nach Israel liefert, arbeitet es weiterhin eng mit Firmen zusammen, die am Völkermord im Gazastreifen beteiligt sind.

Deutschland hat kürzlich Flüge von Heron-Drohnen in seinem Luftraum genehmigt. Die Heron wird von der staatlichen Israel Aerospace Industries (IAI) hergestellt.

Dieselbe IAI hat sich damit gebrüstet, dass sie eine "zentrale Rolle" im Krieg gegen Gaza spielt und hat gerade Rekordgewinne bekannt gegeben.

Die IAI war Gastgeber eines Besuchs von Beamten des deutschen Verteidigungsministeriums in derselben Woche, in der Israel Anfang des Monats seinen Holocaust-Gedenktag feierte - was laut der Jerusalem Post "symbolisch" wichtig war.

Die Teilnehmer des Besuchs schienen sich von der Symbolik nicht allzu sehr ablenken zu lassen. Sie erörterten die Möglichkeit, dass IAI seine Arrow-3-Waffen an Deutschland verkaufen würde.

Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa erwägt ein Drohnengeschäft mit Elbit Systems, einem anderen großen israelischen Waffenhersteller.

IsraelDefense - eine Website für den Waffenhandel - hat berichtet, dass im Januar eine vorläufige Vereinbarung zwischen Lufthansa und Elbit Systems getroffen wurde, obwohl noch kein formeller Vertrag unterzeichnet wurde. Der Vertrag würde die Lieferung einer Reihe von Elbit Hermes 900 Starliner Drohnen an die deutsche Marine beinhalten.

Elbit gruppiert seine Drohnen in so genannte "Familien".

Eine Drohne, die zur Hermes-Familie" gehört, wurde letzten Monat bei der Tötung von Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen eingesetzt - ein Vorfall, der sogar einige der treuesten Verbündeten Israels verärgerte.

Deutschland beruft sich auf seine eigene Geschichte, wenn es erklären soll, warum es Israels gegenwärtige Verbrechen unterstützt.

Dieses Argument hat eine düstere Logik.

Im 20. Jahrhundert war Deutschland so sehr von seiner eigenen Rassenreinheit überzeugt, dass es Menschen vergaste, die es als minderwertige Wesen ansah.

Im 21. Jahrhundert unterstützt Deutschland Israel, wenn es die Menschen in Gaza als "menschliche Tiere" bezeichnet und damit durchkommt, dass sie Terror und Hunger ausgesetzt werden.  Quelle


 

Biden schickt Israel weitere Waffen im Wert von 1 Milliarde Dollar

Dieser Schritt erfolgt wenige Tage nach einem Bericht des Außenministeriums, der wahrscheinliche Verstöße Israels gegen die internationale humanitäre Ordnung dokumentiert.

MICHAEL ARRIA - 15. MAI 2024 - Übersetzt mit DeepL

Nach Angaben von Kongressmitarbeitern wird die Regierung Biden Israel weitere Waffen und Munition im Wert von 1 Milliarde Dollar zur Verfügung stellen. Das Paket umfasst rund 700 Millionen Dollar für Panzermunition, 500 Millionen Dollar für taktische Fahrzeuge und 60 Millionen Dollar für Mörsergranaten.

Der Schritt erfolgt inmitten wachsender Spannungen über eine mögliche militärische Invasion von Rafah, einer Stadt im südlichen Gazastreifen.

Die Geschichte wurde zuerst vom Wall Street Journal berichtet.

Dies ist die erste Waffenlieferung, die das Weiße Haus ankündigt, seit es letzte Woche eine Lieferung von 2.000-Pfund-Bomben an Israel gestoppt hat. In einem Interview mit CNN gab Biden zu, dass "Zivilisten in Gaza als Folge dieser Bomben getötet wurden".

Biden sah sich wegen seiner Entscheidung Gegenwind von beiden Seiten des Ganges ausgesetzt. Der Sprecher der GOP-Fraktion im Repräsentantenhaus, Mike Johnson, warf Biden vor, er versuche, den Krieg zu diktieren und zu steuern, und der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump behauptete, der Präsident stelle sich auf die Seite der Terroristen.

Sechsundzwanzig Demokraten des Repräsentantenhauses richteten einen offenen Brief an die Regierung, in dem sie diesen Schritt kritisierten. "Wir sind zutiefst besorgt über die Botschaft, die die Regierung an die Hamas und andere vom Iran unterstützte terroristische Stellvertreter sendet, indem sie Waffenlieferungen an Israel in einem kritischen Moment der Verhandlungen zurückhält", heißt es darin. "Angesichts der weltweiten Angriffe auf die Demokratie können wir unseren Verbündeten Israel nicht untergraben, insbesondere nicht in seiner größten Stunde der Not. Amerikas Verpflichtungen müssen immer unumstößlich sein".

Es wird erwartet, dass die Republikaner diese Woche eine Gesetzesvorlage im Repräsentantenhaus einbringen werden, die die Lieferung von Angriffswaffen an Israel vorschreiben würde. Es ist unwahrscheinlich, dass ein solches Gesetz den Senat passieren könnte, und Biden hat bereits angedeutet, dass er sein Veto einlegen würde, aber einige israelfreundliche Demokraten haben angedeutet, dass sie trotzdem dafür stimmen würden.

"Ich unterstütze generell israelfreundliche Gesetze, es sei denn, sie enthalten eine giftige Pille - wie etwa Kürzungen in der Innenpolitik", sagte der Abgeordnete Ritchie Torres (D-NY).

Erst vor wenigen Tagen hat das Außenministerium einen Bericht veröffentlicht, in dem es zu dem Schluss kommt, dass es "vernünftig ist, zu beurteilen", dass Israel US-Waffen auf eine Weise eingesetzt hat, die mit dem internationalen Recht "unvereinbar" ist.

"Wir glauben immer noch, dass es ein Fehler wäre, eine große Militäroperation im Herzen von Rafah zu starten, die eine große Anzahl von Zivilisten in Gefahr bringen würde, ohne einen klaren strategischen Nutzen zu haben", sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, am Montag vor Reportern. "Der Präsident war sich darüber im Klaren, dass er keine Offensivwaffen für eine solche Operation zur Verfügung stellen würde, sollte es zu einer solchen kommen. Dies ist bisher nicht geschehen. Und wir arbeiten immer noch mit Israel an einem besseren Weg, um die Niederlage der Hamas überall im Gazastreifen, auch in Rafah, sicherzustellen. Dies war Gegenstand ausführlicher Gespräche zwischen unseren Fachleuten, und ich habe dies erst gestern wieder mit meinem israelischen Amtskollegen besprochen."

Wann die zusätzlichen Waffen geliefert werden, ist derzeit unklar. Berater sagten, die Lieferung sei nicht Teil des massiven Auslandshilfepakets vom letzten Monat, was bedeutet, dass sie das übliche Verfahren des Kongresses durchlaufen muss.

Israel hat mehr als 35.000 Menschen getötet, seit es im Oktober letzten Jahres mit dem Angriff auf den Gazastreifen begann.  Quelle


 

Die UNRWA veröffentlichte auf X:

WAFA- Palästinensische Nachrichtenagentur. - 15. 5. 2024

Habiba wurde in einem kleinen Zelt geboren. Sie ist zwei Wochen alt und wiegt weniger als zwei Kilogramm.
Laut UN Women sind mehr als 150.000 schwangere und stillende Frauen katastrophalen sanitären Bedingungen und Gesundheitsrisiken ausgesetzt.

Kein Kind sollte so leiden müssen. Wir brauchen jetzt einen Waffenstillstand   Quelle



Die Campierenden stellen sich auch an die Seite von Akademikern, die wegen ihrer Solidarität Repression erfahren mussten (Bonn, 9.5.2024)

PALÄSTINASOLIDARITÄT IN BONN
»Gegen das Camp soll Druck ausgeübt werden«

NRW: Palästinasolidarischer Protest an der Uni Bonn missfällt der Leitung und der Studierendenvertretung.


Ein Gespräch mit Tair Borchardt - Interview: Annuschka Eckhardt - 16.05.2024

Tair Borchardt ist Studierende an der Universität Bonn, aktiv bei der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e. V. und bei »Students for Palestine Bonn«

Auch an der Universität Bonn protestieren Studierende gegen das Töten in Gaza. Inwiefern ist die Hochschule Komplizin bei einem Genozid, was Sie der Leitung ja vorwerfen?

Einmal dadurch, dass palästinasolidarische Gruppen hier Repression erfahren. Und dann durch Platforming von militarisierenden Vorträgen. So gab es im Januar ein Panel mit dem israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, veranstaltet vom Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies der Konrad-Adenauer-Stiftung zur »sicherheitspolitischen Zusammenarbeit«, zum Beispiel in Bezug auf Überwachungstechniken. Im März hielt hier die FDP-Waffenlieferungslobbyistin Marie-Agnes Strack-Zimmermann einen Vortrag. Die Uni hat sich zu einer Militärplattform gemacht und friedensorientierte Bewegungen unterbunden. Für uns ist die Uni ein politischer Ort, den wir der Waffenlobby nicht einfach so überlassen können und den wir uns jetzt zurückerobern müssen.

Vor rund einer Woche haben Sie ein Protestcamp aufgeschlagen. Wer ist daran beteiligt?

Das Protestcamp wurde initiiert von der Gruppe »Students for Palestine Bonn«. Wir haben uns mit anderen Gruppen in NRW vernetzt, mit dabei sind vor allem auch viele Studierende aus der Umgebung, aus Köln, Düsseldorf, Münster, Aachen und anderen Städten. Das Camp ist schnell gewachsen, mittlerweile stehen hier mehr als 40 Zelte.

Bisher noch gar nicht, obwohl wir ihr unsere Forderungen zukommen ließen. Sie hat allerdings insofern indirekt reagiert, als sie eine Veranstaltung mit der »Deutsch-Israelischen-Gesellschaft«, DIG, am Montag auf einen anderen Campus verlegte. Parallel demonstrierten »Students for Palestine«. Während der Veranstaltung ist es einigen Aktivistinnen und Aktivisten gelungen, drinnen ihre Ablehnung deutlich zu machen. Es ist wichtig, der Uni zu signalisieren, dass wir unsere Forderungen ernst meinen. So verlangen wir, keine Veranstaltungen mit Organisationen, die Lobbyarbeit für die israelische Regierung machen, auf dem Campus auszurichten. Im Januar hatte die DIG schließlich dazu aufgerufen, dem UN-Palästinahilfswerk UNRWA die Gelder zu entziehen. Das ist ein Aufruf zur weiteren Aushungerung der Bevölkerung in   mehr >>>


 

Palästina-Tagung in Berlin
Einreiseverbot war rechtswidrig

Der britisch-palästinensische Arzt Ghassan Abu-Sittah durfte nicht nach Berlin zu einem Gaza-Kongress einreisen. Dabei handelte die Bundespolizei rechtswidrig, entschied jetzt ein Gericht.

Ronen Steinke - 15. Mai 2024

Das polizeiliche Vorgehen gegen Teilnehmer des "Palästina-Kongresses" in Berlin am 14. April hat nun ein Nachspiel. Die Bundespolizei hatte im vergangenen Monat zwei prominenten Rednern die Einreise nach Deutschland verweigert, dem palästinensisch-britischen Arzt Ghassan Abu-Sittah und dem griechischen Linkspolitiker Yanis Varoufakis. An diesem Dienstag hat das Verwaltungsgericht Potsdam die Maßnahmen gegen Abu-Sittah für rechtswidrig erklärt. Das heißt: Deutschland hätte den Mann einreisen lassen müssen.

In dem Beschluss des Gerichts, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt, heißt es: Die vorgebrachten Vorwürfe gegen Abu-Sittah seien nicht schwer genug. Der Arzt arbeitet als Rektor der Universität Glasgow, von wo aus er immer wieder zu Nothilfeeinsätzen unter anderem in die Palästinensergebiete reist. Im Oktober und November vergangenen Jahres war er im Auftrag der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" auch im Gazastreifen.

Er gratulierte der Hamas zum Gründungsjubiläum - An der Universität Glasgow läuft derweil eine Untersuchung gegen ihn, weil er auf Twitter der Hamas zu ihrem Gründungsjubiläum gratuliert und etwa im Jahr 2022 ein ehrendes Bild eines "Märtyrers" der Al-Aksa-Brigaden gepostet haben soll. Jener "Märtyrer", Nasser Abu Hamid, war nach zwanzig Jahren in israelischer Haft gestorben, wo er für siebenfachen Mord saß.

Das Verwaltungsgericht Potsdam betont in seiner Entscheidung, dass ein Einreiseverbot aufgrund von Sicherheitsbedenken an hohe Hürden geknüpft sei. Sofern der Mediziner Abu-Sittah Verbrechen in Internet-Posts gebilligt habe, müsse man zwar von einem Anfangsverdacht für Propagandadelikte ausgehen. Aber dies seien keine ausreichend "schweren Straftaten", um ein Einreiseverbot zu rechtfertigen.

Das Bundespolizeipräsidium mit Sitz in Potsdam hatte sich auf den Artikel 24 der EU-Verordnung zum sogenannten Schengener Informationssystem gestützt - und dort insbesondere auf einen Passus, wonach man einem EU-Ausländer die Einreise verweigern dürfe, wenn gegen ihn "der begründete Verdacht besteht, dass er eine schwere Straftat — wozu auch terroristische Straftaten gehören — begangen hat, oder wenn konkrete Hinweise vorliegen, dass er solche Taten im Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats plant".

Der Kongress war von der Polizei aufgelöst worden

Auch für die Planung von Straftaten in Deutschland fehle es an ausreichend "konkreten Hinweisen", wandte nun das Verwaltungsgericht ein und gab dem Eilantrag von Abu-Sittahs Anwalt, Alexander Gorski, somit statt. Die Folge ist, dass die  mehr >>>


 

Politik-Professor über Pro-Palästina-Demos: „Protest wird kriminalisiert“

Matthias Lohr - 15.05.2024

Die Konflikte im Umgang mit dem Krieg in Gaza nehmen zu: Vorige Woche diskutierte eine Frau bei einer propalästinensischen Demonstration auf dem Theaterhof der Freien Universität Berlin mit einem Polizisten. Die Beamten räumten das Protestcamp. Lehrende kritisierten das Vorgehen, was wiederum Politiker empörte.

Auch Kasseler Wissenschaftler haben einen Brief mitunterzeichnet, der die Räumung eines Pro-Palästina-Camps an der FU Berlin kritisiert. Wird beim Gaza-Krieg der Diskurs eingeschränkt?

Kassel – Der Krieg in Gaza wird auch an deutschen Universitäten immer hitziger diskutiert. An der FU Berlin wurde in der vorigen Woche ein pro-palästinensisches Protestcamp von der Polizei geräumt. Mehr als 370 Lehrende aus der Hauptstadt haben daraufhin ein Statement verfasst, in dem der Polizeieinsatz und die Uni-Leitung kritisiert werden. Unabhängig von den Forderungen müsse die Versammlungs- und Meinungsfreiheit geschützt werden. Das wiederum hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger empört. Uni-Besetzer würden zu Opfern gemacht. Wir sprachen mit dem Kasseler Politik-Professor Aram Ziai, der das Statement ebenso mitunterzeichnet hat wie sieben andere Lehrende aus Kassel.


Herr Ziai, warum haben Sie den Offenen Brief gegen die Räumung des Protestcamps unterschrieben?

Weil ich große Bedenken habe, dass in Deutschland immer weniger Protest zugelassen wird, wenn es um den Krieg in Gaza geht. Das wird auch international sehr kritisch betrachtet. Wir haben das etwa gesehen, als die Polizei im April den Palästina-Kongress in Berlin abbrach und die Universität Köln die Gastprofessur für die jüdische US-Philosophin Nancy Fraser absagte. In meinen Augen erleben wir eine Verengung des Diskurses und eine Kriminalisierung von Protest. Auch deswegen haben Dozierende aus Berlin um Unterstützung bei dem Statement gebeten.    mehr >>>


Friedliche Pro-Palästina-Proteste: Die TU Berlin macht vor, wie es geht

Eine propalästinensische Protestaktion – mit nur einer Festnahme und deutlich weniger Antisemitismus. Präsidentin Rauchs Ansatz scheint zu fruchten.

Alice von Lenthe - 15.05.2024

An der Technischen Universität Berlin eskaliert die Pro-Palästina-Demo am Dienstagmittag nicht. Von Szenen wie bei der „Besetzung“ der FU kann nicht die Rede sein. Zwar stehen auch an jenem Tag gut 70 Studenten vor einem Uni-Gebäude, schwenken Palästinafahnen, tragen Kufiya-Schals und fordern eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen. Doch die Demonstration an der TU verläuft friedlich. Sie war angemeldet, antisemitische Parolen wie „From the River to the Sea“ oder „Yallah yallah Intifada“ sind nicht zu hören. Es kommt zu nur einer Festnahme. Nach zwei Stunden kündigen die Veranstalter das Ende der Demonstration an und wünschen allen noch „einen schönen Tag“. Die Gruppe löst sich auf.

Anders an der Freien Universität vor genau einer Woche. Dort hatten propalästinensische Studenten ihren Protest nicht angemeldet, es wurde randaliert und antisemitische Slogans skandiert. Die Universitätsleitung rief die Polizei auf den Campus, die Beamten griffen durch, nahmen die Protestler, einen nach dem anderen, und teils unter Einsatz von Polizeigewalt, fest und erklärten die Aktion für aufgelöst. Es wurden 80 Strafermittlungsverfahren und 79 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Die Situation an der FU eskalierte, an der TU bleibt es am Dienstag friedlich. Und das, obwohl letzte Woche dieselben Wortführer vor Ort waren wie gestern. Wie kann das sein?  mehr >>>

Ein Protest von Studenten an der George Washington University. Probal RashidSIPA USA

Gaza ist unser Moment der Wahrheit

Susan Abulhawa - 14. Mai 2024 - Übersetzt mit DeepL


Mächtige Studentenbewegungen in den 1960er und 1970er Jahren rüttelten das Gewissen der Welt auf, um Amerikas Gemetzel in Vietnam und Kambodscha zu beenden. Die moralische Kraft der Schwarzen, die sich in ihrem Schmerz und ihrer Wut gegen den gesetzlich verordneten Rassismus zusammenschlossen, veränderte das soziale Gefüge Amerikas, beendete die formale Rassentrennung und leitete eine neue Ära im Kampf gegen den institutionellen Rassismus ein.

Die Macht tat, was die Macht tut: Sie setzte rohe Gewalt, Mord, Einschüchterung, Schweigen, Ausgrenzung, Überwachung und alle Arten von korrupter Polizeiarbeit ein.

Wir sehen das Ergebnis und glauben, es zu kennen.

Es werden Bezeichnungen wie "Sieg" und "Fortschritt" verwendet. "Bürgerrechte" ist ein absoluter Begriff, ein singulärer Punkt in der Geschichte mit einem schrecklichen Vorher und einem befreiten Nachher.

Es ist die "Happy End"-Umdeutung dessen, was in Wirklichkeit ein grenzenloser Faden des Kampfes für die Befreiung der Schwarzen ist, der sich in beide Richtungen durch die Zeit zieht.

Die Widerstandsfähigkeit der kapitalistischen Eliteherrschaft beruht in hohem Maße auf einer solchen narrativen Konstruktion, die die öffentliche Vorstellungskraft mit Plattitüden und umkehrbaren Zugeständnissen manipuliert, gefolgt von einer Umbenennung der Unterdrückung.

Versklavung wird zu Masseneinkerkerung und gezielter Drogenabhängigkeit. Die Rassentrennung wird geopfert, um durch die Einberufung schwarzer Gesichter an denselben Tisch des Machtethos ersetzt zu werden.

Wiederbelebung mit größerer Grausamkeit

Die Macht hat sich seit den 1960er Jahren angepasst und neue Haltestellen, Hebel, Tore und Pförtner geschaffen. Sie haben uns in ihr System eingelullt, es mit noch größerer Grausamkeit und Korruption wiederbelebt und es mit Ablenkungsmanövern und Prominentenverehrung umgestaltet, während sie die Macht in den Händen einer winzigen Minderheit konsolidierten und konzentrierten.

Sie kauften Politiker, die ihrerseits daran arbeiten, den Reichtum und den Einfluss dieser elitären Minderheit zu sichern und zu mehren, wodurch Millionäre zu Milliardären und bald zu Billionären werden, ein schwindelerregendes Wohlstandsgefälle, das auf dem Elend der Massen aufbaut. Sie schufen Gesetze, um ihre Kriminalität zu entlasten und abweichende Meinungen zu kriminalisieren.

Sie zerschlugen die Gewerkschaften, unterjochten die Arbeitnehmer und hetzten sie gegeneinander auf. Anstatt sich mit den Bossen anzulegen, wurden die Arbeiter dazu manipuliert, eiserne Grenzen und die Trennung der Familien an diesen Grenzen zu fordern.

Sie haben Vorschriften ausgehöhlt und den Äther aufgekauft, um nun den Inhalt von 95 Prozent von allem, was wir sehen, hören und lesen, in Form von Journalismus, Unterhaltung, Bildung und kulturellen Produktionen zu diktieren.

Das ist der Grund, warum in Hollywood arabische Darstellungen von Terroristen dominiert werden. Das ist der Grund für die ungewöhnlich hohe Anzahl von beiläufigen Erwähnungen des israelischen Wohlwollens oder Genies in so vielen Fernsehserien und Filmen; der Grund, warum die palästinensische Menschlichkeit sowohl in den Print- als auch in den Rundfunkmedien ignoriert oder bestenfalls verschleiert wird, egal wie viele Gräueltaten wir durch Israels Hand erleben.

Das ist der Grund, warum schwarze Medien, die Zionisten aller Couleur gehören und von ihnen geleitet werden, über Menschen wie Amanda Seales wegen ihrer rechtschaffenen Haltung zu Palästina herziehen.

Anstatt Steuern zu zahlen, "spenden" diese Milliardäre den Universitäten ausreichende Summen, um ihre Vision nicht nur für die Hochschulbildung, sondern auch für die akzeptable Ausübung der verfassungsmäßigen Rechte wie des ersten Verfassungszusatzes durchzusetzen.

Beispielsweise haben sich die Milliardäre Marc Rowan, Dick Wolf und die Familie Lauder über ein palästinensisches Literaturfestival empört - eine wunderbare Feier palästinensischer Exzellenz und des einheimischen Erbes - und sich verschworen, die Präsidentin der Universität von Pennsylvania abzusetzen, weil sie ihrer Auslegung der akademischen Freiheit nicht genügend Respekt zollte.

Mit Hilfe ihrer Handlanger im Kongress haben sie und andere ihresgleichen wie Bill Ackman weitere Universitätspräsidenten aus demselben Grund verunglimpft und/oder abgesetzt.

Sie haben es sogar geschafft, das Internet - das der Generation der 1990er Jahre Hoffnung auf echte Demokratie gab - durch Algorithmen und verschiedene Formen der Überwachung und Zensur unter ihre ruchlose Kontrolle zu bringen.

Das Verstecken der Schrecken
Die Amerikaner versuchten Anfang der 2000er Jahre, den Marsch der US-amerikanischen Konzerne und zionistischen Kriegstreiber in Richtung Krieg zu stoppen, aber sie marschierten weiter und zertrampelten unseren Willen und die Körper von Millionen Irakern. Und die Welt sah zu, wie die USA den Irak pulverisierten, eine einst glorreiche, gut funktionierende alte Gesellschaft.

Die "eingebetteten" Medien verbargen die blutigen Schrecken und hüteten die Geheimnisse der Plünderung der irakischen Schätze durch US-Konzerne und das Waschen von US-Steuergeldern durch Wiederaufbaupläne.

Desensibilisiert machten sich die Amerikaner nicht die Mühe, zu protestieren, als die USA dasselbe in Libyen taten und damit eine schwindelerregende Rückentwicklung einer der fortschrittlichsten Nationen Afrikas in einen regelrechten menschlichen Sklavenmarkt vorantrieben.

Die Versklavung und Verstümmelung kongolesischer Kinder und ganzer Familien in Mineralienminen zum Nutzen amerikanischer Tech-Milliardäre (ebenso wie Israels Handel mit Blutdiamanten) findet in den westlichen Medien kaum Erwähnung, eine schockierend grausame Realität, die sie weiterhin verschleiern.

Es gibt Hunderte weiterer Beispiele für den amerikanischen und israelischen Militarismus, der im Dienste der herrschenden Unternehmensklasse andere Menschen tötet und zerstört.

Die Massenüberwachung der Bevölkerung folgte auf die Aushöhlung und Plünderung des öffentlichen Bildungswesens in den Vereinigten Staaten. Die Reichen wurden noch reicher und die Armen wurden verarmt.

Im Namen von Technologie und Effizienz haben die Kapitalisten unsere Lebensmittel und unser Wasser verschlechtert, ja sogar vergiftet, wovon Pharmamilliardäre profitieren, die die Massen am Rande der Gesundheit halten.

Populäre Gurus haben Philosophien des Individualismus, der Verachtung der Familie und verschiedene Formen der Entfremdung propagiert, die die Gemeinschaft und die sozialen oder familiären Bindungen zerrüttet haben, so dass große Teile der Bevölkerung nicht mehr in der Lage sind, ohne legale oder illegale Drogen zu leben.

Sie haben uns mit den falschen Träumen belastet, die sie uns aufgeschrieben haben - unüberwindbare Schulden als Ersatz für Familie und Bildung, Blutdiamanten als Ersatz für Liebe und Gemetzel im Ausland als Ersatz für Größe. Sie verkauften uns einen glorreichen Haufen Scheiße und ließen uns glauben, dies sei eine normale - sogar unvermeidliche - Lebensweise.

Sie verherrlichten zwanghaftes Konsumverhalten und einen obszönen, protzigen Lebensstil. Und wir ließen sie gewähren, weil wir glaubten, wir hätten die Wahl.

Aber wir hatten keine.

Eine amerikanische Illusion

Die Wahlfreiheit ist ebenso wie die Demokratie und die Pressefreiheit eine amerikanische Illusion, ein Märchen, mit dem sie in Schulen, Zeitungen und Liedern hausieren gehen.

Schauen Sie sich an, wie schnell sie die Occupy-Wall-Street-Bewegung im Jahr 2011 aufgelöst, zum Schweigen gebracht und die Erinnerung an sie ausgelöscht haben. Schauen Sie sich an, wie uns beigebracht wird zu glauben, dass Veränderungen nur an der Wahlurne möglich sind, wo uns gesagt wird, dass wir bei jeder Wahl zwischen zwei Kriegsverbrechern "wählen" sollen.

Dieser live übertragene Völkermord ist der Höhepunkt jahrzehntelanger globaler kapitalistischer Kriminalität und eines völkermordenden westlichen und zionistischen Imperialismus. Wir sehen mit Entsetzen zu, wie ganze palästinensische Familien in ihren Häusern lebendig begraben werden, unter der Last der Trümmer erdrückt, ihre Körper zerfetzt und zerfetzt.

Dann werden wir mit Gas beleuchtet.

Politiker, Pressesprecher, Experten, Journalisten und Rundfunkanstalten versuchen, uns davon zu überzeugen, dass wir nicht gerade gesehen haben, wie Hirn, Zungen und Augäpfel aus den zerschmetterten Schädeln von Kindern und Babys quollen. Oder schlimmer noch, dass sie es irgendwie verdient hätten.

"Nebel des Krieges".

"Kollateralschaden".

"Hamas. Hamas. Hamas."

"Die einzige Demokratie."

"Selbstverteidigung."

Immer und immer wieder verwenden sie ihre bösen Rechtfertigungen und Verschleierungsversuche. Sie sprechen zu uns, als ob wir dumm wären, weil sie an unser Schweigen und unsere Duldung gewöhnt sind.

Und sie machen weiter, tänzeln in obszöner Pracht zur Met Gala, deren Vulgarität umso deutlicher wird, wenn man sie mit den verbrannten und zerstückelten kleinen Körpern vergleicht, die am selben Tag schreiend, fassungslos, schockiert und unter Schmerzen in die wenigen verbliebenen Krankenhäuser von Gaza strömten.

Aber Gott sei Dank gibt es die Studenten.

Gott sei Dank für jeden palästinensischen Journalisten und jedes palästinensische Gesundheitspersonal, das Tag für Tag sein Leben riskiert, um seinem Volk zu dienen.

Für jeden Kämpfer, der das Martyrium der Demütigung vorzieht.

Für die lokalen Organisationen und Aktivisten, von denen man nie etwas hört, deren Arbeit aber Tausende am Leben erhält. Ich wage es nicht, ihre Namen zu nennen, damit sie nicht zur Zielscheibe werden.

Für Naledi Pandor in Südafrika, Francesca Albanese bei den Vereinten Nationen und Clare Daly im Europäischen Parlament.

Für die Massen, die sich in #Blockout2024 erheben. Für Künstler und Musiker wie Roger Waters und Talib Kweli, Macklemore und Black Thought, Questlove und andere.

Für den Jemen, Südafrika und Kolumbien. Für jeden Menschen, der sich weigert, zu schweigen.

Alle Punkte verbunden

Diesmal ist es anders als bei den Aufständen der 1960er und 1970er Jahre. Es gibt ein neues Bewusstsein für globale Verflechtungen, ein aufkommendes Klassenbewusstsein und grundlegende politische Analysen, die auf postkolonialen Studien und Intersektionalität beruhen.

Damals wollten sich die weißen Studenten, die gegen den Krieg protestierten, nicht mit den Black Panthers zusammentun, weil sie die Zusammenhänge nicht erkennen konnten. Jetzt sind alle Punkte miteinander verbunden.

Gaza ist nicht mehr die Enklave, die von Israel und Abdulfattah al-Sisis Ägypten abgeriegelt und belagert wird, sondern ein Konzentrationslager. Gaza ist nicht mehr der dicht besiedelte Streifen des von Israel besetzten Landes.

Vielmehr ist Gaza jetzt die ganze Welt.

Gaza ist unser kollektiver Moment der Wahrheit, der Sinn unseres Lebens. Er ist die Klarheit, die wir brauchen und suchen.

Er ist die endgültige Kluft zwischen uns und der herrschenden Klasse, die uns niedertrampelt.

Es heißt: wir oder sie. Es gibt keinen Mittelweg mehr.

Alle Grenzen verschwinden, und wir sind geeint, um dieser gierigen, völkermordenden Minderheit überall entgegenzutreten.

Gaza ist in dieser Stunde der am meisten gequälte Ort auf der Erde, verdunkelt durch unvorstellbare zionistische Grausamkeiten, die ihr Militär und ihre Gesellschaft mit perversem Vergnügen ausüben, das sie auf TikTok vertonen.

Und aus diesem gequälten Ort der Trümmer, des Todes und des Elends entspringt das größte Licht, das wir je gekannt haben, um uns aus der Dunkelheit zu führen, in der wir zu leben gezwungen wurden. Das Licht unserer Vorfahren - von Palästina und Alkebulan bis zu Turtle Island und Aotearoa.

Gaza könnte unsere letzte Chance sein, die Menschheit zu retten.

Wenn wir zulassen, dass sich die Räder dieser völkermordenden zionistischen Maschine weiter drehen, wird es für den Faschismus keine Grenzen mehr geben. Es wird keine Scham und keine roten Linien geben, vor denen sie Halt machen werden.

In diesem Kampf kann es nicht mehr nur um einen Waffenstillstand gehen. Er muss die Befreiung und Verantwortlichkeit auf unserem brennenden Planeten fordern.

Schon jetzt wenden sie die Taktik der rohen Gewalt, der gewaltsamen Einschüchterung, der Aussetzung und der Ausgrenzung an. Sie werden versuchen, die Bewegung zu demontieren, zum Schweigen zu bringen und auszulöschen, wie sie es mit der Occupy-Wall-Street-Bewegung getan haben.

Sie werden unausgegorene Versprechungen machen, die aber ausreichen, um die Dinge lange genug zu beruhigen, um neue Strategien zu entwickeln und neue Gesetze zu erlassen.

Wenn wir aufhören, werden sie sich anpassen, und sie werden dies mit künstlicher Intelligenz tun, gegen die wir möglicherweise keine Verteidigung haben, jedenfalls nicht für eine lange Zeit. Hüten Sie sich also vor ihren Zugeständnissen.

Hüten Sie sich vor einem Sieg, der uns in die von ihnen geschaffenen Bahnen zurückzieht.

Wir können nicht zulassen, dass der israelische Völkermord an einer wehrlosen und gefangenen einheimischen Bevölkerung zu einem beschönigten, entkrusteten historischen Moment des Vorher und Nachher wird.

Wir können die Wiesen, Straßen, Gerichte und Schlachtfelder nicht verlassen, bis der Zionismus zerschlagen und Palästina frei ist.

Dieser Moment gehört den Menschen. Wir können unsere eigenen Träume träumen und eine neue Welt schaffen, wenn wir uns persönlich weigern, an diesem schrecklichen System teilzunehmen, das auf Völkermord und unendlicher Ausbeutung beruht.

Gemeinsam sind wir mächtiger, als wir es uns vorstellen können. Mitgefühl und Trotz sind unsere Superkräfte, und dies ist nur unsere Ursprungsgeschichte.

Die Jugend geht voran und zeigt uns, dass die Zukunft uns gehört, wenn wir es wagen, sie einzufordern.   mehr >>>

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 Israel zerstört sich selbst [321]

International  - 15.05.2024

Das jüngste Gespräch mit dem prominenten israelischen Historiker Prof. Avi Shlaim wurde vom Gesprächspartner Thomas Karat mit einem höchst provokanten Titel versehen. Im Laufe der Ausführungen des aus dem Irak stammenden und späteren Mitbegründers der kritischen Neuen Historiker Israels werden allerdings historische Details, die bislang von allen israelischen Regierungen geleugnet und möglichst unter Verschluss gehalten worden sind, enthüllt. Wie z.B. die Tatsache, dass der israelische Geheimdienst nach der Gründung des Staates Israel durch Terroranschläge in arabischen Staaten, in denen größere jüdische Gemeinden seit Jahrhunderten gelebt hatten, Panik ausgelöst und dadurch eine Fluchtwelle nach Israel ausgelöst hat. Dass diese "farbigen" Juden in Israel von den dort vorherrschenden aus Europa stammenden "weißen" ashkenasischen Juden als minderwertig betrachtet und diskriminiert worden sind, ist ein weiteres in Israel strikt tabuisiertes Element.

Das Gespräch mit Avi Shlaim, der es nach seiner nicht ganz freiwilligen Auswanderung aus Israel in Großbritannien zu höchsten wissenschaftlichen Ehren gebracht hat, mag für manche verstörend, ja empörend, wirken, es beschreibt aber einige Facetten der gesellschaftlichen Realitäten in Israel, die man auch kennen sollte. Dass z.B. gerade aus diesem Milieu der "farbigen" Juden manche der Anführer der zuletzt an Macht und Einfluss gewonnenen nationalistischen und fundamentalistischen rechtsradikalen Bewegungen stammen, könnte vielleicht den einen oder die andere Seher*in zu Denken geben.  Quelle

US-Beamter: Bahrain signalisiert Bereitschaft zur Beteiligung an arabischer multinationaler Truppe im Gazastreifen

Westliche Beamte sagen, Bahrain und andere arabische Golfstaaten würden sich auf der Grundlage einer Resolution des UN-Sicherheitsrats an einer friedenserhaltenden Operation beteiligen


Palästinenser gehen an zerstörten Gebäuden entlang einer Straße in Khan Younis im südlichen Gazastreifen vorbei, 14. Mai 2024

Sean Mathews - 15. Mai 2024 - Übersetzt mit DeepL

Bahrain hat seine Bereitschaft signalisiert, Mitglied einer arabischen multinationalen Truppe zu werden, die für die Sicherheit im Gazastreifen sorgen würde, sobald Israel seinen Krieg gegen die umkämpfte Enklave beendet hat. Dies sagte ein US-Beamter, der mit den Plänen der Regierung Biden für die Region vertraut ist, gegenüber Middle East Eye.

US-Beamte haben in den letzten Wochen mehrfach angefragt, ob sich Bahrain an der Truppe beteiligen würde, die das Sicherheitsvakuum im Gazastreifen füllen soll, bis eine palästinensische Regierungsbehörde gebildet werden kann, sagte der US-Beamte unter der Bedingung der Anonymität, da er nicht befugt war, mit den Medien zu sprechen.

Manama hat erklärt, es wolle eine größere Rolle in der Nachkriegsregierung des Gazastreifens spielen, und verwies auf seine Position als viertes Land, das im Rahmen der Abraham-Abkommen 2020 seine Beziehungen zu Israel normalisieren wird, so der Beamte.

Die Bereitschaft Bahrains, die Idee in Betracht zu ziehen, deutet darauf hin, dass Saudi-Arabien angesichts der politischen, militärischen und finanziellen Abhängigkeit Manamas von seinem größeren Nachbarn auch für eine arabische Friedenstruppe in Gaza offen ist.

Die Financial Times berichtete am Mittwoch, dass die Regierung Biden auch an Ägypten, Marokko und die Vereinigten Arabischen Emirate herangetreten sei, um sich an der multinationalen Gaza-Truppe zu beteiligen. Der Bericht fügte hinzu, dass Saudi-Arabien eine Beteiligung an einem solchen Abkommen abgelehnt habe.

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Ein hochrangiger westlicher Beamter, der mit den Versuchen zum Aufbau der Truppe vertraut ist, sagte gegenüber MEE, dass Manama als "Speerspitze" dienen könnte, um einen Impuls für einen breiteren Vorstoß für eine multinationale Truppe zu geben.

"Bahrain ist nicht das Problem - Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind die entscheidenden Faktoren", so der Beamte.

Bahrain ist am Donnerstag Gastgeber eines arabischen Gipfeltreffens, auf dem die Pläne für die Nachkriegszeit im Gazastreifen erörtert werden sollen.

Seit einigen Wochen versuchen die arabischen Staaten öffentlich, sich von jeglichen Nachkriegsplänen für den Gazastreifen zu distanzieren, da die Empörung über den verheerenden Angriff Israels auf die Enklave weit verbreitet ist.

Seit den Ereignissen vom 7. Oktober, als ein von der Hamas geführter Angriff auf den Süden Israels zum Tod von 1.171 Menschen führte und mehr als 200 Menschen als Gefangene nach Gaza zurückgebracht wurden, steht die Enklave unter totaler Belagerung und ist von der Grundversorgung abgeschnitten, während Israel eine verheerende Bombenkampagne führt.

Mehr als 35.000 Palästinenser wurden getötet und etwa 1,7 Millionen vertrieben, was der Internationale Gerichtshof im Januar als Völkermord bezeichnete.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden außerdem fast 77.000 Menschen verwundet. In den Zahlen nicht enthalten sind Zehntausende von Toten, die vermutlich in den zerbombten Ruinen von Häusern, Geschäften, Unterkünften und anderen Gebäuden begraben sind.

Am Samstag schlossen die Vereinigten Arabischen Emirate eine Beteiligung an der Verwaltung des Gazastreifens aus und erklärten, sie würden Israels Vorgehen nicht "decken".

Der Außenminister der VAE, Abdullah bin Zayed, äußerte sich, nachdem der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu angedeutet hatte, dass der Golfstaat nach dem Ende des israelischen Angriffs an der Verwaltung des Gazastreifens beteiligt sein würde.

Westliche und US-amerikanische Beamte, die mit MEE sprachen, erklärten jedoch, die arabischen Herrscher seien besorgt über die zunehmende Gesetzlosigkeit im Gazastreifen.

In den letzten Tagen ist es der Hamas gelungen, sich in Teilen der Enklave neu zu formieren und guerillaartige Angriffe gegen die israelischen Streitkräfte zu starten.

Weitergehende Vereinbarung zur Normalisierung

Berichten zufolge hat die Regierung Biden versucht, einen Nachkriegsplan für den Gazastreifen auszuarbeiten, der Teil eines umfassenderen Abkommens zur Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien sein soll.

Diese Bemühungen wurden durch Netanjahus Weigerung, einen palästinensischen Staat zu akzeptieren, und Israels Beharren darauf, die gesamte Sicherheitskontrolle über die belagerte Enklave zu behalten, vereitelt.

Analysten zufolge zögern Saudi-Arabien und andere arabische Golfstaaten, sich in den Gazastreifen einzumischen, ohne dass Israel Schritte in Richtung einer Zwei-Staaten-Lösung unternimmt.

Wie andere arabische Staaten, an die Washington herangetreten ist, würde auch Bahrain wahrscheinlich eine Beteiligung an der friedenserhaltenden Operation auf der Grundlage einer Resolution des UN-Sicherheitsrats wünschen.

"Das würde nur unter einer UN-Resolution funktionieren", sagte der westliche Beamte.

Einen Tag vor Bidens Kriegsbesuch in Israel im Oktober veröffentlichte das Washingtoner Institut für Nahostpolitik eine Analyse über ein "Post-Hamas-Gaza".

MEE berichtete, dass einige US-Beamte das Papier ihren israelischen Amtskollegen als Fahrplan zur Verfügung stellten. Das Papier wurde nicht als offizielle Forderung, sondern als eine von mehreren Optionen vorgestellt.

Das Papier empfahl eine Interimsverwaltung für den Gazastreifen, bei der die zivilen Angelegenheiten von einheimischen Palästinensern und die Sicherheit von einer Friedenstruppe benachbarter arabischer Staaten verwaltet würden, bis die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die Führung übernehmen könnte. Die internationale Gemeinschaft würde beim Wiederaufbau helfen.

Die Zuversicht von US-Beamten, dass Bahrain bereit wäre, sich an der Truppe zu beteiligen, deutet darauf hin, dass die Gespräche vorangeschritten sind, auch wenn die arabischen Machthaber versuchen, öffentlich jede Rolle in Gaza herunterzuspielen.

Bahrain war das vierte arabische Land nach den Vereinigten Arabischen Emiraten, das seine Beziehungen zu Israel normalisierte, und das erste, das öffentlich einen israelischen Militäroffizier empfing.

Bahrain ist ein wichtiger Verbündeter der USA und beherbergt die Fünfte Flotte der US-Marine. Es wird von Washington als Nicht-Nato-Verbündeter bezeichnet und gilt als eines der Länder, die sich am stärksten gegen den iranischen Einfluss in der Region wehren.  Quelle



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Kinderschicksale in Gaza

Palästinenser marschieren während einer Kundgebung zum Jahrestag der Nakba in der Stadt Nablus im Westjordanland, 15. Mai 2024. (Nasser Ishtayeh/Flash90)

Wie können wir die Geschichte der Nakba erzählen, wenn die Handlung noch nicht abgeschlossen ist?

Das neue Buch von Elias Khoury zeigt die symbiotische Beziehung zwischen Literatur und Nakba auf und erforscht ihre Natur als ein Kontinuum von Katastrophen.

Yehouda Shenhav-Shahrabani - 15. Mai 2024 - Übersetzt mit DeepL

"Die andauernde Nakba", von Elias Khoury, Dar Al Adab, 2023.

2013 hielt Elias Khoury, der bekannte libanesische Schriftsteller und Intellektuelle, von Beirut aus via Skype eine Rede vor einer Gruppe von 250 palästinensischen Aktivisten. Die Aktivisten hatten gerade ein Lager im Gebiet E1 im besetzten Westjordanland, zwischen Jerusalem und Jericho, als Akt des Widerstands errichtet. Sie nannten ihr Lager "Bab Al-Shams", nach Khourys gleichnamigem Roman.

Im Gegensatz zu den Aktivisten hat Khoury nie in Palästina gelebt und hatte auch nie die Möglichkeit, es zu besuchen. Dennoch sagte er den Aktivisten: "Ich werde nicht sagen: 'Ich wünschte, ich wäre bei euch', denn ich bin bei euch ... Dies ist das Palästina, das Yunis in seinem Roman Bab Al-Shams erdacht hat."

Die Gemeinde Bab Al-Shams bestand nur zwei Tage, bevor die israelische Armee sie auflöste. Unbeeindruckt davon versuchten die Palästinenser, die Siedlung wieder aufzubauen und nannten sie "Die Enkel von Yunis" - diesmal benannt nach einer der Hauptfiguren des Romans -, nur um ihre rasche Zerstörung erneut zu erleben. Nach dieser zweiten Zerstörung bemerkte Khoury: "Das Dorf kann ausgelöscht werden, aber die Literatur nicht". Diese Erkenntnis bringt Khourys Ansicht über die notwendigerweise symbiotische Beziehung zwischen Literatur und Nakba auf den Punkt.

Selten haben Schriftsteller die Ehre zu sehen, wie ihre Worte buchstäblich in die Realität umgesetzt werden, zumindest zu ihren Lebzeiten. Die Gründung von Bab al-Shams, so kurz sie auch war, ist ein Beispiel dafür, wie Khoury die evokative Kraft der Literatur, die er in Ghassan Kanafani, einem seiner prominentesten literarischen Vorfahren, sieht, in die Tat umsetzt. In einem Essay zum Gedenken an den ermordeten Schriftsteller und Denker hebt Khoury Kanafanis Rolle als erster Chronist Palästinas nach der Nakba hervor und zeigt die entscheidende Rolle der Literatur bei der Imagination der Nation. Khoury steht übrigens selbst in dieser Tradition.

Die Errichtung und Zerstörung von Bab Al-Shams ist auch ein Echo auf die Enteignung der Nakba, ein Echo, das Khoury, der einen Großteil der letzten 20 Jahre damit verbracht hat, über die "andauernde Nakba" zu schreiben - den andauernden Kreislauf der Gewalt gegen das palästinensische Volk - sicherlich nicht entgangen ist. Er und alle Palästinenser sind der Ansicht, dass die Nakba kein einmaliges Ereignis im Jahr 1948 war, sondern vielmehr ein andauernder Prozess der Vertreibung und Gewalt.

Zeugen ihrer Zeit

Letztes Jahr veröffentlichte Khoury ein Buch in arabischer Sprache mit dem Titel "Continuous Nakba", eine Zusammenstellung von 12 Essays und Artikeln, darunter die Rede, die er 2013 vor den palästinensischen Aktivisten hielt. Das Buch ist eine Meisterleistung, da es den politischen Diskurs über die Nakba mit den Bereichen Literatur, Kultur und Sprache auf eindrucksvolle Weise verknüpft. Khoury bindet die Literatur geschickt in die grammatikalische Erzählung der Nakba ein, indem er sie im Präsens und nicht im Perfekt darstellt ("die Nakba findet statt", nicht "die Nakba fand statt").

Khoury hat bis heute 15 Romane verfasst, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden (ich habe acht seiner Romane ins Hebräische übersetzt). In seinen literarischen Werken erforscht er verschiedene Schreibtechniken und Erzählformen und hinterfragt dabei den Begriff des Geschichtenerzählens selbst.

Khourys umfangreiches Wissen über Palästina sammelte er vor allem durch die Geschichten anderer, sowohl fiktiver als auch nicht fiktiver Personen. Während seiner Grundschulzeit in den 1950er und 60er Jahren erfuhr Khoury von seinen palästinensischen Freunden, die als Flüchtlinge in den Libanon gekommen waren, von der Nakba. Sein Mitgefühl für die palästinensische Notlage wuchs im Laufe der Zeit, nachdem er seine Schulzeit als Lehrer in Flüchtlingslagern in und um Beirut verbracht hatte. Im Alter von 19 Jahren schloss er sich den Fedayeen (palästinensischen Guerillakämpfern) in Jordanien an, bis das Haschemitische Königreich die Widerstandsgruppen nach den Ereignissen des "Schwarzen September" 1970 bekämpfte und vertrieb. Danach kämpfte Khoury an der Seite der Palästinenser im Bürgerkrieg im Libanon.

Sein Eintauchen in das palästinensische Leben ist untrennbar mit seiner literarischen Laufbahn verbunden. Im Rahmen der Recherchen für seinen 1998 erschienenen Roman "Bab Al Shams" - der heute als das ultimative literarische Werk über die Nakba gilt - besuchte Khoury Flüchtlingslager in der Umgebung von Beirut und Sidon (wie Shatila, Burj el-Barajneh und Ain al-Hilweh) und führte mit Hunderten von Palästinensern peinlich genaue Interviews über den Fall von Galiläa und Haifa an die zionistischen Kräfte.

Durch diesen Forschungsprozess und in seinen Texten macht Khoury deutlich, dass er die Schriftsteller als wichtige Zeitzeugen betrachtet. In seinen Romanen taucht Khoury in fragmentierte Geschichten und Erinnerungen an die Nakba ein, seien es die Ereignisse von 1948 oder die "fortlaufende Nakba": Während "Bab Al-Shams" hauptsächlich von 1948 handelt, spielt ein Großteil seines letzten Romans "Man in My Image", des dritten Bandes von "Children of the Ghetto", im Jahr 2002 in den Flüchtlingslagern von Nablus und Jenin.

Khoury ist nicht nur ein begnadeter Romancier, sondern auch ein bekannter Intellektueller, der sich häufig an    mehr >>> 

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