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 Kurznachrichten  -  Archiv  -  Themen  -  Linksammlung -  9. April 2024 Facebook  -  Veranstaltungen  - Sponsern Sie  - Suchen

Benjamin Netanyahu: »Dieser Sieg erfordert den Einmarsch in Rafah«

Netanyahu sagt, ein Datum für die Rafah-Offensive stehe fest


»Das wird geschehen – es gibt ein Datum«, sagt Israels Premier zur Rafah-Offensive. Trotz erheblichem internationalen Druck, nicht in die Stadt im Süden des Gazastreifens vorzustoßen, steht dies nun offenbar kurz bevor.


08.04.2024

Artikel zum Hören • 1 Min

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat angekündigt, dass eine Offensive nach Rafah im Süden des Gazastreifens bevorstehe. »Dieser Sieg erfordert den Einmarsch in Rafah und die Ausschaltung der dortigen Terroristenbataillone. Das wird geschehen – es gibt ein Datum«, so Netanyahu in einem Video.

Netanyahu hatte immer wieder betont, Israel müsse Bodentruppen nach Rafah schicken, da dies die letzte Hochburg der Hamas im Gazastreifen sei. Die internationale Gemeinschaft mahnte jedoch, davon abzusehen, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Laut Israel gebe es einen Plan zum Schutz der Zivilisten. Sie sollen etwa durch eine vorherige Evakuierung geschützt werden. Die USA und zahlreiche weitere Staaten bezweifeln jedoch, dass sich das Vorhaben ohne massive zivile Verluste realisieren lässt. Nachdem weite Teile des Gazastreifens durch Israels Militäreinsatz bereits unbewohnbar geworden sind, harren in Rafah schätzungsweise mehr als eine Million Geflüchtete aus.  mehr >>>


Gegen deutsche Waffen in Gaza

Hunderte Bundesbeschäftigte fordern in offenem Brief Stopp von Rüstungsexporten aus BRD an Israel

Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Lieferant von Waffen an Israel

Jamal Iqrith - 9.04.2024

Deutschland steht unverbrüchlich an der Seite Israels. An dieser gebetsmühlenartig vorgetragenen »Staatsräson« haben auch sechs Monate israelischer Krieg gegen die Palästinenser im Gazastreifen mit Zehntausenden zivilen Toten nichts geändert. Im Gegenteil: Deutsche Waffenexporte an Tel Aviv wurden seit dem 7. Oktober 2023 sogar drastisch erhöht. Doch die Bundesregierung gerät deswegen zunehmend unter Druck.

Gegen die deutsche materielle und politische Unterstützung der israelischen Verbrechen wenden sich nun Hunderte von Bundesbeschäftigten in einem anonymen Aufruf, der am 3. April an führende Mitglieder der Bundesregierung verschickt wurde. Das Schriftstück, das junge Welt vorliegt, wurde am Sonntag öffentlich – einen Tag bevor vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag die Anhörung zu Nicaraguas Vorwurf der deutschen Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen begann.

junge Welt konnte mit zwei Initiatoren sprechen und ihre Identitäten verifizieren. Bereits im Oktober wurde laut diesen damit angefangen, Unterstützung zu organisieren – inzwischen stehen demnach rund 600 Beamte und Beschäftigte des öffentlichen Diensts hinter dem Aufruf, unter anderem aus dem Auswärtigem Amt, dem Kanzleramt, dem Umweltministerium und weiteren Ressorts. Von der Bundesregierung habe man bisher keine Antwort auf den Aufruf erhalten.

Die Bundesbeschäftigten fordern die Ampelregierung in dem fünfseitigen Schreiben auf, die »Waffenlieferungen an die israelische Regierung mit sofortiger Wirkung einzustellen«. Daneben müsse Deutschland die Zahlungen an das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge UNRWA mit »sofortiger Wirkung wieder aufnehmen« sowie »alles in seiner Macht Stehende tun, um Israel dazu zu veranlassen, Hilfslieferungen unverzüglich in den Gazastreifen zu lassen«.

Israel, ein »Apartheitsregime«, das lediglich der »israelischen Bevölkerung Demokratie« gewähre, begehe in dem dicht besiedelten Landstrich Verbrechen, die im »evidenten Widerspruch zum Völkerrecht und damit zum Grundgesetz« stünden, heißt es in der Stellungnahme. Die BRD unterstützte die »völkerrechtswidrige Politik« Israels »politisch, wirtschaftlich und militärisch«.   mehr >>>

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BRD auf der Anklagebank

Nicaragua bringt Deutschland wegen Verdachts auf Beihilfe zum Völkermord in Gaza vor Internationalen Gerichtshof. Bundesregierung wiegelt ab

Wiebke Diehl - 9.04.2024

Es sei »eine wirklich erbärmliche Ausrede für die palästinensischen Kinder, Frauen und Männer, einerseits humanitäre Hilfe zu leisten (…) und andererseits die militärische Ausrüstung zu liefern (…), um sie zu töten und zu vernichten«. Dies sagte der deutsche Anwalt Daniel Müller, einer der Vertreter Nicaraguas, am Montag vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag zum Auftakt eines von dem lateinamerikanischen Land angestrengten Prozesses, in dem es um die Rolle Deutschlands im Gazakrieg geht.

In einem am 1. März eingereichten, 43seitigen Antrag wirft Nicaragua Deutschland vor, durch seine politische, finanzielle und insbesondere militärische Unterstützung Israels sowie mit dem andauernden Zahlungsstopp an das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) Beihilfe zu einem »Genozid« in Gaza zu leisten. Deutschland ist nach den USA, die die Völkermordkonvention nur unter Vorbehalt ratifiziert haben, der größte Waffenlieferant Israels. Unterzeichnerstaaten verpflichten sich nicht nur, Völkermord nicht zu begehen, sondern auch, entsprechende Taten zu verhindern.

Bis zu einer endgültigen Entscheidung des Gerichts im Hauptsacheverfahren fordert Nicaragua die Verhängung von Sofortmaßnahmen, darunter einen unmittelbaren Stopp von Waffenlieferungen. Ein diesbezügliches Urteil, das völkerrechtlich bindend ist, wird in etwa zwei Wochen erwartet. Nachdem am Montag die Juristen des zentralamerikanischen Landes ausführlich ihre Argumente dargelegt haben, werden an diesem Dienstag vormittag die Vertreter Deutschlands die Anschuldigungen »Vorwurf für Vorwurf im Detail widerlegen«, wie das Auswärtige Amt am Montag auf X behauptete. In einem bereits seit Januar vor dem IGH laufenden, von Südafrika angestrengten Völkermordverfahren gegen Israel hat die Bundesregierung sich nicht nur klar an die Seite Tel Avivs gestellt, sondern auch angekündigt, in der Hauptverhandlung als Drittpartei zu intervenieren.   mehr >>>

Gaza-Flyer und Postkarten

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Postkarten

 

 

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»MixTalk«-Moderatorin SWR trennt sich nach ?antiisraelischen Posts? von Helen Fares

Wiederholt rief Helen Fares in sozialen Medien zum Boykott israelischer Waren auf, nun reagierte der SWR auf die Postings. Der Sender distanzierte sich zugleich mit deutlichen Worten von der Moderatorin.

Spiegel online - 8.04.2024

Artikel zum Hören•2 Min

Weil sie in den sozialen Medien wiederholt antiisraelische Inhalte postete und zum Boykott israelischer Waren aufrief, hat der öffentlich-rechtliche Sender SWR die Moderatorin Helen Fares von ihren Aufgaben entbunden.

So habe Fares »wiederholt auf ihrem privaten Social-Media-Account extreme politische Positionen geäußert«, erklärte der Sender in Stuttgart

. Sie werde deshalb nicht mehr das digitale Dialog-Format »MixTalk« des SWR moderieren.

Zwar hatte sich die Moderatorin in den sozialen Netzwerken auch von der Terrororganisation Hamas distanziert, die Äußerungen zu Israel fielen jedoch deutlich aus – so etwa gegen die Teilnahme des Landes am »Eurovision Song Contest«.
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Der Sender hatte Fares nach eigenen Angaben darauf hingewiesen, »dass für Moderatorinnen und Moderatoren eines Debattenformats zum Schutz der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Sendung eine Pflicht zur Neutralität gelte«,   mehr >>>

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Nancy Fraser über Ausladung von Uni Köln:
„Wird der deutschen Wissenschaft erheblichen Schaden zufügen“

Die renommierte Philosophin Nancy Fraser über ihre Ausladung von der Universität zu Köln, die deutsche Verirrung im Umgang mit Israel und die Empörung in den USA.

Hanno Hauenstein - 8.04.2024


Nancy Fraser, die Universität zu Köln hat Sie jüngst von der Albertus-Magnus-Professur ausgeladen. Was hätte dies für Sie beinhaltet?

Die Professur beinhaltete einen mehrtägigen Besuch und öffentliche Vorträge im Rahmen eines Programms, das dem offenen Austausch gewidmet sein sollte. Ich wollte dort Vorträge zu meinem aktuellen Buchprojekt über die drei Aspekte der Arbeit in der kapitalistischen Gesellschaft halten, ein Thema, das mit Israel oder Palästina direkt nichts zu tun hatte. Ich hatte mir viel Mühe gegeben, diese Vorträge zu schreiben. Übrigens habe ich auch ein teures Flugticket gekauft.

Vor ein paar Tagen erhielt ich eine E-Mail von Professor Andreas Speer, der für die Organisation der Veranstaltungen zuständig ist. Er erzählte mir, dass er vom Rektor der Universität Köln gehört hatte, der besorgt war, dass ich im November die Erklärung „Philosphy for Palestine“ unterzeichnet hatte, und wollte, dass ich meinen Standpunkt klarstelle. Ich dachte: Was für eine Frechheit! Was geht es ihn an, welche Ansichten ich über den Nahen Osten habe? Ich bin freie Mitarbeiterin, ich kann unterschreiben, was ich will. Andererseits wollte ich nicht gleich auf Konfrontationskurs gehen. Also habe ich zurückgeschrieben und gesagt, dass es natürlich viele verschiedene Ansichten zu Palästina und Israel gibt, und es auf allen Seiten viel Schmerz gibt, einschließlich des Schmerzes, den ich als Jüdin selbst erfahren habe.

Aber es gibt eins, worüber die es keine Meinungsverschiedenheiten geben kann. Dafür habe ich eine Zeile aus einer Erklärung zitiert, die der Rektor auf der Uni-Website veröffentlicht hatte, wo es um die Bedeutung offener und respektvoller Diskussion geht. Also sagte ich Herrn Speer, bitte versichern Sie dem Rektor, dass er auf mich zählen kann, wenn es um eine offene und respektvolle Diskussion geht. Ich dachte, damit wäre die Sache erledigt. Tatsächlich erhielt ich kurze Zeit später eine E-Mail vom Rektor, in der er mir mitteilte, dass er keine andere Wahl habe, als die Einladung zurückzuziehen. Es steht da schwarz auf weiß geschrieben, dass ich   mehr >>>

Die israelische Folterung palästinensischer Kinder im Gefängnis in Käfigen im Freien, selbst im Winter, ist Berichten zufolge eine gängige Praxis

Arzt in israelischem Feldlazarett für inhaftierte Gaza-Bewohner: "Wir sind alle mitschuldig an der Verletzung des Gesetzes

Zwei Gefangenen wurden aufgrund von Verletzungen durch Handschellen die Beine amputiert", sagt ein Arzt in einer israelischen Gefängniseinrichtung, der in einem Brief an Minister und Generalstaatsanwalt die beklagenswerten Bedingungen und Verstöße gegen die medizinische Ethik und das Gesetz beschreibt

Hagar Shezaf und Michael Hauser - 4. 4. 2024

Ein Arzt des Feldlazaretts, das in der Haftanstalt Sde Teiman eingerichtet wurde, um verhaftete Bürger des Gazastreifens festzuhalten, beschrieb in einem Brief, der letzte Woche an den israelischen Verteidigungsminister, den Gesundheitsminister und den Generalstaatsanwalt geschickt wurde, Bedingungen, die seiner Meinung nach die Gesundheit der Häftlinge gefährden und die Regierung in die Gefahr bringen könnten, gegen das Gesetz zu verstoßen.

"Erst diese Woche mussten zwei Gefangenen aufgrund von Verletzungen durch Handschellen die Beine amputiert werden, was leider ein Routinefall ist", so der Arzt in dem Schreiben. Er sagte, dass die Gefangenen durch Strohhalme ernährt werden, in Windeln defäkieren und ständig gefesselt sind, was gegen die medizinische Ethik und das Gesetz verstößt.

Die Einrichtung Sde Teiman wurde unmittelbar nach dem Ausbruch des Gaza-Krieges eingerichtet, um Hamas-Terroristen, darunter auch diejenigen, die an den Gräueltaten vom 7. Oktober beteiligt waren, so lange festzuhalten, bis sie in ein reguläres Gefängnis verlegt werden konnten.

Damals verabschiedete die Knesset eine Änderung des Gesetzes über die Inhaftierung von Gefangenen, in der die Bedingungen für die Inhaftierung festgelegt wurden. Seit Beginn der Bodenoperation im Gazastreifen wurden die meisten der verhafteten Gaza-Bewohner nach Sde Teiman gebracht, wo sie auf ihre Beteiligung am Terrorismus untersucht werden. Diejenigen, die vom Verdacht freigesprochen werden, werden dann nach Gaza zurückgeschickt.

"Von den ersten Tagen des Betriebs der medizinischen Einrichtung bis heute war ich mit ernsten ethischen Dilemmata konfrontiert. Mehr noch, ich schreibe [diesen Brief], um Sie zu warnen, dass der Betrieb der Einrichtung nicht einem einzigen Abschnitt des Gesetzes über die Inhaftierung unrechtmäßiger Kämpfer entspricht", schreibt der Arzt.

Er betonte, dass alle Patienten des Krankenhauses in Sde Teiman mit Handschellen an allen vier Gliedmaßen gefesselt sind, unabhängig davon, wie gefährlich sie eingestuft werden. Ihnen werden die Augen verbunden und sie werden durch einen Strohhalm ernährt. "Unter diesen Bedingungen verlieren in der Praxis selbst junge und gesunde Patienten nach ein oder zwei Wochen Krankenhausaufenthalt an Gewicht", so der Arzt. Er fügte hinzu, dass das Krankenhaus nicht regelmäßig mit medizinischen Geräten oder Medikamenten beliefert wird.
Der Pressesprecher der israelischen Streitkräfte erklärte in seiner Antwort, dass die Gefangenen ausreichend Nahrung für ihre gesundheitlichen Bedürfnisse erhalten und entsprechend ihrem Gesundheitszustand Zugang zu den Toiletten haben. Wenn sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt seien, würden sie mit Windeln versorgt.

Die Verfahren für die Behandlung in Feldkrankenhäusern, wenn der Patient mit Handschellen und Augenbinde gefesselt ist, wurden vom Gesundheitsministerium im vergangenen Dezember festgelegt. Ein Beamter des Ministeriums erklärte, dass die Vorschriften zum Anlegen von Handschellen eingeführt wurden, nachdem ein medizinischer Mitarbeiter von einem Patienten angegriffen worden war. In der Regel sind die Gefangenen in Sde Teiman 24 Stunden am Tag mit Handschellen gefesselt.

Nach Angaben des Arztes sind mehr als die Hälfte der Patienten im Krankenhaus der Einrichtung aufgrund von Verletzungen, die sie sich durch die ständigen Handschellen während ihrer Inhaftierung in Israel zugezogen haben, dort. Die Handschellen, sagte er, verursachen schwere Verletzungen, die "wiederholte chirurgische Eingriffe erfordern".

Ein Sprecher der IDF erklärte, dass die Art und Weise, wie die Gefangenen gefesselt werden, "in Übereinstimmung mit dem Gesetz und nach einer individuellen Bestimmung der Gefährlichkeit jedes Gefangenen festgelegt wird, mit dem Ziel, die Sicherheit der Truppen und des medizinischen Personals zu gewährleisten."

Er wies auch darauf hin, dass bei der Entscheidung, ob einem Gefangenen Handschellen angelegt werden, sein medizinischer Zustand und die Empfehlungen des medizinischen Personals berücksichtigt werden. Die Armee teilte mit, dass aufgrund der Verletzungen die in der Einrichtung verwendeten Handschellen durch einen anderen Typ ersetzt wurden und dass das Wachpersonal darauf achtet, dass zwischen den Handschellen und den Gliedmaßen der Gefangenen ausreichend Platz ist.

27 Häftlinge aus dem Gazastreifen starben seit Beginn des Krieges in israelischen Armeeeinrichtungen
Haaretz hat erfahren, dass die Plastikhandschellen, die in den ersten Monaten nach der Einrichtung von Sde Teiman verwendet wurden, durch Metallhandschellen ersetzt worden sind.

Zusätzlich zu den Behauptungen des Arztes berichteten drei weitere Quellen gegenüber Haaretz, dass zu Beginn des Krieges einem Gefangenen, dessen Hände verletzt waren, weil er über einen längeren Zeitraum in Plastikhandschellen lag, eine Hand amputiert wurde. Ein IDF-Sprecher erklärte, der Vorfall sei untersucht worden, aber da keine Straftat festgestellt worden sei, habe man beschlossen, keine militärpolizeiliche Untersuchung einzuleiten.

Einer Quelle zufolge befanden sich viele Gefangene in einem schlechten körperlichen Zustand. Viele wurden bei Kämpfen oder im Laufe des Krieges verletzt, und ihre Verletzungen verschlimmerten sich oft aufgrund der Haftbedingungen und der mangelnden Hygiene in Sde Teiman. Er fügte hinzu, dass andere an chronischen Krankheiten litten, aber seit Ausbruch des Krieges herrsche ein ständiger Mangel an Medikamenten. Einige Gefangene litten unter langwierigen epileptischen Anfällen.

Die Quelle sagte, dass viele Gefangene zwar an medizinischen Problemen leiden, die meisten von ihnen aber nicht im Krankenhaus von Sde Teiman behandelt werden, sondern im regulären Gefängnis bleiben und von Medizinern behandelt werden. Die Quelle sagte, dass viele Häftlinge durch die Handschellen Schnittwunden an den Händen erlitten, die sich anschließend infizierten. Diese Behauptung wird von Häftlingen gestützt, die nach Gaza entlassen wurden und auf Fotos die Verletzungen an ihren Händen zeigen. Quellen, die mit Haaretz sprachen, sagten, dass sich die Versorgung mit Medikamenten für chronische Krankheiten inzwischen verbessert habe.

Die Sde Teiman-Einrichtung besteht aus Gehegen, in denen die Häftlinge untergebracht sind, und einem Feldlazarett. Quellen zufolge sind in der Einrichtung zu jeder Zeit zwischen 600 und 800 Menschen aus dem Gazastreifen untergebracht, während sich im Krankenhaus eine Handvoll Menschen aufhält, die dringend medizinische Hilfe benötigen und deren Zustand in dem Arztbrief beschrieben wird.
Einige der Gefangenen werden schließlich in israelische Gefängnisse verlegt, andere werden nach Gaza zurückgebracht, wenn eine Untersuchung ergibt, dass es keinen Grund gibt, sie weiter festzuhalten. Nach Angaben der israelischen Strafvollzugsbehörde, die dem HaMoked Center for the Defense of the Individual zur Verfügung gestellt wurden, waren im April 1.849 Menschen aus dem Gazastreifen in israelischen Gefängnissen inhaftiert, die Gefangenen in Sde Teiman nicht mitgerechnet.

Orthopäde und Gynäkologe
Die Einrichtung Sde Teiman soll nach dem im Dezember letzten Jahres geänderten Gesetz über die Inhaftierung unrechtmäßiger Kämpfer arbeiten. In dem Schreiben behauptet der Arzt, dass die Einrichtung die Bedingungen des Gesetzes nicht erfüllt, darunter das Recht auf medizinische Behandlung und Ausrüstung entsprechend dem Gesundheitszustand der Gefangenen, ihr Recht auf hygienische Bedingungen und angemessene Schlafmöglichkeiten, die ihre Gesundheit nicht gefährden oder ihre Würde verletzen. Sie haben auch das Recht, sich täglich zwei Stunden im Freien zu bewegen.

In seinem Schreiben behauptet der Arzt, dass die Inhaftierten nicht angemessen versorgt werden, selbst wenn sie in ein Krankenhaus verlegt werden: "Kein Patient, der in ein Krankenhaus eingewiesen wurde, ist dort länger als ein paar Stunden geblieben. Es kommt vor, dass Patienten nach größeren Operationen, wie z. B. Bauchoperationen für Darmresektionen, nach etwa einer Stunde postoperativer Beobachtung während der Genesung in die medizinische Einrichtung Sde Teiman zurückgebracht werden, die die meiste Zeit des Tages mit einem einzigen Arzt besetzt ist, der von einem Pflegeteam begleitet wird, von denen einige lediglich eine medizinische Ausbildung haben."
In einigen Fällen sei dieser einzige Arzt ein Orthopäde oder Gynäkologe. "Dies führt zu Komplikationen und manchmal sogar zum Tod des Patienten", schrieb der Arzt.

"Das macht uns alle - die medizinischen Teams und Sie, die für uns im Gesundheits- und Verteidigungsministerium zuständig sind - mitschuldig an der Verletzung des israelischen Rechts und, was für mich als Arzt vielleicht noch schlimmer ist, an der Verletzung meiner grundlegenden Verpflichtung gegenüber den Patienten, wo immer sie sich befinden, wie ich es bei meinem Studienabschluss vor 20 Jahren geschworen habe", schrieb er.

Ein entlassener palästinensischer Häftling zeigt die Spuren an seinen Handgelenken, nachdem er in den Gazastreifen zurückgeschickt wurde.

Ein freigelassener palästinensischer Häftling zeigt die Spuren an seinen Handgelenken, nachdem er in den Gazastreifen zurückgeschickt wurde.

Der Sprecher der IDF sagte daraufhin, dass die Armee und das Gesundheitsministerium "sich um die Versorgung mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung kümmern, wie sie in der medizinischen Einrichtung benötigt werden. Die Evakuierung von Patienten in die medizinische Einrichtung erfolgt je nach ihrem medizinischen Zustand, und die Entscheidung darüber wird ausschließlich nach professionellen Standards getroffen."

Beamte, die den Brief des Arztes gesehen haben, sagen, dass sie ihn mit "großer Ernsthaftigkeit" behandeln und dass sie bisher nicht in der Lage waren, die Anschuldigungen zu bestätigen oder zu widerlegen. Es wird jedoch eine Untersuchung der Einrichtung erwartet.

Haaretz hat erfahren, dass in den letzten Wochen, noch bevor der Brief abgeschickt wurde, mehrere Treffen zu dieser Angelegenheit stattgefunden haben, an denen Avital Sompolinsky, die stellvertretende Generalstaatsanwältin für Verfassungsfragen, die Rechtsberaterin des Gesundheitsministeriums, Dana Neufeld, und Beamte der Militärstaatsanwaltschaft teilgenommen haben.

In seinem Schreiben behauptete der Arzt, er habe den Generaldirektor des Gesundheitsministeriums in der Vergangenheit vor den Problemen in Sde Teiman gewarnt. "Die Einrichtung war mit Beamten des Gesundheitsministeriums besetzt; es wurde ein Verfahren für ordnungsgemäße Fixierungen erlassen, das nicht streng durchgesetzt wurde; und es wurde ein bioethischer Ausschuss zur Überwachung der Einrichtung gebildet. Leider hat sich trotz all dieser Maßnahmen und trotz der guten Absichten und des guten Willens des Ausschusses nichts Wesentliches an der Arbeitsweise der Einrichtung geändert", schrieb er.
Die Ethikkommission besuchte die Einrichtung Ende Februar.

In seinem Schreiben behauptete der Arzt, dass die Mitglieder der Kommission "besorgt sind über ihr rechtliches Risiko und ihren Versicherungsschutz angesichts ihrer Beteiligung an einer Einrichtung, die entgegen den Bestimmungen des geltenden Rechts betrieben wird."

Der IDF-Sprecher erklärte daraufhin: "Die IDF handelt bei der Behandlung von Häftlingen nach dem Gesetz und im Rahmen der Gesetze. Jedes Verfahren wird dokumentiert und überwacht und erfolgt mit äußerster Rücksicht auf die Menschenwürde der Gefangenen in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des israelischen und internationalen Rechts.

"In der medizinischen Einrichtung [Sde Teiman] werden Gefangene behandelt, die Terroristen oder mutmaßliche Terroristen sind, die während der IDF-Operationen im Gazastreifen gefangen genommen wurden, darunter auch solche, die als sehr gefährlich gelten und die darauf aus sind, jedem Israeli, auch dem medizinischen Personal, Schaden zuzufügen", hieß es.

Das Gesundheitsministerium erklärte, dass "die in Sde Teiman angebotene medizinische Behandlung den internationalen Regeln und Verträgen entspricht, denen Israel verpflichtet ist. Um dies zu gewährleisten, stützt sich das Ministerium auf Rechtsberatung und die Unterstützung einer Ethikkommission. Die Evakuierung von Patienten erfolgt in Abstimmung mit allen Sicherheitskräften. Es ist wichtig zu erwähnen, dass hochrangige Beamte des Ministeriums die Einrichtung von Zeit zu Zeit besuchen und die Behandlung genau überwachen und mit dem medizinischen Personal in Kontakt stehen." Quelle

Sechs Monate dieses grausamen Albtraums

Ist die Zerstörung in Gaza nicht mehr zu reparieren? Werden unsere Freunde versuchen, anderswo neu anzufangen? Wie werden wir uns an ein Leben ohne die Orte gewöhnen, die wir lieben?


Ruwaida Kamal Amer  -  8. April 2024 - Übersetzt mit DeepL
 

Sechs Monate sind vergangen, seit Israels grausamer Krieg gegen den Gazastreifen begann, und mein Leben wurde zu einem ständigen Alptraum. Sechs Monate lang hatte ich praktisch keinen Zugang zu Strom und Wasser. Sechs Monate, ohne zu wissen, was mit unzähligen Familienmitgliedern, Freunden und Kollegen geschehen ist. Ich sehne mich nach der täglichen Routine und den Momenten der Ruhe, über die wir uns immer beklagt haben. Nach nur einer Stunde dieser langweiligen Normalität.

Wir haben keine Energie mehr, und unsere Körper können es nicht mehr ertragen. Die Geräusche der Explosionen hören nicht auf. Ich habe Angst vor dem Geräusch eines rasenden Autos oder vor allem, was dem furchterregenden Lärm einer einschlagenden Rakete ähnelt. Unser Haus in Khan Younis wackelt ständig, und die Türen machen ein Geräusch, als ob jemand immer wieder mit den Fäusten dagegen schlägt.

Ich habe es aufgegeben, nach einem Hoffnungsschimmer Ausschau zu halten, dass der Krieg aufhört und dieses Leid ein Ende hat. Seit kurzem schaue ich keine Nachrichten mehr, weil ich Angst habe, Szenen zu sehen, die mir nachts noch mehr Angst und Unruhe machen. Ich will nichts mehr über den Waffenstillstand und die Verhandlungen über den Geiselaustausch wissen, weil ich langsam das Gefühl habe, dass das alles keinen Sinn mehr hat.

Der vergangene Monat Ramadan hat unsere Schwierigkeiten noch vergrößert. Früher bedeutete der Ramadan Momente religiöser Hingabe, Familienbesuche, abendliche Marktbesuche, den Kauf von Kleidung für das Zuckerfest und das Hören des Gebetsrufs aus den Moscheen. Aber diese Moscheen, Märkte und Geschäfte gibt es nicht mehr.

Jeden Tag suchen wir nach Lebensmitteln, mit denen wir abends unser Fasten brechen können, und fragen uns, ob wir etwas zu einem vernünftigen Preis finden werden. In diesen Tagen vermissen wir Süßigkeiten und die speziellen Ramadan-Getränke sehr. Wir vermissen auch die Dekorationen, die das Haus in diesem heiligen Monat erhellten. Mein Vater hat sie dieses Jahr aufgehängt, ohne etwas zu sagen, um uns ein wenig an die schönen Tage zu erinnern, an die wir uns so gern erinnern. Aber die Dekorationen sind nicht beleuchtet, weil es keinen Strom gibt.

Es war schmerzhaft, nicht mit Freunden und Kollegen kommunizieren zu können, aber es hat mich zumindest davor bewahrt, zu erfahren, was mit vielen von ihnen geschehen ist. Vor zwei Wochen gelang es einem lokalen Kommunikationsteam, den Sendemast neben uns zu reparieren, und ich erfuhr eine Menge schlechter Nachrichten.

Meine Kollegin Bayan, eine Musiklehrerin, hat ihre 5-jährige Tochter Naya verloren. Bayan war mit ihren beiden Kindern, Layan und Naya, aus Beit Hanoun im Norden nach Al-Mawasi im Süden geflohen. Ende Dezember wurde die Familie bombardiert: Bayan wurde verletzt, und Naya wurde getötet, als drei Schrapnellsplitter an gefährlichen Stellen in ihrem Körper steckten, unter anderem in der Nähe ihres Herzens und ihrer Leber.

Eine andere Kollegin, Jawaher, rief mich vor ein paar Tagen unter Tränen an, um mir mitzuteilen, dass ihr 25-jähriger Sohn Walid getötet worden war. Er ging in die Stadt Khan Younis, um auf der Straße Okra zu verkaufen, und kehrte nicht mehr zurück, und Jawaher wurde später darüber informiert, dass er getötet worden war. Sie sagte mir, dass ihr Herz brenne, aber sie versuche, geduldig und stark zu sein. Sie sagte, sie bereue es, ihr Haus im Lager Al-Bureij im Zentrum des Gazastreifens verlassen zu haben, um vor den israelischen Panzern zu fliehen: Sie dachte, sie würden dem Tod entkommen, aber sie konnte nicht wissen, dass der Tod im Süden auf sie wartete.

Obwohl wir in ständiger Angst vor israelischen Angriffen leben und befürchten, dass die Armee ihren Plan, in die südlichste Stadt des Gazastreifens, Rafah, einzumarschieren, umsetzen wird, gilt unsere größte Angst und Sorge der Zukunft des Gazastreifens. Es gibt nichts, was uns Hoffnung macht, dass die Zukunft besser sein wird.

Auch ohne UN-Veto bleibt Gaza eine Geisel der amerikanischen Macht
Ich frage mich, wie mein Leben nach dem Krieg aussehen wird. Was wird aus Gaza werden? Werden wir wieder zur Arbeit gehen? Werden unsere Freunde und Kollegen hier bleiben oder werden sie versuchen, anderswo ein neues Leben zu beginnen? Wie wird Gaza wieder aufgebaut werden? Ist die Zerstörung zu groß? Wie lange wird es dauern? Werden wir den Rest unseres Lebens ohne Bildung und Gesundheitsversorgung auskommen müssen? Wie werden wir uns an das Leben ohne die Orte gewöhnen, die wir lieben und an die wir uns gewöhnt haben?

Der Gedanke an das Leben vor und nach dem Krieg macht mich manchmal wahnsinnig. Mein Herz schmerzt sehr und ich habe das Gefühl, dass ich in Tränen ausbrechen werde. Ich weiß nicht, wie ich stark genug sein werde, um all das zu ertragen. Selbst während ich diese Zeilen schreibe, ist das Geräusch von Explosionen allgegenwärtig. Das Haus hat nicht aufgehört zu wackeln. Die Eingangstür ist fast nicht mehr zu öffnen.

Ich bete, dass der Krieg zu Ende geht, damit wir an das denken können, was als Nächstes kommt, und die Kraft haben, das neue Leid zu ertragen, das uns erwartet, wenn wir uns an das Leben in einem verwüsteten, zerstörten Gaza gewöhnen.

Unser Team ist von den schrecklichen Ereignissen dieses jüngsten Krieges erschüttert. Die Welt ist erschüttert von Israels beispiellosem Angriff auf den Gazastreifen, der den belagerten Palästinensern massive Verwüstung und Tod brachte, sowie von dem grausamen Angriff und den Entführungen durch die Hamas in Israel am 7. Oktober. Unsere Herzen sind bei all den Menschen und Gemeinschaften, die dieser Gewalt ausgesetzt sind.

Wir befinden uns in einer außerordentlich gefährlichen Zeit in Israel-Palästina. Das Blutvergießen hat ein extremes Ausmaß an Brutalität erreicht und droht, die gesamte Region zu verschlingen. Die ermutigten Siedler im Westjordanland, die von der Armee unterstützt werden, nutzen die Gelegenheit, um ihre Angriffe auf Palästinenser zu intensivieren. Die rechtsextremste Regierung in der Geschichte Israels geht verstärkt gegen Andersdenkende vor und nutzt den Deckmantel des Krieges, um palästinensische Bürger und linke Juden, die gegen ihre Politik protestieren, zum Schweigen zu bringen.   Quelle

Operation Al-Aqsa-Flut" Tag 185:

Israel zieht sich aus Khan Younis zurück,
Palästinenserikone Walid Daqqa stirbt in israelischem Gefängnis

Palästinenser beschreiben "Zerstörung und den Geruch des Todes" bei der Rückkehr nach Khan Younis, da Israel sich aus der Stadt zurückzieht, um angeblich die Invasion von Rafah vorzubereiten. Der Palästinenserführer und Schriftsteller Walid Daqqa stirbt im Alter von 62 Jahren in israelischer Haft.

QASSAM MUADDI 8. APRIL 2024 - Übersetzt mit DeepL

 

Todesopfer

33.175+ Tote* und mindestens
75.886 Verletzte im Gazastreifen.

456+ getötete Palästinenser im besetzten Westjordanland und Ostjerusalem.**
*
*Das Gesundheitsministerium von Gaza bestätigte diese Zahl auf seinem Telegram-Kanal. Einige Menschenrechtsgruppen gehen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer weitaus höher liegt, wenn man die mutmaßlichen Toten mit einbezieht.

** Die Zahl der Todesopfer im Westjordanland und in Jerusalem wird nicht regelmäßig aktualisiert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde vom 17. März ist dies die neueste Zahl.


Wichtige Entwicklungen
Israel tötet 84 Palästinenser und verwundet 136 in den letzten 24 Stunden im Gazastreifen. Damit steigt die Zahl der Toten seit dem 7. Oktober auf 33.175 und die Zahl der Verwundeten auf 75.886, so das Gesundheitsministerium im Gazastreifen.
Israelische Armee zieht sich aus Khan Younis zurück.
Der israelische Kriegsminister erklärt, der Rückzug aus Khan Younis sei eine Vorbereitung auf die Invasion von Rafah.
Palästinenser kehren nach dem Abzug der israelischen Armee nach Khan Younis zurück und berichten von "Zerstörung und dem Geruch des Todes".
UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten: Der Rückzug Israels aus Khan Younis kann die Bedingungen für die palästinensische Bevölkerung verbessern.
UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten: Israels Kriegsziele, Rafah einzunehmen, haben Vorrang vor allen humanitären Zielen.
al-Qassam-Brigaden geben an, 14 israelische Soldaten bei einem Hinterhalt im Norden von Khan Younis getötet zu haben.
Die israelische Armee räumt den Verlust von vier Soldaten in Khan Younis ein.
Nach Angaben des palästinensischen Zentralbüros für Statistik sind 44 % der im Gazastreifen getöteten Palästinenser Kinder.
Der palästinensische Gefangene, Führer, Intellektuelle und Schriftsteller Walid Daqqa stirbt im Alter von 62 Jahren nach 38 Jahren Haft in einem israelischen Gefängnis.
Walid Daqqas Bruder sagt, die israelischen Behörden verzögern die Übergabe seines Leichnams an die Familie.
Nach Angaben der Palästinensischen Kommission für Gefangenenangelegenheiten hat die Zahl der von Israel seit dem 7. Oktober verhafteten Palästinenser 8.100 überschritten.

Israel tötet 84 Palästinenser und verwundet 136 im Gazastreifen am Wochenende

Das im Gazastreifen ansässige palästinensische Gesundheitsministerium teilte am Samstag und Sonntag in getrennten Erklärungen mit, dass in den vergangenen 48 Stunden insgesamt 84 Palästinenser durch die andauernden Angriffe der israelischen Streitkräfte auf den Gazastreifen getötet und 136 verwundet wurden.

Lokale Medien berichteten unterdessen, dass die israelischen Streitkräfte den Stadtteil Tel al-Hawa und das Flüchtlingslager Shejaiya in Gaza-Stadt und Umgebung bombardiert haben. Am Samstag ließ die israelische Armee zum ersten Mal seit Beginn des Krieges im Oktober einen Medikamenten- und einen Treibstofftransporter in den nördlichen Gazastreifen einfahren.

Im zentralen Gazastreifen bombardierten die israelischen Streitkräfte nach Angaben lokaler Quellen das Dorf Mighraqa nördlich von Deir al-Balah, das Flüchtlingslager Nusseirat, das Flüchtlingslager Maghazi und das Viertel al-Zahraa. Quellen zufolge wurden sechs Leichen in Nusseirat und drei weitere in al-Zahraa geborgen.

Im südlichen Gazastreifen zogen sich die israelischen Streitkräfte am späten Sonntag aus Khan Younis und dessen Umgebung zurück. Vorausgegangen war eine fünfmonatige Bodeninvasion, die eine weitreichende Zerstörung der Stadt und ihrer Umgebung zur Folge hatte.

Nach dem Rückzug Israels aus Khan Younis berichteten palästinensische medizinische Quellen, dass 12 Leichen aus der Stadt geborgen wurden, zusätzlich zu den Dutzenden von Palästinensern, die in den vergangenen Monaten durch israelische Angriffe in Khan Younis getötet wurden. Medienquellen berichteten von israelischen Angriffen auf das Stadtzentrum von Khan Younis, als die vertriebenen Bewohner nach dem israelischen Rückzug in ihre Häuser in der Gegend zurückkehrten.

Ebenfalls am Samstag zerstörten israelische Streitkräfte nach heftigen Kämpfen mit dem palästinensischen Widerstand mehrere Häuser im Viertel al-Zanneh in Khan Younis.

In Rafah bombardierten israelische Streitkräfte eine Wohnung und landwirtschaftliche Flächen im Zentrum und im Westen der Stadt. Außerdem zerstörten die israelischen Streitkräfte zwei Häuser im Viertel Jeneineh in der Stadt.

"Zerstörung und Todesgeruch" in Khan Younis, nachdem sich die israelische Armee aus der Stadt zurückgezogen hat
Die israelische Armee hat am Sonntag den vollständigen Rückzug ihrer Streitkräfte aus Khan Younis, südlich des Gazastreifens, nach einer fünfmonatigen Bodeninvasion der Stadt angekündigt.

Lokale Quellen berichteten, dass die israelischen Streitkräfte die Stadt und ihre Umgebung am späten Sonntag verließen. Israel begann seine Bodeninvasion in Khan Younis Anfang Dezember.

Während der Invasion zerstörten die israelischen Streitkräfte einen großen Teil der Infrastruktur der Stadt und belagerten den Komplex des Nasser-Krankenhauses, des größten Krankenhauses im Süden des Gazastreifens. Im Februar evakuierten die israelischen Streitkräfte vertriebene Palästinenser gewaltsam aus der medizinischen Einrichtung, nachdem sie sie tagelang mit Scharfschützengewehren beschossen und die Umgebung des Krankenhauses mit Drohnenangriffen bombardiert hatten.

Nach dem Rückzug erklärte der israelische Kriegsminister Yoav Gallant, der Rückzug der israelischen Armee aus Khan Younis sei Teil der Vorbereitungen für die Invasion von Rafah.

Der UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten, Jamie McGoldrick, erklärte seinerseits, der israelische Rückzug aus Khan Younis könne dazu beitragen, die Bedingungen für die Palästinenser in der Stadt und in der Umgebung zu verbessern. McGoldrick fügte hinzu, dass der Rückzug eine Vorbereitung für den Einmarsch in Rafah sein könnte.

Der UN-Beamte äußerte sich besorgt über die Fähigkeit der UN, im Vorfeld einer möglichen Invasion von Rafah Hilfsgüter an rund anderthalb Millionen Palästinenser im südlichen Gazastreifen zu liefern, und fügte hinzu, dass "Israels Kriegsziele Vorrang vor allen humanitären Zielen haben".

Unmittelbar nach dem Abzug begannen die Palästinenser in die Stadt zu strömen, viele kehrten in das zurück, was von ihren Häusern übrig geblieben war. Vor dem 7. Oktober lebten 400.000 Palästinenser in Khan Younis, von denen viele nach Rafah flohen, als die israelischen Truppen im Dezember begannen, in die Stadt einzumarschieren.

Maha Thaer, eine 38-jährige palästinensische Mutter von vier Kindern, sagte am Sonntag bei ihrer Rückkehr nach Khan Younis gegenüber Agence France-Presse: "Die Zerstörung ist überall, und es riecht auch nach Tod".

"Nichts ist mehr übrig, Wohnhäuser wurden zerstört, Straßen mit Bulldozern geräumt und alle Bäume entwurzelt", sagte Thaer. "Ich habe gesehen, wie Menschen Leichen aus den Trümmern geholt haben, die bei früheren Bombardierungen getötet wurden ... es gibt keine Stadt mehr, nur noch Ruinen, ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten".

"Meine Wohnung ist teilweise zerstört, es gibt keine Fenster und Wände mehr", beschrieb Thaer. "Ich werde in mein Haus zurückkehren, auch wenn es jetzt unbewohnbar ist, aber es ist immer noch besser als Zelte", fügte sie hinzu.

In den Stunden vor dem Rückzug Israels aus Khan Younis gaben die al-Qassam-Brigaden bekannt, dass ihre Kämpfer die israelischen Truppen im Stadtteil al-Zanneh in einen Hinterhalt gelockt und dabei 14 Soldaten getötet haben. Die israelische Armee gab den Verlust von vier Soldaten zu. Die israelische Armee gab außerdem bekannt, dass sie drei Tunnel der Hamas in Khan Younis zerstört hat.

Am Sonntag zitierte die israelische Tageszeitung Haaretz Offiziere der israelischen Armee mit den Worten, der Rückzug sei eine Folge der Erschöpfung der Armee nach monatelangen Kämpfen. Die Offiziere erklärten, dass das Leben der Soldaten in Gefahr sei, wenn die israelische Armee nicht auf neue Stellungen vorrücke, und sie hofften, dass der Rückzug palästinensische Kämpfer aus ihren Verstecken locken würde, "selbst wenn dies zum Abfeuern von Raketen führt".

 


MILAD DAQQA, LINKS, MIT EINEM POSTER IHRES VATERS WALID DAQQA BEI EINER KUNDGEBUNG, DIE SEINE FREIHEIT FORDERTE


Palästinenserführer und Schriftsteller Walid Daqqa stirbt im Alter von 62 Jahren in israelischer Haft

Der Palästinensische Gefangenenclub gab am Montag bekannt, dass der Palästinenserführer, Schriftsteller und Intellektuelle Walid Daqqa im Alter von 62 Jahren in einem israelischen Gefängnis gestorben ist. Daqqa war seit 38 Jahren inhaftiert.

Bei Daqqa war 2015 Krebs diagnostiziert worden. Israel weigerte sich, ihn aus humanitären Gründen freizulassen, da sich sein Gesundheitszustand im August letzten Jahres verschlechterte.

Daqqa wurde 1961 in der palästinensischen Stadt Baqa im Palästina des Jahres '48 geboren, das damals unter der Militärherrschaft für palästinensische Bürger in Israel stand. Walid Daqqa wurde 1986 von den israelischen Streitkräften verhaftet und zu 37 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er einer PFLP-Zelle angehörte und beschuldigt wurde, einen israelischen Soldaten entführt und später getötet zu haben.

1996 trat Daqqa der Demokratischen Patriotischen Versammlung, einer palästinensischen Partei in Israel, bei und wurde Mitglied ihres Zentralkomitees. Im Jahr 1999 heiratete Daqqa die palästinensische Journalistin und Aktivistin Sana' Salameh, während er im Gefängnis saß. Israel erlaubte dem Paar nie eheliche Besuche.

Daqqa wurde während seiner Zeit in israelischen Gefängnissen zu einem bekannten Schriftsteller und Denker. Er schrieb einige der wichtigsten Werke über die Erfahrungen des Widerstands im Gefängnis und das Leben der Gefangenen. Daqqa verfasste auch mehrere Kinderbücher, in denen er das Kind eines Gefangenen darstellte, als Symbol für das Kind, das zu zeugen ihm verboten worden war. Seine Werke sind in den letzten Jahren zu wichtigen Referenzen in der palästinensischen Kultur geworden.

Im Jahr 2020 brachte Salameh ihre Tochter Milad zur Welt, die mit Daqqas aus dem Gefängnis geschmuggeltem Sperma gezeugt worden war. Die Familie sollte nach Daqqas Freilassung, die ursprünglich für Mai 2023 geplant war, wieder zusammengeführt werden. Ein israelisches Gericht verurteilte ihn jedoch wegen Beihilfe zum Schmuggel von Mobiltelefonen an palästinensische Gefangene zu zwei weiteren Jahren Haft. Sein neuer Entlassungstermin wurde auf Mai 2025 verschoben. Am Sonntag wurde die Palästinensische Kommission für Gefangenenangelegenheiten von israelischen Quellen über den Tod von Walid Daqqa informiert. Später gaben die Kommission und der Palästinensische Gefangenenclub seinen Tod in einer gemeinsamen Erklärung offiziell bekannt.

Daqqas Gesundheitszustand hatte sich seit 2022 verschlechtert, und seine Familie beschuldigte Israel der medizinischen Vernachlässigung. Die Sprecherin des Gefangenenclubs, Ayah Shreiteh, sagte am Montag gegenüber Mondoweiss, dass "Walid in den letzten drei Monaten zwischen der Gefängnisklinik in Ramleh und dem israelischen Krankenhaus Assaf Harofeh hin- und hergeschickt wurde".

"Vor dem 7. Oktober wurde Walid zwischen dem Gilboa-Gefängnis und der Gefängnisklinik in Ramleh festgehalten, wo es an der notwendigen Behandlung für fortgeschrittene Krebsfälle wie den seinen fehlt", sagte Shreiteh. "Seit dem 7. Oktober hat sich Walids Zustand weiter verschlechtert, da er, wie alle palästinensischen Gefangenen, keine Familienbesuche empfangen durfte", erklärte sie.

"Walids Anwältin konnte ihn mehrmals besuchen, zuletzt vor einer Woche, woraufhin sie uns im Prisoners' Club mitteilte, sie befürchte, dass dies Walids letzter Besuch gewesen sei", sagte sie.

"Der Anwalt beschrieb den Zustand von Walid und sagte, dass seine Gesichtsknochen sichtbar seien und seine Stimme schwächer werde. Er sagte, dass seine Verlegung ins Krankenhaus wiederholt verzögert wurde, bis sein Zustand sehr schwierig war, und dass während einer der Verlegungen israelische Gefängniswärter ihn so behandelten, dass die medizinischen Schläuche, die mit seinem Körper verbunden waren, abgeklemmt wurden", führte sie aus.

"Walid war im Krankenhaus trotz seines schlechten Zustands ständig an sein Bett gefesselt und fragte immer wieder nach seiner Tochter Milad und seiner Frau Sana'", fügte sie hinzu.

Am späten Sonntag erklärte der Bruder von Walid Daqqa gegenüber Al Jazeera, dass die israelischen Behörden die Freigabe seiner Leiche verzögern. Der Bruder sagte, die israelische Polizei habe der Familie mitgeteilt, dass sich der Leichnam weiterhin in den Händen der israelischen Strafvollzugsbehörden befinde, um die administrativen Formalitäten zu erledigen, bevor er an die Polizei übergeben werde. Die Familie sagte am Montag auch, dass die israelischen Behörden ihnen verboten haben, ihr Haus zu öffnen, um Beileidsbekundungen entgegenzunehmen, wie es die palästinensischen Traditionen vorsehen.

Der Prisoners' Club teilte Mondoweiss mit, dass die endgültige Genehmigung für die Freilassung des Leichnams aus dem Büro des israelischen Sicherheitsministers Itamar Ben-Gvir kommen muss. Nach der Bekanntgabe von Daqqas Tod sagte Ben-Gvir in öffentlichen Äußerungen, dass "Walid Daqqas Leben leider mit einem natürlichen Tod endete und nicht mit einer Hinrichtung, wie es aus meiner Sicht beabsichtigt war".

Vor dem 7. Oktober hielt Israel etwa 200 kranke Palästinenser in seinen Gefängnissen fest, darunter 24 mit Krebs. Der Prisoners' Club erklärte gegenüber Mondoweiss, dass "die aktuelle Zahl der kranken Gefangenen und Häftlinge unmöglich zu schätzen ist, da die Besatzung Tausende verhaftet hat, darunter viele, die bereits krank sind, und da ihr gewaltsames Vorgehen gegen Gefangene seit Oktober einer unbekannten Zahl von Gefangenen und Häftlingen Schaden zugefügt hat."

Zwei Israelis bei Schießerei im Westjordanland verletzt, Zahl der seit dem 7. Oktober verhafteten Palästinenser steigt auf 8.100
Zwei Israelis, darunter eine Soldatin, wurden bei einem Schusswechsel in der Nähe des palästinensischen Dorfes Azoun im Nordwesten des besetzten Westjordanlandes verletzt, wie israelische Medien berichteten.

Ziel des Anschlags war ein israelischer Siedlerbus, der auf einer nur für Israel zugelassenen Straße in der Nähe von Azoun im Gouvernement Qalqilya unterwegs war. Der israelische Armeerundfunk berichtete, dass sich der Angreifer zu Fuß vom Anschlagsort zurückzog und dass israelische Bodentruppen und Drohnen eine Suchaktion in dem Gebiet starteten.

Unterdessen erklärte die Palästinensische Kommission für Gefangenenangelegenheiten am Montag, dass die israelischen Streitkräfte seit dem 7. Oktober mindestens 8.100 Palästinenser verhaftet hätten.

Seit Samstag haben israelische Streitkräfte 35 Palästinenser im gesamten Westjordanland verhaftet. Am Samstag führte die israelische Armee eine nächtliche Razzia im Gebiet "Lower Ramallah" rund um die Altstadt der Stadt durch und verhaftete mehrere Palästinenser, darunter zwei Frauen in ihren Zwanzigern, von denen eine an der Birzeit-Universität studiert.

Ebenfalls am Samstag führten israelische Streitkräfte Razzien in Hebron, Bethlehem, Dschenin und palästinensischen Städten in der Umgebung von Jerusalem durch und nahmen insgesamt 15 Palästinenser fest.

Am Sonntag führten israelische Streitkräfte Razzien in Hebron, Tulkarem, der Stadt Ras Khamis am Rande Jerusalems, in der Umgebung von Qalqilya, im Flüchtlingslager Ain al-sultan in Jericho und im Flüchtlingslager Balata in Nablus durch und nahmen 20 Palästinenser fest.

Bei der Razzia in Tulkarem haben die israelischen Streitkräfte zwei Straßen der Stadt mit Bulldozern geräumt und dabei die Infrastruktur der Dienste, insbesondere die Wasserleitungen, beschädigt. Die israelischen Streitkräfte stürmten auch einen Telefonladen in der Stadt und verhörten den Besitzer vor Ort.

In Nablus haben die israelischen Streitkräfte die Straßen rund um das Flüchtlingslager Balata im südlichen Teil der Stadt mit Bulldozern planiert und beschädigt, während sie Leuchtraketen über dem Lager abfeuerten, während ihre Truppen Häuser durchsuchten.

Derzeit hält Israel 9.400 Palästinenser in seinen Gefängnissen fest, darunter 71 Frauen, 200 Kinder und mehr als 3.600 Gefangene ohne Anklage.   Quelle

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