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Das Palästina Portal

Täglich neu - Nachrichten aus dem, über das besetzte Palästina - Information statt Propaganda

 Kurznachrichten  -  Archiv  -  Themen  -  Linksammlung -  4. April 2024 Facebook  -  Veranstaltungen  - Sponsern Sie  - Suchen


 

Ein Foto aus dem Gazastreifen gewann auf regionaler Ebene
im Internationalen Pressefotowettbewerb

Getötet durch Hunger und KI

Kaum noch Nahrung in Gaza. Israel »erlaubt« Opfer unter Zivilisten mit Programm zur Zielerfassung

Ina Sembdner - 5.04.2024

Es ist weniger als eine Dose Bohnen: Die Menge an Nahrungsmitteln, die den Menschen im Norden des belagerten Gazastreifens zur Verfügung steht, beträgt weniger als zwölf Prozent der empfohlenen täglichen Zufuhr von 2.100 Kalorien pro Person. Dies hat die Organisation Oxfam auf Grundlage demographischer Daten errechnet, wie Al-Dschasira am Donnerstag berichtete. Die Nahrungsmittellieferungen, die seit Beginn des Krieges im Oktober in den Gazastreifen gelangt sind, machten im Durchschnitt nur 41 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs pro Person aus.

Und nach dem tödlichen Angriff Israels auf ein internationales Hilfsteam ist die Hilfe fast ganz zum Erliegen gekommen. Während die Regierung in Jerusalem weiter behauptet, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe, erklärte am Donnerstag auch José Andrés, der Gründer von World Central Kitchen, gegenüber Reuters, dass sein Team »systematisch« angegriffen worden sei.

Dass Israel Menschen »unbeabsichtigt« tötet, widerlegt auch eine neue Recherche des +972 Magazine und der hebräischsprachigen Nachrichtenseite Sikha Mekomit. Ein auf den Namen »Lavender« getauftes Programm basierend auf künstlicher Intelligenz ist demnach verantwortlich für die Erstellung von Tötungslisten mit bis zu 37.000 Zielen. Die Armee habe in den ersten Wochen des Krieges die Order ausgegeben, dass »für jeden von Lavender markierten Hamas-Kämpfer bis zu 15 oder 20 Zivilisten getötet werden durften«, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf israelische Geheimdienstoffiziere, die alle  mehr >>>

Hilfsorganisationen erheben schwere Vorwürfe gegen Israel

Stuttgarter Nachrichten - 4.04.2024

Angesichts von rund 200 getöteten humanitären Helferinnen und Helfern im Krieg in Gaza haben internationale Hilfsorganisationen schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. Die Tötungen seien entweder absichtlich erfolgt oder zeigten schiere Inkompetenz.

Angesichts von rund 200 getöteten humanitären Helferinnen und Helfern im Krieg in Gaza haben internationale Hilfsorganisationen schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. Die Tötungen seien entweder absichtlich erfolgt oder zeigten schiere Inkompetenz, sagte der Generalsekretär von „Ärzte ohne Grenzen“, Christopher Lockyear, am Donnerstag in Genf. Auch Organisationen wie Oxfam oder „Save the Children“ fürchten um die Sicherheit ihrer Beschäftigten.

Lockyear sagte, die Tötungen seien eine politische Entscheidung Israels und die Täter gingen bedauerlicherweise straffrei aus. Die Verbündeten Israels ermöglichten diese Brutalität. Zuvor waren sieben internationale Mitarbeitende der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gaza-Streifen bei einem israelischen Beschuss getötet worden. Israels Armee kündigte eine Untersuchung der Tötungen an.

Scharfe Kritik kam auch von Oxfam. Das Töten von humanitären Helferinnen und Helfern sei „systematisch“, sagte der stellvertretende Direktor für Frieden und Sicherheit bei der Entwicklungsorganisation, Paul Scott. Obwohl die Hilfsorganisationen bei jeder Bewegungen ihre Koordinaten an die israelischen Behörden meldeten, sei das keine Sicherheitsgarantie für die Helferinnen und Helfer. „Im Gaza-Streifen ist es nirgendwo sicher“, sagte Scott.

Die meisten Organisationen wollen trotz der Gefahren weiter Hilfe in Gaza leisten
Viele Organisationen wie medico international arbeiten im Gaza-Streifen mit palästinensischen Partnern zusammen. „Als Palästinenserinnen und Palästinenser gibt es für sie keinen Weg raus“, sagte Riad Othman, Nahostreferent von medico international dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er versicherte, dass die Organisation ihre Partner weiter unterstützen werde, solange sie ihre Arbeit fortführen können.

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Ärzte ohne Grenzen zur Lage in Gaza

»Wir sehen auch Kinder mit Schusswunden von bewaffneten Drohnen«


Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wirft Israel eine »vorsätzliche Zerstörung« des Gesundheitssystems im Gazastreifen vor. Eine Vertreterin berichtet von Operationen auf dem Fußboden und den Folgen der Luftangriffe.

Spiegel online - 04.04.2024

Artikel zum Hören•2 Min


Rund ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn verurteilt Ärzte ohne Grenzen die israelische Regierung für Angriffe auf das Gesundheitssystem im Gazastreifen und Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen.

»Kein Gesundheitssystem der Welt kann mit dem Ausmaß und der Art von Verletzungen umgehen, mit denen wir täglich konfrontiert sind«, sagte Amber Alayyan, eine Vertreterin der Hilfsorganisation. Sie wirft Israel die »systematische und vorsätzliche Zerstörung« des Gesundheitssystems im Gazastreifen vor.

Alayyan berichtet von Patientinnen und Patienten mit Quetschungen am Bauch und am Brustkorb, von Amputationen und schweren Verbrennungen. Manche Operationen müssten auf dem Fußboden durchgeführt werden, Wunden fingen an zu faulen. Die meisten Verletzungen seien Folgen von Luftangriffen. »Wir sehen jetzt auch Kinder mit Schusswunden von bewaffneten Drohnen«, so Alayyan.

MSF-Chef: Knapp 200 humanitäre Helfer seit Kriegsbeginn getötet

Bisher sind laut Angaben von MSF-Generalsekretär Christopher Lockyear knapp 200 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas getötet worden, unter ihnen fünf Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen. Lockyear zufolge zeigten Angriffe auf humanitäre Helfer »entweder völlige Absicht oder rücksichtslose Inkompetenz«.  mehr >>>

 


 




Überweisungen an UNRWA HQ-Gaza werden von DZ BANK AG Bochum nicht ausgeführt

G. B. - 4. 4. 2024


Eine Bekannte von mir hat Geld an eines der Konten der UNRWA in Österreich überwiesen.

Jedoch wurde diese Überweisung nicht durchgeführt.

statt dessen erhielt sie folgende Mail (Die DZ BANK ist das Spitzeninstitut der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. ...und Zentralbank für die mehr als 700 Genossenschaftsbanken in Deutschland)

Sehr geehrte XXX,

am 02.04.24 haben Sie eine Überweisung nach Österreich in Höhe von 300,00 EUR an "UNRWA HQ-Gaza" beauftragt.

Die Transaktion weist einen Bezug zu Palästina auf.

Aufgrund der aktuellen weltpolitischen Lage zwischen Israel und Palästina sowie der unvorhersehbaren weiteren Entwicklung, ergreift die DZ BANK AG risikoorientierte Sicherungsmaßnahmen, welche Auswirkungen auf die Abwicklung des Zahlungsverkehrs haben.
Die DZ BANK AG möchte unter keinen Umständen finanzielle Hilfen ermöglichen, welche den Terror mittelbar oder unmittelbar unterstützen.

Zur Durchführung unserer Prüfung benötigen wir folgende Unterlagen/ Informationen:

Auflistung aller Beteiligten mit Angabe der vollständigen Anschrift und Bezeichnung - bei natürlichen Personen benötigen wir auch das Geburtsdatum

Genaue Angaben zu den Hintergründen/ zum Anlass der Transaktion und ggf. aussagekräftige Unterlagen zum zugrundeliegenden Geschäft (Handelsrechnung, Proforma Rechnung, Auftragsbestätigung, etc.)

Ggf. Erläuterungen zum angegebenen Verwendungszweck (sofern nicht unter vorangegangenem Punkt bereits beantwortet)

Erläuterung zur Prüfung der Plausibilität und Nachvollziehbarkeit der Transaktion

Eine Zahlungsausführung ist nur nach erfolgreicher Einzelfallprüfung möglich.

Die DZ BANK AG behält sich die Entscheidung über die tatsächliche Begleitung bzw. Durchführung eines Geschäftes/ einer Transaktion vor. Bitte beachten Sie, dass es aufgrund der Prüfung durch die DZ BANK AG zu Verzögerungen bzw. Rückfragen kommen kann.

Senden Sie die erforderlichen Unterlagen und Informationen bitte bis zum 09.04.2024 als Antwort auf diese Nachricht.

Sollten wir keine Rückmeldung von Ihnen erhalten, wird die Zahlung nicht ausgeführt und ggf. eingefroren.

Herzliche Grüße aus Bochum

GLS Gemeinschaftsbank eG
44774 Bochum
www.gls.de
Bankleitzahl: 430 609 67
BIC: GENO DE M1 GLS

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Brot aus Tierfutter und Wasser aus der Toilette

Die Tötung sieben weiterer Freiwilliger verschärft die Hungerkrise in Gaza. Werden Hilfslieferungen weiter behindert, könnte der Hunger mehr Menschen töten als Bomben.

Zeit online - Vanessa Vu - 3. April 2024


Krieg in Gaza: Laut der Hilfsorganisation Save the Children sind bereits mindestens 27 palästinensische Kinder infolge von Hunger oder Unterernährung gestorben.

Es gab viele derartige Meldungen in den vergangenen Monaten, die jüngste scheint in der Weltöffentlichkeit aber besonders schwer zu wiegen: Erneut hat die israelische Armee im Gazastreifen Hilfskräfte im Einsatz getötet. Diesmal waren es sieben Freiwillige der gemeinnützigen World Central Kitchen, die seit Oktober 42 Millionen Mahlzeiten in Gaza ausgegeben hat. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem "tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen", so etwas "passiere im Krieg". Diesmal scheinen viele Verbündete Israels Netanjahus Rechtfertigung jedoch nicht mehr zu akzeptieren, auch wenn sie eine israelische Antwort auf den Terroranschlag der Hamas grundsätzlich legitim finden.

Insgesamt sind in Gaza bereits mehr als 200 registrierte Hilfskräfte getötet worden. Allein das Palästinenserhilfswerk UNRWA beklagt 176 getötete Mitarbeitende. Das Hilfswerk verteilte nach eigenen Angaben im März mehr als die Hälfte der UN-Hilfsgüter über Rafah und Kerem Schalom im Gazastreifen. Geplante WHO-Hilfsmissionen in den Norden würden immer wieder von israelischer Seite abgelehnt, verzögert oder behindert.

Nun schrieb der polnische Regierungschef Donald Tusk auf X, Netanjahu stelle die Solidarität Polens "auf eine harte Probe". Der Tod der Freiwilligen und   mehr >>>


 

Biden spricht in Telefonat Warnung an Netanyahu aus

Das Verhältnis zwischen Netanjahu und Biden ist längst nicht das Beste. Nun werden neue Risse offenkundig.
Joe Biden fordert einen Waffenstillstand

Kleine Zeitung - 4. April 2024

US-Präsident Joe Biden hat Israels Premierminister Benjamin Netanyahu dazu aufgefordert, eine Reihe „spezifischer, konkreter und messbarer Schritte“ zu unternehmen, um das Leid für die Menschen im Gazastreifen zu verringern. In einem Telefonat am Donnerstag sprach Biden auch die Warnung aus, dass die künftige US-Politik in Bezug auf den Gazastreifen davon abhänge, wie Israel diese Maßnahmen umsetze, teilte das Weiße Haus mit.

Es gehe bei den Maßnahmen auch darum, die Mitarbeiter von Hilfsorganisation in dem abgeriegelten Küstenstreifen zu schützen. Biden bekräftigte den Angaben zufolge auch seine Forderung nach einer sofortigen Feuerpause, die für   mehr >>>


 


 

Ehemalige Richter des Obersten Gerichtshofs sagen, dass die Bewaffnung Israels durch Großbritannien gegen internationales Recht verstößt

Exklusiv: Mehr als 600 prominente Juristen unterzeichnen Brief, der ein Ende der Exporte als "Maßnahme zur Verhinderung" von Völkermord fordert

Haroon Siddique, Eleni Courea und Patrick Wintour - 3. 4. 2024 - Übersetzt mit DeepL

Drei ehemalige Richter des Obersten Gerichtshofs, darunter die ehemalige Präsidentin Lady Hale, gehören zu den mehr als 600 Anwälten, Akademikern und pensionierten Richtern, die davor warnen, dass die britische Regierung durch die fortgesetzte Aufrüstung Israels gegen internationales Recht verstößt.

In einem Schreiben an den Premierminister erklären die Unterzeichner, zu denen auch ehemalige Richter des Berufungsgerichts und mehr als 60 Richter des Obersten Gerichtshofs gehören, dass die derzeitige Lage in Gaza "katastrophal" sei und dass das Vereinigte Königreich angesichts der Feststellung des Internationalen Gerichtshofs (IGH), dass die Gefahr eines Völkermords bestehe, rechtlich verpflichtet sei, diesen zu verhindern.

In dem 17-seitigen Schreiben, das auch einem Rechtsgutachten gleichkommt, hieß es am Mittwochabend: "Wir begrüßen zwar die zunehmend nachdrücklichen Forderungen Ihrer Regierung nach einer Einstellung der Kämpfe und dem ungehinderten Zugang humanitärer Hilfe nach Gaza, aber gleichzeitig (um zwei markante Beispiele zu nennen) den Verkauf von Waffen und Waffensystemen an Israel fortzusetzen und die Drohung aufrechtzuerhalten, die britische Hilfe für Unwra auszusetzen, verstößt erheblich gegen die völkerrechtlichen Verpflichtungen Ihrer Regierung."

Die konservativen Abgeordneten setzten Rishi Sunak unter Druck, nachdem am Montag sieben internationale Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, darunter drei britische Staatsbürger, bei einem israelischen Luftangriff in Gaza getötet worden waren. Aus Parteikreisen verlautet, dass Außenminister David Cameron auf eine härtere Gangart der Regierung gegenüber Israel gedrängt hat, aber in der Downing Street auf Widerstand gestoßen ist.

Drei Hinterbänkler der Tory-Partei und ein ehemaliger Minister, der jetzt im Oberhaus sitzt, sprachen sich dafür aus, dass das Vereinigte Königreich nach dem Luftangriff keine Waffen mehr nach Israel exportieren sollte, während die Ergebnisse einer YouGov-Umfrage, die vor dem Streik durchgeführt wurde, darauf hindeuten, dass die Regierung und die Labour-Partei nicht mit der öffentlichen Meinung übereinstimmen, da eine Mehrheit der Wähler - 56 % zu 17 % - für ein Waffenverbot ist.

In dem Schreiben wird die Regierung aufgefordert, sich für einen dauerhaften Waffenstillstand einzusetzen und Sanktionen gegen Personen und Organisationen zu verhängen, die mit ihren Äußerungen zum Völkermord an den Palästinensern aufrufen". In dem Schreiben heißt es, dass die Wiederherstellung der Finanzierung der Unrwa - die nach den noch nicht belegten Anschuldigungen Israels, dass 12 Mitarbeiter der UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge in die Angriffe vom 7. Oktober verwickelt waren, gestrichen wurde - notwendig ist, um "den Palästinensern im Gazastreifen effektiv Zugang zu den Existenzmitteln zu verschaffen und somit einen Völkermord zu verhindern".

Zur Bewaffnung Israels heißt es: "Die Schlussfolgerung des IGH, dass ein plausibles Risiko eines Völkermordes im Gazastreifen besteht, hat Ihre Regierung darauf aufmerksam gemacht, dass Waffen zu dessen Begehung eingesetzt werden könnten und dass die Aussetzung ihrer Bereitstellung daher ein 'Mittel zur Abschreckung' und/oder 'eine Maßnahme zur Verhinderung' eines Völkermordes ist."


Die konservativen Abgeordneten David Jones, Paul Bristow und Flick Drummond sowie der Tory-Peer Hugo Swire forderten die Aussetzung von Waffenexporten nach Israel, nachdem Peter Ricketts, der während der Amtszeit von David Cameron nationaler Sicherheitsberater der Regierung war und jetzt im Oberhaus sitzt, sich ähnlich geäußert hatte.

Drummond, der Abgeordnete für Meon Valley, sagte: "Diese Angelegenheit beschäftigt mich schon seit einiger Zeit. Was mich beunruhigt, ist die Aussicht, dass britische Waffen bei Israels Aktionen in Gaza eingesetzt werden, die meiner Meinung nach gegen internationales Recht verstoßen."

Lord Ricketts sagte in der Sendung "Today" von BBC Radio 4: "Ich denke, es gibt jetzt reichlich Beweise dafür, dass Israel nicht genug darauf geachtet hat, seine Verpflichtungen zur Sicherheit der Zivilbevölkerung zu erfüllen. Und ein Land, das vom Vereinigten Königreich Waffen erhält, muss sich an das humanitäre Völkerrecht halten. Das ist eine Bedingung der Waffenexportlizenz."

Der erste schottische Minister, Humza Yousaf, warnte, dass das Vereinigte Königreich durch die Weigerung, Waffenverkäufe an Israel zu stoppen, "Gefahr läuft, sich an der Tötung unschuldiger Zivilisten mitschuldig zu machen".


Die Bedeutung des Schreibens liegt nicht nur in der Anzahl der Unterzeichner, sondern auch in der Tatsache, dass es von hochrangigen Richtern im Ruhestand unterzeichnet wurde, die sich normalerweise scheuen, sich öffentlich zu politisch heiklen Themen zu äußern.


Zu den prominenten Unterzeichnern gehören die ehemaligen Richter des Obersten Gerichtshofs Lord Sumption und Lord Wilson, die ehemaligen Lord Justices of Appeal Sir Stephen Sedley, Sir Alan Moses, Sir Anthony Hooper und Sir Richard Aikens sowie der ehemalige Vorsitzende der Anwaltskammer von England und Wales, Matthias Kelly KC.


Sie schreiben in dem Brief: "Das Vereinigte Königreich muss unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um mit rechtmäßigen Mitteln Handlungen zu beenden, die eine ernsthafte Gefahr von Völkermord darstellen. Die Nichteinhaltung seiner eigenen Verpflichtungen aus der Völkermordkonvention, "alle in seiner Macht stehenden Maßnahmen zur Verhinderung von Völkermord" zu ergreifen, würde dazu führen, dass das Vereinigte Königreich für die Begehung eines internationalen Unrechts verantwortlich ist, für das eine vollständige Wiedergutmachung geleistet werden muss."

Das Schreiben geht weiter - und hat eine prominentere Liste von Unterzeichnern - als ein früheres, das im Oktober an Sunak gesandt wurde und sich auf die Verpflichtungen der Regierung bezog, schwerwiegende Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht abzuwenden und Komplizenschaft zu vermeiden.

Laut dem Bericht hat es seitdem "bedeutende Entwicklungen" in Bezug auf die Situation in Gaza gegeben. Dazu gehören die vom IGH erlassenen einstweiligen Verfügungen und die Verschlechterung der Lage im Gazastreifen mit mindestens 32.623 durch die israelische Offensive getöteten Palästinensern, eine "drohende Hungersnot", die durch die Blockade von Hilfslieferungen durch Israel verursacht wird, die Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen, die Ermordung von medizinischem und humanitärem Personal sowie Berichte über Folter und unmenschliche oder erniedrigende Behandlung.

Eine der Unterzeichnerinnen, Phillippa Kaufmann KC, sagte: "Die Tatsache, dass sich so viele hochrangige Mitglieder der britischen Anwaltschaft so nachdrücklich zu Wort melden, um die Regierung aufzufordern, ihren rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen, zeigt, wie groß unsere Besorgnis angesichts der eindeutigen Beweise für grobe Verstöße gegen das Völkerrecht im Gazastreifen ist."

In dem Schreiben wird die Regierung außerdem aufgefordert, weiterhin "alle Anstrengungen" zu unternehmen, um die Freilassung der israelischen Geiseln zu erreichen, die bei den Angriffen vom 7. Oktober, bei denen die Hamas und andere militante Gruppen rund 1.200 Menschen in Israel getötet haben, entführt wurden.

Die britische Regierung hat sich geweigert, ihre eigene Rechtsberatung in dieser Angelegenheit zu veröffentlichen, aber eine durchgesickerte Aufzeichnung deutet darauf hin, dass ihre eigenen Anwälte dazu geraten haben, dass Israel im Gazastreifen gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen hat.

Sunak sagte der Sun am Mittwochabend, dass Waffenlizenzen "sorgfältig" nach "Vorschriften und Verfahren, die wir immer befolgen werden", überprüft würden.    Quelle

Um das Video zu sehen, auf das Bild klicken


Das ist für die Zionisten und ihre Anhänger ein Kollateralschaden.

Schüler stehen in israelische Flaggen gehüllt vor Auschwitz

Israels Holocaust-Trauma ist ein Mythos

Tony Greenstein - 29. März 2024 - Übersetzt mit DeepL
 

Israel schickt jedes Jahr Tausende von Schulkindern zu einem Besuch nach Auschwitz. Wojciech GrabowskiZUMAPRESS
Auf die Frage eines Journalisten im Oktober reagierte der ehemalige israelische Premierminister Naftali Bennett wütend: "Fragen Sie mich ernsthaft ... nach palästinensischen Zivilisten? Was ist nur los mit Ihnen? Haben Sie nicht gesehen, was passiert ist? Wir kämpfen gegen Nazis."

Bennett war gefragt worden, was mit den Babys in den Brutkästen und anderen Patienten geschehen würde, die sterben würden, nachdem Israel den Strom zum Gazastreifen abgeschaltet hatte.

Es gibt viele weitere Beispiele für ähnliche Äußerungen prominenter israelischer Politiker. Der Völkermordfall Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof hat viele von ihnen dokumentiert, darunter auch die blutige Beschwörung von "Amalek" durch Premierminister Benjamin Netanjahu.

Nach dem Anschlag vom 7. Oktober herrschte in Israel eine Vernichtungsstimmung. Der israelische Friedensaktivist Adam Keller beschrieb, wie Roy Sharon, ein Radio- und Fernsehkommentator des größten Rundfunksenders, von seinem Wunsch sprach, "eine Million Leichen in Gaza" zu sehen.

Keller schrieb, dass "die Straßen von Tel Aviv mit roten Aufklebern überschwemmt sind, auf denen 'Exterminate Gaza!' steht. Nicht 'Zerstören!', nicht 'Plattmachen!' - sondern klar und deutlich 'Gaza ausrotten!' 'Le-Ha-Sh-Mid!' - 'Ausrotten!' Jeder hebräisch sprechende jüdische Israeli weiß von klein auf genau, was dieses Wort bedeutet."

Die faule Erklärung für Israels völkermörderische und exterminatorische Mentalität ist das "Holocaust-Trauma". Die Verwendung des Holocaust als Pauschalerklärung ist bequem, denn sie entbindet die Menschen von der Notwendigkeit, nach der wahren Ursache der israelisch-zionistischen Gewalt zu suchen.

Eine Vertreterin der "Holocaust-Trauma"-Erklärung ist Hannah Starman:

Die Zerstörung von Beirut durch israelisches Feuer war die Nachricht während meiner ersten Schulferien. Ich war sieben Jahre alt und erinnere mich, wie ich Menachem Begins leidenschaftliche [sic] Reden sah und dachte, dass sie Sinn machten. Da ich wusste, dass Hitler das ultimative Böse war, und hörte, dass Arafat wie Hitler war, wie konnte es da falsch sein, ihn zu vernichten? Aber als ich unter den Bildern der Menschen in Beirut nach den Nazis suchte, konnte ich nur Menschen sehen, die arm, ruhig oder verängstigt aussahen.

Nicht wie die großen und aufrechten Nazis, die in ihren Uniformen und glänzenden Stiefeln Befehle brüllten. Ich war verwirrt. Und aus dieser Verwirrung erwuchs ein lebenslanges Interesse daran, was in Israel wirklich vor sich ging. Wie konnte ein Volk, das so viel gelitten hatte, so viel Leid verursachen? Warum erzählten sie der Welt, dass sie gegen die Nazis kämpften? Und warum hat die Welt ihnen geglaubt?

"Die Unfähigkeit vieler Israelis, zwischen Nazis und Palästinensern zu unterscheiden, und ihre Unfähigkeit, ihre eigene militärische Überlegenheit anzuerkennen, um zu verstehen, dass sie nicht länger ein ohnmächtiges Volk sind, das an der Schwelle zu den Vernichtungslagern in Europa zittert, ist keine gewollte Dummheit. Es handelt sich vielmehr um eine pathologische Verzerrung, die auf dem noch nicht überwundenen Trauma der Viktimisierung beruht."

Das Problem dabei ist, dass Israelis nicht die Opfer sind - und nur sehr wenige Israelis sind Überlebende des Holocaust.

Das zionistische Projekt war von seinen Anfängen im späten 19. Jahrhundert an ein Projekt, das der ethnischen Säuberung Palästinas verpflichtet war. Der israelische Staat ist nicht das Ergebnis des Holocausts.

Ist ein Holocaust-Trauma übertragbar? Kann ein politisches Trauma vererbt werden? Wenn ja, warum war dieses Trauma in den Anfängen Israels nicht vorhanden?

Mythologie des Leidens
Das erste Mal wurde der Holocaust 1953 in den israelischen Lehrplan aufgenommen. Nur zwei Stunden wurden dem Thema gewidmet. "Israels Hohepriester glaubten, dass das Vergessen für die Aufgabe, eine Nation zu schaffen, unerlässlich sei, und das Verbot der Shoah, Teil des kollektiven Bewusstseins zu werden, war keine Ausnahme.

Dieses "Trauma der Viktimisierung" gab es nicht nur in Israel. Es gab es auch in Südafrika. Die Historikerin Elizabeth van Heyningen schrieb über die britischen Konzentrationslager, die während des Anglo-Buren-Krieges 1899-1902 eingerichtet wurden, dass: "Infolge der enormen Sterblichkeit von mehr als 25.000 Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, schufen die Afrikaner eine Mythologie des Leidens, die den aufkommenden afrikanischen Nationalismus förderte.

Niemand sollte die Brutalität der britischen Taktik in Südafrika herunterspielen, wo der britische Oberbefehlshaber Lord Kitchener als erster die Taktik der Aufstandsbekämpfung gegen kolonisierte Völker entwickelte.

Diese Mythologie war laut Van Heyningen dafür verantwortlich, "die Lebensweise der Buren und die Rassenordnung der Vorkriegszeit moralisch zu legitimieren". In diesem Prozess wurden "Schwarze einfach aus den Akten gestrichen".

Ironischerweise wird im Südafrika nach der Apartheid "die Mythologie der Lager jetzt im Interesse der Versöhnung recycelt". Auch die Afrikaner können mit den schwarzen Südafrikanern mitfühlen, denn auch sie haben gelitten!

Wenn Israelis unter einem Trauma leiden, dann ist es das Trauma von Kolonisten, die einen lange unterdrückten Alptraum erlebt haben, dass sich die Eingeborenen - die sie so lange unterjocht haben - gegen sie erheben werden.

Auch dies ist kein Einzelfall in Israel.

Auch weiße Sklavenhalter fürchteten, dass sich die von ihnen Versklavten gegen sie erheben würden - wie 1791 in Haiti - und sie im Schlaf ermorden würden.

Auch die Weißen im südlichen Afrika hegten diese Befürchtungen. Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, wie eine Frau aus Rhodesien 1980 nach den Wahlen, die die ZANU-PF im neuen Simbabwe an die Macht brachten, in einem BBC-Interview weinte, dass sie befürchtete, sie und ihre Kinder würden in der Nacht ermordet werden.

Der britische Gouverneur Edward John Eyre reagierte auf den Aufstand in Morant Bay auf Jamaika im Oktober 1865, bei dem bei Unruhen 25 Menschen getötet wurden, indem er fast 500 Schwarze tötete, 600 brutal auspeitschte und 1 000 Häuser niederbrannte. Dies wurde als Gouverneur-Eyre-Kontroverse bekannt. Karl Marx beschrieb Eyre als "das skrupellose Werkzeug des westindischen Pflanzers".

Als palästinensische Kämpfer am 7. Oktober aus dem Gazastreifen ausbrachen und die israelische Gaza-Division durchschnitten wie ein Messer die Butter, war das für die Israelis in der Tat traumatisch. Das hatte jedoch nichts mit dem Holocaust zu tun, sondern mit der traditionellen siedler-kolonialen Reaktion auf den Aufstand der Einheimischen.

Israel betrachtet seine Rolle als kolonialer Unterdrücker durch das Prisma des Holocausts.

Rechtfertigung kolonialer Unterdrückung
Ein weiteres Beispiel für eine traumatische Reaktion der Siedler auf Aufstände der Eingeborenen findet sich in Kenia.

Als Reaktion auf den Mau-Mau-Aufstand in den 1950er Jahren wurden etwa 150.000 Kenianer in Konzentrationslagern inhaftiert und grausam gefoltert - einer der Gefangenen war der Großvater des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Über 1.000 Afrikaner wurden gehängt. Die Mau-Mau-Kämpfer wurden von Großbritannien als "das Gesicht des internationalen Terrorismus in den 1950er Jahren" angesehen.

Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass Israel wegen des Holocausts gegründet wurde.

Es entstand der Glaube, dass Israel "die Sühne der Welt für die Mitschuld am Holocaust" sei. Dieser Mythos wurde von den westlichen Mächten und Israel selbst aus politischen und strategischen Gründen eifrig kultiviert. Und dies, obwohl die zionistische Bewegung während des Holocausts ignorierte, was mit den Juden in Europa geschah, und sogar aktiv Rettungsversuche behinderte, die nicht Palästina betrafen.

Im März 1988 schrieb Professor Yehuda Elkana, ein kindlicher Überlebender von Auschwitz, in Israel einen Artikel mit dem Titel "The Need to Forget". Elkana vertrat die Ansicht, dass die Art und Weise, wie Israel den Holocaust in Erinnerung rief, für den "tiefen Hass" der Israelis auf die Araber verantwortlich sei und dass es besser sei, den Holocaust zu vergessen, als ihn als Begründung für einen Völkermord heranzuziehen.


Es überrascht nicht, dass Elkanas Artikel einen Sturm der Entrüstung auslöste. Doch 36 Jahre später ist er aktueller denn je. Die Art und Weise, wie Israel die Erinnerung an den Holocaust verzerrt und instrumentalisiert, hat dazu geführt, dass sie zur Rechtfertigung für den Völkermord in Gaza geworden ist.

Professor Idith Zertal von der Hebräischen Universität in Jerusalem beschrieb, wie: "Die Übertragung der Holocaust-Situation auf die Realität des Nahen Ostens ... hat nicht nur ein falsches Gefühl für die drohende Gefahr der Massenvernichtung geschaffen. Sie verzerrte auch das Bild des Holocausts immens, stellte das Ausmaß der von den Nazis begangenen Gräueltaten in den Schatten, trivialisierte das einzigartige Leid der Opfer und der Überlebenden und dämonisierte die Araber und ihre Führer völlig."

Doch während Israel die Erinnerung an den Holocaust verstaatlichte, schloss es "die unmittelbaren Träger dieser Erinnerung aus", nämlich die Viertelmillion Holocaust-Überlebenden, die gezwungen waren, nach Israel auszuwandern. Die Überlebenden des Holocaust wurden sich selbst überlassen, und ein Drittel von ihnen musste in Armut leben und sich zwischen Essen und Heizung entscheiden. Selbst die deutschen Reparationszahlungen, die für sie bestimmt waren, wurden vom israelischen Staat gestohlen.

Jüdisches Leiden als Ausnahme

Nach dem 1961 stattfindenden Prozess gegen Adolf Eichmann (einen der Hauptverantwortlichen für den Völkermord an den Juden) spielte der Holocaust eine immer wichtigere Rolle in Israels Selbstdarstellung als Opfer.

"Durch Auschwitz", so Zertal, "machte sich Israel immun gegen Kritik und unempfänglich für einen rationalen Dialog mit der Welt um es herum."

Anstatt aus dem Holocaust universelle Lehren über die Notwendigkeit der Bekämpfung des Rassismus zu ziehen, zog der Zionismus die gegenteilige Schlussfolgerung. Rassismus, ethnische Säuberung und Völkermord seien aufgrund des Holocausts gerechtfertigt. Der Zionismus machte das jüdische Leiden zu einer Ausnahmeerscheinung und isolierte es von seinen politischen und wirtschaftlichen Ursprüngen und damit von seinen universellen Lehren über die Notwendigkeit der Bekämpfung des Rassismus.


Jedes Jahr nimmt Israel Tausende von Schulkindern mit, um Auschwitz in Polen, das ehemalige Todeslager der Nazis, zu besuchen. Es tut dies nicht, um vor den Gefahren einer Wiederkehr des Faschismus zu warnen, sondern um seiner Jugend einen militaristischen Nationalismus und Hass auf Nicht-Juden einzuflößen.

Der israelische Kolumnist Gideon Levy schrieb 2019: "Ich habe noch keinen einzigen Teenager gehört, der aus Auschwitz zurückkam und sagte, dass wir andere nicht so misshandeln dürfen, wie wir misshandelt wurden. Es hat noch keine Schule gegeben, deren Schüler aus Birkenau direkt an die Grenze zum Gazastreifen zurückkehrten, den Stacheldrahtzaun sahen und sagten: Nie wieder. Die Botschaft ist immer das Gegenteil. Gaza ist erlaubt wegen Auschwitz".

Der Zionismus wurde auf der Grundlage gegründet, dass der Antisemitismus ein einzigartiger und ewiger Hass auf Juden ist, der sich von anderen Formen des Rassismus völlig unterscheidet. Der Antisemitismus sei nicht das Produkt der Gesellschaft um sie herum, sondern der Juden selbst, behaupteten die Zionisten. Die Juden hätten den Antisemitismus verursacht, weil sie in den "Ländern anderer Leute" lebten.

Der Zionismus verachtet die Vorstellung, dass Juden die Erfahrung von Rassismus und Völkermord mit anderen Minderheiten gemeinsam haben.

Die zionistische Ideologie vertrat stets die Auffassung, dass der Antisemitismus nicht bekämpft werden könne, weil er dem Nicht-Juden innewohne. Mit den Worten des Begründers des politischen Zionismus, Theodor Herzl: "In Paris ... erlangte ich eine freiere Haltung gegenüber dem Antisemitismus, den ich nun historisch zu verstehen und zu verzeihen begann. Vor allem erkannte ich die Leere und Vergeblichkeit des Versuchs, den Antisemitismus zu 'bekämpfen'."

Dies geschah zu einer Zeit, als mehr als die Hälfte der französischen Nation einen erfolgreichen Kampf gegen die Verurteilung von Hauptmann Alfred Dreyfus wegen Hochverrats führte. Herzl war an der Dreyfus-Affäre nicht interessiert.

Nazi-inspirierte Gesetze

In The Need to Forget" (Die Notwendigkeit zu vergessen) erklärte Elkana, dass das, was in Deutschland geschah, überall und jedem Volk passieren könnte, auch meinem eigenen.

Er argumentierte, dass "die Existenz der Demokratie selbst gefährdet ist, wenn die Erinnerung an die Toten aktiv am demokratischen Prozess teilnimmt." Genau das ist geschehen.

Alles, was Israel heute tut, rechtfertigt es im Namen des Kampfes gegen die "arabischen Nazis".

Elkanas Vorhersage von vor 36 Jahren bewahrheitet sich nun in Gaza mit voller Wucht. Er schrieb von:

eine tiefe existenzielle "Angst", die sich aus einer bestimmten Interpretation der Lehren des Holocausts speist ... dass wir das ewige Opfer sind. In diesem uralten Glauben ... sehe ich den tragischen und paradoxen Sieg von Hitler. Aus der Asche von Auschwitz sind, metaphorisch gesprochen, zwei Nationen entstanden: eine Minderheit, die behauptet: "Das darf nie wieder geschehen", und eine verängstigte und verfolgte Mehrheit, die behauptet: "Das darf uns nie wieder geschehen."

Als ich 31 Jahre später Israel als "Hitlers Bastard" bezeichnete, zeigte sich der Jewish Chronicle schockiert, aber der israelische Staat wurde nach dem Vorbild Nazideutschlands errichtet. Die Definition eines Juden unter Israels Rückkehrgesetz spiegelt diejenige in Nazideutschland wider.

Wie Hannah Arendt mit einem Zitat von Philip Gillon feststellte, war trotz aller Verurteilung Nazideutschlands die Ehe zwischen Juden und Nichtjuden auch in Israel unmöglich: "Die Naivität, mit der die Staatsanwaltschaft die berüchtigten Nürnberger Gesetze von 1935 anprangerte, die Mischehen und Geschlechtsverkehr zwischen Juden und Deutschen verboten hatten, hatte etwas Atemberaubendes. Die besser Informierten unter den Korrespondenten waren sich dieser Ironie durchaus bewusst, erwähnten sie aber in ihren Berichten nicht."

Nazifizierung

Wie der israelische Historiker Tom Segev in seinem Buch Die siebte Million schreibt, wurden die Palästinenser fast sofort nach dem Sieg über Deutschland als Nazis betrachtet. Den Überlebenden des Holocaust, die 1948 an Israels so genanntem Unabhängigkeitskrieg teilnahmen, wurde deutlich gemacht, dass die Araber, gegen die sie kämpften, die Nachfolger derer waren, die sie einst zu ermorden versucht hatten.

Idith Zertal zitierte das Tagebuch eines Kämpfers der zionistischen Milizen, die während der Nakba die Massenvertreibung der Palästinenser durchführten, und erklärte, dass "die eifrigsten [für die Gräueltaten] diejenigen waren, die aus den [Konzentrations-]Lagern gekommen waren".

David Ben-Gurion, Israels Gründungspremierminister, erklärte: "Wir wollen nicht, dass die arabischen Nazis kommen und uns abschlachten." Zertal stellte später fest, dass die "Nazifizierung des Feindes ... [anscheinend] die Redeweise der politischen, sozialen und kulturellen Eliten Israels geprägt hat".

Der amerikanische Politikwissenschaftler Ian Lustick beschrieb, wie "Israels Konflikt mit den Arabern" als "gleichwertig mit seinem Kampf mit den Nazis" konstruiert wurde. Der Judeozid des deutschen Imperialismus diente als Vorwand für die Schaffung eines Staates, der mit der Nakba, der ethnischen Säuberung der Palästinenser, seinen Anfang nahm.

Jeder Feind Israels war ein "neuer Hitler".

Ben-Gurion bemerkte kurz vor dem Eichmann-Prozess: "Wenn ich die Reden des ägyptischen Präsidenten [Gamal Abdel Nasser] höre ... scheint es mir, als ob Hitler spricht." Für den ehemaligen israelischen Verteidigungsminister Ariel Scharon war der Vorsitzende der Palästinensischen Befreiungsorganisation, Jassir Arafat, "wie Hitler, der so gerne mit den Alliierten verhandeln wollte."

Wie Zertal erklärte, gab es keinen Krieg, in den Israel verwickelt war, "der nicht im Zusammenhang mit dem Holocaust wahrgenommen, definiert und konzeptualisiert wurde." Israel hat den Holocaust "in den Dienst der israelischen Politik gestellt".

Die Holocaust-Industrie

Was der Wissenschaftler Norman Finkelstein als "Holocaust-Industrie" bezeichnete, begann mit der Verabschiedung des Yad Vashem-Gesetzes im Jahr 1953. Damit wurde ein Holocaust-Propagandamuseum eingerichtet, das eine zionistische Darstellung des Holocausts entwarf, die nicht nur die nichtjüdischen Holocaust-Opfer, sondern auch den antizionistischen jüdischen Widerstand ignorierte.

In Yad Vashem wurde eine Wand errichtet, die Haj Amin al-Husseini gewidmet ist, dem Palästinenserführer, den die Briten 1921 zum Mufti von Jerusalem ernannten und der später mit den Nazis kollaborierte. Wie der israelische Historiker Tom Segev schrieb, sollte damit sichergestellt werden, dass "der Besucher zu dem Schluss kommt, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Plan der Nazis, die Juden zu vernichten, und der Feindschaft der Araber gegenüber Israel gibt".

Obwohl der Mufti ein Reaktionär war, entbehrt die Behauptung, er habe eine bedeutende Rolle beim Holocaust gespielt, jeder Grundlage. Dies hinderte den Mufti jedoch nicht daran, in der Enzyklopädie des Holocaust von Yad Vashem eine "Hauptrolle" zu spielen. Der Artikel über den Mufti ist länger als die Artikel über die Naziführer Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich zusammen und länger als der Artikel über Eichmann. Er wird nur geringfügig von dem Artikel über Hitler übertroffen.

Die zionistischen Führer haben sich intensiv bemüht, die Palästinenser als Urheber des Holocaust darzustellen. Im Jahr 2015 sagte Netanjahu auf dem 37. Zionistischen Weltkongress, dass es der Mufti gewesen sei, der Hitler auf die Idee gebracht habe, die Juden zu vernichten, statt sie aus Deutschland zu vertreiben. Netanjahu hatte zuvor geschrieben, dass der Mufti "einer der Initiatoren der systematischen Ausrottung des europäischen Judentums" sei.

Dies ist seit langem ein ständiges Thema der Zionisten. Ben-Gurion fragte einen Kritiker: "Ist er sich nicht bewusst, dass der Mufti ein Berater und Partner bei den Ausrottungsplänen war?" Es wurde behauptet, Eichmann und der Mufti seien befreundet gewesen; in Wirklichkeit hat Eichmann den Mufti nie getroffen.

Die Rekrutierung der Toten des Holocaust

In einer Trauerrede für einen Anführer einer Siedlermiliz, der von einem aus dem Gazastreifen eingedrungenen palästinensischen Flüchtling getötet worden war, behauptete Israels oberster General Moshe Dayan, dass "Millionen von Juden, die ausgerottet wurden, weil sie kein Land hatten, aus der Asche der israelischen Geschichte auf uns schauen und uns ermahnen, uns niederzulassen und ein Land für unser Volk aufzubauen".

Die jüdischen Holocaust-Toten wurden im Nachhinein für das zionistische Projekt rekrutiert.

Durch den Holocaust konnte sich Israel nicht als Aggressor, sondern als das ewige Opfer darstellen. Der Holocaust war Israels Freifahrtsschein aus dem Gefängnis. Für Israel ist der Holocaust ein Geschenk, das nie aufgehört hat zu geben.

Als Deutschland den israelischen Staat militärisch und wirtschaftlich unterstützte, konnte es dies als Entschädigung für den jüdischen Holocaust rechtfertigen. Wie Yad Vashem erklärte, "würde die Zahlung von Reparationen dazu beitragen, die Akzeptanz Westdeutschlands durch die Westmächte zu beschleunigen." Und so war es auch.

Als der palästinensische Widerstand am 7. Oktober Israel angriff, war die unmittelbare Reaktion der Zionisten, dass dies ein zweiter Holocaust sei.

Es war, als ob der Grund für den Ausbruch nicht 17 Jahre einer erdrückenden Belagerung und 75 Jahre Besatzung waren, sondern die Tatsache, dass Israel ein jüdischer Staat ist. Wären die Besatzer des Gazastreifens Christen gewesen, dann hätten die Palästinenser ihr Schicksal vermutlich mit Freuden akzeptiert!

Obwohl die Israelis die Überlebenden des Holocaust ausbeuteten, verachteten sie sie als Schafe, die zur Schlachtbank geführt wurden - im Gegensatz zu ihnen, den "neuen Juden" in Palästina, die einen Krieg gegen die einheimische Bevölkerung führten. Wie Segev dokumentiert, wurden die Überlebenden im Volksmund sabon - hebräisch für Seife - genannt, weil man glaubte, die Nazis hätten während des Krieges menschliches Fett zur Herstellung von Seife verwendet.

Unter den jüdischen Siedlern in Palästina herrschte die Ansicht vor, dass die Überlebenden des Holocaust das "Überleben der Schlimmsten" darstellten. In den Augen Ben-Gurions waren sie "harte, böse und selbstsüchtige Menschen, deren Erfahrungen alles zerstört haben, was sie an guten Eigenschaften noch hatten".

Für den Zionismus war der Holocaust unerklärlich, jenseits der Geschichte. Er war "ein heiliges und im Grunde unbegreifliches Ereignis".

Seine Irrationalität ermöglichte es Israel, das Unentschuldbare damit zu verteidigen.

Sogar die Ausrottung der Palästinenser wird mit dem Holocaust gerechtfertigt. In einem so genannten "Freundschaftslied" besangen israelische Schulkinder im November die Vernichtung der Palästinenser in Gaza, die sie als "Hakenkreuzträger" bezeichneten.


Der Holocaust mag das Prisma sein, durch das Israel den Völkermord rechtfertigt, aber er ist nicht der Grund. Es ist nicht das Holocaust-Trauma, sondern ein selbst herbeigeführtes Trauma der Viktimisierung, das Israels Völkermord in Gaza ermöglicht hat.  Quelle

Menschen trauern, als sie die Leichen von Opfern eines israelischen Angriffs in Rafah, Gaza, entgegennehmen, 1. 4. 2024. Foto Ahmed Ibrahim

Ein Gutschein für zwei Eier

Asmaa Habib - 4. April 2024 - Übersetzt mit DeepL


Mein Name ist Asmaa Habib, und ich bin Apothekerin aus Gaza.

Ich bin Mutter von drei Kindern. Seit Oktober 2023 wurden wir sechs Mal gewaltsam vertrieben. Überall, wo wir hinkommen, werden wir benachrichtigt, dass wir evakuiert werden müssen.

Von einem Ort zum nächsten vertrieben zu werden, bedeutet den Tod. Die israelische Armee schießt auf uns, und wir sehen Leichen am Straßenrand.

Unser Haus in Gaza-Stadt wurde durch einen israelischen Angriff schwer beschädigt. Zurzeit sind wir in Rafah bei der Familie meines Bruders und leben in einem Zelt.

Wir sind von der Außenwelt abgeschnitten und isoliert. Wir leiden jede Minute und haben Mühe, die grundlegendsten Bedürfnisse zu befriedigen. Die Kommunikation ist so eingeschränkt, dass ich diesen Bericht kaum abschicken kann.

Meine Kinder und Neffen leiden an Gastroenteritis und anderen Krankheiten, die auf das verunreinigte Wasser zurückzuführen sind, das wir zu trinken gezwungen sind, und auf die giftigen Gase, die von israelischen Bomben in der Luft liegen.

Auf den Märkten gibt es keine Lebensmittel. Wir vermissen unser normales Leben. Meine Tochter Tolay geht jeden Morgen hinaus, um auf den Märkten nach Lebensmitteln zu suchen und Wasser von Leuten zu holen, die Brunnen haben.

Ich muss meine Kinder ernähren, aber es wird immer schwieriger. Wir können diese Situation weder ertragen noch akzeptieren.

Wir haben es satt, ständig bombardiert zu werden, nicht schlafen zu können, das Wasser zu verschmutzen, Krankheiten zu bekommen, keine Hygiene zu haben und vor allem, uns Sorgen um die Zukunft zu machen.

Wir wissen nicht, was in Gaza-Stadt passiert, wo unsere Häuser schwer beschädigt wurden. Wir wissen nicht, wie es mit der Bodeninvasion weitergeht. Wir wissen nicht, ob wir eines Tages zurückkehren können.

Am anderen Morgen wachte ich auf, weil mein Handy klingelte und mir mitteilte, dass ich einen Essensgutschein in einer UNRWA-Schule abholen könne.

Ich trug dieselben Kleider, die ich in den letzten fünf Monaten getragen hatte. Sie sind schmutzig und abgenutzt.

Ich stand in einer Schlange von Hunderten von Frauen vor der Schule, um meinen Gutschein abzuholen, in der Hoffnung, dass die UN-Agentur für Palästinaflüchtlinge den Hunger meiner Familie etwas lindern könnte.

Nach fünf Stunden erhielt ich den Gutschein. Er war für zwei Eier. Ich weinte und fragte den Entwicklungshelfer, was ich mit zwei Eiern anfangen sollte. Wir hatten seit fünf Monaten keine Eier mehr gesehen, aber zwei Eier würden nicht ausreichen, um meine Töchter zu ernähren.

Das brach mir das Herz, und ich kehrte verzweifelt zu unserem Zelt zurück. Auf dem Weg dorthin traf ich meine Tante, die 70 Jahre alt ist. Sie befand sich in einem erbärmlichen Zustand. Israel hatte ihren Mann und zwei ihrer Kinder getötet.

Ich gab ihr eines meiner Eier.

Im Zelt teilten wir das Ei in Portionen, die wir miteinander teilen konnten. Aber dieses Ei war nur zum Probieren, nicht zum Essen.

Wir legten uns schlafen und hofften, dass wir morgen genug zu essen bekommen würden, um unseren Hunger zu stillen.

Wir werden aus Gaza vertrieben. Wir wollen unbedingt einen sicheren Ort finden und die Grenze nach Ägypten überqueren.

Wir haben gehört, dass jede Grenzübertrittsgenehmigung 5.000 Dollar pro Person kostet. Für unsere kleine Familie würde das 35.000 Dollar bedeuten.

Ich habe wirklich keine Hoffnung für die Zukunft. Jeden Tag verlieren wir unsere Verwandten, unsere Freunde und Nachbarn bei israelischen Angriffen.

Ich möchte nur, dass meine Familie aus diesem Völkermord herauskommt, dass sie eine Chance hat, dem Tod zu entkommen.  Quelle



 

Israelischer Arzt sagt, dass die grausamen Bedingungen in der Haftanstalt "gegen das Gesetz" verstoßen

In einem Brief an israelische Beamte erklärt der Arzt, dass palästinensischen Gefangenen aufgrund von Verletzungen durch Handschellen Gliedmaßen amputiert werden mussten und sie gezwungen wurden, in Windeln zu defäkieren

MEE-Mitarbeiter  - 4 April 2024 - Übersetzt mit DeepL

Ein Arzt eines israelischen Feldlazaretts, in dem Palästinenser aus dem Gazastreifen festgehalten werden, hat erschütternde Details über die Zustände beschrieben, darunter die Amputation von Gliedmaßen aufgrund von Verletzungen durch Handschellen und Gefangene, die gezwungen werden, in Windeln zu defäkieren.

Der namentlich nicht genannte Arzt, der in der Einrichtung Sde Teiman zwischen Gaza und Bersheeba in der Negev-Wüste arbeitet, hat in einem Brief an den israelischen Verteidigungsminister, den Gesundheitsminister und den Rechtsberater der Regierung über seine Erfahrungen berichtet. Der Brief wurde am Donnerstag von Haaretz veröffentlicht.

Sde Teiman wurde nach dem Ausbruch des Krieges im vergangenen Jahr als vorübergehende Einrichtung für die Inhaftierung von Personen eingerichtet, die beschuldigt werden, an dem Angriff der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein.

Viele der Festgenommenen haben keine Verbindung zur Hamas und wurden nach dem Verhör wieder freigelassen.

"Von den ersten Tagen des Betriebs der medizinischen Einrichtung bis heute bin ich mit schwierigen ethischen Dilemmata konfrontiert", heißt es in dem Schreiben. "Mehr noch, ich schreibe, um zu warnen, dass die Merkmale der Aktivitäten der Einrichtung in keinem der Abschnitte, die sich auf die Gesundheit der inhaftierten Kämpfer beziehen, mit dem Gesetz übereinstimmen."

Der Arzt sagte, dass das Krankenhaus in der Einrichtung nicht regelmäßig mit Medikamenten und Ausrüstung versorgt wird.


Von den ersten Tagen des Betriebs der medizinischen Einrichtung bis heute bin ich mit schwierigen ethischen Dilemmas konfrontiert".

- Israelischer Arzt


Sie sagten auch, dass alle Patienten den ganzen Tag über mit Handschellen an allen vier Gliedmaßen gefesselt sind, ihre Augen bedeckt sind und sie mit einem Strohhalm gefüttert werden, unabhängig davon, wie gefährlich sie sind. Viele werden gezwungen, ihren Stuhlgang in einer Windel abzulegen.

"Unter diesen Bedingungen verlieren in der Praxis selbst junge und gesunde Patienten nach ein oder zwei Wochen Krankenhausaufenthalt an Gewicht", so die Forscher.

Die meisten Patienten befinden sich aufgrund von Verletzungen im Krankenhaus, die sie sich während ihrer Festnahme und der langen Fesselung zugezogen haben, was zu schweren Verletzungen geführt hat, "die wiederholte chirurgische Eingriffe erfordern", so der Arzt.

Drei Quellen berichteten gegenüber Haaretz, dass im vergangenen Jahr einem Gefangenen die Hand amputiert werden musste, nachdem er durch die langen Handschellen verwundet worden war. Die israelische Armee teilte mit, dass nach einer ersten Untersuchung keine umfassendere Untersuchung eingeleitet wurde, da kein strafrechtliches Vergehen festgestellt werden konnte.

Ein Militärsprecher erklärte, die Art und Weise des Anlegens von Handschellen stehe im Einklang mit dem Gesetz und "dem Gefährlichkeitsgrad des jeweiligen Gefangenen".

Verletzung der Verpflichtungen gegenüber den Patienten

Der Arzt fügte hinzu, dass es an Medikamenten für chronisch Kranke fehle und dass einige Gefangene unter epileptischen Anfällen litten. Die Patienten würden nicht angemessen behandelt und nach Operationen oder Eingriffen oft zu früh entlassen.

Außerdem sei das Krankenhaus oft nur mit einem Team von Krankenschwestern und einem einzigen Arzt besetzt, bei dem es sich um einen Orthopäden oder einen Gynäkologen handeln könne.

"Das führt zu Komplikationen und manchmal sogar zum Tod des Patienten", so der Arzt.

"Wir alle - die medizinischen Teams und Sie, die für uns zuständige Ebene im Gesundheitsministerium und im Verteidigungsministerium, [sind] Partner bei der Verletzung des israelischen Rechts und - was für mich als Arzt vielleicht noch schlimmer ist - bei der Verletzung meiner grundlegenden Verpflichtung gegenüber den Patienten, wo immer sie Patienten sind, wie ich es bei meinem Abschluss vor 20 Jahren geschworen habe."

Israelische Beamte, die den Brief erhalten haben, erklärten gegenüber Haaretz, sie nähmen die angesprochenen Probleme "sehr ernst", und deuteten an, dass wahrscheinlich eine Untersuchung stattfinden werde.

Ein Sprecher des Militärs sagte, dass es bei der Behandlung von Gefangenen "im Rahmen der Gesetze" handele.

"Jedes Verfahren wird dokumentiert und überwacht und erfolgt mit äußerster Rücksicht auf die Menschenwürde der Gefangenen in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des israelischen und internationalen Rechts", so der Sprecher.

Sie fügte hinzu, dass es unter den "Terrorverdächtigen" auch solche gebe, die "sehr gefährlich seien und beabsichtigten, jedem Israeli, auch dem medizinischen Personal, Schaden zuzufügen".

Ein Beamter des Gesundheitsministeriums erklärte, die medizinische Versorgung in Sde Teiman entspreche "den internationalen Regeln und Verträgen, denen Israel verpflichtet ist".

Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation HaMoked befanden sich am 1. April 849 palästinensische Gefangene aus dem Gazastreifen in israelischen Gefängnissen.  Quelle

Der Palästinenser Ashraf Abu Draz trauert um seine beiden Töchter Aseel und Rusul und seine Frau, als ihre Leichen aus dem al-Najjar-Krankenhaus zur Beerdigung in Rafah, Gaza, gebracht werden, 4. April 2024

Operation "Al-Aqsa-Flut" Tag 181:

Kindersterben in Gaza nimmt zu, Geiselverhandlungen stecken fest

WHO-Chef Ghebreyesus sagte, er sei "entsetzt" über die Zerstörung des Al-Shifa-Krankenhauses. Unterdessen wächst der innenpolitische Druck auf Netanjahu, ein Geiselabkommen mit der Hamas zu schließen, während der UN-Menschenrechtsrat ein Waffenembargo gegen Israel erwägt.

QASSAM MUADDI - 4. 4. 2024 - Übersetzt mit DeepL

 

Todesopfer

33037+ Tote* und mindestens

75.668 Verwundete im Gazastreifen.

454+ getötete Palästinenser im besetzten Westjordanland und Ostjerusalem.**

*Das Gesundheitsministerium von Gaza bestätigte diese Zahl auf seinem Telegram-Kanal. Einige Menschenrechtsgruppen gehen davon aus, dass die Zahl der Toten weitaus höher liegt, wenn man die mutmaßlichen Toten mit einbezieht.

** Die Zahl der Todesopfer im Westjordanland und in Jerusalem wird nicht regelmäßig aktualisiert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde vom 17. März ist dies die neueste Zahl.


Wichtige Entwicklungen

Israel tötet 62 Palästinenser und verwundet 91 in den letzten 24 Stunden im Gazastreifen. Damit steigt die Zahl der Toten seit dem 7. Oktober auf 33.037 und die Zahl der Verwundeten auf 75.668, so das Gesundheitsministerium im Gazastreifen.

Weltgesundheitsorganisation: Patienten in al-Shifa werden sterben, wenn sie nicht evakuiert werden, Todesfälle bei Neugeborenen nehmen in Gaza zu.

Hamas-Chef: Israel manövriert in Verhandlungen, um den Krieg gegen Gaza zu verlängern.

WCK fordert unabhängige Untersuchung der Tötung von sieben Entwicklungshelfern in Deir al-Balah durch Dritte.
Der UN-Menschenrechtsrat prüft eine Resolution zur Verhängung eines Waffenembargos gegen Israel und warnt vor der "Möglichkeit eines Völkermords" in Gaza.

600 britische Anwälte fordern in einem Brief an Rishi Sunak einen Stopp der Waffenverkäufe an Israel und argumentieren, dass Waffenverkäufe an Israel gegen internationales Recht verstoßen.

Die Hisbollah gibt bekannt, dass einer ihrer Kämpfer bei israelischen Angriffen getötet wurde und dass sie sechs Angriffe auf israelische Stellungen jenseits der Grenze verübt hat.

Westjordanland: Ein Palästinenser wird in der Nähe von Jenin getötet, während israelische Streitkräfte Razzien in Hebron, Bethlehem und Qalqilya durchführen.


Israel tötet 62 Palästinenser und verwundet 91 in den letzten 24 Stunden
Israelische Streitkräfte haben in den vergangenen 24 Stunden im gesamten Gazastreifen 62 Palästinenser getötet und 91 verwundet, wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte.

Unterdessen berichteten lokale Medien, dass israelische Artillerie das Viertel Atatra in Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen beschossen hat. Gleichzeitig wurde aus dem Al-Shifa-Krankenhaus berichtet, dass drei Tage nach dem Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem medizinischen Komplex nach zweiwöchigen Angriffen weiterhin Dutzende von Leichen in der Umgebung des Krankenhauses gefunden wurden.

Im zentralen Gazastreifen bombardierten israelische Luftangriffe erneut palästinensische Häuser im Flüchtlingslager al-Maghazi und töteten mindestens 10 Palästinenser. Drei weitere Palästinenser wurden durch israelische Angriffe im Dorf Mighraqa und im Gebiet Zawaydeh getötet, zwei weitere durch einen israelischen Angriff auf ein Familienhaus in Deir al-Balah.

Im südlichen Gazastreifen wurden bei israelischen Angriffen eine Frau und ihre drei Kinder in der Nachbarschaft von Tel al-Sultan in Rafah getötet. Bei einem weiteren israelischen Angriff in der Bashiti-Straße in Rafah wurden eine Frau und ihr Sohn getötet und mehrere weitere Palästinenser verwundet, während bei einem weiteren Angriff ein 20-jähriger Palästinenser in der Nähe des al-Najjar-Krankenhauses in Rafah getötet wurde.

In Khan Younis trafen israelische Angriffe den westlichen Teil der Stadt, wo Sanitäter drei getötete Palästinenser in der Nähe des Nasser-Krankenhauses bargen. Unterdessen zerstörten israelische Kampfflugzeuge mehrere Häuser in dem Dorf Abasan östlich von Khan Younis. Israelische Bodentruppen sprengten Berichten zufolge auch mehrere Häuser in der Gegend von Batn al-Samin im Süden der Stadt.

WHO-Chef "entsetzt" über Zerstörung des Al-Shifa-Krankenhauses
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, zeigte sich am Mittwoch "entsetzt" über die Zerstörung des Al-Shifa-Krankenhauses, des größten Krankenhauses in den palästinensischen Gebieten.

Ghebryesus sagte, ein WHO-Team habe versucht, von der israelischen Armee die Erlaubnis zu erhalten, al-Shifa zu betreten und zu prüfen, was in dem medizinischen Komplex gerettet werden könne, und fügte hinzu, dass "die Situation im Moment katastrophal aussieht".

Die israelischen Streitkräfte hatten al-Shifa am 19. März zum zweiten Mal seit dem 7. Oktober gestürmt. Die Razzia dauerte zwei Wochen lang an. Palästinensische medizinische Quellen beschrieben die "totale Zerstörung" des Krankenhauses durch die israelischen Streitkräfte nach deren Abzug am Montag.

Das Krankenhaus umfasste 750 Betten, 26 Operationssäle, 32 Intensivstationen und ein Zentrallabor. Am Dienstag erklärten die Mediziner von al-Shifa, die israelischen Truppen hätten Dutzende von Räumen zerstört, mehrere Stockwerke in Brand gesetzt und einen Großteil der Ausrüstung vernichtet.

Ghebryesus fügte hinzu, dass sich immer noch viele Patienten in den Einrichtungen von al-Shifa befinden und in Lebensgefahr schweben, wenn sie nicht evakuiert werden.

Unterdessen erklärte die WHO-Sprecherin Margaret Harris, dass die Zahl der neugeborenen palästinensischen Babys im Gazastreifen zunehme.

Harris wies darauf hin, dass im Krankenhaus Kamal Adwan im nördlichen Gazastreifen täglich 15 Neugeborene aufgrund von Unterernährung verhungern. Harris betonte, dass der Bedarf an medizinischer Versorgung heute größer sei als je zuvor.

Harris wies auch darauf hin, dass es für die WHO schwierig ist, die genaue Zahl der Todesfälle bei Kindern im Gazastreifen zu dokumentieren, da die Zerstörungen so groß sind und viele Menschen nicht einmal die verbleibenden Krankenhäuser aufsuchen, in denen die Todesfälle registriert werden.

Katar sieht in der Rückkehr der vertriebenen Palästinenser in den Norden das Haupthindernis für die Waffenstillstandsverhandlungen
Katars Premierminister Muhammad Abdel Rahman al-Thani erklärte am Mittwoch, dass die Verhandlungen über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Gefangenen zwischen der Hamas und Israel ins Stocken geraten sind. Berichten zufolge sind die Verhandlungen an denselben Streitpunkten festgefahren wie bei früheren Verhandlungsrunden in Paris.

Al-Thani wies darauf hin, dass das Haupthindernis weiterhin die Weigerung Israels sei, die Rückkehr palästinensischer Zivilisten in ihre Häuser im nördlichen Gazastreifen zuzulassen. Zuvor hatte der israelische Kriegsminister Yoav Gallant erklärt, Israel könne die Rückkehr von Frauen und Kindern nur nach einer Durchsuchung durch die israelischen Streitkräfte erlauben.

Unterdessen sagte der Chef des Hamas-Politbüros, Ismail Haniyeh, in einer Fernsehansprache am Mittwoch, dass Israel in den Verhandlungen manövriere, um die Aggression gegen Gaza zu verlängern.

Haniyeh sagte, die Hamas sei fest entschlossen, den Krieg vollständig zu beenden, und fügte hinzu, dass Israels Angriff auf den Gazastreifen aufgrund der militärischen Unterstützung Israels durch die USA fortgesetzt werde.

Auf israelischer Seite forderte ein Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, Benny Gantz, gemeinsam mit dem Oppositionsführer Yair Lapid vorgezogene Neuwahlen, um die Regierung Netanjahu abzulösen. Gantz' Äußerungen fielen in eine Zeit, in der Tausende von Israelis in Tel Aviv und Jerusalem protestierten und ein Waffenstillstandsabkommen, die Freilassung israelischer Gefangener in Gaza und vorgezogene Wahlen forderten.

Israel tötet einen Palästinenser in Dschenin und führt Razzien in mehreren Städten im Westjordanland durch
Israelische Streitkräfte töteten einen Palästinenser in der Stadt Ya'bad westlich von Dschenin im nördlichen besetzten Westjordanland.

Der Mann wurde vom palästinensischen Gesundheitsministerium als der 28-jährige Asaad Isam Amr identifiziert, ein alleinstehender Arbeiter und ehemaliger Häftling in israelischen Gefängnissen. Lokalen Quellen zufolge war Amr Mitglied des örtlichen bewaffneten Widerstands.

Örtlichen Quellen zufolge stürmten israelische Spezialkräfte am frühen Donnerstag Ya'bad inmitten bewaffneter Zusammenstöße mit örtlichen palästinensischen Kämpfern, während israelische Spezialkräfte das Haus von Amr stürmten, wo sie ihn nach einem kurzen Schusswechsel töteten.

Nach dem Rückzug der israelischen Streitkräfte wurde die Leiche von Amr von Anwohnern geborgen und später auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.

In der Zwischenzeit führten die israelischen Streitkräfte Razzien in den Städten Qalqilya und Hebronm sowie im Flüchtlingslager Dheisheh in Bethlehem durch und verhafteten 40 Palästinenser im gesamten Westjordanland.

Seit dem 7. Oktober hat Israel mehr als 7.800 Palästinenser verhaftet. Derzeit sind mindestens 9.100 Palästinenser in israelischen Gefängnissen inhaftiert, darunter 51 Frauen, 200 Kinder und mehr als 3.500 Gefangene ohne Anklage oder Gerichtsverfahren.

Mit der Tötung von Assad Amr am Donnerstag ist die Zahl der von Israel im Westjordanland getöteten Palästinenser seit dem 7. Oktober auf 455 und seit Jahresbeginn auf 140 gestiegen.   Quelle

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