Das Palästina Portal

Täglich neu - Nachrichten, Texte aus dem und über das besetzen Palästina - Aufklärung statt Propaganda

 KurznachrichtenArchiv - ThemenLinksFacebook   -    20. September  2022   -   Sponsern SieAktuelle TermineSuchen

 

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

: Das Militärgericht von Ofer hat die Haft von Hafez Hureini verlängert.

Fotos von: Emily Glick und Oren Ziv / Activestills - 19. 9. 2022

Hafez wurde verhaftet, nachdem er vor einer Woche von fünf bewaffneten Siedlern auf seinem Land in At-Tuwani, Westjordanland, angegriffen worden war, und befindet sich seitdem mit zwei gebrochenen Armen in israelischer Haft. Heute wurde die Anklage gegen Hafez von versuchtem Mord auf schwere Körperverletzung reduziert, und seine Haft wurde um drei Tage bis zu seiner nächsten Anhörung verlängert, die am 21.9. vor dem Militärgericht Ofer stattfinden wird. Während der Anhörung fand vor dem Gericht ein Protest statt.

 

Bewaffnete Siedler haben einen palästinensischen Mann angegriffen. Raten Sie mal, wer im Gefängnis sitzt?

Hafez Hureini wurden beide Hände von Siedlern gebrochen, als er auf seinem Land arbeitete. Jetzt sitzt er in Haft, während seine Angreifer frei herumlaufen.

Oren Ziv - 19. September 2022
 

Die israelische Polizei reduzierte am Montag die Anklage gegen den palästinensischen Landwirt Hafez Hureini, der des versuchten Mordes beschuldigt worden war, nachdem er sich letzte Woche bei der Arbeit auf seinem Land gegen einen Siedlerangriff verteidigt hatte. Hureini aus dem Dorf A-Tuwani in den besetzten südlichen Hebron-Hügeln wird nach einer Anhörung vor dem Militärgericht Ofer nun der schweren Körperverletzung beschuldigt.

Hureini wurde verhaftet und befindet sich seit vergangenem Montag in Untersuchungshaft, nachdem falsche Behauptungen von Siedlern, die von den israelischen Mainstream-Medien verbreitet wurden, über einen "Lynchmord" von Dutzenden von Palästinensern an einem Siedler namens Itamar Cohen aufgestellt worden waren. Eine Untersuchung von +972 und Local Call ergab jedoch, dass Cohen zu einer Gruppe von Siedlern gehörte, die mit einem Gewehr und Metallrohren bewaffnet in privates palästinensisches Land eingedrungen waren und eine kleine Gruppe palästinensischer Bauern, darunter Hureini, angegriffen hatten. Während der Auseinandersetzung, bei der Hureini in Notwehr handelte, wurde Cohen getroffen und erlitt Schädelfrakturen, während Hureini beide Hände gebrochen wurden. Nach den Ermittlungen reduzierte die Polizei die Anklage gegen Hureini.

Das Gericht verlängerte Hureinis Haft um drei Tage, während der Richter die Polizei für die mangelnden Fortschritte bei den Ermittlungen kritisierte und nicht auf ihren Antrag einging, Hureinis Haft wegen der bevorstehenden jüdischen Feiertage um weitere neun Tage zu verlängern. Der Richter lehnte auch den Antrag des Anwalts Riham Nasra, der Hureini vertrat, ab, ihn aus der Untersuchungshaft zu entlassen. "Ein 52-jähriger Mann mit zwei gebrochenen Händen stellt keine Gefahr dar", so Nasra.

Hureini erschien zur Anhörung mit bandagierten Händen und sah müde aus. Im Saal waren zwei seiner Familienangehörigen, der Abgeordnete Ofer Cassif von der linken Hadash-Partei und europäische Diplomaten anwesend. Außerhalb des Gerichts demonstrierten Dutzende linker israelischer Aktivisten für seine Freilassung, was in der Verhandlung deutlich zu hören war.

Der Staatsanwalt der Polizei bestätigte während der Anhörung, dass der Vorfall auf "auf den Namen von Palästinensern registriertem Land" stattfand und dass die Siedler mit "Stöcken" ankamen. Er fügte hinzu, dass die Polizei versucht habe, die Siedler ausfindig zu machen, die an dem Angriff beteiligt waren, aber bisher erfolglos gewesen sei. Was den bei dem Vorfall verletzten Siedler betrifft, so wurde festgestellt, dass seine Aussage erst im Krankenhaus aufgenommen wurde und er nach Angaben des Staatsanwalts wahrscheinlich in den kommenden Tagen befragt werden wird.

Trotz der Tatsache, dass der gesamte Vorfall in einem ununterbrochenen Video dokumentiert wurde, das von einer am Tatort anwesenden Person gefilmt wurde, bestand der Staatsanwalt darauf, dass es sich um einen "komplexen Fall" handelt. Er sagte, dass dem Gericht ein vertraulicher Bericht vorgelegt wurde, und weigerte sich, viele der von Hureinis Anwalt gestellten Fragen zu beantworten. Der Staatsanwalt bestätigte auch, dass drei Ermittlungsmaßnahmen, zu denen er keine näheren Angaben machte, noch nicht durchgeführt wurden; bei der letzten Anhörung am Donnerstag hatte die Polizei behauptet, dass die Entlassung Hureinis aus der Untersuchungshaft diese Bemühungen stören könnte.

Nasra legte dem Gericht erneut das Video vor, das den Vorfall dokumentiert, und sagte, es sei zwar "unbestritten, dass einer der Siedlerangreifer verletzt wurde", aber das Filmmaterial mache auch deutlich, dass Cohen "erst angegriffen oder zurückgedrängt wurde, nachdem er Hureini angegriffen und ihm die Hände gebrochen hatte, und zwar auf seinem Privatgrundstück". Hureini, so Nasra weiter, habe "aus einem unmittelbaren und greifbaren Gefühl der Gefahr heraus" gehandelt - was nach dem Dromi-Gesetz, das die Möglichkeit der Selbstverteidigung im Falle eines Eindringens in Privateigentum vorsieht, zulässig sei, sagte sie.

"Die Frage ist nicht, ob der Gefangene [den Siedler] zurückgeschubst hat oder nicht, sondern in welchem Zusammenhang er dies tat. Es bestand hier eine objektive Gefahr", so Nasra weiter. In der letzten Gerichtsverhandlung hatte der Richter nicht ausgeschlossen, dass Hureini in Notwehr gehandelt hatte. Nasra fügte hinzu, dass Hureini zwar in Haft ist, seine israelischen Angreifer aber frei sind und noch nicht unter Vorbehalt befragt werden konnten.

Seit dem Vorfall hat die Armee ihre Razzien in A-Tuwani verschärft. An drei aufeinanderfolgenden Tagen führten Soldaten abends und nachts Razzien in dem Dorf durch, warfen Blendgranaten in Häuser und nahmen Bewohner fest. Am vergangenen Freitag durchsuchte die Armee das Haus des +972-Autors Basil Adra.

Zuvor hatten Siedler am Eingang von Havat Ma'on gegen den Vorfall protestiert, während Soldaten palästinensische Bewohner und linke Aktivisten daran hinderten, sich den landwirtschaftlichen Flächen zu nähern.

Am Samstag hielten palästinensische und israelische Aktivisten einen kleinen Protest auf dem Land neben A-Tuwani ab und forderten die Freilassung Hureinis. Die Armee löste den Protest auf und nahm sechs Demonstranten fest, die später wieder freigelassen wurden. Seit dem Protest von letzter Woche hat die Armee zeitweise aufgehört, palästinensische Schulkinder aus dem Weiler Tuba zu ihrer Schule in A-Tuwani zu begleiten, um sie vor Angriffen der Siedler von Havat Ma'on zu schützen.

Am Sonntag besuchte der rechtsgerichtete Politiker Amichai Chikli das Gebiet und wiederholte - obwohl bereits widerlegt - die falschen Behauptungen, dass es sich bei der Konfrontation in Wirklichkeit um einen "Hinterhalt" und "Lynchmord" an Juden gehandelt habe. Am Montagmorgen vor dem Militärgericht in Ofer hatte sogar die Polizei ihre Meinung geändert und wiederholte die Falschmeldung nicht mehr. In der Zwischenzeit wurde gegen die Angreifer von Hureini noch keine offizielle Untersuchung eingeleitet.  Quelle

 

Israelische Soldaten zerstören Zäune und das Wassernetz in der Nähe von Jericho

19. 9. 2022  - Übersetzt mit DeepL

Am Montag drangen israelische Soldaten in palästinensisches Land in der Nähe des Dorfes und Naturschutzgebietes Al-Awsaj nördlich von Jericho im nordöstlichen Teil des besetzten Westjordanlandes ein und zerstörten ein Wassernetz und Zäune.

Jihan Sarsawi, der Medienkoordinator von Al-Awsaj, sagte, dass mehrere Armeejeeps in die Ländereien in der Nähe des Dorfes eindrangen, insbesondere in das Becken Nr. 44, bevor sie die Ländereien mit Bulldozern plünderten und einen Zaun und ein Wassernetz auf dem Ackerland von Ahmad Hashash aus Nablus im nördlichen Westjordanland zerstörten.

Sarsawi fügte hinzu, dass die Soldaten die Wasserleitungen und den Zaun beschlagnahmten, bevor sie sich zurückzogen.

Das landwirtschaftliche Dorf Al-Awsaj erstreckt sich über hundert Dunam palästinensischen Bodens und gilt als Modell für die ersten landwirtschaftlichen Dörfer in Palästina.

In diesem Zusammenhang sind die Soldaten in das Dorf Al-Awja nördlich von Jericho eingedrungen und haben sieben von vierzehn Zelten abgebaut und beschlagnahmt.

Die Soldaten beschlagnahmten auch landwirtschaftliche Geräte und Vorräte aus den Zelten, nachdem sie behauptet hatten, die Zelte befänden sich zum Teil im Gebiet C des Westjordanlandes".

Die Zelte waren vor fast einem Monat aufgestellt worden und wurden von palästinensischen Landwirten und Agraringenieuren genutzt.

Am Montagmorgen drangen mehrere Fahrzeuge und Bulldozer der israelischen Armee in das Beduinendorf Rashayda südöstlich von Jericho im nordöstlichen Teil des besetzten Westjordanlandes ein und rissen drei Wohnhäuser ab.  Quelle

Eine Palästinenserin  trägt ein Plakat mit dem Spruch:
„Wahrheit ist auf Seiten der Unterdrückten“ – Malcolm X“
 


Der Holocaust und die Nakba

Palestines Update 586 –  25. 8. 22


Meinung - Ranjan Solomon - Israel und Deutschland verlängern ihren Wirbel über den Kommentar von Mahmoud Abbas zum Holocaust, der von Israel auf das palästinensische Volk geschieht. Abbas kann Fakten nicht umdrehen, selbst, wenn er seine Stellungnahme zurücknimmt. Abbas ist kein politischer Heiliger. Aber er hat in diesem Fall mit Mut und ehrlich seine Meinung gesagt. Deutschland kann das nicht schlucken, weil es ihm im Magen liegt von den Ereignissen von 1941 bis 1945 her.

Paulo Freire, der große brasilianische Erzieher und Philosoph stellte – wie bekannt – in seinem Buch „Pädagogik der Unterdrückten“ fest, dass die Unterdrückten dazu neigen, das Bild vom Unterdrücker zu internalisieren‘ und daher das Verhalten der Letztgenannten zu verdoppeln, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Nach seinem Verständnis muss die posttraumatische Erziehung transformative Werte antreiben, die die Wiederholung der Wege des Unterdrückers nachbilden. In der rasenden Eile, die Opfer davon zu rehabilitieren. was den Juden in Europa geschehen ist, ging die Welt daran, ihre Hände bei diesem Problem in Unschuld zu waschen und es den Palästinensern überzustülpen. Das Vereinigte Königreich unter Balfour nahm seine praktizierte koloniale Geistlosigkeit eines politischen Vermächtnisses an, wo Verwirrung und Konflikt an den Zügeln waren. Sie ließen die Palästinenser und die Israelis im Kriegszustand zurück, der später zu „The Nakba“ führte.

In seinem Artikel „Der Holocaust und die Nakba: Nationale Identität und jüdisch-arabische Partnerschaft“ schrieb Alon Confino ein israelischer Kulturhistoriker und Direktor des Instituts für Holocaust-, Genocid- und Erinnerungsstudien: „Die Verbindung zwischen Holocaust und Nakba ist wahrscheinlich das Belastendste für beide, Juden und Palästinenser.

Für die Juden ist sie eine Gründer-Vergangenheit und einige würden sagen, eine einmalige, und so mag darüber zu sprechen in Zusammenhang mit jedem anderen Ereignis erscheinen wie die Banalisierung der Ausrottung der Juden, und sogar eine moralische und politische Drohung darstellen. Für die Palästinenser ist die Nakba eine Gründer-Vergangenheit, und weil die Juden den Holocaust anrufen, um ihn anzurufen zur Rechtfertigung des Zionismus und der Aktionen Israels, ist für viele Palästinenser das Erkennen des Holocaust von gleichem Wert wie die Legitimierung der Ungerechtigkeiten der Nakba und die Schlechtigkeit, dass Israel immer noch auf ihr herumreitet. Ebenso für Deutsche ist die Gegenüberstellung dieser beiden Ereignisse eine sensible Sache, weil sie sich teilweise verantwortlich fühlen für die Erinnerung an den Holocaust.

Statt in Polemik zu verweilen könnten Deutschland und Israel sich ernsthaft mit zukünftigem Denken und Handeln beschäftigen, womit ein politischer Entwurf mit einem Sinn für Dringlichkeit erreicht und eine neue politische Praxis für die Palästinenser zu einem gerechten und friedvollen Leben wieder hergestellt wird. Das wird zu einem politischen Raum führen, innerhalb von welchem eine auf Werten basierende Koexistenz aufgebaut und die Asymmetrie erledigt wird, die jetzt Israels kolonialistischen Apartheidstaat erhält. Für diese Option gibt es keine Alternative.

Eine neue Stellungnahme in Sachen Europäische Kommission bestätigt: „Vergangene Behauptungen von Missbrauch von EU-Zuwendungen in Bezug auf gewisse palästinensische Organisationen der Zivilgesellschaft wurden nicht bewiesen.“ Die EU wiederholt auch ihre weitergehende Unterstützung für solche Organisationen, weil „diese eine entscheidende Rolle für die Einhaltung des Völkerrechts, der Menschenrechte und der demokratischen Werte spielen.“

Aber Ramona Wadi, unabhängige Forscherin, freischaffende Journalistin, Buchrezensentin und Bloggerin bleibt fest in ihrer Ansicht über das „Double Speak“ (= Doppelzüngigkeit) der EU. Sie bestreitet die „hübschen Worte“ der EU. In ihrem Lobgerede hat die „Bedeutung größere Einwirkung, was bedeutet, dass Israel erlaubt wird, unbeachtet seine Gewalttaten durchzuführen“. Erstens zeigt auch das Lob der EU für solche Organisationen seine eigene Unbedarftheit. Zweifellos sind die Zivilgesellschaft und Menschenrechtsorganisationen unverzichtbar, aber sie wurden auch dazu gemacht, weil die Regierungen sich verlassen auf die Verletzbarkeit des Völkerrechts. Die Tatsache, dass die EU Organisationen der Zivilgesellschaft in Palästina finanziert und dieses weiterhin tun wird, ist nur der Teil einer größeren Gleichung, die den Block sieht in einer doppelzüngigen Rolle, die sowohl den Unterdrücker wie auch – in geringerem Ausmaß – die Unterdrückten fördert. Also hält die EU die Ungleichheit zu Gunsten der israelischen Gewalttätigkeit aufrecht, während die palästinensischen Organisationen der Zivilgesellschaft beschränkt werden in Sachen der geringeren Förderung im Vergleich zu der Größe der Gewalttaten, die Israel begeht.  Bitte lesen und verbreiten! 
In Solidarität, Ranjan Solomon
 


 

Zum vergrößern das Bild anklicken



Israel hat kein Copyright für das Wort ‚Holocaust‘

Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas wurde kürzlich von Deutschland und von Israel verurteilt, weil er von „Holocausts“ sprach, die gegen das palästinensische Volk durchgeführt werden; der palästinensische Journalist Abdel Bari Atwan sagt, Israel habe kein Copyright für diesen Ausdruck. „Ich war während einer ganzen Reihe von Aussagen nicht einer Meinung mit Mahmoud Abbas, und bin es immer noch nicht. Aber ich unterstütze seine Anwendung des Begriffes „Holocaust“, um die vielen Massaker zu beschreiben, denen die Palästinenser durch die israelischen Streitkräfte jahrelang ausgesetzt sind.“

Abbas, der seine Bemerkungen während einer Pressekonferenz mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz machte, war nicht befragt worden über seine Ansicht zum Nazi-Holocaust, sondern über den Tod der israelischen Athleten anlässlich der 50. Wiederkehr des Geschehens in München. Er verweigerte eine Entschuldigung und seine Antwort – die seine Befrager an die täglich gegen das palästinensische Volk geschehenden ‚israelischen Holocausts‘ erinnern sollte – war scharf und kräftig. Er sollte es nicht widerrufen oder versuchen, klarzustellen oder zu schwindeln, um die Verbrecher zu befriedigen, deren Aussage voll ist von Rassismus, Gräueltaten und Kriegsverbrechen.

Das Massaker der israelischen Athleten in München war nicht von Abbas oder von der Gruppe „Schwarzer September“ durchgeführt worden, die sie entführten. Sie wurden von israelischen Mossad-Leuten und deutschen Polizisten getötet, die den Platz stürmten, wo sie angehalten worden waren. Die fünf Kidnapper, die die Athleten gegen palästinensische Gefangene austauschen wollten, die in israelischen Besatzungsgefängnissen einsaßen, wurden alle liquidiert. Aber Israel, unterstützt von Deutschlands Schuldkomplex, betrachtet sich selbst als über jedem Gesetz oder jeder Verantwortlichkeit stehend und fühlt sich frei, um die Fakten umzudrehen.

Abbas hat zahlreiche jüdische Leben gerettet, indem er 60.000 palästinensische Sicherheitsleute sandte, um die israelischen Siedler während der letzten 30 Jahre zu schützen, was viele Palästinenser für den größten Skandal in der Geschichte der nationalen Befreiungsbewegung halten. Sein einziger Lohn dafür war, von Yair Lapid, Lieberman und anderen israelischen Führern beschimpft zu werden.  
       (Lesen Sie weiter in ‚5 Pillars‘)

 


 


Ist Hamas glücklich, dass Israel den ‚Islamic Jihad‘ „dezimiert“ hat?


Nach dem nicht provozierten Angriff in Gaza durch Tel Aviv, der dutzende Leben von Palästinensern innerhalb von drei Tagen kostete, erschien eine eigenartige Geschichte der israelischen Regierung mit der Narrative, dass Hamas glücklich sei, dass Führer des Islamic Jihad bei Luftangriffen getötet worden waren. Ein anderer israelischer Gesprächspunkt zeichnete Hamas, die die inneren Angelegenheiten von Gaza erledigt, als die „verantwort-lichen Erwachsenen“ im Raum, im Kontrast zum Hardliner und undisziplinierten Islamic Jihad. Verbunden mit dem zweiten Gesprächspunkt ist die Geschichte, dass pragmatische Hamas-Angehörige dazu neigten, an den ‚drei Tagen Feindschaft‘ teilzunehmen, weil sie den status quo nicht vernachlässigen wollten an den von Israel kontrollierten Grenzstellen Gazas.

Alle drei Narrativen lenken ab von der Verantwortung der Israelis für die jüngste Episode einer asymmetrischen Kriegsführung in Gaza. Es war Israel, das den Waffenstillstand brach, der das 11tägige Bombardement auf Gaza im letzten Jahr beendete, von dem die belagerte Küstenregion sich noch erholen muss. Der Angriff in diesem Monat begann mit einem Luftangriff auf Gaza-Stadt, womit Taysir Mahmoud al-Jaabari, ein militärischer Führer des Islamic Jihad und al-Jabari’s Helfer Salameh Muharib Abed getötet wurden.

Die Hinrichtung des Alt-Widerstandsführer würde alles garantieren als eine Antwort in der Form von Raketen, die der Islamic Jihad von Gaza Stunden nach der Tötung von al-Jaabari abfeuerte. Der israelische Premierminister und Verteidigungsminister versuchte/n, den Überraschungsangriff zu rechtfertigen mit der Angabe, die Schläge anzugeben als „das Wegräumen einer konkreten Bedrohung der Bürger des Staates Israel“.

Aber Israel „hat nicht begründet oder bewiesen, woraus die Bedrohung bestand“, wie Omar Shakir, einem Programmdirektor bei ‚Human Rights Watch‘ (= Menschenrechtswache) den ‚Jewish Currents‘ nach einem Waffenstillstand Tage nachher erklärt wurde. Die nicht begründete „konkrete Bedrohung“ ist nur ein leerer Versuch, die offensichtliche Verletzung der früheren Waffenstillstände in Gaza zu rechtfertigen, in denen Israel einverstanden war, in diesem Gebiet Führer des Widerstandes aufzuhören hinzurichten.
(Lesen Sie mehr in electronicintifada.net vom 21. August 2022)

 

 





Gefängnis, Erstickung, Unterwerfung, Wiederholung: Israels Gaza-Politik
 

Bilder von israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen. Bilder von Häusern, die in Schutt und Asche gelegt wurden, und von Männern, Frauen und Kindern, die darunter begraben sind. Sirenen kündigen das jüngste Sperrfeuer palästinensischer Raketen an, die auf israelische Bevölkerungszentren abgefeuert werden. Sirenen verkünden die letzte Abwehr von palästinensischen Raketen, die gegen israelische Bevölkerungszentren abgefeuert werden. Der Schrecken eines sich ausbreitenden Todeszolls. Die Rufe nach Zurückhaltung. Nach einem ericht von ‚Save the Children‘ (= Rettet die Kinder) berichteten vier von fünf Kindern, die sie in Gaza interviewt hatten, dass sie mit Depressionen, Schmerz und Angst leben nach 15 Jahren Abgeschlossenheit. Diese Szene ist so in einer verflossenen Zeit gewesen … und wird wiederkehren in einer vor uns liegenden Zukunft nach wenigen Jahren. Für jene, die sich um Israel und Palästina sorgen, stechen die überwältigende Gewalttätigkeit, das Gefühl der Hilflosigkeit und die Schmerzen gebrochener Herzen jedes Mal erneut zu.

Für jene in Gaza ist es ein Kampf ums Überleben. Wie mein in Gaza stationierter Kollege von ‚Human Rights Watch‘, Abier al-Masri, als Reflex auf die Feindseligkeiten des letzten Jahres
geschrieben hat: „Ich kämpfe, um Wörter zu finden, die den Terror beschreiben, nachts wach zu liegen und nicht zu wissen, ob ich das Tageslicht wieder sehen werde, die Ängste auch aller jener, die ich interviewt habe und die die Auslöschung ihrer Familien durch israelische Schläge überlebt haben und die Agonie, Gazas herausragende Türme reduziert zu sehen auf Berge von Schutt.“

Für jene in Süd-Israel heißt das, unter „ständiger Angst zu leben“ während der Feind-
Einwirkungen, bei denen „in jedem Augenblick eine Rakete auf unsere Köpfe fallen könnte“,
erzählte uns ein Mann, dessen Verwandter bei einem Raketenangriff 2019 getötet wurde.
(Lesen Sie den ganzen Artikel in ‚Middle East Eye‘ – www.middleeasteye.net)

 

 

 

 




Palästinenser rufen nach Verteidigung der Al-Aqsa-Moschee
 

Am 53. Jahrestag der Wiederkehr des Brandangriffes auf die Al-Aqsa-Moschee riefen am Sonntag palästinensische Widerstandsgruppen, die Heilige Stätte möge verteidigt werden gegen Verletzungen durch die Israelis. Die Al-Aqsa-Moschee wurde von einem australischen christlichen Extremisten, Denis Michael Rohan, am 21. August 1969 angezündet. Die Flammen zerstörten verschiedene Teile der historischen Moschee, einschließlich einer 1.000 Jahre alten Kanzel aus Holz und Elfenbein, die zurückreicht bis in die Zeit von Salahuddin Al-Ayyubi.

„Die arabischen und muslimischen Nationen sollten ihre historische Verantwortlichkeit für den Schutz der Al-Aqsa gegen die Überfälle schultern, um diese zu judaisieren“, sagte Hamas. „Jerusalem und Al-Aqsa sind das Herz des Konfliktes mit dem Feind und der Kompass für die Zusammenführung unseres Volkes und unserer Nation. Die Okkupation hat keine Souveränität oder Legitimation gegenüber irgendeinem Teil der Al-Aqsa oder von Jerusalem.“
Inzwischen hat die ‚Islamic Jihad‘-Bewegung Palästinenser aufgefordert, die Verteidigung der Al-Aqsa-.Moschee „mit allen Mitteln“ fortzuführen. Es macht Stress, dass der „Widerstand in allen Formen der Schlüssel zur Verteidigung von Jerusalem ist, das arabisch und islamisch bleiben wird.
(Lesen Sie den ganzen Bericht in ‚Mittel-Ost Monitor‘: Memo – Middle East Monitor. 22.8.22)

 

 




Mehr als 4500 palästinensische Friedenskämpfer beginnen mit Protestmaßnahmen gegen die israelischen Gefängnisdienste
(Bild: Gefängnisfenster von außen, aus denen sich viele Arme strecken)

Mehr als 4500 in Israel eingesperrte palästinensische Freiheitskämpfer begannen heute (vor dem 25. Aug. 2022) mit einer Serie von Maßnahmen, um gegen die Schritte der ‚Israel Prison Services‘ (IPS) zu protestieren, die nach Angabe durch die ‚Palestinian Prisoner Society (PPS) ihr tägliches Leben im Gefängnis behelligen. Diese sagte aus, dass die Gefangenen ihre Schritte damit begannen, dass sie sich weigerten, an den Sicherheits-Checks an den Montagen teilzunehmen und dass sie ihre Mahlzeiten an den Mittwochen zurückgaben. Nach zwei Wochen planen sie, einen Hungerstreik durchzuführen.

Das Gefangenen-Komitee, das alle Fraktionen vertritt, hat sich entschlossen, an den Protest-schritten mitzumachen, nachdem IPS das Einverständnis, auf das man sich mit den Gefangenen im März geeinigt hatte, zurückwies. Man erklärte den Freiheitskämpfern, die lebenslänglichen Freiheitsentzug erhalten hatten, derlei würde ihnen das Leben schwieriger machen, weil sie ständig ihre Räume und Sektoren zu wechseln hatten und zwischen verschiedenen Gefängnissen herumgeschickt würden. PPS sagte, dass diese Maßnahme es hauptsächlich ist, was die Gefangenen veranlasst, zu Protestschritten zu schreiten, denn damit würde die Stabilität des Gefangenen am Ort angegriffen, besonders, weil die Langzeit-Gefangenen am meisten Einfluss haben und das Leben im Gefängnis organisieren.

Zurzeit sind 4500 palästinensische Freiheitskämpfer in israelischen Gefängnissen eingesperrt, darunter 31 Frauen, 175 Jugendliche und 700, die unter administrativem Freiheitsentzug festgehalten sind.
(Quelle          Quelle Update             (Übersetzung Gerhilde Merz)


„Es mag Zeiten geben, in denen wir keine Kraft haben, Ungerechtigkeiten zu verhindern,
aber es darf niemals eine Zeit geben, wo wir nicht protestieren.
Ranjan Solomon
 

Ghada Al-Haddad seit ihrer Rückkehr nach Gaza.

Warum habe ich die USA gegen Gaza "getauscht"?

Ghada Al-Haddad - 19. September 2022 Übersetzt mit DeepL


Warum habe ich die USA verlassen und bin nach Gaza zurückgekehrt? Über diese Frage denke ich nun schon seit über einem Jahr nach. Im September 2021 kehrte ich nach Palästina zurück, nachdem ich seit Juni 2019 in den USA gelebt hatte. Die Zeit, die ich dort verbracht habe, hat mir gezeigt, dass an manchen Klischees viel Wahres dran ist. Im Vergleich zu Palästina sind die USA tatsächlich ein Land der Möglichkeiten. Ich war mit einem Fulbright-Stipendium dort. Die meisten meiner Kommilitonen an der Paul H. O'Neill School of Public and Environmental Affairs der Indiana University hatten keine Schwierigkeiten, einen Job zu finden.

Sie wurden von Deloitte, Grant Thornton und anderen großen Firmen angeworben. Es war viel einfacher, in den USA zu leben als in Gaza. Ich fühlte mich willkommen. Vielleicht lag das daran, dass ich mich mit anderen Arabern umgab, obwohl ich auch eine Reihe amerikanischer Freunde fand. In den letzten Monaten meines Aufenthalts lebte ich in Virginia und pendelte für ein Praktikum nach Washington.

Während dieser Zeit hatte ich oft ein seltsames Gefühl. War es wirklich wahr, dass ich innerhalb der USA reisen konnte, ohne eine Sondergenehmigung zu benötigen? Eine solche Freiheit ist in Gaza unbekannt.

In Versuchung zu bleiben
- Meine Zeit in den USA war keineswegs stressfrei. Während dieser Zeit stellte ich fest, dass ich traumatisiert bin. Jedes Mal, wenn ein Flugzeug über mich hinwegflog, hatte ich schmerzhafte Erinnerungen an die Bombardierung aus der Luft. All die Bilder von Krieg und Zerstörung tauchten in meinem Kopf auf.

Da ich - wie jeder in Gaza - Zeuge des wahren Grauens geworden bin, war ich verwundert über die Dinge, die die Amerikaner beschäftigten. Um die Zeit der Präsidentschaftswahlen 2020 waren die meisten meiner amerikanischen Freunde gestresst. Ein Professor sagte den Unterricht ab, weil er sich zu dieser Zeit sehr belastet fühlte. Ich sah Anzeigen, in denen psychologische Dienstleistungen zu Fragen im Zusammenhang mit der Wahl angeboten wurden. Warum, so fragte ich mich, macht eine Wahl die Menschen ängstlich?

In Gaza konnte ich noch nie von meinem Wahlrecht bei einer wichtigen Wahl Gebrauch machen. ie letzte Wahl zum Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde fand im Jahr 2005 statt. Und die letzte Wahl zum Palästinensischen Legislativrat war 2006. Ich war damals zu jung, um an beiden Wahlen teilzunehmen.

Der Grund, warum ich nach Gaza zurückgekehrt bin, ist ganz einfach. Mein Visum lief ab. Ja, ich war versucht, ohne Genehmigung in den USA zu bleiben. Aber ich bin jemand, der sich an Regeln hält.

Hoffnung säen - Als ich nach Gaza zurückkehrte, habe ich es so weit wie möglich vermieden, über meine Zeit in den USA zu sprechen. Ich wollte nicht, dass die Menschen in Gaza neidisch oder nachtragend werden.
Nach meiner Rückkehr war ich erstaunt, dass meine Freunde in Gaza mich nicht willkommen hießen, sondern mich ermahnten. Sie sagten mir alle, ich hätte wegbleiben sollen.

Es ist nicht schwer zu verstehen, warum. Nach den letzten offiziellen Statistiken liegt die Arbeitslosenquote hier bei 44 %. Mit 72 Prozent ist die Quote bei den 19- bis 29-Jährigen, die einen Hochschulabschluss oder mehr haben, besonders hoch. Und wenn die Menschen Arbeit finden, sind die Löhne häufig niedrig.

Einer meiner Brüder ist Krankenpfleger. Er hat zwei Kinder und bekommt etwa 200 Dollar pro Monat. Mein Bruder kämpft darum, seine Familie zu ernähren. Als ob die Entbehrungen, die durch die vollständige israelische Blockade verursacht werden, nicht schon schlimm genug wären, sind wir auch noch mit erschreckender Regelmäßigkeit Angriffen in großem Stil ausgesetzt. Ein solcher Angriff fand im August dieses Jahres statt.

Obwohl mein Viertel bei dem Angriff nicht direkt betroffen war, gab es in der Nähe Explosionen. Wir waren verängstigt. Als ich meinen kleinen Neffen nach einer Explosion im Arm hielt, konnte ich spüren, wie sein Herz in seinem kleinen Körper pochte.

Der Anschlag hat wieder einmal deutlich gemacht, dass hier niemand sicher ist. Wir haben allen Grund, zu verzweifeln. Doch ich weigere mich, das zu tun. Der Dichter Mahmoud Darwish hat darüber geschrieben, wie arbeitslose und inhaftierte Palästinenser "Hoffnung säen".

Gaza ist unzählige Male treffend als ein Freiluftgefängnis beschrieben worden. Wir alle, die wir hier leben, sind Gefangene. Ich hätte diesem Gefängnis entfliehen können, indem ich in den USA geblieben wäre. Stattdessen habe ich mich entschieden, zurückzukommen.

Trotz all des Leids, das ich miterlebt habe, sehne ich mich immer noch nach einer besseren Zukunft. Ich bleibe optimistisch, dass sich die Dinge ändern werden, wenn genügend Menschen auf der ganzen Welt gegen Israel vorgehen. Es ist unsere Pflicht, Hoffnung zu säen.  Quelle

KOORDINATOR DER REGIERUNGSAKTIVITÄTEN IN DEN GEBIETEN, FEIERLICHE ÜBERGABE DES KOMMANDOS, APRIL 2021
 

Israel hat seine Reisebeschränkungen für das Westjordanland in der Hoffnung auf eine Befreiung von der Visumspflicht in den USA überarbeitet, diskriminiert aber nach wie vor die Palästinenser

"Die Aufnahme Israels in das U.S. Visa Waiver Programm trotz dieser Misshandlung käme einer Billigung dieser Diskriminierung durch die Biden-Administration gleich", sagt Ayah Ziyadeh, die Direktorin von Americans for Justice in Palestine Action.

Michael Arria - 19- 9. 2022- Übersetzt mit DeepL

Der israelische Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT) kündigte kürzlich an, dass er seine künftigen Richtlinien für die Einreise von Ausländern in das Westjordanland überarbeiten werde. Das Land war wegen einer Reihe neuer Reisevorschriften, die im Herbst dieses Jahres in Kraft treten sollen, in die Kritik geraten. Dazu gehörte auch die Bestimmung, dass Ausländer 30 Tage Zeit haben, den Beginn einer romantischen Beziehung mit einem palästinensischen Ausweisinhaber zu melden.

Die Times of Israel erklärte, dass das Land die Beziehungsregelung "fallen lässt". CNN berichtete, Israel habe in dieser Frage eine "Kehrtwende" vollzogen. "Eine der umstrittensten Regeln hätte von ausländischen Passinhabern, die eine offizielle Beziehung mit einem im Westjordanland lebenden Palästinenser eingehen, verlangt, die israelischen Behörden innerhalb von 30 Tagen nach der Verlobung, der Hochzeit oder dem Zusammenziehen zu benachrichtigen", heißt es in einem Artikel auf der Website des Senders, "aber diese Bestimmungen wurden aus den am Sonntag veröffentlichten offiziellen Leitlinien gestrichen."

Nur sind sie es nicht wirklich. COGAT hat zwar die Vorschrift aufgehoben, dass Ausländer innerhalb von 30 Tagen nach ihrer Heirat, Verlobung oder ihrem Zusammenzug eine Beziehung mit einem Palästinenser anmelden müssen. Die allgemeine Einschränkung bleibt jedoch bestehen. Nach den überarbeiteten Vorschriften muss ein "ernannter COGAT-Beamter im Rahmen des Antrags auf Erneuerung oder Verlängerung des bestehenden Visums informiert werden". Mit anderen Worten: Die Personen müssen diese Informationen nach wie vor der COGAT melden, und die COGAT entscheidet nach wie vor, ob sie ein Visum erhalten.

Mit den überarbeiteten Vorschriften wurden auch neue Kategorien von Arbeitserlaubnissen für Lehrkräfte eingeführt und die Obergrenze von 100 Gastdozenten und 150 Studenten an palästinensischen Universitäten aufgehoben. Auch hier handelt es sich um eine weitgehend kosmetische Änderung. Die COGAT muss nach wie vor die akademischen Zeugnisse jedes Dozenten, der an einer palästinensischen Universität auftritt, genehmigen, und sie kann nach wie vor potenzielle Studenten überprüfen, wenn sie glaubt, dass ein Visum "missbraucht" wird.

Vergleichen Sie das Verfahren für den Besuch eines Palästinensers im Westjordanland mit dem für den Besuch eines israelischen Siedlers ... es gibt weiterhin eine unterschiedliche Behandlung, je nachdem, wen Sie besuchen.

Zaha Hassan
- "Es hat sich nicht viel geändert", sagte die Menschenrechtsanwältin und Carnegie Endowment for International Peace-Stipendiatin Zaha Hassan gegenüber Mondoweiss. "Mit der Beziehungsregel muss man das immer noch melden. Es gibt sie immer noch, nur der Zeitpunkt hat sich geändert. Es gab nur geringfügige Änderungen an den Regeln. COGAT ist immer noch diejenige, die bestimmt, wer einreisen darf, und es gibt eine Menge anderer Einschränkungen, die hinzugefügt oder nicht geändert wurden."

"Wer in das Westjordanland einreisen darf, wird immer noch auf dieselbe Weise eingeschränkt", fuhr sie fort. "Ein Großteil der Änderungen ist also völlig irrelevant. Vergleichen Sie den Besuch eines Palästinensers im Westjordanland mit dem Besuch eines israelischen Siedlers. Wenn man einen Siedler besucht, muss man nicht den gleichen Antrag stellen. Es werden keine Fragen gestellt, es gibt also weiterhin eine unterschiedliche Behandlung, je nachdem, wen man besucht.

Befreiung von der Visumpflicht
- Die Beweggründe für die geringfügigen Überarbeitungen des COGAT sind nicht gerade ein Geheimnis. Seit Mitte der 2000er Jahre setzt sich Israel öffentlich dafür ein, in das Programm für visumfreies Reisen (VWP) der Vereinigten Staaten aufgenommen zu werden. Das VWP ermöglicht es Bürgern ausgewählter Länder, sich bis zu 90 Tage lang in den Vereinigten Staaten aufzuhalten, ohne ein Visum beantragen zu müssen. In den letzten Jahren gab es mehrere Bemühungen des Kongresses, Israel in das Programm aufzunehmen, und im September 2021 versicherte Präsident Biden Israel, dass er sich für dieses Ziel einsetzen werde. In einer gemeinsamen Erklärung, die Biden und Premierminister Yair Lapid nach dem Besuch des Präsidenten in Israel im Juli veröffentlichten, heißt es: "Die Vereinigten Staaten und Israel bekräftigen ihr Engagement, ihre gemeinsamen und beschleunigten Bemühungen fortzusetzen, um israelischen Passinhabern die Aufnahme in das U.S. Visa Waiver Program zu ermöglichen".

Es ist schwer zu glauben, dass die öffentlichen Gesten der Regierung in dieser Angelegenheit irgendetwas bewirken werden, da es eine Reihe von klaren Hindernissen gibt, die Israels Aufnahme in das Programm blockieren. Zunächst einmal haben die Länder, die in das Programm aufgenommen werden, sehr niedrige Ablehnungsquoten, während Israel jedes Jahr eine hohe Anzahl von Visa ablehnt. Einem 2010 von Wikileaks veröffentlichten Telegramm des Außenministeriums zufolge scheint es auch Bedenken wegen möglichem Einwanderungsbetrug zu geben. Das größte Hindernis, das Israel im Wege steht, ist jedoch vielleicht das offensichtlichste.

Das Programm zur Befreiung von der Visumspflicht beruht auf dem Grundsatz der Gegenseitigkeit. Wenn Bürger der Vereinigten Staaten bei der Einreise in ein Land diskriminiert werden, kann dieses Land keine Befreiung von der Visumspflicht erhalten. Israel hat jahrelang drakonische Vorschriften für die Einreise von Personen mit palästinensischem oder arabischem Hintergrund in das Westjordanland aufrechterhalten. Dabei spielte es keine Rolle, ob sie Bürger der Vereinigten Staaten sind oder nicht. Die neuen Vorschriften kodifizieren und verschärfen lediglich die bestehenden Beschränkungen. Schon während der Trump-Regierung äußerte die US-Regierung ihre Besorgnis über Israels diskriminierende Reisepolitik. "Insbesondere ist die Regierung in Washington weiterhin besorgt über die ungleiche Behandlung von US-Muslimen an Einreisepunkten und Kontrollstellen", sagte ein Sprecher des Außenministeriums 2017. "Wir sprechen die Frage der Gleichbehandlung aller US-Bürger an den Einreisestellen nach Israel regelmäßig mit den israelischen Behörden an."

"Wie unser eigenes Außenministerium einräumt, hat Israel eine lange Liste von systematischen Misshandlungen, Belästigungen und Diskriminierungen von amerikanischen Bürgern palästinensischer, arabischer oder muslimischer Herkunft, die in ein von Israel kontrolliertes Gebiet reisen, geführt und tut dies auch weiterhin. Israel trotz dieser Misshandlungen die Aufnahme in das U.S. Visa Waiver Programm zu gestatten, käme einer Billigung dieser Diskriminierung durch die Biden-Administration gleich", sagte die Direktorin der Americans for Justice in Palestine Action, Ayah Ziyadeh, gegenüber Mondoweiss. "Biden würde damit sagen, dass Amerikaner mit arabischem und muslimischem Hintergrund entbehrlich sind und den Schutz ihrer eigenen Regierung nicht verdienen, und das ist ein Skandal, gegen den wir uns alle vereinen müssen.

Es ist klar, dass israelische Beamte weiterhin Gespräche mit der Regierung Biden über die überarbeiteten Regeln und die Befreiung von der Visumpflicht führen. "Seit Februar haben die US-Botschaft in Jerusalem, das US-Büro für palästinensische Angelegenheiten und ich intensiv mit der israelischen Regierung über diese Regelentwürfe gesprochen - und wir werden dies auch in den 45 Tagen vor der Umsetzung und während der zweijährigen Pilotphase tun", twitterte der US-Botschafter in Israel, Tom Nides, am 4. September. "Ich habe weiterhin Bedenken bezüglich der veröffentlichten Protokolle, insbesondere hinsichtlich der Rolle von COGAT bei der Entscheidung, ob Personen, die von palästinensischen akademischen Einrichtungen eingeladen werden, für die Einreise in das Westjordanland qualifiziert sind, und der möglichen negativen Auswirkungen auf die Einheit der Familie."

"Es ist wichtig sicherzustellen, dass alle diese Regelungen in Abstimmung mit den wichtigsten Beteiligten, einschließlich der Palästinensischen Behörde, entwickelt werden", fuhr er fort. "Ich erwarte von der israelischen Regierung, dass sie während der Pilotphase die notwendigen Anpassungen vornimmt, um Transparenz sowie eine faire und gleiche Behandlung aller US-Bürger und anderer ausländischer Staatsangehöriger, die in das Westjordanland reisen, zu gewährleisten.

"Die COGAT-Regeln sind absolut entscheidend dafür, ob sich Israel für das Visaprogramm qualifiziert", sagt Hassan. "Es gibt ein großes Interesse an der Spitze der politischen Nahrungskette, Israel zuzulassen, und der Druck ist ziemlich groß, aber wenn das geschehen soll, muss man sich bemühen, die Art und Weise zu übersehen, in der die Bürger diskriminiert werden."  Quelle

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.
 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Education in East Jerusalem and Israel's attempt to obliterate the Palestinian narrative and history

WAFA: “Israeli police raid home of director of Al-Aqsa Mosque and detain him” (imemc.org)

Israeli Army Invades Palestinian Lands In Northern Gaza (imemc.org)ß

Israeli Soldiers Abduct Six Palestinians In Jerusalem And Ramallah (imemc.org)

WAFA: “Israeli police raid home of director of Al-Aqsa Mosque and detain him” (imemc.org)

Head of International Olympic Committee promises support for Palestinian sports

Israeli Soldiers Demolish Three Residential Sheds In Bedouin Village In Jericho (imemc.org)

Including Six Children, Israeli Soldiers Abduct Fourteen Palestinians From Hebron (imemc.org)

Israeli police raid home of director of Al-Aqsa Mosque and detain him

Israeli occupation forces detain 23 Palestinians mainly in Hebron and Jerusalem districts

Israeli Soldiers Invade Shops, Confiscate Surveillance Recordings In Huwwara (imemc.org)

Students in West Bank schools, education minister express solidarity with students in East Jerusalem


Archiv
Dort findet man die Startseiten chronologisch gespeichert >>>.

 

Kontakt | Impressum | Haftungsausschluss | Datenschutzerklärung  | Arendt Art | oben  | Facebook

Das Palästina Portal gibt es seit dem 10.4.2002