Israel hat wiederholt von der Europäischen Union finanzierte
Hilfsprojekte zerstört.
David Cronin - 16. Dezember 2020 -
Übersetzt mit DeepL
Stellen Sie sich vor, Sie haben Nachbarn, die ständig Ihr
Eigentum stehlen oder beschädigen.Wie würden Sie reagieren?
Indem Sie diese Nachbarn zu einer Party einladen? Indem Sie die
Tatsache feiern, dass sie die gleichen "Werte" haben wie Sie?
Israel ist ein missbräuchlicher Nachbar für die Europäische
Union.
Durch einen Antrag auf Zugang zu Informationen erfuhr ich, dass
Israel in den letzten fünf Jahren EU-Hilfsprojekte im besetzten
Westjordanland im Wert von mehr als 2 Millionen Dollar zerstört
hat. Doch anstatt Maßnahmen gegen Israel zu ergreifen, schlürfen
EU-Vertreter regelmäßig Champagner mit ihnen und machen ihrem
missbrauchenden Nachbarn Geschenke.
In einer Notiz der Europäischen Kommission heißt es, dass Israel
seit 2015 fast 560 "Strukturen", die Teil von Hilfsprojekten
waren, "abgerissen oder beschlagnahmt" hat. Diese Projekte
wurden sowohl von der EU insgesamt als auch von ihren einzelnen
Mitgliedern finanziert.
Mehr als 70 dieser Strukturen wurden zwischen Januar und Oktober
dieses Jahres zerstört oder beschlagnahmt, heißt es in der
Notiz.
Es wäre ein Fehler, bei der Betrachtung dieser Zahlen
teilnahmslos zu bleiben.
Die EU hat ihre Hilfsprojekte in den letzten zwei Jahrzehnten um
die von Israel verursachten Schäden ergänzt. Den Rechnungsjahren
sind keine Taten gefolgt.
Kompliziert? Nächsten Monat jährt sich zum 20. Mal eine Drohung,
die sich als vergeblich erwies. Im Januar 2002 gaben die
EU-Außenminister eine Erklärung ab, dass sie sich das Recht
vorbehalten, von Israel "in den geeigneten Gremien"
Wiedergutmachung zu verlangen. Kurz nachdem diese Warnung
ausgegeben wurde, wurde sie tatsächlich zurückgezogen. Chris
Patten, der damalige EU-Kommissar für Außenbeziehungen, sagte
nur zwei Monate später, dass die Eröffnung eines
Gerichtsverfahrens gegen Israel "furchtbar kompliziert" sein
würde. Seine Aussage basierte auf der Idee, dass die
Hilfsprojekte, die die EU finanziert, nicht mehr ihr gehören,
sobald sie die entsprechenden Schecks unterzeichnet hat. Die
Einleitung rechtlicher Schritte wäre daher Sache der
Beihilfeempfänger.
Entgegen der Argumentation von Patten sind die damit verbundenen
Fragen überhaupt nicht kompliziert. Wenn die EU nicht selbst
etwas tun will, können ihre Anwälte die Empfänger oder Verwalter
der Hilfe - zu denen palästinensische Gemeinden und
internationale Wohltätigkeitsorganisationen in der Westbank und
im Gazastreifen gehören - beraten, wie sie Israel verklagen
können. Andere Möglichkeiten wären, Israel weniger Geld zu geben
oder, noch besser, überhaupt kein Geld.
Israel ist einer der Hauptempfänger von EU-Zuschüssen. Die EU
hat im Rahmen des Horizon 2020-Programms, einem
Mehrjahresprogramm für wissenschaftliche Forschung, fast 1,4
Milliarden Dollar an israelische Unternehmen und Institutionen
vergeben. Die Kürzung von Israels Subventionen, um die
Zerstörung von Hilfsprojekten zu sanktionieren, wäre keine so
schwierige Aufgabe. Während alle EU-Subventionen für Israel in
Frage gestellt werden sollten, sind einige völlig
ungerechtfertigt. Mekorot, Israels nationales
Wasserversorgungsunternehmen, nutzt die Vorteile von Horizon
2020, obwohl es auf einer schwarzen Liste der UN für Unternehmen
steht, die in Israels illegalen Siedlungen tätig sind.
Keine Verantwortung übernommen - Das Hauptproblem ist, dass
es keine wirkliche Bereitschaft gibt, Israel zur Verantwortung
zu ziehen, weder innerhalb der Brüsseler Bürokratie noch
innerhalb der EU-Regierungen.
Belgien hat versucht, sich als besonders verärgert über Israels
zerstörerisches Verhalten in den letzten Jahren darzustellen.
Letzten Monat beklagte Belgien, dass vier palästinensische
Häuser, die es in der Nähe von Hebron im Westjordanland
finanziert hatte, von Israel abgerissen worden waren. Die
Belgier baten Israel daraufhin zaghaft um eine Entschädigung.
Solche Appelle sind völlig nutzlos, wenn man es mit einem
gewalttätigen Besetzer zu tun hat.
Die Zerstörung war Teil des breiteren Kontextes von Israels
Rassismus gegen Palästinenser. Es ist Teil eines größeren
Bildes, in dem Palästinenser mit extremer Grausamkeit behandelt
werden, weil sie - soweit es Israel betrifft - der "falschen"
ethnischen Gruppe angehören.
Wer offen über Israels Apartheidpolitik spricht, läuft Gefahr,
diffamiert zu werden. - Am Montag organisierte Deutschland,
das die rotierende EU-Ratspräsidentschaft innehat, zusammen mit
der israelischen Botschaft in Brüssel eine Online-Konferenz
unter dem Titel "Gemeinsam gegen Antisemitismus".
Die Teilnehmer der Veranstaltung empfahlen den Regierungen, die
Definition von Antisemitismus zu übernehmen, die von der
International Holocaust Remembrance Agency gebilligt wurde.
Diese Definition wurde absichtlich so formuliert, dass jeder,
der Israel als rassistisch bezeichnet, des Judenhasses
bezichtigt werden kann.
Zu den Referenten der Konferenz gehörten Felix Klein und
Katharina von Schnurbein, theoretisch die
Antisemitismus-Koordinatoren für Deutschland und die EU. Beide
argumentierten, dass der Vergleich Israels mit dem
Apartheid-Südafrika gleichbedeutend mit antijüdischem
Sektierertum sei.
Die Konferenz lieferte ein schäbiges Beispiel dafür, wie die EU
auf Geheiß Israels die Meinungsfreiheit mundtot macht. -
Wenn ein solches Programm verfolgt wird, ist es nicht
verwunderlich, dass Israel weiterhin Hilfsprojekte mit der
Abrissbirne zerschlagen kann.
Quelle
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Israelische Streitkräfte entwurzeln 350 Olivenbäume und
vertreiben Bewohner bei Jericho
29. Dezember 2020 - Übersetzt mit
DeepL
Die Zerstörung von
palästinensischen Olivenbäumen durch israelische Soldaten und
jüdische Siedler ist in den letzten Jahren zur Routine geworden.
Israelische
Besatzungstruppen haben heute 350 Olivenbäume entwurzelt und
drei Wohnhäuser im Dorf Nweimeh, nahe der besetzten
Westbank-Stadt Jericho, abgerissen, wie die palästinensische
Nachrichtenagentur WAFA berichtet.
Najat Irmeileh, Leiter der Gemeinde Nweimeh, sagte gegenüber
WAFA, dass ein Bulldozer der israelischen Armee etwa 350
Olivenbäume entwurzelte, die vor zwei Jahren von einem Anwohner
gepflanzt worden waren, und drei Gebäude eines anderen Anwohners
und seiner Brüder zerstörte. Sie beschlagnahmten auch deren
Ausrüstung, während sie die Bewohner vertrieben.
Die Zerstörung von palästinensischen Olivenbäumen durch
israelische Soldaten und jüdische Siedler ist in den letzten
Jahren zur Routine geworden.
Für den Bau der Apartheidmauer wurden Zehntausende von
Olivenbäumen, von denen einige 600 Jahre alt waren, von
israelischen Bulldozern entwurzelt.
Quelle |
Palestine in Israeli School Books
(Rezension der englische Ausgabe)
jetzt auch in deutscher Übersetzung erschienen
Rezension Dr. Ludwig Watzal
Jahr für Jahr werden israelische Jungen und Mädchen nach
Beendigung der High School (Gymnasien) zum Militärdienst
eingezogen und befinden sich plötzlich mitten im
israelisch-palästinensischen Konflikt.
Dieser nahtlose Übergang bedarf intensiver ideologischer
Vorbereitung. Die Sozialisation ins Militär werde durch das
Bildungssystem erreicht, und zwar anhand von Schulbüchern,
so eine zentrale These dieses Buches.
Auf einfühlsame Weise hat dies Nurit Peled-Elhanan von der
Hebräischen Universität in Jerusalem getan, an der sie
Sprach- und Erziehungswissenschaften lehrt. Sie gehört zu
den renommiertesten Vertreterinnen ihres Faches nicht nur in
Israel, sondern auch über dessen Grenzen hinaus.
Auch als Friedensaktivistin hat sie sich einen Namen
gemacht. Einer größeren Öffentlichkeit wurde sie durch ihre
außergewöhnliche Erklärung zum tragischen Tod ihrer
13-jährigen Tochter Smadar bekannt. Sie machte nicht die
palästinensischen Selbstmordattentäter für die Tat
verantwortlich, sondern die israelische Besatzungspolitik.
„Terroristische Anschläge wie diese sind die direkte Folge
der Unterdrückung, Sklaverei, Erniedrigung und des
verhängten Belagerungszustandes über die Palästinenser.“
Israelische Regierungskreise behaupten immer wieder, dass
palästinensischer Kinder angeblich zum „Hass gegen Israel“
erzogen werden würden. So erklärte z. B. auf dem Höhepunkt
des Gaza-Massakers um die Jahreswende 2008/09 die
israelische Außenministerin Tzipi Livni: „Die Palästinenser
lehren ihren Kindern uns zu hassen, wir dagegen lehren,
deinen Nächsten zu lieben.“ Spätestens seit dem Buch
„Palestine in Israeli School Books“ erweist sich diese
israelische Behauptung als pure Rhetorik.
Nurit Peled-Elhanan hat zahlreiche Textbücher, die an
israelischen High Schools Pflichtlektüre sind, einer
gründlichen Ihnhaltsanalyse unterzogen; sie kommt zu einem
erschütternden Ergebnis: Die Textbücher steckten voller
rassistischer, antiarabischer Klischees, die nicht über die
dortigen „israelischen Araber“ aufklärten, sondern „die
anderen“, sprich die ursprünglichen Bewohner Palästinas,
marginalisierten, karikierten und dämonisierten. Der Name
„Palästinenser“ werde nur im Zusammenhang mit „Terrorismus“
verwendet. In >>>
Nichts als Klischees und Stereotype
Die Darstellung von Palästina und den Palästinensern in
israelischen Schulbüchern ist voller Zerrbilder. Das zeigt
das neue Buch von Nurit Peled. Die Professorin von der
Hebräischen Universität hat für ihre Studie untersucht,
welches Bild das Unterrichtsmaterial in Israel vom
ungeliebten Nachbarn zeichnet.
Peter Kapern - 7. 1. 2013
- (Rezension der englischen Ausgabe)
„Araber sind traditionsverhaftet. Die Ablehnung von
Neuerungen liegt in ihrer Natur.“ So steht es in dem Buch
mit dem Titel: „Die Geographie des Landes Israel.“ Das
Klischee wird noch durch ein Bild untermauert. Da ist ein
hübsches, modernes Wohnhaus zu sehen. Und außerhalb des
Gartens steht ein Mann, der aussieht wie eine Karikatur Ali
Baba. Die Keffiyeh auf dem Kopf, die traditionelle arabische
Kopfbedeckung, schwarze Augen, Pluderhosen und
Schnabelschuhe. An der Hand führt er ein Kamel. Araber
wollen nicht in hohen Häusern leben, heißt es unter dem
Bild. Wer sich die Wirklichkeit in Dubai, Kairo oder
Ramallah anschaut, kann über solche Stereotype nur lachen.
Nurit Peled aber ist das Lachen vergangen. Sie hat Bild und
Text nämlich in einem israelischen Schulbuch für die Klassen
11 und 12 gefunden: >>>
-
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Palästina in israelischen Schulbüchern (Rezension
der englischen Ausgabe)
Zerrbild Palästina Dies zu belegen, ist Gegenstand des
Buches von Nurit Peled. Die Professorin hat untersucht, welches
Bild israelisches Unterrichtsmaterial von Palästina zeichnet.
Joachim Petrick - 8.01.2013
Die Darstellung von Palästina (Westjordanland, Gaza) und den
Palästinensern in israelischen Schulbüchern ist ein Ausbund von
weit hergeholten Verleugnungen der Geschichte, Zerrbildern.
Diese dunkle Ahnung und Mutmaßung zu belegen, ist Gegenstand des
neuen Buches von Professorin Nurit Peled. Die Professorin von
der Hebräischen Universität hat für ihre Studie untersucht,
welches Bild das Unterrichtsmaterial in Israel vom mehr als
ungeliebten Nachbarn Palästina zeichnet.
In diesen israelischen Schulbüchern heißt es ungefiltert: A
raber sind traditionsverhaftet. Die Ablehnung von Neuerungen
liegt in ihrer Natur." So steht es in dem Schul- Buch mit dem
Titel: "Die Geographie des Landes Israel."
Das Klischee wird durch ein Bild komplettiert. Da ist ein adrett
hübsch modernes Wohnhaus in einer israelischen Stadt zu sehen.
Außerhalb des Gartens steht ein fremdartiger Mann, der aussieht
wie das Abziehbild einer Karikatur Ali Babas. Die traditionelle
arabische Kopfbedeckung Keffiyeh auf dem Kopf, rabenschwarze
Augen, Pluderhosen und Schnabelschuhe. An der Hand führt der
Mann, wie kann es anders sein, ein Kamel. Araber wollen, wie
hierzulande in Deutschland angeblich immer noch, hier und da,
Sinti und Roma, nicht in hohen Häusern leben, heißt es unter dem
Bild.
Wer sich die Wirklichkeit in Amman, Bengasi, Tunis, Dubai, Kairo
oder Ramallah anschaut, kann über solche Stereotype nur,
entgeistert, lachen. Nurit Peled aber ist das Lachen vergangen.
Sie hat Bild und Text nämlich in einem israelischen Schulbuch
für die weiterführenden Klassen 11 und 12 gefunden:
"Wenn man die Palästinenser als Ingenieure, Ärzte,
Wissenschaftler oder Künstler zeigen würde, dann würden sich die
israelischen Schüler ja die Frage stellen: Was soll an diesen
Menschen so falsch sein? Die sind ja wie wir! Aber wenn man das
Bild von grimmigen, unbarmherzigen, beängstigenden Feinden in
die Köpfe der Kinder pflanzen will, von Menschen, die man als
angeblich unverbesserlich drohende Plagegeister verjagen muss,
weil deren Kinder nichts als potenziellen Terrorismus im Hirn,
Herz und Hand haben, dann muss man sie so darstellen."
Nurit Peled hat Dutzende israelischer Schulbücher unter die Lupe
genommen. Das Ergebnis hat die Professorin von der Hebräischen
Universität in Jerusalem kürzlich als Buch veröffentlicht. Sie
beschäftigt sich seit Langem mit dem
israelisch-palästinensischen Verhältnis. Sie hat mit vielem
gerechnet, aber das was ihr am Ende ihrer Recherchen als
Dokumentation vorlag, hat sie doch mehr als ungläubig
angetroffen. Mit der Eindeutigkeit ihrer Untersuchungsergebnisse
hatte Nurit Peled: so denn doch nicht gerechnet, >>>
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Ohne Worte
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Fortschrittliche
israelische Malware: keine Interaktion, keine Spur
Tamara Nassar - 29. Dezember 2020
Israelische Spyware wurde verwendet, um die Telefone von
Dutzenden von Al Jazeera-Mitarbeitern zu hacken.
Es gibt eine
fortschrittliche israelische Malware, die sich in Ihr Gerät
hacken kann, ohne dass Sie damit interagieren müssen oder eine
sichtbare Spur hinterlassen. In früheren Versionen erforderte
die von der israelischen Spionagefirma
NSO Group
hergestellte Malware, dass die Zielperson auf einen Link klickt
oder ein Dokument öffnet. In neueren Versionen kann die
Zielperson immer noch eine Nachricht oder einen Telefonanruf mit
der Malware erhalten, aber ihr Gerät kann infiziert werden, ohne
dass sie auf etwas klicken muss.
Nichts von alledem ist mehr erforderlich. Die Telefone von
Dutzenden von Medienmitarbeitern wurden mit der
fortschrittlichen Spyware infiziert, wie die kanadische
Cybersicherheitsorganisation Citizen Lab herausgefunden hat.
Mutmaßliche Regierungsagenten nutzten die von der NSO Group
hergestellte Malware, um sich zwischen Juli und August in die
Telefone von 36 Journalisten, Produzenten, Moderatoren und
Führungskräften bei Al Jazeera sowie in das Telefon eines
Journalisten des in London ansässigen Al Araby zu hacken.
Citizen Lab nennt den palästinensischen Enthüllungsjournalisten
Tamer Almisshal und die Moskauer Korrespondentin Ranya Dridi als
zwei der Al Jazeera-Journalisten, deren Telefone gehackt wurden.
Dridis Telefon wurde laut Citizen Lab innerhalb von neun Monaten
mindestens sechs Mal gehackt. Citizen Lab kommt mit "mittlerer
Sicherheit" zu dem Schluss, dass die Vereinigten Arabischen
Emirate hinter dem Hacken von 15 der Telefone steckten, während
Saudi-Arabien hinter weiteren 18 Eindringlingen steckte. Vier
weitere Telefone wurden von zwei anderen Betreibern angegriffen.
Eines der Telefone, das von dem mit den VAE verbundenen
Betreiber ins Visier genommen wurde, verwendete denselben
Internet-Domainnamen, der 2016 verwendet wurde, um den
emiratischen Menschenrechtsverteidiger Ahmed Mansoor mit
Software der NSO Group zu hacken. Die VAE haben die NSO
Group-Malware auch schon bei Versuchen eingesetzt, den Emir von
Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, den libanesischen
Premierminister Saad Hariri und einen saudischen Prinzen
auszuspionieren, wie die New York Times 2018 berichtete.
Keine Interaktion, keine Spur - Frühere Versionen der
Pegasus-Software der NSO Group setzten voraus, dass die
Zielperson mit der Malware interagiert, indem sie auf einen Link
klickt oder ein Dokument öffnet, das von den Spionageakteuren
gesendet wurde. Das ermöglichte dann die Installation einer
ausgeklügelten Malware auf dem Gerät, die unbemerkt persönliche
Daten des Anwenders an die Spione senden kann. Dazu können
Standorte, Aufnahmen, Screenshots, E-Mails, Textnachrichten,
Passwörter und Bilder gehören. Mindestens seit 2016 erforderten
neuere Versionen keine Interaktion des Empfängers mit der
Malware.
In jüngerer Zeit scheint die Software der NSO Group so weit
fortgeschritten zu sein, dass sie nicht nur keine Interaktion
mit der Malware erfordert, sondern auch keine sichtbaren Spuren
auf dem infizierten Gerät hinterlässt. Die Spione scheinen
iMessage, die Messaging-Anwendung auf allen Apple-Computern,
-Telefonen und -Tablets, verwendet zu haben, um die Zielgeräte
zu infizieren. Ein Grund dafür, dass die Apple-Geräte anfällig
waren, ist laut Citizen Lab, dass iMessage in der Vergangenheit
nicht mit einer Sandbox versehen wurde. Dies ist eine
Programmiertechnik, die Apps im System voneinander isoliert, um
Sicherheitslücken zu vermeiden.
Solche Infektionen wurden auch schon über WhatsApp, die beliebte
Messaging-App von Facebook, durchgeführt. Citizen Lab sagte,
dass die untersuchten Geräte wahrscheinlich "ein winziger
Bruchteil der gesamten Angriffe sind, die diesen Exploit
nutzen."
Die Organisation sagte, sie habe Apple mit ihren Erkenntnissen
kontaktiert. Citizen Lab warnte auch vor der "offensichtlichen
Verwundbarkeit fast aller iPhone-Geräte vor dem iOS 14" - dem
neuesten Software-Update für mobile Apple-Geräte.
Obwohl die Gruppe "keine Beweise" dafür fand, dass die neueste
Version von iOS verwundbar ist, riet sie Anwendern, immer
System-Updates auf ihren Geräten durchzuführen. Außerdem warnte
sie, dass "die NSO Group ständig daran arbeitet, neue
Infektionsvektoren zu entwickeln."
Klage - Diese Fortschritte deuten auf ein erschreckendes
Terrain in der globalen Überwachungsindustrie hin. Citizen Lab
sagte, solche Innovationen seien "Teil einer breiteren
industrieweiten Verlagerung hin zu ausgefeilteren, weniger
nachweisbaren Mitteln der Überwachung." Sie machen es "zunehmend
schwieriger", solche Angriffe zurückzuverfolgen, während sie es
Regierungen erleichtern, "den fortgesetzten Missbrauch von
Menschenrechten zu ermöglichen, während sie sich der
öffentlichen Rechenschaftspflicht entziehen."
Facebook verklagt die israelische Firma, weil sie eine
Schwachstelle in ihrem Messaging-Dienst WhatsApp ausgenutzt hat,
um die Telefone von Hunderten von Menschen auszuspionieren,
darunter auch die von amerikanischen Bürgern. Nun unterstützen
mehrere Silicon-Valley-Giganten den juristischen Kampf gegen die
NSO Group. Microsoft, Google, LinkedIn, Cisco, GitHub, Google,
LinkedIn, VMWare und die Internet Association haben letzte Woche
einen Amicus eingereicht, der die Klage von Facebook
unterstützt. Die Firmen bezeichnen die Spionage-Tools der NSO
Group als "mächtig und gefährlich".
In einem Blogpost eines leitenden Angestellten warnte Microsoft,
dass "Unternehmen wie die NSO Group die Menschenrechte bedrohen,
ob sie es wollen oder nicht" und ihr "gefährliches Geschäft ohne
gesetzliche Regeln, Verantwortlichkeiten oder Konsequenzen
betreiben."
Juristischer "Deckmantel" - Obwohl die NSO Group behauptet,
ihre Spionagesoftware nur an Regierungen zu legitimen Zwecken
wie der Strafverfolgung zu verkaufen, hat das nicht verhindert,
dass die Technologie missbraucht wird.
Microsoft wirft der Firma jedoch vor, "zu versuchen, sich in die
rechtliche Immunität zu hüllen, die ihren Regierungskunden
gewährt wird", um sich vor der Verantwortung zu schützen, "wenn
ihre Waffen unschuldigen Menschen und Unternehmen Schaden
zufügen."
Die NSO Group war in den letzten Jahren in verschiedene Skandale
verwickelt, bei denen ihre Software dazu benutzt wurde, die
Telefone von Reportern, Menschenrechtsaktivisten und
Regierungsvertretern zu überwachen. Trotz der berüchtigten Rolle
der Firma in dem, was Citizen Lab als "Überwachungsmissbrauch"
bezeichnet, haben sich mehrere europäische Länder, darunter die
Niederlande und Schweden, bei Israels Tech-Industrie angebiedert
- die eng mit seinen Militär- und Spionageapparaten verbunden
ist.
Der Vorstand und das Management der NSO Group sind gespickt mit
ehemaligen israelischen Regierungsbeamten,
Cyberwarearmee-Veteranen und Geheimdienstmitarbeitern.
Quelle |
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Netanyahu ist das Symptom und nicht die Ursache der politischen
Krise in Israel.
Ramzy Baroud
- 27. Dezember 2020
Es ist bequem zu
sagen, dass Israels derzeitige politische Krise in direkter
Linie zu den üblichen kurzlebigen Regierungen und anderen
stürmischen Koalitionen steht. Aber das wäre ein etwas
voreiliges Urteil.
Israel bereitet sich derzeit auf seine vierten Parlamentswahlen
in weniger als zwei Jahren vor. Selbst für israelische
politische Verhältnisse ist dies beispiellos, nicht nur wegen
der Anzahl der Wahlen, sondern auch wegen der ständigen
Verschiebung möglicher Koalitionen und scheinbar unnatürlicher
Allianzen.
Es scheint, dass die einzige Konstante im Prozess der
Koalitionsbildung nach jeder Wahl darin besteht, um jeden Preis
zu verhindern, dass arabische Parteien in eine zukünftige
Regierung eintreten. Die Entscheidungsfindung in Israel war
schon immer den jüdischen Eliten des Landes vorbehalten. Es ist
unwahrscheinlich, dass sich dies in nächster Zeit ändern wird.
Selbst als die Koalition der arabischen Parteien, die Gemeinsame
Liste, als möglicher Königsmacher nach den Wahlen im September
2019 auftauchte, weigerte sich die zentristische Liste Kahol
Lavan (Blau und Weiß), sich mit arabischen Politikern zu
verbünden, um den israelischen Premierminister Benjamin
Netanjahu zu stürzen. Der Führer von Kahol Lavan, Benny Gantz,
zog es vor, am 2. März zu den Wahlen zurückzukehren und sich
schließlich mit seinem eingeschworenen Feind Netanyahu zu
verbünden, anstatt der Gemeinsamen Liste auch nur ein einziges
Zugeständnis zu machen.
Gantz' Entscheidung zeigte nicht nur, dass Rassismus eine
zentrale Rolle in der israelischen Politik einnimmt, sondern
verdeutlichte auch die Dummheit von Gantz. Mit der Ablehnung der
Gemeinsamen Liste hatte er einen Akt begangen, der einem
politischen Selbstmord gleichkam.
Am selben Tag, dem 26. März, als er einer von Netanyahu
geführten Koalition beitrat, brach seine eigene Blau-Weiße
Allianz zusammen, mit dem Ausscheiden von Yair Lapid von Yesh
Atid und Moshe Ya'alon von Telem aus der damals größten
Koalition.
Schlimmer noch, Gantz verlor den Respekt nicht nur derer, die
für ihn gestimmt hatten, sondern aller Israelis. Laut einer
Umfrage, die von Channel 12 News am 15. Dezember veröffentlicht
wurde, hätte Gantz' blau-weiße Gruppe, wenn an diesem Tag Wahlen
stattgefunden hätten, nur 6 der 120 Sitze in der israelischen
Knesset gewonnen.
Gantz' ehemaliger Koalitionspartner Yesh Atid hätte laut
derselben Umfrage beeindruckende 14 Sitze gewonnen.
Netanyahus Likud-Partei blieb mit 27 Sitzen in Führung, aber
Gideon Sa'ar's "Neue Hoffnung - Einheit für Israel" kam mit 21
Sitzen knapp auf den zweiten Platz. Sa'ar ist eine brandneue
Likud-Partei. Seit der Gründung der Kadima-Partei durch den
israelischen Premierminister Ariel Sharon im Jahr 2005 hatte es
keine größere Spaltung innerhalb der Partei gegeben.
Netanyahu und Sa'ar haben eine lange Geschichte gegenseitiger
Feindschaft, und während man in Israel alles in Bezug auf
politische Allianzen erwarten würde, ist eine zukünftige rechte
Koalition, die sie zusammenbringen würde, unwahrscheinlich. Wenn
Sa'ar etwas aus Gantz' politischem Selbstmord gelernt hat, dann,
dass jede Koalition mit Netanyahu ein Fehler ist, den man nicht
machen sollte.
Die ideologischen Unterschiede zwischen Netanyahu und Sa'ar sind
ziemlich minimal. Tatsächlich kämpfen beide um die Stimmen der
gleichen Wähler - auch wenn Sa'ar hofft, blaue und weiße Wähler
zu gewinnen, die unzufrieden damit sind, verraten worden zu
sein, und die darauf brennen, dass jemand - irgendjemand -
Netanyahu stürzt.
Niemals in der sieben Jahrzehnte währenden Geschichte Israels
hat es eine einzelne Person geschafft, Einstimmigkeit unter den
vielen politischen Strömungen des Landes zu erzielen. Während
einige ihn mögen, wird Netanyahu von vielen gehasst, so sehr,
dass sich Parteien oder Koalitionen gebildet haben, nur um ihn
aus der Politik herauszuhalten.
Außerdem glaubt die Mehrheit der Israelis, dass er korrupt ist,
da er in drei verschiedenen Strafverfahren angeklagt wurde.
Man fragt sich, wie ein so umstrittener und korrupter
politischer Führer mehr als 14 Jahre lang an der Spitze der
israelischen Politik bleiben konnte. Die übliche Antwort ist,
dass er ein Meister in der Kunst der Manipulation, der
verdeckten Operationen und des Blödsinns ist. In den Worten von
Yossi Verter, der in der Tageszeitung Haaretz schreibt, ist
Netanjahu "ein Gauner erster Klasse".
Diese Analyse reicht jedoch nicht aus, um zu erklären, warum
Netanjahu länger als jeder andere Premierminister Israels
geblieben ist. Hinzu kommt die Tatsache, dass Israel seit
einiger Zeit in unerforschten politischen Gebieten navigiert,
ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.
Vor der Gründung Israels auf den Ruinen des historischen
Palästinas im Jahr 1948 stritten sich die jüdischen politischen
Eliten Israels oft darüber, wie man Palästina am besten
kolonisieren sollte oder was man mit dem britischen Mandat über
das Land tun sollte, neben anderen wichtigen Fragen.
Diese Differenzen legten sich jedoch 1948 weitgehend, als sich
das neu gegründete Land unter dem Banner der Mapai - der
Vorgängerin der heutigen israelischen Arbeitspartei -
vereinigte, die jahrzehntelang die israelische Politik
dominierte.
Die Dominanz von Mapai erhielt nach der Besetzung des restlichen
Palästinas durch Israel im Jahr 1967 einen neuen Impuls. Der Bau
und Ausbau weiterer jüdischer Siedlungen in den neu erworbenen
Gebieten belebte die Mission der Gründerväter Israels. Es war,
als ob der Zionismus, die Gründungsideologie Israels,
wiederentdeckt wurde.
Erst 1977 bildete die einst vernachlässigbare israelische Rechte
zum ersten Mal in der Geschichte des Landes eine Regierung.
Dieses Datum markierte auch den Beginn einer neuen Ära der
politischen Instabilität, die sich im Laufe der Zeit
verschlimmerte. Dennoch konzentrieren sich israelische Politiker
weiterhin auf die folgenden drei Ursachen, in dieser
Reihenfolge: die zionistische Ideologie, ihre Partei und ihr
Eigeninteresse.
Die Ermordung des Führers der Arbeitspartei, Yitzhak Rabin,
durch einen rechtsgerichteten israelischen Fanatiker im Jahr
1995 war eine blutige Manifestation der neuen Ära einer
beispiellosen Fragmentierung, die darauf folgte.
Ein Jahrzehnt später, als Sharon den "Gaza-Rückzug" von 2005
beschloss, störte er das kaum funktionierende politische
Gleichgewicht weiter, indem er die Kadima-Formation schuf, die
den Likud von der politischen Landkarte zu tilgen drohte.
Während dieser ganzen Zeit der Turbulenzen war Netanjahu immer
präsent und spielte immer die gleiche störende Rolle. Er
orchestrierte die Aufwiegelung gegen Rabin und forderte später
Scharon bezüglich der Richtung des Likud heraus. Aber er war
auch der Architekt der Wiederauferstehung des Likud und hielt
ihn trotz seiner vielen ideologischen, politischen und
Führungskrisen am Leben.
Das erklärt die Loyalität des Likud zu Netanyahu, trotz seiner
Korruption, Vetternwirtschaft und politischem Unfug. Sie
glauben, dass der Likud ohne Netanjahu leicht seine Macht
verlieren und sogar ganz verschwinden könnte wie die Parteien
Arbeit und Kadima.
Da keiner der Gründungsväter Israels noch am Leben und
einflussreich in der politischen Arena ist, ist es schwierig,
sich vorzustellen, welchen Weg Israels zukünftige Politik nehmen
wird.
Gewiss, die Liebesaffäre mit Kolonisierung, "Sicherheit" und
Krieg wird wahrscheinlich ungehindert weitergehen, da sie das
Brot und die Butter der israelischen Politik sind. In
Ermangelung einer klaren Ideologie und vor allem in Ermangelung
einer geschriebenen Verfassung wird die israelische Politik
jedoch eine Geisel der Launen der Politiker und ihrer
persönlichen Interessen bleiben, egal ob Netanjahu oder jemand
anderes.
Quelle |
In Kanada hat die IHRA-Definition begonnen, pro-palästinensische
Stimmen zu unterdrücken
Es ist kein Zufall, dass die IHRA-Definition von Antisemitismus
in Kanada inmitten eines zunehmend feindseligen Umfelds
gegenüber Israelkritikern vorangetrieben wird.
Mohammad Fadel und Shireen Salti- | 28. Dezember 2020 - Übersetzt mit
DeepL
Unter dem
Deckmantel der Bekämpfung von Rassismus und Bigotterie hat
Kanada 2019 die hochproblematische Definition von Antisemitismus
der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA)
übernommen, die politische Kritik am Staat Israel mit
antijüdischer Bigotterie in einen Topf wirft. Nach dieser
Arbeitsdefinition können legitime Kritiken an Israel und seiner
Politik, wie z. B. die "Behauptung, dass die Existenz des
Staates Israel ein rassistisches Unterfangen ist", als
antisemitisch verurteilt werden. Viele Kritiker haben zu Recht
gewarnt, dass diese Bestimmungen das Recht auf freie
Meinungsäußerung der Kanadier bedrohen und wahrscheinlich dazu
benutzt werden, Kritik an Israel zum Schweigen zu bringen.
Parallel zu diesem Schritt ernannte Premierminister Justin
Trudeau letzten Monat den ehemaligen Justizminister Irwin Cotler
zum ersten kanadischen Sonderbeauftragten für die Bewahrung des
Holocaust-Gedenkens und die Bekämpfung des Antisemitismus.
Cotlers erste Aufgabe wird es sein, die kanadische Delegation
zur nächstjährigen IHRA-Konferenz zu leiten, auf der die
Mitgliedsstaaten die Antisemitismus-Definition der Allianz
diskutieren werden, von der Cotler hofft, dass mehr Länder sie
übernehmen werden.
Die Definition der IHRA versucht leider, Tatsachen zu
verschleiern, die für diejenigen, die die Realitäten vor Ort
kennen, mehr als deutlich sind. Israel war schon immer
rassistisch diskriminierend gegenüber einheimischen
Palästinensern, einschließlich derjenigen, die Staatsbürger
sind, die etwa 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Aber der
Staat ist in den letzten Jahren noch rassistischer und
intoleranter geworden.
Im Jahr 2018 verabschiedete Israel zum Beispiel das Jewish
Nation State Law, das unter anderem erklärt, dass das Recht auf
Selbstbestimmung im Staat Israel "einzigartig" für das jüdische
Volk ist. Es weist die Regierung auch an, die "jüdische
Besiedlung" zu fördern, was effektiv die Rassentrennung im
Wohnungsbau legalisiert.
In der Zwischenzeit leben Millionen von Palästinensern weiterhin
unter israelischer Militärherrschaft in den besetzten Gebieten,
wo ihnen die grundlegendsten Rechte verweigert werden,
einschließlich der Sicherheit vor willkürlicher Verhaftung,
Bewegungsfreiheit und dem sicheren Besitz ihrer Häuser und ihres
Eigentums - alles, weil sie nicht jüdisch sind. Währenddessen
fährt Israel mit der Beschlagnahmung von weiterem
palästinensischen Land fort, das es zum Bau von rein jüdischen
Siedlungen verwendet.
Abschreckende Wirkung auf Universitäten - Wir wissen, dass
die IHRA-Definition einen schädlichen Effekt auf die freie
Meinungsäußerung und den pro-palästinensischen Aktivismus haben
wird, weil wir bereits sehen können, wie dies in Großbritannien
und den Vereinigten Staaten geschieht. Und es ist kein Zufall,
dass die Definition in Kanada im Kontext einer zunehmend
feindseligen Umgebung gegenüber Israelkritikern auftaucht.
Ontario war die erste kanadische Provinz, die die
IHRA-Definition im Oktober durch eine Order in Council annahm -
ein gesetzgeberischer Schritt, der den wichtigen Schritt der
öffentlichen Anhörungen zur Debatte der Entscheidung übersprang.
Dies geschah trotz der Tatsache, dass mehr als 100
Gemeindemitglieder und Organisationen, einschließlich des
Canadian Arab Institute, mit dem wir verbunden sind, Anträge auf
Anhörung gestellt hatten. Andere Provinzen könnten diesem
Beispiel in den kommenden Monaten folgen.
Die gefährlichen Konsequenzen wurden bereits Anfang Juni
deutlich, als nach einer Debatte über die IHRA-Definition, die
vom Zentrum für freie Meinungsäußerung der Ryerson Universität
organisiert wurde, der Menschenrechtsanwalt und Professor Faisal
Bhabha, der an der Veranstaltung teilnahm, des Antisemitismus
beschuldigt wurde. B'nai Brith, eine kanadisch-jüdische
Organisation, startete eine Petition gegen Prof. Bhabha und
forderte, dass er keine Menschenrechtskurse mehr unterrichten
dürfe.
Im September zog die juristische Fakultät der Universität
Toronto ein Stellenangebot für Dr. Valentina Azarova zurück -
die einstimmige Spitzenkandidatin des Einstellungsgremiums -
angeblich aufgrund des Drucks von Personen, die mit
Pro-Israel-Gruppen verbunden sind und sich gegen Azarovas Arbeit
über Israels Völkerrechtsverletzungen aussprachen. Jetzt gibt es
Befürchtungen, dass solche Gruppen Lobbyarbeit an Universitäten
in Kanada betreiben, um die IHRA-Definition zu übernehmen, und
damit drohen, Israelkritiker wie Azarova weiter zu bestrafen und
einzuschüchtern.
Viele große kanadische Organisationen wehren sich jedoch gegen
die Verwendung der IHRA-Definition. Dazu gehören die BC Civil
Liberties Association, die Ligue des droits et libertés, die
Ontario Confederation of University Faculty Association, der
Canadian Labour Congress und die Canadian Federation of Students.
Mehr als 450 kanadische Akademiker haben einen offenen Brief
unterzeichnet, in dem sie sich gegen die Übernahme der
IHRA-Definition durch die Universitäten aussprechen und sich auf
die Bedrohung der akademischen Freiheit berufen.
Mehr als 40 jüdische Organisationen haben sich ebenfalls dagegen
ausgesprochen, darunter Independent Jewish Voices Canada und die
jüdisch-amerikanischen Lobbygruppen J Street und Americans for
Peace Now. Sogar Kenneth Stern, der Hauptverfasser der
IHRA-Definition, hat wiederholt vor ihrem Missbrauch gewarnt und
zugegeben, dass sie als "Waffe" eingesetzt wird, um
pro-palästinensisches Engagement zu unterdrücken.
Nein zu Antisemitismus, nein zu Antipalästinismus - Mit der
Annahme der IHRA-Definition hilft Kanada nicht nur Israel, seine
Menschenrechtsverletzungen zu vertuschen, sondern unterdrückt
auch die Stimmen von Kanadiern, die die Rechte der Palästinenser
unterstützen. Dies entspricht nicht dem Willen der Mehrheit der
Kanadier: Wie eine neue Umfrage von EKOS Research zeigt, glauben
die meisten Kanadier, dass Kritik und Protest an Israel, "selbst
wenn sie hart ist, nicht grundsätzlich antisemitisch ist."
Darüber hinaus ist es wichtig hervorzuheben, dass die kanadische
Regierung rechtsextreme Pro-Israel-Gruppen, die in Kanada aktiv
sind, wie die Jewish Defense League (JDL), noch nicht
angeprangert hat, obwohl sie in den Vereinigten Staaten als
terroristische Organisation eingestuft wurden. Diese Untätigkeit
demonstriert die Gleichgültigkeit der Regierung gegenüber dem
Schutz pro-palästinensischer Stimmen in Kanada.
Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Gesellschaft, und er
muss auf Schritt und Tritt bekämpft werden. Aber das gilt auch
für Antipalästinismus, der darauf abzielt, Palästina aus der
öffentlichen Wahrnehmung auszulöschen, palästinensische Stimmen
zum Schweigen zu bringen und palästinensisches Leben zu
entwerten. In der Tat ist die Canadian Broadcasting Corporation,
die nationale öffentliche Rundfunkanstalt für Fernsehen und
Radio, sogar so weit gegangen, das Wort "Palästina" nicht mehr
zu verwenden (aber "Palästinenser" zuzulassen).
Kritik am Staat Israel ist kein Angriff auf Juden, weder als
Individuen noch als Gruppe. Wie schon viele zuvor argumentiert
haben, schadet die Annahme der IHRA-Definition von
Antisemitismus tatsächlich den Bemühungen, echten antijüdischen
Hass zu bekämpfen, indem sie letzteren mit legitimer politischer
Kritik an einer ausländischen Regierung vermengt.
Als stolze arabische Kanadier mit parlamentarischem und
juristischem Hintergrund haben wir Vertrauen in unsere
Gesetzgeber und demokratischen Institutionen. Und wir hoffen,
dass die Bundes- und Provinzregierungen beginnen werden, die
palästinensischen Kanadier mit an den Tisch zu holen. Wir
fordern Premierminister Trudeau auf, auf der richtigen Seite der
Geschichte zu stehen und die demokratischen Freiheiten aller
Kanadier hier und die Rechte der Palästinenser, die für ihre
Freiheiten in Palästina/Israel kämpfen, zu schützen. Wir fordern
ihn auf, das Mandat des Sondergesandten so zu ändern, dass die
IHRA-Definition von Antisemitismus ausgeschlossen wird, damit
sich die Arbeit des Gesandten auf die Bekämpfung des
tatsächlichen Antisemitismus konzentrieren kann und nicht
darauf, Kritiker Israels zum Schweigen zu bringen.
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