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Meinung: Tausende palästinensische Häuser sehen sich mit Zerstörung konfrontiert, da Israel Baugenehmigungen verweigert
Dr. Belal Yasin – Nah-Ost-Monitor

In den 1990ern übermittelte Wael Al-Tahan einen Antrag auf eine Genehmigung, ein Haus auf seinem Land in Jabal Mukaber im besetzten Jerusalem zu bauen. Der Antrag wurde ohne jegliche Begründung abgelehnt. Nach vielen derartigen Versuchen hatte Al-Tahan keine andere Wahl, als sein Haus ohne Genehmigung zu bauen. Zu diesem Zeitpunkt leitete die unter Israels Kontrolle stehende Verwaltung ein Verfahren gegen ihn ein und stellte einen Abrissbefehl aus.

Obwohl er viele Male versuchte, eine Baugenehmigung zu bekommen, musste Al-Tahan 30.000 US Dollar bezahlen und am 11. August musste er zusehen, wie die Behörden sein Haus mit fünf Schlafzimmern, in denen 25 Familienmitglieder lebten, die meisten von ihnen Kinder., abrissen.

Dieser Abriss war keine Ausnahme. Israels Politik der Ablehnung von Baugenehmigungen für Palästinenser begann vor vielen Jahren und führte zu der Vertreibung von Hunderten palästinensischen Familien infolge der Zerstörung ihrer Häuser.

Alleine in 2019 zerstörten die Israelis mehr als 140 Häusern im besetzten Jerusalem. Von da an bis Mitte August dieses Jahres wurden über 100 weitere Wohnhäuser und kommerzielle Einrichtungen in dieser Stadt zerstört.

Palästinenser in Jerusalem sind vielen rassistischen Praktiken ausgesetzt, wenn sie versuchen, Baugenehmigungen zu bekommen.

Die bürokratischen Verwaltungsverfahren könnten zu acht Jahren dauern, und die Kosten, um die erforderlichen Dokumente zu erhalten, können bis zu $60.000 betragen. Darüberhinaus sind die Behörden nicht bereit, Strukturpläne für palästinensische Gebiete zu erstellen. Als Ergebnis müssen einige Palästinenser ihre Häuser ohne Genehmigung bauen. Das einzige, das sie daraufhin bekommen, ist ein Abrissbefehl.

Lesen Sie: Israel will die Moschee im besetzten Jerusalem zerstören
- Israelische Siedler jedoch haben diese Probleme nicht. Laut den Daten von Peace Now wurden 48.000 Baugenehmigungen von den Behörden zugunsten der Siedler in den Jahren von 1991 bis 2018 ausgestellt, wohingegen den Palästinensern nur 9.350 in dem gesamten Zeitraum ausgestellt wurden, weniger als ein Drittel der beantragten Genehmigungen.
 



 


In diesem Zusammenhang hat das Israelische Informationszentrum für Menschenrechte in den besetzten Gebieten Israels Praktiken dokumentiert, jeden palästinensischen Versuch, Häuser zu bauen, zu vereiteln, wohingegen die Besatzungsbehörden gleichzeitig große Summen bereitgestellt haben, um die Infrastruktur der jüdischen Viertel und die illegalen Siedlungsblocks in Großjerusalem zu entwickeln und zu erweitern.

“Ungenehmigtes Bauen in muslimischen, druzischen, christlichen und tscherkessischen Vierteln geschieht nicht ohne Grund,” erklärte der Knessetabgeordnete Nitzan Horowitz, „sondern ist eher das Ergebnis jahrelanger Schwierigkeiten, eine Wohn- oder Baugenehmigung zu erlangen, aufgrund von diskriminierenden Praktiken gegen nichtjüdische Bürger und der „gescheiterten Strategien“ der Behörden.“

Die Ablehnung tausender palästinensischer Anträge auf Baugenehmigungen und die Umsetzung willkürlicher Maßnahmen, die ihre Häuser der Gefahr der Zerstörung aussetzen, ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht, darunter auch Artikel 1 der Internationalen Konvention zur Unterdrückung und Bestrafung des Verbrechens der Apartheid (ICSPCA). Dieser bestätigt, dass Apartheid ein Verbrechen gegen die Menschheit ist und dass unmenschliche Taten, die von diesen Strategien und Praktiken der Apartheid herrühren und ähnliche Strategien und Praktiken der Rassentrennung und Diskriminierung, wie in Artikel II der Konvention definiert, gegen die Prinzipien des Völkerrechts, insbesondere gegen die Ziele und Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen verstoßen und eine ernsthafte Bedrohung für den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit darstellen.

Israels Strategien und Praktiken gegen die Anwesenheit der Palästinenser in Jerusalem sind eine flagrante Verletzung der Menschenrechtsgesetze und Konventionen. Eine juristische Kampagne ist dringend erforderlich, um Israels Besetzung zu verurteilen und seine diskriminierenden Strategien zu unterbinden.

Die in diesem Artikel ausgedrückten Ansichten sind die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Redaktionspolitik des Nah-Ost-Monitors wider.
(übersetzt von Inga Gelsdorf)     Quelle

 

Jeff Halper - 26. 9. 2020 - Übersetzt mit DeepL - Erinnern Sie sich an meinen Freund Atta Jabar, den palästinensischen Bauern, dessen Haus zweimal abgerissen wurde, der fast sein ganzes Land an die Siedlung Kiryat Arba bei Hebron verloren hat und dessen Haus von Siedlern übernommen und dann niedergebrannt wurde? Nun, erst gestern hat die "zivile" Verwaltung, Israels Militärregierung im Westjordanland, noch mehr von seinem Land und dem seines Bruders und seiner Cousins konfisziert und zerstört.

Ohne Vorankündigung oder Erklärung tauchten Bulldozer der Zivilverwaltung auf und entwurzelten 30 Obstbäume und das Bewässerungssystem von Atta (wie Sie auf den Bildern unten sehen können), um den Eingang zur Siedlung zu erweitern. Obwohl die Palästinenser nicht in die Planungen der Zivilverwaltung eingeweiht sind, wird seit langem vermutet, dass Kiryat Araba die Autobahn (die ebenfalls auf dem Land der Familie Atta gebaut wurde) "überspringen" und den gesamten Hang einnehmen will - sein Haus und sein schrumpfendes Ackerland sowie das seiner Nachbarn. Tatsächlich erklärt ein Schild am Fuße des Hügels in hebräischer Sprache, dass auf dem Land von Atta die künftige jüdische Nachbarschaft von Mevaseret Hevron, die "Annäherung an Hebron", liegt.

Atta ist nur einer von Millionen Palästinensern, die unter einem gewalttätigen System der israelischen Apartheid, das entweder direkt oder durch Komplizenschaft von IHRER Regierung unterstützt wird, mit Verarmung, kollektiver Inhaftierung, Unterdrückung und Tod konfrontiert sind. Tatsächlich werden Stimmen, die gegen die israelische Unterdrückung protestieren und die Rechte der Palästinenser fordern, als "antisemitisch" verleumdet, was zur Folge hat, dass die Palästinenser über jede rechtliche oder moralische Verteidigung gestellt werden. Das Erheben Ihrer Stimme zu Hause, in Ihrem bürgerlichen und religiösen Umfeld, in der Presse und gegenüber Ihren Regierungsvertretern ist entscheidend, um zu zeigen, dass die Sorge um die Rechte der Palästinenser, um Atta und um die unterdrückten Menschen überall Mainstream ist und gehört werden muss.  Quelle

 

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Aseerah Alqebleyah Village - 25. 9. 2020 - . Viele palästinensische Bürger wurden von zionistischen Besatzungssoldaten und Kolonisten durch Kugeln und giftiges Tränengas verletzt, besetztes Palästina.

 

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Tira-El Cohen ist der CEO von Kedma. Das Grafitti auf Hebräisch sagt: "Das Land ist sehr, sehr, sehr gut". Quelle:, Wikipedia.
 

Israel subventioniert Studierende zur Bewachung illegaler Kolonien
BIP-Aktuell 139
 

Israelische Institutionen finanzieren die als gemeinnützig anerkannte Organisation Kedma, um palästinensisches Land zu konfiszieren

Zusammenfassung: Kedma ist eine rechte Nichtregierungsorganisation in Israel, die den größten Teil ihrer Mittel von der Regierung erhält und Studierende und junge Israelis rekrutiert, die bei der Errichtung und Bewachung illegaler Kolonien im besetzten Westjordanland eingesetzt werden und dafür Stipendien und billigen Wohnraum erhalten. Studierende bewachen als Söldner Weideplätze auf gestohlenem palästinensischem Land und begehen damit Kriegsverbrechen.

Die als gemeinnützig anerkannte Organisation "Kedma" (hebräisch für "nach Osten") verfügt über ein großes Budget, um mit Mitteln unterschiedlicher Herkunft die illegale Kolonisierung des Westjordanlandes zu unterstützen. Jüdische Studierende werden eingeladen, in "Studentendörfern" zu leben, und erhalten Unterkunft und Stipendien als Gegenleistung für die Arbeit, die sie für die Siedlungen (Kolonien) machen, einschließlich der Bewachung von konfisziertem palästinensischem Land (hier ist ihre Webseite auf Hebräisch). Hagar Shezaf von Haaretz zeigt auf, wie offizielle Institutionen die illegalen Aktivitäten finanzieren Das israelische Erziehungsministerium, das Landwirtschaftsministerium, "Mifal HaPais" (eine staatliche Lotterie, deren Gewinne Bildung und Sport unterstützen sollen) und das "Perach"-Stipendienprogramm für Studierende für Nachhilfe von Studenten. Auch die lokalen Regierungen in den Kolonien des Westjordanlandes leisten finanzielle Unterstützung.

Kedma ist den meisten Israelis nicht als eine Organisation für illegale Kolonisierung bekannt, sondern als eine Bewegung für soziale Gerechtigkeit im Bildungswesen, die 1993 von linken israelischen AktivistInnen gegründet wurde. Die Bewegung eröffnete ein Gymnasium in Tel Aviv und eine Schule in Jerusalem (beide mit dem Namen "Kedma"). Sie kämpfte gegen die Diskriminierung von Mizrahim-Juden, die aus arabischen oder muslimischen Ländern stammen, und versuchte, Schülern aus dieser Bevölkerungsgruppe die gleichen Bildungschancen wie Aschkenasim-Juden europäischer Abstammung zu eröffnen. Die neue Organisation Kedma wurde 2013 unter demselben Namen, aber mit entgegengesetzten Werten und Zielen gegründet, da sie offen die jüdische Kolonisierung von Gebieten in Israel und Palästina fördert, indem sie die ursprüngliche   
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Gestrandet in Gaza
Khuloud Rabah Salaiman - 25. September 2020 - Übersetzt mit DeepL

Mahmoud Moussa ist während eines Großteils dieses Jahres gestrandet. Bis vor kurzem lebte er im Oman, wo er als Krankenhausradiologe arbeitete. Im Februar dieses Jahres unternahm Moussa mit seiner Familie eine Reise nach Gaza, wo er geboren wurde. Er hatte gehofft, einen Monat mit seinen Eltern in Gaza verbringen zu können, aber seine Pläne wurden durch die COVID-19-Pandemie zunichte gemacht.

Für die meisten Menschen in Gaza ist der einzige Ausreisepunkt in den Rest der Welt die Reise über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten. Als Reaktion auf die Pandemie ist dieser Grenzübergang seit dem 15. März weitgehend geschlossen.

Nachdem er erkannt hatte, dass ein Verlassen des Gazastreifens unmöglich war, setzte sich Moussa, 40, mit seinen Arbeitgebern im Oman in Verbindung, die ihm eine Frist für die Rückkehr an seinen Arbeitsplatz setzten. Die Frist wurde mehrmals verlängert. Doch nach Ablauf von sechs Monaten wurde Moussa mitgeteilt, dass sein Vertrag abgelaufen sei. Ihm wurde nicht nur ein regelmäßiges Einkommen entzogen - er verdiente rund 1.800 Dollar im Monat -, Moussa wurde nun auch die Aufenthaltsgenehmigung für den Oman entzogen.

Moussa, seine ägyptische Frau und seine drei Kinder hatten 12 Jahre lang im Oman gelebt. Vor zwei Jahren hatte er bei einer omanischen Bank einen Kredit von 14.000 Dollar aufgenommen, da seine Frau eine Augenoperation benötigte. Bis jetzt hat er nur 4.000 Dollar dieser Summe zurückgezahlt. Er schuldet auch noch Miete in Höhe von etwa 1.500 Dollar.

Die omanischen Behörden haben Moussa darüber informiert, dass er wieder in das Land einreisen darf. Er ist jedoch besorgt, dass er nach seiner Rückkehr wegen seiner unbezahlten Schulden verhaftet werden könnte.

"Meine Kinder fragen mich immer wieder, wann wir in den Oman zurückkehren können, wo sie aufgewachsen sind", sagte er. "Ich weiß nicht, wie ich diese Frage beantworten soll. Ich sage nur, dass wir sehr bald zurückkehren werden."

Wenige Gelegenheiten
- Die Einwohner von Gaza haben zu Hause nur wenige wirtschaftliche Möglichkeiten. Daten, die kürzlich vom palästinensischen Zentralbüro für Statistik veröffentlicht wurden, beziffern die Arbeitslosenquote in Gaza zwischen April und Juni 2020 auf 49 Prozent.

In den Daten ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit seit diesem Zeitpunkt nicht berücksichtigt. Dies resultierte aus einer im August verhängten Abriegelung, als bestätigt wurde, dass COVID-19 zum ersten Mal außerhalb der Quarantänezentren des Gazastreifens entdeckt wurde.

Wann immer es in den letzten Jahren möglich war, den Gazastreifen zu verlassen, sind zahlreiche Menschen ausgewandert. Der Aufbau eines neuen Lebens im Ausland hat im Allgemeinen dazu geführt, dass Auswanderer nur hin und wieder Freunde und Verwandte in Gaza besuchen.

In letzter Zeit haben Menschen, die für eine, wie sie dachten, kurze Zeit nach Gaza gekommen sind, festgestellt, dass sie nicht ausreisen konnten. Der Rafah-Übergang wurde im August kurzzeitig geöffnet, aber nur einer begrenzten Anzahl von Menschen wurde die Durchreise gestattet.

"Diese schwierigen Umstände verursachen bei vielen Gazanern schweren emotionalen Stress, Depressionen und Verzweiflung", sagte Usama Hamad, der sich für die Öffnung des Rafah-Übergangs einsetzt.

"Ich muss jetzt gehen."
- Ruwaida Bashir hat ihre Familie nur wenige Male in Gaza gesehen, seit Israel das Land vor 13 Jahren umfassend belagert hat. Die Reise von den Vereinigten Arabischen Emiraten aus, wo sie heute lebt, kann eine große Tortur sein, da der Grenzübergang Rafah während dieser Zeit immer wieder geschlossen wurde.

Bashir machte im Februar dieses Jahres einen ihrer seltenen Besuche und ließ ihren Mann in der VAE-Stadt Adschman zurück. Da ihr Mann - 60 Jahre alt - aufgrund eines Beckenbruchs in seiner Mobilität eingeschränkt ist, ist er in hohem Maße von ihr abhängig. Dennoch konnte Bashir nicht zu ihm zurückkehren. Bashirs Aufenthaltsdokumente für die Vereinigten Arabischen Emirate sind im August abgelaufen. Ihre Verlängerung wird mindestens drei Monate dauern.

Sie war in den VAE wegen einer Rückenbeschwerde medizinisch versorgt worden. Die Behandlung, die sie benötigt, ist in Gaza nicht verfügbar. "Ich kann nicht noch einige Monate warten", sagte sie. "Ich muss jetzt gehen, weil sich mein Gesundheitszustand verschlechtert.

Angst vor Vertreibung
- Nael al-Draimli, 37, ist der Alleinverdiener für seine Familie. Seine Frau, seine vier Kinder und seine Mutter sind alle auf den Lohn angewiesen, den er durch seine Arbeit als Bauleiter in den VAE verdient hat. Für diese Arbeit erhielt er rund 2.000 Dollar pro Monat. Da er die Vereinigten Arabischen Emirate nicht erreichen konnte, ist er nun arbeitslos.

Anfang dieses Jahres besuchte al-Draimli Gaza, wo er aufgewachsen ist, um sich einem medizinischen Eingriff zu unterziehen. Er entschied sich dazu, da er in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht krankenversichert war.

Sein Aufenthalt in Gaza stellte sich als viel länger heraus, als er erwartet hatte.

Nach seiner Ankunft wurde der Grenzübergang Rafah geschlossen. Seine Arbeitgeber gaben ihm eine Frist für die Wiederaufnahme seiner Arbeit, die sie mehr als einmal verlängerten, bevor sie seinen Vertrag beendeten. "Das ist mein Glück", sagte er. "Und ich sollte es akzeptieren. Aber ich weiß nicht, wie meine Familie und ich leben werden. Wir sind auf die Hilfe meiner Verwandten und meiner alten Arbeitskollegen angewiesen. Manchmal verschulden wir uns, um unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen.

Er macht sich Sorgen, dass seine Kinder nicht zur Schule gehen können, da er ihre Gebühren nicht bezahlen kann. Die VAE bieten nur Kindern, deren Eltern die Staatsbürgerschaft besitzen, kostenlose Bildung. Al-Draimli befürchtet auch Verhaftung und Gefängnis, wenn er zurückkehrt, da er etwa 3.000 Dollar Mietrückstand schuldet. Seine Familie hätte ihr Zuhause bereits verloren haben können, wenn nicht die als Reaktion auf die Pandemie eingeführten Zwangsräumungen eingefroren worden wären. "Sie wissen nicht, wohin sie gehen werden, wenn sie vertrieben werden", sagte er. "Sie haben Freunde in den Vereinigten Arabischen Emiraten, aber sie wollen ihnen nicht zur Last fallen".   Quelle


 

Die zweite Intifada, 20 Jahre danach: Tausende starben in einem gescheiterten Kampf

Die Al-Aqsa-Intifada war der größte Volksaufstand gegen die Besatzung. Zwei Jahrzehnte nach ihrem Ausbruch ist die Lage der Palästinenser düsterer denn je
Gideon Levy - 25. September 2020 - Übersetzt mit DeepL

Jom Kippur wird in diesem Jahr den Jahrestag des Ausbruchs von zwei der gewalttätigsten Ereignisse in der Geschichte Israels markieren, Ereignisse, die seinen Charakter jahrelang geprägt haben. Es werden 47 Jahre seit dem Beginn des Jom-Kippur-Krieges und 20 Jahre seit dem Ausbruch der zweiten Intifada vergangen sein. Beide haben Israel überrascht - aber beide hätten niemanden überraschen dürfen.

Am 28. September 2000 besuchte Ariel Scharon den Tempelberg in der Altstadt von Jerusalem, und das Pulverfass explodierte. Einen Tag später wurden ein Soldat der israelischen Verteidigungskräfte und sieben Palästinenser getötet. Am folgenden Tag wurde die Tötung des 12-jährigen Mohammed al-Dura im Gaza-Streifen im Kreuzfeuer von den Kameras erfasst. In den darauffolgenden Tagen verblutete ein Grenzpolizist der israelischen Drusengemeinde, Madhat Yusuf, in Josephs Grab in Nablus, zwei IDF-Reservisten, Yosef Avrahami und Vadim Norzhich, wurden in Ramallah ermordet - und der Dämon des gewaltsamen Widerstands gegen die Besatzung und ihre gewaltsame Unterdrückung explodierte gewaltsam aus der Flasche.

Mehr als vier tödliche Jahre würden vergehen, bis der heftige Aufstand mit massiver Gewaltanwendung und vielleicht auch nur vorübergehend bis zum nächsten Aufstand niedergeschlagen würde, obwohl derzeit keine Anzeichen dafür am Horizont zu erkennen sind.

Für Israel verwandelte sich die zweite Intifada in einen Alptraum aus explodierenden Bussen und Selbstmordattentätern, ein jahrelanger, unaufhörlicher Schrecken und Schrecken für die Bürger des Landes. Für die Palästinenser waren dies Jahre brutaler Unterdrückung, umfangreichen Blutvergießens, Belagerungen, Schließungen, Abriegelungen, Checkpoints, Massenverhaftungen, aber auch Kämpfe und Opfer, die sie nicht weitergebracht haben.

Zwanzig Jahre später ist ihre Lage schlimmer, verzweifelter als vor dem Ausbruch der Al-Aqsa-Intifada und düsterer denn je: Nur in der Nakba, der Katastrophe von 1948, war ihre Lage noch härter und hoffnungsloser. Doch dies war kein Nullsummenspiel. Es ist nie ein Nullsummenspiel: Ihr Blut und unser Blut waren entbehrlich, ihr Blut und unser Blut wurden umsonst vergossen. Nur war der Preis, den sie zahlten, wie immer, weit höher als der hohe Preis, den die Israelis zahlten. Vom 28. September 2000 bis zum 8. Februar 2005 wurden nach Angaben des Sicherheitsdienstes Shin Bet 138 Selbstmordattentate verübt und 1.038 Israelis getötet; und 3.189 Palästinenser wurden nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem getötet. Darüber hinaus wurden 4.100 palästinensische Häuser abgerissen und etwa 6.000 Palästinenser verhaftet.

In dieser Woche ging ich auf den Anfang, die Artikel, die Berichte und die Notizen der ersten Tage zurück, die von palästinensischer Seite über das geschrieben wurden, was schnell zur Al-Aqsa-Intifada wurde. Die ersten drei palästinensischen Opfer, deren Geschichten wir - der Fotograf Miki Kratsman und ich - erzählten, waren Kinder, unmittelbar am Ende der ersten Woche des Aufstands. Eines war verwundet, eines lag im Sterben und das dritte war bereits tot.

Israel begann mit der Niederschlagung des Aufstands, indem es auf dem Tempelberg Kinder in den Kopf schoss: Ala Badran, 12, verlor ein Auge, Mohammed Joda, 13, lag sterbend auf der Intensivstation des Makassed-Krankenhauses in Ostjerusalem, und Majdi Maslamani, 15, war bereits tot und auf dem Friedhof des Jerusalemer Stadtteils Beit Hanina begraben. Etwa 10 Tage nach Beginn der Intifada waren bereits 14 palästinensische Kinder getötet worden. Über diese Fälle wurde in den israelischen Medien, die sich wie üblich fast ausschließlich mit den jüdischen Opfern befassten, von denen es bisher nur wenige gab, kaum berichtet.   Quelle

 


 

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache
 

 

 

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