Sonntag, 25. Oktober 202016:53   -    HELFEN     BDS     facebook    LINKS     ARCHIV    THEMEN

 

 

Das israelische Militär nahm ihm erst seine Beine, dann sein Leben - Gideon Levy - 17.12.2017 - Am Freitag schoss ein Scharfschütze und tötete Ibrahim Abu Thuraya, einen Gazaner, dessen beide Beine amputiert waren, und der nahe der israelischen Grenze von seinem Rollstuhl aus demonstrierte.

Der an einen Rollstuhl gefesselte palästinensische Demonstrant Ibrahim Abu Thuraya wurde laut Sanitätern am später Freitagnachmittag während Zusammenstößen mit israelischen Truppen hinter der Grenze zu Gaza getötet, 15.12.2017, REUTERS/Mohammed Salem.


Tausende nahmen am Begräbnis des doppelt Amputierten, der von israelischen Streitkräften erschossen worden ist, in Gaza teil. Drei Palästinenser getötet, Dutzende bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften in Gaza und der Westbank verletzt.


Der Scharfschütze der israelischen Armee konnte nicht auf den unteren Teil des Körpers seines Opfers zielen – Ibrahim Abu Thuarya hatte keinen. Der 29-Jährige, der als Autowäscher arbeitete und im Flüchtlingslager Shati in Gaza City lebte, verlor bei einem israelischen Luftangriff während der Operation Gegossenes Blei 2008 beide Beine von den Hüften abwärts. Er benutzte zur Fortbewegung einen Rollstuhl. Am Freitag vollendete die Armee den Job: Ein Scharfschütze zielte auf seinen Kopf und tötete ihn.


Die Bilder sind entsetzlich: Abu Thuraya in seinem Rollstuhl, von Freunden geschoben, ruft zu Protesten gegen die US-Erklärung, mit der Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt wurde, auf; Abu Thuraya auf dem Boden, in Richtung des Zauns kriechend, hinter dem der Gazastreifen eingeschlossen ist; Abu Thuraya hält beide Arme zum Victory-Zeichen hoch; Abu Thuraya von seinen Freunden getragen, verblutet; Abu Thurayas Leiche auf einer Trage aufgebahrt: das Ende.


Der Scharfschütze der Armee konnte nicht auf den unteren Teil des Körpers seines Opfers zielen, also schoss er ihm in den Kopf und tötete ihn.


Es kann angenommen werden, dass der Scharfschütze realisierte, dass er auf eine Person in einem Rollstuhl schoss, es sei denn, dass er wahllos in die Menge der Demonstranten schoss.


Abu Thuraya stellte für niemanden eine Gefahr dar: Wie viel Gefahr könnte ein doppelt Amputierter in einem Rollstuhl, eingesperrt hinter einem Zaun, darstellen? Wie schlecht und gefühllos muss man sein, um auf einen Behinderten in einem Rollstuhl zu schießen? Abu Thuraya war nicht der erste und wird nicht der letzte Palästinenser mit Behinderungen sein, der von Soldaten der israelischen Verteidigungskräfte getötet wurde – den moralischsten Soldaten der Welt, oder auch nicht.


Die Ermordung des jungen Behinderten wurde in Israel kaum erwähnt. Er war einer von drei Demonstranten, die am Freitag getötet wurden, einem Tag wie alle andern. Man kann sich leicht vorstellen, was geschehen könnte, wenn >>>

 


 

Opinion The Shooting of a Legless Man - As a double amputee in a wheelchair, Ibrahim Abu Thuraya stood out among the crowd of demonstrators on the Gaza border. Was it his fearlessness that unnerved a soldier on the Israeli side? - Amira Hass >>>

 

 

 

 



 

 Alltag in Palästina: Checkpoints und Schikane durch israelische Armee [Video]
17.12.2017  - Alltag in Palästina: Checkpoints und Schikane durch israelische Armee [Video]

Im geteilten Hebron kommt es an Checkpoints immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Bewohnern und israelischen Soldaten. Im von Israel besetzen Teil der Stadt Hebron im Westjordanland müssen palästinensische Schüler und Lehrer täglich einen unmittelbar vor der Schule aufgebauten Checkpoint passieren. Die dort stationierten Soldaten verhalten sich oftmals aggressiv. Die israelische Menschenrechtsorganisation B'TSELEM hat beeindruckendes Videomaterial zusammengetragen, das einen Einblick in den Alltag unter Besatzung gewährt. >>>

 

 

 

 

Die Fotografin Ursula Mindermann hat einen Palästinakalender herausgegeben.

Er ist  käuflich zu erwerben, 18 Euro plus Porto (4.00 Euro)
und gerne plus Spende für "Youth against settlements " in Hebron. - u.mindermann@web.de
 

 


Ursula Mindermann bei facebook       Fotos von Ursula Mindermann

 

 

 

 

Wie Israel die Westbank in einen Müllhaldeplatz verwandelt - Joshua Leifer - 5. 12. 2017 - Israel nimmt den Vorteil von weniger strengen Umweltregelungen in der Westbank für sich in Anspruch, um einen großen Teil seiner Müllbeseitigung in den besetzten Gebieten zu verrichten, nach einem neuen Bericht der israelischen Menschenrechtsgruppe B’tselem, die dies als eine Verletzung des Völkerrechts ansieht. Zum Beispiel fand der Bericht, dass geschätzte 60 % allen Abwasser-Schlammes in Düngemittel 2015 in einer technischen Anlage im nördlichen Jordantal verwandelt wurde. Die israelische Regierung gibt sogar finanziellen Anreiz, der es noch profitabler macht, Anlagen zur Müllverarbeitung in der Westbank zu bauen und nicht im eigentlichen Israel.

Der Bericht „Made in Israel“: Das Ausbeuten palästinensischen Landes zum Bearbeiten von israelischem Abfall“ identifiziert mindestens 15 israelische Müll-Verarbeitungsanlagen in der Westbank, einschließlich sechs Anlagen, in denen gefährlicher Müll verarbeitet wird. „Die Anzahl sollte Null sein“, sagte B’tselems Exekutivdirektor Hagai El-Ad.

Hier der ganze Bericht
:  Der Bericht konzentriert sich auf fünf dieser Anlagen: vier von ihnen verarbeiten gefährlichen Abfall, der in Israel produziert wird, einschließlich infektiösem medizinischen Abfall, Öle und Lösungsmittel, Metalle, Batterien und elektronische Industrie-Nebenprodukte.“ Und eine, die Abwässerschlamm verarbeitet.

Genaue Information über die Anzahl von israelischen Müllverarbeitungsanlagen in der Westbank, die genaue Anzahl und der Art der Müllverarbeitung und die Wirkung auf die Umwelt ist schwierig zu finden. Die israelischen Anlagen in der Westbank veröffentlichen ihre Daten nicht, sagte der B’tselem-Untersucher Adam Aloni. Das israelische Ministerium für Umweltschutz und die Armee antworteten nicht auf B’tselems Anfragen zu der Angelegenheit.

Die Umweltvorschriften sind in der besetzten Westbank wesentlich weniger streng als in Israel. Weil das besetzte Gebiet, die Westbank, nach israelischem militärischen Gesetz regiert wird. Die militärische Order, die gefährlichen Müll in der Westbank regelt, richtet sich nur nach einigen israelischen Umweltgesetzen der Siedlungs-Industriezonen, wo die Müllentsorgungsanlagen liegen. Luftverschmutzungs- und Umweltschutzregeln werden nicht in der Westbank angewandt.      Quelle                  (dt. E. Rohlfs)


 

 

 

Christmas Alert 2017 von Kairos Palastine Bethlehem - Odeh Kassis (...) - Die Not des palästinensischen Volkes ist heute das Ausmaß einer ernsten Krise erreicht von ungewöhnlicher Dringlichkeit. Wir durchleben einen Tiefpunkt der palästinensischen Wirklichkeit, eine Phase, die sich sogar von den vielen zurückliegenden dunklen Jahrzehnten unserer Geschichte abhebt. Die palästinensischen Menschen haben Enteignung, Vertreibung, Apartheid erlebt. Sie sind seit sieben Jahrzehnten von Fremdherrschaft manipuliert und kontrolliert worden. Seit fünf Jahrzehnten ertragen sie direkte militärische Besetzung und Apartheid. Die endlosen politischen Verhandlungen haben zu nichts geführt, und nichts spricht dafür, dass der "Friedensprozess" Fortschritt machen würde.

Unser Land wurde 1948 zweigeteilt, als Israel gewaltsam auf 48 % palästinensischen Territoriums geschaffen wurde. Über 78 % der Palästinenser, mehr als Dreiviertel unserer Bevölkerung wurden vertrieben und als Flüchtlinge in alle Welt verstreut, ohne dass ihr Recht auf Rückkehr international  einklagbar anerkannt wurde.
Nach der militärischen Besetzung des restlichen Palästina im Jahr 1967 hält die Unterdrückung unvermindert an. Das Töten und Verstümmeln hält geht weiter. Täglich wird Land, das uns gehört, beschlagtnahmt, um darauf illegale Siedlungen ausschließlich für Juden zu errichten. Straßen, nur für Siedler, werden angelegt. Für den Bau der Trenn-Mauer wurden 40 % des uns verbliebenen Bodens beschlagnahmt. Gaza wird fortgesetzt belagert. Häuser von Palästinensern werden ständig zerstört. Palästinenern werden die Ausweise abgenommen und das Wohnrecht in Jerusalem wird ihnen entzogen. Palästinenser werden ständigen mit Rassismus konfrontiert, sie sind Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, des Zugang zu Gesundheitseinrichtungen, Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten unterworfen, sowie willkürlichen Verhaftungen und täglichen Demütigungen ausgesetzt. Palästinensische Häftlinge, darunter Frauen und Kinder, müssen harte Bedingungen, Gesetzesverletzungen und Misshandlungen ertragen.


Über sechs Millionen Flüchtlinge warten auf ihre Rückkehr, viele unter schwierigen Bedingungen in Flüchtlingslagern. Palästinenser innerhalb Israels sind permanenter Diskriminierung und Apartheid ausgesetzt ohne Chance auf Wiedergutmachung für die in der Vergangenheit an ihnen begangenen Verbrechen.
Die Lage verbessert sich nicht, sondern wird nur schlimmer. Die 'National Coalition of Christian Organizations in Palestine (NCCOP)' schrieb in einem offenen Brief an den Ökumenischen Rat und die ökumenische Bewegung vom 12. Juni 2017: "Die Lage ist mehr als dringend. Wir befinden uns am Rande eines katastrophale Zusammenbruchs. Der gegenwärtige status quo ist unhaltbar. Es könnte das die letzte Chance sein, einen gerechten Frieden zu erreichen. Für uns als palästinensische christliche Gemeinschaft könnte es die letzte Gelegenheit sein, eine christliche Präsenz in diesem Lande aufrecht zu erhalten.


Es reicht nicht, über die gegenwärtige kritische Lage der Palästinenser informiert zu sein - wir müssen für Veränderung arbeiten und hart kämpfen. Nur so können wir eine friedliche Lösung der langanhaltenden militärische Besetzung, Enteignungen, Diskriminierung und Apartheid finden. Mehr als irgendwann zuvor habt ihr, unsere Schwestern und Brüder auf der ganzen Welt, die Möglichkeit und die Pflicht, Gerechtigkeit einzufordern, >>>


 

 

 

„Steht auf“ …  „nehmt das Kind und seine Mutter und flieht nach Ägypten“ (Matt2, 13) - Jamal Khader, Kairos Palestine Christmas Alert 2017 - „Ich zweifle nicht länger daran, dass Gott, den wir in Palästina kannten, der auch von dort kommt, dass er ein Flüchtling ist, woher … weiß ich nicht“  (Ghassan Kanafani  in:  „Das Land der traurigen Orangen“)

Nachdem Jesus in Bethlehem geboren wurde, konnte die Familie kein normales Leben führen, um das junge Kind in einer Atmosphäre von Sicherheit und Frieden  aufzuziehen. „Denn Herodes suchte das Kind, um es zu töten“  Dies ist es, was der Engel Joseph sagte und ihn aufforderte, sein Land  und sein Zuhause zu verlassen, um seine Familie zu retten und einen sicheren Ort zu finden. Nicht einmal die Heilige Familie wird vor Vertreibung und Heimatlosigkeit verschont, weil Herodes seinen Thron bewahren will und darum die Kinder von Bethlehem tötet.


Herodes  ging es um Macht und er wollte  seine Herrschaft mit Gewalt fortsetzen. Seine Vorliebe für den Thron führte ihn dahin, die Kinder von Bethlehem zu opfern, als er davon hörte, dass  dort ein „König“ geboren worden sei.  Herodes starb, doch sein Geist blieb.  Es gibt einige, die davon überzeugt sind, dass sie mit  Gewalt das Schicksal von Menschen kontrollieren  und sie auf dem Altar ihrer Macht opfern können. Einen „Herodes“ gibt es immer, der das Massaker an Kindern befiehlt und noch immer fliehen Kinder  oder werden vertrieben. >>>

 


 

 

Ist die Bundesregierung antisemitisch? - Abraham Melzer - Der Innenminister de Maiziere will einen „Antisemitismus-Beauftragten“ einsetzen. Das war die Nachricht am Sonntagmorgen. Dass er so schnell einknickt nach dem Interview mit dem Zentralrat Vorsitzenden der Juden in Deutschland in der WELT von gestern (Samstag) ist nicht überraschend. Der Druck aus Israel und den USA ist offensichtlich gewaltig.

Dabei ist ein solches Vorhaben eine rein antisemitische Handlung, denn sie macht aus den Juden wieder etwas Besonderes, gibt ihnen Sonderrechte und schafft damit Ressentiments in der Bevölkerung, die sich fragt und fragen muss, warum Juden in diesem Land eine „Sonderbehandlung“ erfahren. Wir Juden haben es schon einmal erlebt, dass wir in Deutschland sonderbehandelt wurden. Das Ergebnis ist bekannt.


Antisemitismus ist nicht mehr und nicht weniger als eine Art von Rassismus. Der Oberbegriff ist Rassismus. Wenn die Bundesregierung einen Rassismus-Beauftragten einsetzen würde, der sich auch um die Probleme von Türken, Sinti und Romas, von Schwarzen und Obdachlosen kümmern würde, dann wäre ich als erster dafür. Von all diesen Gruppen sind doch die Juden die am wenigsten Betroffenen. Oder ist schon einmal ein Jude auf einer Sitzbank verbrannt worden oder 10 Juden in einer Mordserie getötet worden? Juden leben in diesem Land absolut sicher, frei und gleichberechtigt, nein, Entschuldigung, sie haben sogar mehr Rechte als andere Gruppen und mehr Macht als vier Millionen Moslems, Türken, Nordafrikaner und Araber. Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist zwar die Vertretung der Juden in Deutschland, es verhält sich aber wie eine Außenstelle der israelischen Botschaft und vertritt päpstlicher als der Papst israelische Positionen. Sämtliche Zentralrat Vorsitzende, von Heinz Galinski, über Charlotte Knobloch bis zum heutigen Vorsitzenden Josef Schuster, waren nicht müde zu behaupten wie sehr ihr Herz für Israel schlägt und sie ohne Wenn und Aber hinter Israels völkerrechtswidrige Politik stehen.


Wozu brauchen wir einen Antisemitismus Beauftragten? Was soll er machen? Glaubt denn irgendwer, dass es dadurch weniger Antisemitismus geben wird? Im Gegenteil, dadurch wird es mehr Antisemitismus geben, weil es viele Menschen, nicht nur Araber und Palästinenser, empören wird. Es kann doch nicht sein, dass man Deutsche, die mit den Palästinensern Mitleid haben, als Antisemiten brandmarkt. Es kann doch nicht sein, dass man Palästinenser, die in Deutschland Zuflucht vor der israelischen Willkür gefunden haben, als Antisemiten diffamiert, weil sie eine israelische Fahne verbrennen, aus Wut, Zorn und Empörung über die Anerkennung Jerusalems allein als Hauptstadt Israels und Missachtung ihrer Rechte und Verachtung ihrer Würde. Und eine israelische Fahne ist nicht mehr als eine israelische Fahne und keine „jüdische Flagge“ bzw. ein Symbol des Judentums, wie es in manchen Zeitungen zu lesen war. Das Judentum hat keine Flagge und keine Fahne und das Symbol des Judentums ist die Thora.


Ich frage mich ob das Dummheit seitens der Bundesregierung ist, oder vielleicht doch Absicht. In beiden Fällen ist es für mich Antisemitismus. Ich möchte nicht in einem Staat leben, in dem Juden Sonderrechte haben, denn wenn sie heute Sonderrechte haben, könnten ihnen morgen diese Sonderrechte entzogen werden, was sie natürlich als Antisemitismus deuten würden. Keine Gruppe oder Minderheit sollte in unserem Staat Sonderrechte haben.


Nein, ich bin nicht der Meinung von Schuster und de Maizière, dass der Antisemitismus in Deutschland wächst. Aller statistischen Erhebungen, die von der Bundesregierung bisher erhoben wurden, sprechen eine andere Sprache, zumal fast alles, was als Antisemitismus gebrandmarkt wird, nichts anderes als Kritik, und fast immer, berechtigte Kritik, an der Politik des Staates Israel ist. Ob es die Aufregung eines senilen, greisen Juden darüber, dass in einem Vorwahlverzeichnis eines Berliner Hotels die Vorwahl von Israel nicht verzeichnet ist oder ein braver Richter in Frankfurt die Klage eines israelischen agence provokateur ablehnt, der die >>>

 


 

17. 12. 2017

 

 

 

 


Ein Rüpel, ein Visionär - Der Ultranationalist Donald Trump hat die Zwei-Staaten-Lösung zu Grabe getragen. Kommt nun die erste wirkliche Demokratie in Nahost? - Gideon Levy

Theodor Trump, der Visionär der Ein-Staaten-Lösung. Gänzlich ohne Herzls Bart oder Basel, den Schauplatz des ersten Zionistenkongresses 1897, könnte Donald Trump zum Begründer der Demokratie in Israel-Palästina werden. So wie seine Obszönität und sein gravierender Sexismus die #MeToo-Bewegung befeuert haben, so könnte seine offene Parteinahme für den Zionismus und die israelische Besatzung eine Gegenreaktion zur Folge haben, die am Ende zur letzten denkbaren Lösung führt. Manchmal braucht es eben einen Rüpel, um drastische Veränderungen herbeizuführen. Trump ist dieser Typ. Wir sollten diesem gefährlichen Mann danken: Er hat nun der Maskerade ein Ende bereitet.

Denn dieser US-Präsident hat der Welt die Wahrheit gesagt: Die Vereinigten Staaten von Amerika sind kein ehrlicher Vermittler, sie waren es niemals und werden es nie sein. Sie sind der mächtigste Verbündete der israelischen Besatzung, sie unterstützen diese Besatzung, sie bewaffnen und finanzieren sie. Sie wollen, dass die Besatzung andauert, und haben nie etwas unternommen, um sie zu beenden. Bevor Trump kam, hielten sie die Welt darüber hinaus auch noch mit einem endlosen „Friedensprozess“ zum Besten, der nie zu etwas anderem führte – und auch nie zu etwas anderem führen sollte – als zur Verlängerung der Besatzung. >>>

 

 

 

US-Kampagne für die palästinensischen Rechte - Yousef Munayyer - Liebe Freunde, in dieser Woche  waren wir Zeugen einer historischen Wiederholung, wie ein weißer Verfechter der Vorherrschaft sich bemächtigt fühlt, das Land eines andern Volkes wegzugeben. Dieses Mal war es nicht Arthur Balfour, sondern Donald Trump, der Präsident der USA. Seine Erklärung wird in die Geschichte eingehen, wie die Balfour-Erklärung als die unmoralische Erklärung eines weißen Supremazisten, der das Land von jemand einem ganz anderen Volk vermacht.

Mit seiner Erklärung legitimiert Trump die Apartheid und die ethnische Säuberung und macht  Jahrzehnte von US-Politik in Bezug auf Jerusalem rückgängig. Zweifellos wird sie die israelische Politik gegenüber den Palästinensern ermutigen, besonders gegen jene, die unter enormem Druck in Jerusalem leben, wo  Israel versucht, ihre Präsenz so niedrig wie möglich zu halten  und zu vertreiben. Ich möchte mit euch teilen, was mir als Palästinenser während des Augenblicks seiner Erklärung, dass Jerusalem die Hauptstadt Israels ist,  durch den Kopf ging..

Viele von uns, die um Gerechtigkeit in Palästina arbeiten, hatten ein Gefühl von Traurigkeit und Verzweiflung. Dies gilt besonders für jene Palästinenser unter uns, für die Jerusalem etwas Unmögliches bedeutet, für das man keine Worte hat.

Ich fühlte den Ernst der Situation, als ich Trump beobachtete, wie er Geschichte machte, indem er der israelischen Regierung das Geschenk der illegitimen Herrschaft über Jerusalem vermachte. Aber als  Trump die letzten Worte  seiner Erklärung undeutlich erklärte, war ich von einem Gefühl der Entschlossenheit überwältigt, dass ich bei mir dachte , dass dieser Mann nicht einmal dazu taugt, den Namen dieser besonderen Stadt zu nennen, allein schon  nach dem Lauf ihrer Geschichte.

Ich war zornig, wie viele es von uns waren und noch sind. Ich bin auch unerschütterlich und will meinen Zorn in Aktion bringen. Wir tun es auch schon, indem wir unsere Stimmen in den Medien erheben und unsere ersten Änderungsrechte ausüben und in Solidarität mit den Palästinensern, die vor Ort protestierend  auf die Straße gehen.  Doch wohin gehen wir als nächstes?

Am Tag nach Trumps Erklärung stand ich wie sonst auf  und ging zur Arbeit.  Aber während viele Palästinenser wie ich bei der Aussicht des Lebens as usual verzweifelt sind, waren unsere  Herzen und Gedanken in Jerusalem. Ich bin aufgeregt, weil ich in der Lage bin, meine Zeit einzuteilen  und der Arbeit  der US-Kampagne zu widmen.  Für mich gibt es nur eine einzige  machtvolle Antwort auf Trumps Erklärung, weiter an einer Bewegung für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit für Palästina hier in den US zu bauen. Nie war diese Arbeit wichtiger als jetzt.

Viele haben mich im Zusammenhang mit der Erklärung gefragt, was wir tun können. Die Antwort ist einfach: zu planen, zu mobilisieren, zu organisieren. Wie? Durch Boykott, Divestment und Sanktionen (BDS)-Kampagnen und eine  politische Stoßkraft aufzubauen, die die US-Politik im Kapitol verändert.

Trumps Erklärung beweist genau die Punkte, die wir seit Jahren angehen: Die US ist unfähig, ein ehrlicher Vermittler zu sein; der Friedensprozess ist eine Farce, die dafür bestimmt ist, die israelische Kolonisierung zu decken. Der einzige Weg nach vorne ist ein breites  ziviles Gesellschafts-Engagement, das durch BDS organisiert wird…

BDS ist die Antwort, auf die Frage, wie können wir eine politische Kraft  aufbauen.  Als Palästinenser, die auf die Straßen gehen und ihr Leben aufs Spiel setzen, um gegen die kolonialen Siedlerkräfte zu protestieren, indem sie versuchen, ihnen das Recht der Selbstbestimmung zu nehmen, obliegt es uns, dem Aufruf   zu antworten, der von einer großen Schwade der palästinensischen Gesellschaft unterstützt wird.   (dt. und gekürzt : Ellen Rohlfs)

 

 

 

 

 


Jahrhundertdeal im Nahen Osten : Steht der Auszug der Palästinenser bevor? - Rainer Hermann  - Nicht nur in Israel ist davon die Rede, auch in arabischen Ländern wird darüber seit Jahren spekuliert: Was dafür spricht, dass der Nordsinai zu einem Ersatzland für die Palästinenser werden könnte.

Die Freude der ägyptischen Regierung währte nur kurz. Am 29. November besuchte seit Jahren endlich wieder ein Mitglied des israelischen Kabinetts Ägypten. Gila Gamliel, Ministerin für soziale Gleichheit, nahm an einer UN-Konferenz zur Förderung der Gleichheit der Geschlechter teil. Dort sagte die Tochter jüdischer Einwanderer aus dem Jemen und aus Libyen, was den ägyptischen Machthabern gar nicht gefiel.

Sie sprach vom Sinai als dem besten und geeignetsten Ort für einen Staat der Palästinenser. Das ägyptische Außenministerium bat Israel um Klärung, und das israelische Außenministerium antwortete, die Äußerung von Gila Gamliel entspreche nicht der offiziellen Position der Regierung. Ein Dementi war das nicht.

Gamliels Äußerung war nicht spontan. Sie selbst hatte das bereits in den Wochen zuvor in israelischen Medien gesagt und dabei wirtschaftliche Hilfen an Ägypten in Aussicht gestellt, die im Gegenzug geleistet würden. Ihre Äußerungen bedeuten, dass der Sinai der Ersatz für die Heimat der Palästinenser, das Westjordanland, werden soll. Denn die rasch expandierenden jüdischen Siedlungen schließen dort immer mehr die Gründung eines eigenen palästinensischen Staates aus >>>

 

 

 

 
 


Kurznachrichten BERICHTE

 

Israel plant Todesstrafe für Terroristen

 

Regierung will Todesstrafe für Terroristen einführen

 

Bibi says Iran will soon have 100 bombs. Where are they?

 

17. 12. 2017

 

Uno prüft Resolution gegen Trump

 

UN-Sicherheitsrat prüft Resolutionsentwurf zu Jerusalem

 

Tausende Israelis demonstrieren gegen Netanyahu

 

Israels Botschafter in Berlin will Verbrennen von Flaggen verbieten lassen
(Es ist nicht bekannt, ob er das Verbrennen und töten von Palästinensern in Palästina auch verbieten lassen will)



Tilda Swinton, Peter Gabriel and Other Celebrities Condemn Trump Move

 

Wounded Child Remains In A Coma In A Serious Condition

 

PCHR Weekly Report On Israeli Human Rights Violations in the Occupied Palestinian Territory (07 – 13 December 2017)

 

Army Injures 25 Palestinians In Gaza

 

Israeli Soldiers Injure 26 Palestinians In Jerusalem

 

Thousands march in funeral of disabled Palestinian killed by Israeli forces in Gaza

 

brahim ‘the half bodied,’ an icon of Gaza skirmishes, loses his other half for Jerusalem

 

Hamda Zubeidat, 60, dies when Israeli soldiers burst thru her door after midnight, hurling stun grenades

 

16. 12. 2017

 

Mindestens vier Tote bei Ausschreitungen in Israel  >>>

 

4 Palestinians killed by Israeli forces in clashes over Trump decision on Jerusalem >>>

 

Hamda Zubeidat, 60, dies when Israeli soldiers burst thru her door after midnight, hurling stun grenades >>>

 

AfD-Fraktion fordert Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels – Israels Botschafter enttäuscht von Merkel >>>

 

Israels Botschafter warnt vor wachsendem Antisemitismus
Israels Botschafter Jeremy Issacharoff über das Verbrennen von Fahnen, die AfD und den Jerusalem-Vorstoß von US-Präsident Donald Trump. >>>
 


Neoconservatives may finally get their war with Iran, from Donald Trump >>>

 

Präsident Mahmoud Abbas „Kein Frieden in der Region ohne Ost-Jerusalem als Palästinas Hauptstadt“ >>>

 


Pilot nach Durchsage über Jerusalem verhaftet

Der Pilot der teilstaatlichen jordanischen Fluggesellschaft "Royal Jordanien" , der derzeit viral in den sozialen Netzwerken gefeiert wird, weil er während eines Fluges von der jordanischen Hauptstadt Amman nach New York, Jerusalem als Hauptstadt Palästinas angekündigt hat, wurde in den USA verhaftet. >>>
 

15. 12. 2017

 

Abbas: Palestinians No Longer Accepting US Role in Peace Process >>>

 

Detainees’ Committee: “Israeli Soldiers Abducted 300 Palestinians In One Week" >>>

 

Health Ministry: “Israeli Soldiers Injured 379 Palestinians Wednesday" >>>

 

Trump nominee Kenneth Marcus has a career of trying to criminalize campus free speech  >>>

 

Child of 12 is roughed up, then detained, by Israeli forces in occupied Hebron  >>>

 

Leftist’ Israeli general threatens to ‘tear the Palestinians apart’ and ‘toss them across the Jordan’   >>>

 

How Israel represses the internet in Palestine >>>

 

Israeli Forces Detain Teenaged Palestinian Girls at Gunpoint from Red Crescent Ambulance (VIDEO >>>

 

Settlers Continue to Storm Al-Aqsa  >>>

 

Israeli Army And Navy Fire Missiles Into Gaza  >>>

 

Roger Waters backs film on legacy of the Nakba >>>

 

Israeli university cuts short exhibit on home demolitions >>>

 


14. 12. 2017

 

Wegen Abstimmung über Steuerreform US-Vizepräsident verschiebt Israel-Reise >>>

 

Ein Sondergipfel von mehr als 50 islamischen Staaten hat als Reaktion auf das umstrittene Vorgehen der USA Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines Palästinenserstaates anerkannt.

In der Abschlusserklärung des Gipfeltreffens in Istanbul hieß es: «Wir (..) erklären Ost-Jerusalem zur Hauptstadt des Palästinenserstaates und laden alle Länder dazu ein, den Palästinenserstaat und Ost-Jerusalem als seine besetzte Hauptstadt anzuerkennen.» >>>

 

OIC declares East Jerusalem as Palestinian capital >>>

 

Evangelikale Schlacht um die Heilige Stadt

Die Entscheidung des US-Präsidenten, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, wurde von christlichen FundamentalistInnen herbeigeführt.
>>>

 

Trumps Rede lässt Israelis kalt  >>>

 

Democrats abandon the resist Trump movement when it comes to Jerusalem >>>

 

Jerusalem protests bring global attention to Israeli brutality  >>>

 

US Reform Jews endorse land theft in Israel and occupied territories  >>>

 

Beneath the illusion of a temporary occupation lies apartheid   >>>

 

Video shows armed Israeli forces attempting to drag the children into their jeeps in a West Bank refugee camp. >>>

 

230 Recently Abducted Palestinians Subject To Torture, Bad Conditions And Humiliation >>>

 

Updated: Israeli Army Abducts 37 Palestinians In The West Bank  >>>

 

Israeli Soldiers Fire Missiles Into Gaza >>>

 

Elderly Woman Dies Of Heart Attack After Soldiers Hurled Concussion Grenades At Homes   >>>


 

Lieberman Calls for Boycott on Arabs in Israel >>>

 

3 Palestinian Lawyers Released from Administrative Detention, Khader Adnan Redetained, Launches Immediate Hunger Strike >>>

 

13. 12. 2017

 

Islamischer Gipfel erkennt Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas an >>>

 

Israels Luftwaffe bombardiert nach Raketenangriff erneut Gazastreifen
Militante Palästinenser feuerten in der Nacht eine Rakete ab, die ihr Ziel Israel jedoch verfehlte. Die Israelis reagierten entsprechend. Der türkische Präsident Erdogan lädt heute zu einem Gipfel zur Jerusalem-Krise >>>

 

Reaktion auf Trump: Erdogan ruft zu Anerkennung Jerusalems als "Hauptstadt Palästinas" auf >>>

 

500 Menschen demonstrieren friedlich auf dem Washingtonplatz >>>
 


Erdoğan will Muslime bei Jerusalem-Gipfel gegen Israel einen
Die Vasallen von einst spüren wenig Wunsch nach einer Rückkehr der Osmanen: Hunderte Jahre Herrschaft von Algier bis Bagdad. Doch der türkische Staatschef Tayyip Erdoğan scheint entschlossen, sich an diesem Mittwoch in Istanbul zum Führer der islamischen Welt aufschwingen wie einst die Sultane am Bosporus. >>>

 

Report: “Israeli Soldiers Killed Four Palestinians, Injured 1778, Since Wednesday"   >>>

 

Democrats abandon the resist Trump movement when it comes to Jerusalem >>>

 

Israeli Army Fires Missiles Into Southern and Northern Gaza  >>>  

 

‘NYT’ columnist says struggle for equal rights in one state is upon us   >>>

 

PCHR Condemns Israeli Authorities’ Decision to Decrease Fishing Area to Six Nautical Miles  >>>
 

 

Refugee camp with highest global exposure to tear gas gets another ‘shower’ from Israel over J’lem protests    >>>

 

‘We don’t want to pick a side,’ Nikki Haley says. But you just did  >>>

 

Only grassroots activism and global solidarity can bring justice to Palestine   >>>

 

 

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