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Sonntag, 25. Oktober 202016:53  -     facebook     LINKS       ARCHIV      BDS      THEMEN

 

 

„Der Sieg von 1967 wird Israel nur Unglück bringen“
Die politischen Analysen des antizionistischen jüdischen Autors Isaac Deutscher sind auch nach 50 Jahren noch von höchster Aktualität
Arn Strohmeyer

Israels erster Ministerpräsident Ben Gurion sagte ihm in einem Gespräch unverhohlen ins Gesicht, dass nicht-zionistische Juden keine Wurzeln hätten, dass sie „wurzellose Kosmopoliten“ seien. Er fügte hinzu: „Es gibt nichts Schlimmeres!“ Aber Isaac Deutscher (1907 – 1967) zog es vor, ein „wurzelloser Kosmopolit“ oder ein „ausgestoßener Prophet“ (Adam Shatz) zu bleiben, ein „unbußfertiger Marxist, ein Atheist, ein Internationalist“, wie er selbst bekannte. Die Bezeichnung „Internationalist“ würde er heute sicher durch das Wort „Universalist“ ersetzen, denn er fühlte sich sein ganzes politisches Leben „der universellen menschlichen Emanzipation“ verpflichtet.

Aus dieser Haltung leitete sich automatisch auch seine Haltung zu Israel ab. Er bewunderte zwar die Tatkraft und Aufbauleistung der Zionisten, bezeichnet Israel als „einzigartiges Phänomen“, stand dem zionistischen Staat aber dennoch höchst kritisch gegenüber. Als Grund für diese Distanz nannte er immer wieder seine Einschätzung der Institution des Nationalstaates, den er als völlig überholte, ja „sinnlose“ Staatsform ansah. Er schrieb: „Ausgerechnet heute, da der Nationalstaat im Niedergang begriffen und zu einem Anachronismus geworden ist wie zuvor die feudalen Fürstentümer, heute, da die permanente technologische Revolution die Herausbildung übernationaler Lebensformen für die Menschheit zu einer Frage des Überlebens macht, ausgerechnet in dieser Zeit investieren Juden ihren grenzenlosen Enthusiasmus und ihre große Fähigkeiten in einen eigenen Nationalstaat und in einen neuen Nationalismus.“


Und er warnt vor den Gefahren, die daraus erwachsen könnten: „Die Israelis müssen sich hüten, von ihrem neumodischen, nachgerade rotglühenden Nationalismus fortgerissen zu werden. (...) Die Zukunft Israels kann sehr davon abhängen, ob sich die Israelis selbst vor nationalistischer Überheblichkeit zu hüten wissen, ob sie in der Lage sein werden, mit den umgebenden Völkern eine gemeinsame Sprache zu finden.“ In diesen Zusammenhang gehört auch der ausschließlich mit Mythen und Mystizismus begründete Anspruch auf das Land Palästina: „Allzu oft klingen die schrillen Töne eines nationalistischen Mystizismus unangenehm im Ohr, ein Mystizismus, der nicht frei ist von dem alten Rassendünkel des ‚auserwählten Volkes‘ und der sich mit dem nüchtern rationalistischen Element im jüdischen Denken schwer in Übereinstimmung bringen lässt.“ Er kritisiert, dass die Israelis die Entstehungsgeschichte ihres Staates „mit einem goldenen Schleier poetischer Erfindungen umgeben“, diese verhüllten die nackten Tatsachen der jüngsten Geschichte mit einem Gewebe aus Illusionen und könnten Israel eine gefährliche unrealistische Perspektive vor gaukeln.“
Deutscher wirft der israelischen Politik „ungezügelte Aggressivität“, „chauvinistische Arroganz und Verachtung für andere Völker“ vor. Diese „Entartung des politischen Charakters“ komme voll in ihrem Siegesrausch und –taumel nach dem vernichtenden Sieg über die Araber im Krieg von 1967 zum Ausdruck. Er schreibt: „Der Krieg und das ‚Wunder‘ des israelischen Sieges haben keines der Probleme gelöst, dem sich Israel und die arabischen Staaten gegenübersehen. Im Gegenteil, sie haben all die alten Streifragen verschärft und noch gefährlich neue geschaffen. Sie haben Israels Sicherheit nicht verstärkt, sondern es noch verwundbarer gemacht, als es vor dem 5. Juni 1967 war. Dieses ‚Sechs-Tage-Wunder‘, diesen allzu leichten Triumph der israelischen Waffen wird man in nicht sehr ferner Zukunft vor allem als ein Unglück ansehen.“


Man kann sich – auf die Deutschen anspielend – auch „totsiegen“, schreibt er und warnt die Israelis mit Blick auf die neu eroberten Gebiete: „Sie haben weit mehr abgebissen als sie schlucken können.“ Dass Ben Gurion, „der böse Geist des israelischen Chauvinismus“, auf die Schaffung eines „arabisch-palästinensischen Staates“ drängte, der freilich nur eine von Israel dominierte Enklave sein sollte, hält er nicht für eine Lösung des Konflikts. Die Palästinenser würden einen ein solches Diktat niemals akzeptieren und sie bis aufs Blut bekämpfen.


Immer wieder kritisiert Deutscher den „abstoßenden und reaktionären Charakter“ der israelischen Politik, ihren enthusiastischen Chauvinismus. Warnend fügt er hinzu: „Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Berufung auf Auschwitz uns unter Druck setzt, die falsche Sache zu unterstützen.“ Als Beispiel beschreibt er dann, wie die Israelis 1967 ihren Sieg >>>


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Ashrawi verurteilt Netanyahus Forderung nach Auflösung der UNRWA - 17.06.2017 - Dr. Hanan Ashrawi, Mitglied des Exekutivkomitees der PLO, hat eine kürzliche Forderung des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu, das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) aufzulösen, scharf verurteilt.

"Netanyahus Forderung die UNRWA aufzulösen ist der Inbegriff von Arroganz, vor allem nachdem Israel selbst für die Schaffung des palästinensischen Flüchtlingsproblems verantwortlich ist", sagte Ashrawi in einer am Donnerstag veröffentlichten Presseerklärung.

Im Statement heisst es laut WAFA, dass die israelische Regierung die moralische und rechtliche Verantwortung für die palästinensischen Flüchtlinge und die schwerwiegenden Ungerechtigkeiten der Vergangenheit trägt.

"Es sollte nicht erlaubt werden die UNRWA, die noch immer ein Rettungsanker für Millionen palästinensischer Flüchtlinge im besetzten Palästina, in Jordanien, Libanon und Syrien ist, der ihnen notwendige Dienstleistungen, Unterstützung und Gelegenheiten für Arbeit, Wachstum und Entwicklung zur Verfügung stellt, zu diffamieren und zu verleumden."

Die UNRWA hat den Flüchtlingen auch ein Gefühl der Hoffnung gegeben und effektiv zur regionalen Stabilität beigetragen, sagte Ashrawi. "Alle Entwicklungen, die die Existenz der UNRWA und ihren Auftrag gefährden, drohen die gesamte Region zu destabilisieren", betonte sie.

"Es ist höchste Zeit, dass das Elend der palästinensischen Flüchtlinge von der internationalen Gemeinschaft anerkannt und entsprechend dem Völkerrecht und den Konventionen, insbesondere durch die Umsetzung der Resolution 194 beseitigt wird. Bis dahin ist es unerlässlich, dass die UNRWA weiter in Funktion bleibt, um ihren Auftrag zu erfüllen", schließt die Veröffentlichung.

UNRWA ist eine Institution der Vereinten Nationen und wurde per Resolution 302 (IV) der UN-Generalversammlung vom 8. Dezember 1949 gegründet, um direkte Hilfs- und Arbeitsprogramme für die palästinensischen Flüchtlinge durchzuführen. Israel sollte nicht erlaubt werden zu diktieren, wie die Rechtsordnung zu ändern wäre und in seinem unrechtmäßigen Unilateralismus zu verharren.

Premierminister Benjamin Netanyahu hat am Sonntag die Aulösung der UNRWA gefordert und sie beschuldigt gegen den jüdischen Staat zu hetzen.              Quelle       Übersetzung: K. Nebauer

50 Jahre israelische Besatzung - Ein historischer Aufriss - Der Juni 1967 war ein Wendepunkt für den Nahen Osten. Im auf Arabisch „Junikrieg“ oder Naksa (arabisch für Rückschlag) und in Israel und dem Westen „Sechstagekrieg“ genannten Krieg konnte die israelische Armee die ägyptischen, syrischen und jordanischen Streitkräfte vernichtend schlagen und die Halbinsel Sinai, die Golanhöhen, das Westjordanland inklusive Ost-Jerusalem und den Gazastreifen besetzen. - Tsafrir Cohen

Mit diesem Sieg festigte Israel seine Rolle als Regionalmacht. Anstelle einer bis dahin verbreiteten Angst um die Existenz des jungen Staats etablierte sich nun der Mythos der Unbesiegbarkeit. Zugleich erfuhr das euphorisierte Israel einen ungeahnten Sympathiezuwachs im Westen. Unmittelbar nach Kriegsende wurden die ersten Siedlungen unter der Ägide der europäisch-säkularen Elite der Arbeitspartei aufgebaut, in allen besetzten Gebieten: Militärische Stützpunkte sollten durch ein Netz von kleineren, landwirtschaftlich geprägten jüdischen Siedlungen unterstützt werden, um Israel eine strategische Tiefe zu verschaffen. Gleichzeitig wurde der Krieg von 1967 als natürliche Fortsetzung des Kriegs von 1948 (auch als israelischer Unabhängigkeitskrieg bekannt) und als Vollendung der Befreiung der alten Heimat verstanden. Diese Heimat galt es zu besiedeln. So begann unter dem Mantel einer Militärbesatzung ein bis heute andauernder Kolonisierungsprozess – als in anderen Teilen der Welt die Dekolonisierung zu Ende ging.

Israel annektierte in zwei Stufen (1967 und 1980) Ost-Jerusalem und erklärte Jerusalem zur „ewig vereinten Hauptstadt“.[1] Ebenso besetzte es 1981 die im Krieg entvölkerten Golanhöhen (dort verblieben von mehr als 120.000 Syrern weniger als 7.000).[2] Jedoch erfolgte dies nicht mit dem Gazastreifen und der Westbank. Ein Grund dafür: um den eineinhalb Millionen Palästinenser*innen, die dort 1967 lebten, keine Staatsbürgerrechte gewähren zu müssen. Seine Präsenz legitimierte Israel hier mit einer „zivilisatorischen Mission“, die einer „rückständigen palästinensischen Bevölkerung“ den Fortschritt bringen müsse. Tatsächlich konnte eine durch die Niederlage gedemütigte Bevölkerung ihr Einkommen steigern, auch wenn die Arbeit schlecht bezahlt wurde. Israel erschloss damit eine Quelle billiger Arbeitskraft. Zugleich wurde die Bevölkerung durch repressive Maßnahmen über Jahrzehnte erfolgreich eingehegt.

Außerhalb Israels formierte sich Widerstand: Ging es bei der Palästinenserfrage bis dahin vor allem um die Rückkehr der Hunderttausenden von Flüchtlingen in ihre historische Heimat, so rückte ab 1967 die nationale Selbstbestimmung der Palästinenser*innen in den Vordergrund. An die Spitze dieser Bewegung setzte sich die „Palästinensische Befreiungsbewegung“ (PLO), die das historische Palästina durch einen bewaffneten Kampf befreien wollte. Der PLO unter Jassir Arafat, Vorsitzender der dominanten Fatah-Fraktion, gelang es nach und nach, als legitime Vertretung der Palästinenser*innen anerkannt zu >>>


Israel und Palästina.

Umkämpft, besetzt, verklärt


Geschichten aus dem Nahen Osten, 50 Jahre nach dem Sechstagekrieg: Von palästinensischen Bauern, die sich gegen die Landnahme durch Israel wehren; vom pulsierenden Leben in der Mittelmeermetropole Tel Aviv, die vom Krieg nichts wissen will; vom komplizierten Alltag in einem geteilten Dorf im Westjordanland und von einem allergischen Hund, der ein jüdisches Pärchen in den Wahnsinn treibt.

Edition LE MONDE diplomatique No.21
Israel und Palästina. Umkämpft, besetzt, verklärt
112 farbige Seiten, broschiert.

Inhaltsverzeichnis >>>

 

Leserbrief zu "Weil Du Jude bist" von Verena Mayer und Thorsten Schmitz - W.Behr - Ich darf einen Menschen unsympathisch finden, auch wenn er Jude ist. Ich darf es erst recht, wenn er die im Allmachtswahn gefangene, brutale und menschenverachtende Besatzungs- und Siedlungspolitik Israels in Palästina unterstützt oder gar bejubelt.

Ich finde ihn dann unsympathisch nicht weil er Jude ist, sondern weil er das humanitäre Völkerrecht verachtet. Leider sympathisiert die Mehrzahl der in Deutschland lebenden Juden mit dieser Haltung. Das zeigt sich am Deutlichsten in den Versuchen ihrer Kultusgemeiden, oft mit Unterstützung der israelischen Botschaft, israelkritische oder propalästinensische Veranstaltungen, selbst wenn auf ihnen prominente jüdische Israelis auftreten, zu verhindern. So ist es leicht sie mit den Verbrechen Israels gleichzusetzen.

Bestärkt werden sie darin von nichtjüdischen rückgratlosen, opportunistischen Bürgermeistern, Universitätsleitern und Kirchenobersten, die wieder einmal mithelfen, den Rechtsstaat zu schädigen.

Frau Mayer und Herr Schmitz sollten sich einmal genauer mit dem Nahostkonflikt befassen, um zu verstehen, warum es bei unseren arabisch/türkischstämmigen Mitbürgern zu solchen antisemitischen Auswüchsen kommen kann, statt mit zionistisch-ideologisch aufgeladenen Begriffen wie „israelbezogener Antisemitismus“ aufzuwarten. Zu jedem Anlass gibt es eben auch eine Ursache.

Wenn z.B in Hebron palästinensische Kinder auf ihrem Schulweg durch Steine werfende jüdische Siedlerkinder behindert werden, ist das ebenso verwerflich wie das Mobbing des jüdischen Schülers Paul in Berlin.

Vielleicht sollten Mayer und Schmitz auch einmal den in Israel grassierenden Rassismus von Seiten eines Grossteils der Bevölkerung und israelischer Politiker gegen alles Arabische einbeziehen. Das führt im besetzten Palästina zu Auswüchsen, die in Deutschland als Volksverhetzung strafwürdig wären und zu Formen von Apartheid, kollektiven Bestrafungen und ethnischer Säuberung.

Am 3.6. 2017 schrieb Uri Avnery, Korrespondent der israelischen Zeitung Haaretz: "Vor ein paar Tagen hat ein Führer der israelisch faschistischen Rechten, Bezalel Smotrich, ein vertretender Vorsitzender der Knesset, den Palästinensern ein Ultimatum gestellt. Smotrich schlug den Palästinensern drei Möglichkeiten vor: a) das Land zu verlassen, b) ohne Bürgerrechte im Land zu leben oder c) sich mit Waffen erheben - dann 'wüsste die israelische Armee, was sie mit ihnen tun soll“.'

In einer Arte-Sendefolge sagte ein Siedler das Gleiche wie Smotrich, allerdings unter Berufung auf das biblische Buch Josua, und fügte hinzu: Die dritte Möglichkeit wäre uns am liebsten.

Erst vor wenigen Tagen wurde ein palästinensisches Mädchen im WJL angeschossen. Es liegt auf der Straße, die bewaffneten israelischen Soldaten stehen um sie herum und schreien eine Menge Schimpfwörter. Das Mädchen stöhnt vor Schmerzen, dreht und wendet sich und jammert, während die Soldaten sagen: „Ich hoffe du stirbst, Tochter einer Hure, „f..ck you“, „stirb, du Kahbah (marrokanisch Hure). Das Mädchen stirbt, ohne dass medizinische Hilfe angefordert wurde.
Könnte es nicht sein, dass hier Antisemitismus befördert wird ? Nur ist er nicht rassistisch begründet wie einst in Deutschland, sondern politisch und eigentlich antiisraelisch.

Ich bin mir bewusst, dass mein Leserbrief wenig Chancen hat, veröffentlicht zu werden. Aber seien Sie bitte so freundlich, und reichen sie meinen Brief an Frau Mayer und Herrn Schmitz weiter. Vielen Dank im Voraus.


Bezug: Antisemitismus an Berliner Schule: Weil du Jude bist  >>>

Offener Brief an die Heinrich Böll-Stiftung - Veröffentlicht am 12. Januar 2011- Die Heinrich Böll-Stiftung begeht leider eine Geschichtsfälschung / Offener Brief kritischer Juden und Israelis - Berlin, den 9.1.2011

Sehr geehrte Damen und Herren der Heinrich Böll-Stiftung,

Wir, Jüdinnen, Juden und Israelis, haben mit großer Freude vernommen, dass Sie ein Filmfestival über Israel Ende Januar 2011 in Berlin veranstalten. Dabei soll die Auseinandersetzung mit der Geschichte und sozialen Lage der Misrachi, also Jüdinnen und Juden, die aus arabischen bzw. muslimischen Ländern stammen, im Fokus stehen. Umso größer war unsere Entsetzen, als wir das Programm zu sehen bekamen.

Nicht nur, dass viele äußerst problematische Formulierungen in ihrem Flyer enthalten sind, wie beispielsweise „Orient“/„orientalisch“, oder dass der von Misrachi zur Selbstidentifikation selbst genutzte Begriff Misrachi in Anführungszeichen gesetzt wird. Auch fehlt das Wort Rassismus in ihrem Einführungstext gänzlich, obwohl der Rassismus gegen Araber, jüdisch wie nicht-jüdisch, die gesamte Debatte der Misrachi in Israel markiert. Ihre Wahrnehmung spiegelt sich auch in Ihrem Programm wider, in dem beispielsweise ein Film, wie „Sallah Shabati“ (Regie: Ephraim Kishon) gänzlich ohne Diskussion gezeigt wird und damit rassistische Stereotype von (jüdischen) Arabern im Raum stehen gelassen werden.

Besonders signifikant ist zudem Ihre Aussage, Misrachi in arabischen Ländern wären „entweder von staatlicher Seite aus vertrieben oder von der muslimischen Bevölkerung bedrängt (worden), das Land zu verlassen“. Mit diesem Satz begehen Sie nichts weniger als eine Geschichtsfälschung – mit der drastischen Folge, dass Sie Verbrechen gegen die Menschlichkeit verleugnen.

Sie werfen Misrachi auf eine undifferenzierte Art und Weise in einem Topf zusammen, obwohl jede Gemeinde ein anderes Schicksal erlebte:

Die irakischen Jüdinnen und Juden mussten wegen eines Abkommens zwischen israelischer und irakischer Regierung ihr Land innerhalb eines Jahres verlassen, und nicht, weil sie vertrieben wurden. Noch während die israelische Regierung das Abkommen plante, wurde das Eigentum der irakischen Jüdinnen und Juden als Eigentum des Staates Israels betrachtet, mit der Absicht dieses mit dem Eigentum der vertriebenen Palästinenserinnen und Palästinenser, „die sich nicht dem jüdischen Staat angepasst haben“, wie es ein israelischer Geheimdienstagent berichtete, zu verrechnen. Diese Informationen hätten Sie im Vorfeld aus dem in Ihrem Programm aufgeführten Film „Forget Baghdad“ entnehmen können.

Die Jüdinnen und Juden aus Marokko, die größte Gruppe der Misrachi in Israel, wurden ebensowenig aus ihrer Heimat vertrieben. Sie verließen Marokko, nachdem zionistische „Aliya“-Gesandte, die den staatlichen Auftrag hatten, die jüdische Bevölkerung dazu zu bringen, ihre Heimat zu verlassen und nach Israel auszuwandern, die jüdischen Gemeinden auseinanderbrachten. So wurden marokkanische jüdische Kinder in staatlichem Auftrag Israels entführt. Ihren Eltern wurde >>>

18. 6. 2017

B'Tselem:  Israelische Soldaten mißhandeln Palästinenser, zwingen ihn zu sagen: "Mohammad ist ein Schwein" - 13.06.2017 - Bethlehem: Israelische Soldaten mißhandelten und demütigten einen 19-jährigen Palästinenser stundenlang, als er letzten Monat bei einem Demonstrationszug in Nabi Saleh bei Ramallah in der besetzten Westbank festgenommen wurde. Der Jugendliche berichtete, er habe um sein Leben gefürchtet und sei von den israelischen Soldaten schwer erniedrigt worden, wie die israelische Menschenrechtsorganisation B'Tselem am Montag in einem Bericht veröffentlichte.

Israelische Soldaten nahmen Baraa Kanan aus Beit Rima fest; auf dem selben Demonstrationszug schossen israelische Soldaten und töteten den 22-j. Saba Abu Ubeid und verletzten mindestens zwei andere.


Kanan fuhr mit einem Verwandten und Mitdemonstrierenden, der vom Stein eines anderen Demonstrierenden am Kopf getroffen worden war, in einer Ambulanz, die von mindestens 10 israelischen Soldaten gestoppt wurde.  


Laut B'Tselem durchsuchten die Soldaten Kanan und fanden in seiner Tasche eine Schleuder, daraufhin nahmen sie ihn fest, fesselten seine Hände mit Plastikkabelbinder auf dem Rücken, führten ihn etwa 100 m weiter an einen Wachturm heran, verbanden ihm die Augen und steckten ihn in einen Militärjeep".


Etwa 10 Minuten später wurde er aus dem Jeep geholt und an einem unbekannten Ort in einen Raum gebracht. Dort wurde er laut B'Tselem während sieben Stunden geschlagen und erniedrigt und hatte währenddessen die Augen weiterhin verbunden.


Laut Kanans Zeugenaussage vor B'Tselem "schlugen ihm (die israelischen Soldaten während des Gewahrsams) ins Gesicht, verspotteten ihn und spuckten ihn an". Man ließ ihn auch auf einem Stuhl ohne Rückenlehne sitzen, und die Soldaten erlaubten ihm nicht den Kopf fallen zu lassen, jedes Mal, wenn er das aus Müdigkeit tat, schrien die Soldaten ihn an und gaben dem Stuhl einen Fußtritt.


B'Tselem berichtete auch, dass, als Kanan um einen Schluck Wasser bat, ein Soldat ihm eine Wasserflsache in den Mund stieß und ihm das Wasser hineinschüttete, sodass er das Gefühl hatte zu ersticken.


Als er darum bat, auf die Toilette zu gehen, ließ ihn eine Gruppe Soldaten zum Wasserlassen hinaus. Eine der Soldaten stieß Kanan dabei, sodass der Urin auf seine Kleidung spritzte.


Dann wurde er wieder, noch immer mit verbundenen Augen, von einer Gruppe Soldaten hinausgeführt. "Während sie mich (hinaus) führten, verfluchten sie mich und den Namen meiner Mutter", erinnerte sich Kanan vor B'Tselem. "Einer von ihnen zog die Binde über meinen Augen straffer und befahl mir zu sagen: 'Ich bin Freund mit den Soldaten.' Ich wiederholte, was er sagte. Immer wenn ich aufhörte, befahl er mir wieder zu sagen: 'Ich bin Freund mit den Soldaten.'
"Sie stiessen mich zu Boden und zogen mich wieder hoch. Sie prügelten und verfluchten mich", fuhr Kanan >>>

Letzter Hürdenlauf der UNO, bevor sich Israel von den Palästinensern befreien kann - Jonathan Ofir - 16.06.2017 - Israelische und US-Beamte sind dabei, gemeinsam Donald Trumps angeblichem "ultimate deal" für eine Beendigung des israelisch-palästinensischen Konflikts zuvorzukommen. Sie hoffen, die palästinensische Sache zu einer Fußnote in der internationalen Diplomatie zurückstufen zu können.

Die Konspiration – es ist wirklich eine – wurde letzte Woche während des Besuchs von Nikki Haley, Washingtons Gesandter bei der Vereinten Nationen, in der Region sehr sichtbar. Ihr Begleiter war Danny Danon, ihr israelischer Amtskollege und ein glühender Gegner einer palästinensischen Staatlichkeit.


Danon lässt den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu moderat aussehen. Er hat die israelische Annexion der Westbank unterstützt sowie die israelische Herrschaft über die Palästinenser im Apartheid-Stil. Und Haley scheint unbeirrt. Während eines Treffens mit Netanyahu sagte sie ihm, die UNO würde "Israel tyrannisieren". Sie hat den mächtigen Sicherheitsrat gewarnt, er solle sich auf Iran, Syrien, Hamas und Hizbollah konzentrieren anstatt auf Israel.


Um seinen kleinen Verbündeten zu schützen, droht Washington den US-Beitrag zu der Weltorganisation um Milliarden zu kürzen, sie in eine Krise zu stürzen und ihre Frieden sichernden und humanitären Operationen in Gefahr zu bringen.


Auf dem Weg nach Israel machte Haley beim UN-Menschenrechtsrat in Genf Halt und forderte ihn auf, seine "pathologische" Opposition gegen die israelische Jahrzehnte andauernde Besatzung sowie die Menschenrechtsverletzungen aufzugeben – oder die USA würden die Organisation verlassen.


Washington hat Israel lange verhätschelt, indem es ihm jedes Jahr Millionen Dollar zum Kauf von Waffen zur Unterdrückung der Palästinenser gegeben und von seinem Veto zur Blockierung von UN-Resolutionen zur Durchsetzung des Völkerrechts Gebrauch gemacht hat. UN-Expertenberichte wie der letzte über die Apartheid-Herrschaft Israels über die Palästinenser sind begraben worden.


Aber schlimmer noch. Jetzt ist das Rahmenwerk des internationalen Rechts und der internationalen Institutionen, die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurden, in Gefahr zerpflückt (zerlegt) zu werden.


Diese Gefahr wurde noch deutlicher am Sonntag, als herauskam, dass Netanyahu Haley dringend aufgefordert hat eine andere, Israel sehr verhasste UN-Agentur zu demontieren. UNRWA kümmert sich um mehr als 5 Millionen palästinensischer Flüchtlinge in der Region.


Seit dem Krieg von 1948 hat sich Israel geweigert diesen Flüchtlingen die Rückkehr in ihr Land zu erlauben; jetzt zwingt es (die Palästinenser) in Israel (bzw. in den besetzten Gebieten, Ü.)  in Erwartung eines Friedensvertrags, der nie kommt, in miserablen, überfüllten Camps zu leben. Diese enteigneten Palästinenser sind für Bildung, Gesundheits- und soziale Dienstleistungen noch immer von der UNRWA abhängig.


Netanyahu sagt, die UNRWA "verewige" ihre Probleme eher als sie zu lösen. Er hätte lieber, dass der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR) für sie zuständig wird, das sich um alle Flüchtlingspopulationen kümmert.


Seine Forderung ist eine riesige Kehrtwende nach 70 Jahren. Tatsächlich war es Israel, das 1948 auf einer eigenen UN-Flüchtlingsagentur für die Palästinenser bestand.


UNRWA wurde geschaffen, um zu verhindern, dass die Palästinenser in die Verantwortung des Vorläufers des UNHCR fällt, der Internationalen Flüchtlingsorganisation (IRO). Israel fürchtete, dass die IRO, die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut worden war, den palästinensischen Flüchtlingen dieselbe Wichtigkeit geben könnte wie den europäischen Juden, die vor den Nazigräueln geflüchtet waren. >>>

Israels neuer aggressiver Kulturkampf - Richard Falk* - 8. 5. 2017 - Vor einigen Wochen erschien mein Buch „Palestine‘s Horizon: Toward a Just Peace“ [etwa: „Palästinas Horizont: Auf dem Weg zu einem gerechten Frieden“) bei Pluto in Großbritannien. Ich war gerade in London und Schottland für eine universitäre Vortragsreihe, um mein Buch vorzustellen. Sein Erscheinen fiel zufällig zusammen mit der Veröffentlichung eines Berichts, der von der UN- Social and Economic Commission of West Asia [Sozial-ökonomische Kommission für Westasien] in Auftrag gegeben worden war, was meiner Anwesenheit eine Bedeutung verlieh, die sie ansonsten nicht bekommen hätte. Der Bericht war zu dem Schluss gekommen, dass die israelische Behandlung des palästinensischen Volks nachweislich auf „Apartheid“ hinausläuft, wie sie im Völkerrecht definiert ist.

Es gab erhebliche Widerstände seitens zionistischer Militanter, die Störungen [meiner Auftritte] androhten. Diese Drohungen reichten hin, um die akademischen Verantwortlichen derartig einzuschüchtern, dass meine Vorträge an der University of East London und an der Universität von Middlesex aus „Gesundheits- und Sicherheitsgründen“ abgesagt wurden.


Möglicherweise waren diese administrativen Entscheidungen zum Teil auch zurückzuführen auf die  Tatsache, dass ein früherer Vortrag von mir an der LSE [London School of Economics and Political Science] in der Tat so gestört wurde, dass das Sicherheitspersonal der Universität sich gezwungen sah, zwei Personen aus dem Publikum zu entfernen, die herumpöbelten, eine israelische Flagge entrollten, aufstanden und sich - auf die höfliche Bitte des Moderators hin - weigerten, sich wieder hinzusetzen.


In all den Jahren meiner weltweiten Vorträge zu den verschiedensten Themen waren niemals Veranstaltungen abgesagt worden, obwohl ziemlich häufig entsprechender Druck auf die Universitätsverwaltungen ausgeübt wurde, wobei aber gewöhnlich finanzielle Repressalien angedroht wurden, falls ich sprechen sollte. Was in Großbritannien passierte, ist Teil zunehmend übler Bemühungen pro-israelischer Aktivisten, jede Debatte zu verhindern - durch störendes Verhalten, Sicherheitsbedrohungen und durch Diffamierung von Personen, die für Kritiker Israels gehalten werden, als Antisemiten und in meinem Fall als „selbsthassender“, ja sogar als sich „vor sich selbst ekelnder“ Jude [self-loathing Jew]

Zurück in den USA erlebte ich eine neue Vorgehensweise. Genau die >>>

 

 

 

 

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Nachrichten - Berichte

Rights Groups Demand UCI Address Campus Harassment of Students by IDF Soldiers

Following Stabbing and Shooting Attack in Occupied Jerusalem, Israeli Forces Impose Collective Punishment Measures Against the City and Deir Abu Mash’al Village

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‘Sodastream workers allege being threatened over unionizing attempts’

'This is no time for shallow diplomacy Christians…Things are beyond urgent' says Palestinian Christian group to World Council of Churches

Outnumbering the racists

Army Injures Three Palestinians Near Ramallah

Israeli Soldiers Abduct Three Palestinians In Hebron

Many Injured As Israeli Soldiers Attack Weekly Protest In Kufur Qaddoum

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Palestinian Authority blocks access to news sites linked to Abbas rivals – Mondoweiss

Israeli Soldiers Attack Weekly Protest In Ni’lin, Abduct One Palestinian

Jericho School Served with Demolition Notice

Three Palestinians, One Israeli Police Officer, Killed in Jerusalem



Israel: IS und Hamas reklamieren Angriff für sich

Jewish terrorism is rearing its head again

UN blames Palestinians for electricity crisis Israel caused in Gaza

Ali Abunimah - Electronic Intifada "Robert Piper, the UN humanitarian coordinator in the occupied Palestinian territories, acknowledged on Wednesday that without immediate action the electricity crisis will bring about the “collapse of vital life-saving, health, water, sanitation and municipal services.” (-) Piper is echoing the Israeli line that Palestinians themselves are to blame. His statement calls “upon the Palestinian Authority, Hamas and Israel to put the welfare of Gaza’s residents first and to take the necessary measures to avoid further suffering” – as if all these bodies are equal in their power and responsibility."

17. 6. 2017

UN blames Palestinians for electricity crisis Israel caused in Gaza



Ministry of Health Warns of Heart Catheter Shutdown in Gaza

 

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Gaza Power Crisis- Immediate Action Needed says UN Expert

 

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Trapped and traumatized in Gaza

 

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Event : Iftar on the Rubble

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