Stellungnahme zum Gedenken an die
Opfer des israelischen Angriffs auf
Gaza 2014 am Holocaust Mahnmal in
Berlin
BDS Berlin · Samstag, 25. Juni 2016
Die
für den 8. Juli 2016 angekündigte
Veranstaltung am Berliner Denkmal
für die ermordeten Juden Europas,
bei der der Opfer des israelischen
Angriffs auf den Gazastreifen im
Sommer 2014 gedacht werden soll,
halten wir, BDS Berlin, für
geschmacklos und für eine Verhöhnung
der Opfer. Wenn in diesem
Zusammenhang unter anderem auch auf
die internationale BDS-Kampagne
hingewiesen wird, so wird dadurch
ein falscher Bezug hergestellt.
Diese wurde 2005 von einem breiten
Bündnis der palästinensischen
Zivilgesellschaft ausgerufen und
richtet sich an
zivilgesellschaftliche Gruppen,
Initiativen und an Menschen
weltweit, die sich gewaltlos und auf
rational nachvollziehbare Weise für
die grundlegenden Rechte der
Palästinenser*innen einsetzen
möchten. Die seit Jahrzehnten
anhaltende Verletzung des
Internationalen Rechts und von
Menschenrechten durch Israel hat
nichts mit dem Holocaust an den
europäischen Jüdinnen und Juden zu
tun.
Wir lehnen es ab, das Gedenken an
die Opfer des Holocaust in
irgendeiner Weise zu
instrumentalisieren. Auch das
Gedenken an die Opfer, die der
israelische Angriff auf Gaza 2014
gefordert hat, darf unserer Ansicht
nach nicht benutzt werden. Ein
respektvolles Gedenken ist unserer
Ansicht nach eines, das an Opfer um
ihrer selbst willen erinnert.
Als einer der Begründer der
BDS-Kampagne, Omar Barghouti, Berlin
besuchte, war es ihm ein wichtiges
persönliches Anliegen, die Mahnmale
für die Opfer des
Nationalsozialismus zu sehen und der
Opfer zu gedenken. Er tat dies
zusammen mit Vertreter*innen der
unterschiedlichen Opfergruppen. Mit
ihnen zusammen besuchte er die
Mahnmale für die ermordeten Jüdinnen
und Juden, der Sinti und Roma, der
Schwulen und Lesben sowie die
Gedenktafel für die Berliner
Afrika-Konferenz, die das einzige –
und reichlich dürftige – Mahnmal für
die Opfer des deutschen
Kolonialismus ist.
BDS Berlin ist Teil der weltweiten
BDS-Bewegung, die den BDS-Aufruf der
palästinensischen Zivilgesellschaft
von 2005 unterstützt, Boykott und
Investitionsentzug gegen Israel
durchzusetzen und Druck auf die
jeweiligen Staaten auszuüben, um
Embargos und Sanktionen gegen Israel
zu erreichen, bis es seiner
Verpflichtung nachkommt, den
Palästinenser*innen das
unveräußerliche Recht der
Selbstbestimmung zuzugestehen, und
zur Gänze den Maßstäben
internationalen Rechts entspricht.
Quelle
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